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INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. 15. JAHRGANG NO. 1994 MITTWOCH, 1. JULI 2015 SHORT Senator Der Vorstand des Se- nats der Wirtschaft und sein Präsident Erhard Busek beru- fen den Vorarlberger Christoph Erath als neues Mitglied in das Wirtschaftsgremium. Erath ist Geschäftsführer der Bridge Management + Invest AG mit Sitz in Diepoldsau (CH), die im Bereich Unternehmensum- strukturierung tätig ist. Der Senat der Wirtschaft ist Teil eines Global Economic Net- works, parteipolitisch unab- hängig und setzt sich für eine ökologische und soziale Markt- wirtschaft ein. Die Mitglied- schaft steht laut Eigendefiniti- on „führenden Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Medien, Kultur und öffent- lichem Leben“ offen. (red) Exportschlager Österreich kämpft mit einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld, ein Lichtblick bleibt dabei die Exportwirtschaft. 2014 fuhren Österreichs Exportunterneh- men mit einem Ausfuhrvolu- men von über 128 Mrd. € ein „All-time-high“ ein, wie es Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl (Bild) bezeich- net. Die Dienstleistungsex- porte hinzugerechnet, machte das Volumen sogar 180 Mrd. € aus. Heuer könnte sich, so Leitl beim Österreichischen Exporttag im Haus der Wirt- schaft in Wien, „ein Ausfuhr- plus von über 2% auf rund 130 Mrd. Euro ausgehen“ und 2016 von knapp 5% und damit „über 136 Mrd. Euro“. (red) © Bridge Management + Invest AG © APA/Herbert Pfarrhofer „Preisheiten“ Pricing-Guru Hermann Simon über Warren Buffett, Cash Back und Verhaltensforschung Schaut der Chef auf den Preis, steigt der Gewinn Hermann Simon Firmen, bei denen sich der CEO selbst ums Pricing kümmert, schneiden in Sachen Durchsetzung von Preiserhöhungen und Gewinn signifikant besser ab – und: Preise aktivieren das Schmerzzentrum des Gehirns … Seite 2 © Helene Waldner medianet xpert.network Das erste B2B-Branchen- portal für Werbe- und PR- Agenturen! (xpert. medianet. at/pr) CANNES: DATEN & KREATIVITÄT Wo treffen sich Daten und Kreativität? Expertentalk bei den Cannes Lions Seite 4 WIDER DAS GEQUENGEL Eltern wünschen sich eine Alternative zur Kassen-Zuckerlzone Seite 7 MEDIANET-SOMMERPAUSE ZWISCHEN 13. JULI UND 27. AUGUST 2015 © Newsbroker © Franziska Kaufmann © sxc/Stephen Coburn XLweb2print.com Großformate jetzt easy online drucken Wien. Die Neos haben sich in ei- ner Umfrage „Munition“ gegen die Steuerreform geholt. Demnach mo- tivieren die Regierungsmaßnahmen kaum einen Unternehmer, in neue Mitarbeiter zu investieren. 80% der Befragten fordern hingegen ei- ne Senkung der Lohnnebenkosten, so das Ergebnis von Public Opini- on Strategies. „Wir sind wütend“, so Neos-Chef Matthias Strolz am Dienstag in einer Pressekonferenz. Die Spitzen von KMU wurden vom Institut des Meinungsforschers Peter Hajek im Auftrag der Par- lamentspartei befragt (22.-26. Juni, 300 Telefonate, Schwankungsbrei- te: 5,7%). Für Hajek sind die Ergeb- nisse hoch signifikant: „Das habe ich so selten gesehen.“ So ist gleich für 98% der Unternehmer die Steu- erreform eher keine Motivation, neue Mitarbeiter einzustellen; 79% finden zudem, die heimische Politik sei dafür verantwortlich, dass Ös- terreich beim Wirtschaftswachs- tum hinterherhinkt. „Hab ich selten gesehen“ Auch allgemein fällt die Steuer- reform bei KMU durch: Lediglich 22% der Befragten stehen ihr posi- tiv bzw. „eher positiv“ gegenüber, 71% hingegen negativ bzw. „eher negativ“. Einig ist man sich, was die Wünsche bezüglich einer Steu- erreform betrifft: Für 80% ist die Senkung der Lohnnebenkosten „sehr dringend“, für 16 „eher drin- gend“. „Das ist das Thema schlecht- hin, wenn man neue Arbeitsplätze schaffen will“, so Hajek. „Diese Steuerreform wird die Ar- beitslosigkeit in Österreich befeu- ern“, so Strolz. Die Unternehmen würden tendenziell sogar über- legen, ihre Investitionen zurück- zufahren, fürchtet er. „Damit ver- binde ich eine echte Wut. Das ist Managementversagen.“ (APA) Steuerreform Selbstständige wollen nicht in neue Mitarbeiter investieren – Matthias Strolz: „Wir sind wütend“ Unternehmer-Umfrage: Munition für Neos Neos-Chef Strolz: Die Steuerreform als Zeichen für „Managementversagen“. © APA/Roland Schlager

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medianet - die ganze Zeitung

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inside your business. today. 15. Jahrgang no. 1994 mittwoch, 1. Juli 2015

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Senator Der Vorstand des Se-nats der Wirtschaft und sein Präsident Erhard Busek beru-fen den Vorarlberger Christoph Erath als neues Mitglied in das Wirtschaftsgremium. Erath ist Geschäftsführer der Bridge Management + Invest AG mit Sitz in Diepoldsau (CH), die im Bereich Unternehmensum-strukturierung tätig ist. Der Senat der Wirtschaft ist Teil eines Global Economic Net-works, parteipolitisch unab-hängig und setzt sich für eine ökologische und soziale Markt-wirtschaft ein. Die Mitglied-schaft steht laut Eigendefiniti-on „führenden Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Medien, Kultur und öffent-lichem Leben“ offen. (red)

Exportschlager Österreich kämpft mit einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld, ein Lichtblick bleibt dabei die Exportwirtschaft. 2014 fuhren Österreichs Exportunterneh-men mit einem Ausfuhrvolu-men von über 128 Mrd. € ein „All-time-high“ ein, wie es Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl (Bild) bezeich-net. Die Dienstleistungsex-porte hinzugerechnet, machte das Volumen sogar 180 Mrd. € aus. Heuer könnte sich, so Leitl beim Österreichischen Exporttag im Haus der Wirt-schaft in Wien, „ein Ausfuhr-plus von über 2% auf rund 130 Mrd. Euro ausgehen“ und 2016 von knapp 5% und damit „über 136 Mrd. Euro“. (red)

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Schaut der Chef auf den Preis, steigt der Gewinn

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Cannes: Daten & Kreativität

Wo treffen sich Daten und Kreativität? Expertentalk bei den Cannes Lions Seite 4

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Wien. Die Neos haben sich in ei-ner Umfrage „Munition“ gegen die Steuerreform geholt. Demnach mo-tivieren die Regierungsmaßnahmen kaum einen Unternehmer, in neue Mitarbeiter zu investieren. 80% der Befragten fordern hingegen ei-ne Senkung der Lohnnebenkosten, so das Ergebnis von Public Opini-on Strategies. „Wir sind wütend“, so Neos-Chef Matthias Strolz am Dienstag in einer Pressekonferenz. Die Spitzen von KMU wurden vom Institut des Meinungsforschers Peter Hajek im Auftrag der Par-lamentspartei befragt (22.-26. Juni, 300 Telefonate, Schwankungsbrei-

te: 5,7%). Für Hajek sind die Ergeb-nisse hoch signifikant: „Das habe ich so selten gesehen.“ So ist gleich für 98% der Unternehmer die Steu-erreform eher keine Motivation, neue Mitarbeiter einzustellen; 79% finden zudem, die heimische Politik sei dafür verantwortlich, dass Ös-terreich beim Wirtschaftswachs-tum hinterherhinkt.

„Hab ich selten gesehen“

Auch allgemein fällt die Steuer-reform bei KMU durch: Lediglich 22% der Befragten stehen ihr posi-tiv bzw. „eher positiv“ gegenüber,

71% hingegen negativ bzw. „eher negativ“. Einig ist man sich, was die Wünsche bezüglich einer Steu-erreform betrifft: Für 80% ist die Senkung der Lohnnebenkosten „sehr dringend“, für 16 „eher drin-gend“. „Das ist das Thema schlecht-hin, wenn man neue Arbeitsplätze schaffen will“, so Hajek.

„Diese Steuerreform wird die Ar-beitslosigkeit in Österreich befeu-ern“, so Strolz. Die Unternehmen würden tendenziell sogar über-legen, ihre Investitionen zurück-zufahren, fürchtet er. „Damit ver-binde ich eine echte Wut. Das ist Managementversagen.“ (APA)

Steuerreform selbstständige wollen nicht in neue mitarbeiter investieren – matthias strolz: „wir sind wütend“

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Neos-Chef Strolz: Die Steuerreform als Zeichen für „Managementversagen“.

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2 – medianet cover Mittwoch, 1. Juli 2015

Your Business in your PocketAlle Daten Ihres Unternehmens, gesammelt auf einem digitalen Marktplatz. Aber auch: Alle Daten Ihrer Kunden, Partner, Lieferanten. Permanent gewartet, täglich aktuell. Am Handy, am Tablet, am PC.

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Trotz der Kleinheit des Marktes ist dieser für Auftraggeber nicht wirklich transparent. Wir glauben, dass diese Plattform dazu beitra-gen kann, Auftraggebern ausreichend Argumente für eine Agenturent-scheidung unabhängig von Monsterpitches zu liefern.FRED KOBLINGER, AGENTUR-GESCHÄFTSFÜHRER

VON PKP BBDO

PKP BBDO

Gastbeitrag „Preisheiten: Alles, was Sie über Preise wissen müssen“ wird neu aufgelegt – für jene, die „Pricing Power“ richtig einsetzen wollen

„Des Preises tief’re Weisheiten“Frankfurt/Wien. Fragt jemand nach der Bedeutung des Begriffs „Preis-heiten“, so antworte ich in Reim-form: Des Preises tief’re Weisheiten nenn schmunzelnd ich hier ‚Preis-heiten’. ‚Der Preis ist heiß’, so tönt es immer, die Wirklichkeit ist noch viel schlimmer. Der Preise Spiel muss man durchschauen, sonst wird man übers Ohr gehauen.

Ja, das Spiel der Preise wird zu-nehmend komplex. Manager wie Verbraucher müssen ständig hin-zu lernen und auf der Hut sein. So kommt es nicht überraschend, dass die erste Auflage von „Preis-

heiten“ bereits nach gut einem Jahr vergriffen ist und eine zweite Auflage notwendig wird.

„Preismacht“ als Treiber

Das Interesse an Fragen des Preismanagements nimmt zu. Ver-schärfter Wettbewerb, Internet und Globalisierung verändern die Welt der Preise gewaltig. Dazu ein paar Fakten: Der Prozentsatz der Unternehmen, die sich in einem Preiskrieg befinden, ist innerhalb von zwei Jahren von 46 auf 59% gestiegen. Mit aggressiven Preisen angreifende Wettbewerber gewin-nen weiter an Marktanteilen. Bei-

spiele sind Ryanair im Luftverkehr oder Whats App in der digitalen Kommunikation. Neue Preismo-delle wie Freemium oder Flatrate verdrängen Konzepte, die noch vor wenigen Jahren als bahnbre-chende Innovationen galten. Spo-tify weist mit einer festen monat-lichen Gebühr iTunes von Apple in die Schranken. Microsoft bietet Windows 10 gratis an, um die Ent-wicklung von Apps zu befördern.

Dazu kommt: Völlig neue Ge-schäftsmodelle dringen vor. Air-bnb und Uber etwa können at-traktive Preise offerieren, indem sie freie Kapazitäten im privaten Bereich nutzen, und setzen so pro-

fessionelle Hotel- und Taxifirmen unter Druck.

Nachdem der berühmte Investor Warren Buffett äußerte, dass Pri-cing Power (Preismacht) für ihn der wichtigste Treiber des Unterneh-menswerts sei, beobachte ich auf den Top-Managementebenen und in Finanzkreisen ein stark zuneh-mendes Interesse am Thema Preis.

Offensichtlich lohnt es sich: Wie die jüngste Global Pricing Study von Simon-Kucher zeigt, schnei-den Firmen, bei denen sich der CEO persönlich um das Pricing kümmert, im Hinblick auf Pricing Power, Durchsetzung von Preiser-höhungen und Gewinn signifikant besser ab, als andere Firmen. Mein Vortrag „Pricing and the CEO“ lockte auf der Konferenz der Pro-fessional Pricing Society in Dallas im Mai 2015 mehr als 700 Zuhörer an; ein derart starker Zulauf wäre noch vor wenigen Jahren undenk-bar gewesen.

Preise sind „schmerzhaft“

Die neue, revolutionär zu nen-nende Verhaltensforschung eröff-net dem Anbieter viele neue Tak-tiken, erklärt aber auch die Funk-tionsweise altbekannter Preistricks wie Cash Back. Ist Ihnen zum Beispiel bewusst, dass Preise das Schmerzzentrum des Gehirns akti-vieren? Eigentlich überrascht das nicht, aber bekannt ist diese Tatsa-che erst seit Kurzem. Solche neuen Einsichten muss man als Manager kennen. Umgekehrt sollte der Ver-braucher sich den Spiegel vorhal-ten und seine eigenen Reaktionen auf bestimmte Preistricks durch-schauen, um nicht über den Tisch gezogen zu werden. Viele Preiswir-kungen wie die Rolle von Preisan-kern oder die Magie der Mitte er-scheinen irrational, aber vielleicht sind sie das nicht, sondern bewäh-ren sich im Alltag zur Bewältigung der modernen Reizüberflutung.

Es reicht auch nicht, wenn sich der Chef oder der Vertriebsleiter im Pricing auskennen. Die ganze Mannschaft muss das Spiel der Preise durchschauen. Besonders wichtig ist es, dass der gesamte Vertrieb hinter der Preisstrate-gie des Unternehmens steht. Nur dann werden die avisierten Preise mit Erfolg am Markt durchgesetzt. Nur dann schafft ein Unternehmen Pricing Power.

Aus: „Preisheiten: Alles, was Sie über Preise wissen müssen“. Ab-druck mit freundlicher Genehmi-gung des Autors Hermann Simon, Chairman von Simon, Kucher & Partners, dem Weltmarktführer in der Preisberatung, und des Campus Verlags.

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Erkenntnisse des Pricing-Experten Hermann Simon – über Preiskriege und völlig neue Businessmodelle.

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Nobody knows more about pricing, sagt Philip Kotler über Hermann Simon (Bild).

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marketing & mediamedianet inside your business. today. mittwoch, 1. juli 2015 – 3

Cannes: Wo treffen sich Daten und Kreativität?

Zukunfts-Talk inwiefern hat das thema daten mit Kreativität zu tun und wie können beide voneinander profitieren? dieser Frage widmete sich eine hoch­karätige expertenrunde bei den cannes lions. Seite 4

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Wien. Lange Gesichter gab es am Montag bei Europas öffentlich-rechtlichen Sendern nach dem Coup um die TV-Rechte der Olym-pischen Spiele von 2018 bis 2024. Das US-Medienunternehmen Dis-covery hat sich überraschend die TV-Rechte für den europäischen Markt gesichert. Offen blieb zu-nächst, ob ARD, ZDF oder auch der ORF Sublizenzen von der Euro-sport-Mutter Discovery erwerben können.

IOC-Präsident Thomas Bach sah die öffentlich-rechtlichen An-stalten noch nicht aus dem Ren-nen. „Die Rechte sind im Moment

exklusiv in den Händen von Dis-covery Communications und Eu-rosport. Aber sie sind bereit, Ver-handlungen aufzunehmen über Abkommen mit anderen Übertra-gungsanstalten“, sagte Bach auf Anfrage der dpa.

ARD und ZDF teilten in einer Stellungnahme mit, die Entschei-dung des IOC „zur Kenntnis“ zu nehmen. Zugleich gab man sich ratlos bis entsetzt. Beim ORF hofft man jedenfalls noch auf eine Sub-Lizenz. „Der ORF blickt möglichen Verhandlungen mit Discovery ebenso entgegen, wie dies beim Erwerb der Olympia-Rechte 2014

und 2016 gegenüber dem Rechtein-haber Sportfive der Fall war“, hieß es gegenüber der APA. Discovery hat für das exklusive Rechtepaket 1,3 Mrd. Euro an das Internatio-nale Olympische Komitee bezahlt. Das Unternehmen sendet unter anderem über seine Tochter Eu-rosport. In Deutschland und Ös-terreich ist der Spartensender im Gegensatz zu anderen Ländern frei empfangbar. Eine Sublizenzierung für Free-TV wäre also theoretisch nicht notwendig. Es dürfte wohl eine Frage des Preises werden, ob ARD, ZDF und ORF bei Olympia noch zum Zuge kommen. (APA)

Rechtepaket discovery und eurosport erwerben rechte von 2018 bis 2024; sublizenzierung noch offen

Olympia: ORF und Co. hoffen auf Sublizenz

Ob Olympia auch im Öffentlich-rechtli-chen zu sehen sein wird, ist noch offen.

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Agentur Mind-Set realisiert mit Kooperationspartnern einen Event für den Kunden BMW am Kärntner Wörthersee Seite 4

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Spitz bewirbt seinen neuen Sirup „Barbara“ an acht stark frequentierten Plakatstellen im oberösterreichischen Raum Seite 4©

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Partner Der öffentlich-recht-liche ORF sowie die Privatsen-der ATV und Puls 4 verhandeln nach einem Bericht des Stan-dard über eine gemeinsame Wahlkonfrontation zur Wiener Landtagswahl. Hintergrund: Wiens Bürgermeister Michael Häupl (Bild) zeigt sich im Vor-feld der Wahl am 11. Oktober nur zu einer Fernsehkonfron-tation – insbesondere mit FPÖ-Chef HC Strache – bereit.

Abschied Die meisten Fernseh-zuschauer werden wohl auch ohne Stefan Raab (Bild) gut leben können. 75% gaben bei einer aktuellen Befragung im Auftrag der Programmzeit-schrift TV Movie an, dass sie den ProSieben-Entertainer nach seinem Abtritt zum Jahresende nicht vermissen werden. 19% empfinden den Abschied am 19. Dezember mit „Schlag den Raab“ als Verlust.

Rechte Puls 4 ist im Zusam-menhang mit der Vergabe der TV-Rechte der Fußball-Cham-pions League an den ORF mit einer Beschwerde bei der Medienbehörde KommAustria abgeblitzt. Der ORF hat die Fußball-Übertragungsrechte „nicht zu überhöhten Preisen“ erworben und mit dem Erwerb „nicht gegen das ORF-Gesetz verstoßen“. (APA)

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Der medianet Sonderthemenplan 2015 ist hier ab-rufbar!

(www.medianet.at)

Tim Berners-Lee, Mitbegründer des WWW, sprach bei den Cannes Lions ebenfalls zu diesem Thema.

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4 – medianet Marketing & Medien Mittwoch, 1. Juli 2015

kreativfestival Datenexperten und Kreative sprechen über die Erhebung und Programmierung von Daten

Cannes Lions 2015: data & technologie als thema

Cannes. Das 62., größte und re-nommierteste Kreativfestival wird vermutlich den letzten Werbefach-mann überzeugt haben, dass sich (fast) alles nur noch um Erhebung und Programmierung von Daten handelt. Zwei Lager trafen hier in Cannes aufeinander: Datenexper-ten und Kreative. Die Silicon Valley Technologie-Unternehmen über-lagerten regelrecht das gesamte Stadtbild von Cannes und hatten es komplett umgewandelt.

Start-ups unterstützen

Das neue, zweitägige Festival „Lions Innovation“ ist eingeführt worden, um genau dieser Frage auf den Grund zu gehen: Wo treffen sich Data, Technologie und Krea-tivität? Sie sollten sich bestenfalls ergänzen, aber die Meinungen ka-men (noch nicht) so recht auf ei-nen gemeinsamen Nenner. Beide Seiten sind aufgefordert, daran zu arbeiten. R/GA (Greenberg As-sociates) unterstütze im Rahmen der Lions Innovation zehn Start-up-Unternehmen, was laut dem Gründer Bob Greenberg großen Sinn mache, denn R/GA habe „die Fähigkeiten, gerade in der schwie-rigen Anfangsphase den Start-ups

zu helfen“. Greenberg, der heuer in Cannes für seine Pionierarbeit mit dem Special Award Lion of St. Mark ausgezeichnet wurde, fügte hinzu: „Start-ups wollen alle die Industrieführer von morgen sein, aber sie starten in einem großen Wettbewerb und mit wenig Budget – aus diesem Grund scheitern auch viele.“ Auf Anfrage, was er von Big Data hält, überlegte er einige Se-kunden und sagte überzeugt: „Big Data ist dann nützlich, wenn das richtige Konzept und der richtige Grund dahinterstehen.“

Bei der Premiere der Cannes In-novation hat die Jury unter Vorsitz von Y&R-Chef David Sable in der Kategorie „Creative Data“ keinen Grand Prix vergeben. In der Kate-gorie „Innovation“ holte sich das Start-up What3words aus Lon-don den Grand Prix. Die Arbeit „3 words to adress the world“ weist weltweit Ortschaften und Plätzen eine aus drei Worten bestehende Postkennung zu. Die Jury unter der Leitung von R/GA-Kreativchef Nick Law vergab insgesamt 8 Trophäen.

Ebenfalls neu im Bereich Inno-vation: die Seminarreihe „Meet the disrupters“ (Trefft die Pionie-re). Die am letzten Tag des Festi-vals stattfindende, neu lancierte Seminarreihe wurde gegründet,

um noch radikalere Ansätze der „Innovatoren“ zum Vorschein zu bringen. Die präsentierenden Un-ternehmen – als bekanntestes war AOL durch David Shing vertreten – kamen aus dem Tech-Bereich (A-LB), kreieren Kreativ-Applikati-onen (360I) oder bewerten Techno-logiebehebungen (Protein).

Eines hatten alle Unternehmen gemeinsam: Sie sind nicht nur ide-enreich, sondern auch furchtlos, und das kann in der Tat die Kre-ativitätsbranche um einiges berei-chern.

Mögliches Marketingende

Wem so viel Innovationen noch nicht genug war, der hätte sich in dem Vortrag „Sentience: The co-ming AI revolution“ tatsächlich gruseln können. Das Wichtigste vorab: Marketing wird durch die Revolution der künstlichen Intel-ligenz grundlegend verändert wer-den.

Auf Einladung von PHD Media-netzwerk erschien der Computer-Wissenschaftler und Verantwort-

liche für die Begründung des World Wide Webs, Sir Tim Berners-Lee, als Gastreferent für Cannes Lions. Gemeinsam mit PHDs weltwei-tem CEO Mike Cooper ergründete er im Vortrag mit dem Titel „Sen-

tience: The coming AI revolution“ die nächste große Tech-Revolution künstlicher Intelligenz (engl. Artifi-cial Intelligence, AI).

Cooper erwähnte vorweg, dass es keine 15 Jahre mehr dauern werde, bis die künstliche Intel-ligenz ein wesentlicher Teil un-seres täglichen Lebens sei. Es werde aber auch das Marketing von Grund auf verändern, denn AI-Anwendungen seien weitgehend werbefinanziert, was wiederum bedeutet, dass Marketing eine der ersten Disziplinen ist, die von AI beeinträchtigt werde. Die Zukunft der Vermarktung werde im Algo-rithmus und nicht mehr auf dem präfrontalen Kortex liegen.

Insgesamt könne die AI die wichtigste Veränderung in der menschlichen Gesellschaft seit der Erfindung der Elektrizität sein, so Cooper. Er bezeichnete sie als das letzte Ereignis in der Geschichte der Menschheit, bevor Maschi-nen die Gesellschaft übernehmen. Trotz aller Bedenken wurden be-reits 27 Mrd. USD für die Entwick-lung der AI investiert.

Ersatz für die Menschen

Berners-Lee hatte anfangs die Anfrage Coopers, in Cannes zu sprechen, abgelehnt, weil es nicht sein Fachgebiet betreffe. Nach Überlegungen hatte er schließlich seine Meinung geändert, da „wir bereits von einigen Beispielen künstlicher Intelligenz umgeben sind, wie zum Beispiel automa-tischen Übersetzungsprogram-men, die nur so tun, als ob sie verstehen, aber in Wirklichkeit tun sie es nicht“, so Berners-Lee, „weil sie keinen Zusammenhang begreifen können“. Ebenso seien Sprach- und Geräuscherkennung immer noch in den Kinderschuhen, werden aber schon im US-Gesund-heitssystem angewandt, um den Ärzten und Schwestern zu helfen. Laut Berners-Lee sollte Menschen nicht geschadet werden, aber es sieht wohl so aus, dass sie ersetzt werden würden. Selbst Unterneh-men könnten von AI geführt wer-den. Elon Musk, Bill Gates und

Steve Wozniak sind führende Per-sönlichkeiten, die vor Kurzem ihre Ansichten über die Auswirkungen der künstlichen Intelligenz in An-lehnung an Stephen Hawking ge-äußert haben, dass sie das „Ende der menschlichen Rasse bedeuten könnte“.

Im Anschluss an das Seminar lud PHD ausgewählte Pressevertreter zum Launch des gleichnamigen

neuen Buchs ins Carlton Hotel ein, auf dem Sir Tim Berners-Lee nochmals seine Ansichten teilte. Auf Presseanfrage, ob sich auch künstliche Emotion entwickeln werden würde, antwortete er mit Ja. „Künstliche Intelligenz bedeu-tet auch künstliche Emotion.“ Das Buch mit dem Titel „Sentience. The Coming AI Revolution and the Implications for Marketing“ hat seinen offiziellen Startschuss im Juli. Die Erlöse gehen an UNICEF: Es kann via Amazon, Google Play und im iBookstore erworben wer-

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Die präsentierenden Unternehmen könnten die Kreativitätsbranche um einiges bereichern.

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Mark Holden, Planning Director PHD, Tim Berners-Lee, Begründer des World Wide Webs, und Mike Cooper, PHD-CEO.

Brian Sullivan wird Digitalchef bei FoxLos Angeles. Brian Sullivan, der in den letzten fünf Jahren als CEO von Sky Deutschland tätig war, wird President of Digital bei der Fox Networks Group (FNG).

Ab dem 27. Juli wird Sullivan in dieser Rolle das strategische Vorgehen in der Sparte Direct-to-Consumer Digital Video ko-ordinieren. Zudem übernimmt Sullivan die Federführung im Hinblick auf die Wachstums-chancen für das gesamte Pro-duktportfolio von FNG.

Mind-Set: Etat für Luxus-Event von BMW

Wien. BMW veranstaltet am 4. Juli mit Kooperationspartnern einen Luxus-Event in Kärnten rund um den Wörthersee.

Dabei laden BMW und seine Kooperationspartner aus der Luxusbranche – unter ande-rem Louis Vuitton, Montblanc und Relais & Chateaux – ihre jeweils besten Kunden ein und stellen dem Publikum ihre Be-sonderheiten und Produkte vor.

Das Team von Mind-Set um Geschäftsführerin und Grün-derin Elisabeth Hanser ist für Idee, Planung, Organisation, In-frastruktur und Gesamtlogistik verantwortlich.

„Die Stärke von Mind-Set ist es, mit großer Liebe zum Detail und auf eine sehr emotionale Art und Weise eine individuelle Marketing-Plattform zu schaf-fen, um einerseits die Beson-derheit (den USP) von BMW und seinen Partnern zu kommuni-zieren und gleichzeitig Neu-kunden zu aktivieren“, erzählt Hanser und freut sich über die neue Herausforderung.

Spitz sprengt das klassische Plakatformat

Wien. Mit einem „herausra-genden“ Sujet wirbt Spitz ak-tuell für den im Frühsommer gelaunchten Sirup „Barbara“ in der Geschmacksrichtung Erdbeer-Rhabarber im Epame-dia-Netz.

An acht stark frequentierten Plakatstellen im oberösterrei-chischen Zentralraum sorgt der Welser Getränkehersteller mit einem formatsprengenden Werbeauftritt für Aufsehen: Die Flasche der neuen Sirup-Geschmacksrichtung ragt dabei am oberen und am unteren Rand über die Plakatwand hi-naus. (red)

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Mind-Set-Gründerin Elisabeth Hanser freut sich über die Aufgabe.

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Werbeauftritt: „Spitz“ für ein neues Produkt im Epamedia-Plakatnetz.

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Große Verleihung Heuer fanden die 62. Cannes Lions statt. Eine Woche lang wurden mehr als 40.000 Arbeiten von Experten aus der Werbebranche genau beobachtet. Mitt-lerweile kürt das Festival in 21 Kategorien. Eine Auszeichnung bei dem Wettbewerb gilt in der Werbebranche „wie ein Ritterschlag“. Man darf auf die nächste „Krönung“ ge-spannt sein.

„R/GA hat die Fähig-

keiten, gerade in der

schwierigen Anfangs-

phase den Start-ups

zu helfen.“

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„Start-ups wollen alle

die Industrieführer

von morgen sein, aber

sie starten in einem

großen Wettbewerb

und mit wenig Budget

– aus diesem Grund

scheitern auch viele.“

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„Wir sind bereits von

einigen Beispielen

künstlicher Intelli-

genz umgeben, die

nur so tun als, ob sie

verstehen.“

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retailinside your business. today. Mittwoch, 1. Juli 2015 – 6

Warum nur wenige Händler der Quengelzone den Kampf ansagen

Kassenbereich eine alternative zu den süßen snacks an den Kassen wünschen sich viele Kunden, vor allem eltern, die mit ihren Kindern ein-kaufen. Seite 7

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Kurz & griffig

Bei Tchibo gibt es nun auch Inseln zu kaufen: für Preise zwischen 60.000 und 999.000 €, in einer auf fünf Wochen befristeten Aktion

Deutsche sinD in Kauflaune

Die deutschen Einzelhändler haben den Umsatz im Mai erneut gestei-gert und zählten 0,4% mehr in ihren Kassen als im Vormonat Seite 7

Bregenz. Das Land Vorarlberg will auch in Zukunft „verlässlicher Partner der Landwirtschaft“ sein. Landeshauptmann Markus Wallner und Agrarreferent Erich Schwärzler (beide ÖVP) erklärten bei der Präsentation des Land- und Forstwirtschaftsberichts 2015, die Vorarlberger Landwirtschaft stelle die Produktion qualitativ hochwer-tiger Lebensmittel in der Region sicher. „Unsere Haltung lautet: So viel Einkommen wie möglich soll erwirtschaftet werden; wir tragen so viel Leistungsabgeltung wie notwendig bei“, betonte Schwärz-ler. Gleichzeitig verwies der Agrar-

landesrat auch auf die Bedeutung von Zu- und Nebenerwerb in der Landwirtschaft hin. Die Leistun-gen der Vorarlberger Bauern wur-den im Vorjahr mit rund 74 Mio. € aus öffentlichen Mitteln abge-golten, davon stammten 34 Mio. € vom Land, etwa 12 Mio. € vom Bund und rund 28 Mio. € von der Europäischen Union.

Das Auslaufen der Milchquote habe die Vorarlberger Landwirt-schaft vor Herausforderungen gestellt; man sei bemüht, für die „Verlierer“ bei der Leistungsab-geltung einen Ausgleich zu finden, sagte Schwärzler. (APA)

Agrar ende der Milchquote war herausfordernd für Vorarlberg, so agrarreferent schwärzler

Wollen Ausgleich für „Verlierer“

LH Markus Wallner: „Vorarlberg will Partner der Landwirtschaft sein.“

Wien. In den Weinbars und Restau-rants von Wein & Co darf ab 1. Juli nicht mehr geraucht werden. Die Entscheidung sei das Ergebnis einer Kundenumfrage, an der über 5.200 Personen teilgenommen ha-ben. 75% sprachen sich gegen das Rauchen drinnen aus. „Die behörd-lichen Vorschriften lassen uns so-wieso keine andere Wahl“, so Wein & Co-Chef Heinz Kammerer. Kam-merer hatte in seinen Betrieben 2008 auf freiwilliger Basis ein to-tales Rauchverbot eingeführt, die-ses nach Umsatzrückgängen nach wenigen Monaten aber wieder auf-gehoben. (red)

Wein & Co 75% der Kunden wollen rauchfreie weinbars

Ab 1. Juli rauchfrei

Wein & Co-Chef Heinz Kammerer: „Die Vorschriften lassen uns keine Wahl.“

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LEH Laut EHI werden in Kassenbereichen mit nur einem Prozent der Verkaufsfläche je nach Marktgröße bis zu 7,1% des Gesamtumsatzes generiert

Impulszone ist UmsatzbringerSalzburg. Kurz vor dem Kassenför-derband im Snackregal zugreifen – darauf setzen viele Supermärkte und Discounter. Angeboten werden in der sogenannten Impulszone vor allem handliche Süßigkeiten wie Schokoriegel, Gummibärchen, Kau-gummis sowie Hochprozentiges in Mini-Fläschchen. Die Preise sind vermeintlich niedrig, die Zeit, in der die Kaufentscheidung getrof-fen wird, ist kurz. Dabei wünschen sich viele Konsumenten – allen vo-ran Eltern, die mit ihren Kindern einkaufen – gesunde Alternativen. Denn für sie wird die Impulszo-ne zum unangenehmen Quengel-bereich: Sehr oft sind die Regale mit den Snacks nämlich auch in Greifweite der Kinder, die – Über-raschung – verrückt sind nach den süßen, bunten, lustigen Produkten.

Vor dem Hintergrund zuneh-mender Fälle von Adipositas und

Diabetes bei österreichischen Kin-dern stellt sich für viele Kritiker die Frage nach der Verantwortung von Händlern. Verglichen mit an-deren Plätzen im Markt, weist die Kassenzone eine enorme Flächen-produktivität auf.

Kaugummi ist Zugpferd

In den Kassenbereichen werden mit nur einem Prozent der Ver-kaufsfläche je nach Marktgröße bis zu 7,1% des Gesamtumsatzes generiert – so das Ergebnis einer Studie des Europäischen Handels-instituts (EHI Retail Ins-titute) aus dem Jahr 2013. Die Süßwaren ge-

nerieren dabei den größten Anteil und zwar mit 22,2% mehr als alle übrigen Warengruppen zusammen. Das Zugpferd bleibt Kaugummi: „Bei einer geringen Nettofläche trägt die Kaugummi-Kategorie satte 44% zum Umsatz und sogar mehr als die Hälfte (51%) zum Er-trag des Sortiments bei“, heißt es in der EHI-Studie.

Kein Wunder also, dass Super-märkte und Discounter ihre Kas-senzone verteidigen und höchstens zeitweiße gesunde Kassenbereiche einführen – allerdings nur in man-chen Filialen und nicht an allen Kassen. Im Sommer 2014 hatte auch Lidl Österreich die Vitale

Kasse an den Hauptkassen einge-führt und die industriell erzeugten Süßigkeiten mit Fruchtsnacks, Nüssen und getrocknetem Obst ersetzt. Die Lidl-Kunden jedenfalls hat die Umstellung nicht gestört, im Gegenteil: „Das Feedback zur ‚Vitalen Kasse‘ ist hervorragend. Unser Angebot für ernährungsbe-wusste Kunden kommt sehr gut an und ist nicht mehr wegzudenken“, kommentiert Alexander Deopito, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Lidl Österreich. Ob es irgend-wann nur noch Vitale Kassen ge-ben werde, konnte Pressesprecher Hansjörg Peterleitner aber nicht beantworten.

Daniela Prugger

Schokoriegel, Gummibärchen, Lollies – Impulsware im Kassenbereich richtet sich vor allem an Kinder.

medianet retail – 7rEtaIL & ProdUcErsMittwoch, 1. Juli 2015

EH Deutsche Kauflaune

Mehr UmsatzBerlin. Die deutschen Einzelhänd-ler haben ihren Umsatz im Mai den zweiten Monat in Folge gestei-gert. Sie zählten 0,4% mehr in ihren Kassen als im Vormonat. Preisbe-reinigt (real) fiel der Zuwachs mit 0,5% noch etwas größer aus. Von Reuters befragte Ökonomen hat-ten hier lediglich eine Stagnation erwartet, nachdem es im Vormonat mit 1,3% ein kräftiges Plus gegeben hatte. Verglichen mit Mai 2014, fiel der reale Umsatz dagegen um 0,4%. Von Jänner bis Mai stieg der Ein-zelhandelsumsatz real um 2,4%. Überdurchschnittlich gut lief es bisher vor allem beim Internet- und Versandhandel. Die Kauflaune der Deutschen ist angesichts der Rekordbeschäftigung, steigender Löhne und niedriger Inflation der-zeit sehr gut. (APA)

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Bei den bunten, süßen, handlichen Süßwaren greifen Kinder gern zu.

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EchtlebenWorum es in der heutigen Gesellschaft gehen sollte, ist ein konstantes sich Einmi-schen, Verantwortung übernehmen und die Bereitschaft zu zeigen, für wichtige Dinge zu kämpfen. Doch die Wirtschaftskrise, Flexibi-lisierung und Erosion der Mittelschicht haben etwas mit ihrer Generation gemacht, schreibt Katja Kullmann. In ihrem soziologischen und politischen Buch „Echtleben“ berichtet sie über diesen „emotionalen Klimawandel“. Das im Eichborn Verlag erschienene Werk bietet keine Werte-Appelle und hat keine Coaching-Absichten. „Das Buch weiß es nicht besser“, so Kullmann, sondern „erzählt eine Geschichte aus der Gegenwart“ – und zwar auf einer persönlichen Ebene. Preis: 18,50 €, ISBN: 9783821865355

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