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Massenanfall von Verletzten (MANV) - nur im Team zu bewältigen - Teil 1: Kommunale Einsatzleitung Unterlagen für eine Unterrichtseinheit von zwei Stunden Stand: 28.08.2010 Gerd Gräff, Bad Sobernheim Hermann-Josef Gundlach, Bingen Leitender Ministerialrat im Ministerium des Innern und für Sport Rheinland-Pfalz Rettungsdienstreferent im Ministerium des Innern und für Sport Rheinland-Pfalz www.neckar- verlag.de

Massenanfall von Verletzten (MANV) - nur im Team zu bewältigen - Teil 1: Kommunale Einsatzleitung Unterlagen für eine Unterrichtseinheit von zwei Stunden

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Massenanfall von Verletzten

(MANV)- nur im Team zu bewältigen

-Teil 1:

Kommunale Einsatzleitung

Unterlagen für eine Unterrichtseinheit von zwei StundenStand: 28.08.2010

Gerd Gräff, Bad Sobernheim Hermann-Josef Gundlach, Bingen Leitender Ministerialrat im Ministerium des Innern und für Sport Rheinland-Pfalz Rettungsdienstreferent im Ministerium des Innern und für

Sport Rheinland-Pfalz

www.neckar-verlag.de

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Hinweise des Verlags

Diese Powerpoint-Präsentation ist für Ausbildungszwecke bestimmt und darf von den Beziehern des nebenstehenden Kommentars genutzt werden. Innerhalb ihrer Einheit (z.B. Feuerwehr, Ortsverband der Hilfsorganisation), Behörde (z.B. Verbandsgemeindeverwaltung, Polizeidienststelle) oder Einrichtung darf die Präsentation kopiert werden.

Für Nicht-Abonnenten sind im Download-Bereich des Verlags nur die Inhaltsangaben freigeschaltet.

Alle Personenbezeichnungen gelten sowohl in weiblicher als auch in männlicher Form. Wegen der besseren Lesbarkeit und Übersichtlichkeit wird aber nur die männliche Form verwendet.

Die Ausbildungsunterlage wird nach bestem Wissen auf dem Laufenden gehalten. Dennoch kann keine Gewähr für die ständige Aktualität und Richtigkeit übernommen werden.

Wir bedanken uns für die freundliche Unterstützung und Beratung vor allem bei Herrn Peter Schüssler (Feuerwehr- und Katastrophenschutzschule Rheinland-Pfalz), Herrn Rettungsingenieur Mirko Temmler (DRK-Landesverband Rheinland-Pfalz) und bei der Arbeitsgemeinschaft der Hilfsorganisationen im Katastrophenschutz Rheinland-Pfalz, in der alle privaten Hilfsorganisationen mitwirken (ASB, DLRG, DRK, JUH und MHD)

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Unverzichtbarer Ratgeber für die Einsatzpraxis

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Inhalt3

1. MANV PowerPoint Teil 1: Kommunale Einsatzleitung1.1 Wer ist Einsatzleiter des Brand- und Katastrophenschutzes?1.2 Einsatzleitung ist in den Ländern unterschiedlich geregelt1.3 Führungs-DV 100 gewährleistet eine bundeseinheitliche Führungsstruktur1.4 Aufgaben des Einsatzleiters (z.B. Medienarbeit)1.5 Welche Organisationen und Einrichtungen unterstehen dem kommunalen

Einsatzleiter?1.6 Umfang der Einsatzleitung richtet sich nach Art und Umfang der Schadenslage1.7 Führungsstruktur bei Großschadensereignissen und im Katastrophenfall1.8 Operativ-taktische Komponente (ggf. mit Führungsstab) 1.9 Administrativ-organisatorische Komponente (ggf. mit Krisenstab)1.10 Verhältnis Krisenstab (Verwaltungsstab) zur Einsatzleitung mit Führungsstab1.11 Zivil-militärische Zusammenarbeit (ZMZ)1.12 Gesamtstaatliches Krisenmanagement

• MANV Power-Point Teil 2: Abschnittsleitung Gesundheit , Zusammenarbeit mit der Feuerwehr

• MANV PowerPoint Teil 3: Zusammenarbeit der Fachdienste, Sonderalarm Rettungsdienst, Luftrettung, Krankenhäuser

• MANV PowerPoint Teil 4: Zusammenarbeit zwischen Polizei, Staatsanwaltschaft und nicht-polizeilicher Gefahrenabwehr

• MANV PowerPoint Teil 5: Zusammenarbeit bei Amoklagen, Geiselnahmen oder Terroranschlägen

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1.1 Wer ist Einsatzleiter des Brand- und Katastrophenschutzes?

In Rheinland-Pfalz je nach Umfang der Gefahrenlage (§ 24 Brand- und Katastrophenschutzgesetz - LBKG -)

Die Alarmstufen richten sich nach den Rahmen-Alarm- und Einsatzplänen nach Art und Umfang der Gefahr

In Rheinland-Pfalz wird im Gegensatz zu vielen anderen Ländern kein Katastrophenfall festgestellt. Die Einsatzleitung geht ab Alarmstufe 4 automatisch auf die Kreisebene (Landrat oder Beauftragter) über

Führungsorganisation nach bundeseinheitlicher DV 100, bei Bedarf also z.B. mit Führungsstab

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Alarmstufen 1 - 3Alarmstufen 4 – 5

Gefahren größeren Umfangs, in anderen Ländern Katastrophenfall

Bürgermeister oder Beauftragter Landrat oder Beauftragter

Beauftragter ist in der Regel der Wehrleiter der Feuerwehr

Beauftragter ist in der Regel der

Kreisfeuerwehrinspekteur

In kreisfreien Städten hat bei allen Alarmstufen der Oberbürgermeister oder ein Beauftragter (z.B. Wehrleiter, Leiter

der Berufsfeuerwehr) die Einsatzleitung

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1.2.1 Einsatzleitung ist in den Ländern unterschiedlich geregelt

Für überregionale Einsätze wichtig: Aufbau, Struktur, rechtliche Befugnisse der Einsatzleitung unterscheiden sich von

Land zu Land Führungsorganisation nach bundeseinheitlicher DV 100 kompensiert viele

Unterschiede – auch organisationsübergreifend (z.B. THW-DV 100, DRK-DV 100)

Die (Technische) Einsatzleitung liegt in anderen Ländern oftmals beim Leiter der Feuerwehr, z.B. § 41 Abs. 1 Hessisches Brand- und Katastrophenschutzgesetz (die

Gesamteinsatzleitung obliegt dem Gemeindevorstand, wenn innerhalb eines Kreisgebiets mehrere Gemeinden betroffen sind, dem Kreisausschuss)

§ 26 FSHG Nordrhein-Westfalen: Der von der Gemeinde bestellte Einsatzleiter leitet den Einsatz

§ 24 Abs. 1 Thüringer Brand- und Katastrophenschutzgesetz (Gesamteinsatzleitung hat Bürgermeister oder bei größeren Gefahren Landrat)

In Baden-Württemberg liegt die technische Leitung beim Feuerwehrkommandanten, die organisatorische Oberleitung beim Bürgermeister (§ 27 Feuerwehrgesetz)

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1.2.2 Einsatzleitung ist in den Ländern unterschiedlich geregelt

Die Abschnittsleitung Gesundheit mit Leitendem Notarzt (LNA) und Organisatorischem Leiter (OrgL) ist in Rheinland-Pfalz – anders als in vielen anderen Ländern – nicht im Rettungsdienstgesetz, sondern im Brand- und Katastrophenschutzgesetz geregelt

In vielen Ländern ist vorgesehen, dass die Katastrophenschutzbehörde den Katastrophenfall feststellt (Katastrophenalarm):

Nach Feststellung des Katastrophenfalles legt die Katastrophenschutzbehörde die Führungsorganisation fest und setzt am Einsatzort einen Einsatzleiter ein (z.B. § 18 Landeskatastrophenschutzgesetz Schleswig-Holstein)

Die Katastrophenschutzbehörde leitet die Einsatzmaßnahmen. Sie bestellt einen technischen Leiter des Einsatzes. In besonderen Lagen können mehrere technische Leiter bestellt werden (§ 19 Landeskatastrophenschutzgesetz Baden-Württemberg)

In Bayern leitet der Örtliche Einsatzleiter alle Einsatzmaßnahmen vor Ort (ggf. im Rahmen des Auftrags und der Weisungen der Katastrophenschutzbehörde)

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1.3.1 Führungs-DV 100 gewährleistet eine bundeseinheitliche Führungsstruktur

Trotz unterschiedlicher Rechtsgrundlagen in Bund und Ländern: Einheitliche Führungsstruktur dank der DV 100

DV 100 ist die Kurzbezeichnung für die Dienstvorschrift 100 „Führen und Leiten im Einsatz“. Sie ist im Interesse eines bundeseinheitlichen Führungssystems im Brand- und

Katastrophenschutz bundesweit und organisationsübergreifend eingeführt beschreibt ein Führungssystem, das die Führungsorganisation (von der

kleinsten Einheit, dem Trupp, über Staffel und Gruppe bis hin zur Einsatzleitung), den Führungsvorgang und die Führungsmittel erläutert und festlegt

ermöglicht einen dem jeweiligen Schadensereignis bzw. der jeweiligen Gefahrenlage entsprechenden kontinuierlichen Aufbau der Führungsorganisationo vom alltäglichen Einsatzo bis hin zum Großeinsatz bei weiträumigen Schadenslagen

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1.3.2 Führungsgrundsätze der DV 100

Führungsgrundsätze der DV 100*)

Aufgaben, Befugnisse und Mittel müssen aufeinander abgestimmt sein

Aufgabenbereiche müssen überschaubar und klar abgegrenzt sein

Unterstellungsverhältnisse und Weisungsrechte müssen klar festgelegt werden

Die Zusammenarbeit mit anderen, nicht unterstellten Kräften und Stellen, muss gewährleistet werden

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*) Plattner, Hans-Peter, Führen im Einsatz, Kommentar zur FwDV 100, Kohlhammer, Stuttgart 1999, S. 43

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1.4.1 Aufgaben des Einsatzleiters

Der Einsatzleiter veranlasst nach pflichtgemäßem Ermessen die zur

Gefahrenabwehr notwendigen Maßnahmen und hat damit die Verantwortung für die Einsatzdurchführung

führt die unterstellten Kräfte und koordiniert alle an der Gefahrenabwehr beteiligten Stellen

o Der Einsatzleiter ist dabei an keinen Ort gebunden (er sitzt nicht nur im Einsatzleitwagen - ELW -)

o Möglichst ereignisnahe Führung an der Einsatzstelle (anders als bei der Polizei, die in der Regel aus dem rückwärtigen Bereich führt, da ihre Maßnahmen nicht nur auf den unmittelbaren Schadensort begrenzt sind)

o Bei Flächenschadensereignissen (z.B. Hochwasser) mit zahlreichen Einsatzabschnitten kann auch im Brand- und Katastrophenschutz aus einem rückwärtigen Führungsstab geführt werden

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1.4.2 Für erforderlich gehaltende Maßnahmen der Polizei und anderer Behörden berücksichtigen

Bei seinen Entscheidungen berücksichtigt der Einsatzleiter die von Fachbehörden und anderen Stellen für erforderlich gehaltenen

Maßnahmen, z.B.o der Polizei bei

verkehrssichernden- und regelnden Maßnahmen Sicherheitsmaßnahmen besonderen Gefahrenlagen (z.B. Geiselnahmen, Amoklagen oder

Terroranschlägen- z.B. innere und äußere Absperrung -)

o bei Eisenbahnunfällen der Deutschen Bahn AG (z.B. Notfallmanager), der Bundespolizei oder anderer Bahnunternehmen

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1.4.3 Sicherheitsmaßnahmen

Der Einsatzleiter führt die erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen durch, soweit diese

nicht von der Polizei oder anderen zuständigen Stellen getroffen werden (vgl. §§ 24 und 25 LBKG Rheinland-Pfalz)

hat in Rheinland-Pfalz die Befugnisse eines Vollstreckungsbeamten nach dem III. Abschnitt des ersten Teiles des Landesvollstreckungsgesetzes, darf also z.B.

o bei Einsatzbehinderungen unmittelbaren Zwang anwenden, wenn z.B. die Anordnung zum Verlassen einer Patientenablage oder

eines anderen Bereichs als Notstandsmaßnahme für sofort vollziehbar erklärt wurde und die Anwendung unmittelbaren Zwangs vorher angedroht wurde

o Wegen nicht auszuschließender Eskalation sollte bei Vollstreckungsmaßnahmen jedoch in erster Linie die Polizei hinzugezogen werden, z.B. Anordnung und Durchsetzung von Platzverweisen

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1.4.4.1Auskunftsanspruch der Medien

Nach dem Landesmediengesetz (§ 6) sind die Behörden verpflichtet, den Medien (Presse, Rundfunk und Mediendienste) die der Erfüllung ihrer öffentlichen Aufgabe dienenden Auskünfte zu erteilen: Auskünfte können verweigert werden, wenn

o hierdurch die sachgemäße Durchführung eines schwebenden Verfahrens vereitelt, erschwert, verzögert oder gefährdet werden könnte

o Vorschriften über die Geheimhaltung entgegensteheno ein überwiegendes öffentliches oder schutzwürdiges privates Interesse

verletzt würde odero ihr Umfang das zumutbare Maß überschreitet

Bei der Erteilung von Auskünften an Medien ist der Gleichbehandlungsgrundsatz zu beachten

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1.4.4.2Medienarbeit durch den Einsatzleiter oder einen Pressesprecher

Der Einsatzleiter sorgt im Auftrag des Behördenleiters für eine abgestimmte Medienarbeit:

Nur der Behördenleiter oder von ihm beauftragte Personen sind befugt, Auskünfte zur Unterrichtung der Öffentlichkeit, insbesondere der Medien zu erteilen:

o Soweit ein Pressesprecher beauftragt ist, stimmt er sich bei Medienauskünften mit dem Einsatzleiter ab

o Nachgeordnete Personen oder Stellen verweisen grundsätzlich an den Pressesprecher; sie erteilen ausnahmsweise nur insoweit selbst Auskünfte, als sie von dem Behördenleiter oder dem Pressesprecher dazu befugt worden sind

o Dies gilt auch für die Abschnittsleitung Gesundheit

Informationsmanagement: o Gleichen Informationsstand und einheitliche Sprachregelung auf allen Ebenen

sicherstelleno Die Medien müssen offensiv mit ausreichend Informationen versorgt werden, damit

es nicht zu einer Fehlinformation der Bevölkerung kommt o „Bürger-Journalismus“ sorgt über Web-Communities wie „Twitter“, „YouTube“ usw.

sehr schnell für eine weltweite Nachrichtenverbreitung und sollte nicht allein die öffentliche Darstellung beherrschen

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1.4.4.3Abstimmung der Medienarbeit mit der Polizei und anderen Stellen

Bei der Medienarbeit ist eine Abstimmung mit der Polizei und anderen beteiligten Stellen nötig, die möglicherweise eigene Pressesprecher haben

Federführung der Polizei und der Staatsanwaltschaft bei der einsatzbegleitenden Medienarbeit bei Straftaten (z.B. Amoklagen) beachten:

o In solchen Lagen entscheidet die Polizei in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft und ggf. der kommunalen Einsatzleitung über die Art und den Umfang der Medieninformation

o Die kommunale Einsatzleitung darf die polizeilichen und staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen nicht durch unabgestimmte Medieninformationen stören

o So könnte die Staatsanwaltschaft eine Auskunftssperre verhängen, um Tätern keine Hinweise auf den Stand der Ermittlungen oder der polizeilichen Maßnahmen zu geben

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1.5.1 Welche Organisationen und Einrichtungen unterstehen dem kommunalen Einsatzleiter?

Brand- und Katastrophenschutz sind in Rheinland-Pfalz Pflichtaufgaben der kommunalen Selbstverwaltung (in vielen anderen Ländern Pflichtaufgaben zur Erfüllung nach Weisung)

Dem kommunalen Einsatzleiter unterstehen:

Feuerwehr

Andere kommunale Behörden und Einrichtungen

(z.B. Ordnungsamt, Bauhof, Pressestelle,

Weisungen in diesem Bereich möglichst nur über Behördenleitung)

Andere Hilfsorganisationen (z.B. Schnelleinsatzgruppen - SEG -)

THW unterstellt sich der Einsatzleitung

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1.5.2 Welche Organisationen und Einrichtungen unterstehen nicht dem kommunalen Einsatzleiter?

Dem kommunalen Einsatzleiter unterstehen nicht: Die Polizei

o Sie wird in eigener Zuständigkeit mit eigener Führungsorganisation tätig,

o ist aber auf Zusammenarbeit angewiesen und stimmt Maßnahmen, die andere Fachbereiche berühren, deshalb so weit wie möglich mit dem kommunalen Einsatzleiter des Brand- und Katastrophenschutzes ab

Die Bundeswehr untersteht formal ebenfalls nicht dem kommunalen Einsatzleiter. Sie leistet dringende Nothilfe (ggf. ohne ausdrückliche Anforderung) oder Amtshilfeo In der Regel erfüllen die Bundeswehreinheiten Aufträge der

kommunalen Einsatzleitung im Rahmen der Auftragstaktik.

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1.5.3 Welche Organisationen und Einrichtungen unterstehen nicht dem Einsatzleiter?

Auch der Rettungsdienst untersteht grundsätzlich nicht dem kommunalen Einsatzleiter Soweit Hilfsorganisationen durch öffentlich-rechtlichen Vertrag mit

der Durchführung des Rettungsdienstes beauftragt sind, o nehmen sie im Auftrag der zuständigen Rettungsdienstbehörde

selbständig staatliche Hoheitsaufgaben wahr und o werden insoweit als „Behörde“ tätig (beliehene Unternehmer)

Weisungsbefugnisse im Rettungsdienst:o Einsatzdisposition durch Integrierte Leitstelleo Zuständige Rettungsdienstbehörde kann Weisungen erteilen o In Rheinland-Pfalz gibt es nach dem Rettungsdienstgesetz – anders als in

vielen anderen Ländern – keinen Einsatzleiter Rettungsdiensto Erst wenn eine Einsatzabschnittsleitung Gesundheit (in anderen Ländern

oft Sanitäts-Einsatzleitung genannt) mit Leitendem Notarzt (LNA) und Organisatorischem Leiter (OrgL) gebildet wird, untersteht der Rettungsdienst über diese Abschnittsleitung der Einsatzleitung

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1.6.1 Umfang der Einsatzleitung richtet sich nach Art und Umfang der Schadenslage

Größe und Besetzung der Einsatzleitung ist vor allem vom Umfang und von den Aufgaben im Einsatz abhängig (Aufwuchs nach Lage)

Bei überschaubaren Kleineinsätzen kann der Einsatzleiter allein tätig werdeno ggf. unterstützt durch die rückwärtige Leitstelle oder

Feuerwehreinsatzzentrale (FEZ)o und einen Zugtrupp (Zugtruppführer, Melder/Sprechfunker und Fahrer) o oder eine Führungsstaffel (1/2/3/6) mit ELW 1

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Feuerwehr-EinsatzzentraleAbstimmung mit

dem Rettungsdienst

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Ende der Leseprobe

Alles Weitere finden Sie auf der nur für Abonneten des o.g. Kommentars freigeschalteten Rubrik des Neckar-Verlags (www.neckar-verlag.de) und in Schriftform im Kommentar

Die dort dargestellten Informationen sind nicht nur für die Feuerwehren, sondern auch für den Rettungsdienst und die anderen Hilfsorganisationen (z.B. ASB, DLRG, DRK,JUH,MHD, THW), aber auch für die Polizei wichtig

- auch außerhalb von Rheinland-Pfalz -

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Nähere Informationen im Handbuch Brand- und Katastrophenschutzrecht, Rettungsdienst mit Unfallverhütung und Unfallversicherung

Das Handbuch bietet sofort konkrete und verlässliche Antworten auf dringende Fragen vor allem in folgenden Bereichen:•Einsatzrecht im Bereich der nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr mit Befugnissen der Einsatzleitung•Rechte und Pflichten ehrenamtlicher Feuerwehrangehöriger sowie Leitender Notärzte und Organisatorischer Leiter•Kostenersatz für Feuerwehreinsätze (auch für Haftpflichtversicherungen wichtig)•Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst, der Polizei, der Bundeswehr, den Wasser-, Gesundheits-, Gewerbeaufsichtsbehörden und anderen Fachbehörden•Sicherheitsmaßnahmen bei Terroranschlägen•Schutz kritischer Infrastrukturen, Checkliste für Stromausfälle•Unfallversicherung und Unfallverhütungsvorschriften einschließlich technischer Sicherheitshinweise•Verkehrsrecht

Praktiker aus dem Ministerium des Innern und für Sport Rheinland-Pfalz sowie die Unfallkasse Rheinland-Pfalz bieten die Gewähr für laufende Aktualität unter Berücksichtigung der neuesten Entwicklung. Wer über dieses Handbuch verfügt, hat nicht nur einen Wissensvorsprung, er kann auch sicher sein, dass er alle wichtigen Informationen aus dem Bereich der nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr schnell, übersichtlich und leicht verständlich abrufen kann.

Neu: Angebot von Ausbildungsunterlagen zum Download für die Kunden, auch für andere Länder interessant, z.B.•Gerichtsfeste Organisation der Ölspurbeseitigung•Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei und Feldjägern bei Flugzeugabstürzen•Zusammenarbeit des Einsatzleiters mit der Abschnittsleitung Gesundheit, mit Krankenhäusern und der Polizei beim Massenanfall von Verletzten (z.B. Amoklagen, Geiselnahmen, Terroranschläge)

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Bestellmöglichkeiten

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www.neckar-verlag.de

ISBN 978-3-7883-0975-6

Grundwerk: Loseblattsammlung mit ca. 1600 Seiten, DIN A5, einsortiert in drei Ordner

Best.-Nr. 975

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