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1 Müller & Sohn Marktbericht MARKTBERICHT 03.2012

Marktbericht März 2012

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Marktbericht Wirtschaft März

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Müller & Sohn Marktbericht

MARKTBERICHT

03.2012

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DIE WELTWIRTSCHAFT � China und Europa Das Reich der Mitte, China, leidet immer deutlicher unter der Krise in seinem wichtigsten Exportmarkt Europa. Die Regierung stimmt sich deshalb darauf ein, der EU unter die Arme zu greifen. Der Internationale Weltwährungsfonds IWF warnte zuletzt davor, dass sich das Wachstum Chinas im Jahr 2012 annähernd halbieren könnte, falls sich die Schuldenkrise der Staaten und der Banken in der Eurozone stärker als erwartet verschärfen sollte. Die Abhängigkeit sollte nicht überstrapaziert werden, aber Chinas Wachstumsrate würde abrupt fallen, falls die Eurozone eine scharfe Rezession erlitte, so sagt es auch der Wirtschaftsausblick des IWF für China. Zuvor hatte der Fonds seine Wachstumsprognose für China auf jetzt 9,2 % erhöht. Die chinesische Regierung hingegen schätzt das Wachstum für 2012 auf nur 7,5 % und bremst die Erwartungen. Peking drosselt das Wachstum nach Plan, um die Inflation zu zügeln, denn eine hohe Inflation ist ein Horrorszenario. Die Lebensmittelpreise steigen teilweise zweistellig. Hinzu kommt, dass China jedes Jahr rund sechs Millionen Hochschulabsolventen und noch viel mehr Wanderarbeitern einen Job bieten muss – dies gestaltet sich von Jahr zu Jahr schwieriger. Die steigende Inflation hat in China die Hoffnungen auf eine Lockerung der Geldpolitik der dortigen Zentralbank gedämpft. ���� Ist anziehende Konjunktur in den USA auch nachhaltig? Die wirtschaftliche Erholung in den USA setzt sich weiter fort und ob der anziehenden Konjunktur hat sich US-Präsident Barack Obama in der Wählergunst weiter verbessert. Stufte im Juni 2011 die Ratingagentur Standard & Poor’s erstmals die Kreditwürdigkeit der USA um eine Stufe nach unten, so überrascht die amerikanische Wirtschaft nun mit einem kräftigen Wachstum im 4. Quartal 2011 von 0,7 %. Rückenwind haben die amerikanischen Unternehmen von der Nullzinspolitik der US-Notenbank Fed sowie vom schwachen US-Dollarkurs erhalten. Für die Exportindustrie wirkten diese beiden Faktoren wie ein Doping, denn seit dem Rezessionstief konnten die US-Unternehmen ihre Ausfuhren um rund 25 % steigern, und im Zuge dessen scheint auch die Jobmaschine wieder in Gang zu kommen.

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Nach einer unerwarteten Eintrübung im Februar 2012 stiegen wichtige Gradmesser für die Stimmung in der US-Industrie im März überraschend stark an. Volkswirte hatten mit schwachen Index Zahlen gerechnet. Die Ölpreise stiegen im Anschluss an die Veröffentlichung kräftig. Die Weltkonjunkturlokomotive USA fährt auch nach Deutschland, denn besonders die deutschen Autokonzerne profitieren von der neuen Konsumlust der Amerikaner. Für die Länder Europas ist Amerika der wichtigste ausländische Absatzmarkt. Mit 18 % aller Exporte liegt die USA deutlich vor China mit 8,4 %, die sehr gute Entwicklung der Produktionskomponente ist ein weiteres Indiz dafür, dass die US-Industrie derzeit ein Stützpfeiler der Wirtschaftsbelebung in den USA ist. Vor den US-Wahlen am 6. November 2012 kommt die wirtschaftliche Erholung dem amtierenden Präsidenten Obama gerade recht, da Amerika eine Periode des Sparens bevorsteht, um das wachsende Defizit abzubauen. Während der Konjunkturmotor in China ins Stottern geraten ist und die Eurozone in die Rezession abgleitet, hält sich die amerikanische Wirtschaft noch aufrecht. Es gibt aber immer mehr Zweifel an der Fähigkeiten der USA, ob diese in der Lage sind, die Weltwirtschaft in einer Zeit mit europäischer Schuldenkrise und eines sich abkühlenden Aufschwungs in China zu stabilisieren.

EUROPA � Euro Risiko Bei der Rettung der europäischen Einheitswährung Euro haftet Deutschland derzeit nach Berechnungen des Ifo-Instituts mit rund 668 Milliarden Euro, was mehr als das doppelte des diesjährigen Bundeshaushalts bedeutet. Somit übernimmt Deutschland in Europa die Rolle des Superbürgens für den Euro. Im Sommer dieses Jahres wird die deutsche Bundesregierung rund acht Milliarden Euro in den neuen ESM Europäischen Stabilitätsmechanismus einzahlen, Geld, das u. a. auch Griechenland mit retten soll.

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Dabei ist die Lage in dem südeuropäischen Land schlechter denn je. Die Zahlen zur Lage in Griechenland sind so dramatisch, wie es zuletzt wenige europäische Länder erlebt haben. Ratingagenturen gehen davon aus, dass die griechischen Schulden in 2012 auf 165 Prozent des Bruttoinlandsprodukts steigen und im nächsten Jahr sogar auf 170 Prozent klettern werden. Die meisten Investoren rechnen mit einem weiteren Hilfspaket für Griechenland und gleichzeitig wächst die Erwartung, dass dies nicht reichen wird und es über kurz oder lang zu einem weiteren Schuldenschnitt kommen wird. Auch ein Ausscheiden Griechenlands aus dem Euroraum ist immer wahrscheinlicher geworden. Wirtschaftlich sieht es für viele Länder im Rest der Eurozone schlecht aus. Laut einer im März 2012 vorgestellten Konjunkturprognose der EU-Kommission rutscht die Eurozone in eine Rezession und den Berechnungen zufolge schrumpft die Wirtschaft in den 17 Euroländern im laufenden Jahr um 0,3 Prozent. Die Brüsseler Experten korrigierten ihren Ausblick vom Herbst 2011 deutlich nach unten, als sie noch mit einem Minimalwachstum von 0,5 Prozent für 2012 rechneten. Neben Griechenland sind es auch Spanien und Portugal, die die Währungsunion in die Rezession ziehen. Für Griechenland sieht die EU ein Minus von 4,4 Prozent, nach einem Einbruch von 6,8 Prozent in 2011. Aber auch in Portugal scheint sich die Lage zu verschärfen, denn nach einem Minus von 1,5 Prozent im Jahr 2011 rechnet die Kommission für das laufende Jahr mit einem Negativwachstum von 3,3 Prozent. Immerhin erreicht Irland - neben Portugal und Griechenland der dritte Staat am Eurotropf - ein schwaches Wachstum von 0,5 Prozent in diesem Jahr. Düster sind auch die Prognosen für Italien, dort kippt die Konjunktur von plus 0,2 Prozent im vergangenen auf minus 1,3 Prozent im laufenden Jahr. Eine ähnliche Tendenz wird auch in Spanien gesehen, denn dort soll die Konjunktur mit einem Prozent ins Minus rutschen. Dabei unterzeichneten am 1. März 2012 25 Regierungschefs den Fiskalpakt, der besagt, dass jeder Vertragsstaat nur mehr ein strukturelles (konjunkturbereinigtes) Haushaltsdefizit von maximal 0,5 Prozent des Brutto-Inlandsprodukts aufweisen darf. Jedes Jahr muss er die Staatsschuld um ein Zwanzigstel der Differenz zwischen der aktuellen Schuldenquote und dem Zielwert von 60 Prozent abbauen (Schuldenkriterium). Die Regeln sind so einfach, dass man hoffen kann, ihre Folgen werden verstanden.

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DEUTSCHLAND � Konjunkturbarometer legen weiter zu Die Stimmung ist in den Führungsetagen der deutschen Unternehmen im März 2012 weiter gestiegen. Zum fünften Mal in Folge legte der Ifo-Index zu und die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im März überraschend den fünften Monat in Folge verbessert. Wie das Münchner Konjunkturforschungsinstitut mitteilte, ist der Geschäftsklimaindex um 0,1 auf 109,8 Punkte gestiegen. Das Institut befragte für seine monatliche Erhebung rund 7.000 Unternehmen. Obwohl das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer auf dem höchsten Stand seit Juli 2011 liegt, warnte Ifo-Präsident Sinn vor allzu großer Euphorie, denn es wird damit gerechnet, dass der Schwung wieder etwas nach lässt. Die Aussichten bewerteten die Manager nur etwas besser als zuletzt, während sich die aktuelle Geschäftslage nicht weiter verbessert habe. Im Verarbeitenden Gewerbe hat sich das Geschäftsklima nach zwei Anstiegen in Folge leicht eingetrübt. Die Industriefirmen beurteilen die aktuelle Geschäftslage etwas weniger positiv als im Vormonat, allerdings schätzen sie ihre Geschäftsaussichten günstiger ein, insbesondere vom Auslandsgeschäft erwarten sie weitere Impulse. Insgesamt sagen die meisten Ökonomen den 17 Euro-Ländern eine leichte Rezession in diesem Jahr voraus. Während die Experten bei den großen Wirtschaften in Deutschland und Frankreich Zeichen für „bergauf“ sehen, dürften viele Sorgenkinderländer am Rand der Euro-Zone wegen der Schuldenkrise an der Schwelle der Rezession bleiben.

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Quelle: Ifo-Institut Auch die deutschen Industrie- und Handwerksbetriebe glauben trotz Euro-Krise an ein stabiles Wachstum in ihren Branchen. Aus Sicht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) nimmt die deutsche Wirtschaft wieder Fahrt auf. Nach 1 Prozent Wachstum in diesem Jahr erwarten die Forscher einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts im nächsten Jahr um kräftige 2,4 Prozent.

NE-METALLE ALUMINIUM � Optimistisch Auf dem Aluminiummarkt waren in unserer Berichtszeit März 2012 zunächst deutliche Aufwärtstendenzen zu beobachten. Die Notierungen schienen sich um 2.200 USD zu festigen und erreichten mit 2.277 USD am 20.03.12 die höchste Notierung im Berichtsmonat. Die Rohstoffe werden in Dollar gehandelt und daher für Anleger aus dem Nicht-Dollar-Raum bei einem steigenden Dollar-Kurs teurer. So sind auch die Aluminiumnotierungen vor diesem Hintergrund zu betrachten.

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Mit sichtbaren Lagerhausbeständen in den Lägern der Londoner Metallbörse von deutlich über 5 Millionen Tonnen wird der Markt nachhaltig geprägt. Zwar reduzierte sich das Niveau vom 01.03.12 (5.107.775 t) auf 5.063.350 t am 31.03.12, doch wird dieser Reduzierung nicht viel Beachtung beigemessen. Zu sehr belasten die hohen Bestände den gesamten Aluminiummarkt, so dass es schon deutlicher Produktionseinschnitte bedarf, um den Markt nachhaltig zu beeinflussen. Der US-Aluminiumkonzern Alcoa reagiert auf die höheren Rohstoffkosten und die gleichzeitig fallenden Verkaufspreise. So teilte das Unternehmen mit, seine Produktion des Aluminium-Vorprodukts Tonerde um 390.000 Tonnen im Jahr zu reduzieren. Mit dieser Maßnahme soll die Produktion an die geplante Senkung der Schmelzkapazität in der ersten Jahreshälfte um 12 Prozent angepasst werden. Trotz der Preisrücknahmen zum Ende des Berichtsmonats gehen die Marktteilnehmer nicht davon aus, dass diese Preisentwicklung dauerhaft sein wird. Vielmehr rechnen sie mit einer kurzfristigen Erholung der Preise. Am 23.03.12 fielen die Notierungen auf 2.150 USD und somit erstmals wieder unter die 2.200-USD-Linie. Die Range lag bei 2.130 USD, was auch die Monatsschlussnotierung im März 2012 bedeutete. Viele Analysten gehen davon aus, dass unter den Industriemetallen Aluminium die stärkste Widerstandskraft gegen eine Korrektur aufweisen sollte. Mittelfristig wird für das Leichtmetall Optimismus ausgestrahlt, denn Aluminium hat aufgrund der vielen Vorteile des Werkstoffs gutes Entwicklungspotential. Die Marktteilnehmer dürften in den kommenden Wochen ihren Fokus auf eine Reihe von Konjunkturdaten aus China richten. KUPFER � Erfreuliches Geschäft im März Seit einigen Wochen bewegt sich der Kupferpreis unterhalb der wichtigen Widerstandsmarke 8.500 USD. Unerwartet gute Daten aus der chinesischen Großindustrie haben aber im März 2012 den Kupferpreis über diese Marke hinaus gehoben. Das vor allem im Bau benötigte Industriemetall verteuerte sich bis zum 14.03.12 auf 8.600 USD. In der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft liefen die Industriegeschäfte im März so gut wie seit elf Monaten nicht mehr.

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Der Anstieg des Dollar nach dem vorläufigen Verzicht der Fed auf weitere geldpolitische Lockerungsmaßnahmen hat Kupfer für viele Anleger unattraktiver gemacht. So verbilligte sich das Leitmetall zwischenzeitlich auf 8.296 USD (23.03.12). Verbesserte Konjunkturaussichten und die Geldpolitik der Notenbanken sorgen dafür, dass Anleger ihr Engagement am Rohstoffmarkt erhöhen. Die Risikobereitschaft der Investoren steigt wie lange nicht mehr. Die Marktteilnehmer berichten im März von einer regen Marktbewegung im Neu- und Altmetallbereich. Hierzu hat auch das wieder aufkommende Interesse der Anleger am Roten Metall beigetragen. Der Kupferpreis, der an der London Metal Exchange seit den Höchstständen Anfang Februar um rund 6 Prozent nachgegeben hatte, stieg zu Beginn des Monats wieder. Anleger gehen von einer steigenden Nachfrage aus. Hintergrund ist, dass China als weltgrößter Kupferverbraucher abermals die Geldpolitik lockern will. Der Mindestreservesatz der Geschäftsbanken soll zum zweiten Mal innerhalb von drei Monaten gesenkt werden. Bei der Commerzbank heißt es, dass „die Finanzanleger bei Kupfer allerdings zurzeit etwas zu euphorisch sind“. Ihre Wetten auf steigende Preise wurden die fünfte Woche in Folge ausgeweitet. Und damit werde der Kupferpreis „anfällig für Korrekturen“. Aber Kupfer hat auch nach optimistisch stimmenden Daten aus China zugelegt. Der mit 53,1 Punkten auf den höchsten Stand seit zwölf Monaten gestiegene chinesische Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe hat die Sorgen am Markt um die Aussichten für die Nachfrage des weltgrößten Kupferkonsumenten gedämpft. Weil China zunehmend Kupfer von London nach Shanghai verschiebt, stellt sich die Frage, ob die Veränderungen der LME-Warenlager noch als zuverlässiger Indikator für die globale Wirtschaftsentwicklung gelten können. Es wird darauf verwiesen, dass im vierten Quartal 2011 die Kupferbestände an der London Metal Exchange (LME) gesunken waren, gleichzeitig allerdings die Bestände an der Börse in Shanghai (SHFE) im gleichen Ausmaß gestiegen sind. Die sichtbaren Kupferbestände in den lizenzierten LME-Lagerhäusern sind auch im März 2012 deutlich um fast 40.000 t zurückgegangen. Der Monat März startete mit einem Vorrat von 296.425 t und zuletzt wurden am 31.03.12 Vorräte von 256.275 t registriert. Es gibt Meldungen, wonach mittelfristig mit einem Defizit auf dem Kupfermarkt zu rechnen ist.

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Geht es nach den Optimisten, so soll an der Börse die Zuversicht siegen, dass die Konjunkturlokomotive China bald wieder schneller vorankommt und große Mengen Kupfer ordern wird. Fundamental wird die weltweite Konjunkturentwicklung insgesamt eine große Rolle für die weitere Gestaltung des Kupferpreises spielen. NICKEL � Schwaches Bild am Nickelmarkt Wie bereits in den Vormonaten angekündigt, leidet der Nickelmarkt immer mehr unter der schlechten Absatzlage der internationalen Edelstahlindustrie. Mit Notierungen deutlich unter 19.000 USD schien der Markt auf den ersten Blick noch gut aufgestellt zu sein, auch wenn Experten mittelfristig davon ausgehen, dass die Unterstützungslinie 17.000 USD nachgeben wird. In den aktuellen Notierungen ist ein gutes Stück an Spekulationen eingeflossen, denn von fundamentaler Seite waren Notierungen in der Höhe oberhalb 20.000 USD nicht zu begründen. Am 21.03.12 haben die Notierungen dann mit 18.850 USD die nächste Unterstützung verlassen, bevor dann am 28.03.12 die Notierungen mit 17.950 die nächste Marke nach unten durchbrochen haben. Zum Berichtsmonatsende kostete Nickel 17.475 USD. Die These der spekulativen Kräfte untermauert auch die Entwicklung der Lagerhausbestände in den Lagerhäusern der London Metal Exchange. Konträr zu den Preisverlusten sind diese weiter angestiegen. Zunächst reduzierten sie sich jedoch bis zum 14.03.12 auf 107.370 t, bevor sie in den folgenden Handelstagen bis auf 109.548 t kletterten. Von der Angebotsseite könnten auf den Nickelmarkt deutliche Veränderungen zukommen, da die globale Fördermenge 2011 bereits um ca. 9 Prozent gestiegen ist. Für eine weitere Zunahme des Nickelangebots im Jahr 2012 sprechen zahlreiche zusätzliche Minenprojekte. Die Nickelproduzenten planen weiter deutliche Kapazitätserhöhungen mit neuartigen Förderungssystemen. Sollte man für das Jahr 2012 von einer weiteren Zunahme der Nickel-Fördermengen ausgehen, so stellen sich grundsätzlich zwei Fragen. Zum einen, wird das weltweit geförderte Volumen durch die hinzukommenden Förderanlagen massiv gesteigert und zum anderen, ob der Markt überhaupt in der Lage ist, einen weiteren Preisanstieg zu absorbieren.

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Was sich derzeit als Schwäche für den Nickelmarkt darstellt, könnte sich aber auch umkehren. Sollte die Edelstahlkonjunktur anziehen, wird Nickel knapper und somit könnte es 2012 zu einem Defizit kommen. ZINK � Routinemäßiger Handel Das Zinkgeschäft war im Berichtsmonat von leichten Preisverbesserungen in Folge von Eindeckungen geprägt. Bei fallenden Kursen waren die Konsumenten präsent und kauften Metall. Die dann folgende Erhöhung der Notierungen verpuffte, da sich die Käufer wieder zurück hielten. Diese klassische Marktkonstellation macht es den Zinknotierungen derzeit schwer, eine prägende Richtung einzuschlagen. Insgesamt bewegten sich die Notierungen im Schnitt oberhalb der 2.000-USD-Marke. Rückläufige Notierungen animierten Käufer dazu, ihre Bestände aufzustocken. So pendelten die Notierungen oberhalb der Linie mit 2.125 USD und kurz unterhalb mit 1.986 USD. Zum 31.03.12 musste für das Industriemetall 2.005 USD an der LME gezahlt werden. Die LME-Bestände konnten sich im März 2012 weiter deutlich erhöhen. Um rund 22.000 t legten die Vorräte zu und am 31.03.12 waren 897.375 t LME-Metall verfügbar. Dies unterstreicht wieder einmal, dass Zink kein versorgungskritischer Rohstoff ist. Rund 12 Millionen Tonnen Zink werden jedes Jahr global gefördert und hergestellt, seit Jahren gibt es ein Überangebot an Zink. Aber die Zeiten großzügiger Förderung werden sich spätestens 2013 ändern, wenn eine Reihe von Minen ihre Produktion einstellen müssen. Dadurch soll Berechnungen zu Folge der Markt jährlich um 500.000 Tonnen entlastet werden. Da der Zinkpreis jahrelang ein niedriges Preisniveau hatte, haben sich viele Konzerne nicht oder erst spät um neue Zinklagerstätten gekümmert. Dies könnte spätestens ab 2017 ein Problem werden, denn dann wird ein Zinkdefizit am Markt erwartet, mit den entsprechenden Folgen für den Kurs des Rohstoffes. Die Verstädterung in den Schwellenländern, insbesondere in China, wird als Wachstumstreiber für Zink gesehen und lässt die Nachfrage in der Zukunft steigen. China verbraucht heute schon rund 43 Prozent des angebotenen Zinks. Das Land verfügt über große Lagerstätten, muss aber dennoch auf den Weltmärkten zukaufen. Somit ist die langfristige Perspektive für Zink durchaus positiv. Das kurzfristige Geschehen wird allerdings nicht von großen Überraschungen geprägt sein.

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