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8 III. Probstück Man solI te nicht vor den haufigen und zuweilen schwierigen Bezifferungen und Vorzeichen dieses Probstückes zurück- schrecken! Sind sie doch 50 eingerichtet, daB sie nicht nur gut klingen und Freude machen, sondern aum zu manmerlei Einfallen und Imitationen anregen. Gleich im 3. Takt kann die rechte Hand Akkordbrechungen ausführen. (A) (Vg!. dazu auch Probstück 1 (A» lm Takt kann die rechte Hand den BaB imitieren; es ist dabei jedoch wimtig, daB im BaB die Harmonien vollstandig er- scheinen. Dasselbe gilt auch für den 7.,37.,39. Takt. (B) lm Takt 33 und 34 spielt die rechte Hand, wie es die Harmonie erfordert, Terzen oder Quarten mit (C). lm Takt 35 wieder gebrochene Akkorde (wie bei (A». Dieses Probstück ist besonders geeignet, die linke Hand an Oktavsprünge zu gewohnen. Dies ist beim Begleiten meh- rerer Stimmen von kraftvoller Wirkung. (Takt 14-26,28-30). Viele Spieler meinen, es sei schon, denselben Akkord mehrmals hintereinander anzuschlagen. Dies ist jedom falsch, denn es beeintrachtigt nur die Klarheit der BaBlinie, die vor aIlem deutlich herauskommen solI. Natürlich ist hin und wieder das mehrfache Anschlagen eines Akkordes nicht von der Hand zu wei sen, aber es sollte mit MaBen geschehen. Vom 40. bis 45· Takt wird daher der jeweilige Akkord nur einmal angeschlagen; in der linken Hand verwende man wiederum Oktaven. lm 46. Takt sind drei kurze, aber kraftige Smlage zu empfehlen. (D) Die Takte 47-51 sollen in der gleichenArt ausgeführt werden wie 40-45. (0) Der Quartsextakkord im 62. Takt bedarf keiner Auflosung, da er im Grunde ein normaler Grundakkord zur zweiten Achtelnote (e) des betreffenden Taktes ist. (E) Man beamte dies auchbei folgenden Sexten und Quarten, wenn es sich um einen BaB handelt, der einen gebrochenen Akkord bildet. lm 69. Takt kann man in der rechten Hand ebenso gebrochene Akkorde improvisieren wie in Takt 3. (A) ln den Takten 70 und folgenden verfahre man in derselben Weise, wie bei Takt 33 und 34. (C) lm Takt 77 und 78 kann der BaB rhythmisch (auf Sechzehntelwerte) variiert werden und die rechte Hand in einfachen Terzengangen (Dezimen!) mitlaufen, wie es im Notentext angegeben ist. (F) (A) '4i. · · . '-1 1,..00 lt. # 6 (B) fJ i"'"I 10 t J .- - .Ll. Ll. - · · 1 6 # 15 t.. Ll. f- f-L f- l'- 1'-, 1'- Ll. · · 6 6 # ..... · · --. """" ""'"" 6 6 # 6 - ... _L •• 25 t;...' 5 (E) l li 1 1.. •• _. 1 6 6 "". _f-f- (coll R1'a bassa 6 6 6 2 # siehe Tex/) 20 •• -'L. •• - -- ...... - .... ....... ""'" 6 6 -.1t_1 . . - 6 6 fi- 6 4, # 6 1 # 6 coll8 va bassa s. Text

mattheson partimento probestück

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johann mattheson partimento probestück

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  • 8 III. Probstck Man solI te nicht vor den haufigen und zuweilen schwierigen Bezifferungen und Vorzeichen dieses Probstckes zurck-schrecken! Sind sie doch 50 eingerichtet, daB sie nicht nur gut klingen und Freude machen, sondern aum zu manmerlei Einfallen und Imitationen anregen. Gleich im 3. Takt kann die rechte Hand Akkordbrechungen ausfhren. (A) (Vg!. dazu auch Probstck 1 (A lm 5 Takt kann die rechte Hand den BaB imitieren; es ist dabei jedoch wimtig, daB im BaB die Harmonien vollstandig er-scheinen. Dasselbe gilt auch fr den 7.,37.,39. Takt. (B) lm Takt 33 und 34 spielt die rechte Hand, wie es die Harmonie erfordert, Terzen oder Quarten mit (C). lm Takt 35 wieder gebrochene Akkorde (wie bei (A. Dieses Probstck ist besonders geeignet, die linke Hand an Oktavsprnge zu gewohnen. Dies ist beim Begleiten meh-rerer Stimmen von kraftvoller Wirkung. (Takt 14-26,28-30). Viele Spieler meinen, es sei schon, denselben Akkord mehrmals hintereinander anzuschlagen. Dies ist jedom falsch, denn es beeintrachtigt nur die Klarheit der BaBlinie, die vor aIlem deutlich herauskommen solI. Natrlich ist hin und wieder das mehrfache Anschlagen eines Akkordes nicht von der Hand zu wei sen, aber es sollte mit MaBen geschehen. Vom 40. bis 45 Takt wird daher der jeweilige Akkord nur einmal angeschlagen; in der linken Hand verwende man wiederum Oktaven. lm 46. Takt sind drei kurze, aber kraftige Smlage zu empfehlen. (D) Die Takte 47-51 sollen in der gleichenArt ausgefhrt werden wie 40-45. (0) Der Quartsextakkord im 62. Takt bedarf keiner Auflosung, da er im Grunde ein normaler Grundakkord zur zweiten Achtelnote (e) des betreffenden Taktes ist. (E) Man beamte dies auchbei folgenden Sexten und Quarten, wenn es sich um einen BaB handelt, der einen gebrochenen Akkord bildet. lm 69. Takt kann man in der rechten Hand ebenso gebrochene Akkorde improvisieren wie in Takt 3. (A) ln den Takten 70 und folgenden verfahre man in derselben Weise, wie bei Takt 33 und 34. (C) lm Takt 77 und 78 kann der BaB rhythmisch (auf Sechzehntelwerte) variiert werden und die rechte Hand in einfachen Terzengangen (Dezimen!) mitlaufen, wie es im Notentext angegeben ist. (F)

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    9

  • 12

    V. Probstck Dieses Beispiel ist im Hinblick auf die ungewohnte rhythmische Bewegung, auf die Ausfhrung mehrerer Sequenzen sowie auf die Aussmmc:kung bestimmter Bezifferungen (bes. der beliebten ~ ) gesmrieben worden. Die Sequenzen finden wir in den Takten 5-8, 13, 16, 41-49. lm 5. und 6. Takt ist gezeigt, wie diese etwa auszufhren waren. (A) lm 13. und 14. Takt 5011 nur zu der ersten und letzten Note der Akkord angeschlagen werden, da der B~ gleichsam eine Oberstimme darstellt. (8) ln den Takten 20, 30, 31 und 53-55 lauft die rechte Hand unter Beachtung der Bezifferung in Terzen mit. (C) Takt 34-38 mag auf versmiedene Art und Weise ausgeschmc:kt werden. Die einfachste ist hier angegeben. (D) Zum 41.-5. Takt ist eine kleine Melodie angegeben. Die linke Hand bernimmt dabei das Anschlagen der Akkorde. (E) Die : -Bezifferung am SchiuS kann wieder, wie unter (D) erwahnt, ausgefhrt werden.

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  • 22

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  • 24

    XI. Probstck Dieses Stck laBt sich, mit Ausnahme der Stellen, in denen im BaB Sechzehntelnoten stehen, fast durchweg mit ge-brochenen Akkorden in der rechten Hand ausfhren. Man achte dabei darauf, daB das Arpeggio vierstimmig ist und ohne Unterbrechung auf- und niedergefhrt wird, 50, wie es im ersten Takt angegeben ist. (A) Bei Beginn des Altschlssels Takt 1.3 solI das Arpeggio bis zum 22. Takt abgebrochen werden. Von dort aus mag man damit fortfahren bis zu Beginn der Sechzehntelbewegung. Nach Belieben kann man die Sechzehntelnoten in der linken Hand Un 27., letzte Halfte des 28., erste Halfte des 29., ganzen 30., letzte Halfte des 31.., ganzen 32., und 38. bis Mitte 43. Takt auf ZweiunddreiBigstelwerte verdoppeln. (B) lm 33. bis 37. sowie im 44. und 45. Takt und am SchluB des Stckes kann man wieder wie unter (A) gesagt arpeggieren. Oie letzten Takte werden, mit Terzen und vollgrifAgen Akkorden gespielt, ihre Wirkung nicht verfehlen. (C)

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