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"PORAJMOS" Mahnmal am Weizberg für die im Nationalsozialismus ermordeten Roma und Sinti 2012
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PORAJMOSMahnmal am Weizberg
für die im Nationalsozialismus ermordeten Roma und Sinti
2012
WALTER KRATNER
Das Mahnmal qualifiziert die nationalsozialistischen Verbrechen als Völker-mord an Sinti und Roma, der aus dem gleichen Motiv des Rassenwahns, mit dem gleichen Vorsatz und dem gleichen Willen der planmäßigen und endgülti-gen Vernichtung durchgeführt worden ist – wie an den Juden.
Das Mahnmal am Weizberg ist eine Geste an die Opfergeneration. Die Gestal-tung stammt von Walter Kratner und zeigt die zerbrochene Radachse eines Gü-terwaggons als Sinnbild für Deportation und Genozid.
Die Erinnerungsthematik wird ergänzt durch die Schrifttafel „Porajmos“. Der Begriff bedeutet in der Sprache der Sinti und Roma „das Verschlingen“ und bezeichnet den nationalsozialistischen Völkermord an den – als „Zigeuner“ – verfolgten europäischen Roma. Die Zahl der Opfer ist nicht bekannt. Nach un-terschiedlichen Schätzungen ist sie bei einer großen Spannbreite jedoch sechs-stellig.
MAHNMAL “PORAJMOS”
PRESSE / ORF
Kulturprojekt “Weizer Pfingstvision” pfingstART 2012Medienberichte (Auswahl)ORF STEIERMARK (Volksgruppen)
Weiz: „Porajmos“ gondolipeskero thanMai 14th, 2012 | Published in Ge-schichte & Gedenken
Ando foro Weiz ando 6. maj 2012 upro Weizberg jek gondolipeskero than le Romenge taj Sintijenge tel utschardo ulo, save ando nacijonalsocijal-ismus murdarde ule. O keripe le Walter Kratneristar hi, savo phagerdi srastunakeri doronga sikal, ojs kipo la deportacijatar taj le genocidistar. I palgondolipeskeri tematika la tablinaha, kaj o alav „Porajmos“ upre terd-schol, kisetim ol. Andi vakeripeskeri tschib le Sintijendar taj Romendar butschol ado alav „das Verschlingen“ savo o nacijonalsocijalistischi flogo-skero murdaripe le tradime europitike Romendar sikal. O keripe adale gondolipeskere thanestar upro aun definipe la Romengera kinstlerkijatar Ceija Stojka kerdo ulo. 1933 ande jek gaveskero mojakero ando gav Kraubath (Schtacko) upro them ali, ando bersch 1943 ando logertscha Auschwitz, Ravensbrück taj Bergen-Belsen ledschim li uli. I Ceija Stojka adala logertscha prik dschivtscha. Pra kenvaha „Wir leben im Verbor-genen“ ando bersch 1988 baro falato use ledschija, hot o genocid, savo le Romenge taj Sintijenge aun kerdo ulo, ando pradipe ledschim ulo. O Walter Kratner jek esbe lipeskero cajchn beschartscha. Schaj ol, hot asaj gondolipeskero than te jek koja hi, savo but dschenen uso palal gon-dolipe anla.(volksgruppen.orf.at)
Kulturprojekt “Weizer Pfingstvision” pfingstART 2012Medienberichte (Auswahl)
ORF - VOLKSGRUPPEN
MAHNMAL “PORAJMOS”
für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma
projektvorschlag
walter kratner
MAHNMAL “PORAJMOS”
Mahnmal am WeizbergDas Mahnmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma ist ein Projektvorschlag für eine Gedenkstätte am Weizberg. Es soll an den Porajmos er-innern. Gemeint ist damit der nationalsozialistische Völkermord, an den - als „Zi-geuner“ verfolgten - europäischen Roma.
„Porajmos“Der Begriff „Porajmos“ (auch manchmal „Porrajmos“) bedeutet in der Sprache der Roma und Sinti „das Verschlingen“. Er wird in der neueren Literatur für den nationalsozialistischen Völkermord an den Roma und Sinti verwendet.
Die Verwendung von „Porajmos“ anstelle von Holocaust vermeidet einerseits die schwierige Diskussion über die Singularität des nationalsozialistischen Verbre-chens aufgrund der Rassenideologie an den Juden - andererseits übernimmt der Begriff, in Analogie zu „Shoah“, die Sprache und Perspektive der Opfer.1
1vgl. dazu Mahnmaldiskussion. Berlin, 2010; „Der Spiegel“, 27.12.2010
HISTORISCHER HINTERGRUND
DEPORTATIONEN1
Ab November 1941Nach Hitlers Vorstellung sollte das Altreich und das Protektorat vom Westen nach Osten von Juden „geleert“ und „befreit“ werden. Diese „Aussiedlungspolitik“ wurde mit der Vorstellung eines „zigeunerfreien“ Deutschland verknüpft. Für den Winter 1941 sollten 20 000 Juden und 5000 Zigeuner in das Ghetto von Lodz deportiert werden.
Zwischen dem 5. und 9. November 1941 kamen aus den „Reichsgauen“ Niederdonau und Steiermark fünf Transporte aus Hart-berg, Fürstenfeld, Mattersburg, Rothen Thurm und Oberwart mit 5007 Personen (1188 Frauen, 1130 Männern und 2689 Kindern) in das „Zigeunerlager“ von Lodz.
Ab Dezember 1942 (Auschwitz-Erlass)Am 16. Dezember 1942 befahl Himmler, „alle Zigeunermischlinge, Rom-Zigeuner und nicht deutschblütige Angehörige zigeune-rischer Sippen balkanischer Herkunft“ in einer Aktion von wenigen Wochen in Konzentrationslager einzuweisen. Die Verbringung nach Auschwitz war ein unausgesprochenes Todesurteil. Das „Zigeunerlager“ existierte 17 Monate lang.
Ab August 1944Am 2. August 1944 wurde das „Zigeunerlager“ endgültig liquidiert und die restlichen 2897 Roma und Sinti des Lagers in den Gaskammern ermordet. In den 17 Monaten seiner Existenz wurden ca. 19 000 der etwa 22 000 dort Zusammengepferchten umge-bracht, davon 5632 im Gas erstickt. Von den geschätzten 11 000 österreichischen Zigeunern, die 1938 in Österreich lebten, haben nach neuesten Forschungen nur ca. 1500 bis 2000 überlebt, mindestens 9500 wurden ermordet.
1vgl. dazu Veröffentlichungen der Österreichischen Historikerkommision, Band 23/2, 2004
Foto: Ausrangierte Radachsen
GESTALTUNGZerbrochene Radachse
Radachse: gebrochen /ohne Oberflächenbearbeitung
Anmerkung:Rad: Deportation / Fahrendes Volk / Lebensbruch;Die gebrochene Radachse als „historisches Zitat” trägt alle Spuren der Zeit (Abnützumg, Rost, etc.) Je länger das Mahnmal der Witterung ausgesetzt ist, umso weiter entrückt auch die „konkrete“ Erinnerung an das Genozid.
Bodenplatte: Oberfläche spritzlackiert, orange
Anmerkung:Farbe „orange“: Glühen des Feuers im Krematorium;Abmessungen und Farbe korrespondieren mit der Gedenktafel;
GESTALTUNGABMESSUNGEN
Gedenktafel
210
CM
125 CM
Bestehende Nische
ORTABMESSUNGEN
2.75 M
5.29 M
1.06 M
0.80
M
4.20 M
0.50
M
4.10 M
Beton-Fundament ca. 240 CM x 120 CM
0.50 M1.40 M
Hangabfallend
Eröffnung
Mag. Franz LebenbauerDechant
Erwin EggenreichBürgermeister der Stadt Weiz
Ceija StojkaErzählerin, Schriftstellerin, Malerin
Sonntag, 6. Mai, 2012, 11:30 | Areal vor Weizbergkirche
Realisierung des Mahnmals: Pfarre Weiz und Stadtgemeinde Weiz
Fotosequenz | Die Eröffnungwww.clio-graz.net/weiz/
pfingstvision.at/kunst/mahnmal/index.php