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Maushamster Calomyscus mystax Sie sehen aus wie eine Maus, sind aber mit den Hamstern verwandt: Maushamster sind Nagetiere, die in kargen Felsregionen im Nahen und Mittleren Osten leben. Aussehen Maushamster sind Nagetiere. Dort gehören sie zur Familie der Wühler und dort zur Gattungsgruppe der Hamster. Allerdings sehen sie den Hamstern mit ihren walzenförmigen schwanzlosen Körper gar nicht so ähnlich. Viel eher sehen sie mit ihren auffallend großen Ohren und dem langen Schwanz aus wie eine Waldmaus. Maushamster werden sieben bis neun Zentimeter groß. Ihr Schwanz ist etwas länger als ihr Körper und trägt am Ende eine pinselförmige Quaste. Das Fell ist am Rücken graubraun, am Bauch weiß. Der Schwanz ist oben sandfarben oder dunkelbraun und auf der Unterseite weißlich. Anders als die normalen Hamster besitzen Maushamster keine Backentaschen. Lange wussten die Forscher nicht, ob die Maushamster mehr zu den Hamstern oder zu den Mäusen, vor allem den nordamerikanischen Arten, gehören. Wegen der Ähnlichkeit des Gebisses vermutet man aber inzwischen, dass sie näher mit den Hamstern verwandt sind und wahrscheinlich von Vorfahren der Hamster aus der Tertiärzeit abstammen. Heimat Maushamster sind im Iran, in Afghanistan, Baluchistan sowie im südlichen Turkmenistan und in einigen wenigen Regionen in Syrien Zuhause. Calomyscus mystax stammt aus Turkmenistan. Lebensraum Maushamster sind reine Bergbewohner. Sie leben in kargen, felsigen, trockenen Berggegenden von 400 Meter bis in 5000 Meter Höhe. Dort halten sie sich vor allem in festen Geröllhaufen auf, die tief in den Boden reichen. Im Flachland findet man sie dagegen überhaupt nicht. Rassen und Arten Da es noch unklar ist, wie die verschiedenen Maushamster miteinander verwandt sind, gibt es unterschiedliche Angaben. Manche Wissenschaftler gehen davon aus, das es sechs Arten gibt: - den Afghanischen Maushamster Maushamster | Tierlexikon für Kinder - Archiv | SWR Kindernetz OLI's Wilde Welt http://www.olis-wilde-welt.de 1 von 3

Maushamster413500/property=... · Ernährung Maushamster sind wahrscheinlich reine Vegetarier. Sie fressen vor allem Samen, Blüten und Blätter, vor allem die einer bestimmten Gras-Art

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Maushamster

Calomyscus mystax

Sie sehen aus wie eine Maus, sind aber mit den Hamstern verwandt:Maushamster sind Nagetiere, die in kargen Felsregionen im Nahenund Mittleren Osten leben.

AussehenMaushamster sind Nagetiere. Dort gehören sie zur Familie der Wühlerund dort zur Gattungsgruppe der Hamster.

Allerdings sehen sie den Hamstern mit ihren walzenförmigenschwanzlosen Körper gar nicht so ähnlich. Viel eher sehen sie mit ihrenauffallend großen Ohren und dem langen Schwanz aus wie eineWaldmaus.

Maushamster werden sieben bis neunZentimeter groß. Ihr Schwanz ist etwas länger als ihr Körper und trägt amEnde eine pinselförmige Quaste.

Das Fell ist am Rücken graubraun, am Bauch weiß. Der Schwanz ist obensandfarben oder dunkelbraun und auf der Unterseite weißlich.

Anders als die normalen Hamster besitzen Maushamster keineBackentaschen.

Lange wussten die Forscher nicht, ob die Maushamster mehr zu denHamstern oder zu den Mäusen, vor allem den nordamerikanischen Arten,gehören.

Wegen der Ähnlichkeit des Gebisses vermutet man aber inzwischen, dasssie näher mit den Hamstern verwandt sind und wahrscheinlich vonVorfahren der Hamster aus der Tertiärzeit abstammen.

HeimatMaushamster sind im Iran, in Afghanistan, Baluchistan sowie im südlichen Turkmenistan und ineinigen wenigen Regionen in Syrien Zuhause. Calomyscus mystax stammt aus Turkmenistan.

LebensraumMaushamster sind reine Bergbewohner.

Sie leben in kargen, felsigen, trockenen Berggegenden von 400 Meter bisin 5000 Meter Höhe.

Dort halten sie sich vor allem in festen Geröllhaufen auf, die tief in denBoden reichen.

Im Flachland findet man sie dagegen überhaupt nicht.

Rassen und ArtenDa es noch unklar ist, wie die verschiedenen Maushamster miteinander verwandt sind, gibt esunterschiedliche Angaben.

Manche Wissenschaftler gehen davon aus, das es sechs Arten gibt:

- den Afghanischen Maushamster

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- den Urartu- Maushamster

- den Echten Maushamster- den Tsolov- Maushamster- den Belutschischen Maushamster- den Hotson-Maushamster

Andere glauben, dass es nur eine Art mit sechs Unterarten gibt. Sienennen den Maushamster mit wissenschaftlichem Namen dann Calomyscus bailwardi.

LebenserwartungWie alt Maushamster werden können, ist nicht bekannt. Vermutlich leben sie aber nur wenige Jahre

AlltagMaushamster verbringen den Tag meistens in ihren Nestern, die sie inFelsspalten anlegen und mit Gras und Schafwolle auspolstern.

Manchmal nutzen sie auch die verlassenen Bauten anderer Tiere. Selbergraben sie nicht in der Erde. Erst am Abend werden sie, wie alle Hamster,munter und gehen auf Nahrungssuche.

Nur in der kalten Jahreszeit im Herbst und im Winter lassen sie sich auchtagsüber ab und zu blicken.

Auch wenn sie keine Backentaschen besitzen, legen MaushamsterFuttervorräte an.

Dazu tragen sie immer nur wenige Samen-Körner im Maul zu ihremVersteck.

Maushamster können an steilen Felsen und im Geröll gut klettern undgeschickt springen. Dabei wirkt der lange Schwanz wie eine Balance-Stange.

Dank der großen Ohren können sie sehr gut hören.

Weil sie einen sehr kargen und extremen Lebensraum besiedeln, habenMaushamster nur wenig Konkurrenz durch andere kleine Säugetiere.

Sie können deshalb in den Regionen, in denen sie leben, in ziemlichgroßer Zahl zu finden sein.

Freunde und FeindeGreifvögel und Raubtiere können den Maushamster gefährlich werden.

NachwuchsDas Aufziehen der kleinen Maushamster dauert mehrere Monate - das istfür ein so kleines Tier eine ziemlich lange Zeit.

Meist bringen die Weibchen den ersten Wurf bereits im März zur Welt. Erwird bis Juni aufgezogen.

Die Jungen des zweiten Wurfs sind dann erst im Dezember selbstständig.

In einem Wurf gibt es drei bis sieben Junge,meist sind es nur drei bis vier. Die Jungen werden nackt und blindgeboren.

Nach etwa drei Tagen beginnt ihr Fell zu wachsen. Nach zehn Tagenhaben sie ihr graues Jugendfell und mit 13 Tagen öffnen sie ihre Augen.

Mit sechs bis acht Monaten, wenn sie erwachsen werden, färbt sich ihrFell wie das der erwachsenen Tiere.

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ErnährungMaushamster sind wahrscheinlich reine Vegetarier.

Sie fressen vor allem Samen, Blüten und Blätter, vor allem die einerbestimmten Gras-Art.

In Gefangenschaft werden sie mit einer Körnermischung sowie Obst undGemüse gefüttert.

HaltungMaushamster können als Heimtiere paarweise oder in kleinen Gruppengehalten werden.

Sie brauchen ein Terrarium mit Steinhaufen und Ästen, so dass sieausreichend Möglichkeiten zum Klettern haben.

Weil sie nacht aktiv sind, sind sie allerdings als Heimtiere für Kinder nichtgeeignet.

© Südw estrundfunk 2016

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