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137.SPIELZEIT DAS ORCHESTER DER LANDESHAUPTSTADT 138.SPIELZEIT 2008 | 2009 5. Außerordentliches Konzert DE FALLA · STRAUSS

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137. S P I E L Z E I TD A S O R C H E S T E R D E R L A N D E S H A U P T S T A D T

138 . S P I E L Z E I T

2008 | 2009

5. Außerordentliches KonzertDE FALLA · STRAUSS

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5. Außerordentliches Konzert

Rafael Frühbeck de Burgos | Dirigent

Christina Biwank | ViolaJian Wang | VioloncelloRaquel Lojendio | SopranGustavo Peña | TenorAlfredo Garcia | Bassbariton

Puppentheaterdes Theaters Junge Generation DresdenPatrick Borck, Christian Pfütze,Barbara Wiemann | PuppenspielerChristian Georg Fuchs | RegieGisa Kuhn | AusstattungRike Reiniger | DramaturgieJürgen Salzmann | VideotechnikAtelier Puppentheater | Puppenbau

Eine Koproduktion des Theaters Junge Generation Dresdenund der Dresdner Philharmonie.

Samstag, 24. Januar 200919.30 UhrSonntag, 25. Januar 200911.00 UhrFestsaal im Kulturpalast

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Manuel de Falla (1876 – 1946)El Retablo de Maese Pedro (Meister Pedros Puppenspiel)Oper in einem AktText vom Komponisten nach Miguel de Cervantes Saavedra

P A U S E

Richard Strauss (1864 - 1949)Don Quixote (Introduzione, Tema con Variazioni e Finale)Fantastische Variationen über ein Themaritterlichen Charakters für großes Orchester op. 35Introduktion. Mäßiges ZeitmaßDon Quixote, der Ritter von der traurigen Gestalt. Mäßig –Sancho Panza. MaggioreVariation I. GemächlichVariation II. KriegerischVariation III. Mäßiges Zeitmaß – Viel langsamerVariation IV. Etwas breiterVariation V. Sehr langsamVariation VI. SchnellVariation VII. Ein wenig ruhiger als vorherVariation VIII. GemächlichVariation IX. Schnell und stürmischVariation X. Viel breiterFinale. Sehr ruhig

Programm

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El Retablo de Maese PedroMeister Pedros Puppenspiel

Der Autor des »Don Quixo-te« Miguel de CervantesSaavedra (1547 bis 1616)gilt als Spaniens National-dichter.

Der Roman »Don Quixote« von Miguel de Cer-vantes Saavedra erzählt die Geschichte der

gleichnamigen Hauptperson, eines verarmten Jun-kers, der durch die Lektüre unzähliger Ritterroma-ne den Verstand verliert und beschließt, nun selbstals Ritter auszuziehen, »um Abenteuer zu suchenund all das zu üben, was, wie er gelesen, die fahren-den Ritter übten, das heißt jegliche Art von Unbillwieder gutzumachen und sich in Gelegenheiten undGefahren zu begeben, durch deren Überwindung erewigen Namen und Ruhm gewinnen würde« … Im-mer wieder führt Cervantes im »Don Quixote« aufdiese Weise vor, was passiert, wenn man die Regelnder phantastischen Ritterwelt auf die profane Wirk-lichkeit anwendet. […]

Die Handlung Meister Pedro kündigt eine Aufführung seines Pup-pentheaters an. Nachdem er das Publikum, unterdem sich auch Don Quixote befindet, aufgeforderthat, die Plätze einzunehmen, beginnt der Jungemit der Erzählung.

:: Erstes Bild: Am Hof Karls des Großen. Der Kai-ser verlangt von seinem Schwiegersohn Don Gay-feros wütend die Befreiung seiner Tochter Melisen-dra aus der Gewalt des Maurenkönigs Marsilius.

:: Zweites Bild: Auf Marsilius’ Burg in Saragossa.Ein junger Maure nötigt Melisendra einen Kuss ab.

:: Drittes Bild: Der verliebte Maure erhält die vonKönig Marsilius verhängte Strafe.

:: Viertes Bild: Don Gayferos reitet durch die Py-renäen nach Saragossa.

:: Fünftes Bild: Melisendra erkennt in dem unbe-kannten Reiter ihren Gemahl und beide fliehen.

:: Sechstes Bild: König Marsilius hat die FluchtMelisendras entdeckt und lässt das Liebespaar ver-folgen.

Mit Don Quixote, der schon zweimal die Erzählungdes Jungen unterbrochen hat, gehen die ritterli-

chen Gefühle durch, er zieht sein Schwert, um dieVerfolgten auf der Bühne zu verteidigen. Nachdemer das Theater zerschlagen hat, widmet er seinen»Sieg« seiner angebeteten Dulcinea und preist dasedle Rittertum.

Die Akteure:: SängerMeister Pedro | TenorDer Junge | SopranDon Quixote | Bariton

:: SpielerSancho Panza | Diener des Don QuixoteZwei Puppenspieler | Gehilfen des Meisters Pedro

:: Große PuppenMeister Pedro | Besitzer eines PuppentheatersDer Junge | AusruferDon Quixote | eigentlich Alonso Quijano,ein Landadliger

:: Kleine PuppenDon Gayferos | Schwiegersohn Karls des Großen/Gatte der MelisendraRoland | ein Ritter am Hofe Karls des GroßenKarl der Große | Römischer KaiserKönig Marsilius | König der MaurenDer verliebte MohrMelisendra | Tochter Karls des Großen

Das Werk

In »EI Retablo de Maese Pedro« (»Meister PedrosPuppenspiel«, 1919/22) bringt Manuel de Fallaeine Episode aus Miguel de Cervantes' »Don Quixo-te« auf die Bühne, die ein Sinnbild für Kastilischesschlechthin darstellt. 1919 erhielt de Falla von derPariser Prinzessin Edmond de Polignac den Auftragzu einer Komposition für Marionettentheater, umsie in ihrem Salon aufführen zu lassen. Manuel deFalla wählte die entsprechende Episode aus dem25./26. Kapitel des zweiten Buchs aus dem Romanund konzipierte das selbst verfertigte Textbuch für

6 de Falla | Meister Pedro 7

Die Aufraggeberin dieserPuppenspielmusik, Prinzes-sin Edmond de Polignac,(eigentlich WinnarettaSinger, 1865 – 1943), wareine wichtige Musikmäze-nin ihrer Zeit und ErbinIsaac M. Singers, der seinVermögen mit Nähmaschi-nen begründet hatte.

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Das Inszenierungskonzept

Jede Welt hat ihre Realität. Es gibt die Realität ei-nes Romans, die beim Lesen entsteht. Es gibt dieRealität eines Puppenspiels, die sich dem Zuschau-er entfaltet. Und es gibt schließlich die Realität deswirklichen Lebens. Don Quixote, der Ritter von dertraurigen Gestalt, ist einer, der alle diese Realitätengründlich durcheinanderbringt. Mit seinem Knap-pen Sancho Panza zieht er, Hunderte von Jahrennach der großen Zeit der Ritter, auf chevalereskeAbenteuer aus. Als er auf das Puppenspiel des Meis-ters Pedro stößt, zieht ihn die Geschichte um dieschöne Prinzessin Melisendra so in den Bann, dasser sich zu ihrer Verteidigung aufgerufen sieht undmit seinem gewaltigen Schwert in die zierliche Weltder Puppen eindringt – mit katastrophalen Folgen.

In der Inszenierung für die Dresdner Philhar-monie agieren Puppen nicht allein auf der Ebenedes kleinen Marionettenspiels, sondern auch DonQuixote, Meister Pedro und sein Ausrufer, hier einÄffchen, sind animierte Figuren. Wirkliche Men-schen sind nur Sancho Panza und die Gehilfen desMeisters Pedro. Obwohl sie es sind, die alles bewe-gen, stehen sie im stummen Dienst ihrer Herren.Sänger leihen den Puppen ihre Stimmen. Eine ver-quere Herr-Knecht-Situation, in der die Lebendi-gen den Leblosen zu Diensten stehen und sie sozu buntem Leben erwecken.

Wie lebendig ist die kleine Holzprinzessin also?Schaut sie nicht sehnsüchtig, weint sie nicht, undkann sich ein fühlender Mensch ihrem Leid ver-schließen? Verwirrt und verzaubert vom Spiel derMarionetten ist auch Don Quixote. Anders als wirentscheidet er sich jedoch, aus seinen Gefühlenauch Konsequenzen zu ziehen und die Lebendig-keit der Puppen voll anzuerkennen. Er muss seineMitgeschöpfe aus der Notlage befreien und hautsomit alles kurz und klein. Sicher, er hat die Reali-täten vermischt, aber welche nur?

Georg Fuchs, Regisseur

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Die heutige Aufführungs-praxis weicht meist davonab, neben kleinen auchgroße Puppen auftretenzu lassen, denen Sängerihre Stimme leihen. Esagieren stattdessen dieSänger selbst im Vorder-grund.

eine zweifache Bühne. Das Spiel des Meisters Pe-dro sollte mit kleinen Puppen dargestellt werden,die Rahmenhandlung der Zuschauer mit großenFiguren, wobei deren Sänger im Orchester sitzensollten.

In seiner Musik setzt de Falla bestimmte Ten-denzen der früheren Jahre fort, betont sie aber sosehr, dass »EI Retablo de Maese Pedro« – bedingtauch durch den Verzicht auf andalusisches Kolorit– wie ein Stilbruch wirkt. Der Hinwendung zu ei-nem neoklassizistischen Klangbild entsprechen hierElemente, die Assoziationen an Musik aus Renais-sance und Spätbarock erwecken. In der Wahl einerkleinen Besetzung – in deutlicher Parallele zu Stra-winskys »L'histoire du soldot«, aus dem Falla Teilein Spanien erstaufgeführt hat – knüpft er an dieErstfassungen seiner Ballette »EI amor brujo«(1915/1925) und »EI Sombrero de tres picos«(1916/1919) an; neu sind nun aber die Instrumen-te Cembalo und »Harfenlaute«, die er oft zur klang-lichen Härtung einsetzt. Diese Wirkung ergibt sichferner aus der Verwendung »herb« klingenderVolkslieder aus Kastilien und Katalonien wie auchaus der gelegentlichen Orientierung an Musik-stücken aus dem 13. und 16. Jahrhundert.

Die Rezitative des Erzählers (Partie des Jun-gen), vorgetragen im psalmodierenden Ton dama-liger spanischer Geschichtenerzähler, trennen dieeinzelnen Musiknummern, die als Miniaturen vonausgefeilt individuellem Charakter angelegt sind,scharf voneinander ab. Sie erinnern in ihrem Ges-tus gelegentlich an die »Essercizi« von DomenicoScarlatti, mit denen sich de Falla damals beschäf-tigte. Von Scarlattis Technik der »acciaccatura«mögen solche Dissonanzen wie zu Beginn des »Re-tablo« inspiriert sein, wo eine F-Dur-Melodie durchein ausgehaltenes Streicher-Flageolett mit derMoll-Terz as und einem dissonierenden h beglei-tet wird.

Hans-Günter Klein

8 de Falla | Meister Pedro

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»Meister Pedros Puppen-spiel«Entstehung 1919 /1920

Uraufführung25. Juni 1923 in Paris

Aufführungsdauerca. 30 Minuten

BesetzungFlöte (mit Piccolo)2 OboenEnglischhornKlarinetteFagott2 HörnerTrompetePaukeSchlagwerkHarfe CembaloStreicher

biete. Zum anderen war die Eigenart Don Quixo-tes, nicht zwischen Fiktion und Realität unterschei-den zu können, für viele Künstler auch in kunst-theoretischer Hinsicht interessant – so wie dasgesamte Buch Cervantes' als ein Buch über denVorgang des Lesens und die Identifizierung mitdem Gelesenen verstanden werden kann, so istwährend der Episode mit Meister Pedro die Situa-tion des Zuschauens während eines Theaterstücksanalysiert. An dem Verhalten Don Quixotes wirddeutlich, dass eine völlige Identifizierung mit demGezeigten für das Theater unbrauchbar ist. Auf dieKonvention des Spieles muss der Zuschauer sicheinlassen, das Theater darf nicht als Realität um-gedeutet werden. Gleichzeitig aber ist jeder im Pu-blikum Don Quixote, ist jeder in dem, wie und waser sieht, geprägt von dem bisher Erfahrenen, Ge-sehenen und Gelesenen.

Zur Zeit der Entstehung von »EI Retablo« wardies eine unter Intellektuellen oft diskutierte Fra-ge, insbesondere auch von dem KulturphilosophenOrtega y Gasset und von Garcia Lorca. Mit Letzte-rem verband de Falla das Interesse für alte spani-sche Folklore und das traditionelle Marionetten-theater. Lorca hatte ein privates Puppentheatergegründet, für das de Falla als Arrangeur und Kom-ponist tätig wurde. Mit seiner Entscheidung, eine»volkstümliche« Puppenoper zu schreiben, gehörtde Falla zu einer Bewegung, die Anfang des 20.Jahrhunderts versuchte, sich mit kleineren Theater-formen vom Bombast der Oper des 19. Jahrhun-derts abzusetzen. Die Puppenoper bot ein Experi-mentierfeld, das durch bewusste Künstlichkeit derIllusion des Bühnenrealismus entgegenwirken soll-te, so wie es im Sprechtheater beispielsweise auchvon Brecht durch die Kunstmittel des epischenTheaters angestrebt wurde. Einen solchen Versuchhatte im Bereich der Oper bereits 1918 Strawinskymit »L'histoire du soldat« unternommen, in dessenAnlage Sprecher, Bühnenvorgang und sichtbaresKammerorchester nebeneinander platziert sind. Auf

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Im Schatten des Don QuixoteÜber die Verwandlung des Theaters in »EI Retablo de Maese Pedro«

Manuel de Falla

* 23. November 1876in Cádiz† 14. November 1946in Alta Gracia /Argentinien

Cervantes' Roman »Don Quixote«, 1605 und1615 in zwei Teilen erschienen, schildert die

Geschichte des »irrenden« Ritters, der die profanenErscheinungen der Wirklichkeit als Motive von Rit-terromanen »liest« und hiervon sein Handeln be-stimmen lässt. Manuel de Falla, dessen Librettoeine Episode des zweiten Teils aufgreift (Kapitel 25und 26), verstand »EI Retablo de Maese Pedro« aus-drücklich als Hommage an den großen Dichter. DieFigur des Don Quixote bedeutete ihm und seinerGeneration zum einen Mythos und nationale In-tegrationsfigur – die gewählte Episode des MaesePedro greift mit der Befreiung der Prinzessin Me-lisendra aus maurischer Gefangenschaft ein zentra-les Thema der spanischen Geschichte auf, die re-conquista, die Wiedereroberung der von denArabern seit dem Jahre 711 eingenommenen Ge-

10 de Falla | Meister Pedro

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sehr ähnliche Weise werden auch in »EI Retablo«die theatralischen Ebenen voneinander getrennt –um sich später allerdings wieder umso mehr mit-und ineinander zu vermischen. Ein weiterer Zusam-menhang mit »L'histoire du soldat« stellt sich überformale Kleingliedrigkeit sowie über die Idee desBilderbogens und des Wandertheaters her. DieForm des Wandertheaters deutet zurück auf dasMedium selbst, auf die Flüchtigkeit einer Kunst-form, deren Wahrheit keinen festen Ort besetzt. ImSchatten von Don Quixote löst das Theater, löst dieGeschichte sich auf, alles ist der Verwandlung un-terworfen. Wie der Protagonist verliert sich nunauch der Zuschauer in den vielen, sich überlagern-den Ebenen der Erzählung … Nach Sybille Wilsonspielt das Stück »mit dieser Zweideutigkeit vonWirklichkeit(en) und Darstellung. So wie sich diePhantasie des Don Quixote im grenzenlosen Raumverliert, schwankt auch die Darstellung zwischennicht genau definierten Entwürfen und Perspektiven.Durch einen träumerischen und idealistisch schwei-fenden Geist erfährt sie eine Befreiung von denüblichen Rahmenbedingungen des Erzählens.«

Beate Maurer

12 de Falla | Meister Pedro

Hallo Kinder, umblättern, jetzt kommt Eure Seite:Wie Meister Pedros Puppen zum Leben erweckt werden…

Meister der Puppenherstellung Roland Teichmann

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Wie lernt der Puppenspieler?

Cervantes, der vor vierhundert Jahren in Spanienlebte und »Don Quixote« geschrieben hat, kanntesicher den einen oder anderen Marionettenspieler.Damals zogen die Spieler umher und bauten ihreBühnen in Gasthäusern oder auf Marktplätzen auf.Sie hatten Gehilfen, die ihnen zur Hand gingen undschließlich selbst die Puppen spielen durften.

Wer heute Puppenspieler werden will, kann dasan einer Theaterhochschule lernen. In Stuttgartund Berlin gibt es Studiengänge für Puppenthea-ter. In vier Jahren bekommen die Studenten dortUnterricht in den Fächern Sprechen, Singen, Be-wegung, Akrobatik, Schauspiel, bildnerische Gestal-tung und natürlich Puppenspieltechnik. Damit ler-nen sie, wie man leblose Dinge so belebt, dass dieZuschauer im Theater sie fast für lebendig halten.

Wie kann eine Puppe sehen?

Eigentlich haben Puppen natürlich Augen, dienichts sehen können. Don Quixote kann! Und nichtnur das. Sogar wir sehen, was Don Quixote sieht!

Im Kopf der Don Quixote-Puppe ist eine Mini-Kamera eingebaut, die durch sein linkes Auge filmt.Das wird live auf die Leinwand projiziert. So sehenwir, was Don Quixote auf seinem Weg ins Theateranschaut und was ihn an dem kleinen Marionet-tentheater besonders interessiert. Aber nicht nurdas. Wir merken auch, dass Don Quixote um sichherum nichts mehr beachtet, wenn er die schöneMelisendra sieht. Er lässt sich hineinziehen in dieGeschichte, geht darin auf, hat für nichts anderesAugen. Kein Wunder, dass er die kleinen Puppenirgendwann für echte Menschen hält. In seinemBlick verwischt der Unterschied zwischen der Pup-pen-Dame und seiner wirklichen Geliebten. WarumDon Quixote die kleine Marionette schließlich mitdem Schwert verteidigen muss, verstehen wir, dennwir haben durch seine Augen gesehen!

Rike Reiniger

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Was wird erzählt?

Im Hof eines spanischen Wirtshauses steht MeisterPedros Marionettentheater. Für gewöhnlich spielter die Geschichte der schönen Melisendra, die vonden Mauren geraubt und ihrem ritterlichen Gattenwieder gerettet wird.

Aber so weit kommt es diesmal nicht. Denn imPublikum sitzt Don Quixote. Der Ritter von dertraurigen Gestalt in Begleitung seines KnappenSancho Panza kann es nicht zulassen, dass einerDame Leid geschieht. Heldenhaft zieht er seinSchwert und kämpft die schurkischen Mauren nie-der. Warum Meister Pedro dann aber lautstark denVerlust seiner Marionetten beklagt, anstatt denRitter zu seiner mutigen Tat zu beglückwünschen,das versteht Don Quixote nicht. Er musste schließ-lich der Ritterehre Genüge tun!

Wie werden Puppen gebaut?

Bevor eine Puppe gebaut wird, muss sie erst ein-mal entworfen werden. Das heißt, der Ausstatterzeichnet auf, wie er sich das Aussehen der Puppevorstellt und was sie alles können muss. Nach demEntwurf werden die großen Puppenköpfe in Tonmodelliert und dann mit Gummimilch abgegossen.So sind sie groß, aber trotzdem leicht und vor al-lem auch ein bisschen beweglich. Das ist notwen-dig, damit der Puppenspieler den Mund der Pup-pe öffnen kann, als würde sie singen. Die kleinenMarionetten werden aus Holz geschnitzt. Beidiesen Puppen ist es nun gerade wichtig, dass sieein gewisses Gewicht haben. Denn die Bewegungder Marionetten erfolgt über Fäden, die vomSpielkreuz zu den Armen, Beinen und dem Kopfführen. Der Spieler zieht an den Fäden und lässtdie Puppe laufen oder weinen oder winken. Außer-dem sind auch reibungslos funktionierende Gelen-ke in den Armen und Beinen unbedingt nötig. Sokann die Eleganz in der Bewegung entstehen, mitder Melisendra Don Quixote den Kopf verdreht.

14 de Falla | Meister Pedro | für junge Zuschauer

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Meister Pedros PuppenspielGesangstext

MEISTER PEDRO

Kommt herein, alle kommt hereinzu schauen die Historie von derbefreiten Melisendra, s'ist eine dermerkwürdigsten Geschichten allerZeiten.

Stille nun alle! Gebet Acht,Señores, ich beginne.

DER JUNGE

Die wahrhaftige Historie, die hierdie edlen Herren dargestellet sehen,ward entnommen den französi-schen Geschichten und den altenspanischen Romanzen, die noch injedermanns Gedächtnis.Man kann sehen, wie die Freiheitgab der tapf’re Gayferos seinemWeibe Melisendra; in Spanien lagsie gefangen in der MohrenGewalt wohl in der Stadt vonSansuegna. Schaut her, schaut her,Señores: dieser Ritter hier bei demSchach ist Don Gayferos, so wie'serzählet uns das Volkslied: »DieZeit verbringt beim Spiele DonGayferos und hat die Melisendraschon vergessen«.

Erstes Bild: DER HOF KARLS DES GROSSEN

DER JUNGE

Und jetzt werdet ihr allhiererschauen, wie der mächtige FürstKarl der Große, Vater, wie mananzunehmen pflegt, Melisendras,verdrossen über des EidamsSorglosigkeit und Müßiggang,kam ihn zu schelten, und da erihm vorgestellt, wie seiner Ehre

16 Gesangstext

drohen Gefahren, wenn er nichtdie Freiheit schaffte seinerGemahlin, soll gesagt er haben:»s'ist eure Sache, erwägt es«. Unddann voller Verachtung sah manihn den Rücken wenden demGayferos; doch der alsobald inhöchstem Zorn entbrannt, riefnach Wehr und nach Waffen undRolands Schwert verlangt er, dasbewährte. Und hier Señores, wer-det ihr schauen, wie der HeldRoland ihm nicht leihen will seinSchwert, doch den Vorschlagmacht ihn zu begleiten auf soschwierigen Fahrten. Doch deredle Ritter im Unmut nahm denVorschlag nicht an, kündend, dasser sich selber genüge um zubefrei'n Melisendra, auch wennman gefangen sie hielte in denverborgensten Tiefen der Erde. Auf dies Wort geht er hinein undrüstet sich, die Fahrt zu beginnen.

DER JUNGE

Vor euch wird erscheinen der großeTurm des Alcazar Saragossas, unddie Dame auf dem Balkon dortoben ist Melisendra die Schöne,die manches Mal von dem Fensternieders zu betrachten die Straßenach Frankreich, versetzt sich inGedanken wohl nach Paris undzum Gatten, vergaß ihr Leid indem öden Kerker. Und nun,Señores, werdet seh'n ihr, wie einMohr heimlich sachte schleicht aufder Spur von schön Melisendra,wie er sie küsst mitten auf ihreLippen: und das Antlitz gerötet

DER JUNGE

Sehr wohl, mein Herr.

DON QUIXOTE

Fahre fort nun.

Drittes BildDER JUNGE

Seht hier den Ritter Don Gayferos,er reitet übers Gebirge und eilet soschnell er kann nach Sansuegna.

Viertes Bild: DIE PYRENÄENDER JUNGE

Und jetzt werdet ihr sehn dieholdsel'ge Melisendra, die völligward gerächt von jener schlimmenSchandtat des verliebten Mohren,sie lehnt von neuem am Fensterihres Turmes, sprechend mit demGatten im Glauben, dass es irgendein Fremder, wie es in derRomanze steht mit den Worten:»Ritter, Ritter, geht ihr nachFrankreich? Fraget doch nach DonGayferos«. Dann könnt ihr sehn,wie sich Don Gayferos ihr ent-decket, und wie unbeschreiblichwar die Freude Melisendras beidem Erkennen, und sie glitt niederhoch von dem Balkon, und wieDon Gayferos sich nun ihr nähert,und aufs Pferd sie sich setzt, undnun beide ohne zu zögern schla-gen ein den Weg nach Paris.

Fünftes Bild: DIE FLUCHTDER JUNGE

Friedlich zieh', du selten Paarwahrhaftig liebender Herzen,kommt heil und glücklich an in

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und die Lippen wischend geht siehin und klaget. Da lässt Marsilius,König von Sansuegna, der sah dieUnverschämtheit des Mohren, ober gleich sein Nahverwandter, ihngreifen durch seine Wachen.

Zweites Bild: MELISENDRADER JUNGE

Schauet nun, Señores, und achtet,wie der Mohr wird geführt aufden Platz der Stadt Sansuegna;Ausrufer schreiten vor ihm undSchergen gehen hinter ihm her,und seht, wie sie nun zweihundertStreiche ihm geben, so wie dasUrteil des Königs lautet, das zurVollstreckung kam gleich nachjenem Augenblick, wo der Überfallsich ereignet; denn bei den Mohrenbedarf es weder Zeugen nochSpruch eines Richters,wie es bei uns Brauch ist.

DON QUIXOTE

Junge, Junge! Verfolge deine Märauf gradem Wege, verirr dichnicht, schweif nicht ab zu un-nöt’gen Dingen, dass ans Licht dieWahrheit möge dringen, brauchtes, glaube es mir, mancherleiZeugnis, manche Probe.

MEISTER PEDRO

So hör doch! Die Verzierungenlass fort mir und gehorch demWunsch dieses edeln Ritters. Fahr fort mit reinem Sange, dochunterlass es ihn zu verzieren, sobringst alles du nur durcheinander.

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18 Gesangstext

eurer Heimat, und aller Verwandtenund Freunde Augen sollen euchschauen in Frieden und in Glückeure Tage, die an Nestor erinnernan Zahl, noch zu verbringen.

MEISTER PEDRO

Mein Junge, bleib' ruhig, nicht soschwülstig, denn alle Übertreibungschadet.

Sechstes Bild: DIE VERFOLGUNGDER JUNGE

Sehet nun hier, Serñores, wie derFürst Marsilius bei der Kunde, dass entflohen ihm Melisendra,Sturmglocken lässt erschallen.

Und alsobald dröhnt die ganzeStadt vom Läuten aller Glockenauf den Türmen, die klingen herabvon Moscheen und Minaretten.

DON QUIXOTE

Nein, das nicht! Welch' gewaltigerIrrtum: denn keine Glockengebrauchen die Mohren, dagegenBecken und Oboen!

MEISTER PEDRO

Nicht weiter auf solche Kindereienachtet, mein edler Don Quixote,sieht man denn nicht heutzutagetausend Stücke auf der Bühne unddarin tausende von Fehlern…

MEISTER PEDRO

...die trotz all dieser Fehler ihreLaufbahn aufs Glücklichste vollen-den, und die man anhört vollBewunderung.

DON QUIXOTE

So ist’s in der Tat.

MEISTER PEDRO

Fahr' fort im Erzählen.

DER JUNGE

Sehet nun, wie groß die Anzahlder edlen Ritter sprengend zurStadt hinaus auf der Verfolgungdieses edlen rechtgläubigen Paares. Höret die Oboen klingen! Hört derTrompeten hellen Klang! Hört, wieBecken und wie Trommeln ringserdröhnen so laut! Ach, welcheFurcht, dass man sie erreicht unddass man sie zurückführt, gebun-den alle beide an den Schweifihres Pferdes.

DON QUIXOTE

Halt, ihr Schurken, ihr erbärmli-chen Wichte!Folgt ihnen nicht, noch verfolgtsie beide: wenn doch, so nehm’ich teil an dem Gefechte.

FINALEDON QUIXOTE

Nicht entfliehet ihr feigen undgemeinen, nichtswürdigenKreaturen, sobald ein einz'gerRitter sich gegen euch erhebet.

MEISTER PEDRO

Erbarmet euch, erbarmet euch undhaltet ein, mein Ritter Don Quixote,zu Trümmern schlagt ihr ja meinganzes Vermögen.

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MEISTER PEDRO

Was soll ich nun tun!

DON QUIXOTE

...über meinem Schicksal.Zu euch allen, die ihr hier in tapf-rer Runde, ob ihr Ritter oderKnappen, ob vom Ort ihr, ob aufReisen, ob Reiterei oder Fußvolk:wahrlich, wär' ich zugegen nichtgewesen, welch Los hätt' getroffenGayferos und die wunderschöneMelisendra? Weshalb hab' ich zurStunde nicht vor mir alle jene, dienicht sehen, welch' Segen der Weltbedeutet der Orden der fahrendenRitter! 0 gold'ne Zeit, o Tage zuew'gem Gedächtnis, die Zeugenwaren dessen was vollbrachtAmadis, der übermächt'ge FelixMors von Hircanien, der unverzag-te Tirante der Bleiche, der niebe-siegte Don Belianis der Grieche,mit all’ dem langen Zuge jenerunzähl'gen edlen Ritter, von derenAbenteuern, von deren Lieb’ undStreiten der Nachwelt erzählt dasBuch des Ruhmes.

MEISTER PEDRO

Heil'ge Maria!

DON QUIXOTE

Deshalb zum Beschluss: Ehre, Ehresei allen fahrenden Rittern immer-dar und vor allem, was je erschienauf Erden.

Übertragung ins Deutsche von Hans Jemoli

DON QUIXOTE

O du unsinn'ger Tölpel, dessentreulose Zunge mich beschwatzet.

MEISTER PEDRO

Welch' ein Unglück für mich!

DON QUIXOTE

Doch ihr andren, o du tapfrer DonGayferos, du schöne hohe SeñoraMelisendra, seht nun, bezwungender Gegner unsinn'ger Hochmutliegt jetzt tief am Boden, ward fürimmer gebändigt durch meineKühnheit, und dass fortan ihr nichtmehr verkennt den Namen desRitters, der euch befreit, erfahrt,dass ich mich nenne Don Quixote,Kavalier, Dienstmann und Sklaveder schönen ohnegleichen Dulcinea.

MEISTER PEDRO

Helf' uns Gott der Herr!

DON QUIXOTE

O Dulcinea, o Herrin meiner Seele,Licht in meinen Nächten, Ruhmfür alle Leiden ...

MEISTER PEDRO

Ich Unglücksel'ger!

DON QUIXOTE

... Leitstern auf allen Wegen ...

MEISTER PEDRO

Maledeit sei der Vater, der michgezeugt!

DON QUIXOTE

...herrlich leuchtend Gestirn ...

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Richard Strauss

* 11. Juni 1864in München† 8. September 1949in Garmisch-Partenkirchen

Richard Strauss – Don Quixote»Don Quixote, der Ritter von der traurigen Gestalt«, und »Sancho Panza«

Don Quixote –Phantastische Variationenüber ein Thema ritter-lichen Charakters op. 35Entstehung 1896 /1897

Uraufführung8. März 1898 in Köln

Aufführungsdauerca. 41 Minuten

Besetzung2 FlötenPiccolo2 OboenEnglischhorn2 KlarinettenBassklarinette3 FagotteKontrafagott6 Hörner3 Trompeten3 PosaunenBasstubaTenortubaPaukeSchlagwerkHarfeStreicher

Skizzenbücher des Komponisten zeigen, dassRichard Strauss vor Beginn der Komposition

seines »Don Quixote« einige Episoden aus Cervan-tes‘ Roman zu einem handlungsreichen, lineargeführten Programm zusammengefasst hat: Nach-dem sich sein Geist über der Lektüre von Abenteu-erromanen verwirrt hat, zieht Don Quixote mit sei-nem Knappen Sancho Panza in die Welt hinaus, woer dem Idealbild einer Geliebten – der schönenDulcinea – begegnet und allerlei Abenteuer wieden berühmten Kampf mit den Windmühlen odereinen Ritt durch die Lüfte erlebt. Am Ende seinerlangen Reise kehrt der »Ritter von der traurigen Ge-stalt« aus seiner Traumwelt in die Realität zurückund stirbt mit der Erinnerung an Dulcinea.

Während der Arbeit an der Partitur hat Strausseinige Episoden umgestellt, andere aus dem Werk-

plan gestrichen oder neue hinzugefügt – Pro-gramm und Musik nahmen also wechselseitig auf-einander Einfluss. Doch während die Partiturhand-schrift des Komponisten durch entsprechendeÜberschriften Aufschluss über den letzten Arbeits-schritt des »Don-Quixote«-Programms gibt, hat ervon dessen Veröffentlichung im Erstdruck desWerkes abgesehen: Hier finden sich lediglich dieBezeichnungen der zwei Hauptthemen als »DonQuixote, der Ritter von der traurigen Gestalt«, und»Sancho Pansa.« Alle späteren Programme zu »DonQuixote« (etwa handschriftliche Eintragungen desKomponisten in eine Studienpartitur des Diri-genten Clemens Krauss, das Programmheft einerMünchner Aufführung von »Don Quixote« im Jahr1900 oder Erich Müller von Asows Erläuterungenim 1959 erschienenen ersten Band des Themati-schen Verzeichnisses von Strauss’ Werken) diver-gieren dann beträchtlich von den Überschriften desPartiturautografs.

Die Tatsache, dass es kein endgültiges Pro-gramm zu »Don Quixote« gibt, ist kein Zufall. Wieaus Briefen hervorgeht, hat sich Strauss währendder Arbeit an einer Komposition stets von einer»poetischen Idee« oder einem »Programm« (Straussverwendet beide Begriffe unterscheidungslos) lei-ten lassen, ohne diese als Bestandteil des abge-schlossenen Werkes zu verstehen. Denn – so be-merkte Strauss – »dem einen versprechen sie zu viel;den anderen beeinflussen sie zu stark; ein Dritter be-hauptet in der Betätigung seiner eigenen Phantasiedurch das Programm gestört zu sein; ein Vierterdenkt lieber gar nichts, als dass er nachzudenkenversucht, was ihm ein anderer vorgedacht hat; derFünfte nörgelt sich mit einer anderen Ausrede durch– kurz, Programme sind unzeitgemäß.« […]

»Wer wirklich Musik zu hören versteht ...«Im Falle des »Don Quixote« – jenem Werk, dem tra-ditionsgemäß das plastischste aller Strauss’schenProgramme unterlegt wird – scheint ein rein musi-

20 Strauss | Don Quixote 21

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de Überlagerung von Variation und Solokonzert,die sich dadurch ergibt, dass Strauss das Thema sei-nes Helden einem einzelnen, virtuos behandeltenVioloncello anvertraut, zu dem sich schon bald dievon Bass-Klarinette und Tenor-Tuba sekundierteSolo-Bratsche des Sancho Pansa hinzugesellt. Undwer mit den Abenteuern von Don Quixote ein we-nig vertraut ist, wird in einer bereits in der Intro-duktion vorgestellten Holzbläsermelodie zweifellosdas Thema der schönen Dulcinea erkennen, dasfalsche »Geblöke« der tremolierenden und sordi-nierten Blechbläser in der II. Variation als eine im18. Kapitel von Cervantes‘ Roman beschriebeneHammelherde identifizieren und die Klangmagieder VII. Variation schon beim ersten Einsatz derWindmaschine mit Don Quixotes »Ritt durch dieLuft« in Verbindung bringen. Etwas mehr musika-lischer Fantasie und literarischen Grundwissens be-darf es dann schon, um im Aufeinandertreffen desDon-Quixote-Themas in den Streichern und einemChoral in Fagotten, Trompeten und Posaunen inder IV. Variation den »Kampf mit den Büßern« zuerkennen oder das Harfenglissando am Ende der I.Variation als Don Quixotes Niederlage im »Kampfmit den Windmühlen« zu interpretieren. Hingegenbesteht kaum Hoffnung, dass man ohne Kenntnisdes von Strauss entworfenen Programms die 19Takte der IX. Variation als »Kampf gegen 2 Zaube-rer« – die noch dazu lediglich von Don Quixotenicht erkannte Mönche sind! – deutet oder aus derIII. Variation den genauen Gegenstand der »Fragen,Forderungen und Sprichwörter Sanchos« nebst»Belehrungen, Beschwichtigungen und Verheißun-gen Don Quixotes« heraushört (alle Zitate laut Par-titurautograf). Doch gerade hier würde das Nach-schlagen im Programmheft ohnehin nur von denSchönheiten der Musik ablenken – allen voran dasunwiderstehliche Aufblühen des »Dulcinea-The-mas« im Orchestertutti.

Mark Schulze Steinen

23

Don Quichotte, Gemäldevon Honoré Daumier

kalisches Hören zunächst besonders angebracht.Denn als Folge von »Introduktion, Thema mit Va-riationen und Finale« (so die ins Deutsche über-setzte Gattungsbezeichnung der Komposition)liegt dem Werk eine musikalische Form zugrunde,die vergleichsweise überschaubar ist. Wenig Mühebereitet dem Hörer auch die zunächst überraschen-

22 Strauss | Don Quixote

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Rafael Frühbeck de BurgosChefdirigent und Künstlerischer Leiter

Beim Leipziger LabelGENUIN erschien in denvergangenen Jahren eineCD-Edition der DresdnerPhilharmonie mit ihremChefdirigenten, die vonder Kritik einhellig gelobtwurde.Die Aufnahmen umfassenRichard Strauss’ »Alpensin-fonie« und »Rosenkavalier-Suite«; Orchesterauszügeaus Werken Richard Wag-ners; Anton Bruckners3. Sinfonie; die 1. und die3. Sinfonie von JohannesBrahms sowie den Live-Mitschnitt vom Silvester-konzert 2006 mit berühm-ten »Encores« von Strauß,Dvorák, Bizet u.a.Diese fünf CDs sind nunzusammen in einer prakti-schen CD-Box erhältlich.

R afael Frühbeck de Burgos, 1933 in Burgosgeboren, studierte an den Konservatorien Bil-

bao und Madrid (Violine, Klavier, Komposition) undan der Musikhochschule München (Dirigieren beiK. Eichhorn und G. E. Lessing; Komposition bei H.Genzmer). Nach seinem ersten Engagement alsChefdirigent beim Sinfonieorchester Bilbao leiteteer zwischen 1962 und 1978 das spanische Natio-nalorchester Madrid und war danach Generalmu-sikdirektor der Stadt Düsseldorf und Chefdirigentsowohl der Düsseldorfer Symphoniker als auch desOrchestre Symphonique in Montreal. Als »PrincipalGuest Conductor« wirkte er beim Yomiuri NipponOrchestra of Tokyo und beim National Symphonic

Orchestra of Washington. In den 1990er Jahrenwar er Chefdirigent der Wiener Symphoniker unddazu zwischen 1992 und 1997 Generalmusikdirek-tor der Deutschen Oper Berlin. 1994 bis 2000 warer außerdem Chefdirigent des Rundfunk-Sinfonie-orchesters Berlin. 2001 wurde er zum ständigen Di-rigenten des Orchestra Sinfonica Nazionale dellaRAI in Turin ernannt.

Als Gastdirigent arbeitet er mit zahlreichengroßen Orchestern in Europa, Übersee, Japan undIsrael zusammen und leitet Opernaufführungen inEuropa und den USA. Er wird regelmäßig zu denwichtigsten europäischen Festspielen eingeladen.Für seine künstlerischen Leistungen wurde RafaelFrühbeck de Burgos mit zahlreichen Preisen ausge-zeichnet, u. a. erhielt er die Ehrendoktorwürde derUniversitäten Navarra (1994) und Burgos (1998).1996 wurde ihm der bedeutendste spanische Mu-sikpreis (Jacinto-Guerrero-Preis) zuteil, in Österreichaußer der »Goldenen Ehrenmedaille« der Gustav-Mahler-Gesellschaft, Wien, auch das »Silberne Ab-zeichen« für Verdienste um die Republik. 1998 wur-de er zum »Emeritus Conductor« des SpanischenNationalorchesters ernannt.

Zu Saisonbeginn 2003/04 wurde Rafael Früh-beck de Burgos Erster Gastdirigent der DresdnerPhilharmonie und ein Jahr später deren Chefdiri-gent. Nach mehrfachen Tourneen und Gastspieleninnerhalb Europas (Spanien, Frankreich, Linz undPrag) hat er »seine« Dresdner Philharmonie währendeiner dreiwöchigen USA-Tournee im November2004 zu großen Erfolgen geführt, so dass die NewYorker Presse jubelnd verkündete, dieses DresdnerOrchester sei in eine Reihe mit den besten der Weltzu stellen. Im Herbst 2005 führte er sein Orchesterwährend einer höchst erfolgreichen Südamerika-Tournee. In der Konzertsaison 2007/08 gastierteRafael Frühbeck de Burgos mit der Dresdner Phil-harmonie in Spanien, Österreich, der Schweiz, denUSA sowie in Japan und Korea.

24 Dirigent 25

Rafael Frühbeck de Burgoshat über 100 Schallplatteneingespielt. Einige sindinzwischen Klassiker, wiez.B. Mendelssohns »Elias«oder die Gesamtaufnahmeder Orchesterwerke Manuelde Fallas.

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Jian Wang hatte bereits im Alter von nur vierJahren Cellounterricht bei seinem Vater. Währendseines Studiums am Konservatorium in Shanghaiwirkte er in dem gefeierten Dokumentarfilm »VonMao zu Mozart – Isaac Stern in China« mit. SternsUnterstützung und Rückhalt befestigte den Wegfür Jian Wang, in die USA zu gehen, und sowurde er 1985 von der Yale School of Music auf-genommen, wo er bei Aldo Parisot studierte.

Jian Wangs erste professionelle Anstellung war1986 in der New York Carnegie Hall. Damit er-öffnete sich ihm in eine internationale Karriere, ergastierte als Solist bei dem Boston Symphony unddem Stockholm Philharmonic Orchestra, demScottish Chamber oder dem National Orchestra ofFrance und vielen weiteren Orchestern. Bei diesenKonzerten arbeitete Jang mit Dirigenten wie Du-damel, Dutoit, Chung, Krivine, Sawallisch, NeemeJarvi, Eschenbach, Dausgaard, Wagglesworth undHarding zusammen.

Jian Wang trat außerdem bei mehreren Festi-vals in der ganzen Welt auf, sowohl als Solist alsauch als Kammermusiker. Des Weiteren hat er zahl-reiche Aufnahmen bei DDG eingespielt.

Raquel Lojendio studierte am Konservatoriumdes Liceo in Barcelona sowie später bei RuthildBoesch und Edith Mathis sowie bei Maria Orán.Erste Preise gewann die Sopranistin 1999 beimWettbewerb »Junge Musiker« in Barcelona und2000 beim Gesangswettbewerb »Cajacanarias«.

Ihr Repertoire umfasst Literatur aus Oper undKonzert; sie arbeitete mit Dirigenten wie RafaelFrühbeck de Burgos, Jiri Kout, George Pehlivani-an, Maximiano Valdés, Jesus López Cobos und SirNeville Marriner und ist mit zahlreichen OrchesternSpaniens sowie dem Orchester der RAI Turin unddem Philharmonischen Orchester Bergen aufgetre-ten. Sie wirkte mit bei den CD-Einspielungen von

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Solisten /Musiker und Sänger

Christina Biwank studierte Bratsche zunächstbei Emile Cantor an der Musikhochschule Trossin-gen, 1990 bis 1994 bei Hariolf Schlichtig an derHochschule für Musik in München und anschlie-ßend in der Klasse von David Takeno an der Guild-hall School of Music in London. Verschiedene in-ternationale Meisterkurse – etwa bei WolframChrist, Atar Arad oder Thomas Riebl – ergänztenihre künstlerische Ausbildung. Sie war Stipendia-tin des Deutschen Akademischen Austauschdiens-tes und der Stiftung »Villa Musica« – einer Kam-mermusik fördernden Institution des LandesRheinland-Pfalz. Beim Wettbewerb des Kulturkrei-ses der Deutschen Wirtschaft in Leverkusen wurdesie 1994 für ihre Interpretation des Bartók-Viola-konzerts ausgezeichnet. 1996 wurde sie Mitgliedder Staatskapelle, und seit 1998 ist Christina Bi-wank Solo-Bratschistin der Dresdner Philharmonie.

Mit der Dresdner Philharmonie trat ChristinaBiwank u.a. als Solistin von Hector Berlioz’ »Ha-rold in Italien« in Erscheinung. Ihre Interpretationdes Violasolos in »Don Quixote« von Strauss – mitder sie zuvor schon im Rahmen einer Südame-rikatournee unter Michel Plasson erfolgreich auf-getreten war – ist in einer 2004 entstandenen undbei Berlin Classics erschienenen Aufnahme mitClaudio Bohorquez und Rafael Frühbeck de Bur-gos nachzuhören. Anregungen zu selbst gestal-teten Kammermusikkonzerten ergaben sich nichtzuletzt aus der regelmäßigen Teilnahme am »OpenChamber Music Festival« in Prussia Cove, England,sowie aus der Begegnung mit Musikern aus demIn- und Ausland. 1998 gründete Christina Biwankmit Henrik Woll und Simon Kalbhenn, Mitgliedernder Staatskapelle, das »Robert Sterl Streichtrio«.2008 formierte sich das Trio neu zur »CamerataAlbia«, um die Möglichkeit zu schaffen, sich derModerne zu öffnen und ungewöhnliche Besetzun-gen zu erschließen. Seit 2004 hat Christina Biwankeinen Lehrauftrag der Hochschule »Carl Maria vonWeber« in Dresden.

26 Solisten

Mit dem Pianisten Chris-toph Berner widmet sichChristina Biwank intensivder Pflege des Duo-Reper-toires für Viola und Klavier.2005 erschien eine CD mitWerken von Schumann,Britten und Clarke.

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Solisten /Mitwirkende des Puppentheaters

Das Puppentheater des TJG DresdenNach dem Vorbild des Staatlichen PuppentheatersMoskau sollten Anfang der 1950er Jahre Puppen-theater in der DDR etabliert werden. Der Bärenfel-ser Puppenspieler Paul Hölzig (1911 –1989) wurdemit der Ausführung in Dresden beauftragt. 1951hob sich unter seiner Leitung in Dresden der Vor-hang für die erste Stabpuppeninszenierung derDDR: »Der fröhliche Sünder«. Zunächst gegründetals Theater für Erwachsene, dann aber immer wie-der als Theater ausschließlich für die ganz Kleinenverkannt, machte das Puppentheater Dresden je-doch durch herausragende Inszenierungen deut-lich, dass ihm neben den anderen Bühnen eingleichrangiger Platz in der Dresdner Kulturland-schaft gebührt. Seit 1997 gehört das Puppenthea-ter zum THEATER JUNGE GENERATION, Dres-dens Kinder- und Jugendtheater, seit 2008 unterder künstlerischen Leitung von Rike Reiniger.

Patrick Borck ist im Rahmen seines Studiumsan der Hochschule für Schauspielkunst »ErnstBusch« Berlin, Abteilung Puppenspielkunst, seit2008 im Engagement am Puppentheater des TJGDresden.

Christian Pfütze studierte an der Hochschulefür Schauspielkunst »Ernst Busch« Berlin, Abtei-lung Puppenspielkunst. Nach einem Engagementam Puppentheater Bautzen ist er seit 2008 imPuppentheater des TJG Dresden.

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Retablo de Navidad von Joaquín Rodrigo sowie ei-ner Sammlung fast aller Vokalkompositionen desKomponisten.

Gustavo Peña, in Las Palmas de Gran Canariageboren. Der Tenor begann sein Studium im Kon-servatorium seiner Stadt bei Mario Guerra undbeendete es in Santa Cruz de Tenerife. Im März2002 gewann er den Ersten Preis beim Gesangs-wettbewerb »Cajacanarias«. Er war schon als Solistvieler Events und internationaler Musikfestivalstätig.

Während der Saison 2004/05 wurde er Mit-glied des Ensembles der Deutschen Staatsoper Ber-lin. Sein Repertoire ist sehr vielseitig und umfasstklassische bis zeitgenössische Musik in den Be-reichen Oper, Orchestermusik und Liedgestaltung.Gustavo Peña sang unter der Leitung bedeutenderDirigenten wie Daniel Baremboin, René Jacobs, J.Luis Martinez, Rafael Frühbeck de Burgos und vie-ler anderer und arbeitete u.a. mit Orchestern wiedem Orquesta Nacional de España, der Staatska-pelle Berlin und dem San Francisco Symphony Or-chestra zusammen.

Alfredo Garcia stammt aus Madrid und stu-dierte am dortigen Königlichen Konservatorium.Der Bassbariton wurde mit zahlreichen Preisenbedacht und gewann eine Reihe von Wett-bewerben, so den Internationalen Maestro AlonsoWettbewerb. Er ist u.a. mit dem UngarischenPhilharmonischen Orchester sowie mit den Mos-kauer Virtuosen aufgetreten. Konzertreisen führ-ten ihn durch Deutschland, nach Österreich,Italien, Slowenien und Polen.

28 Solisten

In der vergangenen Saisonnahm Gustavo Peña beiDECCA Escuderos »Guer-nika-Oper« zusammen mitder Sinfónica de Euskadiunter der Leitung von JoséRamón auf.

Rike Reiniger ist seit 2008die Künstlerische Leiterindes Puppentheaters imTheater Junge GenerationDresden.

Die Inszenierung von »Meister Pedros Puppenspiel« wird in der Spielzeit 2009/10 in ei-ner szenisch erweiterten Fassung am Theater Junge Generation Dresden zu sehen sein.

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FagotteDaniel BäzRobert-Christian SchusterMichael Lang KVProf. Mario Hendel KVNN

HörnerProf. Jörg Brückner KMMichael Schneider KVFriedrich Kettschau KMTorsten GottschalkJohannes Max KMDietrich Schlät KMPeter Graf KVCarsten Gießmann KM

TrompetenAndreas Jainz KMChristian Höcherl KMCsaba KelemenNikolaus v. TippelskirchRoland Rudolph KV

PosaunenMichael SteinkühlerJoachim Franke KVPeter Conrad KMDietmar Pester KMNN

TubaJörg Wachsmuth KM

HarfeNora Koch KV

Pauke/SchlagzeugProf. Alexander Peter KVOliver MillsGido MaierAxel Ramlow KV

OrchestervorstandGünther NaumannJörg WachsmuthNorbert Schuster

KM = KammermusikerKV = Kammervirtuos

Chefdirigentund Künstlerischer LeiterRafael Frühbeck de Burgos

1. ViolinenProf. Ralf-Carsten Brömsel KVHeike Janicke KVProf. Wolfgang Hentrich KVDalia Schmalenberg KMEva DollfußJürgen Nollau KVVolker Karp KVProf. Roland Eitrich KVHeide Schwarzbach KVChristoph Lindemann KMMarcus Gottwald KMUte Kelemen KMAntje Bräuning KMJohannes Groth KMAlexander Teichmann KMAnnegret TeichmannJuliane KettschauNNNNNN

2. ViolinenHeiko Seifert KVCordula Eitrich KMGünther Naumann KVErik Kornek KVReinhard Lohmann KVViola Marzin KVSteffen Gaitzsch KVDr. phil. Matthias Bettin KMAndreas Hoene KMAndrea Dittrich KMConstanze Sandmann KMJörn Hettfleisch KMDorit SchwarzSusanne HerbergChristiane LiskowskyNN

BratschenChristina Biwank KMHanno Felthaus KMBeate Müller KMSteffen Seifert KVGernot Zeller KVHolger Naumann KVSteffen Neumann KMHeiko Mürbe KM

Hans-Burkart Henschke KMAndreas Kuhlmann KMJoanna SzumielSusanne NeuhausNNNN

VioloncelliMatthias Bräutigam KVUlf Prelle KVVictor Meister KMPetra Willmann KMThomas Bäz KVRainer Promnitz KMKarl-Bernhard v. Stumpff KMClemens Krieger KMDaniel Thiele KMAlexander WillBruno BorralhinhoDorothea Vit

KontrabässeProf. Peter Krauß KVBenedikt HübnerTobias Glöckler KMOlaf KindelNorbert Schuster KVBringfried Seifert KMThilo Ermold KMDonatus Bergemann KMMatthias Bohrig KMIlie Cozmatchi

FlötenKarin Hofmann KVMareike Thrun KMBirgit Bromberger KVGötz Bammes KVClaudia Teutsch

OboenJohannes Pfeiffer KMUndine Röhner-StolleGuido Titze KVJens Prasse KMIsabel Hils

KlarinettenProf. Hans-Detlef Löchner KVFabian Dirr KVHenry Philipp KVDittmar Trebeljahr KVKlaus Jopp KV

Wir spielen für Sie!Die Musiker der Dresdner Philharmonie

31

Barbara Wiemann studierte an der Hoch-schule für Schauspielkunst »Ernst Busch« Berlin,Abteilung Puppenspielkunst. Seit 1989 ist sie imEngagement am Puppentheater des TJG Dresden.

Christian Georg Fuchs, geboren in Düsseldorf,studierte am Musiktheater in Hamburg Regie. Erhospitierte bei Achim Freyer und Gerd Heinz, warRegieassistent am Schauspiel des Deutschen Na-tionaltheaters Weimar und ist seit 2002 freischaf-fender Regisseur. Er war Teilnehmer am Sommer-kurs bei Neville Tranter und Juão Cardoso, bei derMobile Academy Berlin 2004 und bei der operare08 Berlin. 2008 erlangte er den Innovationspreisder Jury und den 2. Publikumspreis für »Romeound Julia« beim Figurentheaterfestival Lutke inLjublijana/Slowenien.

Der Regisseur kann zahlreiche Inszenierungenvorweisen, wie »Don Giovanni!« (2002, Kleine Büh-ne Naumburg), »Carmen« (2004, SchlosstheaterMoers), »Der kleine Eisbär« (2005, Theater der jun-gen Welt), »Des Kaisers neue Kleider« (2006, Klei-ne Bühne Naumburg, Händelfestspiele) oder»Höchste Eisenbahn Ag« (2008, Theater Rudol-stadt) und viele weitere.

Gisa Kuhn studierte Kostümbild in Hamburgund war anschließend als Ausstattungsassistentinam Deutschen Nationaltheater Weimar engagiert.Seit 2003 arbeitet sie freischaffend als Kostüm-und Bühnenbildnerin sowie als Figurenbauerin.Seither entstanden zahlreiche Ausstattungen fürOper, Sprechtheater, Tanztheater sowie Figuren-theater.

30 Solisten

Christian Georg Fuchs istLehrbeauftragter an derHochschule für Musik»Franz Liszt« Weimar.

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Franks Event GmbHFranks AgenturHuttenstraße 901309 Dresden

Tel.: +49 351 - 31 77 60 0Fax: +49 351 - 31 77 60 19

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Vorgestellt: Franks Event GmbHMitglied im Förderverein der Dresdner Philharmonie

Kultur unterstützen!Unterhaltung auf hohem Niveau ist heute einimmer selteneres Gut. Die Konzerte der DresdnerPhilharmonie sind seit Jahren ein hervorragendesBeispiel für niveauvolle Unterhaltung. Für uns alsDienstleister im kulturellen Bereich und in Dresdenansässiges Unternehmen ist es Herausforderung, jasogar Pflicht, »unsere« Dresdner Philharmonie zuunterstützen.Das Unternehmen Franks Agentur steht seit 1998für beste Qualität im Bereich anspruchsvoller Kom-munikation. Das Dresdner Stadtfest ist seit Firmen-gründung fester und wichtiger Bestandteil unse-rer Arbeit. Aber auch viele andere Kunden konntenin den vergangenen Jahren von den Erfahrungender hoch motivierten, bestens ausgebildeten Fach-kräfte unseres Unternehmens profitieren.Seit der Ausgliederung des Eventmanagements2004 unter dem Namen Franks Event GmbH kon-zentrierten sich die Aufgaben von Franks Agenturauf Werbeleistungen, vor allem im grafischen undWerbeproduktionsbereich. Beide Unternehmen ha-ben sich bis heute erfolgreich am regionalen Marktbehauptet. Jährlich wachsende Umsatz-, Auftrags-und Mitarbeiterzahlen belegen diesen Erfolg.Als Agentur für erfolgreiche Kommunikation – obim PR-, Event- oder Werbebereich – freuen wir unsauf eine »fruchtbare« Zusammenarbeit.

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34 Vorankündigungen

N E U in der Spielzeit 2008/09 im Studiotheater:

:: KÜNSTLER IM GESPRÄCH

Große Künstler können nicht nur hervorragend Musik machen,sondern auch hinreißend über Musik reden. In unserer neuenReihe können Sie KünstlerInnen, die an besonderen Konzertpro-jekten mitwirken, hautnah erlebenund schon im Vorfeld interessanteDetails erfahren.Kurt Masur, der Ehrendirigent derDresdner Philharmonie, der austra-lische Komponist Brett Dean, derjunge Schlagzeuger Martin Gru-binger u.a. lassen uns in den mo-derierten Gesprächsrunden an ihrerSicht auf die Musik teilhaben.Jeweils am Vorabend des betreffendenKonzertes | 19.30 Uhr | Studiotheaterim KulturpalastEintritt 5 € | frei für Konzertkarteninhaber und Abonnenten

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Nicht nur »Boccaccio« und »Die schöne Galathée«:

Requiem von Franz von SuppéEr ist bekannt geworden als überaus pro-duktiver Komponist von Operetten – eine»Etikettierung«, über die er selbst zeitlebensunglücklich war, da er als ernsthafter Mu-siker und nicht nur als Komponist der leich-ten Muse wahrgenommen werden wollte:Franz von Suppé.

Seine Operetten wurden zu Welt-erfolgen, seine anderen – vor

allem geistlichen –Werke gerieten in Vergessenheit. ZuUnrecht, wie beispielsweise sein Requiembeweist, das am 1. Februar 2009 in derLukaskirche zu hören ist.

Chorkonzert 2009 mit demPhilharmonischen Chor DresdenSonntag, 1. Februar 200917.00 Uhr | FreiverkaufLukaskirche Dresden

Franz von SuppéMissa pro defunctis (Requiem)

Philharmonischer Chor DresdenNeue Elbland PhilharmonieMatthias Geissler | Dirigent

Maria Meckel | SopranMarlen Herzog | AltTobias Hunger | TenorMatthias Weichert | Bass

Karten: Ticketcentraleim Kulturpalast am Altmarkt

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36 Vorankündigungen 37

Es muss nicht immer Violine sein:

Violoncello…In der letzten Spielzeit hat er unser Pub-likum zu Beifallsstürmen hingerissen.Nun kommt er wieder und hat Leiden-

schaft von Tschaikowski im Gepäck:Daniel Müller-Schott.

6. Außerordentliches KonzertSamstag, 28. Februar 2009 | 19.30 Uhr | C1Sonntag, 1. März 2009 | 11.00 Uhr | C2Festsaal im Kulturpalast

:: KOMPONIST & INTERPRET – BRETT DEAN

Brett Dean | ViolakonzertFranz Liszt | Eine Faust-SinfonieZoltán Peskó | Dirigent

Brett Dean | ViolaZoltán Nyári | TenorHerren des Philharmonischen ChoresDresden | Einstudierung Matthias Geissler

:: KÜNSTLER IM GESPRÄCH – BRETT DEANFreitag, 27.Februar 2009 | 19.30 Uhr |Studiotheater im Kulturpalast, freier Eintrittfür Konzertkarteninhaber und Abonnenten

…und BratscheEs gibt auch heute Virtuosen, die gleichzeitig Komponisten sindund sich Werke »auf den Leib schreiben« – wie der AustralierBrett Dean, dessen Violakonzert jeden Interpreten vor enormeHerausforderungen stellt.

5. Zyklus-KonzertFreitag, 6. Februar 2009 | 19.30 Uhr | B1Samstag, 7. Februar 2009 | 19.30 Uhr | B2Festsaal im Kulturpalast

Peter Tschaikowski | Romeo und Julia –Fantasie-Ouvertüre nach ShakespeareVariationen über ein Rokoko-Thema fürVioloncello und Orchester op. 33Jean Sibelius | Sinfonie Nr. 1 e-Moll op. 39

Muhai Tang | DirigentDaniel Müller-Schott | Violoncello

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38 Impressum | Kartenservice | Förderverein

E-Mail-Kartenbestellung: [email protected]: www.dresdnerphilharmonie.de

KARTENSERV ICE

Kartenverkauf undInformation:Ticketcentrale imKulturpalast am AltmarktÖffnungszeiten:Montag bis Freitag10 –18 UhrSonnabend10 –13 Uhr

Telefon0351/4 866 866Telefax0351/4 86 63 53

Kartenbestellungenper Post:Dresdner PhilharmonieKulturpalast am AltmarktPSF 120 42401005 Dresden

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Geschäftsstelle:Kulturpalast am AltmarktPostfach 120 42401005 Dresden

Telefon0351/4 86 63 69 und0171/ 5 49 37 87Telefax0351/4 86 63 50

: : Ton- und Bildaufnahmen während des Konzertessind aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet.

IMPRESSUM

Programmblätter der Dresdner PhilharmonieSpielzeit 2008/2009

Chefdirigent und Künstlerischer Leiter:Rafael Frühbeck de BurgosIntendant: Anselm RoseEhrendirigent: Prof. Kurt Masur

Redaktion: Dr. Karen Kopp

Literaturhinweise: Die Texte von Hans-Günter Klein undBeate Maurer sind zitiert aus: El Retablo de Maese Pedro,Programmheft der Oper Frankfurt, Juni/Juli 2004.Der Abdruck des Textes von Mark Schulze Steinen erfolg-te mit freundlicher Genehmigung von www.Musiktext.deBildnachweise: Archive Dresdner Philharmonie u. Grafikstu-dio Hoffmann; Titelmotiv: Bernd Hoffmann; Illustration S.4:Gerald Risch; Puppenentwürfe: Theater Junge Generation;Rafael Frühbeck de Burgos u. Christina Biwank: Frank Höh-ler; Jian Wang, Raquel Lojendio, Gustavo Peña, Alfredo Gar-cia, Rike Reiniger, Patrick Borck, Christian Pfütze, BarbaraWiemann, Christian Georg Fuchs, Gisa Kuhn, Daniel Müller-Schott u. Brett Dean: mit freundlicher Genehmigung derKünstler und Agenturen.Hinweis: Wo möglich, haben wir die Inhaber aller Urhe-berrechte der Illustrationen ausfindig gemacht. Sollte diesim Einzelfall nicht ausreichend gelungen oder es zu Feh-lern gekommen sein, bitten wir die Urheber, sich bei unszu melden, damit wir berechtigten Forderungen umgehendnachkommen können.

Grafische Gestaltung, Satz, Repro:Grafikstudio Hoffmann, Dresden; Tel. 03 51/8 43 55 [email protected]

Anzeigen: Sächsische Presseagentur Seibt, DresdenTel./ Fax 03 51/31 99 26 70 u. 3 17 99 [email protected]

Druck: Stoba-Druck GmbH, LampertswaldeTel. 03 52 48/8 14 68 · Fax 03 52 48/8 14 69

Blumenschmuck und Pflanzendekoration zum Konzert:Gartenbau Rülcker GmbH

Preis: 2,00 €