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Matthias Wiemer, Susanne [email protected], [email protected]
Georg-August-Universität GöttingenHochschuldidaktik | Forschungsorientiertes Lehren und Lernen (FoLL)
www.uni-goettingen.de/hochschuldidaktik | www.uni-goettingen.de/forschendeslernen
„Wir hatten die Idee, etwas Neues zu schaffen durch die Fusion der Erkenntnisse
unterschiedlicher Wissenschaften.“
Der Blick auf die eigene Disziplin durch die Augen der AnderenInterdisziplinarität im Rahmen des Forschungsorientierten Lehren und Lernen
ProjekthintergrundAn der Georg-August-Universität Göttingen hat sich seit 2010 das Projekt „Forschungsorientiertes Lehren und Lernen (FoLL)“ etabliert. Es ermöglicht Bachelor-Studierenden aller Fakultäten, betreut und begleitet durch ihre Lehrenden, Forschungsprojekte im Team vorzubereiten und durchzuführen. Die Hochschuldidaktik koordiniert das Projekt und begleitet Lehrende und Studierende beratend und mit einem flankierenden Workshopangebot. Pro Semester können bis zu sieben Projekte gefördert und finanziell unterstützt werden.Neben den Möglichkeiten, die FoLL z.B. in Bezug auf die Einübung wissenschaftlichen Handelns und das begleitete Durchführen eines Forschungsprozesses bereitstellt, können sich gerade aus interdisziplinären Konstellationen neue Impulse und Anregungen für das Lehren und Lernen ergeben. Die Studierenden lernen durch die interdisziplinären Konstellationen einerseits Inhalte, methodische Herangehensweisen und Denkstrukturen anderer Fächer kennen, andererseits hilft ihnen auch der Blick der anderen Disziplinen und Fachkulturen auf die jeweils eigene zum Verständnis derselben.
Betreuerin aus dem Althistorischen Seminar:„Himmel und Erde – Antike Astronomie, Geographie und
Meteorologie“(Althistorisches Seminar und DLR / Physik)
„Besonders die Abschlusspräsentation hat meinen Studierenden und mir viel gebracht. Das eigene Thema einem
fachfremden Publikum zu präsentieren lässt das eigene Thema noch einmal
von einer ganz anderen Seite betrachten.“
Interdisziplinarität: Herausforderungen und Nutzen aus Sicht der Teilnehmenden
(Rückmeldung einer betreuenden Lehrperson aus der anonymen
Abschlussevaluation)
Herausforderungen und Nutzen:• Einblick in andere Fächer bekommen• Sich öffnen und sich hineindenken in andere Fachkulturen• Fachfremden die eigene Forschungsfrage erläutern• Blickwinkel für und auf das eigene Projekt erweitern• Anregungen/Feedback bekommen• Vorurteile erkennen und abbauen• Abgleich der disziplinären Selbst- und Fremdwahrnehmung• Kompetenzen für das Berufsleben gewinnen
III. Interdisziplinärer Austauschzwischen allen Projekten
Hochschuldidaktische Workshops und Ergebnispräsentationen finden in interdisziplinären Konstellationen statt.
I. Interdisziplinäre Forschungsfragen
Die Forschungsfrage erfordert zur Bearbeitung die Berücksichtigung
unterschiedlicher disziplinärer Perspektiven.
Herausforderungen und Nutzen:• Forschungsfrage aus verschiedenen
disziplinären Blickwinkeln betrachten• auf eine oder mehrere methodische
Herangehensweisen fokussieren• gezielt Fachexpertise aus anderen
Disziplinen in Anspruch nehmen „Es war toll, in einem Team zu arbeiten, das interdisziplinär zusammengesetzt war…
Während sich die Althistoriker vor allem mit der griechischen Geschichte auskannten, hatten die Altphilologen ein Händchen für das Aufspüren von Originaltexten. Unser Projekt hätte nicht
funktioniert, wenn wir nicht Hilfestellungen aus der Physik für die praktische Umsetzung der
Versuche bekommen hätten.“Studentin der Sozialwissenschaften:„Untersuchungen zu einer fundamentalen Theorie
sozialer Interaktion“(Psychologie, Physik und Sozialwissenschaften)
II. Interdisziplinäre Teamsin einzelnen Projekten
Unterschiedliche Disziplinen finden sich aufgrund des Interesses für ein Thema /
eine Forschungsfrage zusammen.
Herausforderungen und Nutzen:• sich fachübergreifend auf eine
Arbeitsstruktur einigen• ein Thema aus unterschiedlichen
Perspektiven beleuchten• Erkenntnisse verschiedener
Disziplinen zusammenfügen
„Für mein späteres Berufsleben habe ich vor allem die Relevanz des interdisziplinären Denkens
mitbekommen, welches möglichst fruchtbar durch die Kommunikation mit den Fachbereichen umgesetzt werden
konnte.“ Studentin:
„Entscheidungsfindungsprozesse von Schüler/innen bei Interdisziplinären ethischen
Dilemmata“(Religionspädagogik)
Weitere Projektbeispiele:„Medizin im alten Ägypten“
(Ägyptologie, Archäologie und Medizin)„G8 versus G9 in Bezug auf die Studieneingangsphase“
(Fachdidaktik Chemie und Soziologie)„Verhaltensökonomische Erklärungsansätze auf Finanzmärkten.“
(VWL mit Unterstützung von einer Germanistin)
FazitMit Forschungsorientiertem Lehren und Lernen interdisziplinäres Forschungshandeln erfahren und
akademische Schlüsselkompetenzen entwickeln.