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Materialmappe - Fürth

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Page 1: Materialmappe - Fürth

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Materialmappe

Page 2: Materialmappe - Fürth

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Liebe Lehrerinnen und Lehrer, hoch verehrtes Publikum,

„Der kleine Prinz“ gehört zu den zwanzig meist gedruckten Büchern aller Zeiten. Manche Sätze

daraus sind in den Sprachgebrauch mancher feinfühliger Menschen und in die Poesie-Alben mehrerer

Generationen eingegangen.

Wir freuen uns sehr, Ihnen diesen Klassiker des 20. Jahrhunderts des fliegenden Autors und

schreibenden Fliegers Antoine des St-Exupéry als Weihnachtsmärchen im Stadttheater Fürth

präsentieren zu dürfen – als erstes Weihnachtsmärchen, das Ihnen unser noch recht junges Kinder- und

Jugend Theater Ensemble KULT im Stadttheater Fürth präsentieren wird.

Letztmalig trat im September 1944 ein eigenes festes Ensemble im Stadttheater auf. Nur einen Monat

zuvor war Exupéry verstorben, nachdem er zum wiederholten Mal mit einem Flugzeug abgestürzt war.

Von daher ist die Premiere am 12. Dezember 2015 - 71 Jahre nachdem zuletzt ein eigenes Ensemble

im Stadttheater auftrat - für uns eine große Sache.

Dass unsere „Der kleine Prinz“ Inszenierung von Thomas Stang (Übersetzung: Myriam Gurland) auch

für Sie und Ihre Schüler und Kinder eine große Sache wird, darauf hoffen wir sehr und arbeiten im

Moment mit Hochdruck daran.

Um den Vorstellungsbesuch in ihren Unterricht einbetten zu können, haben wir das folgende

Begleitmaterial erarbeitet.

Damit möchten wir Ihnen als Lehrerinnen und Eltern Arbeits- und Spielanregungen für Kinder ab der

1. Klasse geben. Der Inhalt der Mappe beschäftigt sich mit zentralen Themen, Sätzen und natürlich

mit den Charakteren des Stücks. Die Mappe möchte dazu einladen, sich auf verschiedenen Ebenen und

mit sehr unterschiedlichen Methoden mit unserer Inszenierung - gerne auch kritisch - auseinander zu

setzen. So gibt es Seiten in der Mappe, die zum Basteln einladen, andere zum Malen, Backen, zum

Sprechen, Diskutieren (was heißt das z. B. eigentlich: „Man sieht nur mit dem Herzen gut“ und stimmt

das überhaupt?) und zum Spielen.

Wir hoffen auf Ihr Verständnis dafür, dass wir der Einfachheit halber in dieser Mappe die männliche

Form verwenden, wenn wir Sie ansprechen. Ausdrücklich und insbesondere richtet sich die Mappe

aber natürlich auch an Lehrerinnen!

Wenn Sie mit Bausteinen aus der Mappe arbeiten, dann würden wir uns über Fotos, Briefe von Ihren

Schülern oder rückmeldende Mails von Ihnen sehr freuen!

Sie finden diese Materialmappe auch auf unserer Internetseite unter www.stadttheater.de unter

“Theater entdecken“ / Angebote an Schulen / Angebote für Schüler und Lehrer

Mit herzlichen Grüßen

Bettina Härtel, Theaterpädagogin Stadttheater Fürth

Katharina Largé, Bundesfreiwilligendienst am Stadttheater Fürth

Johannes Beissel, Theaterpädagoge Stadttheater Fürth

[email protected]

Page 3: Materialmappe - Fürth

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Inhaltsverzeichnis

Besetzungsliste

1. Interview mit dem Schauspieler Tristan Fabian 5

2. Inhalt, Werk und Autor

2.1. Vorwort des Romans und Widmung „Für Léon Werth“ 6

2.2. Biografie des Autors 7

2.3. „Große“ Sätze zum Nachdenken 8

3. Die Rollen in „Der kleine Prinz“

3.1. Rollenkarten und Arbeitsanregungen dazu 8

3.2. Der Fuchs

3.2.1. Fuchsmaske bauen 11

3.2.2. Zeit-Nehm-Kalender 12

3.2.3. Das Fuchs-Lied 13

3.3. Die Rose

3.3.1. Blütenzauber-Experimente 15

3.3.2. Das Besondere entdecken 16

3.3.3. Das Rosen-Lied 18

3.4. Der Pilot

3.4.1. Wellenreiten oder Untertauchen 19

3.4.2. Idee eines anderen weiterspinnen 19

4. Der kleine Prinz besucht die Planeten

4.1. Auf welchem Planeten würde ich gerne leben? 20

4.2. Fantasiegeschichte „Mein Stern“ schreiben 21

4.3. Sternenhimmel backen 21

4.4. Unser Sonnensystem 21

4.5. Ausmalbild „Der Eitle“ 23

5. Text- Ausschnitte aus unserer Theaterfassung „Der kleine Prinz“ 24

und Arbeitsanregungen dazu

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Besetzungsliste

Übersetzung: Myriam Gurland Bearbeitung: Myriam Gurland und Thomas Stang Der kleine Prinz: Tristan Fabian Der Pilot: Damjan Batistić Die Rose: Julia Hell Der Fuchs: Josephine Mayer Alle anderen Rollen: Damjan Batistić/ Julia Hell/ Josephine Mayer Inszenierung: Thomas Stang Bühne: Johanna Deffner Kostüme: Anke Kreuzer-Scharnagl Musik: Rob Stephan Licht: Sebastian Carol Assistenz/ Abendspielleitung: Tim Steinheimer Regiehospitanz: Antonia Bleistein, Katharina Largé Bühnenbildhospitanz: Mark Reindl

Inspizienz: Uwe Stiller

Kostümrealisation: Kaja Fröhlich-Buntsel, Anke Kreuzer-Scharnagl,

Kathrin Ehrlinger

Maske: Nicole Zürner Requisite: Daniela Weigel Theaterpädagogik: Bettina Härtel, Katharina Largé, Johannes Beissel Dramaturgie: Johannes Beissel Technische Leitung: Manfred Dotter Bühnenmeister: Dietmar Schleinitz Ton: Alexander Sticht, Wolfgang Meyer Leitung Werkstätten: Andreas Braun Schreinerei: Frauke Bornfeld Premiere: 12.12.2015, 18:00 Uhr Spielort: Stadttheater Fürth, Großes Haus

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1.Interview mit dem Schauspieler Tristan Fabian

Was gefällt dir am meisten daran, die Rolle des kleinen Prinzen zu spielen?

Ich habe noch nie einen Prinzen gespielt. Keinen so kleinen. Und dass ich auf die unterschiedlichsten

Figuren treffe während meines "Planetenflugs". Und dass ich meine Haare so lassen kann wie sind ;-)

Wie helfen dir Kostüm und Bühnenbild in die Rolle hineinzufinden?

Derzeit probe ich noch in einem Probenkostüm, das dem Originalkostüm ähnelt.

Im Bühnenbild gibt es eine riesige Düne, die der kleine Prinz begehen kann, und ganz viel Wüste und

noch andere Sachen. Ich will noch nicht zu viel verraten. Es hilft insofern, als dass ich damit schon

mal ein Grundgefühl für die Situation und die Szene bekomme.

Was ist deine Lieblingsstelle in „Der kleine Prinz“?

Also im Moment gibt es für mich tatsächlich keine Lieblingsstelle. Ich finde das ganze Stück total

schön, und für mich sind alle Stellen Lieblingsstellen. Man könnte sagen: Der kleine Prinz ist meine

Lieblingsstelle.

Gerade eben finde ich am lustigsten die Szene mit dem Laternenanzünder. Die mag ich sehr, sehr

gerne.

Hast du dich schon früher mit der Geschichte des kleinen Prinzen beschäftigt?

Ja, als ich 13 oder jünger war. Das Buch vom „Kleinen Prinzen“, dieses kleine, stand bei mir Jahre

lang im Bücherregal. Ich habe es immer nur angeguckt und nur das Bild vorne drauf gesehen. Jetzt

erst vor ein paar Jahren habe ich es wieder entdeckt und dann auch gelesen. Umso schöner ist es,

dass ich es jetzt hier am Stadttheater spielen kann.

Was hat die Geschichte vom kleinen Prinzen für dich mit unserer Zeit heute zu tun?

Sehr viel! Ich finde im Stück kommt ganz deutlich heraus, wie wenig jeder Einzelne über seinen

Tellerrand blickt, dass man aber gerade das versuchen sollte und auch dass man sich selbst nicht zu

wichtig nehmen sollte. In dem Stück steckt aber für mich noch so viel mehr drin: Freundschaft, Liebe,

Hoffnung, Angst, Trauer. Leben - und das findet ja immer statt.

Ist es anders eine Stückfassung eines Romans auf der Bühne zu spielen, als eine für die Bühne

geschriebene Geschichte?

Mal so, mal so: Ein Roman ist natürlich meist eine gewaltige und komplexe Inhaltsvorgabe. Einen

langen Roman komplett auf die Bühne zu bringen, ist kaum machbar, denn es ist einfach viel zu viel

Stoff. Und deshalb finde ich Stückfassungen von Romanen oft schwierig. Man muss sich für das

Wesentliche entscheiden und dann geht oft etwas verloren, von dem ich denke: „Ah, das wäre doch

noch gut gewesen und das auch oder das…“. „Der kleine Prinz“ ist aber ein sehr kurzer Roman, in

dem sehr viel schon in Dialogfassung geschrieben steht, so dass unsere Dramatisierung sehr nah am

Original ist.

Page 6: Materialmappe - Fürth

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2.Inhalt, Werk und Autor

Inhalt unserer Theaterfassung

Ein Pilot muss mit seinem Flugzeug in der Wüste Sahara notlanden. Dort begegnet er einem seltsamen

Jungen, der sich ihm als ein Prinz von einem kleinen Stern vorstellt. Der kleine Prinz hat seinen

Planeten verlassen, als er an der Liebe seiner Rose zu zweifeln begann und ist nun, nach einer langen

Reise, auf der Erde angekommen.

Auf seiner Reise durch den Weltraum trifft er zuerst eine Königin ohne Untertanen und einen Eitlen,

der ständig bewundert werden will. Es folgt eine Säuferin, die trinkt, weil sie sich schämt, dass sie

trinkt sowie eine Geschäftsfrau, die die Sterne kaufen und besitzen will. Auf weiteren Planeten trifft er

den Laternenanzünder, dessen Planet immer schneller rotiert und eine Geografin, die behauptet,

Blumen seien vergänglich und unbedeutend.

Nachdem der kleine Prinz schließlich auf die Erde gefallen ist, freundet er sich mit einem Fuchs an,

der sich von ihm zähmen lässt und ihm zum Abschied ein Geheimnis verrät: ,,Man sieht nur mit dem

Herzen gut. Das Wesentliche bleibt für das Auge unsichtbar.’’ Und obwohl der kleine Prinz auf der

Erde viele Rosen sieht, versteht er nun, warum seine Rose für ihn einmalig ist und er sich um sie

kümmern muss. Und so beschließt er zu seinem Planeten zurückzukehren, während es dem Pilot

gelingt, nach tagelanger Arbeit sein Flugzeug zu reparieren und so dem Tod in der Wüste zu

entkommen.

2.1. Vorwort aus dem Roman und Widmung für Léon Werth

Er kommt – ohne Geschenke und Versprechungen, allein mit der Gabe seiner herzlichen Einfalt – von

einem anderen Stern zu uns, kommt, weil er einen Freund sucht; und er findet ihn mitten in der

Wüsteneinsamkeit in dem Dichter, der sein Freund und geistiger Vater wurde: Antoine de Saint-

Exupéry. Ist er, der kleine Prinz, beglückt von dem Erlebnis der Freundschaft mit diesem aufrechten

und warmherzigen Menschen, wirklich zurückgekehrt auf seinen fremden Planeten? Ist er nicht heute

noch mitten unter uns, begegnet er uns mit seinem grenzenlosen Vertrauen nicht immer wieder im

glücklichen Lachen eines Kindes, im beharrlichen, tiefgründigen Ernst einer kindlich unschuldigen

Frage? Unbemerkt tritt er zu uns an den Schreibtisch, an die Werkbank, in die Familien und in die

Schulzimmer: leise klopfend begehrt er Einlass immer weiter, immer tiefer in die Menschenherzen,

ehe sie sich vor Gram und Enttäuschung, Einsamkeit und Freudlosigkeit verschließen und verhärten.

(Aus dem Vorwort zu „Der Kleine Prinz“, Karl Rauch Verlag)

Für Léon Werth

Ich bitte die Kinder um Verzeihung, dass ich dieses Buch einem Erwachsenen widme. Ich habe eine

ernstliche Entschuldigung dafür: Dieser Erwachsene ist der beste Freund, den ich in dieser Welt habe.

Ich habe noch eine Entschuldigung: Dieser Erwachsene kann alles verstehen, sogar die Bücher für

Kinder. Ich habe eine dritte Entschuldigung: Dieser Erwachsene wohnt in Frankreich, wo er hungert

und friert. Er braucht sehr notwendig einen Trost. Wenn all diese Entschuldigungen nicht ausreichen,

so will ich dieses Buch dem Kinde widmen, das dieser Erwachsene einst war. Alle großen Leute sind

einmal Kinder gewesen (aber wenige erinnern sich daran). Ich verbessere also meine Widmung:

Für Léon Werth – als er noch ein Junge war.

(Widmung zu „Der kleine Prinz“ von Antoine de St. –Exupéry)

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2.2.Biografie des Autors

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2.3. Arbeitsanregung „Große“ Sätze zum Nachdenken

Im „Kleinen Prinz“ gibt es viele Sätze, die uns zum Nachdenken anregen. Dass der Autor genau das

wollte, erkennt man zum Beispiel daran, dass allein auf den Seiten 113 bis 120 des Romans insgesamt

35 Mal Sätze mit ... enden. Das ist eine ausdrückliche Einladung für den Leser, Sätze selbst

weiterzudenken.

Ein paar der berühmtesten Sätze aus „der Kleine Prinz“ sollen einmal näher und gerne auch kritisch

betrachtet werden:

„Kinder müssen mit großen Menschen viel Nachsicht haben.“

„Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

„Die Zeit, die Du für Deine Rose verloren hast, sie macht deine Rose so wichtig.“

„Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was Du Dir vertraut gemacht hast.“

Geben Sie Ihren Schülern folgenden Arbeitsauftrag:

Bildet Kleingruppen und diskutiert über jeweils einen der Sätze:

Wie versteht ihr den Satz? Stimmt er? Stimmt er nicht? Stimmt er manchmal? Oder ist der Satz

einfach Quatsch? Schreibt die Ergebnisse Eurer Diskussion auf und präsentiert sie anschließend vor

der ganzen Klasse.

3. Die Rollen in „Der kleine Prinz“

3.1.Rollenkarten zu den Planeten-Bewohnern

Im Folgenden finden Sie Rollenkarten zu den einzelnen Figuren des Stücks. All diese Rollen werden

in unserer Inszenierung von nur zwei Schauspielerinnen und zwei Schauspielern gespielt.

Die Schüler können sich in Kleingruppen von zwei bis drei Kindern mit jeweils einer Rollenkarten

auseinandersetzen und anschließend diese Rolle gemeinsam oder nacheinander vor der Klasse

vorspielen oder vorstellen.

Bevor aber die einzelnen Rollen von den Untergruppen nacheinander vorgestellt werden, kann eine

Phase vorgeschaltet werden, während derer sich alle Schüler in ihren entsprechenden Rollen nach

Vorgaben des Lehrers oder der Lehrerin (z. B. charakteristische Geste, Zeitlupe / Zeitraffer, bewusstes

Überzeichnen des körperlichen Ausdrucks, Begegnungen zwischen den Figuren ohne Sprache etc.),

gemeinsam durchs möglichst leergeräumte Klassenzimmer bewegen.

Einfache Kostümteile, Hüte und Tücher erleichtern den Kindern das Einfühlen in die Rollen.

Bei spielunwilligen oder sehr schüchternen Schulklassen kann man die Kleingruppen ihre Rollen-

Karten-Figur auch theoretisch vorstellen lassen, z. B. wie folgt

„Wir haben uns mit dem Eitlen beschäftigt. Er erinnert uns an manche Reichen und Schönen heute.

Vielleicht ist er ein Bruder von Paris Hilton. Oder er ist irgendein Superstar-Künstler. Wir glauben,

dass er stets in Gold gekleidet ist und regelmäßig Maniküre, Pediküre, Gesichtsstraffung und

professionelle Zahnreinigung in Anspruch nimmt ….

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Der Pilot

Ich bin ein großer Flieger, das Fliegen gibt mir ein Gefühl von Freiheit. Gleichzeitig fühle ich mich so

allein und verzweifelt, niemand versteht mich wirklich. Aber nun habe ich eine Panne und bin mit

einer Bruchlandung mitten in der Wüste gelandet. Ich muss mein Flugzeug reparieren und habe nur

noch für eine Woche Trinkwasser dabei. Plötzlich taucht dieses Kind auf und stellt mir tausend Fragen

und dann soll ich auch noch ein Schaf zeichnen, dabei kann ich gar nicht gut zeichnen.

„Ich liebe es so sehr dieses Lachen zu hören!“

Der kleine Prinz

Ich lebe auf einem sehr kleinen Planeten mit meiner Blume und drei Vulkanen, die ich jeden Tag

sauber auskehre. Ich bin ein Kind und habe viele Fragen, denn ich will die Welt erkunden. Mir ist

wichtig, dass ich Antworten auf meine Fragen bekomme. Die Erwachsenen sind mir ein Rätsel. Ich

opfere mich für die Rose auf, ich umsorge und kümmere mich um sie, dabei habe immer das Gefühl,

dass ich es ihr nicht recht machen kann. Einmal war ich so traurig über meine Rose, dass ich

beschloss, wegzugehen. Auf meiner Reise habe ich viele seltsame Menschen kennengelernt und einen

Fuchs, der jetzt mein Freund ist.

„Ich bin für meine Rose verantwortlich.“

Die Rose

Ich bin wunderschön, vor allem wenn die Sonne auf mich strahlt. Ich bin eine prachtvolle Rose und

habe einen sehr feinen Duft und kann sprechen. Jeden Tag möchte ich gegossen werden, aber nicht zu

viel. Ich bin sehr empfindlich, geradezu sensibel, deshalb vertrage ich keine Zugluft und Kälte. Ich

glaube ich bekomme gleich einen Schnupfen. Ich habe schreckliche Angst, dass mich ein Tiger fressen

könnte. Aber zum Glück habe ich vier Dornen und damit kann ich mich verteidigen, wenn mir einer

dumm kommt. Dass der kleine Prinz mich hier allein lässt, macht mich traurig, aber ich will ja, dass er

glücklich ist, deshalb habe ich ihn auf die Reise geschickt.

„Hätten sie vielleicht einen Windschutz?“

Die Königin

Ich herrsche über alles. Es macht mir großen Spaß mächtig viel Macht zu haben oder wenigstens nur

so zu tun als ob. Wenn ich wöllte, könnte ich der alten Ratte auf meinem Planeten Angst einjagen. Nur

ein bisschen natürlich, denn sie soll wissen, dass ich gerecht aber streng bin. Aber ich habe sie noch

nie zu Gesicht bekommen. Ich müsste nachschauen gehen, aber ich laufe nicht so gern. Schade, dass

niemand da ist, den ich beherrschen könnte. Dabei kann ich so verdammt gut herrschen. Ich weiß

genau, was für andere gut ist. Meine Befehle sind immer sehr vernünftig.

„Ah! Da kommt ein Untertan.“

Der Eitle

Ich fühle mich so einsam. Ich bin überzeugt davon, der Schönste, der Bestangezogene, der Reichste,

und Intelligenteste auf meinem Planeten zu sein. Ich wünsche mir, dass jemand vorbeikommt, der

mich achtet und wertschätzt. Ich habe einen schicken Hut auf, mit dem ich grüßen kann und damit bin

ich bestens vorbereitet, falls jemand kommen würde, um mich zu bewundern. Bewunderung ist für

mich das Allerwichtigste auf der Welt, aber es kommt nie jemand.

„Klatsch eine Hand gegen die andere.“

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Die Säuferin

Ich kann mich selbst nicht leiden. Ich bin der ekelhafteste Mensch, den es gibt. Ich bin so enttäuscht

von mir. Ich fühle mich gefangen, eingesperrt in ein Gefängnis, das ich selbst um mich herum gebaut

habe. Ich habe keine Kraft mich daraus zu befreien. Das Trinken hilft mir, denn dann bin ich ganz

benebelt und muss nicht daran denken, wie sehr ich mich für mich selber schäme. Ich lebe in einem

Teufelskreis aus Flaschen. Ich bin die größte Flasche.

„ Ich trinke.“

Die Geschäftsfrau

Geld ist meine Religion. Ich glaube daran, dass man alles kaufen kann und ich will alles besitzen.

Deshalb bin ich sehr fleißig und schwer damit beschäftigt die Sterne zu zählen, denn sie gehören mir.

Glücklicherweise bin ich darauf gekommen, sie zu besitzen, bevor sie mir ein anderer wegnimmt. Ich

habe so viel Wichtiges zu tun, ganz im Gegenteil zu manchen Menschen, die ihre Zeit mit Unsinn

verplempern und die Sterne nur anschauen und träumen. Unnütze Faulenzer kann ich nicht leiden. Ich

mag es gar nicht, wenn mich jemand bei meiner anstrengenden Arbeit stört, denn dann mache ich

Fehler, und ich hasse Fehler. Manchmal tut mir alles weh und kann mich gar nicht mehr bewegen,

aber das ist mir egal, denn es gibt schließlich wichtige Dinge zu tun.

„Das nützt mir, um reich zu sein.“

Der Laternenanzünder

Ich habe ein schreckliches Leben. Ich bin so müde, aber ich muss meine Arbeit machen. Abends

mache ich das Licht an und morgens mache ich das Licht wieder aus. Mein Planet dreht sich von Jahr

zu Jahr schneller und jeder Tag dauert mittlerweile nur noch eine Minute. Ich zünde die Laterne an

und nach einer Minute mache ich die Laterne wieder aus. Ich muss die Vorschrift einhalten.

Veränderungen machen mir Angst. Ich kann mich nie ausruhen und dabei würde ich so gern einmal

wieder schlafen. Schlafen ist meine Lieblingsbeschäftigung. Aber Vorschrift ist Vorschrift, da kann

man nichts machen. Ich mache alles so weiter, wie immer, ich weiß nicht warum, aber die Pflicht

kommt an erster Stelle.

„Da gibt es nichts zu verstehen. Vorschrift ist Vorschrift.“

Die Geographin

Ich bin eine bedeutende Wissenschaftlerin, sitze wahnsinnig gern an meinem Schreibtisch, denke nach

und warte auf Forschungsreisende. Ich schreibe die wichtigsten Bücher von allen, die Geografie-

Bücher. Berge und Ozeane beschreibe ich gern, denn die sind unveränderbar und unvergänglich. Nur

die Fakten zählen für mich. Theoretisch weiß ich über alles Bescheid. Ich würde gern etwas in mein

großes leeres Buch schreiben, aber ich warte, bis Forscher zu mir kommen und mir von ihren

Erfahrungen über die Welt erzählen.

„Das kann ich nicht wissen.“

Fuchs

Ich bin ein scheues Tier, denn ich muss mich in Acht nehmen vor den lästigen Jägern mit ihren

Gewehren. Ich komme gut allein zurecht und brauche eigentlich niemanden. Mein Beruf ist Hühner

jagen. Aber weil ich das tagein tagaus mache, langweile ich mich ein bisschen. Meine Leidenschaft ist

die Philosophie. Ich habe mir schon viele Gedanken über die Welt gemacht und einige wirklich

wichtigen Dinge über das Leben und die Menschen herausgefunden. Wenn ich jemandem vertraue,

dann lasse ich mich gern zähmen, denn dann kann ich die Welt mit ganz anderen Augen betrachten.

„Nichts ist perfekt.“

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3.2. Der Fuchs

3.2.1. Fuchsmaske bauen

Schneidet die Fuchsmaske auf der folgenden Seite aus, bemalt sie so wie es Euch gefällt und

bohrt an den zwei schwarzen Punkten Löcher durch das Papier. Durch diese Löcher zieht ihr

einen Gummi. Wenn Ihr jetzt noch die Augen ausschneidet, dann könnt ihr die Maske aufsetzen.

Wenn sie nicht passt, dann zeichnet doch einfach die Vorlage in veränderter Größe noch einmal

selbst ab.

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3.2.2. Mein Zeit-Nehm-Kalender

Montag

Heute habe ich mir 10 Minuten Zeit genommen für

Das haben wir gemacht:

Dienstag

Heute habe ich mir 10 Minuten Zeit genommen für

Das haben wir gemacht:

Mittwoch

Heute habe ich mir 10 Minuten Zeit genommen für

Das haben wir gemacht:

Donnerstag

Heute habe ich mir 10 Minuten Zeit genommen für

Das haben wir gemacht:

Freitag

Heute habe ich mir 10 Minuten Zeit genommen für

Das haben wir gemacht:

Samstag

Heute habe ich mir 10 Minuten Zeit genommen für

Das haben wir gemacht:

Sonntag

Heute habe ich mir 10 Minuten Zeit genommen für

Das haben wir gemacht:

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3.2.3. Das Fuchs Lied

Page 14: Materialmappe - Fürth

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Page 15: Materialmappe - Fürth

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3.3. Die Rose

3.3.1.Blütenzauber

Material

• Vorlage auf Papier ausgedruckt • Schere • Buntstifte • Glasschüssel mit Wasser

So geht’s:

Bemale die Vorlage bunt und schneide sie

aus.

Falte die Blätter nach innen. Lege nun die

zusammengefaltete Rose in die mit

Wasser gefüllte Schüssel. Du wirst sehen,

wie sich die Rose langsam öffnet und ihre

Blütenpracht entfaltet.

Erklärung: Wasser kann in und an unterschiedlichen Stoffen hochsteigen, sogar gegen die Schwerkraft.

Papier quillt bei diesem Vorgang auf, das Blatt entfaltet sich und bringt damit die Seerose

zum Aufblühen. Die Fähigkeit von Wasser, in dünnen Röhren nach oben zu klettern (bei der

Seerose sind dies die Papierfasern), nennt man die Kapillarwirkung von Wasser. Sie ist es, die

das Wasser in die Lage versetzt, vom Grundwasser aus aufwärts zu klettern und die Pflanzen

mit Feuchtigkeit und Nahrung zu versorgen.

Tipp!

Hat sich die Blüte vollständig geöffnet, wird sie aus dem Wasser genommen, auf ein

Küchentuch zum Trocknen gelegt und kann, nachdem die Blütenblätter wieder nach

innen gefaltet wurden, erneut zum Blühen gebracht werden. Die Blüte öffnet sich nun

viel schneller. Der Vorgang kann mehrmals wiederholt werden.

Page 16: Materialmappe - Fürth

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Vorlage für eine Papierrose

3.3.2. Das Besondere entdecken

Was ist besonders für mich, was macht mich einzigartig?

Für den kleinen Prinzen ist seine Rose das Wichtigste auf der Welt. Als er auf der Erde einen

Rosengarten sieht, wird er traurig, weil er jetzt die Einzigartigkeit seiner Rose in Frage stellt.

Der Fuchs lehrt den kleinen Prinzen, dass seine Rose sehr wohl etwas Besonderes ist, auch wenn ihr

andere Rosen äußerlich ähneln – weil seine Rose die Rose ist, die er liebt und für die er Zeit

„verloren“ hat.

Male und schreibe neben die Rose auf der folgenden Seite Dinge und Personen, die für dich besonders

und wichtig sind und in die Rosenblätter Eigenschaften, die dich einzigartig für andere Menschen

machen.

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3.3.3. Das Rosen Lied

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3.4. Der Pilot

3.4.1. Wellenreiten oder Untertauchen

Jeder bekommt ein Blatt, auf dem eine Wellenlinie zu sehen ist, ergänzt für sich das Gebilde und malt

das, was er darin sieht dazu. Wird es eine Schlange oder ein Regenwurm, ist es eine Welle, auf der ein

Schiff schwimmt, oder geht es unter Wasser weiter? Oder ist es ein Ärmel, der total ausgeleiert ist? …

Die Bilder werden aufgehängt und betrachtet. Wie vielfältig doch die Fantasien sind!

3.4.2. Die Idee eines anderen weiterspinnen

Jeder bekommt ein leeres Blatt Papier, Buntstifte und einen Bleistift und malt mit den Buntstiften den

Anfang eines Bildes, zum Beispiel eine Zickzacklinie, ein paar Vierecke, Kreise oder Punkte, zweit

Striche oder Ähnliches. Dieses Blatt mit den begonnenen Konturen wird an den Nachbarn

weitergegeben. Jeder hat dann die Aufgabe mit dem Bleistift dieses fremde Blatt fertig zu malen. Was

erkennt der Betrachter in den Anfangslinien? Die Bilder werden ausgestellt. Der bunte Anfang hilft

dem Betrachter zu erkennen, was die Ausgangszeichnung war, und was eure Fantasie daraus gemacht

hat.

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4. Der kleine Prinz besucht die Planeten

Nachdem der kleine Prinz seinen Stern verlassen hat, besucht er verschiedene Planeten.

Der Planet des Königs

„Auf dem ersten [Planeten] wohnte ein König. Der König thronte in Purpur und Hermelin auf einem

sehr einfachen und dabei sehr königlichen Thron. […] Der ganze Planet war bedeckt von dem

herrlichen Hermelinmantel [des Königs].“

Der Planet des Eitlen

„Der zweite Planet wurde von einem Eitlen bewohnt. Für die Eitlen sind die anderen Leute

Bewunderer.“ Deswegen hat der Eitle einen Hut auf, mit dem er grüßt, wenn die Leute ihm

zujauchzen.

Der Planet des Säufers

„Den nächsten Planeten bewohnte ein Säufer.“ Der kleine Prinz traf ihn „stumm vor einer Reihe leerer

und einer Reihe voller Flaschen sitzend“ an.

Der Planet des Geschäftsmannes

„Der vierte Planet war der des Geschäftsmannes. Dieser Mann war so beschäftigt, dass er bei der

Ankunft des kleinen Prinzen nicht einmal den Kopf hob.“ Er zählte ununterbrochen die Sterne und

rechnete sie zusammen, da er glaubte sie zu besitzen.

Der Planet des Laternenanzünders

„Der fünfte Planet war sehr sonderbar. Er war der kleinste von allen. Es war da gerade Platz genug für

eine Straßenlaterne und einen Laternenanzünder.“ Er drehte sich so schnell, dass ein Tag nur eine

Minute dauerte. Deswegen musste der Laternenanzünder die Laterne ständig an- und ausschalten.

Der Planet des Geographen

„Der sechste Planet war zehnmal so groß [wie der fünfte]. Er war von einem alten Herrn bewohnt, der

ungeheure Bücher schrieb. […] Der Geograph ist zu wichtig um herumzustreunen. Er verläßt seinen

Schreibtisch nicht. Aber er empfängt die Forscher. Er befragt sie und schreibt sich ihre Eindrücke

auf.“

4.1. Auf welchem Planeten würde ich gern leben?

Arbeitsauftrag für Schüler:

Bildet Gruppen zu den verschiedenen Planeten:

Überlegt euch, wie es dort genau aussehen könnte. Malt oder bastelt den Planeten und stellt ihn eurer

Klasse vor. Diskutiert auf welchem Planeten ihr gerne wohnen würdet und warum.

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4.2. Fantasiegeschichte „Mein Stern“

Arbeitsanregung für Schüler: Stell dir vor, du hättest, genau wie der kleine Prinz, einen eigenen Stern irgendwo am

Himmel.

Wie würde es dort aussehen?

Was würde es dort alles geben?

Welche Aufgaben hättest du dort?

Schreibe eine kurze Geschichte über deinen Stern.

Wenn es deine Eltern erlauben, kannst du dir heute Abend den Sternenhimmel anschauen und

überlegen, welcher der Sterne dein Stern sein könnte.

Alternative für die 1. Klasse: Male ein Bild von deinem Stern, oder erzähle davon.

4.3. Sternenhimmel backen

Zutaten für 10 Personen:

• 250 Gramm Mehl

• 100 Gramm Zucker

• 1 Päckchen Vanillezucker

• 200 Gramm Butter

• 1 Eigelb

So geht’s: Alle Zutaten zu einem Knetteig

verarbeiten und gleichmäßig

ausrollen. Mit Stern und

Kreisformen Sterne und

Planeten ausstechen und bei 180 - 200 Grad, 10 - 12 Min. backen. Die fertigen Plätzchen

evtl. mit Eigelb bepinseln und mit bunten Zuckerstreuseln oder Schokostreuseln

bestreuen.

4.4. Unser Sonnensystem

Die Sonne, ein riesengroßer Stern, steht im Mittelpunkt unseres Sonnensystems. Die Sonne ist ein unvorstellbar großer, brennender Gasball. Die Sonne liefert uns Wärme und Licht zum Leben. 8 Planeten kreisen um unsere Sonne. Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unseren Nachthimmel. Merkur ist der Sonne am nächsten, Neptun ist am weitesten von der Sonne entfernt.

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Unsere Planeten: Merkur ist der kleinste Planet in unserem Sonnensystem und der Sonne am nächsten. Venus ist der hellste Planet und beinahe so groß wie die Erde. Die Erde ist zum größten Teil mit Wasser bedeckt, deshalb wird sie auch der blaue Planet genannt. Mars ist der rote Planet, er besteht aus sehr viel Eisen. Jupiter ist der größte Planet in unserem Sonnensystem. Saturn hat Ringe, die aus Staub und Eisbrocken bestehen. Uranus sieht blau – grün aus. Neptun ist der kälteste Planet in unserem Sonnensystem und am weitesten von der Sonne

entfernt.

Anregungen für Ausflüge: Besuchen Sie mit Ihren Schülern das Planetarium in Nürnberg:

http://www.naa.net/ncp/schulen.asp

Besuch einer Himmelsführung in der Sternwarte in Nürnberg:

http://www.sternwarte-nuernberg.de

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4.5. Der Eitle

Ausmalbild und Lückentext für die Schüler zu den Farben des Eitlen-Kostüms

Der Eitle hat sich heute schön angezogen.

Er hat ein ___________ Hemd, eine _____________ Hose und ___________

Schuhe an.

Seine Jacke ist ____________. Das Halstuch ist ___________.

Auf dem Kopf hat er einen __________ Hut.

Page 24: Materialmappe - Fürth

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5. Arbeit mit Text-Ausschnitten aus unserer Theaterfassung „Der kleine

Prinz“

Auf den folgenden Seiten finden Sie Ausschnitte aus unserer Theaterfassung „Der kleine Prinz“. Sie

können in verteilten Rollen mit den Kindern gelesen werden. Anschließend können Sie mit den

Kindern darüber sprechen, ob sie Menschen kennen, die der Rose, dem Eitlen und dem Fuchs ähneln

oder wie sich den Planeten des Eitlen vorstellen (vgl. Kapitel 3.1., 4 und 4.) und – falls sie ähnliche

Menschen kennen – warum sie denken, dass sie so geworden sind wie sie sind.

Zu den Szenentexten können auch menschliche Standbilder (z. B. Beginn der Szene vs. Ende der

Szene) gestellt werden oder aber die Szenen werden gespielt - evtl. mit Souffleuren, die von außen den

Text einsagen.

Die Szenen können auch zunächst gelesen und anschließend mit improvisiertem Text gespielt werden.

Eine weitere Möglichkeit ist es, die Kinder mit den Gegenständen, die im Klassenzimmer vorhanden

sind und evtl. zusätzlich einigen Tüchern, einfache Bühnenbilder für die einzelnen Szenen gestalten zu

lassen.

Hierzu muss zuvor eine freie Fläche geschaffen werden.

Dann geht zum Beispiel ein Kind auf die Bühne (also auf die leere, im besten Fall mit Klebeband

markierte Fläche des Klassenzimmers), stellt einen Stuhl ab, stellt darauf den Kartenständer und sagt

„Hier ist der riesengroße Spiegel des Eitlen“, das nächste Kind legt einen Schwamm daneben auf den

Boden und sagt „Hier ist ein kleiner See aus Tränen, den der Eitle weint, wenn er nicht genug

bewundert wird.“ usw.

Von der Begegnung des kleinen Prinzen mit dem Fuchs ist nur der Szenenanfang abgedruckt. Hier

könnte es reizvoll sein, mit den Kindern darüber zu diskutieren, wie diese Szene weitergehen könnte

und was für sie zähmen bedeutet.

Können auch Menschen gezähmt werden? Was könnte das in Bezug auf Menschen bedeuten?

Vielleicht können von den Kindern auch unterschiedliche Möglichkeiten, wie die Szene weitergehen

könnte, gespielt werden. Zum Abschluss könnte dann der Ausschnitt aus dem Roman „Der kleine

Prinz“ gelesen werden, in dem der Fortgang der Begegnung erzählt wird. Oder man hält die Spannung

hoch und erst beim Vorstellungsbesuch im Stadttheater erfahren die Kinder dann, wie die Szene

weitergeht.

Page 25: Materialmappe - Fürth

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Die Rose

Rose: (gähnend) (nur Kopf zu sehen)

Ah! Ich bin grad erst aufgewacht... Entschuldigen Sie bitte...Ich bin noch ganz zerzaust...

Kleine Prinz: Wie schön Sie sind!

Rose: Nicht wahr?

Rose: Hätten sie die Freundlichkeit...

(Der Kleine Prinz holt Showtreppe)

Kleine Prinz: Auf meinem Planeten gibt es keine Tiger, und sowieso fressen Tiger kein

Gras.

Rose: Ich bin ja auch kein Gras.

Kleine Prinz: Verzeihen sie mir...

Rose: Tiger können mir nichts antun, aber ich ertrage Zugluft einfach nicht. Bei

Ihnen ist es schrecklich kalt. Die Einrichtung lässt zu wünschen übrig. Hätten

Sie nicht vielleicht einen Windschutz?

(Prinz will Windschutz/Glasglocke holen aber Rose fängt singen an)

Rose: Nun, wo bleibt dieser Windschutz?

Kleine Prinz: Ich wollte ihn schon holen gehen, aber Sie singen ja die ganze Zeit.

(Prinz holt Windschutz, Rose beginnt das LIED von vorn, den ersten Teil nur einmal, dann bis

„….zusammenhält“, in dem Moment hält der Prinz der Rose den Windschutz vors Gesucht, Lied

plätschert aus, Rose beginnt zu hüsteln, hüstelt sich die Treppe hoch)

Rose: Mach doch endlich diese Showtreppe weg!

(Prinz bringt Treppe weg, kommt mit Glasglocke auf Düne)

Rose: Weg mit der Glasglocke!

(Prinz knallt Glocke auf den Boden)

Kleine Prinz: Leb' wohl. (geht Düne hoch)

Rose: (sitzt auf Flügel) Ich war dumm. Bitte verzeih mir. Versuche glücklich zu sein.

(der Kleine Prinz ist erstaunt über ihre ungewohnte Reaktion, gestisch „liebst du mich?“)

Aber ja – ich liebe dich. Du hast davon nichts gewusst, und das ist meine

Schuld. Aber das ist jetzt unwichtig. Du warst übrigens genauso dumm wie

ich. Versuche glücklich zu sein. Ach lass doch diese Glasglocke in Ruhe - ich

will sie nicht mehr.

Kleine Prinz: Aber der Wind...

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Rose: So erkältet bin ich gar nicht...Die frische Nachtluft wird mir gut tun. Ich

bin eine Blume.

Kleine Prinz: Aber die Raupen...

Rose: Wenn ich wissen will, wie ein Schmetterling aussieht, dann werde ich wohl

auch ein paar Raupen ertragen müssen. Schmetterlinge sollen so schön sein.

Und wer sonst sollte mich besuchen kommen? Du wirst weit weg sein. Und

die großen Tiere - vor denen brauche ich keine Angst zu haben. Ich habe

meine Dornen.

(zeigt sie, aber nicht, dass sie kurz vorm Weinen steht)

Jetzt trödel doch nicht so rum, das ist Nerv tötend. Du hast beschlossen zu

gehen: (liebevoll) Geh!

Page 27: Materialmappe - Fürth

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Der Eitle

Der Eitle: Hahah!! Da kommt Besuch: ein Bewunderer!

Kleine Prinz: Guten Tag. Sie haben aber einen lustigen Hut.

Der Eitle: (im Vorgehen) Den brauch ich um ihn ziehen zu können. Zum Grüßen, wenn

man mich bejubelt. Leider kommt hier nie jemand vorbei.

Kleine Prinz: Ach ja? (ironisch)

Der Eitle: Klatsch eine Hand gegen die andere.

(der Kleine Prinz klatscht, 1x, 2x, 3x, bei jeder Klatscheinheit zieht der Eitle den Hut zum Publikum)

Kleine Prinz: Das ist viel lustiger als mein Besuch bei der Königin.

(er klatscht noch vier Mal, der Eitle zieht erneut den Hut. Nach einer Weile hat der Kleine Prinz aber

genug davon )

Und was muss man machen, damit der Hut runterfällt?

Der Eitle: (hört nicht hin)

Bewunderst du mich wirklich sehr?

Kleine Prinz: Was bedeutet das: «bewundern«?

Der Eitle: »Bewundern», heißt zuzugeben, dass ich der schönste, der bestangezogenste,

der reichste und der intelligenteste Mann dieses Planeten bin.

Kleine Prinz: Aber du bist doch allein auf deinem Planeten!

Der Eitle: (im Rückwärtslaufen) Tu mir diesen Gefallen. Bewundere mich einfach

trotzdem! (ab)

Kleine Prinz: Ich bewundere dich, aber wieso sollte dich das interessieren.

(er geht) Die Großen sind wirklich sehr seltsam.

Page 28: Materialmappe - Fürth

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Der Fuchs

Fuchs: Guten Tag.

Kleine Prinz: (dreht sich um, sieht niemanden, antwortet aber höflich)

Guten Tag.

Fuchs: Ich bin hier. Unter dem Apfelbaum...

Kleine Prinz: Wer bist du? Du bist wirklich hübsch...

Fuchs: Ich bin ein Fuchs.

Kleine Prinz: Komm, spiel mit mir. Ich bin so schrecklich traurig...

Fuchs: Ich kann nicht mit dir spielen. Ich bin noch nicht gezähmt.

Kleine Prinz: Oh! Entschuldigung. (nach einiger Überlegung) Was bedeutet das: «zähmen»?

Fuchs: Du bist nicht von hier, oder? - Was suchst du?

Kleine Prinz: Ich suche die Menschen.

Was bedeutet das: «zähmen»?

Fuchs: Die Menschen haben Gewehre und jagen damit. Das ist sehr unpraktisch! Die

Menschen halten auch Hühner. Das ist das einzig Gute an ihnen. Suchst du Hühner?

Kleine Prinz: Nein. Ich suche Freunde. Was heißt das: «zähmen»?