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medianet.at WIRTSCHAFTSZEITUNG FÜR MARKETING & SALES Die Politik gefährdet Wiens Bedeutung als CEE-Hub TBWA-Chefin Irene Sagmeister über die eigene Agentur, den Standort Wien und den ewigen Streit über das Thema Netzwerke. © leadersnet.at/Katharina Schiffl P.b.b. 02Z03s0468 T ••• „medianet“ Verlag AG, Brehmstraße 10/4, 1110 Wien ••• Retouren an Postfach 100, 1350 Wien 16. Jahrgang No. 2040 Euro 4,– Freitag, 17. Juni 2016 Zahltag Kleine Zeitung limitiert demnächst den Gratiszugang 10 (R)Evolution im LEH Auch Merkur startet jetzt einen Onlineshop 18 Neues im Osten Im Interview: RBI-CEO Karl Sevelda 26 Europas beste Bauten Mies van der Rohe Award für echte Baukunst 28 Stayin’ Fit Alternde Gesellschaft wird Heraus- forderung für Betriebe 34 Teure Firmenautos Mangelnde Effizienz im Fuhrparkmanagement 44 CHANCEN:REICH Berufsmesse für Geflüchtete WIEN. Am 29. Juni findet im Wiener MuseumsQuartier mit der „chancen:reich“ die erste Berufsmesse für geflüchtete Menschen statt. In Zusam- menarbeit mit rund 50 Unter- nehmen – darunter AMS Wien, Wirtschaftsagentur Wien, Rewe, Spar, Ströck, T-Mobile, Beavr, Simacek, Gebäudereini- gungsakademie uvm. – hat der Verein „Chance Integration” das neue Veranstaltungskonzept ins Leben gerufen. Ziel ist es, motivierten und qualifizierten arbeitsberechtigten Geflüchte- ten eine Chance am heimischen Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Der Weg zum Job ist mit Fra- gen sowie kulturellen Feinhei- ten und Wissenslücken gepflas- tert. Experten österreichischer Förderinstitutionen (AMS Wien, Wirtschaftsagentur Wien) und karitativer Organisationen ge- ben fachkundige Auskunft. Mit über 50 Arbeitgebern und Aus- stellern vor Ort bringt die Mes- se geflüchtete Arbeitssuchende und potenzielle, zukünftige Arbeitgeber direkt und unkom- pliziert zusammen. Infos: www.chancenreich.org 2 Der medianet Sonderthemenplan 2016 ist hier abrufbar! (www.medianet.at) meinungsraum.at agiert kompetent, schnell und flexibel und ist für uns der optimale Partner in einer Welt mit immer schwerer greifbaren Konsumenten- entscheidungen. +43 1 512 89 000 offi[email protected] einfach näher dran. Andrea Reschreiter, Communication Research OMD

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medianet - die ganze Zeitung

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medianet.atW i r t s c h a f t s z e i t u n g f ü r M a r k e t i n g & s a l e s

Die Politik gefährdet Wiens Bedeutung als CEE-HubTBWA-Chefin Irene Sagmeister über die eigene Agentur, den Standort Wien und den ewigen Streit über das Thema Netzwerke.

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16. Jahrgang No. 2040

Euro 4,–

Freitag, 17. Juni 2016

Zahltag Kleine Zeitung limitiert demnächst den Gratiszugang 10

(R)Evolution im LEH Auch Merkur startet jetzt einen Onlineshop 18

Neues im Osten Im Interview: RBI-CEO Karl Sevelda 26

Europas beste Bauten Mies van der Rohe Award für echte Baukunst 28

Stayin’ Fit Alternde Gesellschaft wird Heraus-forderung für Betriebe 34

Teure Firmenautos Mangelnde Effizienz im Fuhrparkmanagement 44

CHaNCEN:REiCH

Berufsmesse für Geflüchtete WIEN. Am 29. Juni findet im Wiener MuseumsQuartier mit der „chancen:reich“ die erste Berufsmesse für geflüchtete Menschen statt. In Zusam-menarbeit mit rund 50 Unter-nehmen – darunter AMS Wien, Wirtschaftsagentur Wien, Rewe, Spar, Ströck, T-Mobile, Beavr, Simacek, Gebäudereini-gungsakademie uvm. – hat der Verein „Chance Integration” das neue Veranstaltungskonzept ins Leben gerufen. Ziel ist es, motivierten und qualifizierten arbeitsberechtigten Geflüchte-ten eine Chance am heimischen Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Der Weg zum Job ist mit Fra-gen sowie kulturellen Feinhei-ten und Wissenslücken gepflas-tert. Experten österreichischer Förderinstitutionen (AMS Wien, Wirtschaftsagentur Wien) und karitativer Organisationen ge-ben fachkundige Auskunft. Mit über 50 Arbeitgebern und Aus-stellern vor Ort bringt die Mes-se geflüchtete Arbeitssuchende und potenzielle, zukünftige Arbeitgeber direkt und unkom-pliziert zusammen. Infos: www.chancenreich.org

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Der medianet Sonder themenplan

2016 ist hier abrufbar!

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Andrea Reschreiter, Communication Research OMD

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wusst wie nie zuvor. Die klassische ATL-Agentur gibt es ja eigentlich gar nicht mehr, für Kunden sind wir aber meist die Lead-Agentur. Wir agieren wie ein Dirigent, ha-ben aber kein fixes Orchester mehr, sondern holen uns für jedes Stück die Musiker, die wir brauchen. Die Hälfte ist also fixes Ensemble, die andere Hälfte ein Pool aus zu-sammengestellten handverlesenen Talenten. Diese Dirigentenfunktion braucht es auch vermehrt bei gro-ßen Kunden, die nicht mehr eine große, sondern 95 kleine Kampag-nen fahren.

medianet: Zu Kampagnen ge-hört meist ja auch Social Media. Hier entsteht oft die Panik, etwas zu machen, das dann später gar nicht mehr benötigt wird.Sagmeister: Wir haben eher das Gefühl, dass man hier noch mehr machen muss. Für eine Kampagne des Verbund beispielsweise drehen wir mittlerweile mehr Social Me-dia-Videos als Filme. Diese erzeu-gen einen Mehrwert für die Mar-ke und man kann dabei auch mal schräger sein, sind budgetär aber natürlich nicht vergleichbar.

medianet: Wie wichtig sind die klassischen Kanäle im Vergleich zu den neuen digitalen?Sagmeister: So neu sind die ja nicht mehr. Wir denken schon länger in Visuals und Bewegtbild, nicht TV, sondern Videocontent. Es kann passieren, dass es gar keine Printkampagne gibt. Unbeweg-te Bilder gibt es aber immer, die-se werden dann eben in anderen Kanälen ausgespielt.

medianet: Welche Kunden und Marken betreut TBWA?Sagmeister: Als regionales Hub betreuen wir Henkel mit über zehn verschiedenen Marken; dabei

••• Von Dinko Fejzuli und Alexius Baldissera

WIEN. Die 1970 gegründete, in-ternational agierende Fullservice-Werbeagentur TBWA bildet mitt-lerweile eines der größten Agentur-netzwerke weltweit. In Österreich wird das Unternehmen von Irene Sagmeister – Managing Director – geleitet. Im Gespräch mit medianet erklärt sie, was ‚Netzwerk‘ in der heutigen Zeit eigentlich bedeutet.

medianet: Frau Sagmeister, wie ist die erste Hälfte 2016 für die TBWA verlaufen?Sagmeister: Wir sind sehr gut un-terwegs, haben unseren Prozess der Neuausrichtung jetzt erstmal abgeschlossen – soweit man so etwas heute jemals sagen kann –, sind mittlerweile voll auf Kurs und profitabel. Das in Österreich verbreitete Network-Bashing, das mittlerweile wirklich langweilig ist, und die Behauptung, Netzwer-ke wären obsolet, davon fühlen wir uns weder angesprochen noch betroffen. Die Vorstellung vom Netzwerk als prozess- und struk-turgetriebener Apparat mit Hierar-chien, das ist wirklich obsolet. Wir bei TBWA sehen uns als Creative Collec tive und haben es mit einem organisch gewachsenen Netzwerk zu tun, das die einzelnen Agenturen nicht in eine überall gleiche Struk-tur hineinpresst, sondern Kultur hineinnimmt.

medianet: Gibt es Beispiele für das von Ihnen angesprochene Bashing?Sagmeister: Kreuz und quer: Jede lokale Agentur versucht sich da-mit zu profilieren. Was natürlich stimmt, ist, dass die Idee, dass ein Netzwerk als Versorger funk-tioniert, du eine Agentur gründest und das Netzwerk dir dann Kun-den zuschiebt, nicht mehr stattfin-det. Unser lokales Geschäft beträgt zwischen 80 und 90 Prozent. Das Netzwerk ist natürlich ein Versor-ger, aber nicht mit Kunden oder Business, sondern mit Talenten, Tools, Ideen, Visionen und Kultur.

medianet: Ein internationales Outlet ist hier auch förderlich.Sagmeister: Support ist natürlich wichtig. Wenn ich mir für einen Kunden ein bestimmtes Skillset wünsche, das ich hier nicht oder noch nicht habe, hole ich mir das lokal oder aus dem internationa-len Ressourcenpool dazu. Wir sind in beide Richtungen offen, treffen uns bei Meetings und tauschen uns intensiv aus. Wir hatten zuletzt ei-nige Projekte, wo wir mit unseren Agenturen in Istanbul (TBWA ist Agentur des Jahres in der Türkei mit einem Wachstum, von dem wir nur träumen können) und Polen zusammengearbeitet haben. Das ist Network, wie wir es heutzutage verstehen – ein Ressourcenpool mit viel Potenzial.

medianet: Warum ist TBWA inzwi-schen hochprofitabel, was waren die Ankerpunkte? Sagmeister: Der Change-Prozess, die Anpassung der Teamstruktur und damit einhergehend die Hal-tung. Die Teams agieren unterneh-merisch und sind sich ihrer Ver-antwortung für den Erfolg so be-

reicht unser Arm bis nach Moskau und in die Mongolei. Lokal sind es Verbund in allen Konzerntei-len und Kanälen, Vichy, BMVit, die Arbeiterkammer, Tchibo, Eduscho und Cafissimo, Greenpeace, Global 2000. Heuer neu gewonnen haben wir C3 Loyalty Services, für die wir erstmal eine neue Marke für ganz Europa aufbauen und jetzt an der Kampagne arbeiten und Kwizda Agro, deren Corporate Design wir gerade relaunchen.

Und natürlich BMW, die wir auch als ‚lokales Geschäft‘ betrachten, da wir den Kunden hier gewonnen haben. Wir entwickeln aber Kam-pagnen für die gesamte CSEU-Re-gion, von Polen bis nach Griechen-land.

medianet: Da arbeiten Sie dann im Netzwerk?Sagmeister: Für BMW sind wir die Leadagentur. Wir erstellen Kampa-gnen für die gesamte Region, und auf dieser Basis übernimmt unsere jeweilige lokale Agentur in Abstim-mung mit dem lokalen Kunden die Umsetzung, durchaus mit eigenen Akzenten.

medianet: Wo sehen Sie die hoff-nungsvollsten Wachstumsge-schäftsfelder, Kanäle und Märkte in Ihrer Agentur?Sagmeister: Die Marke ist immer das Wichtigste, ich sehe massiven Bedarf beim strategischen Lead. Momentan bauen wir allerdings auch eine Unit auf, die sich ver-stärkt mit Blogger Relations, In-fluencer-Marketing und Social Me-dia beschäftigt, und geben diesem Thema den Stellenwert, den es im Moment für uns hat.

medianet: Ist es bei Ihnen Thema, dass sich Kreativagenturen auch als strategischer Berater der Kun-den sehen?

Sagmeister: Ja, das war mir in unserem Change-Prozess extrem wichtig, Kundenberatung wurde neu definiert – weg von der Ab-wicklung, hin zum tiefen Verständ-nis für das Geschäft des Kunden. Unsere Berater kennen nicht nur das Business, sondern auch die Strukturen unserer Kunden ganz genau. Nur so können wir echte Lösungen für Probleme finden.

medianet: Jahrzehntelange Treue Ihrer Kunden spricht dafür.Sagmeister: Wir haben zu unseren Kunden eine sehr enge, tiefe und weitverzweigte Beziehung und ver-stehen ihre Geschäftsmodelle. Wir halten den ‚Share-of-Client‘ hoch, also unseren Anteil im Partnermix des Kunden, ansonsten verzichtet man auf wertvolle Insights und verliert das Gespür für den Kun-den.

medianet: Was halten Sie von der Verschmelzung zwischen Media-agenturen und der Kreation?Sagmeister: Viel! Wir arbeiten so eng wie möglich mit ‚unseren‘ Media agentur-Partnern zusammen.

medianet: Finden Sie die Entwick-lung von Mediaagenturen, die auch Kreation machen, sinnvoll? Sagmeister: Nein, das halte ich für äußert entbehrlich. Jeder soll das machen, was er am besten kann. Wir sind nicht alle bessere Natio-naltrainer und auch nicht bessere Werber.

medianet: Ihre Agentur bedient als eine der letzten auch Märkte außerhalb Österreichs. Ist Wiens Verantwortlichkeit als Hub in den Osten zurückgegangen?Sagmeister: Ja, leider. Ein Ver-säumnis der Politik, nicht der Agenturen. Wir behandeln dieses Thema jedenfalls mit Hingabe und finden es sehr spannend, auch den internationalen Markt auf dem Ra-dar zu haben. Dadurch, dass es so wenige Agenturen machen, bringt uns dieses Angebot in eine vorteil-hafte Situation.

Creative Collective Prozessgetriebene Netzwerke mit fixen Strukturen und Hierarchien sind passé. Die Agentur TBWA setzt auf eine organische Network-Kultur, die über den Tellerrand des österreichischen Markts hinausblickt.

Irene Sagmeister Seit Anfang 2013 hat Irene Sagmeister die Position als Managing Director bei TBWA\Wien inne. Vorher war sie Herausgeberin des Online-Stadt-magazins Le Cool Wien.

Internationalität TBWA\Wien betreut den Kunden Henkel in 25 verschie-denen Ländern. Die Agentur zählt zu den letzten Österreichs, die auch den inter-nationalen Markt bedienen und die Verantwortlichkeit Wiens als Hub in den Osten wahr-nehmen.

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Wir haben es mit einem organisch gewachsenen Netzwerk zu tun, das die einzel-nen Agenturen nicht in eine überall gleiche Struktur hinein-presst, sondern Kultur hinein-nimmt.“

2 CoverStory Freitag, 17. Juni 2016

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medianet.at Freitag, 17. Juni 2016 marketing 3

WIEN. Nun ist es fix: Der Matura-reisenveranstalter Summer Splash wechselt die Destination und hat ab 2017 sein neues Zuhause in Italien. „Wir gehen damit in das Urlaubsland Nummer eins der Ös-terreicher“, so Summer Splash-Boss Didi Tunkel. Für 2016 lag Summer Splash mit über 12.000 Buchungen bereits auf Rekordkurs, die Nach-frage nach Eventmaturareisen ist ungebrochen hoch. Italien sei die Wunschdestination der Zielgruppe und diesem Umstand werde Rech-nung getragen. In der Bucht von Castellammare (Nordsizilien) wird das Hotel Citta del Mare um 8,5 Mio. € adaptiert und zum Summer Splash Club für 2017 ausgebaut.

Paris veränderte alles„Das heurige Jahr hat für uns per-fekt begonnen. Der Run auf Sum-mer Splash war so stark wie nie, mit über 12.000 Buchungen bis zum Anschlag in Paris waren wir auf Rekordkurs. Insgesamt ver-zeichnete die ganze Branche Zu-wachsraten. Mit der wachsenden Unsicherheit durch die weltwei-ten Terroranschläge ist dann im Laufe des Frühjahrs 2016 die Zahl der Stornos atypisch in die Höhe geschnellt, bei uns wie beim Mit-bewerber – für uns ein klares Zei-chen, dass wir reagieren müssen“, so Tunkel über die Gründe für die Neuorientierung.

Trotz 6.000 Stornos sei man aber noch immer der mit Abstand größte Maturareisen-Anbieter an der türki-schen Riviera. Die heurigen drei Wo-chen würden mit „uneingeschränk-tem Eventaufwand“ durchgeführt und man habe in Absprache mit Außenministerium und türkischen Behörden die Sicherheitsmaßnah-men vor Ort auf das höchstmögliche Level gehoben, damit dem Feiern nichts im Wege steht.

Und warum nun Italien? Hier ha-be man im Rahmen eines Marktfor-schungsprojekts die Wünsche der Zielgruppe erhoben, nicht nur hin-sichtlich Wunschdestination, son-dern auch, welche Merkmale diese Reise dann haben müsse, und da war das Ergebnis eindeutig Italien, so Tunkel. „Die Kunden wollen eine hochwertige Anlage, mindestens auf 4-Sterne-Niveau, mit Top F&B-Angeboten, mit mehreren Pools und direkt am Meer.“ Und: 80% der Befragten wollen auch zur Matura-reise fliegen. „Für die Schülerinnen und Schüler ist es nur dann eine echte Maturareise, wenn man dort-hin fliegen kann“, so Tunkel.

Umbau nur für Summer SplashDas Besondere an der Anlage in Castellammare: Erstmals in der Geschichte von Summer Splash hat man als Veranstalter die Möglich-keit, ein Hotel genau nach den eige-nen Wünschen mitzugestalten und optimal an die Wünsche der Matu-ranten schon während des Umbaus anzupassen. Dafür werden wie be-reits erwähnt 8,5 Mio. € vom Eigen-tümer in die Hand genommen, wo-bei Summer Splash federführend in den Prozess mit eingebunden wird.

Ob man 2017 zusätzlich nur neuen Destination Italien auch noch ein Angebot für die Türkei schnüren werde, ließ Tunkel offen. „Das hängt ganz von der sicherheitspolitischen Entwicklung und der damit ver-bundenen Nachfrage ab. Wenn der Boom für Event-Maturareisen un-

gebrochen hoch bleibt, werden wir im Herbst weitere Destinationen und Produkte anbieten und präsen-tieren“. Lesen Sie dazu und zu den Möglichkeiten für Werbepartner am neuen Standort ein Interview mit Didi Tunkel in der nächsten Ausgabe von medianet. (fej)

Summer Splash ab 2017 in italienDer Maturareisen-Veranstalter wechselt den Standort und verlässt die Türkei. Nächstes Jahr geht es ins „Urlaubsland Nummer eins der Österreicher“.

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Das Hotel Citta del Mare in der Bucht von Castellammare wird ein Summer Splash Club.

Grenzen.Los. MixedAbility verbindet Menschen mit und ohne

Behinderung im Tanz. Die gleichnamige Workshopreihe ist auch

2016 ein wichtiger Programmpunkt im Rahmen des ImPulsTanz

Festivals. Casinos Austria unterstützt diese Veranstaltung, damit

die Integration von Menschen mit Behinderung nicht dem Zufall

überlassen wird.

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Karl Regensburger, Intendant/ImPulsTanz; Prof. KR Mag. Dietmar Hoscher, Vorstand/Casinos Austria;

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medianet.at

••• Von Dinko Fejzuli

WIEN. Bereits in den späten 1990er-Jahren gab es die ersten Smartphones. Aber erst mit der Einführung des ersten Apple iPho-ne im Jahr 2007 gewannen sie nen-nenswerte Marktanteile. Seitdem gibt es einen unaufhaltsamen An-stieg des mobilen Onlinezugangs. Die aktuelle Österreichische Web Analyse (ÖWA) misst bereits mehr als die Hälfte aller Onlinezugriffe über Endgeräte, die mit einem mo-bilen Betriebssystem ausgestattet sind.

Während die Onlinespendings im Bereich Mobile noch relativ lang hinter der gestiegenen Bedeutung im Nutzungsverhalten hinterher- hinkten, ist Mobile spätestens mit 2015 zu einem der Wachstumstrei-ber der digitalen Werbespendings geworden. Diese Entwicklung ist nicht zuletzt dem HTML5-Stan-dard geschuldet, der Werbeformate auf mobilen Endgeräten wesentlich mehr Möglichkeiten eröffnet. Die

aktuell am 11. Mai 2016 im Rah-men der IAB Europe Interact-Kon-ferenz in Lissabon präsentierten Vorab-Ergebnisse des AdEx Spen-dingsreport weisen dem Mobile europaweit bereits einen Anteil von 25,4% am gesamten Display-Wer-bemarkt und eine Wachstumsrate von über 60% aus.

4 mobile marketing Freitag, 17. Juni 2016

kreativität und relevanz steigern die akzeptanz für mobile Werbungiab austria: Trendmonitor Mobile Advertising. 80% der Befragten bevorzugen kostenlose Inhalte mit Werbefinanzierung, aber je relevanter die Werbung und je älter die User, desto höher die Bereitschaft, für Content Geld auszugeben.

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geschlechter-Unterschiede Betrachtet man die Unterschiede in Bezug auf die Akzeptanz von kostenpflichtigen Inhalten nach Geschlecht, so weisen mit 28% der Mäner eine doppelt so hohe Bereitschaft auf, für Content auch zu zahlen; hingegen nur 14% der Frauen wären aktuell bereit, auch kostenpflich-tige Inhalte zu konsumieren.

79% bevorzugen kosten-lose Inhalte und nehmen dafür Werbung in Kauf – mit steigendem Alter steigt aber auch die Akzeptanz für kosten-pflichtige Inhalte.

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gern Werbevideos an und 13 Pro-zent sehen gern Marken-Clips auf Videoplattformen.

Je jünger, desto affinerAm kreativsten wird mobile Wer-bung im Altersbreak der 20- bis 29-Jährigen beurteilt; ein Vier-tel dieser Altersgruppe findet sie kreativ und unterhaltsam (versus 14% im Gesamtschnitt). Demge-mäß sprechen sie auch wesentlich stärker darauf an: knapp die Hälf-te (47% ) hat schon einmal Werbung einer mobilen Seite angeklickt. Ist die Zielgruppe allerdings noch jün-ger, empfiehlt es sich, über Wer-bung in Apps nachzudenken. Hier liegen die 14- bis 19-Jährigen weit über dem Bevölkerungsschnitt (38% haben bereits auf Werbung in Apps geklickt versus 26% über alle Altersgruppen).

Vor die Wahl gestellt, ob mobi-ler Content lieber kostenfrei mit Werbung oder bezahlt und werbe-frei sein soll, entscheidet sich das Gros der Befragten (79%) für einen Gratiszugang zu mobilem Content. Deutlich höheres Potenzial haben Bezahlangebote dabei in einem äl-teren Zielpublikum. Unter Männern ist die Präferenz für werbefreie, kostenpflichtige Angebote mit 28% doppelt so hoch wie im weiblichen Bevölkerungsanteil.

Weitere Informationen: http://www.iab-austria.at/iab-

trendmonitor-mobile-advertising

Kreativität und RelevanzDazu passend erfragt der aktuelle iab austria Trendmonitor in Koope-ration mit Integral die Einstellung der Konsumenten zu mobiler Wer-bung und erhebt deren Akzeptanz und Interaktion. Die Ergebnisse zeigen, dass dieser mächtige Wer-bekanal mit Bedacht und Kreati-vität einzusetzen ist, um das volle Potenzial auszuschöpfen.

Sieben von zehn Personen finden, dass es zu viel Werbung auf mo-bilen Geräten gibt, nur 14% emp-finden diese als kreativ. Immerhin 25% finden mobile Werbung sehr oder eher hilfreich, wenn sie zum Inhalt der Online-Seite passt. Laut eigenen Angaben hat ein Drittel al-ler User bereits mit einem mobilen Werbeformat auf mobilen Websei-ten interagiert; bei Apps ist das Klickverhalten mit 26% noch eine Spur verhaltener. Acht Prozent der Befragten sehen sich sehr oder eher

kreativität und relevanz steigern die akzeptanz für mobile Werbungiab austria: Trendmonitor Mobile Advertising. 80% der Befragten bevorzugen kostenlose Inhalte mit Werbefinanzierung, aber je relevanter die Werbung und je älter die User, desto höher die Bereitschaft, für Content Geld auszugeben.

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gewusst wie Wenn die einge-spielte Werbung zum Inhalt einer Internetsei-te passt, dann finden zumin-dest 25% der Befragten diese Werbung auch als tatsächlich hilf-reich, so eines der Ergebnisse der Integral-Studie.

25%

einstellung gegenüber mobiler Werbung Zielgruppe Internetuser ab 14 Jahren erhe-bungsmethode Onlinebefragung

erhebungs-zeitraum Q2 2016 Schwerpunkt Mobile Adverti-sing Stichprobe Handybesitzer; n= 1.000

Facts zur Studie

akzeptanzImmerhin 16% der Befrag-ten begrüßen Werbung, wenn diese passend zu einer getätigten Suchanfrage ein-geblendet wird.33% der User haben bereits Werbung auf mobilen Websites angeklickt und 26% haben dies innerhalb einer App getan.

16%

Gratiscontent nur mit Werbungmartina Zadina iab-Präsidentin

Die Mobile Spendings stehen in Österreich noch in keinem Vergleich zur mobilen Internet-nutzung auf Smart Devices, die laut Österreichischer Web Analyse schon über 50 Pro-zent aller Zugriffe ausmacht. Europaweit belaufen sich die Mobile Spendings bereits auf 25,4 Prozent des gesamten Display-Werbemarkts, wobei die Wachstumsrate bei über 60 Pro-zent liegt. Dass dieses Ungleich-gewicht auch hierzulande bald Geschichte sein wird, zeigt der aktuelle Trendmonitor des iab Austria: Je jünger die Zielgruppe ist, desto höher ist die Akzeptanz für mobile Werbung auf Smart-phone und Co. Immerhin ein Drittel aller befrag-ten User und knapp die Hälfte der 20- bis 29-Jährigen haben schon mit mobilen Werbefor-maten agiert, und ein Viertel findet sie sogar attraktiv und hilfreich, wenn sie zum Inhalt der jeweiligen Seite passen. Eines geht ganz klar aus dem aktuellen Trendmonitor hervor: Werbung wird akzeptiert, wenn Inhalte dadurch gratis zugänglich sind. Dieser Meinung sind knapp 80 Prozent der Befragten und der Wert zieht sich quer durch alle Alters- und Bildungsschichten. Für Contentanbieter ergibt sich eine große Chance, die User für die Bedeutung von Werbung zu sensibilisieren. Gerade der Ein-satz von Adblockern ist dabei ein Thema, mit dem sich die Digital-Werbe-Branche beschäftigt. Die Botschaft ist daher klar: Wer weiterhin kostenlosen, journalis-tisch wertvollen und gut recher-chierten Content konsumieren will, der darf sich nicht gegen Werbung wehren. Die Chancen für eine entsprechende Akzep-tanz seitens der User stehen gut. Jetzt sind die Publisher und Vermarkter gefragt, die Botschaft auch klar zu artikulieren.

interessens-vertretung In der Österreich-Sektion des iab (internet advertising bureau – Verein zur Förderung der Online Werbung) haben sich rund 130 führende Un-ternehmen der di-gitalen Wirtschaft organisiert. Sie setzen Maßstäbe für die digitale Kommunikation, unterstützen die werbetreibenden Unternehmen mit Expertise, sorgen für Transparenz

und fördern den Nachwuchs. Durch die Vielfalt der Mitglieder aus allen Bereichen der digitalen Wirtschaft ist der ganzheitliche Blick auf die für die Branche rele-vanten Themen gewährleistet. Das iab austria ist in ständigem Aus-tausch mit Politik, Öffentlichkeit und anderen Inter-essensgruppen. Weitere Informa-tionen auf: http://www.iab-austria.at

iab Facts9:15Eine BildungsfrageJe höher die Bildung, desto kri-tischer sind User, wenn es um die Frage der Kreativität von Online werbung geht. Während gut 15% der Befragten ohne Matura Werbung auf mobilen Seiten „oft kreativ und unterhaltsam“ finden, tun diese nur 9% der Internet-User mit Matura.

7:10Ungeliebte WerbungBeachtliche sieben von zehn Per-sonen finden, dass es zu viel Wer-bung auf mobilen Geräten gibt, nur 14% empfinden diese als kreativ.

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medianet.at6 Medien Freitag, 17. Juni 2016

WIEN. Als einen alten Raum voll von neuen Ideen, so beschrieb Renate Brauner, Stadträtin für Fi-nanzen, Wirtschaftspolitik und In-ternationales, den Austragungsort des diesjährigen GEN Summits, die Aula der Wissenschaften. Vom 15. bis 17. Juni kamen in Wien über

700 Chefredakteure, Herausgeber, Journalisten und Medienmacher aus rund 60 Nationen zusammen und diskutierten im Rahmen der Jahrestagung des Global Editors Networks über Trends und Her-ausforderungen im Journalismus. Ein Kernthema: Medieninhalte

und die Einbindung von (Live)Vi-deos. „Videos sind ein zentraler Teil der Antwort“, so Meredith Artley, Digitalchefin von CNN; schließlich handle es sich dabei um eines der mächtigsten Storytelling-Formate, die es gibt. Es gehe nicht um eine „Video-only-strategy“, sondern da-rum, als Medienunternehmen oder Verlag überhaupt eine Video-Stra-tegie zu haben.

Cat-Content oder Hard News?Die Möglichkeiten, Content in der jeweils passenden Form an die jeweilige Zielgruppe zu bringen, sind vielfältig. „Aber das Modell, das nicht funktioniert, ist, das al-te Modell einfach so weiterzuma-chen, aber eine Paywall über die Webseite drüberzulegen“, erklärt Artley weiter. Auch Jan-Eric Peters, Deputy-CEO und Chefredakteur von upday, sieht das Potenzial von Videos: „Dieser Bereich ist beliebt und wird wachsen, vor allem bei den jungen Nutzern.“

Dass Videos die beste Art sei-en, Nachrichten zu konsumieren, bezweifelt Peters, Prädikat: über-bewertet. „Beliebt ist vor allem, was man gemeinhin als ‚Cat-Con-tent‘ bezeichnen kann, nicht Hard News“, so der ehemalige Chefre-dakteur von WeltN24; er wider-spricht damit den Erfahrungen Artleys: „Die beliebtesten Videos bei CNN Digital sind tagesaktuelle Newsvideos und deren kraftvolle Momente.“

Live wächst am schnellstenStändig verfügbar muss Content schon lange sein. Doch die Zukunft, so Derl McCrudden von The Associ-ated Press, sei die Live-Verfolgung von Ereignissen. „Live ist der am schnellsten wachsende Bereich; jede Social Media-Plattform, von Facebook über Twitter bis hin zu YouTube, nutzt Livenews und -vi-deos.“ Breaking News, erzählte der Head of International Video News, liegen bei den beliebten Themen ganz oben – nur der Unterhaltung kann wie gewohnt nichts das Was-ser reichen. Das beste Beispiel: Die Liveberichterstattung über die Ge-burt des Royal Babies im vergange-nen Jahr: „In der Live-Übertragung passierte einfach nichts, aber die durchschnittliche Sehdauer bei The Telegraph lag bei 18 Minuten.“

Nachrichten von morgen„Live“ ist nicht nur deshalb so be-liebt, weil den Zusehern die Teil-nahme an Ereignissen aus der Fer-ne ermöglicht wird – „es ist eine Form von interaktivem Journalis-mus. Und die Kosten für Livepro-duktionen betragen einen Bruchteil dessen, was eine Liveübertragung im Fernsehen kostet.“ Was das jun-ge Publikum von morgen betrifft, so hat wohl noch niemand eine Lö-sungsformel – doch wer annimmt, dass Social Media eine Variable darstellt, lehnt sich wohl nicht all-zu weit aus dem Fenster. „Es liegt noch viel Innovation vor uns“, so McCrudden – aber die Zukunft von Nachrichten, die ist live.“

it’s all about the news – and catsVideos sind die Zukunft, das sagt sowohl Meredith Artley (CNN Digital worldwide) als auch Derl McCrudden (The Associated Press). Ein Besuch am diesjährigen GEN Summit.

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medianet.at

Von analogen AnnäherungenGianna Schöneich

Wir sind uns digital nah. Wir führen Beziehungen über das Smartphone. Hier eine Nach-richt, dort ein Bild. Ich denke an dich. Gleichzeitig versuchen wir dem entgegenzuwirken. Essen mit Freunden? Alle Handys in eine Schachtel und weg damit. Weihnachten? Wehe, eine Person denkt auch nur daran, mit dem Smartphone ein Bild zu schießen. Heute benutzen wir die Kamera. Warum das Onlinespiel nicht in die analoge Welt holen? Gesellschaftsspiele haben uns immer schon zusam-mengebracht. Und während schon die Zuteilung der Spiel-figuren fast in einer Scheidung endet, die mangelnde Intelli-genz der Mitspieler mehrmals erwähnt wird, wünscht sich jeder heimlich, dass die Smartphone-schachtel auf dem Tisch steht. Frei zugänglich – und für etwas mehr Entfremdung sorgt.

Gastkommentar ••• Von Markus Raml

DOPPELPASS. Strukturelle Veränderungen und technologischer Fortschritt bringen mit sich, dass es bis zu 50% der heutigen Beru-fe in 20 Jahren nicht mehr geben wird. Und trotzdem hapert es beim lebenslangen Ler-nen nach wie vor an der Umsetzung: Die Wei-terbildungsbeteiligung der Bevölkerung liegt in Österreich mit nicht einmal 15% deutlich unter der Zielquote von 20%, die wir bis spä-testens 2020 erreicht haben sollten.

Zug zum Tor stärkenWie können wir es also schaffen, die Men-schen verstärkt zum Weiterlernen zu bringen und im Doppelpass Österreich als Innova-tions- und Wirtschaftsstandort nachhaltig zu stärken? Auf Nachfrage nennen die Österrei-cher zwei Hürden, die es zu umdribbeln gilt: Erstens die mangelnde Bildungsdurchlässig-keit, die es etwa Lehrabsolventen erschwert, weiterführende Ausbildungen zu absolvieren. Und zweitens wünschen sich Weiterbildungs-willige und Betriebe mehr und auch einheit-lichere Förderungen, die es erleichtern, Beruf und Weiterbildung zu verbinden.

Es gibt noch einen dritten Punkt: Im Kern lebt erfolgreiche Erwachsenenbildung von der Expertise ausgezeichneter Trainer. ÖFB-Teamchef Marcel Koller hat unsere National-elf zur EM 2016 gebracht. Top-Trainer der beruflichen Weiterbildung bringen Lernen-de mit lebendigen und nachhaltigen Lern-methoden zum Erfolg; ihre Rolle ist heute vor allem die eines Coaches, der Ziele vorgibt und den Weg dorthin mit didaktischer Pro-fessionalität und Wertschätzung begleitet.

‚Aus der Praxis für die Praxis‘ ist dabei die spiel bestimmende Taktik.

Was die betriebliche Ebene betrifft, be-finden wir uns beim lebenslangen Lernen europa weit bereits im Spitzenfeld: 71% der Unternehmen bieten Weiterbildungskurse an, was deutlich über dem EU-15-Schnitt liegt und den sechsten Platz im Länder-ranking ausmacht. Das macht durchaus Sinn: Immerhin hängen laut Experten 40% des Erfolgs eines Unternehmens an der Per-sonalarbeit. Eine über drei Jahre laufende Führungskräfte-Studie aus der Schweiz er-gab sogar, dass man mit Weiterbildung pro Jahr eine Rendite von 12,6% erwirtschaften kann. Nutzen wir also die Chancen, die das lebenslange Lernen dem Wirtschaftsstandort und jedem Einzelnen bieten kann!

Mit Weiterbildung zum „Kantersieg“Lebenslanges Lernen – das ist längst kein Randthema mehr.

8 KoMMentare Freitag, 17. Juni 2016

Forderung Markus Raml, Kurator WIFI Ös-terreich: „Auch die Politik kann beitra-gen: Ein wichtiger Anreiz wäre die längst überfäl-lige Einführung eines bundesweit einheitlichen Bildungskon-tos sowie die Wiederaufnahme des Bildungsfrei-betrags bzw. der Bildungsprämie für Unternehmen.“

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Die abgedruckten Gastkommentare geben ausschließlich die Meinung des Verfassers wieder. Wir behalten uns das Recht auf Kürzung vor.

Impressum

Medieninhaber:„medianet“ Verlag AG1110 Wien, Brehmstraße 10/4. OGhttp://www.medianet.atGründungsherausgeber: Chris RaddaHerausgeber: Germanos Athanasiadis, Mag. Oliver JonkeVorstand: Markus BauerVerlagsleiter: Bernhard GilyChefredaktion/Leitung redaktionsteam: Mag. Sabine Bretschneider (sb – DW 2173; [email protected]), Stv.: Dinko Fejzuli (fej – DW 2175; [email protected])

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Leitartikel ••• Von Dinko Fejzuli

FAD. „Der Österreichische Werberat (ÖWR) ist ein unabhängiges Organ des Vereins ‚Gesell-schaft zur Selbstkontrolle der Werbewirtschaft‘. Der ÖWR fördert mittels freiwilliger Selbstbe-schränkung der österreichischen Werbewirt-schaft das verantwortungsbewusste Handeln der Werbewirtschaft und ihr Ansehen in der Öffentlichkeit. Im Detail hat der ÖWR die Aufga-be, Fehlentwicklungen bzw. Missbräuche in der Werbung zu korrigieren und dient damit sowohl dem Konsumenten als auch verantwortungs-bewussten Werbeunternehmen.“

Seit einiger Zeit bin ich Mitglied des Öster-reichischen Werberats, und so flattern auch in regelmäßigen Abständen Beschwerden aufge-brachter Bürger über die eine oder andere Wer-bung auf den Tisch, wo es dann zu entscheiden gilt, ob die betreffende Kreation gegen bestimmte Regeln verstößt oder nicht und ob man im be-rechtigten Fall lediglich zur Sensibilisierung aufrufen oder gar einen Stopp des Kampagne verlangen soll.

Immer wiiieder, immer wiiieder Bet at HomeIn der Regel beschwert sich einer – wenns hoch-kommt zwei Konsumenten – über ein und das selbe Sujet, einen Werbespot oder über diverse Werbeaufschriften. Meist geht es um sogenann-te geschlechterdiskriminierende Werbung, und meist sind Frauen betroffen.

Hin und wieder geht es um gewaltverherrli-chende Darstellungen, und sind Wahlen, hagelt es auch Eingaben von besorgten Bürgerinnen und Bürgern in Bezug auf die Wahlplakate – hier meist wieder gegen jene der FPÖ. Da ist aber der ÖWR nicht zuständig, denn er urteilt nur im Fall von Wirtschaftswerbung; politische Slogans fal-len nicht in seine Zuständigkeit.

Langsam wirds fadWenn dann mal die Beschwerdezahl in die Höhe schnellt, wissen wir schon, es ist wieder Fuß-

ball-Hochzeit. Und ohne auch nur genauer in die Eingabe zu schauen, wissen wir meist auch, dass es sich um ein ganz bestimmtes werbetrei-bendes Unternehmen handelt; ein Wettanbieter, dessen Namen ich hier nicht wiederhole, denn damit tue ich das, was ich ohnedies schon tue, nämlich über ihn zu reden und ihm dadurch Öffentlichkeit zu verschaffen.

Sex sells?Die Sujets ecken an unterschiedlichen Stellen an – manchmal sehen einige darin Gewalt ver-herrlicht und ein anderes Mal, so wie dieses Mal, geht es um die diskriminierende Darstel-lung von Frauen. Im konkreten Fall ist eine junge Frau – bis auf einen Fußball, den sie in Händen trägt, nackt, zu sehen über einen angedeuteten Fernglas-Sucher.

Abgesehen davon, dass hier niemand die vom Unternehmen als Erklärung für die Sujetwahl vorgebrachte Anlehnung an einen französischen Klamaukfilm mit einem noch klamaukigeren Gendarmen versteht, ist das Sujet vor allem ei-nes: fad.

Nach dem Motto „Sex sells“ wird eine Frau nackt abgelichtet, und damit das Ganze dann irgendwie doch auch mit Fußball zu tun hat, drückt man ihr den halt in die Hand. Eh lustig. Aber trotzdem fad und langsam wird diese Auf-reger-Masche auch langweilig.

Zitat der Woche Hendrik Kempfert, Commercial Director beim Plattform-An-bieter Adform, über Adblocker und mögliche Auswege.

Immer wiiieder immer wiiieder … … regt die Kampagne eines Sportwettenanbieters auf. Aber langsam, muss man feststellen, wird diese Masche auch schon fad – so fad wie das aktuelle Sujet. Anstatt sich

darauf zu kon-zentrieren, die Adblock-Software-anbieter zu be-kämpfen, sollte die Werbe-wirt schaft sich eher darauf konzentrieren, sich weiter zu-entwickeln.

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Freitag, 17. Juni 2016 cover 9

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Mit Trippelschritten hin zum Thema Paid content Nach einem Soft-Launch Ende Juni stellt die Kleine Zeitung ab Herbst „scharf“ und limitiert den Gratiszugang zu ihren Inhalten. 10

Der medianet Sonder themenplan

2016 ist hier abrufbar!

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Wider die Gießkanne Werbung stört nur, wenn sie irrelevant ist 13

royal „Content ist King, Tech ist Queen“, so Georg Hofherr von P8 14

Schnelltest Die Agentur Omnes stellt ein neues Webcheck-Tool vor 16

Tirolerisch Die Tiroler Tageszeitung lud zum Sommerfest 16

© Moser Holding

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medianet.at

wollen, müssen wir all diese An-strengungen unternehmen. Alles andere wäre fatal und ein Quali-tätsverlust.

medianet: Sie haben auch vie­le zusätzliche Angebote, z.B. im Leserclub.Spann: Der Vorteilsclub bietet Mit-gliedern beinahe jeden Tag Top-Angebote wie Vergünstigungen, Einladungen oder Gewinnspiele an. Aber auch in Sachen Content werden wir unsere Kundenbezie-hungen noch verstärken. Bis En-de 2017 wollen wir die Zahl der Digital-Abos verdoppeln, epaper.at – ein Quartettportal mit der Presse, dem Standard, uns und dem Wirt­schaftsBlatt – soll hier auch helfen. Generell ist der Preisverfall im di-gitalen Werbetarif echt bitter. Das Geschäft ist zu einem Kraftakt ge-worden, weil es inzwischen viele kleinteilige Abschlüsse mit großem Personalaufwand sind.

medianet: Was machen Sie an Umsatz?Spann: Wir hatten 130 Millionen Euro Umsatz. Der Lesermarkt-anteil wächst, die Werbeseite ver-liert leicht an Umsatz. Aber wir schaffen neue Umsatzquellen. Weitere Einnahmen ergeben sich aus der Vertriebspartnerschaft mit wogibtswas.at, unseren Auktionen und dem Webshop.

medianet: Wie werden sich denn die Werbemärkte verändern?Spann: Im klassischen Print-Be-reich rechnen wir mit einem leich-ten Rückgang, digital wollen wir

••• Von Dinko Fejzuli

WIEN. Der Druck auf Tageszeitun-gen wurde in den letzten Jahren aufgrund der Herausforderun-gen im Technologie- und Anzei-genbereich immer größer. Bernd Olbrich (Redaktionsmanager Klei­ne Zeitung) und Thomas Spann (Geschäftsführer Kleine Zeitung) erklären im medianet-Interview, welchen Weg die Kleine Zeitung eingeschlagen hat, um diesem Druck zu begegnen und ihm Posi-tives abzugewinnen.

medianet: Wie lautet das Rezept der Kleinen Zeitung, um auch in Zeiten der Digitalisierung erfolg­reich zu bleiben? Bernd Olbrich: 2012 haben wir begonnen, noch mehr digitale Schubkraft zu entwickeln – dazu wurden alle Redakteure für Print und Online ausgebildet. Der Auf-trag in unserem neuen Newsroom, der uns in Sachen Kommunikation weit vorwärts gebracht hat, lautet, in Online die gleiche Qualität wie in Print zu liefern – und dann aber dafür auch wie für die gedruckte Zeitung Geld zu verlangen.

medianet: Wie schaffen Sie es, mit der gleichen Anzahl an Mitarbei­tern viel mehr Kanäle zu bedie­nen?Olbrich: Wir mussten zunächst personell aufrüsten, vor allem un-sere 18 Regionalredaktionen, weil ja die Regionalität unser USP ist. 2015 stand dann eine Verkleine-rung der (zentralen) Redaktion am Programm … Um mit diesen engen Ressourcen auszukommen, setzen wir stärker auf längerfristige Pla-nung – bei den Themen wie auch bei den Dienstplänen. Denn der Druck und die Dichte der Arbeit haben sich unausweichlich erhöht.

medianet: Aber es gab kein drasti­sches Sparprogramm?Thomas Spann: Wir hatten die Kostenseite im Fokus, aber eben nicht nur auf der Personalseite. Dezentrale Teams wurden ver-stärkt und mehr Fokus auf die Zweitverwertung von Content ge-legt – z.B. in Form von Magazinen und Büchern.

medianet: Diese Veränderungen werden ausreichen? Olbrich: Wir unternehmen alles, um unsere Produkte zu stärken. Wenn wir auch die Redaktion in der jetzigen Ausrichtung erhalten

mit neuen Tools und dem Retail-Geschäft der Partner zulegen. Wir haben sechs bis sieben Themen-welten, um eine schöne Klammer zwischen den Lesern und dem Un-ternehmergeschäft zu bilden.

medianet: Welche Themenwelten bzw. Zielgruppen sind das?Spann: Seit fünf Jahren haben wir eine Kinderzeitung, in der Partner ihre Marken früh und gediegen präsentieren können. Beim Ball­guide geht es um die Begleitung der Schüler im Maturajahr. Stu-dierende erreichen wir mit unse-rer Seite fttr.at – hier präsentieren sich z.B. zukünftige Arbeitgeber als Employer Brands.

medianet: Wie sieht Ihr Zukunfts­modell aus?Spann: Wir wollen dem Leser ver-mitteln, dass ihm Wesentliches fehlt, wenn er nicht unser gesamtes Spektrum nutzt. Er soll alles lesen und sich auf uns einlassen. Denn wir sind nicht nur die gedruckte Kleine Zeitung, sondern viel, viel mehr.

medianet: Dreht sich denn die Stimmung, was das Wirtschafts­wachstum betrifft?Spann: Wir haben dieser negativen Stimmung getrotzt, spüren vom Aufschwung aber noch nicht viel. Es gibt verstärkt Investitions- und Kommunikationsfrust. Es braucht markante Schritte, um auch gegen politische Versäumnisse anzukom-men. Erst dann werden Unterneh-mer wieder gern investieren und kommunizieren.

medianet: Wie steht es um das Thema Bewegtbild? Spann: Das Thema Streaming in Verbindung mit regionalen Inhal-ten und vernünftiger Qualität bie-tet eine Riesenchance. Gerade beim Bewegtbild haben wir gute Mög-lichkeiten, kleinen Unternehmen mit unserem Netzwerk und Werbe-marktberatern zu helfen. Die Stärke der einzelnen Geschichte, die wir erzählen, bleibt aber weiterhin der wichtigste Faktor.

medianet: Findet man wieder mehr Zugang zum Qualitäts­inhalt?Spann: Ich sehe das sehr optimis-tisch. Es braucht Qualität und sie wird auch wahrgenommen werden. Entscheidend ist dabei: Das ist für uns notwendig, aber noch nicht hinreichend.

medianet: Ab wann werden Inhal­te auf Ihrer Website etwas kosten?Spann: Wir bereiten uns intensiv auf diese Weiterentwicklung vor – die Terminleiste ist jedoch noch nicht spruchreif. Voraussetzung dafür ist ein Überarbeiten aller Kleine Zeitung-Plattformen und ein noch stärkerer Dialog mit den Lesern und Usern. Erst mit dem einfachen Testzugang zu Premi-uminhalten und der persönlichen Erfahrung werden die Leserkun-den bereit sein, für Premiuminhalt zu bezahlen. Keine Paywall, son-dern unkompliziertes Testen bzw. Herzeigen wird unser Zugang sein. Wir gehen erst dann live, wenn wir diese Disziplin sehr gut beherr-schen.

Ende der „Freibierkultur“ im NetzDas Tageszeitungsgeschäft steht unter Druck. Inhalt, Qualität und die richtige Bezahlung sollten aber dennoch nicht darunter leiden. Die Kleine Zeitung geht als Vorbild voraus.

Regional digital Thomas Spann (Geschäftsführer Kleine Zeitung) und Bernd Olbrich (Redaktions-manager Kleine Zeitung).

Quartettportal Bis Ende 2017 soll die Zahl der Digital-Abos ver-doppelt werden. Dabei helfen soll epaper.at – ein Quartettportal mit Presse, Standard, Kleine Zeitung und Wirtschafts-Blatt.

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Das Thema Streaming in Verbindung mit regiona-len Inhalten und vernünf-tiger Qualität bietet eine Riesenchance.

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SANTA CLARA. Bereits zum sieb-ten Mal fand Anfang Juni die Aug-mented World Expo in Santa Clara, Kalifornien statt. Die größte inter-nationale Messe für den Bereich Augmented Reality und Virtual Reality kürte auch dieses Jahr wie-der die besten Apps und Tools. Da-bei wurde der Auggie – der Oscar der Branche u.a. für die „BeoHome Design“-App des Wiener Techno-logie-Unternehmens ViewAR als „Best AR-App“ ver geben.

Virtuelles Raumlayout BeoHome Design ermöglicht es dem Kunden, Produkte des Elektro-nikherstellers Bang & Olufsen mit-tels Augmented Reality im eigenen Wohnzimmer zu platzieren; das Raumlayout kann dabei zusätzlich als Plan gezeichnet und in 3D gene-riert werden.

Der Kunde erhält somit umfas-sende Visualisierungs- und Pla-nungsmöglichkeiten und kann

Produkte direkt in seiner Wohnung platzieren.

„Durch die Visualisierung kön-nen auch Verkaufszahlen gestei-gert werden, da die räumliche Vorstellungen den Kunden bei der Kaufentscheidung hilft“, erklärt Christina Babinek, Managing Part-ner von ViewAR.

Markus Meixner, CTO und Grün-der von ViewAR, arbeitet bereits an der nächsten Version der App: „Die zweite Version bringt noch mehr Features mit sich, für die dritte Phase sind Hololens und Tiefen-bild-Kameras im Gespräch.“

Zu Lande und zu WasserViewAR spezialisiert sich seit 2010 auf Augmented- und Virtual Rea-lity-Applikationen; dabei ist der Anwendungsbereich des Unterneh-mens extrem breit und deckt Berei-che wie Möbel, Immobilien, Pools sowie die Planung von Luftfracht und Balkonbau ab. (ab)

WIEN. Vergangenen Freitag lud die Kreativwirtschaft Forum Mo-zartplatz zum ersten Barcamp im Forum ein; der Fokus der Veran-staltung lag dabei auf dem Thema Monitoring.

Anhand von Workshops, Gast-vorträgen und Diskussionen sollte näher auf die Fragen eingegangen werden, wie man die Reputation ei-nes Unternehmens steuern und aus Followern Käufer machen kann, wie neue Technologien genutzt werden können, um das Geschäft für den Kunden auszubauen, und welchen Nutzen Fans für eine Kam-pagne haben können.

Der Event wurde durch eine Be-grüßungsrede von Birgit Kraft-Kinz

(Obfrau Forum Mozartplatz) eröff-net; zu den Gesprächspartnern zählten unter anderem Peter Rath-mayr (Google Österreich, zuvor Ge-schäftsführer Krone Multimedia), Christian Hartl (CTO Twyn Group), Michael Göls (Country Manager der Havas Media Gruppe) und Di-gital-Stratege Georg Feldmann.

Ziel des Barcamps war – neben dem gemeinsamen Austausch und Wissensaufbau – auch die Entste-hung eines Wissensvorsprungs, welcher das Business jedes ein-zelnen ankurbeln und neue Ideen sowie Geschäftsmodelle hervorru-fen sollte; daraus ergäbe sich dann auch ein großer Mehrwert für die Kunden. (ab)

Freitag, 17. Juni 2016 Marketing 11

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Barcamp-Power mit Monitoring-FokusDas Event des Forum Mozartplatz zeigt u.a., wie Follower zu Käufern werden.

ViewAR­Geschäftsführer Markus Meixner (li.) & sein Team bei der AWE­Auszeichnung

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medianet.at

••• Von Gianna Schöneich

WIEN. 26.000 Fußballfans feierten am vergangenen Wochenende den Start der Fußball EM 2016. Auf dem Wiener Rathausplatz erstreckt sich die Fanzone, und während die Zuschauer auf der 100 m2 großen Leinwand 22 Männer beobachten, die einem Ball nachlaufen, sorgen sich 28 Gastronomen um deren Wohlergehen.

Bis zum 10. Juli wird man noch die Spiele verfolgen können. Da-nach wird die Leinwand allerdings nicht abgebaut, denn vier Tage spä-ter, am 14. Juli, beginnt schon das Wiener Film Festival. Organisiert werden beide Großveranstaltungen von der stadt wien marketing.

Einzäunung und SicherheitIm Gespräch mit medianet sprach Barbara Forsthuber über Heraus-forderungen und organisatorische Höchstleistungen: „Wir haben die Fanzone im Setting des Film Festivals gestaltet – aus pragmati-schen Gründen, wie einem Dekora-tionswechsel oder dem Adaptieren wie der Leinwand und der Tech-nik.“

Zudem muss die Public Viewing-Zone aufgrund behördlicher Aufla-gen eingezäunt sein, und mit spezi-ellen Sicherheits- und Fluchtwegs-konzepten sowie Taschen- und Personenkontrollen wird den Be-suchern Sicherheit gewährleistet, erklärt Forsthuber.

Die von der stadt wien marke-ting organisierten Veranstaltun-gen werden stets zum Teil von der

Stadt Wien finanziert. Zwei Drittel werden über Partner aus der Wirt-schaft und Einnahmen aus der Gastronomie lukriert.

Und obwohl die Fußball-EM als das Sportereignis mit den wohl höchsten Sponsoringaktivitäten gilt, war die Sponsorensuche nicht so einfach wie gedacht, erläutert Barbara Forsthuber: „Es war si-cher nicht ganz einfach; umso mehr freuen wir uns, dass wir tolle Partner und Sponsoren gefunden haben. Manche punktuell nur für die Fan Arena, weil hier einfach der klare Themenbezug besteht.“ – „Wir haben für die Fanzone viele kleine-re Partner gewinnen können. Wir haben uns auf diese flexibel ein-gestellt, haben kleinere Packages geschnürt und viel Fantasie an den Tag gelegt. Für das Technologie-unternehmen Ricoh haben wir ein Open Air-Büro in einer vom Unter-nehmen gemieteten Lodge einge-richtet mit allen Bürofacilities, die es braucht. Andere Unternehmen können sich in die ‚Ricoh-Open-Air-Lounge‘ während der EM gratis einmieten.“

Nicht nur Live-ÜbertragungenAuf der Leinwand können auch nicht nur die Spiele an sich gese-hen werden: Neben der Übertra-gung der EM-Spiele werden täglich zahlreiche ORF-Produktionen, wie Pressekonferenzen des ÖFB, High-lights, Experten-Gespräche, Doku-mentationen und vieles mehr rund um das Fußball-Großereignis ge-zeigt. Dieses Programm ist sowohl auf der großen Leinwand, wie auch

auf allen Screens der Fan Arena zu verfolgen und startet um 11:55 Uhr.

Für alle Gäste ist die Fan Arena täglich ab 11 Uhr geöffnet.

Am 14. Juli startet dann das Film Festival und hat ebenfalls ein Highlight im Gepäck, wie Barbara Forsthuber erklärt: „Heuer sind wir besonders stolz, da wir das erste öffentliche Film Festival Open Air sind, das Aufzeichnungen aus zehn Jahren Livestreaming Metropoli-tan Opera übernehmen darf.“

Wie viele Menschen den Rathaus-platz in den nächsten Monaten auf-suchen werden, sei schwer zu prog-nostizieren. Zumindest für das Pu-blic Viewing zur EM gibt es in Wien zahlreiche Ausweichmöglichkeiten. Forsthuber: „Es geht darum, dass es ein schönes Fußballerlebnis wird, an das man sich hoffentlich noch lange erinnert.“

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kampagne

Jandl Wien für Toyota Frey

WIEN. Die Werbeagentur Jandl Wien entwickelt für ihren neuen Kunden Toyota Frey eine neue Kampagne. Unter dem Motto „Change – der Ein-tauschbonus“ kann man für seinen alten Gebrauchtwagen bis zu 3.000 € bekommen. Die Kampagne wurde im Print, Pla-kat, Online und Hörfunk um-gesetzt. Die neuen Spots finden sich auf www.youtube.com (gs)

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W24-Serie: #24Länder1Stadt WIEN. 24 Nationen treten bei der Fußball-Europameister-schaft in Frankreich an. Der Wiener Stadtsender W24 be-gibt sich auf die Suche nach ihren Spuren in Wien und zeigt täglich im Rahmen von „24 Stunden Wien“ um 18:30 Uhr die Rubrik „#24Länder1Stadt“. Die Suche führt vom Schweizer Käsehändler bis zur schwe-dischen Kirchengemeinde in Wien Währing. (gs)

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Feicht im Sommer-Stress

WIEN. Auf Hochtouren arbei-tete W24-Moderator Oliver Feicht, um für sein Reise-format „Feicht on tour“ eine Co-Moderatorin zu finden und eine Nachfolgerin der Talk-show „beim Feicht“.

Bianca Ambros wird nun an Feichts Seite sein, wenn es wieder „on tour“ geht. Die Nachfolgerin für die Talkshow ist noch offen und wird erst Ende Juni feststehen. Sobald sein Team wieder komplettiert ist, werde sich der Moderator wieder mehr um den Verkauf kümmern, um neue Kunden für seine Sendungen zu ge-winnen, heißt es in einer Aus-sendung. (gs)

Vom rasen in die operPublic Viewing zur Fußball EM und das jährlich stattfindende Film Festival: Die stadt wien marketing stand heuer vor besonderen Herausforderungen.

finanzierung Die Finanzierung der Veranstal­tungen wird zu 1/3 von der Stadt Wien getragen; die restlichen 2/3 werden durch Werbetreibende, Sponsoren und die Pacht der Gastronomen erwirtschaftet.

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auf der leinwandAn den spielfreien Tagen lohnt es sich ebenfalls, die Fanmeile zu besuchen. Unter dem Motto „Film Festival Warm up“ stehen zahlreiche Produktionen auf dem Programm, die über die 100 m² große Leinwand gezeigt werden.

produktionen Hubert von goisern – live in Vienna Donners­tag, 23.6.Sarah Connor plays baloise Session Freitag, 24.6.amy mc donald plays baloise Session Diens­tag, 28.6.Zucchero – la Sesión Cubana Mittwoch, 29.6.

die toten Hosen – nur zu besuch Montag, 4.7.Queen – Hunga-rian rhapsody, live in budapest 1986 Dienstag, 5.7.falco – live auf der Wiener donau insel Freitag, 8.7.die fantasti-schen Vier – rekord – live in Wien Samstag, 9.7.

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geschäfts-führerin Barbara Forst­huber ist seit 2002 für die stadt wien marketing GmbH tätig.

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medianet.at Freitag, 17. Juni 2016 marketing 13

WIEN. Immer mehr Verbraucher sind von irrelevanter Onlinewer-bung genervt und setzen daher eine Adblocker-Technologie ein, um Online-Banner nicht mehr an-gezeigt zu bekommen – ein Prob-lem für Werbetreibende, Publis-her und Technologieanbieter der Ad-Tech-Branche. Nutzerfreund-liche Werbeformate sind ein wich-tiger Baustein auf dem Weg zur Lösung des Problems.

Adblocker-Trend wird langsamerDie Zahl jener, die Ad-Blocking-Software auf diversen Endgeräten installiert haben, ist weiterhin hoch, auch wenn sich der Trend aktuell etwas abschwächt. Grund dafür ist, dass Nutzer sich zuneh-mend von Werbeeinblendungen, wie Bannern und insbesonde-re Pop-ups, gestört fühlen. Das schade nicht nur dem Geschäft der Advertiser, sondern auch dem Umsatz der Publisher, so Hendrik Kempfert, Commercial Director bei RTA-Specialisten Adform.

„Der Grund für den zunehmen-den Ärger seitens der Verbraucher ist, dass Onlinewerbung, wie sie heute eingesetzt wird, oftmals an ihren Nutzungsgewohnheiten und Wünschen vorbeigeht. Hinzu kommt, dass der Lärm der Werbe-wirtschaft in den Augen der Kun-den schlichtweg überhandnimmt“, so Kempfert gegenüber medianet.

Von allen Seiten prasseln, nicht selten nach dem Gießkannenprin-zip die Werbebotschaften auf den User ein. Der Nutzer stumpft ab und ist genervt. Und in der Folge verlieren auch Publisher und Ad-vertiser.

Entsprechend groß sei der Be-darf nach Werbeformaten, die Ver-braucher auch wirklich ansprechen und ihr Onlineerlebnis verbessern, statt es zu beeinträchtigen. Denn personalisiert und zum richtigen Zeitpunkt ausgespielt, kann Wer-bung auch weiterhin einen großen Mehrwert bieten, so Kempfert.

Laut der aktuellen Digital Con-nections-Studie des Performance Marketing-Anbieters Trade doubler erhalten 44% der Verbraucher so-gar gern Werbung, solange sie für ihr Einkaufsverhalten relevant ist. Dann wären 36% sogar dazu bereit, mehr Geld auszugeben für ihren Einkauf.

Gesucht: gute WerbungNutzerfreundliche Online-Werbung sollte daher die Elemente enthal-ten, die Verbraucher bei Werbung am meisten schätzen: Kempfert da-zu „Content-Vielfalt, Transparenz und eine unaufdringliche Einbin-dung in die Online-Publikationen. Eine klare Kennzeichnung als Wer-bung gehört dabei selbstredend dazu. Und: Die Werbeanzeige zum Nutzungskontext passen, sprich sie sollte berücksichtigen, ob jemand gerade mobil surft oder am PC.“

Die Werbeeinblendung soll-te darüber hinaus „möglichst unaufdringlich sein, sodass sie den User nicht in seinem Lesefluss unterbricht. Und natürlich muss der Inhalt für den Verbraucher ei-ne gewisse Relevanz haben – eine Werbeanzeige mit den neuesten Highheels erzeugt vermutlich bei den wenigsten männlichen Mitt-vierzigern einen unmittelbaren Kaufimpuls“, so Kempfert weiter.

Im Idealfall würden künftig nur noch Formate eingesetzt, die ba-sierend auf dem Feedback der Nut-zer entwickelt wurden. „Auf diese Weise entsprechen sie den Vorstel-lungen der Verbraucher von guter Onlinewerbung. Nutzer wünschen sich Formate, die zurückhaltend in ihr Umfeld eingebettet sind und nur auf Wunsch des Users mehr Content, wie zum Beispiel Videos, anbieten. Der Nutzer wird aber nicht daran gehindert, sein ei-gentliches Anliegen, wie etwa das Lesen eines Artikels, zu verfolgen. Ihm wird im Gegenteil zusätzlicher Content mit Mehrwert angeboten. So sorgen nutzerfreundliche For-mate dafür, dass sich Verbraucher durch die Werbeeinblendung weni-ger gestört fühlen und verbessern so gleichzeitig die Ergebnisse für Advertiser und Publisher“, so der Experte.

Video killed the RadiostarVideo und redaktionelle Inhalte wie Chatterbox oder der Contex-tual Match seien übrigens beson-ders beliebt. „Die Chatterbox hat ein sehr intuitives Design; der Nutzer kann die Werbeanzeige in die Mitte des Bildschirms ziehen, um an weitere Informationen und Content zu gelangen, wie etwa Vi-deos, Bilder oder White Paper. Der Contextual Match zeigt dem User kontext bezogene Bilder und redak-tionellen Text in der Werbeanzeige an. So wird eine starke Verbindung zwischen Marke und Leseverhalten des Konsumenten erzeugt. Dieses Format ermöglicht zusätzlich die Einbindung einer gezielt ausliefer-baren Videoplatzierung“.

„Untersuchungen von Adform hätten auch gezeigt, dass Rich Media-Werbeformate sechs Mal effektiver als traditionelle Banner-formate sind und sich daher beson-ders für Brand-Kampagnen eignen. Dies ist das zentrale Ergebnis des Adform Benchmark, der seit Jahren die Wirkung zahlreicher Werbefor-mate auswertet. Zudem befindet sich die Engagement-Rate von Rich Media- Formaten seit mehreren Jahren in einem starken Aufwärts-trend.“

Ende der Werbeverweigerer?Eines stehe auf jeden Fall fest so Kempfert abschließend: „Es wird immer Menschen geben, die von Werbung genervt sind – egal, wie gut diese womöglich auf ihre Inter-essen eingeht. Es ist aber durchaus denkbar, dass die Zahl derer, die

Adblocker nutzen, wieder sinken kann, wenn die Werbungtreiben-den, Publisher und Adtech-Anbie-ter den Nutzer beziehungsweise Leser wieder in den Mittelpunkt ihrer Überlegungen stellen. Gute Onlinewerbung ist solche, die die Wünsche und Bedürfnisse des Nut-zers respektiert“. (fej)

gießkanne führt zum adblockerWerbung werde nicht grundsätzlich abgelehnt; es gehe darum, jeden Verbraucher mit für ihn relevanten Informationen zu ver­sorgen, so Experte Hendrik Kempfert gegenüber medianet.

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Adblocker vs. Anti-AdblockerHendrik kempfert Adform

Das gesamte letzte Jahr konnten wir im Markt ein Wettrüsten zwischen Adblocker­ und Anti­Adblock­Lösungen beobachten. Wer heute beispielsweise eine Medienseite mit installiertem Adblocker ansteuert, wird schnell feststellen, wie unter­schiedlich gut der jeweilige Adblocker tatsächlich funktio­niert und mit welch blumigen Worten der Publisher den Nutzer von der Deaktivierung dessel­bigen überzeugen möchte. Die Adblocker – mittlerweile schon auf User­Skripten basierend – werden immer ausgefeilter. Und die Branche diskutiert über neue Mittel und Wege, um Adblocker zu blocken. Ich frage mich da aber, ob wir es nicht allzu oft verpassen, das eigentliche Pro­blem bei der Wurzel zu packen? Sollten Advertiser, Agenturen und auch Ad Tech­Anbieter nicht Garant dafür sein, dass Werbung besser und interes­santer wird? Anstatt sich darauf zu konzentrieren, die Adblock­Softwareanbieter zu bekämpfen, sollte die Werbewirtschaft sich eher darauf konzentrieren, sich weiterzuentwickeln und weiter an neuen Werbeformaten zu arbeiten, die Verbraucher auch wirklich anzusprechen und ihr Online­Erlebnis zu verbessern, statt es zu beeinträchtigen.

Werbung wird nicht grundsätz-lich abgelehnt. 44 Prozent der Verbraucher er-halten sogar gern Werbung, so-lange sie für ihr Einkaufsverhal-ten relevant ist.

User setzen Adblocker nicht ein, weil sie keine Werbung wollen, sondern weil sie keine irrelevante Werbung sehen sollen.

FactsHendrik kempfert ist Commercial Director bei Adform und verantwortet das Geschäft des Plattform­Anbieters in Deutschland, Österreich und der Schweiz. 2010 an Bord gekommen, zeichnet er für den Einstieg und Erfolg des Unternehmens im deutsch­sprachigen Raum verant­wortlich. Adform verbindet Kreation, Daten und Trading in einer unabhän­gigen und offen konfigurierten Full Stack Ad­ Tech­Plattform für Media­Agen­turen, Trading Desks, Marken und Publisher weltweit. Die Adform­Lösun­

gen sind modu­lar einsetzbar und einfach mit allen etablierten Technologien des Online Marketing­Ökosystems kombinierbar.Adform wurde 2002 in Kopenhagen, Dänemark, gegründet und gehört heute zu den weltweit größten inha­bergeführten und unabhän­gigen Ad­Tech­Unternehmen. Adform betreibt Büros in 15 Län­dern in Europa, Nordamerika und APAC und hat weltweit über 700 Ange­stellte.

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medianet.at14 medien Freitag, 17. Juni 2016

••• Von Gianna Schöneich

WIEN. „Werbung auf Smartphones, aber auch am Tablet wird nicht nur als störend, sondern fast als Ein-griff in die Intimsphäre gesehen. Man kennt es von sich selbst: Wenn Werbung aufpoppt, will man sie

meist einfach nur wegwischen“, so Georg Hofherr, Geschäftsführer P8. In einer von P8 in Auftrag gegebe-nen Studie zur „Mediennutzung in Österreich“ gaben 85% der Befrag-ten an, Werbung am Smartphone als störend zu empfinden. „Daraus aber die Aussage ‚Online-Werbung

ist nutzlos‘ abzuleiten, wäre falsch. Sie kann im Rahmen von Produkt-kampagnen, Neueinführungen von Produkten oder zur Steigerung der Bekanntheit einen wertvollen Bei-trag liefern. Sie darf aber nicht nur die einfache Weiterentwicklung der klassischen Printwerbung sein; sie muss Interesse wecken, zu einem weiteren Click verführen. Generell bin ich aber davon überzeugt, dass der richtige Content das Wertvolls-te ist.“

Vertrauen in klassische KanäleWerbung in Zeitungen stört ledig-lich 21%, außerdem zählen diese zu den beliebtesten Mediengattungen (79%). Dennoch greift man immer seltener zur Zeitung, und bei den unter 40-Jährigen überflügeln die digitalen Medien bereits die Print-medien. „Wir nehmen laut der Stu-die zwar am liebsten die Zeitung in die Hand, tun dies im Alltag aber aufgrund anderer Kriterien wie Kosten, Verfügbarkeit, etc. einfach weniger“, erklärt Hofherr.

Klassische Medien stehen in Sachen Vertrauen hoch im Kurs. Für glaubwürdig werden Facebook und Co. hingegen nicht gehalten, Social Media erhält lediglich die Schulnote 5. Sieben von zehn Um-fragteilnehmern fühlen sich von Facebook und Google ausspioniert. Doch weshalb greifen wir auf diese Medien dann noch zurück?

„Der Aufenthalt in Sozialen Me-dien ist heute Teil des Freizeitver-haltens. Menschen konsumieren News, sie diskutieren und un-terhalten sich dort. Gleichzeitig werden sie in ihrer Informations-wahrnehmung aber selektiver. Das Bedürfnis der Teilhabe ist offen-sichtlich größer als die Angst vor dem Ausspioniert-Werden, ‚Fear of missing out‘, sozusagen. Für den Luxus, uns immer und überall aus-tauschen bzw. informieren zu kön-nen, nehmen wir das Eindringen in die Privatsphäre in Kauf“, erklärt Hofherr hierzu.

Die Studie konnte außerdem zei-gen, dass im Online-Nutzungsver-halten vor allem Wohlfühl themen, wie Urlaub oder Ernährung, klas-sische Informationen schlagen. Sollten also Unternehmen, die on-line punkten möchten, auf diese Themen setzen? „Cat Content funk-tioniert, doch Cat Content verkauft nicht. Viel wichtiger ist, dass Un-ternehmen dann gefunden werden, wenn sich potenzielle Kunden für ihre Produkte und Dienstleistun-gen interessieren. Unternehmen müssen sich deshalb in Zukunft auf den richtigen, zielgruppenori-entierten Content beziehungswei-se auf eine ‚ressourcenoptimierte‘ Streuung im Netz konzentrieren. Die perfekte Suchmaschinenopti-mierung ist heute selbstverständ-lich.“ Als Rezept für die Zukunft erklärt Hofherr: „Content is King, Tech is Queen: Zielgruppenorien-tierten Content über die richti-gen, optimierten digitalen Kanäle spielen. Eigentlich recht einfach.“ Informationen zur Studie:

www.p8.eu

„Content is King, Tech is Queen“Die Ergebnisse der Studie „Mediennutzung in Österreich“ wurden kürzlich von der PR-Agentur P8 veröffentlicht. Georg Hofherr über deren Bedeutung für Unternehmen.

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Georg Hofherr ist Geschäftsführer der PR-Agentur P8.

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medianet.at

AMSTERDAM. Heineken hat sein bieriges Herz für die Formel 1 ge­öffnet: Der niederländische Bier­konzern – in Österreich durch die Brau Union vertreten – und das Formula One Management (FOM) kooperieren ab dem neu benannten Formula 1 Gran Premio Heineken D‘Italis 2016. Die globale Partner­schaft ist auf mehrere Jahre aus­gelegt.

„Die Formel 1 – das sind nicht nur einzelne Rennen. Die Formel 1 ist ein weltweites Ereignis. Für

den Kontakt mit bestehenden Kun­den und den Aufbau von potenziel­len künftigen Kundenbeziehungen auf wichtigen Wachstumsmärkten bietet die Formel 1 eine einmalige Chance für Heineken“, sagt Gian­luca Di Tondo, Senior Director Glo­bal Heineken Brand.

Die Vorteile der F 1 ortet er in drei Bereichen: große wirtschaft­liche Möglichkeiten; Ausdehnung der Plattformen für verantwor­tungsvollen Genuss auf neue und innovative Art und Weise und der

„fachliche Austausch“ zwischen der F 1­Belegschaft und den Mit­arbeitern.

Bier ist sozial kompatibelDer lohnende Aspekt der Partner­schaft für den Motorsport liegt üb­rigens nicht nur im monetären Be­reich (bis 2023 sollen kolportierte 220 Mio. € fließen), auch die soziale Kompetenz des Bierriesen dünkt profitabel. Mit Geld habe denn auch der Deal nichts zu tun, merkt F1­Zampano Bernie Ecclestone an.

Und behauptet: „Wir wären selbst dann glücklich, sie an Bord zu ha­ben, wenn sie keinen Cent zahlen würden.“

Um den Deal beworben haben sich wohl mehrere Brauereien – der Erfolg Heinekens in den Soci­al Media­Plattformen war letzt­lich insofern entscheidend, als die Königsdisziplin des Motorsports ihre virtuelle Existenz bis dato eher negierte; mittlerweile ist die F 1 aber auf Twitter, Facebook und YouTube aktiv. (nov)

Live-Marketing

Stargate Group feiert 20 Jahre

WIEN. „Unsere Agentur zeichnet sich durch langfristige Part­nerschaften, ein Höchstmaß an Kundenservice, perfekte Qualität, wertschätzenden Umgang mit den Mitarbeitern und achtsame Nut­zung von Ressourcen aus“, erklärt Geschäftsführer Harald Knoll (Foto re.) anlässlich des 20jährigen Jubiläums der Stargate Group. Kollege Florian Halder ergänzt: „Praxisbezug und Hands on Men­tality werden in unserem inzwi­schen stark gewachsenen Team noch immer groß geschrieben. Wir wissen, wovon wir sprechen, das ist in Wahrheit unser größtes Kapital.“

In Fakten gegossen, schaut die Bilanz der 20 Jahre dann so aus: 1.500 spannende Events mit über 2 Mio. Besuchern und rund 400 Konzert­ und DJ­Acts. Dank per­fekter Markenemotionalisierung mit Liebe zum Detail hat sich die 360° Agentur mit aktuell 24 Mitar­beitern zur Kreativwerkstatt und maßgeblichen Wiener Live­Marke­ting Agentur entwickelt. (nov)

Freitag, 17. Juni 2016 Marketing 15

Heineken im tankDer niederländische Bierkonzern sponsert die Formel 1. Entscheidend für den Deal sei laut F1-Chef Bernie Ecclestone die Social Media-Kompetenz Heinekens.

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v.l.: Scott Quinnell, Jackie Stewart, Gian-luca Di Tondo und Bernie Ecclestone.

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Praxisbezug und Hands on Men-tality werden in unserem Team noch immer groß geschrieben.

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Fundstück der Woche

Gratis WebsitecheckÜBERPRÜFUNG. Im weltweiten Web gesucht und schnell gefunden zu werden, ist essenziell für das Überleben einer Website. Die Agentur Omnes bie­tet aufgrund dessen eine vollkommen kostenlose Überprüfung der Website auf Codequalität, Perfor­mance, Webstandards 2016 und Suchmaschinen­optimierung (SEO).

Detaillierte AuswertungGenutzt werden kann das Service online auf om­nes.at/websitecheck/. Ein Klick auf den „jetzt gratis überprüfen“­Button und eine E­Mail öffnet sich automatisch; hier ist dann der Link der zu über­prüfenden Website einzufügen. Mit einer detail­lierten Auswertung meldet sich das Omnes­Team, sobald die Daten verfügbar sind.

„Dass wir auch in Sachen Websiteoptimierung top sind und den besten Service anbieten, bewei­sen wir mit dem Websitecheck. Wir helfen und schaffen Aufklärung in Sachen SEO“, so Jürgen Tarbauer, Geschäftsführer und Inhaber der Omnes Werbeagentur. (gs)

Der Online-Check: omnes.at/websitecheck/Weitere Informationen: www.omnes.at

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1. Jürgen Tarbauer, Geschäftsführer und Inhaber Omnes; 2. Omnes bietet eine kostenlose Überprüfung von Websiten.

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IslandINSPIRIEREND. Der Reiseführer über Island gibt persönliche Tipps und Informationen für die Planung. Beschrie­ben werden Hinter­grundinformationen, Sehenswürdigkeiten, Preise sowie Unter­künfte und Restau­rants. lonely planet, 422 Seiten; ISBN: 9783 829723831

Wo leben wir denn?

AUFRÜTTELND. In seinem Buch geht ORF­Journalist und ZIB­Moderator Tarek Lein­ter der interessanten These nach, dass unser Bewusstsein nicht zu­letzt durch unsere Le­bensumgebung geformt wird. Brandstätter, 216 Seiten; ISBN: 9783 850339230

Social Media für Journalisten

LEHRE. Die praktischen Grundlagen von Social Media, wie sich durch Facebook, YouTube & Co. der Journalismus verändert hat und wie die einzelnen Dienste im redaktionellen Alltag eingesetzt werden.Springer, 185 Seiten; ISBN: 9783 658073589

besuch in schönbrunn

infoscreen-expedition im zooTIERISCH. 160 Gäste fanden sich im Rahmen des Tiroler Abends in Schön­brunn ein. „Ich freue mich, dass wir auch heuer wieder durch einen Zoo ge­führt werden, der jedes Jahr mit neuen Attraktionen aufwarten kann“, bedank­te sich Infoscreen­Geschäftsführer Franz Solta bei Gastgeberin und Direkto­rin Dagmar Schratter. Diese nutzte ihre Begrüßung für einen Rückblick in die Anfänge des ältesten Tiergartens der Welt und einen Ausblick in die Zukunft des besten Zoos Europas – eine Auszeichnung, die der Tiergarten bereits zum vierten Mal in Folge verliehen bekam. In acht Gruppen wurden die Gäste auf eine tierische Weltreise durch Steppen, Savannen, Regenwälder, Tundra und Taiga geschickt: Vom Baumkronenpfad ging es auf eine Reise durch alle Konti­nente – von den Flughunden im Regenwaldhaus über den Sibirischen Tiger bis zu den Pelikanen.

Kulinarische und musikalische SchmankerlBemerkenswerte historische Fakten konnten auch die Guides bei den Führun­gen berichten. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Zoo vermutlich irrtümlich anstelle der Maria Theresien­Kaserne bombardiert, dabei starben sehr viele Tiere; Bombenkrater, die vom Baumkronenpfad aus zu sehen sind, geben noch heute Zeugnis davon. Im „Tirolergarten“ klang die exklusive Ver­anstaltung dann kulinarisch und auch musikalisch aus. Dort genossen unter anderen Petra Hofstätter (media.at), Petra Gartner (Rail Tours), Susanne Pfalzer (Nordsee), Roman Mende (MediaCom), Karl Welles (UM PanMedia) Ruth Strondl (KHM), Tina Reithofer (Theater an der Wien) und Verena Hauer (Vienna Capitals) die mit Wiener Schrammelmusik garnierten Schmankerl. „Die Waldhansln sind keine bisher unentdeckte Spezies, sondern hervorragende und höchst amüsante Musiker“, stellte Franz Solta jenes Schrammeltrio vor, das mit traditioneller Heurigenmusik für Wiener Klänge sorgte. (dp)

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im lusthaus

sommerfest der „tt“PFLICHTTERMIN. Zum angesagten Treffpunkt zählte Donnerstagabend das kaiserliche Lusthaus im Wiener Prater. Das Motto des geselligen Fests hätte lauten können: Tiroler Charme trifft Wiener Schmäh. Traditionell findet nämlich dort Mitte Juni das illustre Sommerfest der Tiroler Tages-zeitung statt, zu dem Moser Holding­Vorstands­vorsitzender Hermann Petz und TT­Gesamtanzei­genleiter Max Hafele luden.

Hoch erfreut über die vielen und auch hochran­gigen Besucher zeigte sich Petz, der die Gelegenheit nützte, sich bei Kunden, Partnern und Freunden für ihr Vertrauen zu bedanken. „Begehrt sind die Ein­ladungen dazu seit Jahren, schließlich steht das Fest für tolle Gäste, interessante Gespräche und feine Kulinarik“, schwärmte OMV­Marketingchefin Michaela Huber. (dp)

1. (v.l.) Helmut Hanusch (News), Michaela Huber (OMV), Kristin Hanusch-Linser (ÖBB), Gerald Grün-berger (VÖZ); 2. Joachim Feher (MediaCom), Werbe-Expertin Gabriele Stanek, Peter Drobil (Bank Austria); 3. Tiroler Landespolizeidi-rektor Helmut Tomac, Uschi Pöttler-Fellner, Ulli Bree („Vorstadtweiber“); 4. Max Hafele (Tiroler Tageszei-tung), Gabriele Blach, Bene-dikt Zacherl (Schlumberger Marketing); 5. Clemens Pig (APA-GF), Reinhold Lopatka (VP-Klubobmann), Susanne Riess (Wüstenrot-Chefin), Hermann Petz (MoHo-Vorsitzender), Alfons Haider (Entertainer).

1. Gastgeber Franz Solta (Infoscreen), Dagmar Schratter (Tiergarten Schönbrunn), Heimo Fuchs (OMD); 2. Elisabeth Köhle (SOS-Kinderdorf), Herta Schieler (Infoscreen); 3. Edith Frauscher, Sheela Rapf (beide Infoscreen); 4. Claudia Schmidberger-Slond (Tiergarten Schönbrunn), Nicole Mayer (Time Travel).

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retail

Philipp Heim (Merkur Leitung eCommerce) und Merkur-Vorstand Kerstin Neumayer sind sichtlich stolz auf den neuen Onlineshop.

WHO Keine Belege für ein erhöhtes Krebsrisiko durch Kaffee 20

Flugblätter Jeder Fünfte liest weniger oder keine Flugblätter 21

Inverto Über moderne Trendscouts im Pool der Innovationen 22

J. Hornig Der Trend hin zu kalt gebrühtem Kaffee erreicht Österreich 23

Kommentar Nataša Nikolic über Alkohol und die Formel 1 24

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„Das wird der umfassendste Onlineshop Österreichs“13.000 Artikel gibt es bereits zum Start, das Potenzial geht aber in Richtung 20.000 – Merkur hat seinen Onlineshop eröffnet. 18

Slow Food Eine Organisation will die Sorten- und Artenvielfalt retten.

Milchdialog Forderungskatalog mit zehn Punkten erstellt.

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••• Von Christian Novacek

WIEN. „Es wird keine Revoluti-on“, setzt Merkur-Vorstand Kers-tin Neumayer die Prämisse, „ich weiß nicht, ob das 0,5 oder ein Prozent oder auch mal zehn Pro-zent vom Umsatz werden. Aber ich weiß, dass wir einer dynamischen Entwicklung entgegensehen.“ Der Onlinelebensmittelhandel sei zwar ein relativ neues Thema, aber er ist definitiv angekommen – nach Billa jetzt mit Merkur.

Wahrscheinlich wird er bleiben – in Ergänzung und weniger in direkter Konkurrenz zum stationä-ren Geschäft. Denn der Hauptvor-teil des Onlineshoppens sei schon der Convenience-Aspekt, also die Zeit- und Mühe-Ersparnis. Der sensitiv in Lebensmittel verlieb-te Konsument wird weiterhin das Geschäft aufsuchen. Wiewohl: Das Einkaufserlebnis darf im Virtuellen nicht zu kurz kommen. „Neben dem einfachen und schnellen Einkauf wollten wir im Onlinebereich das Einkaufserlebnis implementieren“, führt Merkur eCommerce-Leiter Philipp Heim aus.

Herausgekommen ist nach ei-nem Jahr plus drei Monaten ein mehr als solider Onlineshop – mit der Option auf die Spitzenklas-se. Rund 13.000 Artikel gibt es zum Start, das Potenzial weist in

Richtung 20.000. „Wir werden den umfassendsten Onlineshop im ös-terreichischen LEH haben“, stellt Neumayer klar. Das soll ab 2017 regional nachvollziehbar sein: Zu Wien und Umgebung stoßen dann Graz und Linz als Liefergebiete dazu; längerfristig lautet der Aus-rollplan auf Flächendeckung in Österreich.

Ein Routine-Job?Zu den Basics des Onlineshops: Die Bestellungen treffen elektronisch im Merkur Markt Schönbrunner Allee 18 in Vösendorf ein, der vor-erst der einzig zuständige Markt für Onlinegeschäft ist. Die geor-derten Artikel werden auf Frische und Mindesthaltbarkeit geprüft, verpackt und zum Transport vor-bereitet. Sieben Arbeitsplätze habe man geschaffen. Bis die bestellten Waren verladen werden, lagern sie in eigenen Kühlräumen.

Angeboten werden sowohl kur-ze (2 bis 3 Stunden) als auch lange Lieferzeitfenster (6 bis 7 Stunden), wochentags ist die Zustellung bis 21 Uhr möglich. „Wir haben uns bestmöglich auf den Arbeitsalltag der Menschen eingestellt“, sagt Neumayer. Bei Bestellung bis 14 Uhr wird auf Wunsch am gleichen Tag zugestellt. Je nach Lieferzeit-fenster und Liefertag fallen Lie-fergebühren von 3,90 bis 5,90 € an. Der Mindestbestellwert liegt bei 25 €, wurde aber im Testlauf meist stark überboten. „Der Durch-schnittseinkaufskorb lag bei 50 Euro“, ist Heim mehr als zufrieden. Zum Vergleich: Im stationären Ge-

schäft liegt der durchschnittliche Warenkorb bei rund 35 Euro.

Zugestellt wird letztlich über den Logistikpartner Veloce Boten-dienst GmbH. Frische und Kühlung werden durch den protokollierten Einsatz von Kühlbehältern und -mitteln garantiert. Somit sind TK-Produkte im Regelfall besser geschützt als bei der privaten Ein-kaufstour – die Hitliste in der Be-stelliste führen dennoch Frische-produkte (Obst & Gemüse) sowie Getränke an. Letztere kommen naturgemäß im Einweggebinde an die Haustür. Ein Detail zum Obst: Bananen werden sinnvollerweise nach Stückzahl bestellt – und nach Gewicht abgerechnet.

Maßgeblich für die ZukunftAlles in allem ist es also ein stim-miges Onlinepaket, das Merkur fabriziert hat. Demgemäß soll es als Blaupause für künftige Online-Aktivitäten des Rewe-Konzerns herhalten – selbst Billa wird ir-gendwann mit Merkur-Technik neu starten. Nachjustieren da und dort ist ebenfalls wahrscheinlich; bei-spielsweise ist in der Erstversion keine Kundenrezension möglich, in Zukunft ist sie nicht nur möglich, sondern wahrscheinlich. Bei der Deklaration der Inhaltsstoffe folgt die Verbrauchermarktlinie gesetz-lichen Vorgaben. Das heißt aller-dings, dass man derzeit mit Etiket-tenlesen am Regal im Geschäft die Nase vorn hat. Mehr als fair ist die Übernahme der Aktionspreise im Markt ins eBusiness – ausgenom-men sind lediglich die wöchent-

lichen „Ich such‘s mir aus“-25% Rabatte. Mehr als fair deshalb, weil zwischen Selbstabholung und Zu-stellung ein logistischer Aufwand steht - der monetär mit 3,90 € et-was lumpig abgegolten wird.

Neumayer: „Leider ist das Be-wusstsein für die Leistung, die wir im Onlineshop bieten, noch nicht beim Konsumenten angekommen. Es gibt einige, die nicht einsehen, dass das Onlinegeschäft nicht günstiger sein kann als der Einkauf im Geschäft.“ Der Internet-Riese Amazon hat hier beim Konsumen-ten für eine Preiswahrnehmung ge-sorgt, die im Grunde realitätsfern ist – nachgerade bei Lebensmitteln. Sollte Amazon aber ernsthaft ins (frische) Lebensmittegeschäft ein-steigen, dann hat er nach Einschät-zung vieler Branchenkenner ganz schnell das Preisdiktat in der Hand – weil er Verluste kompensieren kann. Einschränkung: Wenn sich bis dahin die Lebensmittelhänd-ler gut in Stellung gebracht haben, könnte sogar ein Gigant stolpern.

Keine Revolution, aber notwendigOnline mit Lebensmitteln reüssieren, ist hart. Als Investition in die Zukunft führt aber kein Weg daran vorbei. Jetzt hat die Verbrauchermarktkette Merkur ihren Onlineshop gestartet – möglicherweise den besten.

Bequem, schnellMit der größeren Zustellgebühr von 5,90 € lässt sich das Lieferfenster auf zwei Stun-den verkleinern; Rabatte und Aktio-nen gelten wie im Geschäft.

PotenzialDas Umsatz-potenzial der Onlineerlöse schwankt für Merkur-Vorstand Kerstin Neumayer zwischen 0,5 und 10%.

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Das Bewusstsein für die Leistung des Onlineshops ist beim Konsu-menten leider noch nicht ganz angekommen.Einige meinen, wir müssten günstiger sein.

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Die spezialistenIn der Nische haben sich die Waldviertler Händ-ler Kiennast und Kastner Start-ups angelacht: Kien-nast investierte ins Start-up-Unterneh-men Yipbee, und Kastner brachte myProduct.at bereits im März des Vorjahres auf den Weg.

Lebensmittel onlineDie GroßenMotiviert von der Rewe-Mutter in Deutschland, gibt Billa hierzulande den Takt vor im Onlinebusiness. Jetzt folgt Merkur aus dem gleichen Konzern. Mitbe-werber Spar, der mit dem Online-Weinhandel erfolgreich ist, soll bald nachziehen.

Die GefährlichenDie Ankündi-gungen seitens Amazon, das Online-Lebensmit-telgeschäft ernst-haft zu betreiben, sind nicht ohne: Lebensmittel sind online wenig profitabel, via Umwegrentabilität könnte Amazon hier massivst für Preisdruck sorgen.

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medianet.at Freitag, 17. Juni 2016 Aktuelles 19

••• Von Christian Novacek

WIEN. Diese Woche fand er also statt, der herbeigesehnte Milch­dialog auf breiter Basis im Ange­sicht des Verfalls des Milchpreises und der daraus resultierenden Pro­bleme für die Milchbauern. „Es war eine sehr sachliche Debatte“, sagt darüber Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter und verweist auf konstruktive Ergebnisse. Die finden sich subsumiert im ansehn­lichen, 10 Punkte umfassenden For­derungskatalog. Deren direktester ist der Sozialversicherungsnach­lass für Bauern (3 Monate). Womit bereits das Problem angesprochen ist: Eine Forderung ist keine Maß­nahme, sie bedarf der Zustimmung – welche beispielsweise die Arbei­terkammer in ihrer Erst­Reaktion verweigert. Eine weitere, monetä­re Entlastung in Form von Kredit­stundungen dürfte indes unproble­matisch sein; diese hängt nämlich hauptsächlich vom besten Freund der Bauern, der Raiffeisenbank, ab.

Wo bleibt die Perspektive?Die Vertreter der Milchbauern or­ten nach dem Milchdialog zwar die kurzfristige Erleichterung, kei­nesfalls aber eine nachhaltig wirk­same Perspektive. Weiters: Dass das Zehn­Punkte­Programm mehr Mittel für das Milchmarketing der AMA und Gelder aus der Ländli­chen Entwicklung für die Stärkung des Exports vorsieht, stößt Ernst Halbmayr von der IG Milch sauer auf: „Wir haben kein Absatz­ son­dern ein Überproduktions­Problem. Wenn Österreichs Milchbäuerinnen und ­bauern auch zukünftig nach­haltig qualitativ hochwertige Milch erzeugen und davon leben können sollen, müssen wir die produzierte Milchmenge zurückfahren.“

Beim Milchdialog hätte es den Anschein gehabt, dass fast alle Ak­teure verstanden haben, dass die Krise ohne Milchmengensteuerung nicht überwunden werden kann. Leider seien dennoch keine Maß­nahmen zur Reduktion der Milch­menge vorgesehen worden. „Man versucht, die Verantwortung auf die EU und die Verbraucher abzu­schieben“, folgert Halbmayr. Mithin sind die Positionen unterschied­

lich – auch was den Export betrifft. Während die IG Milch gegen die geldvernichtenden Milchpulver­Ex­porte wettert, stellt VÖM­Präsident Helmut Petscher klar: „Jeder zweite Liter Milch wird heute exportiert, aber der Großteil davon sind ferti­ge, veredelte Produkte.“ Als attrak­

tive Lösung für das Exportproblem wurde im Milchdialog die Kreati­on einer neuen, österreichischen Milchmarke diskutiert. Last but not least: Der Handel (Rewe) hat die Möglichkeit signalisiert, einen Cent vom Milchpreis an die Bauern abzudrücken.

Im Milchbottich köchelt es weiterFür Molkereien, Landwirtschaft und Handel verlief der Milchdialog in dieser Woche konstruktiv, für die Bauern ist der resultierende Forderungskatalog nur eine kurzfristige Erleichterung.

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Konstruktiv im Milchdialog: Andrä Rupprechter, Jakob Auer und Helmut Petschar.

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spannen für Bauern (€/100 kg)

Konventionell 28,10

Konventionell (Heumilch) 43,02

Biomilch 41,36

Biomilch (Heumilch) 47,29

Milchvarianten-Anteile

ESL-Milch 48,1%

Haltbarmilch 20,8%

Frischmilch 31,1%

Pro-Kopf-Einkauf Trinkmilch 34,3%

Milchanlieferung

gesamt Tonnen 289.970

davon Bio 14%

davon Heumilch 10%Quelle: AMA, Spannen aus April 2016; Varianten und Pro Kopf-Konsum aus 2015

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medianet.at20 retail Panorama Freitag, 17. Juni 2016

auf die Sortenvielfalt achtet und bereits Sorten produziert, die in der Arche gelistet sind. Rund 30 km nördlich von Salzburg wird nach dem Motto „Vielfalt statt Ein-heitsbier“ gebraut. „Mit unserem holistischen Ansatz der Kreislauf-wirtschaft achten wir über die ge-samte Wertschöpfungskette auf ei-ne nachhaltige Entwicklung“, sagt Christoph Pöpperl, der anfangs skeptisch war, ob ein gutes Bier mit den gelisteten Sorten zustande-kommen kann. Zudem würde man am Wildshut Biere aus Urgetreide wie das Wildshuter Sortenspiel herstellen, das auch von Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit vertragen wird. Gutsverwalter Franz Zehentner: „Wir wollen das Ziel verfolgen, dass wir in Zukunft

WIEN. „Slow Food ist kein Genie-ßer-Verein“, hält Barbara van Melle (von Slow Food Wien) gestern, Don-nerstag, vor versammelten Journa-listen fest. „Wir sind eine eminent politische Organisation, die sich in alle aktuellen politischen Themen, die im Moment relevant sind, wie TTIP oder Glyphosat, einbringt und darauf reagiert.“ Die Non-Pro-fit-Organisation Slow Food setzt sich für die Rettung vom Ausster-ben bedrohter, österreichischer Getreidegattungen, Nutztierarten sowie Obst- und Gemüsesorten ein.

Notwendig sei dies nicht zuletzt dadurch, da in den vergangenen 100 Jahren weltweit etwa 75% der landwirtschaftlich genutzten Viel-falt verloren gegangen ist, so die Organisation.

Regionalität: wichtiges KriteriumInnerhalb von Slow Food gibt es verschiedene Projekte, die die Ein-falt bekämpfen, um so zu einer ku-linarischen Vielfalt zu kommen. Zu den Projekten gehören u.a. die vor 20 Jahren gegründete Arche des Geschmacks, die Slow Food Chef Alliance und die Presidi (italienisch für Schutzräume). Erstere versteht sich als eine Art Katalog für traditi-onelle und vom Aussterben bedroh-te Lebensmittel. Um ein Produkt in die Arche des Geschmacks aufzu-nehmen, muss es diverse Kriterien erfüllen. Das wichtigste ist die re-gionale Verankerung der Produk-tion und des Betriebs, außerdem muss es sich um ein nachhaltig und umweltschonend, aber vor allem handwerklich produziertes Lebensmittel handeln.

Stiegl Wildshut Eine Kooperation, auf die man bei Slow Food besonders stolz zu sein scheint, ist die mit der Brau-erei Stiegl, die in ihrem Wildshut, dem „ersten Biergut Österreichs“,

noch mehr österreichische Sorten anbauen und noch mehr Getrei-desorten anbauen.“ Derzeit hat Stiegl bereits alte heimische Sorten wie die Alpine Pfauengerste zurück ins Leben geholt.

Kirschen finden zurück ins Bgld.Neben den Getreidesorten sind auch das Waldviertler Blondvieh, eine alte robuste Rinderrasse keltischen Ursprungs, sowie das Waldstaudekorn, auch Johannis-roggen genannt, auf der Arche des Geschmacks-Liste. Ebenso wie eine Edelkirschsorte aus dem Burgen-land. Die Produzentin der Leitha-ber Edelkirsche, Rosemarie Stroh-mayer, hatte anfangs mit großen Herausforderungen zu kämpfen: „Es war sehr schwierig, Partner zu finden, die diese seltenen Kirschen bearbeiten, weil sich in unserer Re-gion niemand mehr um die Kirsche gekümmert hat.“ Priorität hätte damals wie heute der Weinbau ge-habt. Mit der Arche hätte man ge-meinsam acht Sorten gefunden, die nur im Burgenland wachsen, sonst nirgends in Österreich. Nach der Landwirtschaftsschulung in Ei-senstadt wurden diese Sorten ge-setzt – in jeder Ortschaft entstand ein Sortenerhaltungsgarten. Hoch-stammbäume erschweren das Pflü-cken. Die Ernte sei heuer aufgrund des Frosts auch sehr gering – statt den üblichen 500 bis 600 kg gibt es heuer nur 100 kg. „Man muss voll mit der Natur mitleben. Ich habe auch das Gefühl, dass mich die Na-tur geerdet hat“, sagt die ehemalige Getränkehändlerin, die mittlerwei-le sogar Leberpastete mit Kirschen herstellt. Auf die Frage, warum die Kirsche aus der burgenländischen Region verschwunden sind, ant-wortet Strohmayer: „Bis 1950/60 ist alles, was die Kirsche anbelangt, noch recht gut gegangen.“ Doch danach wurde der Tenor der Regie-

rettet die Vielfalt!Slow Food setzt sich für die Rettung der dramatisch schwindenden Sorten- und Artenvielfalt in Österreich ein.

im Bild Jürgen Schmü-cking, Barbara van Melle (Slow Food Wien) mit Christian Pöpperl und Franz Ze-hentner von der Brauerei Stiegl.

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Österreich erhebt Einspruch gegen EU-Plan für CETA

WIEN. Österreich ist gegen den Plan der EU-Kom-mission, das bereits ausgehandelte Freihandels-abkommen zwischen der EU und Kanada (CETA) als reines EU-Abkommen einzustufen. Vizekanz-ler Reinhold Mitterlehner (Bild) kündigte am Dienstag nach dem Ministerrat an, per Brief an EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und die zuständige Handelskommissarin Cecilia Malmström Einspruch zu erheben. Sollte Malm-ström das Abkommen als reines EU-Abkommen einstufen, würde dies bedeuten, dass nationalen Parlamenten keine Beteiligung an der Ratifizie-rung zukäme. Mitterlehner möchte, dass es sich bei CETA um ein „gemischtes Abkommen“ handelt, das auch andere Materien berührt. Global 2000 begrüßt den Brief der österreichischen Regierung, fordert aber gleichzeitig: „CETA muss als Ganzes abgelehnt werden und zwar jetzt schon von der gesamten österreichischen Bundesregierung“, so Heidemarie Porstner, CETA-Sprecherin von Global 2000. Die AK meldet sich mit einer Studie ebenfalls zu Wort: „Wir gehen davon aus, dass die ökonomischen Effekte rund um null zu liegen kommen werden“, sagt AK-Expertin Christa Schla-ger. (APA/red)

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WHO gibt Entwarnung für alle Kaffee-Junkies

LYON/BERLIN. Kaffeetrinken erhöht nicht das Krebsrisiko. Zu diesem erleichternden Ergebnis kommt die Internationale Krebsforschungsagen-tur (IARC), eine Behörde der Weltgesundheitsor-ganisation (WHO). Die IARC hatte Kaffee bereits 1991 als möglicherweise krebserregend eingestuft,nachdem sie damals Studien untersuchte, die eine Verbindung des Getränks mit Blasenkrebs belegten. Viele dieser Studien ließen aber außer Acht, dass Menschen, die viel Kaffee trinken, eher rauchen, räumt die Behörde mittlerweile ein. Ta-bakkonsum steigert das Risiko für Blasenkrebs deutlich. Nun prüfte die IARC erneut mehr als 500 Ernährungsstudien und kam zu dem Ergebnis, dass sie Kaffee wohl vorschnell verurteilt hatte. Bei den aktuellen Untersuchungen wurden sogar Hinweise darauf gefunden, dass Kaffee die Gefahr für zwei Tumorarten senke. Doch Vorsicht: Die Einstufung bedeutet nicht, dass Kaffeekonsum gesund ist, sondern lediglich, dass die vorhande-nen Daten keine Schlüsse erlaubten. Die Experten warnen allerdings vor dem Verzehr sehr heißer Getränke (über 65 Grad), da dieser „wahrschein-lich die Gefahr für Speiseröhrenkrebs“ erhöhe, so Epidemiologe Dana Loomis. (nn)

Slow Food ist kein Genie-ßer-Verein. Wir sind eine politische Organisation.

Wir wollen noch mehr österreichische Sorten anbauen.

Die Leithaber Edelkirschen finden zurück ins Burgenland. Das Sortenspektrum umfasst mehr als 15 verschiedene Süßkirschensorten.

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Rosemarie Strohmayer produziert die Leithaber Edelkirsche.

Franz Zehentner Gutsleiter Stiegl Wildshut

Barbara van melle Slow Food Wien

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Erwartungen hoch geschraubtHANGZHOU. Es sind ehrgeizige Ziele, die sich der größte chine-sische Online-Händler Alibaba setzt. Bis 2020 will das Unter-nehmen den Gesamtwert der abgewickelten Geschäfte (Brut-towarenwert) auf umgerechnet 806 Mrd. € von geschätzten 415 Mrd. € in diesem Geschäftsjahr verdoppeln, wie der Rivale von US-Weltmarktführer Amazon am Dienstag auf einer Investo-renkonferenz mitteilte. Bis zum Jahr 2036 kalkuliere Alibaba mit rund zwei Mrd. Kunden. Derzeit habe der Konzern etwa 423 Mio. aktive Käufer. Alibaba hatte 2014 beim größten Bör-sengang aller Zeiten rund gut 22 Mrd. € eingenommen. (APA/dp)

Karstadt

Mehr Umsatz erwartet ESSEN. Einem Bericht der Bild zufolge soll die Warenhausket-te Karstadt dieses Jahr deut-lich mehr Umsatz als erwartet machen. „Wir rechnen mit einem zweistelligen Millionen-betrag zusätzlich“, zitiert Bild Vertriebschef Thomas Wanke. Auslöser für das Plus sei die erfolgreiche Jubiläums-Aktion zum 135. Karstadt-Geburtstag. Karstadt macht im Jahr gut zwei Mrd. € Umsatz. Zudem sei das Sanierungsprogramm „Fokus“ zu „exakt 99 Prozent umgesetzt“, so Wanke. Neben wenigen Personalfragen sei die Modernisierung der Kassen-systeme zum Teil noch nicht umgesetzt. „Wir haben in den Filialen, die wir sowieso dieses Jahr stark modernisieren, die neuen Kassensysteme noch nicht installiert, weil wir ja anders als früher jetzt aufs Geld schauen“, erklärte Wanke. Das passiere aber bis Ende des Jahres. (APA/dp)

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Preisbremse für LebensmittelKUALA LUMPUR. Um Geschäf-temacherei auf Kosten von Muslimen zu verhindern, führt die malaysische Regierung mit Ende des Fastenmonats Ramadan eine Preisbremse für Grundnahrungsmittel ein. Das kündigte Handelsminister Hamzah Zainuddin vor Kurzem an. Wer zwischen dem 16. Juni und 6. Juli gegen die Preis-obergrenzen für Hühner- und Rindfleisch, Eier, Tomaten, Fisch und 16 weitere Bedarfs-waren verstößt, riskiert Strafen von umgerechnet bis zu 22.000 €. Nichtregierungsorganisati-onen und Verbraucherschutz-gruppen sollen im Auftrag der Regierung überwachen, ob die Regeln eingehalten werden. Das Ende des für Muslime heiligen Fastenmonats Rama-dan wird in dem islamisch geprägten Land mit tagelangen Festen und üppigen Mahlzei-ten gefeiert. Mehr als 60% der gut 30 Mio. Einwohner des südostasiatischen Staats sind Muslime. (APA/dp)

Freitag, 17. Juni 2016 retail Panorama 21

••• Von Daniela Prugger

WIEN. Die digitale Transformation ist bei den Flugblättern nicht auf-haltbar – das belegt auch die vor Kurzem präsentierte österreichi-sche Flugblattstudie 2016, die vom Marktforschungsinstitut MindTake im Auftrag des Aktionsportals wo-gibtswas.at durchgeführt wurde. Ziel der repräsentativen Umfrage unter insgesamt 2.004 Österrei-chern im Alter von 15 bis 69 Jahren im Erhebungszeitraum 10. März bis 24. März 2016 war die detail-lierte Untersuchung des Informati-onsverhaltens der Konsumenten in Bezug auf Aktionen und Angebote des Handels unter Einbeziehung der digitalen Kanäle.

Jeder Fünfte hat genug Demnach befinden sich die Infor-mationsgewohnheiten der Käufer in einem starken Umbruch. Nur mehr 8,2 Prozent der Österreicher informieren sich ausschließlich über Flugblätter. Um alle Konsu-menten flächendeckend zu errei-chen, brauche es mittlerweile eine starke Einbindung des digitalen Kanals, um vor allem junge Men-schen zu erreichen – das indizieren die Ergebnisse. Schließlich nutzt bereits jeder Dritte Aktionsportale bei der Suche nach Aktionen und Angeboten.

Flugblätter werden bevorzugt zu Hause gelesen; unterwegs, in der Arbeit und im Geschäft spielen die digitalen Kanäle ihre Stärken aus und liegen hier in der Nut-zung bereits voran. Jeder fünf-te Befragte gibt an, dass er heute weniger oder gar keine Flugblätter mehr liest. Knapp 6 von 10 Perso-nen (57,7%) monieren, dass sie eher zu viel bzw. deutlich zu viel Flug-blätter zugestellt bekommen; jeder 5. Wiener Haushalt ohne „Bitte keine Werbung“-Aufkleber möchte gern einen verwenden. Die Studie hat insgesamt vier Haupt-Nutzer-gruppen identifiziert: 90,3% der Befragten informieren sich sowohl über Flugblätter als auch über das Internet; 8,2 Prozent, primär

ältere Personen, informieren sich einzig und allein über Flugblätter; ein knappes Prozent (0,8 Prozent) verlässt sich ausschließlich auf digitale Informationskanäle und nur 0,7 Prozent informieren sich prinzipiell nicht über Aktionen und Angebote, unabhängig von den zur Verfügung stehenden Medienkanä-len. Die zwei wichtigsten Anwen-dungsfälle für digitale Medien sind die konkrete Suche nach Aktionen und Angeboten einzelner Produkte (71,7%) und als Ersatz, wenn das Print-Flugblatt nicht mehr bei der Hand ist bzw. schon weggeworfen wurde (36,2%).

Digitale Transformation90% kombinieren Flugblätter und Internet miteinander. Vor allem junge Menschen greifen häufiger zu digitalen Alternativen. Das Internet wird generell eher anlassbezogen genutzt, wenn ein konkretes Pro-dukt gesucht wird oder das Flug-

blatt nicht (mehr) zur Verfügung steht. „Die digitale Transformati-on ist bei den Flugblättern mitt-lerweile unübersehbar. Während bei älteren Konsumenten Aktions-portale als praktische Ergänzung genutzt werden, ist in jüngeren Zielgruppen die digitale Substitu-ierung der Flugblätter zum Teil be-reits Realität geworden“, resümiert Oliver Olschewski, Geschäftsfüh-rer von wogibtswas.at. Die kon-sequente Arbeit von wogibtswas werde durch die Bestätigung ge-krönt, „dass wir laut dieser Studie das mit Abstand bekannteste und meistgenutzte Aktionsportal Ös-terreichs betreiben. Angesichts der Tatsache, dass auf Smartphones bis zu 150 Mal pro Tag Informati-onen abgerufen werden, sehen wir für unseren Dienst ein weiteres starkes Wachstumspotenzial für die nächsten Jahre, das auch durch die vorliegende Erhebung bestätigt wird“, so Olschweski weiter.

Welche Zukunft haben Flugblätter?Laut der österreichischen Flugblattstudie liest jeder fünfte Befragte weniger oder keine Flugblätter mehr – das Informa-tionsverhalten der Österreicher hat sich eindeutig verändert.

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rung, man solle die Kirsche rund um den Neusiedlersee vergessen, immer lauter. „Der Weinbau wur-de immer stärker gefördert“, und die großen Kirschbäume waren im Weg.

Über Slow FoodSlow Food wurde 1989 in Italien gegründet und umfasst heute ein weltweites Netzwerk von über ei-ner Mio. Menschen, „die sich für faires, sauberes und gutes Essen einsetzen“. Darunter sind Bauern, Lebensmittelproduzenten, Köche sowie Aktivisten und Wissen-schaftler aus mehr als 160 Ländern der Welt. (nn)

Wir wollen noch mehr österreichische Sorten anbauen.

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Rosemarie Strohmayer produziert die Leithaber Edelkirsche.

Franz Zehentner Gutsleiter Stiegl Wildshut

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medianet.at22 TrendscouTs Freitag, 17. Juni 2016

WIEN/KÖLN. Mehr als 80.000 Arti-kel werden jedes Jahr in Deutsch-land beworben. In dieser Fülle ist es wichtig, Trends frühzeitig zu erkennen, zu verfolgen und mit innovativen Produktideen aufzu-fallen – zum einen, um sich vom Wettbewerb zu differenzieren, zum

anderen, um eine höhere Kunden-zufriedenheit und infolge höhere Kunden frequenz zu erzielen.

Außerdem lassen sich durch die schnelle Listung von Innovationen höhere Margen generieren. Aber Vorsicht: Ein schlechtes Innova-tionsmanagement schlägt sich

gleichermaßen in Marge und Kun-denfrequenz nieder – und kann zu einem unkalkulierbaren Restanten-Problem werden.

Innovationen findenDas Fehlen von umfassenden Marktdaten im Non-Food-Bereich (analog zu GfK) erschwert das Auf-spüren von Trends. Um dennoch an Innovationen zu gelangen, haben Handelsunternehmen zwei Mög-lichkeiten: Sie können diese direkt von Lieferanten einkaufen oder in-tern selbst entwickeln und die Pro-duktion dann in Auftrag geben.

Eine Befragung von Unterneh-mensberater Inverto unter Ein-kaufsexperten zeigt: Das Zukaufen von Non-Food-Innovationen ist einfacher und mit weniger Risiko verbunden.

Daher sollten sich Händler, de-ren Kernkompetenz nicht im Non-Food liegt, zunächst hierauf kon-zentrieren. Erst wenn man das Geschäft beherrscht, sollte man schrittweise in die eigene Innova-tionsentwicklung einsteigen. Denn: Lieferanten sind näher am Markt als Händler und konstant auf der Suche nach neuen Innovationen. Für einen gelungenen Crossover in dieser Sache steht der Tierbedarfs-händler Fressnapf; dieser zeichnet regelmäßig neue Produktideen von Ausstellern auf der Weltleitmesse der Heimtierbranche Interzoo und anderen Herstellern mit einem „In-novation Award“ aus. Die Gewinner nimmt Fressnapf dann ins Sorti-ment auf.

Messen als InnovationsquelleFürs Non-Food-Trendscouting wer-den asiatische Messen wichtiger. Laut WIPO (Weltorganisation für geistiges Eigentum) stehen die asi-atischen Länder für 43% aller Pa-tentanmeldungen. Ein hohes Maß an „Asien-Kompetenz“ mag so-mit entscheidend sein, um Trends schnell zu erkennen. „Nur auf die Canton Fair fliegen und über die Messe schlendern, um sich überra-schen zu lassen, funktioniert nicht mehr“, sagt Minrui Ji, Managing Director bei Inverto China. Trend-scoutingreisen müssen vorbereitet sein und mit lokalem Sprach- und Kultur-Know-how durchgeführt werden, damit die Zeit effizient ge-nutzt und relevante Produkte iden-tifiziert werden können. (nov)

Trendscouting für die ProfisDas Beratungsunternehmen Inverto verrät, wie moderne Trendscouts im großen Pool der Innovationen heute noch den Überblick bewahren.

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Asiatische Messen wie die Canton Fair in China sind fürs Trendscouting unverzichtbar.

bis 12. SEPTEMBER 2016www.eventaward.at

VERLEIHUNGSABEND: 06. DEZEMBER 2016 | WIEN

Goldene regelUnternehmen, deren Kernkom-petenz nicht im Non-Food-Bereich liegt, fahren bes-ser damit, wenn sie Innovationen zukaufen. In die eigene Innovati-onsentwicklung sollte man sinnvoll dann investie-ren, wenn man das Geschäft beherrscht.

AsienkompetenzDie Messe ist das ureigene Biotop des Trend scouts – heute wie gestern. Derzeit unverzichtbar sind die asiatischen Messen – die asi-atischen Länder sind aktuell für 43% aller Patent-anmeldungen verantwortlich.

Innovationssuche

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medianet.at Freitag, 17. Juni 2016 Aktuelles 23

••• Von Daniela Prugger

WIEN. „In den USA ist Cold Brew längst schon etabliert“, stellt Johannes Hornig bei der Präsenta-tion der neuesten Kaffeespezialität aus dem Hause J. Hornig in Wien fest. Mit dem Launch von Cold Brew bringt das Grazer Unterneh-men ein Sommergetränk auf den Markt – haltbaren, kalt gebrüh-ten, kalorienarmen Kaffee in der Flasche. „Zunächst möchten wir mit dem Produkt vor allem in die Trendgastronomie, aber auch der Handel wird angepeilt.“ Für die Zu-bereitung verwendet die Rösterei ausschließlich Wasser mit Raum-temperatur; während der Brüh-vorgang mit heißem Wasser nur maximal wenige Minuten dauert, braucht der kalt extrahierte Kaffee „18 Stunden, um sein gesamtes Ge-schmackspotenzial zu entfalten“, erklärt J. Hornig-Headbarista Bar-bara Bauer – „nur so können sich alle Aromastoffe aus dem Kaffee-mehl lösen.“ Damit ist Cold Brew kein Eiskaffee – aber trotzdem mehr als einfach nur kalter Kaffee, er schmeckt süßlich, fruchtig, mild.

Trend erreicht gerade ÖsterreichSeinen Ursprung hat Cold Brew in Japan, wo man ihn schon seit dem 17. Jahrhundert kennt. „Aus asiatischen Cafés ist Cold Brew nicht mehr wegzudenken. Einen richtigen Hype gibt es gerade in den USA; dort wird in vielen Coffee Shops schon mehr kalt gebrühter als heiß gebrühter Kaffee verkauft – sogar im Winter“, erläutert der Geschäftsführer. Wichtig bei einer Produkteinführung wie jener von Cold Brew seien ein cooles Design und modernes Marken-Image – „wir haben uns für die handliche

0,33 Liter-Flasche entschieden, als Dose wird es das Getränk nicht geben.“ Zwar erreiche der Trend gerade erst Österreich, Hornig zeigt sich dennoch zuversicht-lich. Der Verlauf des vergangenen Geschäftsjahrs dürfte der Zuver-sicht Hornigs noch zusätzlichen

Aufwind verpassen: Das Umsatz-ergebnis von 14,7 Mio. € in 2015 bedeutet ein Plus von 9,2%. Das Unternehmen hat sich zuletzt zu einem der nationalen Top-Anbieter von Kaffee und Heißgetränken ent-wickelt und hat im Außer Haus-Bereich rund 5.000 Kunden.

Nicht einfach nur eiskaffeeVielerorts ist kalt gebrühter Kaffee ein fester Bestandteil der Kaffeekultur. Mit dem Produktlaunch „Cold Brew“ aus dem Hause J. Hornig erreicht der Trend auch Österreich.

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Hofer

Neue Filiale ist CO2-emissionsfreiAMSTETTEN. Seit Jänner 2016 ar-beitet Hofer als erster Lebensmit-telhändler in Österreich vollkom-men CO

2-neutral. Möglich macht

dies neben der Kompensation von rund 30.000 t CO

2 über Kli-

maschutzprojekte v.a. eine Reihe an Energieeffizienz-Maßnahmen. Als Vorzeigeobjekt in Sachen Kli-maschutz gilt die Hofer-Filiale in Bergland – und ab sofort auch eine weitere in Amstetten; der Markt in der Franz-Kollmann-Straße 6, der am 16. Juni große Wiederer-öffnung am gewohnten Standort feiert, kommt ebenso wie die Filia-le in Bergland gänzlich ohne CO

2-

Ausstoß aus. In der Filiale sind 14 Mitarbeiter und ein Lehrling be-schäftigt. Der Obst- und Gemüse-bereich präsentiert sich als Markt-platz in rustikalem Holzdesign und bietet sowohl Weinregal als auch eine Mediabox für CD- und DVD-Neuheiten. (red)

J. Hornig-Headbarista Barbara Bauer und Geschäftsführer Johannes Hornig.

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medianet.at24 SHOP TALK Freitag, 17. Juni 2016

SPAR LOgiSTiKzenTRum

Fulminante eröffnung in ebergassingOPENING-EVENT. Nach zwei Jahren Bauzeit und Investitionen in Höhe von 85 Mio. € steht nun das neue, moderne Lebensmittel-Lager der Spar in Ebergas-sing. Die feierliche Eröffnung fand am Samstag, den 11. Juni, mit rund 500 Gäs-ten statt, unter ihnen die Bundesminister Hans Jörg Schelling und Wolfgang Sobotka. Die geladenen Gäste konnten sich im Rahmen eines großen Fests die beeindruckenden Lagerdimensionen und innovativen Technologien aus der Nä-he ansehen. Neben den beiden Ministern war auch der Ebergassinger Bürger-meister Roman Stachlberger, Knapp-Vorstand Gerald Hofer sowie der gesam-te Spar-Vorstand anwesend. Gerhard Drexel, Friedrich Poppmeier, Hans K. Reisch und Rudolf Staudinger feierten mit Vertretern der Lebensmittelindus-trie, Geschäftsführern der regionalen Spar-Zentralen aus ganz Österreich und vielen niederösterreichischen Spar-Kaufleuten bis in die späte Nacht. „Kaum ein Land hat ein so dichtes Netz an hochwertigen Lebensmittelgeschäften. Um diese Spitzenposition zu behalten, braucht es Unternehmen mit Entschei-dungsträgern, die sich an den Bedürfnissen der Bevölkerung orientieren und verantwortungsvoll handeln – beides spüre ich bei Spar“, sagte Sobotka. (nn)

PRODuKT DeR WOCHe

Kenwood mischt das Buffet aufMIX IT UP. Mit steigenden Temperaturen steigt auch die Laune nach Gartenparties und leichten Sommergerichten. Pesto, Hummus und Dips bringen Abwechslung in jedes Buffet und sollen mit dem Ken-wood Zerkleinerer unkompliziert und leicht von der Hand gehen. Der Kenwood Zerkleinerer CH580 verfügt über einen 500 ml Kunststoffbe-hälter und das „Quad Blade System“, eine doppelte Messereinheit aus hochwertigem Edelstahl, die selbst mit hartnäckigsten Zutaten fertig wird. Dann heißt es nur noch Zutaten hinein, Knopf drücken und los gehts. UVP: 39,99 €. Mehr Infos unter: www.kenwoodaustria.at

ÖFV

30 Jahre Franchise-VerbandAWARD-GALA. Der Österreichische Franchise Verband (ÖFV) feierte im Rahmen der Franchise Gala im Novomatic Forum in Wien sein 30-jäh-riges Bestehen. Heuer ehrten ÖFV-Präsident Andreas Haider und Generalsekretärin Barbara Rolinek Lucky Car (bestes Franchise-System), AIS 24 Stunden Betreuung (bestes Franchise-System Newcomer), viterma 24h Badrenovierung (bester Franchise-Partner). Als „Bester Franchise-Partner Newcomer“ des Lebensmitteleinzelhändlers Uni-markt erhielt der Linzer sozial-ökonomische Be-trieb Smartwork eine Trophäe. (nn)

JOYA

Yoga Convention unter freiem Himmel NAMASTÉ. Rund 3.000 wetterfeste Yoga-Fans kamen vergangenen Samstag in den Wiener Burggarten, um der Joya Yoga-Session unter freiem Himmel beizuwohnen. Acht Yoga-Studios hielten den ganzen Tag über kostenlose Yoga-Kurse in verschiedenen Yoga-Stilen und begeisterten damit Einsteiger wie Profis gleichermaßen. Beim Yoga gesichtet: Sängerin und Yogatrainerin Diana Lueger, Moderatorin Birgit Pöltl, Ballmutter Yvonne Rueff, Trainerin Regina Kail-Urban, Moderatorin Kathi Steininger, Kabarettist Martin Oberhauser, DJane Martina Kaiser und Ö3-DJ Alex List. „Mit der kostenlosen Joya Yoga Convention möchten wir den Joya Lebensstil kommunizieren und unsere Kon-sumenten einladen, mit uns den ersten Schritt zu einem modern-ausgewoge-nen Leben im Einklang mit Geist und Körper zu tun“, erklärt Marketingleiter Florian Schmied. (nn)

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1. Spar-Vorstand Friedrich Poppmeier, Vorstandsvorsitzender Gerhard Drexel, Innen minister Wolfgang Sobotka, Bundesminister Hans-Jörg Schelling, Spar-Geschäftsführer Alois Huber und die Vorstände Hans K. Reisch und Rudolf Staudinger; 2. Es regnete Applaus und Konfetti in Ebergassing.

Andreas Haider (ÖFV), Martin Wolf (Österreichische Post AG), Robert Dörr (Lu-cky Car), Barbara Rolinek (ÖFV) und Ostoja Matic (Lucky Car)

Tibor SzékácsDer dritte Hofer-Vorstand ist der gebürtige Ungar Tibor Székács. Székács studierte Betriebswissen-schaft in Budapest und begann seine Karriere im Jahr 1993 bei der Firma Plus in Ungarn als Regionalverkaufsleiter, wo er bis 2006 Vorsitzen-der der Geschäftsfüh-rung war. 2006 wurde er Geschäftsführer von Aldi Ungarn und war zuletzt als Landesgeschäfts-führer für den Auf- und Ausbau von Aldi Ungarn verantwortlich.

ein Werbedeal erregt die gemüterDas Alkoholproblem der Formel 1.

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Michael KroneggerDiskonter Hofer be-kommt eine neue Führungsmannschaft. Neben Günther Helm gehört künftig auch Michael Kronegger zum Vorstand. Der studier-te Ökonom startete seine Karriere 2001 als Regionalverkaufsleiter bei Hofer. Nach ver-schiedenen Stationen war Kronegger zuletzt Landesgeschäftsführer von Hofer Slowenien.

Kathi Steininger, Martina Kaiser, Yvonne Rueff, Martin Oberhauser, Diana Lueger, Alex List.

Am Tellerrand ••• Von Nataša Nikolic

PRICKELND. Autofahren und Al-kohol gehören definitiv nicht zu-sammen. Laut Statistik Austria hat ebendiese Kombination seit 2005 in Österreich 474 Tote und mehr als 36.000 Verletzte gefordert – die Dunkelziffer ist noch höher. Unge-fähr jeder 13. Verkehrstote ist dem-nach Opfer eines Alkohol unfalls. Eine EU-Richtlinie untersagt Al-koholwerbung in Verbindung mit dem Fahren. Nichtsdestotrotz sind hochprozentige Lackierungen gera-de bei Formel 1 Boliden keine Sel-

tenheit. Ganz im Gegenteil: Spiritu-osenhersteller aus der ganzen Welt zahlen Millionen, um die schnellen Flitzer mit ihren Logos schmücken zu dürfen.

Motorsport oder Alkohol-Event? In dieser Woche sorgte die Be-kanntgabe eines weiteren bedeu-tenden Sponsoring-Deals zwischen dem (bald) zweitgrößten Bierkon-zern der Welt und der Formel1 für Aufregung. Rund 200 Mio. Euro soll der fünfjährige Werbedeal wert sein, den die niederländische Brau-erei Heineken mit Bernie Ecclesto-ne abgeschlossen hat und die sie zu einem der Hauptsponsoren der F1 macht. Für die Kooperation ha-gelt es heftige Kritik von der Euro-

pean Alcohol Policy Alliance Euro-care. Die Allianz fordert im Namen von 40 Gesundheitsorganisationen ein sofortiges Ende des Deals. Die Formel 1 solle sich fragen, ob sie Motorsport oder ein Werbeevent für Alkohol sein will, so Eurocare. Da hilft es auch nicht, dass es im begleitenden TV-Spot im Wesentli-chen darum geht, Heineken (beim Fahren) nicht zu trinken. Nachdem Jahre zuvor das Tabakwerbever-bot dem Motorsport die Sponsoren vertrieb, müssen nun auch die Her-steller alkoholischer Getränke dran glauben. Womöglich fällt dann bald die beliebte Champagner- Dusche bei der Siegerehrung aus. Das geht ja bestimmt auch mit sprudelndem Wasser ganz gut.

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financenet & real:estate

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Im osten geht endlich wieder die Sonne aufIm CEE-Raum klettert die Eigenkapitalrendite der Banken auf knapp 10%, freut sich Karl Sevelda, CEO Raiffeisen Bank International. 26

106x85_Medianet_RZ.indd 2 26.11.15 20:28

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Kein Private equity-Meister Was in Österreich so heißt, aber de facto nicht so ist 27

europameister Visionäre Baukunst – ein Überblick über Europas beste Bauten 28

Deal-Meister bareal-Chef Michael Zöchling im medianet-Exklusivinterview 30

Nachhaltigkeits-Meister Ex-klusivinterview mit Max Deml, Autor „Grünes Geld 2020“ 32

VERMITTLUNGVERWALTUNGBEWERTUNGBAUMANAGEMENT

www.ehl.at

ATX (Schluss 15.6.) 2.124,27 -5,39%

Top 5 ATX Prime

Flop 5 ATX Prime

▲ Buwog 5,77%

▲ Agrana 5,54%

▲ Kapsch Trafficcom 3,59%

▲ cross Industries 3,38%

▲ Warimpex 2,07%

▼ Uniqa -14,02%

▼ Zumtobel -12,59%

▼ AT&S -10,64%

▼ vIG -10,19%

▼ Schoeller-Bleckmann -9,10%

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ATX 8.–15. Juni 2016

IATX (Schluss 15.6.) 227,15 -2,14%

▲ Buwog 5,77%

▲ Warimpex 2,07%

▼ Atrium -0,75%

▼ cA Immo -3,23%

▼ S Immo -3,34%

▼ conwert -3,58%

▼ Immofinanz -6,84%

5,77%Buwog

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IATX 8.–15. Juni 2016

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maß aus Belarus stammen werden. Das führte zwangsläufig zu einem Profitabilitätsrückgang und einer Eigenkapitalrendite (RoE; Anm.) von minus 0,1%. In Zentral- und Osteuropa (CEE; Anm.) lag diese bei rund 5%, in der Eurozone bei 6%.

Interessanterweise zeigt sich Leben am russischen Markt: „Füh-rende westliche Banken wie etwa SocGen, UniCredit, RBI und Citi, haben ihr Engagement im Russ-landgeschäft bekräftigt und 2015 sogar den Markt übertroffen“, sagt Elena Romanova von RBI/Raiffei-sen Research. In einem günstigen Szenario hält sie sogar eine Eigen-kapitalrendite von rund 12 bis 13%

am russischen Markt noch immer möglich.

Eigenkapitalrendite wird besserInsgesamt, so die Spezialisten von Raiffeisen international, lag die CEE-Eigenkapitalrendite unter 5%; 2014 waren es noch 6,9% gewesen. Zum Vergleich: In der Eurozone lag die Eigenkapitalrendite bei rund 6%.

Es kam vor allem in den EE-Ban-kenmärkten, inklusive Russland, zu einem substanziellen und breiten Rückgang der Profitabilität. 2015 lag die EE-Eigenkapitalrendite bei minus 0,1%.

Die gute Nachricht: Gleichzei-tig gab es aber einen beachtlichen Fortschritt in CE/SEE mit einer Eigenkapitalrendite von 9,7%. Im Gegensatz zum Jahr 2014, als noch drei CE/SEE-Bankenmärkte nega-tiv waren – nämlich Ungarn, Slowe-nien und Rumänien – schrieb 2015 nur Kroatien Verluste.

Außerdem verzeichneten 2015 fast alle CEE-Bankenmärkte solide Einlagen – in den meisten Fällen wurde dabei das Kreditwachstum sogar substanziell übertroffen. In der Folge verbesserte sich das Ver-hältnis von Krediten zu Einlagen (loan-to-deposit ratio, L/D-Ver-hältnis; Anm.) im gesamten CEE-Bankengeschäft weiterhin deutlich und erreichte einen mehrjährigen

Tiefstand. Derzeit liegt das L/D-Verhältnis in CE und SEE bei 92 bzw. bei 86% – diese Niveaus waren seit 2005/06 nicht mehr erreicht worden.

Zu viel Liquidität in RusslandEin interessantes Detail bildet die Entwicklung des Kreditgeschäfts in Russland; dort wiesen beide Kern-segmente, nämlich die Kreditver-gaben in lokaler Währung und in Fremdwährung, ein L/D-Verhältnis von unter 100% aus, was die aktu-elle Überliquidität und den Mangel an qualifizierter Kreditnachfrage widerspiegelt.

Die Konklusio der Raiffeisen-Ex-perten: Für große Universalbank-Modelle sollte es derzeit in allen CEE-Bankenmärkten möglich sein, ein L/D-Verhältnis von weit unter 100% zu erzielen.

••• Von Reinhard Krémer

WIEN. Das Bankgeschäft war in den letzten Jahren in Europa – sagen wir – schwierig; manche Insider würden hier lieber das Wort „schmerzhaft“ wählen.

Vor allem im Osten gab es we-nig zu lachen: Striktere Kapital-vorschriften, ein hohes Ausmaß an regulatorischer Einflussnahme und das anhaltend ultra-niedrige Zins-umfeld machten die Sache nicht einfach. Dazu kam dann, wie zum Beispiel in Ungarn, die staatlich verordnete Zwangskonvertierung von Fremdwährungskrediten zu für die Banken desaströsen Kursen.

Merkbare FortschritteDoch in all dem Schatten zeigte sich schon letztes Jahr ein Licht-blick: „Obwohl 2015 ein weiteres schwieriges Jahr für die Banken-branche in Zentral- und Osteuropa (CEE; Anm.) war, gab es doch auch merkbaren Fortschritt in den zen-traleuropäischen und südosteuro-päischen (CE/SEE; Anm.) Banken-märkten, wo sich die Profitabilität einer Eigenkapitalrendite von zehn Prozent näherte“, meint Karl Sevel-da, CEO der Raiffeisen Bank Inter-national AG (RBI). Zum ersten Mal, so Sevelda, überschritten die Akti-va in den CE/SEE-Bankenmärkten 2015 die 1.000 Mrd. €-Schwelle, was auch das Wachstumspotenzial der Region zeigt.

Wachstumsmöglichkeiten blei-ben in den CEE-Bankenmärkten bestehen, ist man bei Raiffeisen International überzeugt. Kurzfris-tig erwartet man solides Wachs-tum in den CE/SEE-Märkten, mit einem baldigen Aufwärtstrend im Retail. Langfristig ist nominales Kreditwachstum zwischen rund 8 und 10% jährlich möglich. Der Ausblick der Giebelkreuzler für CE/SEE wird von breiteren Entwick-lungen westlicher Banken unter-stützt, wo das Deleveraging weitge-hend abgeschlossen zu sein scheint.

Aktiva werden schlechterVor allem in Osteuropa zeigte sich eine spürbare Verschlechterung der Aktiva-Qualität. Die Ratio der NPL (Non-Performing-Loans; notleiden-de Kredite; Anm.) lag in Osteuropa zwischen rund 7 und 9%, in der Ukraine gar zwischen 20 und 40%.

Für 2016 erwarten die Analysten von Raiffeisen Research weitere, moderate Verschlechterungen der NPL Ratio in den EE-Bankenmärk-ten, die hauptsächlich aus Russ-land und zu einem geringeren Aus-

Wo es für die Banken rund läuftBei der Profitabilität von Banken gibt es deutliche regionale Unterschiede. Am besten läuft das Geschäft in Zentral- und Südosteuropa; diese Region liegt dabei klar vor der Eurozone.

GottseibeiunsDie verpflichtende Konvertierung von Fremdwährungs-krediten, wie sie auch Ungarns Premier Viktor Orbán betrieben hat, verhagelte die Performance der Banken.

AktivaZum ersten Mal überschritten die Aktiva in den CE/SEE-Banken-märkten 2015 die 1.000-Mrd.-€-Schwelle – das zeigt das Wachs-tumspotenzial der Region.

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26 finAnce:cover Freitag, 17. Juni 2016

Karl Sevelda Raiffeisen International

CEE bleibt eine Wachs-tumsregion für Banken, und das Engagement zahlt sich nach wie vor aus.

SolideDem Trend der letzten Jahre folgend, verzeich-neten 2015 fast alle Zentral- und osteuropäischen-Bankenmärkte solide Einlagen, melden die Exper-ten von Raiffei-

sen Research. Das Verhältnis von Krediten zu Einlagen, die sogenannte loan-to-deposit ratio oder einfach L/D-Verhältnis, verbesserte sich 2015 im gesamten CEE-

Bankengeschäft deutlich. Wenn man das L/D-Verhältnis in Osteuropa von 88% miteinbe-rechnet, liegt das L/D-Verhältnis der CEE-Region insgesamt leicht unter 90%.

Einlagen & Kredite

Bessere AktivaIn CE setzte sich der breite Trend der Verbesserung der Aktiva-Qualität 2015 fort; die NPL Ratio ging auf 7,3% (2014: 8,5%) zurück. Würde man Ungarn mit einer NPL Ratio von nach wie vor knapp 10% herausrechnen, so läge die NPL Ratio in CE noch

niedriger, nämlich bei 6,4% (2014: 6,8%). Es gab 2015 eine Verbes-serung der Aktiva-Qualität und einen Rückgang der NPL-Ratio von 19 auf 15% auf den SEE-Märkten. Rumänien wies die stärkste Verbesserung auf und senkte seine NPL Ratio von 20 auf 13%.

NPL-Ratio besser

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medianet.at Freitag, 17. Juni 2016 FINANCE:MARKETS 27

••• Von Reinhard Krémer

WIEN. Kein Unternehmenschef, der nicht schon einmal Geld gebraucht hat. Nicht zur Finanzierung, son-dern für spezielle Einsätze wie die Erschließung neuer Märkte oder die Lancierung eines neuen Produkts muss vorfinanziert wer-den. Börsenotierte Firmen haben´s da meist leichter; ihnen steht ei-ne breitere Palette von Finanzie-rungsinstrumenten zur Verfügung. Und wer noch nicht an der Börse und groß genug ist, kann ein soge-nanntes IPO, also den Börsegang, ja wagen.

Dieser Schritt ist besonders in Österreich den meisten Unter-nehmen verwehrt: Die Struktur hierzulande ist kleinteilig. Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bilden das Rückgrat der Unter-nehmenslandschaft; 99,6% der Unternehmen, die 67% aller Arbeit-nehmer beschäftigen, zählen hier-zulande dazu. Um diese zu finan-zieren, gibt es in anderen Ländern die Möglichkeit, sogenanntes Pri-vate Equity, also außerbörsliches Eigenkapital, einzusetzen.

Wo das Geld herkommtDie Kapitalgeber können private oder institutionelle Anleger sein; häufig sind es auf diese Beteili-gungsform spezialisierte Kapital-beteiligungsgesellschaften. Sie be-teiligen sich am Unternehmen und steigen meist bei Erreichen des Zie-les wieder aus.

Wie bei Aktien handelt es sich also um Eigenkapital. Meistens sind es kleine, innovative und oft auch riskante Firmen, die für die Börse zu klein sind und an denen Banken kein Interesse haben, oder aufgrund der strengen Regulierung

passen müssen. Bei besonders ris-kanten Projekten wird auch von „Venture Capital“ gesprochen.

Doch in Österreich ist die Ent-wicklung bemerkenswert: Knapp 77% des Geldes, das in Österreich unter dem Titel „Private Equity“ investiert wird, kommt in Wirk-

lichkeit vom Staat, wie die Grafik zeigt. Es handelt sich also um „Pu-blic Equity“, meldet der Thinktank Agenda Austria. In restlichen Euro-pa, wo Pensionsfonds zu den wich-tigsten Unternehmens-Financiers zählen, liegt der öffentliche Anteil übrigens bei rund fünf Prozent.

Wo Unternehmer Geld bekommenFirmenchefs brauchen Finanzierungen, das ist kein Geheimnis. Besonders für Expansionspläne greift man auch auf private Geldgeber zurück – in Österreich kaum möglich.

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Uniqa vereinfacht das ReportingPRAG. Das ständig wachsende Volumen der an die Tschechische Nationalbank (CNB) zu übertra-genden Berichte und die sukzessi-ve Umstellung des Berichtwesens im Zuge von Solvency II (das EU-Projekt zur grundlegenden Reform des Versicherungsaufsichtsrechts in Europa – medianet berichtete mehrfach ausführlich; Anm.), er-forderte für den Versicherer Uniqa im Bankensektor eine Anwendung, die diese komplexen Anforderun-gen des Reportings erfüllt.

Mit GenStat bot Editel genau jene spezifische Lösung, die der anspruchsvollen Berichterstattung der CNB entspricht. Sie ermöglicht generell die Erstellung und Ver-sendung der statistischen Berichte von Finanzinstituten an die Tsche-chische Nationalbank und bietet die passende Struktur.

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Zum mitt lerweile vierten Mal wird die Ausstellung „Euro-pas beste Bauten. Preis der Europäi-schen Union für zeit-genössische Archi-

tektur“ in den Räumlichkeiten des Architekturzentrum Wien gezeigt – und zwar noch bis Ende August.

Der mit insgesamt 60.000 € do-tierte Preis brachte seit seiner Ent-stehung 1988 berühmte Preisträ-ger wie David Chipperfield, Zaha Hadid, Peter Zumthor oder Rem Koolhaas hervor. Um junge Talen-te und Architekten am Beginn ih-rer Karriere zu fördern, wurde der Preis „Emerging Architect Special Mention“ für ambitionierte und auf strebende Architektur ins Leben gerufen. Das Design der Ausstel-lung präsentiert sich erstmals seit Bestehen des Mies van der Rohe Award in einem neuen Erschei-nungsbild und wird durch viele Features wie Modelle, Videos, Ori-ginalzeichnungen sowie 1:1 Konst-ruktionselemente erweitert.

Die 40 Projekte der Shortlist geben somit einen informativen Überblick über den Stand der euro-päischen Architektur und werden durch 23 Nominierungen mit ös-terreichischer Beteiligung ergänzt.

Preisträger und FinalistenAus den 420 nominierten Projekten an 279 Orten Europas wurden fünf Finalisten ausgewählt – die hoch-karätige internationale Jury unter dem Vorsitz von Cino Zucchi über-zeugen konnte schließlich die Phil-harmonie in Stettin der Architekten Fabrizio Barozzi (IT) und Alberto Veiga (ES).

Das neue Gebäude der Philhar-monie beherbergt einen für 1.000

Besucher ausgelegten Saal für sinfonische Musik, einen Kam-mermusiksaal für 200 Personen, einen multifunktionalen Raum für Ausstellungen und Konferenzen

sowie ein weitläufiges Foyer. Die von innen erleuchtete Glasfassade erlaubt unterschiedlichste Ein-drücke und lässt das Bauwerk als Licht element erstrahlen. Die Stren-ge des äußeren Erscheinungsbilds und die Schlichtheit im Inneren kontrastieren mit der Expressivität der großen Halle und dem mit Blatt gold geschmückten Konzert-saal. Der Grundriss wird durch ei-nen umlaufenden Ring von Service-einrichtungen bestimmt. Während im Inneren alles auf den großen Saal und den Kammermusiksaal ausgerichtet ist, dient der Ring als Bindeglied zwischen dem Gebäude und seiner Umgebung.

Dem Nachwuchs eine Chance!Der begehrte Nachwuchs-Preis Emerging Architect Special Mention

wurde an das Büro Arquitectura-G für das Haus Luz in Cilleros, Spani-en, verliehen (Architekten: Jonathan Arnabat, Jordi Ayala-Bril, Aitor Fu-entes, Igor Urdampilleta).

Die Auftraggeberin des Hauses Luz wollte ein Haus mit viel natür-lichem Licht und einem starken Be-zug zu Außenraum und Hof.

Die Lösung basiert auf der Fer-tigkeit lokalen Wissens und auf dem Einsatz natürlicher Materia-lien, die dem budgetären und geo-grafischen Kontext angepasst wur-den. Jedes der auf verschiedenen Ebenen um den Hof angeordneten Stockwerke hat eine bestimmte Funktion. Der Hof wird von einer Birke beherrscht, sodass Wohnzim-mer und Küche zwischen grünem Inneren und Garten liegen.

28 EUROPA-LEISTUNGSSCHAU Freitag, 17. Juni 2016

Sieger (Bild oben, u.l./r.) Philharmonie Stettin (Polen), Architekten: Fabrizio Barozzi (IT) und Alberto Veiga (ES).

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••• Von Paul Christian Jezek

Das sind Europas beste BautenAlle zwei Jahre steht im Rahmen des „Mies van der Rohe Award“ herausragende visionäre Baukunst aus Europa im Mittelpunkt.

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Die zwischen Hof und Hauptfas-sade angeordneten Schlafräume müssen dank der Treppe im Wohn-zimmer und in der Küche nicht als Durchgang verwendet werden; die intensiv rote Keramik und das starke Grün der Birke prägen den Ort, und das Licht verleiht den Ma-terialien im Laufe des Tages unter-schiedliche Farbtöne.

Die weiteren vier Finalisten• Weinkellerei Antinori, Bargino, IT;

Arch.: Archea Associati• Dänisches Seefahrtsmuseum,

Helsingør, DK; Arch.: BIG – Bjarke Ingels Group

• Kunstmuseum Ravensburg, DE; Arch.: Arno Lederer, Katja Pütter, Marc Oei, Jórunn Ragnarsdóttir

• Saw Swee Hock Studentenzent-rum, London: Arch.: O’Donnell + Tuomey

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Stararchitekten 3XN jetzt in WienDaniel Jelitzka, JP Immobilien

Für das größte Neubauprojekt in der Wiener Innenstadt seit dem Haas Haus hat der Bauträger JP Immobilien führende internatio­nale Architekturbüros zu einem Wettbewerb eingeladen.Mit einem extravaganten Entwurf konnten die dänischen Star architekten 3XN diesen Wettbewerb für sich entschei­den. Die Namensgebung des Wohn projekts N° 10 ist inspiriert von der exquisiten Adresse des Gebäudes im Herzen der Innenstadt: Renngasse 10, 1010 Wien.Mit N° 10 entstehen 69 Luxus­eigentumswohnungen zwischen 50 und 100 m2 und 4 Dach­wohnungen zwischen 200 und 240 m2. Zusätzliche Vorteile des Hauses wie der Salon, das Gym, die Tiefgarage und der Doorman­Service machen N° 10 zum smarten, innerstädtischen Luxusdomizil.Mit N° 10 ist es uns gelungen, etwas ganz Einzigartiges auf den Wiener Immobilienmarkt zu bringen – ein Stück internatio­nale Architektur mit einem für Wien ganz neuen Wohnkonzept. Die Bauarbeiten zur Umsetzung von N° 10 beginnen im Sommer 2016 und sollen im Herbst 2018 abgeschlossen sein.

Junge TalenteDer „Emerging Architect Special Mention“ ging an Arquitectura­G mit Jonathan Arnabat, Jordi Ayala­Bril, Aitor Fuentes und Igor Uradmpilleta (ES) für das „Haus Luz“.

Finalist Weinkellerei Antinori, Bargino IT, Arch.: Archea Associati.

FinalistDänisches See­fahrtsmuseum, Helsingør DK, Arch.: BIG – Bjarke Ingels Group (r.).

FinalistSaw Swee Hock Studenten­zentrum, London, Arch.: O’Donnell + Tuomey (u.r.).

FinalistKunstmuseum Ravensburg, DE, Arch.: Lederer Ragnarsdóttir Oei (u.).

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medianet.at30 INVESTMENTMARKT Freitag, 17. Juni 2016

„Allein der Anteil nordamerikani-scher Gruppen am Gesamtvolumen beträgt bereits rund ein Viertel“, weiß Zöchling. „Seitdem Morgan Stanley mit dem Erwerb des Mill-ennium Towers das Eis gebrochen hat, sind US-Investoren hierzulan-de präsent wie nie zuvor!“

Österreich als sicherer MarktDazu kommen Interessenten aus Australien, aus China, aus aller Herren Länder. Zöchling: „Es ist un-fassbar, wie viele Investoren sich derzeit für Wien interessieren!“ Früher waren „nur“ London und Paris interessant, dann Deutsch-land „und jetzt ist Österreich defi-

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Am Anfang steht das Manko. „Bei den Büros mangelt‘s derzeit bereits zu mindestens 30 Prozent an Flächen“, sagt Michael Zöchling, Geschäftsführer der zur Bank Aus-tria gehörenden BAR bareal Immo-bilientreuhand, im Exklusivinter-view mit medianet.

„Mittlerweile sehen das die Un-ternehmen auch – und diese Ver-knappung hat inzwischen zu deut-lich kürzeren Entscheidungswegen geführt.“ Denn die Firmen erken-nen rasch, dass dieser Tage nur noch wenige Büroflächen zu haben sind. Salopp formuliert: Wer kei-ne (oder kaum eine) Wahl hat, hat auch keine Qual – und muss des-halb rasch „zuschlagen“, will die Firma nicht demnächst „unter der Brücke“ logieren.

Die Preise steigen weiterDie angenehme Folge für Michael Zöchling und „seine“ Branche ist ein eindeutiger Verkäufermarkt im Bürogeschäft. Denn neue Flächen sind zumindest heuer ein äußerst knappes Gut. „Die nächsten neuen Objekte kommen Mitte nächsten Jahres auf den Markt.“ Kein Wun-der also, dass über diese bereits in diesen ersten Sommertagen 2016 heftig verhandelt wird.

Konkret geht es dabei laut Zöch-ling um neuen Raum im Euro Plaza ebenso wie im Viertel Zwei, um das Raiffeisen-Projekt Muthgasse/Mooslackengasse in Döbling und um Flächen im Quartier Belvedere – darüber hinaus hat die sprich-wörtliche Fahnenstange jedoch bereits wieder ihr Ende erreicht. Zöchling: „In Summe ist das aber viel zu wenig.“ Fünf Sechstel aller Deals in Österreich finden in der Bundeshauptstadt statt, wobei im-mer mehr Ausländer die ehemalige „Insel der Seligen“ entdeckt haben.

nitiv als Investitionsland entdeckt worden“. Von knapp eineinhalb Mrd. € Büroimmo-Deals entfielen im Vorjahr 97% aller Veräußerungen auf Wien. „Die Investoren werden auch durch den schwachen Euro und die hohe Sicherheit am öster-reichischen Markt sehr motiviert“, rechnet Zöchling mit einem „mode-raten“ Preisanstieg von bis zu 10%.

Die bareal Immobilientreuhand wird davon jedenfalls profitieren. „Wir sind mit einigen großen In-teressenten schon sehr weit – hier gehe ich davon aus, dass wir schon demnächst zu einigen tollen Ab-schlüssen kommen werden!“

Immoblase in Sicht?Die Entwicklung bei den Büros trifft in Wien auf einen Wohnungs-markt, der weiter stark nachgefragt ist – auch in Lagen, die früher etwa „zu laut erschienen sind“. Zöchling: „Dadurch sind die Grundstücks-preise natürlich enorm gestiegen – und steigen weiter.“ Mittlerweile sei es „fast schon bedenklich, wie stark der Kapitaldruck in Richtung Immobilienindustrie geht“, sieht Zöchling erste Anzeichen einer Bla-senbildung: „Da sollte man schon ein wenig aufpassen!“

Dabei habe die Branche insge-samt deutlich an Professionalität dazugewonnen – und auch dieser Trend hat positive Auswirkungen auf die Umsätze der bareal, weil das Beratungsgeschäft deutlich zu-genommen hat. „Ein Großteil unse-rer Kunden kommt über internatio-nale Netzwerke – und das Interesse immer breiterer Anlegerschichten aus der ganzen Welt steigt weiter.“

Die Zeiten, als die Immobilien-wirtschaft in Österreich „hemds-ärmelig“ betrieben wurde, seien jedenfalls vorbei. „Auch die Ausbil-dungsangebote und -möglichkeiten in der Branche haben sich deutlich verbessert!“

Österreich entdeckt! Immer mehr Investoren aus Übersee beschäftigen sich intensiv mit dem heimischen Immobilienmarkt – und zahlen anständige Preise.

Entwicklung Die BAR bareal Immobilientreu-hand GmbH zählt zu den Marktführern am österreichischen Immobiliensektor und hat im Vorjahr rund 850 Mio. € umgesetzt.

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SHOPPING CENTER

Sehr aktiv in der Slowakei

BRATISLAVA. EHL Immobilien wurde mit dem Management des Polus City Center beauftragt. Das multifunktionale Zentrum besteht aus einem Einkaufszentrum mit 168 Geschäftslokalen und 24.200 m² Einkaufsfläche sowie zwei Bürotürmen mit zusammen 41.500 m² Nutzfläche.

Das im Jahr 2000 errichtete und 2009 renovierte Polus gehört der börsenotierten Immofinanz AG und befindet sich in verkehrsgünstiger Lage im Stadtteil Nove Mesto mit umfangreichen Freizeit-und Sportangeboten in der unmittelbaren Umge-bung. Auch die große Zahl von Parkplätzen (1.683 Stellplätze) ist ein wichtiger Vorzug des Objekts.

„Wir verantworten das gesamte Center Mana-gement für das Einkaufszentrum und das Pro-perty Management für die Büroflächen“, sagt EHL-Chef Michael Ehlmaier. „Die mehreren Tau-send Beschäftigten in den beiden Bürotürmen sorgen für eine ausgezeichnete Grundauslastung des Centers, in dem auch zahlreiche Banken und Dienstleister angesiedelt sind.“ Dazu kommen ein breites Gastronomieangebot und ein Freizeit-zentrum, unter anderem mit einem Kino und ei-nem Fitnesscenter.

Grund zum Feiern hatte EHL vor Kurzem auch in eigener Sache: anlässlich des 25-jährigen Jubi-läums kamen rund 800 Gäste aus Wirtschaft und Kultur zum EHL-Sommerfest in die elegante Orangerie von Schloss Schönbrunn (Bild). (pj)

EIGENTÜMER-INFOS

Grundbuch zum Flat-Tarif

WIEN. Mit dem neuen Produkt von IMMOunited finden Anwender alle relevanten Informationen aus dem Grundstücksverzeichnis des Grundbuchs zum Flat-Tarif. IMMOunited-Eigentümer Roland Schmid (Bild) über IMMOfarming: „Immobilien-experten haben ab jetzt die Möglichkeit, neben Markt- und Angebotspreisen auch die Gebäude- und Eigentümerstrukturen der zu bearbeitenden Region online zu analysieren.“

Mit IMMOfarming können Eigentümerstruktu-ren erhoben, Kundenpotenziale in Altersgruppen kategorisiert und Suchen nach Gebäudearten und/oder -flächen eingeschränkt werden. Liegenschaf-ten werden auf der übersichtlichen Karte einfach markiert und zur Weiterverarbeitung in Excel importiert. Der unkomplizierte Wechsel zwischen Karten-, Detail- und Listenansicht ermöglicht zudem einen raschen Überblick über gewünschte Grundstücke: In der Kartenansicht erhalten An-wender sofort Einblick in die grundstücksbezoge-nen Daten des Objekts. Für Zusatzinformationen kann die Detailansicht genutzt werden, in der z.B. Nutzungseinheiten des Grundstücks und Eigen-tümer laut Einlagezahl mit B-Anteilen angezeigt werden. Die ebenfalls verfügbare Listenansicht zeigt die Inhalte zu einer bestimmten Einlagezahl gebündelt und auf einen Blick. (pj)

Die Nordamerikaner kommen: Bei „Wien Mitte“ war Morgan Stanley für die größte Transaktion verantwortlich, die in Wien jemals stattgefunden hat.

Michael Zöchling GF BAR bareal Immobilientreuhand

2016 schaffen wir mehr als eine Milliarde € Trans-aktionsvolumen und da-mit einen neuen Rekord.

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medianet.at Freitag, 17. Juni 2016 FACILITY MANAGEMENT 31

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Man müsse Kunden mit ge-zielten Maßnahmen einladen, im Shoppingcenter zu verweilen: Das war die einhellige Meinung der Diskutanten des dritten FM-Clubs der Wisag Service Holding Austria zum Thema „Innovatives Flächen-management“.

Auf dem Podium waren Horst Reiner von ATP Wien Planungs GmbH, Alexander Strohmayer von Workyourway Holding GmbH und Jean-Erich Treu von Leoben City Shopping Errichtungs- und Be-triebs GmbH.

Sicherheit & ein gutes LeitsystemReiner betonte, man müsse die Kunden gleichmäßig verteilen und die Aufenthaltsqualität erhalten: „Die Aufgabe eines Shopping center-Eigentümers ist es, bei der Kon-zeption alles zu unternehmen, um Frequenz zu schaffen. Das ist eine sehr präzise Arbeit.“ Man brauche Dramaturgie und Storytelling: „Das schafft man bereits in der Planung und Konzeption ohne Shops, denn ein Shoppingcenter ist in erster Linie eine Erlebnis- und Wohlfühl-welt zum Verweilen.“

Gebäudetechnik müsse innovativ und optimal genutzt werden, um Kun den in die Gebäudetechnologie zu integrieren, meinte Alexander Strohmayer. Nur so könne man eine effiziente Bewirtschaftung ermöglichen, „nämlich mit einem Verwaltungsaufwand nahe null“. Leerstände will er vor allem mit innovativen Konzepten wie Pop-up-Stores beleben.

Jean-Erich Treu warnte jedoch, nicht die Pächter zu verunsichern und deren Vertrauen zu verlieren. „Sicherheit und Bewachung in je-

dem Bereich des Centers, ein gutes Leitsystem sowie Sauberkeit sind entscheidende Maßnahmen, um die Verweildauer der Kunden zu erhö-hen.“ Treu betonte, dass bei Umrüs-tungsmaßnahmen das oberste Ziel sei, Betriebskosten zu senken, denn „hier sind bis zu 20% einsparbar“.

Sowohl Einkaufszentren „auf der grünen Wiese“ als auch solche in Innenstadtlage hätten ihre Berech-tigung; das Donau Zentrum zeige, dass ein Shoppingcenter durch Stadtwachstum auch von der „grü-nen Wiese in die Stadt wandern“ könne, meinte Treu.

Dramaturgie bei ShoppingcenternShoppingcenter dienen heutzutage als Begegnungsräume, in denen der Eventcharakter und die Gastronomie ebenso bedeutend sind wie das Shoppingerlebnis.

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NACHBARSCHAFTLICH

Grenzenloses FM soll bald kommenWIEN/WUPPERTAL. Die drei Branchenverbände CAFM RING e.V., Facility Management Austria und IFMA Austria haben eine Kooperationsvereinbarung un-terzeichnet, um künftig auch Ländergrenzen übergreifend mehr Aufklärung, Transparenz und Orientierung in das an Komple-xität weiter zunehmende Facility Management zu bringen.

Schwerpunkte sind dabei u.a. das Einwirken auf künftige Standards im Building Informa-tion Modeling (BIM) aus Sicht der Verantwortlichen für das FM, die Förderung des Nachwuchses und eine spürbare Unterstützung der fachöffentlichen Berichterstat-tung. Bis zum (zweiten) österrei-chischen Facility Management-Day am 28.9. in Wien sollen kon- krete Vorschläge zum Thema „Di-mensionen schaffen. Generations-erfolge sichern“ vorliegen. (pj)

FM-Experten: Alexander Strohmayer, Horst Reiner, Jean-Erich Treu, Michael Wisser (v.l.).

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In Wien werden die Mieterinnen und Mieter bei der Planung und Umsetzung von Sanierungsmaßnahmen mit einbezogen. Der wohnfonds_wien begleitet im Auftrag der Stadt Wien diese sanfte Art der Stadterneuerung, die für modernes Leben in bestehenden Vierteln sorgt. Das bedeutet einen Gewinn an Lebensqualität – für langjährige Bewohnerinnen und Bewohner, aber auch für neue.

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medianet.at32 GREEN:INVESTING/INSURANCE:WATCH/BANKING Freitag, 17. Juni 2016

••• Von Reinhard Krémer

WIEN. Max Deml hat gemeinsam mit Holger Bliss die 8. Auflage des „Handbuch Grünes Geld 2020“ ver-fasst. medianet fragte Autor Deml nach „Dos & Don´ts“ für Anleger.

medianet: Welche ‚grünen‘ Invest-mentarten sehen Sie am ertrag-reichsten?Max Deml: Nach wie vor sind dies Aktien. Allerdings sind höhere Er-träge meist nur mit höheren Risi-ken zu erzielen: Wer zum Beispiel 2013 wie ein Wiener Öko-Invest-mentklub in Aktien des dänischen Windturbinenbauers Vestas in-vestiert hat, kann sich über rund 1.000% Kursgewinn in drei Jahren freuen, aber es gab im selben Zeit-raum auch eine Reihe anderer Öko-Titel, deren Kurse sich weniger spektakulär entwickelt haben oder auch gesunken sind.

medianet: Wo sollten Anleger be-sonders vorsichtig sein?Deml: Überall dort, wo es einen ‚aggressiven‘ Vertrieb wie z.B. mit unerlaubten ‚cold-call‘-Telefon-anrufen gibt und/oder überdurch-schnittlich hohe, fallweise sogar zweistellige Renditen versprochen werden. Weil das z.B. bei vielen ‚Plantagen-/Baum‘-Anbietern der Fall ist, haben wir dieses Buch-kapitel von zuletzt 17 auf über 50 Seiten erweitert. Die Recherchen zu den rund 50 Anbietern im D-A-CH-Raum waren die intensivsten, inklusive langen Skpye-Gesprächen bis nach Panama – nicht wegen der dortigen Briefkastenfirmen, son-dern weil es in Mittelamerika viele Edelholz-Plantagen gibt. In diesem Sektor sind Pleiten häufig, von der börsenotierten Linzer Teak Holz

Nachhaltig Geld verdienenDie Neuauflage des Standardwerks „Handbuch Grünes Geld 2020“ ist jetzt im medianet Verlag erschienen; Autor und Experte Max Deml sagt, wo Anleger gut dran sind.

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••• Von Reinhard Krémer

WIEN. Auch wenn die heimi-sche Wirtschaft aktuell ein wenig schwächelt – unsere südlichen Nachbarn haben eine hohe Mei-nung vom Standort Österreich. Das zeigte eine aktuelle Studie von Prisma Die Kreditversicherung und GfK Austria, die die südlichen Nachbarländer nach ihren Assozi-ationen zum Wirtschaftsstandort Österreich befragt hat.

Serben (15%) und Bosnier (25%) sehen Österreich als Vorbild, Slo-wenien assoziiert zu 37% eine er-folgreiche Wirtschaft, die Kroaten sind beeindruckt von Stärke und Stabilität (39%) – und offensichtlich auch als Urlaubsland (13%). „Die Assoziationen unserer südlichen Nachbarländer waren ausschließ-

lich positiv und wertschätzend formuliert. Österreich hat als größ-ter Direktinvestor und langjähriger Handelspartner am Balkan einen

sehr guten Ruf“, sagt Ludwig Mer-tes, Vorstand von Prisma.

Umgekehrt wird Bosnien Her-zegowina von den Österreichern

in erster Linie als herausfordernd und instabil wahrgenommen, gleichzeitig traut man dem Land aber auch Wachstum zu. Kroati-en wiederum hat für heimische Wirtschaftstreibende die größte Wachstumsperspektive, wird aber als herausfordernd betrachtet.

Serbien ist in der Wahrnehmung der österreichischen Betriebe he-rausfordernd und instabil; zwar wird das Land etwas besser als Bosnien Herzegowina, aber trotz-dem eindeutig negativ beurteilt.

Serben sind OptimistenUmso mehr verwundert es, dass die Serben laut dem Prisma Süd-osteuropa-Wirtschaftsindex so positiv gestimmt sind wie kein anderes Land – auch positiver als Österreich. Der Index vergleicht das Wirtschaftsklima; hier haben die Serben in allen Kategorien die Nase weit vorn. Slowenien wird aus rot-weiß-rote Perspektive am meisten zugetraut; man hält den Wirtschaftsstandort für entwickelt und sieht Wachstumspotenzial. Al-lerdings meinen 4% der Befragten, der Markt wäre zu klein, um dort aktiv zu werden.

Was die Nachbarn denkenDer Kreditversicherer Prisma fühlt den südlichen Nachbarländern zum Thema „Wirtschaftsstandort Österreich“ auf den Zahn.

Ludwig Mertes, Vorstand von Prisma Die Kreditversicherung.

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HandbuchGrünes Geld 2020: Die „Bibel“ für nachhaltige Geldanlagen – knapp 400 Seiten geballtes Know-how für 24,90 €.

Ethik-InvestPionier Max Deml ist seit 1990 Autor bei allen bisheri-gen acht Auflagen des Handbuchs „Grünes Geld“.

BESTE ARBEITGEBER

VBV und ING- DiBa mit dabeiWIEN. Great Place to Work kürte jetzt die „Besten Arbeit-geber Niederösterreich – Wien 2016“. Die 20 ausgezeichneten Arbeitgeber setzen sich aus unterschiedlichen Größen und Branchen zusammen – was sie eint, ist Vertrauenskultur, so Great Place to Work. Und diese wirkt: 90% der Mitarbeitenden dieser ausgezeichneten Betrie-be sprechen davon, dass sie mit ihrem Arbeitsplatz rund-um zufrieden sind. Unter den prämierten sind auch die ING-DiBa Direktbank Austria und die VBV – Vorsorgekasse AG.

FüHRUNGSpoSITIoNEN

Kaum Frauen in FinanzbrancheWIEN/ZÜRICH. Frauen in Füh-rungspositionen sind in der Finanzbranche noch ein rares Gut: In den Geschäftsleitungen sind durchschnittlich 16% der Chefs weiblich, in Verwaltungs- beziehungsweise Aufsichtsrä-ten beträgt der Frauenanteil 20%. Bei den größten österrei-chischen Fi nanzunternehmen sind gar nur 13% der leitenden Positionen mit einer Frau be-setzt. Damit liegt Österreich nur auf Platz 20 unter 32 welt-weit analysierten Ländern, zeigt die Studie „Women in Fi-nancial Services“ der Unterneh-mensberatung Oliver Wyman.

FMVÖ-RECoMMENdER

Zehn Jahre im RückspiegelWIEN. Im Jahr 2007 wurde der FMVÖ-Recommender des Finanz-Marketing Verband Österreich als Gradmesser für die Kundenorientierung österreichischer Banken, Versi-cherungen und Bausparkassen ins Leben gerufen. Als Bewer-tungsgrundlage dient der Net Promoter Score (NPS), die Wei-terempfehlungsbereitschaft der Kunden, die alljährlich vom Marktforschungsinstitut Tele-mark Marketing erhoben wird.

Die Banken starteten 2007 mit einem durchschnittlichen Branchen-NPS von 13%, erlit-ten aber durch die Finanzkrise im Jahr 2009 einen starken Einbruch auf 2%, meldet der FMVÖ. Ab dem Jahr 2012 konn-ten sich die Bankinstitute über dem Vorkrisenniveau konsoli-dieren und rangieren bei der diesjährigen Umfrage bei 19%.

Versicherungen lagen in den ersten drei Jahren im Minusbe-reich bei –3% und verzeichnen seit 2010 ein positives Ergeb-nis. Nach einem Top-Ergebnis von 14% im Jahr 2014 ging der Branchen-NPS der Versiche-rungen leicht zurück und liegt im Jahr 2016 mit 9% unter dem Niveau der Bank institute.

Der beste, jemals gemes-sene Bank-NPS beträgt 62% (2014), der schlechteste –23% (gemessen 2009). Versicherun-gen: bestes NPS-Ergebnis 38% (2013, 2015 und 2016) , das schlechteste Ergebnis beträgt –23% (2016).

International AG bis hin zu Be-trugsfällen wie bei der Frankfurter Green Planet AG, vor der wir in der 7. Buchauflage gewarnt haben. An-fang 2016 wurde der Vorstand zu mehr als sechs Jahren Gefängnis verurteilt, Hunderte Anleger wer-den den Großteil ihrer eingezahl-ten 22 Mio. Euro wohl nie wieder sehen. Ein eigenes Anlegerschutz-kapitel enthält neben Hinweisen und Kontaktdaten auch eine ‚grau-grüne Liste‘ von Unternehmen, die sich weigerten, bestimmte Fragen zu beantworten.

400 Seiten

medianet: Welche grünen Invest-ments sind crowdfinanziert?Deml: Allein im deutschsprachigen Bereich gibt es inzwischen rund 100 Crowd-Plattformen – und eini-ge Unternehmen gehen auch ohne Plattform an den Markt –, sodass es in den letzten Jahren schon mehre-re Hundert verschiedenste Angebo-te gab, von ökologisch interessan-ten wie der Sunnybag GmbH aus Graz bis zu Rapid Wien, deren Fans innerhalb weniger Wochen einige Mio. Euro zur Verfügung gestellt haben. Es gab aber auch hier schon die ersten Pleiten, denn oft handelt es sich um Start-up-Unternehmen, die wenig Eigenkapital haben und dann die Zinsen für die nachrangi-gen ‚Crowd‘-Darlehen nicht zahlen können, geschweige denn Geld für die Rückzahlung aufbringen.

medianet: Investor-Scheuklappen?Deml: Es gibt in vielen Köpfen noch immer das Vorurteil, dass die Renditen nachhaltiger Investments niedriger seien als die ‚konventio-neller‘ Investments. In der Regel sind die Renditen nicht schlech-ter, und es gibt zahlreiche Beispie-le wie die Umweltbank-Aktie mit weit überdurchschnittlichen Ren-diten: Während z.B. die Aktien der Deutschen Bank in den letzten fünf Jahren von 40 auf unter 14 Euro gesunken sind, ist der Kurs der Umweltbank von rund 25 auf rund 80 Euro gestiegen. Der internatio-nale Natur-Aktien-Index nx-25 ist in den letzten 13 Jahren – mit +572 Prozent – rund 470 Prozentpunkte besser gelaufen ist als der ‚konven-tionelle‘ Weltaktien-Index MSCI World mit +101 Prozent.

Bezugsquelle: [email protected]

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health economy

Vernetzung Vinzenz Gruppe will neue Angebote schaffen 34

Übernahme Investiti­onen im Gesundheits­tourismus 35

Forschung Biotech­Firmen unter steigendem Druck 36

Jubiläum Wäsche­spezialist Wozabal feiert Firmengeburtstag 38

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Alternde Gesellschaft wird Herausforderung für Betriebe Demografische Entwicklung wird zur Belastung: Sozial ministerium startet Gesundheitsprogramme für ältere Beschäftigte. 34

Flügel für Pharmafirma

Simone Menne Die überraschend zurückgetre-

tene Finanzchefin der deut-schen AUA-Mutter Lufthansa, Simone Menne, wechselt zu Deutschlands zweitgrößtem Pharmakonzern Boehringer

Ingelheim. Sie wird dort neues Mitglied der Unternehmens-

leitung und ebenfalls den Bereich Finanzen verantworten.

Job auf EU­Ebene

Franz Fazekas Auf dem aktuellen Jahreskon-gress der European Academy of Neurology (EAN) in Kopen-hagen wurde Franz Fazekas, Vorstand der Universitätsklinik

für Neurologie in Graz, zum Pre-sident elect der Organisation

gewählt; er vertritt damit 21.000 europäische Neurologen.

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Pharmaindustrie setzt auf E­HealthWIEN. Der deutsche Pharma-konzern Merck kooperiert mit dem E-Health-Unternehmen HAPPYneuron. Merck erhält eine Exklusivlizenz auf das kognitive Gehirntrainingsprogramm des Partnerunternehmens, das die Rehabilitation von Patienten mit Multipler Sklerose (MS) unterstüt-zen soll. Das ergänze das Angebot an Assistenzprogrammen für Pa-tienten von Merck im Bereich MS und unterstreiche das Ziel, digita-le Plattformen und Technologien einzusetzen. Seite 39

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medianet.at34 health:care Freitag, 17. Juni 2016

••• Von Ulli Moschen

WIEN. Bis zum Jahr 2030 werden mindestens 30% der gesamten Ar-beitskräfte zwischen 55 und 64 Jahre alt sein. Um Unternehmen dazu zu motivieren, sich den He-rausforderungen einer alternden Belegschaft zu stellen, startet die Europäische Agentur für Sicher-heit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) nun eine Informationskampagne; 36 Länder, darunter alle EU-Staaten, beteili-gen sich daran.

„Gesunde Arbeitsplätze sind die Voraussetzung für einen Verbleib

Älterer im Beruf. Wir brauchen ei-nen Kultur- und Wertewandel: Ich lade die Unternehmen ein, diesen Wandel gemeinsam voranzutrei-ben. Denn von förderlichen Ar-beitsbedingungen profitieren Be-schäftigte, Unternehmen und die Gesellschaft insgesamt“, sagt So-zialminister Alois Stöger (SPÖ). Der Blick für alternsgerechte Arbeits-plätze müsse in Österreich aber noch geschärft werden, erklärte Anna Ritzberger-Moser, Leitung Ar-beitsinspektion, Sozialministerium, zum Start der Kampagne: „Hier gibt es bei vielen Unternehmen Nach-holbedarf bei der Erfüllung ihrer

gesetzlichen Verpflichtungen.“ Un-ter dem Motto „Gesunde Arbeits-plätze – für jedes Alter“ tauschten sich bei der Auftaktveranstaltung nun Vertreter des Sozialministeri-ums, der Sozialpartner, der AUVA und engagierter Unternehmen über die EU-Kampagne aus und präsen-tierten praktische Lösungen.

ProblembewusstseinUm das Problembewusstsein in Unternehmen zu schärfen und Wissen aufzuholen, nennt Arbeits-medizinerin Elsbeth Huber vom Zentral-Arbeitsinspektorat im So-zialministerium drei Schritte zum

Ziel: „Altersstrukturanalyse durch-führen, für Ältere förderliche und belastende Bedingungen, wie etwa zu wenig Beleuchtung, zu viel Lärm oder zu großer Zeitdruck, analy-sieren und Arbeitsplätze alterns-gerecht gestalten.“

Wichtige Bestandteile der Kam-pagne sind die „Europäischen Wochen für Sicherheit und Ge-sundheitsschutz bei der Arbeit“ im Oktober 2016 und 2017 und der „Europäische Wettbewerb für gute praktische Lösungen“.

Altersbeauftragte in FirmenIhre praktischen Erfahrungen bei der alternsgerechten Gestaltung von Arbeitsplätzen schilderten et-wa Vertreter der Privatklinik Graz Ragnitz, der Wiener Josef Manner & Comp. AG und der Vorarlberger Zumtobel Group AG. Letztere ha-be den klassischen Arbeitnehmer-schutz, ebenso wie die betriebliche Gesundheitsförderung, das Gene-rationenmanagement bis zum Füh-rungsverhalten und Betrieblichen Eingliederungsmanagement „auf dem Radar“, wie Mario Wintsch-nig, Arbeitsfähigkeitsbeauftragter (Head of Health and Age) der Zum-tobel Group AG, versichert. „Jetzt kümmern wir uns besonders um unsere weiblichen Mitarbeiter – die letzte Befragung hat gezeigt, dass sie besondere Aufmerksamkeit brauchen.”

Das Beratungsprogramm für Be-triebe und Personen unter dem Ti-tel fit2work hat den Fokus, beson-ders ältere Mitarbeiter professio-nell einzugliedern. Das in Europa einzigartige Online-Produkt www.arbeitundalter.at bündelt beson-ders für Klein- und Mittelbetrie-be konkrete Tipps, Lösungen und wertvolle Informationen zum The-ma alternsgerechtes Arbeiten auf einer Website.

Fazit der Veranstaltung und ei-nes Roundtables zum Thema war, die bestehenden Programme und Initiativen im Rahmen der EU-Kampagne zu vereinen und na-türlich dafür zu sorgen, dass die Österreicher durch die richtige Gestaltung von Arbeitsplätzen arbeitsfähig bleiben.

Beschäftigte: alt, aber gesundMit dem demografischen Wandel steigt auch die Zahl älterer Beschäftigter in Unternehmen. Sozialministerium und die EU wollen Betrieben nun helfen, dass Ältere gesund bleiben.

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••• Von Ulli Moschen

WIEN. 88% der Patienten wünschen sich eine stärkere Vernetzung und örtliche Bündelung jener Stellen, die mit der Behandlung von ge-sundheitlichen Beschwerden zu tun haben. Das sind die Ergebnisse der vom Meinungsforschungsins-titut IFES im Auftrag der Vinzenz Gruppe im Mai durchgeführten Patientenbefragung.

Angebot bündeln„Faktum ist, dass das Angebot ei-ner umfassenden und gebündelten Versorgung, vom Allgemeinmedi-ziner bis zum hochspezialisierten Spitalsbereich, sehr stark nachge-fragt wurde“, fasst IFES-Geschäfts-führer Reinhard Raml zusammen. Die zugkräftigsten Argumente für

eine solche Vernetzung und örtliche Bündelung sieht er als kongruent mit der von den Befragten ange-stellten Problemanalyse.

Für sich genommen werden be-stehende Institutionen wie der Hausarzt oder die Betreuung in Krankenhäusern positiv beurteilt, allerdings sehen 70% der Befragten die Wartezeiten auf Termine beim Facharzt, auf Röntgen-, MRT- und CT- Untersuchungen oder Operati-onen als problematisch an, ebenso die fehlende Überprüfbarkeit einer Diagnose oder Therapie und die „Lauferei“ zwischen verschiedenen Stellen.

Die Vinzenz Gruppe plant in den kommenden Jahren an allen sieben Standorten des Ordensspitalsver-bunds in Wien und Oberösterreich sogenannte Gesundheitsparks, in

denen niedergelassene medizini-sche Leistungen das klassische ambulante und stationäre Angebot ergänzen.

Eigene ZentrenVorstand Michael Heinisch will den Vorstoß der Vinzenz Gruppe nicht als Konkurrenz zur Einzel-ordination oder geplanter Primary Health Care-Zentren (PHC) verstan-den wissen: „Die Herausforderun-gen der künftigen Gesundheits-politik sind groß genug für alle – da wird es Einzelordinationen genauso brauchen wie PHC oder eben Gesundheitsparks, wie wir sie planen.“ Wie bisher schon in den Krankenhäusern gilt in dieser künftigen Form der Zusammen-arbeit das Prinzip der Gemeinnüt-zigkeit.

Vernetzung gefordert Die Vinzenz Gruppe plant Gesundheitsparks und setzt auf Zusammen arbeit und Gemeinnützigkeit statt Konkurrenzdenken.

Reinhard Raml (IFES) und Michael Heinisch (Vinzenz Gruppe) stellten die Studie vor.

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Expertenrunde: I. Reifinger (ÖGB), K. Wittig (AUVA), J. Schitter (IV), A. Ritzberger-Moser (Soz.minist.), H. Weinke (AK), M. Kaun (WKÖ).

Reform scheitert an den LändernMartin rümmele

Es ist ruhig geworden um die Gesundheitsreform. Die ge-wünschte bessere Abstimmung von niedergelassenem Bereich und Krankenhäusern lässt weiter auf sich warten. Schuld sind vor allem die Bundesländer; sie wollen sich einerseits bei ihren größten und von ihnen selbst betriebenen Arbeitgebern – den Spitälern – nicht in die Karten schauen lassen und gleichzeitig mehr Geld vom Bund und den Krankenkassen, weil sie selbst wachsende Defizite haben.Bis September soll ein neuer Finanzausgleich zwischen Ländern, Gemeinden und Bund vorliegen, damit er mit Jän-ner 2017 in Kraft treten kann. Und Länder und Gemeinden fordern wieder einmal mehr Geld. Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) rechnet „zu 70 Prozent“ mit einer Einigung über einen neuen Finanzausgleich. Mit einem „großen Wurf“ scheint der Finanzminister bei den laufenden Verhandlungen aber nicht mehr zu rechnen.Er deutete eine sogenannte Etappenlösung an, denn: „Ich habe lieber eine Etappenlösung als gar keine Lösung.“ Die Reformbereitschaft der Länder sei aber endenwollend, sagte der ÖVP-Minister und sieht folgendes „österreichisches Prin-zip“ verwirklicht: „Jeder ist für Reformen, aber nicht bei uns.“ Er habe keine Lust mehr auf das Prinzip „Der eine bestellt, der andere bezahlt“, unterstrich der Finanzminister und brachte das Problem klar auf den Punkt.

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medianet.at Freitag, 17. Juni 2016 health:care 35

••• Von Ina Karin Schriebl

BADEN/BAD GLEICHENBERG. Die steirische Therme Bad Gleichen-berg im Besitz der Haselsteiner Familien-Privatstiftung wird ver-kauft, die Verträge sind unterzeich-net. Mitte Juli soll der Deal dann endgültig abgeschlossen werden. „Für mich ist es kein strategisches Investment und deshalb geben wir es her“, wird Bautycoon Hans Peter Haselsteiner in Medien zitiert.

Tatsächlich war die Therme im-mer auch ein Sorgenkind. Käufer sind Investoren um den Steirer Walter Schiefer; er nimmt nicht nur eigenes Geld in die Hand, sondern kann offenbar auf eine prominen-te Geschäftspartnerin und Geld-geberin zählen – auf Anita Müller, Frau des deutschen Drogerieket-ten-Betreibers Erwin Müller aus Ulm. Anita Müller hat sich abseits des Drogerie-Konzerns ein eigenes geschäftliches Standbein im Ge-sundheitsbereich aufgebaut. Der Kaufpreis wird mit rund 20 Mio. € beziffert, sieben Mio. € sollen als Zuschuss fließen. Mit dem Großteil des Kaufpreises sollen Verbindlich-keiten abgelöst werden.

Debatte in BadenIn Baden wiederum will die In-vestoren- und Betreibergruppe K.Y.A.T.T. nach Protesten einer Bür-gerinitiative rund um Umbaupläne für das Grand Hotel Sauerhof die Revitalisierungsplämne genau-er vorstellen. K.Y.A.T.T. will das Grand Hotel, das seit dem Konkurs im Februar 2014 geschlossen ist, als Fünf-Stern-Gesundheitshotel wiedereröffnen. Eine Bürgerplatt-form befürchtet jedoch, dass der Park verbaut und das klassizisti-sche Gebäude von Josef Kornhäu-

sel von Wohnblocks umstellt, das Hotel selbst aber nicht revitalisiert wird. „Trotz der baulichen Erwei-terung bleibt der Anteil der Grün-flächen in etwa gleich, die bebaute Fläche wird wie schon jetzt weni-ger als 32 Prozent der Gesamtflä-che ausmachen“, sagt der Immo-

bilienentwickler. Die malaysische K.Y.A.T.T.-Gruppe um den österrei-chischen CEO Siegmund Kahlba-cher hat mit Mai das Thermenhotel Vier Jahreszeiten im burgenländi-schen Lutzmannsburg wiedereröff-net, bis zum Sommer soll das Hotel Sacher in Baden folgen.

Investitionen im thermenbereichÄnderungen bei Problemfällen im Bereich Gesundheits­tourismus: Die Therme Gleichenberg wechselt nun den Besitzer, das Badener Hotel Sauerhof wird modernisiert.

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Neuer KV für Kur- und Reha-BetriebeWIEN. Die Löhne und Gehälter der rund 15.000 Beschäftigten von 130 privatwirtschaftlich betriebenen Kur- und Rehabetrieben werden ab 1. Juli 2016 um 1,3 Prozent erhöht. Darauf haben sich die Gewerkschaften vida und GPA-djp mit dem Fachverband der Gesundheitsbetriebe in der Wirt-schaftskammer geeinigt. Darüber hinaus erhalten alle Beschäftigten für die Monate Oktober 2015 bis Juni 2016 rückwirkend eine Ein-malzahlung in der Höhe von 220 €. Als Geltungsdauer des Kollektiv-vertrags wurde ein Zeitraum von 1.7.2016 bis 31.12.2017 vereinbart. Mit 1.1.2017 erfolgt eine Erhöhung der Löhne und Gehälter auf Basis der durchschnittlichen Inflations-rate von November 2015 bis Okto-ber 2016, teilten Gewerkschaften und Arbeitgeber mit.

Die Therme Gleichenberg in der Steiermark wird verkauft.

www.vamed.com

Die VAMED bietet als Entwickler, Planer, Errichter und Betreiber ein komplettes Projekt- und Dienstleistungs-Portfolio für das Gesundheitswesen.In 78 Ländern wurden bisher mehr als 760 Krankenhäuser, Reha- und Pflegezentren, gesundheitstouristische Einrichtungen und Thermenresortserfolgreich realisiert.

act. worldwide.

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medianet.at

Präsidentin des neuen Verbandes. Biosimilars sind nach dem Paten-tablauf nicht vom Ersthersteller produzierte Biopharmazeutika – ähnlich den Generika. Sie sind in Wirksamkeit, Sicherheit und Qua-lität gleichwertig zu ihren Refe-renzprodukten und ermöglichen Einsparungen, heißt es beim BiVÖ: „Mithilfe von Biosimilars kann das österreichische Gesundheitssys-tem nachhaltig und mit moderns-ter Arzneimittelqualität entlastet werden“, sagt Möritz-Kaisergruber.

Die bevorstehenden Patentabläu-fe von Biologika würden dazu füh-ren, dass neben den bestehenden Anbietern weitere Unternehmen

••• Von Katrin Waldner

WIEN. Der Kostendruck im Gesund-heitswesen bremst den jahrelangen Höhenflug der Biotech-Branche. Das zeigen die Ergebnisse einer Analyse, die das Beratungsunter-nehmen EY nun vorlegte. Während der vergangenen drei Jahre eilten die global operierenden Biotech-Unternehmen von Rekord zu Re-kord: die Umsätze in Europa und den USA stiegen allein 2015 um 13 Prozent auf 132,7 Mrd. USD (116,6 Mrd. €). Doch seit dem vergangenen Sommer ging die Marktkapitalisie-rung um ein Viertel zurück.

Kommunikation mit KassenDie Zahlen im laufenden Jahr wür-den an Schwung, die Investoren an Interesse verlieren. Den Grund da-für macht EY beim „zunehmenden Preisdruck wegen immer aggres-siverer Maßnahmen der Kranken-kassen und weiterer Kostenträger“ aus. Sie stören sich also daran, dass aus Sicht der Konsumenten viele Medikamente zu teuer sind. Angesichts dieser Entwicklung müssten Biotech-Firmen Kosten-trägern, Ärzten, Patienten und der Öffentlichkeit den Wert ihrer Pro-dukte klar vor Augen führen, so der Ratschlag von EY an Biotech-Unternehmen. EY rät den Firmen, beispielsweise Krankenkassen oder staatliche Zulassungsbehör-den schneller von der Wirksamkeit ihrer Therapien zu überzeugen. Zu-dem sollten sie ihre Geschäftsmo-delle auf weniger, dafür erfolgsver-sprechendere Bereiche fokussieren.

In Österreich reagiert die Bran-che unter anderem mit der Grün-dung eines eigenen Biosimilars-verband Österreich (BiVÖ). „Die Schaffung von nachhaltigen Rah-menbedingungen für Biosimilars in Österreich ist dringend notwendig“, erklärt Sabine Möritz-Kaisergruber,

Biosimilars entwickeln und auf den Markt bringen. „Wir rechnen in den kommenden zwei Jahren mit mindestens fünf verschiedenen bedeutenden Substanzen, teilweise sogar von mehreren Anbietern“, führt Möritz-Kaisergruber aus: „Mit der Gründung des BiVÖ bieten wir Unternehmen eine starke und freiwillige Interessensvertretung. Wir wollen ein Bewusstsein dafür schaffen, dass durch den Einsatz von Biosimilars, bei nachgewiese-ner Wirksamkeit, Sicherheit und Qualität, in Österreich bis 2020 Einsparungen von 300 Mio. Euro möglich sind. Ärzte, Apotheker und politische Entscheidungsträger sollen dieses Potenzial richtig ein-schätzen und berücksichtigen.“

Österreich hinkt nachMomentan hinke das österreichi-sche Gesundheitssystem in der Erstattung anderen europäischen Ländern hinterher. Österreich habe kein auf Biosimilars zugeschnitte-nes Preiserstattungssystem. „Dies hat zur Folge, dass einzelne Bio-similars gar nicht am österrei-chischen Markt verfügbar sind“, erzählt Erika Sander, Geschäfts-führerin des Gesundheitstechno-logie- und Marktforschungsun-ternehmens IMS Health. Um das Einsparungspotenzial nutzen zu können, brauche es aber ein Preis-erstattungsmodell, das die deut-lichen Unterschiede im Entwick-lungs- und Herstellungsaufwand zwischen Biosimilars und Generika berücksichtigt.

Biologika sind wichtig für die moderne Medizin und gewinnen immer mehr Bedeutung – sei es in der Behandlung von Krebs, Wachs-tumsstörungen, Diabetes mellitus, Anämie, Fertilitätsstörungen, Mul-tiple Sklerose oder Rheumatoide Arthritis. „Der Bedarf nach hoch-wirksamen Biologika ist groß, der

36 pharma:report Freitag, 17. Juni 2016

Biotech um Umbruch Der Kostendruck in den Gesundheitssystemen belastet die Biotech-Branche. In Österreich wurde nun ein neuer Verband gegründet.

Verband In Österreich reagiert die Bio-techbranche auf den Kostendruck der Kassen mit der Gründung eines eigenen Bio-similarsverband Österreich (BiVÖ). Präsidentin ist Sabine Möritz-Kaisergruber.

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Neues Zentrum in Wien

WIEN. Präzisionsmedizin – oder auch „Persona-lisierte Medizin“ – ist der wichtigste Trend für die Medizin des 21. Jahrhunderts. Grundlage der Präzisionsmedizin sind modernste Diagnostik-Methoden wie die Genom-Sequenzierung oder die molekulare Bildgebung. Je nach Charakteri-sierung des kranken Gewebes oder Stoffwechsels wird jeder Patient gezielt und ganz individuell behandelt.

Am Wiener AKH wurde nun das Infrastruktur-projekt „Zentrum für Präzisionsmedizin“ im Rah-men eines Kick-off-Events an der MedUni Wien präsentiert, dessen Baubeginn für 2018 geplant ist; dort soll es künftig noch schneller und präzi-ser möglich sein, Genanalysen bei verschiedensten Erkrankungen durchzuführen und noch rascher die richtigen präventiven Maßnahmen oder Thera-pien einzuleiten.

Das Zentrum für Präzisionsmedizin, für des-sen Errichtung insgesamt 60 Mio. € nötig sind, soll nach amerikanischem Modell von Sponsoren finanziert werden. Es ist das erste Mal, dass ein Projekt in diesem Umfang an der MedUni Wien über Fundraising finanziert werden soll. „Wenn 600.000 Menschen je 100 Euro in die Forschung und die Medizin der Zukunft investieren, haben wir das Geld zusammen“, sagt Suzanne Rödler von der Klinischen Abteilung für Herzchirurgie der MedUni Wien und Fundraising verantwortliche.

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Kampf für Rauch-Stopp

GRAZ. Im Rahmen der feierlichen Inauguration als Rektor der Medizinischen Universität Graz wurde Hellmut Samonigg, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie, auch das Große Ehrenzeichen für Ver-dienste um die Republik Österreich verliehen. Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ) nahm die Überreichung persönlich vor und hob sein jahrzehntelanges Engagement auf dem Gebiet der Onkologie hervor. Vor allem aber würdigte sie damit die von ihm ins Leben gerufene Initiative ‚Don’t Smoke‘, „welche den Weg zu einer rauch-freien Gastronomie maßgeblich bereitet hat“.

Hellmut Samonigg: „Diese Auszeichnung unter-streicht die große Bedeutung, die unser Anliegen eines besseren Nichtraucherschutzes in der öster-reichischen Gesellschaft bekommen hat. Und sie schließt nahtlos an unseren eigentlichen Erfolg an – nämlich die Durchsetzung eines neuen Tabak-gesetzes.“ „Als Onkologen konnten wir mit der Ini-tiative zeigen, dass uns die Patienten wirklich am Herzen liegen“, so Samonigg, „und dass wir immer das große Ganze im Blick haben – die Vorbeugung, die bestmögliche gesamtheitliche Therapie und Betreuung, die psychische Begleitung und Palli-ativmedizin und sogar die Veränderung gesell-schaftlicher Rahmenbedingungen.“

Schaffung von Rahmen-bedingungen für Biosimi-lars ist dringend nötig.

Moderne Arzneimittelforschung ist teuer; nach Patentablauf könnten die Produkte billiger werden, sagt IMS Health-Geschäftsführerin Erika Sander (r.).

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Markt wächst kontinuierlich. 2015 ist der Umsatz in Österreich um 4,1 Prozent auf 317 Mio. Euro gewach-sen. Der globale Biologikamarkt wird 2020 rund 360 Mio. betragen und 28 Prozent des Pharmamarkt-werts ausmachen. Die Gesund-heitssysteme der fünf größten EU-Länder könnten sich durch Bi-osimilars insgesamt 10 Mrd. Euro bis zum Jahr 2020 ersparen. Da die Patentrechte zahlreicher biolo-gischer Arzneimittel mittlerweile abgelaufen sind oder in naher Zu-kunft ablaufen, werden Biosimilars für die breite Versorgung von Pati-enten immer bedeutender“, betont Sander.

Was noch in den kommenden Monaten auf dem Markt kommen wird, zeigte sich dieser Tage beim amerikanischen Krebskongress (ASCO) in Chicago. Beispielsweise könnte eine Blutabnahme – eine „Flüssigbiopsie“ – teilweise be-lastende Biopsien ersetzen oder ergänzen. Die Biopsien sind not-wendig, weil immer mehr medika-mentöse Tumortherapien nach den Merkmalen der Krebszellen ausge-sucht werden.

Immuntherapie erfolgreichAuch in anderen Bereichen gibt es Positives zu berichten: Die Krebs-Immuntherapie, bei der monoklo-nale Antikörper Tumorzellen für das Immunsystem wiedererkenn- und damit angreifbar gemacht werden sollen, hilft anscheinend bei mehr Krankheiten als bisher angenommen. „Die moderne Im-muntherapie zeigt auch bei ande-ren Erkrankungen als dem Mela-nom oder Lungenkrebs offenbar eine Wirkung. Das alles muss sich aber noch in viel größeren Studien bestätigen lassen“, sagt der Wie-ner Onkologe Christoph Zielinski, Koordinator des Wiener Compre-hensive Cancer Center.

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WIEN. Die Häufigkeit von Spitals-infektionen könnte halbiert wer-den. Das zeigt ein Beispiel aus Dä-nemark, das bei einem Experten-gespräch in Wien präsentiert worden ist. Nach wie vor gibt es Nachholbedarf bei der Überwa-

chung der Hygiene- und Mikrobio-logiesituation in österreichischen Spitälern. In Dänemark tat man das, was weltweit als Standard für das Zurückdrängen der unnötigen bis lebensgefährlichen zusätzlichen bakteriellen Infektionen in Kran-kenhäusern gilt: Man etablierte ein Surveillance-System und wer-tete die verschiedenen Datenban-ken aus. Die Hygienemaßnahmen wurden intensiviert, der Antibioti-kagebrauch optimiert. Das Ergeb-nis, das innerhalb von vier Jahren erreicht werden konnte: „Bei den beatmeten Patienten in Intensiv-stationen konnte die Häufigkeit von Pneumonien halbiert werden. Die Clostridium difficile-Infektionen wurden regional um 30 Prozent, in manchen Spitälern um 50 Prozent reduziert“, so eine Expertin. (red)

••• Von Katrin Waldner

WIEN. Zwei Millionen Österreicher leiden darunter: Ihr Körper reagiert allergisch auf Stoffe, die eigentlich harmlos wären. 400.000 von den Betroffenen haben eine Birkenpol-len-Allergie und zusätzlich eine damit verbundene Nahrungsmit-telallergie, besonders gegen Apfel, Pfirsich, Haselnuss, Karotten und Sellerie. Schon als Kinder haben laut Schätzungen rund 80.000 Men-schen eine primäre Nahrungsmit-telallergie. Durch Kreuzreaktionen wie Hausstaubmilbe-Shrimps oder Ragweed-Melone erhöht sich die Zahl der Lebensmittelallergiker in Österreich auf rund 600.000. Weil es noch keine zugelassenen Immun-therapien gegen Nahrungsmittel-allergien gibt, ist die Vermeidung des verursachenden Allergens die beste Methode, sich zu schützen.

Individuelle Diagnose„Vor allem die patientenspezifische, individuelle Diagnose mittels Ein-zelmolekülanalysen hilft uns, einen gezielten Diätplan zu erstellen und unerwartete Ausbrüche zu verhin-dern“, erklärt Karin Hoffmann-Sommergruber vom Institut für Pathophysiologie und Allergiefor-schung der MedUni Wien, die ge-meinsam mit Barbara Bohle (Leite-rin des Instituts für Pathophysio-logie und Allergieforschung) und Zsolt Szépfalusi (Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde) das Organisationskomitee des eu-ropäischen Allergologenkongresses EAACI anführt, der nun in Wien stattgefunden hat.

Am Kongress war vor allem das Management der Patienten mit schweren, lebensgefährlichen, anaphylaktischen Beschwerden ein

Thema. An der MedUni Wien wird derzeit – wie in er Allergologie all-gemein – vermehrt untersucht, wie Zucker und Lipidstrukturen als Nahrungsbestandteile mit Aller-genen interagieren und so deren Wirkung verstärken; Ziel dieser Untersuchungen ist es, künftig brauchbare Immuntherapien auch für Nahrungsmittelallergiker ent-wickeln zu können.

Rund 100 Mio. € werden in Eu-ropa pro Jahr für Allergiebehand-lungen ausgegeben. Am häufigsten treten noch immer inhalative Al-lergien auf; bei ihnen werden die Allergene über die Atemluft aufge-nommen – mittels Pflanzenpollen, Schimmelpilzen, Hausstaubmilben oder über Tierhaare. Fast eine Mio. Österreicher leidet an einer Pollen-allergie und jeder Dritte an einer Gräserallergie.

Die Zahl der von einer Allergie betroffenen Menschen steigt stetig weiter: Nach Angaben der Euro-päischen Stiftung für Allergiefor-schung sind derzeit 30% der Bevöl-kerung betroffen.

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Austausch mit Nachwuchs

WIEN. 35 Master- und PhD-Studierende aus der Mathematik, Informatik und den Natur-wissenschaften waren im Rahmen des High Potential-Programms „NaturTalente“ zu Gast beim Pharmaunternehmen Sanofi. Unter dem Motto „Anforderungen an junge Führungskräfte“ erhiel-ten die Studierenden im Rahmen von Workshops und Themenstationen wertvolle praxisnahe Ein-blicke und die Möglichkeit, sich mit Sanofi-Füh-rungskräften direkt auszutauschen.

„Programme wie NaturTalente tragen zur Stär-kung der MINT-Fächer in der öffentlichen Wahr-nehmung bei. Wir freuen uns, mit dieser Initiative junge Talente zu fördern und die Verbindung des naturwissenschaftlich-akademischen Bereichs mit der Industrie zu stärken“, sagte Johanna Hummer, Head of Human Resources bei Sanofi.

NaturTalente ist ein High Potential-Programm der Universität Wien in Kooperation mit Uniport für Master- und PhD-Studierende der Mathema-tik, der Naturwissenschaften und der Informatik (MINT). Ausgewählte Unternehmenspartner wie Sanofi erhalten die Möglichkeit, im Rahmen eines sechsteiligen Kompetenz- und Persönlichkeits-trainings jene ausgewählten Nachwuchskräfte kennenzulernen, die jeweils von ihren Fakultäten nominiert wurden.

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Bayer fördert Forschung

WIEN. Im Rahmen des Abends der Österrei-chischen Kardiologischen Gesellschaft wur-de kürzlich zum mittlerweile fünften Mal der Werner-Klein-Forschungspreis für Translationale Herz-Kreislaufforschung verliehen. Der von Bayer Austria gestiftete Forschungspreis ergeht heuer an Daniel Scherr für seine Arbeit zur Katheter-ablation bei Patienten mit dauerhaft auftretendem Vorhofflimmern.

„Für das Life-Science-Unternehmen Bayer ist die Kardiologie ein wichtiger Forschungsschwer-punkt. Neben der eigenen klinischen Forschung ist Bayer Austria auch die Unterstützung von aka-demischen Forschungsarbeiten ein Anliegen. Mit der Unterstützung dieses Preises leisten wir einen Beitrag zu einem besseren Leben für die Patientin-nen und Patienten und tragen zur Festigung des Forschungsstandorts Österreich bei“, sagt Karin Rieder, Leiterin der Abteilung General Medicine bei Bayer Austria, anlässlich der Überreichung des Preises.

Der Werner-Klein-Forschungspreis für Transla-tionale Herz-Kreislaufforschung wird für kontinu-ierliche hervorragende Arbeit auf dem Gebiet der Herz-Kreislaufforschung vergeben. Bayer Austria unterstützt diesen Preis zum mittlerweile fünften Mal in Folge.

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resistente Keime führen zu massiven Proble-men in Spitälern.

Weniger infektionenIn Wien wurde eine Studie vorgestellt, wie Kranken-hausinfektionen reduziert werden können.

allergene vermeidenEuropäische Allergie-Experten diskutierten in Wien die wachsende Zahl an Erkrankten; die Therapiekosten liegen bereits bei 100 Mio. €.

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allergien Nach Angaben der Europäi-schen Stiftung für Allergieforschung sind derzeit 30% der Bevölkerung betroffen.

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medianet.at38 Medizin:technik Freitag, 17. Juni 2016

••• Von Martin Rümmele

LINZ/ENNS. Im Jahre 1896 legte Johann Wozabal den Grundstein für eine Erfolgsgeschichte, die ih-resgleichen sucht. 120 Jahre und Millionen von Waschgängen spä-ter ist die Unternehmensgruppe Wozabal ein international aus-gerichteter, oberösterreichischer Leitbetrieb mit acht Standorten und rund 950 Mitarbeitern.

Die Evolution des Familienbe-triebs vollzog sich von der Tuch-schererei über die Färberei und chemische Reinigung bis hin zum absoluten Marktführer im Bereich

Miettextilservice in Oberöster-reich, Salzburg und Kärnten. Pro Tag verarbeitet Wozabal heute 150 Tonnen Wäsche von 2.000 Kunden und deren 70.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus Krankenhäu-sern, Senioreneinrichtungen, der Hotellerie, Industrie und Pharma-zeutik.

Expansion im VorjahrMit dem Ausbau des Ennser Stand-orts zu einer der modernsten Wä-schereien Europas im Jahr 2015 wurde die organisatorische Ver-lagerung der Zentrale nach Enns eingeleitet. Als Spezialist für die

Aufbereitung von Bekleidung und Wäsche verpflichtet sich Wozabal zu strengsten Hygienevorschriften, die dank ständiger Investitionen in die modernste Technik laufend verbessert werden.

Mit der Kennzeichnung aller Textilien durch einen UHF-Chip startete Wozabal neue Innovatio-nen. Der ultrahochfrequente Chip hat eine große Wirkung: Er eröff-net viele Optimierungspotenziale im Wäschemanagement und sorgt für Kostentransparenz. Durch den Erfolg dieser Technologie konn-te Wozabal sein Netzwerk zuletzt weiter ausbauen und eröffnete

2015 einen Standort in Rankweil, um auch den Westen Österreichs noch besser zu versorgen.

„Eine derart lange Geschichte macht natürlich sehr stolz, bringt aber auch eine große Verantwor-tung mit sich. Mein Ziel und das Ziel meiner Mitarbeiter ist es, in allen Unternehmensbereichen eine sowohl technologisch, als auch or-ganisatorisch solide Basis für ein anhaltendes gesundes Wachstum zu schaffen und so die Zukunft des Familienbetriebs nachhaltig und langfristig abzusichern“, er-klärt Geschäftsführer Christian Wozabal.

Hohe UmweltstandardsDie Verbesserung der Umweltstan-dards und der Energieeffizienz genießt beim Klimabündnis-Part-ner und klima:aktiv-Preisträger Wozabal ebenfalls einen sehr ho-hen Stellenwert, schildert der Fir-menchef. Es wird sowohl im in-ternen F&E-Bereich als auch mit externen Partnern laufend an den entsprechenden Prozessen gear-beitet. Aus diesem Grund zählte Wozabal zum wiederholten Mal auch 2016 zum exklusiven Kreis der Nominierten für den kürzlich verliehenen Energy Globe Award.

Engagiert gibt sich das Unter-nehmen auch im Umgang mit den Beschäftigten: „Zeit und Gesund-heit sind unsere wichtigsten Res-sourcen. Unsere Mitarbeiter ver-bringen einen wesentlichen Teil ih-res Tages bei uns im Unternehmen. Darum ist es für uns wichtig, dass sie dabei gesund sind, sich wohl-fühlen und gern zur Arbeit kom-men“, erläutert Christian Wozabal die Motivation für das Programm „WoziFit“.

FitnessprogrammeDie körperliche Gesundheit fördert das Unternehmen etwa bei der täg-lichen Gymnastik oder der gemein-samen Teilnahme bei Laufveran-staltungen wie dem Linz Marathon. Auch beim Neukauf von Maschi-nen, wie im Rahmen umfangreicher Investitionen im Jahr 2015, wurde auf die Ergonomie und den Bewe-gungsablauf geachtet.

Wozabal feiert 120. GeburtstagPortrait: Das Wäscheunternehmen Wozabal beschäftigt heute 950 Mitarbeiter an acht Standorten in Österreich; deren Gesundheit und Umweltschutz stehen im Zentrum.

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LINZ. Die Softwarelösung MP2.in-fomed der MP2 IT-Solutions GmbH wurde beim Constantinus Award von über 150 Einreichungen unter die besten sechs IT-Innovations-projekte gewählt. MP2 IT-Solutions entwickelte erstmals für das Herz-Kreislauf-Zentrum Groß Gerungs ein zentrales Befund- und Pflege-dokumentationssystem. Die Soft-warelösung bildet alle medizini-schen Prozesse ab und dokumen-tiert diese.

Damit erhält die Medizinsoft-ware, die am niederösterreichi-schen Standort Zwettl entwickelt wurde, bereits die vierte Anerken-nung. Der Constantinus Award zeichnet österreichische Bera-tungs- und IT-Projekte aus und fand 2016 zum 14. Mal statt. „Dass unsere Medizinsoftware nun zum

vierten Mal nominiert wurde und sich gegen so viele andere Projek-te durchsetzen konnte, erfüllt uns mit großem Stolz“, freut sich Chris-toph Kitzler, Prokurist und techni-scher Leiter von MP2 IT-Solutions. „Inzwischen vertrauen bereits mehr als 25 Unternehmen im Be-reich Reha, Kur, Pflege und Ambu-latorien auf MP2.infomed.“

Expansion im VorjahrMP2.infomed, das zentrale Befund- und Pflegedokumentationssystem, wird von allen medizinischen Be-rufsgruppen im Herz-Kreislauf-Zentrum Groß Gerungs genutzt. Die berechtigten Personen sehen und verwalten alle für sie relevan-ten Daten der Patienten auf einen Blick: Diagnosen, Verordnungen, Therapien und Medikation. „Keine

bestehende Software-Lösung am Markt konnte all unsere Anforde-rungen erfüllen. Somit haben wir uns entschieden, gemeinsam mit MP2 IT-Solutions eine komplett neue Befund- und Pflegedokumen-tations-Technologie zu entwickeln“, sagt Fritz Weber, Geschäftsführer des Herz-Kreislauf-Zentrums Groß Gerungs.

„MP2.infomed hilft uns, vor, während und nach dem Aufenthalt des Patienten den administrativen Aufwand entscheidend zu reduzie-ren. So bleibt mehr Zeit für unsere Patienten. Alle Abteilungen können Formulare, Reports und Arbeits-listen im System erstellen, warten und vernetzen; Papierakten und das hausintere Verschicken von Befunden sind damit nicht mehr nötig.“ (red)

Auszeichnung für SoftwareDas oberösterreichische Unternehmen MP2 IT Solutions hat mit Partnern eine neue Befund- und Pflegesoftware entwickelt.

Christoph Kitzler (MP2 IT-Solutions) wurde für Software ausgezeichnet.

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Firmenchef Christian Wozabal feiert das Jubiläum seines Unternehmens und führt die Gruppe in der vierten Generation.

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Neuigkeiten für MedTech-BancheLINZ. Über 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der MedTech-Branche nahmen am 9. Juni an der Fachveranstaltung „Regulatory Affairs” des Me-dizintechnik-Clusters der oö. Wirtschaftsagentur Business Upper Austria an der FH Ober-österreich in Linz teil und in-formierten sich über die Neu-erungen im Qualitätsmanage-ment für Medizinprodukte. Mit dem Titel „Regulatory Affairs – Qualitätsmanagement für Medizinprodukte“ richtete sich die Veranstaltung an Entrepre-neure und weitere Akteure der MedTech-Branche, die Ideen für ein Medizinprodukt haben oder mit einem bestehenden Produkt oder einem Start-up-Unternehmen am MedTech-Markt Fuß fassen möchten.

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Management für GesundheitHALL. Mit dem Bachelor-Studium Betriebswirtschaft im Gesundheitswesen bietet die Tiroler Universität UMIT in Hall in Tirol eine spezialisierte Ausbildung für den Wachs-tumsmarkt Gesundheit an. Ab dem kommenden Winterse-mester wird das Studium in einer komplett neuen Struktur angeboten. Das Bachelor-Stu-dium verknüpft seit mehreren Jahren eine umfassende allge-meine betriebswirtschaftliche Ausbildung mit Know-how über Gesundheitswesen und Gesundheitswirtschaft. Diese Mischung wird ab Herbst im Blended Learning-Format, also als Mix aus Online-Phasen und Präsenzzeit am Campus, an-geboten. In den Online-Phasen nutzen die Studierenden eine moderne Online-Lernplattform, um sich mit den Inhalten aus-einanderzusetzen und gemein-sam mit ihren Kommilitonen Aufgabenstellungen zu bear-beiten.

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medianet.at Freitag, 17. Juni 2016 e-health 39

••• Von Ina Karin Schriebl

WIEN. Der deutsche Pharma-konzern Merck kooperiert mit HAPPYneuron, einer Gesellschaft der französischen SBT Gruppe. Merck erhält eine Exklusivlizenz auf das kognitive Gehirntrainings-programm des Partnerunterneh-mens, das die Rehabilitation von Patienten mit Multipler Sklerose (MS) unterstützen soll. Die Verein-barung ergänze das breite Angebot an Assistenzprogrammen für Pa-tienten von Merck im Bereich MS und unterstreiche das Engagement, digitale Plattformen und Techno-logien zum Nutzen von therapie-bedürftigen Patienten einzusetzen, teilt der Pharmakonzern mit.

Hirn-Training Das Programm von HAPPYneuron zum Training der kognitiven Fähig-keiten kann in die MSdialog-Platt-form von Merck integriert werden, wenn sich der behandelnde Arzt davon einen Nutzen für seinen Pa-tienten verspricht. HAPPYneuron will kognitive Fähigkeiten durch ein Gehirntraining mit wiederhol-ten, unterhaltsamen Übungen und Spielen verbessern. Die Einlizen-zierung ermöglicht Merck, seine E-Health-Lösung für Patienten mit MS zu erweitern.

„Im Rahmen unseres langjäh-rigen Engagements unterstützen wir an MS erkrankte Menschen mit therapeutischen und begleitenden Lösungen”, sagte Rehan Verjee, Chief Marketing and Strategy Of-ficer im Biopharma-Geschäft von Merck. „Das neue Programm wird die MSdialog-Plattform für Patien-ten und Ärzte attraktiver machen, weil mit ihr die kognitiven Defizite angegangen werden und die kog-

nitiven Fähigkeiten der Patienten besser überwacht werden können.“

MSdialog ist ein mandantenfähi-ges, cloudbasiertes Softwaresystem zur Unterstützung der MS-Thera-pie, das Daten zum Gesundheits-zustand der Patienten erfasst und aufbereitet und so den Entschei-

dungsprozess für Patienten und ihre medizinischen Betreuer ver-bessert. Das Softwaresystem bietet den Anwendern eine Erinnerungs-funktion für die Verabreichung ih-rer Medikamente und überwacht die Therapieadhärenz der Patienten und die klinischen Daten.

Pharmariese Merck nutzt It-angeboteImmer mehr Pharmaunternehmen vernetzen ihre Angebote mit E-Health-Plattformen. Nun nutzt die deutsche Merck eine E-Health-Lösung für Angebote für MS-Patienten.

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GSK sorgt online für TransparenzWIEN. Das Pharmaunterneh-men GlaxoSmithKline hat seinen lokalen Internetauftritt in Ös-terreich komplett neu gestaltet. „Entscheidend waren neben den technischen und inhaltlichen Neuerungen ein Zugewinn in puncto Aktualität und Benut-zerfreundlichkeit“, sagt Barbara Masser-Mayerl, Communications Manager bei GSK. „Besonders wichtig ist uns, dass wir im Zuge unserer Transparenzinitiative mit dem neuen Website-Bereich ‚Transparenzberichte‘ zukünftig eine leichte Navigierbarkeit hin zu unseren Offenlegungsberichten ermöglichen.“ Neben aktuellen Newsmeldungen finden sich Infor-mationen zum Unternehmen GSK, zu den Tätigkeitsbereichen, zum GSK-Beitrag zu Ethik und Trans-parenz und zu Forschung und Ent-wicklung.

Merck nutzt E-Health-Lösung, um Patienten an Medikamenteneinnahme zu erinnern.

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Eine Zeitlang können wir Stress gut vertragen, er bewirkt das gute Gefühl, etwas geschafft zu haben.

Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen allerdings: wenn täglich negative Erlebnisse auf Körper und Seele einwirken, dann breiten sich im gesamten Organismus Entzündungen aus – zuerst speziell an den Oberflächenzel-len des Darms, weshalb viele Menschen bei Stress auch mit Durchfällen reagieren. Diese fortschreitenden Schäden kann man jedoch nicht sehen, auch nicht in der Darmspiegelung – man kann die negativen Auswirkungen aber spüren: Schmerzen und Krämpfe, oft übelrie-chende Stühle. Zudem verhindert diese „stille Entzündung“ die Produktion des Glückshor-mons Serotonin und des Schlafhormons Me-latonin, deren Entstehungsort ebenfalls im Darm liegt. Unser Gehirn reagiert darauf uner-bittlich: anfangs nur mit schlechter Laune und häufigen Stimmungsschwankungen, später mit Konzentrationsschwäche, nervlicher Über-lastung, Schlaflosigkeit und schließlich dem totalen Burn out.

Durch die sich ausdehnende stressbedingte Entzündung sterben zudem die nützlichen Darmbakterien ab, es entstehen Lücken, durch welche Giftstoffe, Allergieauslöser und Krank-heitserreger mühelos in den Blutstrom aber auch in die Nervenleitbahnen gelangen kön-nen, ein Teufelskreis aus Infekten und psychi-schen Problemen beginnt.

Genau dafür wurde OMNi-BiOTiC® STRESS Repair* entwickelt. Damit sich so schnell wie möglich speziell jene Darmbakterien wieder ansiedeln, die eine ausgewiesene anti-ent-zündliche Wirkung haben. Diese aktiven Helfer arbeiten unermüdlich am Aufbau einer festen Barriere im Darm. In Studien zeigte sich der Rückgang der stressbedingten Entzündungen an der Darmschleimhaut bereits nach wenigen Wochen. Mit OMNi-BiOTiC® STRESS Repair steht Ihnen das richtige „Nervenfutter“ für Stresspha-sen zur Verfügung – einfach täglich abends ein-nehmen und am Morgen entspannt und gut gelaunt erwachen. Damit kann der Tag mit sei-nen immer neuen Anforderungen kommen.www.stress-repair.at

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Mag. Anita Frauwallner

Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Probiotische Medizin

Dauerstress verursachtEntzündungen im Darm.

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Sternenflotte top Mercedes liegt vor der Premium-Konkurrenz 42

Grünes Licht für E-Autos Zukunft in Österreich soll Stromern gehören 45

Autotest: Kia Sportage Große Leistung zum kleinen Preis 46

Neuer Player am Markt Drivy startet mit privatem Carsharing-Angebot 47

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Fuhrparks bieten viel optimierungspotenzial Studie zeigt mangelnde Effizienz im Fuhrparkmanagement, in Österreich gibt es zudem noch Nachholbedarf bei „grünen“ Firmenwagen. 44

Wie Gott in Frankreich Renaults neuer Espace „Initiale Paris“ im Test.

„Das Auto ist kein Sündenbock!“ Gastkommentar von Importeurs-Sprecher Günther Kerle.

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Wenig Resonanz auf AngebotMATTIGHOFEN. Die Cross In-dustries haben über die Cross KraftFahrZeug Holding GmbH den verbliebenen Streubesitz-aktionären des Motorradher-stellers KTM angeboten, ihre Aktien zurückzukaufen; gebo-ten wurden 122,50 €.

Lediglich 0,6 Prozent oder 66.560 Aktien von KTM waren noch im Streubesitz, aber nur 0,21 Prozent (22.490 Aktien) wurden bis zum Ende der Frist am 10. Juni der Cross Kraft-FahrZeug Holding angeboten. Nach Abwicklung des Deals werde die Bieterin 5.573.447 KTM-Aktien oder 51,39% am Grundkapital halten. Der indi-schen Autogruppe Bajaj gehö-ren rund 48%. (APA)

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China wird zum E-LeitmarktGRAZ. Der Motoren- und An-triebssystementwickler AVL trägt dem Aufstieg Chinas zum größten globalen Kfz-Markt Rechnung und widmete eine zweitägige Tagung den Ent-wicklungen aus und für China. CEO-Helmut List sagte, die technische Weiterentwicklung werde in den Megacities auch durch Förderungen und Zulas-sungsbeschränkungen gelenkt; dadurch sei China der Wachs-tumsmarkt für E-Mobilität und Hybridität. Für 2015 wer-de im Reich der Mitte laut List ein Produktionsvolumen von rund 35 Mio. Pkw prognosti-ziert. (APA)

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medianet.at42 Hersteller & Zulieferer Freitag, 17. Juni 2016

Gastkommentar ••• Von Günther Kerle

WIEN. Das Auto ist seit jeher ein mit großen Emotionen behaftetes Thema. Es steht für Freiheit, Un-abhängigkeit und dient für viele Menschen regelrecht als Ausdruck der eigenen Persönlichkeit. Klar ist, dass die Auseinandersetzung mit einem derart emotionalen Produkt und Thema auch entsprechend emotional erfolgt. Waren diese Emotionen früher noch nahezu ausschließlich positiv behaftet, so halten mittlerweile auch vermehrt Negativ-Debatten rund um das

Thema „Auto“ in der veröffentlich-ten Meinung Einzug. Diese sind in erster Linie politisch-ideologisch gesteuert und Ausdruck einer ent-sprechenden Schwerpunktsetzung und medialen Stärke bestimmter Parteien und Organisationen in Österreich. Man kennt es ja aus der täglichen Politik – gern wird nach einem simplen Sündenbock gesucht.

Verzicht ist für viele unmöglichZusätzlich dazu spielt das Faktum, dass der große Teil der Österrei-cherinnen und Österreicher nicht auf ihr Auto verzichten will bzw.

aus verschiedenen Gründen zu-meist auch gar nicht auf ihr Au-to verzichten kann, eine überaus wichtige Rolle. Denn seitens der Autofahrerinnen und Autofahrer fehlt es zwangsläufig an einem Druck mittel. Sie können sich dem Produkt nicht einfach verweigern, und das ist jenen Protagonisten, die permanent das Auto schlecht-reden oder die Autofahrer noch stärker finanziell belasten wollen, durchaus bewusst.

Dazu kommt, dass der Staat gegenwärtig händeringend nach Einnahmequellen sucht und Dis-kussionen um weitere Steuererhö-

hungen aus vorgeschobenen klima-politischen Gründen da sehr recht kommen.

Die Branche sichert ArbeitsplätzeLeider ist vielen gar nicht bewusst, dass das moderne Leben, wie wir es kennen, ohne Autos zusammen-brechen würde. Ein gut funktionie-render Individualverkehr ist Aus-druck einer hoch entwickelten Ge-sellschaft und wesentlich für den Wirtschaftsstandort Österreich.

Die Automobilwirtschaft in Ös-terreich leistet nicht nur einen un-verzichtbaren finanziellen Beitrag für das Staatsbudget (rund 13 Mrd. Euro jährlich allein an Steuern!), sie sorgt auch für zahlreiche Ar-beitsplätze (450.000 in Österreich, das entspricht jedem neunten Arbeitsplatz).

Sie stärkt mit ihrer wirtschaft-lichen Kraft sowie permanenten Forschung und Innovationen auf international höchstem Niveau den Standort und leistet durch überdurchschnittlich viele um-welttechnologische Entwicklungen einen bedeutenden Beitrag für die Umwelt.

Zudem ist es uns ein zentrales Anliegen, den Bürgern weiterhin die freie Wahl ihres Verkehrsmit-tels zu überlassen. Wir fordern deshalb eine ideologiebefreite, ganzheitliche Verkehrspolitik und eine Abkehr von der Darstellung des Autos als Sündenbock, die sich nachweislich jeglicher Grundlage entbehrt.

Warum ist immer das Auto schuld?Günther Kerle ist Sprecher der heimischen Autoimporteure; wir haben ihn gefragt, weshalb in der politischen Diskussion das Auto immer wieder als Sündenbock herhalten muss.

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••• Von Jürgen Zacharias

STUTTGART. Die deutschen Pre-miumhersteller geben weiter Gas, allen voran Mercedes-Benz, das weiter das Tempo vorgibt und im Mai seine Verkaufszahlen um 12,9 Prozent auf 170.625 Wagen nach oben schrauben konnte. Damit lie-ßen die Stuttgarter die Konkurrenz von Audi und BMW – die sich eben-falls über Zuwächse freuen durften – hinter sich.

Starkes Plus in ChinaWachstumstreiber war dabei ein-mal mehr der chinesische Markt, wo Mercedes gleich um 38,9% mehr Wagen losschlagen konnte, als im Vergleichsmonat des Vorjahres. In Europa betrug das Plus dank zweistelliger Wachstumsraten in

Großbritannien, Italien und Spani-en rund 14%, in den USA ging das Geschäft hingegen um einen Pro-zent zurück.

Beinahe gleichauf mit Mercedes lag im vergangenen Monat BMW; die Münchner konnten rund um den Globus von ihrer Kernmarke

168.129 Fahrzeuge verkaufen – um 5,6 Prozent mehr als 2015.

Wiederum nur knapp dahinter lag Audi; neue Modelle wie der verkaufsstarke A4 oder der große Geländewagen Q7 verliehen den Ingolstädtern im Mai Schub, der weltweite Absatz kletterte um 6,7 Prozent auf 164.150 Fahrzeuge.

Wie Audi mitteilte, gingen die Geschäfte dabei vor allem in Eu-ropa deutlich besser (plus 9,7 Pro-zent), während die Verkaufszah-len in den USA lediglich um 1,6 Prozent wuchsen. In China, dem größten Pkw-Markt der Welt und zugleich größter Einzelmarkt der Oberklasse-Hersteller, zog der Ab-satz um 5,5 Prozent an.

Das Rennen um die Position als größter Premiumhersteller 2016 bleibt damit weiter spannend: Audi lieferte in den ersten fünf Monaten insgesamt 784.250 Wa-gen aus, was einem Plus von 5,3 Prozent entspricht. Bei Mercedes-Benz summiert sich der Absatz auf gut 818.000 Wagen – um 12,3 Prozent mehr und BMW konnte 797.457 Fahrzeuge verkaufen, was einem Plus von rund fünf Prozent entspricht.

Mercedes hält die spitzeDer Stuttgarter Premiumhersteller legt im Mai um 12,9 Prozent zu und kann damit seinen Vorsprung vor Audi und BMW behaupten.

In den ersten fünf Monaten 2016 konnte Mercedes weltweit 818.000 Wagen verkaufen.

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Wichtiger Wirtschaftsfaktor: Die Automobilbranche sichert direkt und indirekt rund 450.000 heimische Arbeitsplätze.

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Kfz-Zulassungen steigen weiterWIEN. Die Zahl neuer Fahrzeu-ge auf Österreichs Straßen ent-wickelt sich dynamisch nach oben. Allein im Mai legten die Kfz-Neuzulassungen um acht Prozent auf 38.588 Einheiten zu. Das Gros davon entfiel auf Pkw – mit einem Zuwachs von 7,3 Prozent auf 28.462 Stück, wie aus aktuellen Zahlen der Statistik Austria hervorgeht.

Die Nachfrage nach Ben-zinern zog demnach im Mai um 7,7 Prozent an, jene nach Diesel um 6,7 Prozent. Letztere stellten aber mit einem Anteil von 56,5% immer noch den grö-ßeren Teil an Neuzulassungen (benzinbetriebene Pkw: 41,2%).

Zwischen Jänner und Mai stieg die Zahl der Pkw-Neuzu-lassungen gegenüber dem Ver-gleichszeitraum des Vorjahres um 5,2 Prozent. (APA)

PAPPAs-BilANZ

Autohändler mit deutlichem PlusSALZBURG. Autohändler Pap-pas konnte seinen Umsatz im Geschäftsjahr 2015/16 um 13 Prozent auf 1,1 Mrd. € hoch-schrauben. Besonders stark entwickelte sich dabei die Zahl der verkauften Fahrzeuge im neuen Jahr, die seit Jahresbe-ginn um zwölf Prozent anstieg.

In den drei vertretenen Ländern (Österreich, Ungarn, Deutschland) konnten 13.000 Neu- und Gebrauchtwagen verkauft werden. Der Neuwa-genabsatz aller Marken wuchs gar um 13,5 Prozent auf 9.159 Einheiten. Vor allem die Kern-marke Mercedes-Benz legte bei Pkw (+18%) und Nutzfahrzeu-gen (+10 Prozent) kräftig zu. (APA, red)

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Markt weiter im RückwärtsgangMOSKAU. In Russland ist der Verkauf von Neuwagen im Mai erneut eingebrochen. Ge-genüber dem Vorjahresmonat sei der Absatz mit 107.665 verkauften Autos um 14,5% zurückgegangen, teilte der Verband europäischer Unter-nehmen (AEB) mit. Mitverant-wortlich für den Einbruch ist demnach die schwache russi-sche Währung und die in der Rezession sinkende Kaufkraft vieler Haushalte. (APA)

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Verkäufe sollen deutlich steigenCLERMONT-FERRAND. Der französische Reifenhersteller Michelin will bis 2020 seine Autoreifen-Verkäufe um ein Fünftel steigern. Man wolle schneller als der Gesamtmarkt wachsen, teilte der Konzern kürzlich anlässlich eines In-vestoren-Tages mit. Außerdem soll der Umsatz in der Dienst-leistungssparte im selben Zeit-raum auf 2 Mrd. € verdoppelt werden. (APA)

Günther Kerle ist seit Kurzem Sprecher der rot-weiß-roten Automobilimporteure.

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sagt Alfred Berger, Leiter Compen-sation & Performance Management bei Kienbaum Österreich.

Der Experte weiter: „Wenn ein Firmenwagen strategisch geschickt eingesetzt wird, kann er auch als Motivationsanreiz wirken. Außer-

dem wäre in vielen Unternehmen eine Firmenwagenpolitik mit kla-reren Regelungen wünschenswert. Dazu zählt auch, die Einhaltung der Firmenwagenregelungen ak-tiv zu fördern, um Missstimmun-gen zu vermeiden und die Anreiz-funktion von Firmenautos voll zu nutzen.“

WIEN. Ein „grüner Fuhrpark“ ist immer noch eine Seltenheit in ös-terreichischen und deutschen Un-ternehmen. Während in Deutsch-land erst zehn Prozent der Firmen in „grüne“ Fahrzeuge investiert ha-ben, sind es hierzulande zumindest 14%.

Immerhin 47% können sich vor-stellen, Fahrzeuge mit alternativem Antrieb anzuschaffen, und 20% ha-ben dies konkret geplant. Das sind nur einige der vielen Ergebnisse einer Kienbaum-Umfrage – eine Kooperation zwischen Kienbaum Beratungen GmbH und dem Forum Personal des ÖPWZ – unter 246 ös-terreichischen Firmen, deren An-gaben in den „Firmenwagen report 2016 – Österreich“ eingeflossen sind.

Unterschiede in Privatnutzung Auf die Frage, welche Umweltmaß-nahmen die Unternehmen im Hin-blick auf einen grünen Fuhrpark bereits durchführen und welche geplant sind, ergibt sich folgen-des Bild: In Österreich realisie-ren schon 62% der Firmen Pool Cars, und gut ein Drittel achtet bei der Auswahl darauf, wie viel CO

2 das jeweilige Fahrzeug aus-

stößt. Dennoch haben über 51% der Dienstwagen einen CO

2 Ausstoß

von mehr als 130 g.

Das durchschnittliche Anschaf-fungsbudget für Firmenwagen (siehe Grafik) liegt in Österreich bei Spezialisten und Außendienst-mitarbeitern zwischen 25.000 und 36.000 €. Auf der oberen Führungs-ebene beträgt das Anschaffungs-budget in Österreich zwischen 30.000 und 50.000 €. Und Ge-schäftsführer fahren Firmenwagen, die im Median 60.000 € kosten (in Deutschland sind es 70.000 €).

Die Untersuchung zeigt auch, dass die Mehrheit der österrei-chischen Firmen (60%) eine unbe-grenzte Privatnutzung der Fahr-zeuge duldet. Allerdings sind die Unternehmen restriktiv zu ihren Mitarbeitern: Bei jedem zweiten Firmenwagennutzer in Österreich ist die Nutzung des Firmenwagens auf bestimmte Personengruppe be-grenzt. In Deutschland hingegen ist es der überwiegenden Mehrheit laut der Untersuchung erlaubt, den Wagen unbegrenzt privat zu nut-zen.

Fahrzeug „nicht wegzudenken“In vielen Positionen sind Firmen-wagen ein Standard: 94% der Ge-schäftsführer und 79% der oberen Führungskräfte in Österreich steht ein Firmenwagen zur Verfügung; in Deutschland sind es 92 bezie-hungsweise 78%. Auch in Fach-funktionen sind Firmenwagen weit verbreitet: Zum Beispiel haben 82% der Außendienstmitarbeiter in österreichischen Firmen einen Anspruch auf einen Firmenwagen, in Deutschland sind es demgegen-über 73%.

„Der Firmenwagen gilt als fester Bestandteil von Vergütungspaketen vieler Unternehmen und ist bei Top Führungskräften und im Außen-dienst nicht mehr wegzudenken“,

44 hersteller & Zulieferer Freitag, 17. Juni 2016

firmenwagen stehen so hoch im Kurs wie noch nie Aktuelle Kienbaum-Studie „Firmenwagenreport 2016“ analysiert die rot-weiß-rote Firmenwagenpolitik: Fahrzeuge bei Top-Führungskräften „nicht mehr wegzudenken“, Nachholbedarf bei „grünen“ Firmenwagen.

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Wenn ein Firmenwagen strategisch geschickt ein-gesetzt wird, kann er als Motivationsanreiz dienen.

Alfred Berger Kienbaum ÖsterreichKostspielige

Mobilität Geschäftsführer fahren in Öster-reich Firmenfahr-zeuge, die im Median 60.000 € kosten und damit rund doppelt so viel wie die Firmenfahrzeuge von Außendienst-mitarbeitern.

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medianet.at

Die meisten Unternehmen nutzen für ihren Firmenwagen übrigens Full-Service-Leasing: In Österreich wählt gut die Hälfte der Firmen diese Form der Anschaffung und Betreuung; in Deutschland sind es knapp zwei Drittel.

Gekauft werden die Firmenwa-gen in Österreich durchschnittlich in rund 30% der Unternehmen, in Deutschland dagegen von lediglich 15%. (jz)

Service für Mitar-beiter: 94% der Geschäftsführer und 79% der oberen Füh-rungskräfte steht in Österreich ein Firmenwagen zur Verfügung.

WIEN. Diese Woche fand in der Wiener Hofburg die 2. Fleet Con-vention statt. Bei Österreichs größ-tem unabhängigen Fachevent für Fuhrparkbetreiber und KMU infor-mierten sich mehr als 550 Besucher über Branchenentwicklungen, Zu-kunftsthemen, neue Fahrzeuge und aktuelle Dienstleistungen; mit da-bei waren auch 46 Aussteller und 23 Referenten.

Besucher stimmen ad hoc abEine Neuerung, die vom Publikum rege genutzt wurde, stellte heuer die Möglichkeit des Live-Votings dar: Mittels Abstimmgeräten an jedem Sitzplatz konnten die Besu-cher während der Referate ad hoc zu ihrer Meinung befragt werden. So zeigte sich etwa, dass 45% der anwesenden Unternehmer 2016 die Anschaffung eines E-Autos pla-

nen, 78% Optimierungspotenzial in der Fuhrparkverwaltung sehen und 66% eine CarPolicy im Einsatz haben.

Neben der ausgezeichneten Net-working-Möglichkeit überzeugten die Fachvorträge und die zahlrei-chen Marktplatz-Präsentationen. Dabei zog sich das Überthema „Effizienz im Fuhrpark“ durch alle Referate. Insbesondere der E-Mo-bilität wurde breiter Raum gewid-met, da die Attraktivität von Stro-mern durch die Steuerreform für Unternehmer und Mitarbeiter (Vor-steuerabzug, kein Sachbezug) stark gesteigert wurde (siehe rechts).

Christian Rötzer, Geschäfts-führer TÜV Austria Automotive, präsentierte die neue Dienstleis-tung „e-fleet – der Fuhrpark der Zukunft“, bei der alle Aspekte des Kundenfuhrparks hinsichtlich der

Eignung für E-Mobilität geprüft werden. Interessant gestaltete sich auch die Podiumsdiskussion „Kann man mit E-Mobilität sparen?“

Zahlreiche weitere Vorträge„Best Practice – von den Besten lernen“ bildete das Motto weiterer Vorträge. So lieferte etwa Markus A. Falk, Fuhrparkmanager von SAP Deutschland, den heimischen Flot-tenverantwortlichen Denkanstöße in puncto Car Policy, (proaktivem) Schadensmanagement und Einspa-rungsmöglichkeiten durch E-Autos.

Steuerberaterin Patricia Hueber filetierte das in Österreich heiß dis-kutierte Thema „Vorsteuerabzug“, und Henning Heise, GF der heise fleetconsulting gmbh, präsentierte (siehe auch Text unten) die Studie „Effizienz in österreichischen Fuhr-parks“. (red)

fuhrpark all over2. Fleet Convention in der Wiener Hofburg überzeugte mit Fachvorträgen und ihren vielen Networking-Möglichkeiten.

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WIEN. Kosten und Aufwand eines professionellen Fuhrparkmanage-ments werden in der Praxis oft unterschätzt. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie von heise fleetconsulting zur Effizienz in der Fuhrparkpraxis. Demnach werden Budgets in Größenordnungen von sechsstelligen Eurobeträgen häu-fig „nebenbei“ und von engagierten, aber ungeschulten Mitarbeitern verwaltet. Und deshalb würden durchschnittliche Fuhrparks oft auch ein beachtliches Optimie-rungspotenzial sowohl beim Ver-waltungsaufwand als auch bei den Kosten bieten.

Umfassende AnalyseFür die Studie wurden zunächst die wichtigsten Rahmenbedingungen wie Fuhrparkgröße, Finanzierungs-

modelle, Laufzeiten sowie die Exis-tenz einer Car Policy im Unterneh-men erhoben. Die Fuhrparkverant-wortlichen mussten außerdem ihre Prioritäten im Fuhrparkmanage-ment nach Kosten, Organisations-effizienz, Umwelt- und Nachhal-tigkeitsfaktoren sowie Image und Mitarbeitermotivation reihen.

„Wir wollen die Verantwortlichen auf das versteckte Potenzial hin-weisen und aufzeigen, dass man schon mit kleinen Veränderungen große Effizienzsteigerungen er-zielen und sich durch professio-nelles Fuhrparkmanagement das Leben erheblich erleichtern kann“, so Henning Heise, Geschäftsfüh-rer der heise fleetconsulting gmbh. „Last but not least lassen sich so auch die Kosten beträchtlich redu-zieren.“ (red)

es fehlt oft an der effizienz heise fleetconsulting präsentierte im Rahmen der Fleet Convention eine umfassende Untersuchung zur Effizienz in der Fuhrparkpraxis.

Henning Heise ist Geschäftsführer der heise fleetconsulting gmbh.

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Die Veranstalter durften sich bei der zweiten Auflage der Fleet Convention über 550 Besucher in der Hofburg freuen.

e-Auto-ÜBerlegungen

Österreich: ein Plan für StromerWIEN. In Österreich wurden im ersten Quartal des laufen-den Jahres 1.264 E-Autos (plus 97,8% im Vergleich zum Vor-jahresquartal) neu zugelassen. Nicht zuletzt stieg die Zahl durch die steuerliche Begünsti-gung von Firmenwägen. Trotz-dem ist der Anteil der Stromer am Gesamtmarkt sehr niedrig – noch, denn spätestens 2021 dürfte sich daran einiges än-dern. Ab dann dürfen Neuwa-gen in der EU nämlich nicht mehr als 3,8 l auf 100 Kilome-ter verbrauchen und maximal 95 g CO

2 pro Kilometer in die

Luft blasen. Die heimischen Verantwortli-

chen im Bereich Verkehr, Infra-struktur, Forschung & Entwick-lung und Elektrifizierung sig-nalisierten dieser Tage in Wien „Grünes Licht“ für die Zukunft des fossilfreien Autoverkehrs. Anlass war die Fertigstellung des grenzüberschreitenden Ladenetzwerks auf der West-achse, „Crossing Borders“.

E-Mobilitätsplan noch 2016Damit ist die reibungslose Fahrt für Stromer von Bra-tislava über Wien bis nach München gesichert. Bis 2020 soll Österreich flächendeckend mit Ladestationen ausgestattet sein, so das Ziel von Verkehrs-minister Jörg Leichtfried (SPÖ).

Der sich seit einem Monat im Amt befindliche Minister will noch heuer einen „Elektromo-bilitätsplan“ vorstellen. Ähn-lich dem norwegischen Modell seien viele Varianten der För-derung – von Elektroautos bis hin zur Nutzung von Busspu-ren oder einem Prämiensystem – denkbar, so Leichtfried.

Der Minister ist überzeugt, dass Elektroautos in Zukunft den Weltmarkt beherrschen werden. Aber Österreich und viele europäische Länder würden dem Vorzeigeland Norwegen noch weit hinterher-hinken; dort konnte die Zahl der Elektroautos innerhalb von acht Monaten auf 20% erhöht werden. (red)

Freitag, 17. Juni 2016 hersteller & Zulieferer 45

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medianet.at46 Modell & Handel Freitag, 17. Juni 2016

••• Von Bernhard Katzinger

WIEN. Welcher Autokäufer träumt nicht davon? Einmal so richtig in der Aufpreisliste wüten, kein Anhakerl-Kastl auslassen müssen. Stärkste Motorisierung, Top-Aus-stattungslinie, schönste Lackie-rung, garniert mit Extras en masse. Vertreter der Fach-Journaille erle-ben dergleichen zwar mit höherer Frequenz. Angesichts der Preisliste des neuen Kia Sportage rückt die-se Utopie aber auch für Frau und Herrn Österreicher ein Stück weit ins Mögliche. Die Koreaner verwöh-nen um kleines Geld.

Das Wort „Vollausstattung“ ist fast untertrieben, lenkt man – wie wir – die Allradversion in der Pla-tin-Ausstattung: Schönes Leder (wenn auch in der nicht gerade glücklichsten Farbwahl, nämlich beige), Sitz- und Lenkradheizung, Sitzlüftung, Zweizonenklima, au-tonomer und auch in engen Lü-cken tadellos funktionierender Einpark-Lenker, Notbrems- und Spurhalte-Assistent … Es ist, als hätte irgendjemand den koreani-schen Ingenieuren am Beginn der Sportage-Entwicklungsarbeit die komplette Aufpreisliste eines euro-päischen Herstellers ins Pflichten-

heft geschrieben, und die fleißigen Koreaner hätten daraufhin nur eif-rig genickt und sich an die Arbeit gemacht.

Konkurrenzloses AngebotKostenpunkt dieser Orgie an Komfort- (und auch Sicherheits-)Features, welche sich den Namen „Platin-Ausstattung“ durchaus verdient: ab 35.390 €. Mit in die-sem äußerst konkurrenzfähigen Preis inbegriffen sind die schönen 19-Zöller, extra zu berappen an unserem Testwagen wären ledig-lich die Lackierung in geschmack-vollem Metallic-Bronze sowie das

Sicherheitspaket, das einen Quer-verkehrs-Assi einschließt, sowie das riesige Panorama Glasschiebe- und Hubdach um 1.200 € extra. Bei all dieser Opulenz erscheint es um-so unverständlicher, dass Kia die Allradmodelle des Sportage nicht mit der sonst serienmäßigen Start-Stopp-Automatik ausliefert.

Nach wie vor ein Thema in jedem Verkaufsgespräch beim Kia-Händ-ler wird die Garantie für sieben Jahre bzw. 150.000 Kilometer sein. Man ist ja auch nicht zu Unrecht stolz auf dieses nach wie vor kon-kurrenzlose Angebot.

Alt(-bewährt), aber gutAuch über den Motor lässt sich nichts Schlechtes sagen – es sei denn, man rümpft über Kias Wei-gerung die Nase, dem Trend zur Hubraumschrumpfung zu folgen. Wir fahren 2,0 CRDi mit 185 PS, der uns kommod auch über längere Autobahnstücke transportiert und stets ausreichend Reserven bereit-hält. Dabei darf das Reisetempo aus Sicht der Erbauer knapp über die 200 km/h-Marke steigen. Die Sechsgang-Automatik frisst nicht viel von der gefühlten Leistung, so-dass man sich das Komfortfeature gern dazubestellt. Geländefahrer, die den Allradbetrieb täglich brau-chen, werden in der Regel aller-dings zum Schalter greifen.

So schön das Gefühl der üppi-gen Kraftreserve auch ist, an der Tankstelle zeigt sich erst, ob die Pferdestärken ihr Spiel zu über-mütig getrieben haben. Der Her-steller spricht von im Drittelmix 6,3 l Diesel auf 100 Kilometer – un-serem Eindruck zufolge muss man – vorsichtig formuliert – schon sehr zaghaft Gas geben, um diese zu schaffen.

Wem Umwelt und Geldbeutel an-gesichts dieser Werte zu sehr am Herzen liegen, wird wahrschein-lich mit den kleineren Aggregaten glücklicher – etwa dem 1,7 CRDi mit 116 PS (4,6 Liter Verbrauch laut Norm) oder dem 1,6 Liter-Benziner, der 132 PS leistet. Das schmälert allerdings ein wenig das lustvol-le Gefühl, bei der Ausstattung aus dem Vollen zu schöpfen.

die lust, aus dem Vollen zu schöpfenDer koreanische Hersteller Kia erobert die Herzen der Alpen­republikaner. Mit welchen Mitteln, zeigt unser Test eines ausgesprochen großzügig ausgestatteten Kia Sportage.

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••• Von Bernhard Katzinger

WIEN. Gekonnt und stilvoll ka-schierten die Renault-Designer im luxuriösen Espace das opulente Raumbedürfnis einer Großraum-Limousine mit elegant-geduckter Haltung, die zusammen mit den großen Rädern in ausladenden Radkästen viel Dynamik ausstrah-len. So sieht kein Minivan aus? Na-türlich nicht, Renault will sich an die beliebte Fahrzeuggattung des SUV annähern.

Extravagante DynamikSo schnell der Wagen aussieht, beim Fahren hört sich die Sport-wagen-Anmutung auf. Der Espace-Lenker und seine Entourage reisen entspannt und weich gefedert, was wohl auch der Erwartungshaltung

des Espace-Käufers am ehesten entspricht. Extravaganz auch im Innenraum: Bei der Fahrerumge-bung gibt sich Renault weiterhin

erfinderisch. So wie beim vorletzten Modellwechsel zum Espace III die Bedienelemente für Klimaanlage und HiFi-System an die Innenraum-

Ecken wanderten, wird nun alles, was es zu bedienen gibt, in einem großformatigen Touchscreen in der Mittelkonsole vereint, die sich schön nach hinten bis zum Auto-matik-Wählhebel zieht. Die Touch-Bedienung ist auf schlechten Wegen eine mühsame Zielübung, im Grun-de aber Gewöhnungssache.

Ökonomischer FrächterGewohnt großzügig – und vielsei-tig – gestaltet sich der Lade- und/oder Passagierraum. Um einen gu-ten Tausender extra kommt der Es-pace mit 7 Sitzen, im Frachtbetrieb schluckt die Höhle hinter dem Fah-rer bis zu 2.430 l. Dies alles bewegt in unserem Testwagen ein zeitge-mäßer 1,6 l-Diesel mit 160 PS von der Stelle, der vor den Prüfern im Labor seinen CO

2-Ausstoß auf 120

g/km beschränkt, was den Wagen auf der Wunschliste von Dienst-wagenfahrern ein paar Plätze nach oben rutschen lässt. Wer auf die lu-xuriöse Initiale Paris-Ausstattung und ein paar PS verzichten kann, nimmt den 130 PS-Diesel und spart vor dem wohlwollenden Auge der Steuerbehörde nochmal 4 Gramm CO

2 ein.

dynamischer Maxi-SUVanÜppige Größe, gepaart mit modernem Luxus: Der Renault Espace „Initiale Paris“ verspricht Fahren wie Gott in Frankreich.

Der Renault Espace kostet in der Top­Ausstattungslinie Initiale Paris ab 48.400 Euro.

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Der Kia Sportage – kein seltenes Bild auf Österreichs Straßen, und das nicht zuletzt wegen des Einstiegspreises von 23.990 Euro.

20 JaHre Skoda octaVia

3 Kerzen auf der Geburtstagstorte

MLADA BOLESLAV. Ein Er-folgsmodell wird 20: Wie kaum ein anderes Modell der Au-togeschichte steht der Škoda Octavia für den Wiederaufstieg einer Marke. Im Jubiläumsjahr bekommt die dritte Generation des Verkaufsschlagers eine umfassende Aufwertung. Wie die Konzernschwestern, bringt auch Škoda ab sofort einen Dreizylinder als Einstiegs-motorisierung zum Einsatz. Der neue 1,0 TSI, der das 1,2 l-Triebwerk ersetzt, beschleu-nigt die Limousine mit dem Siebengang-DSG (auch eine Sechsgang-Handschaltung ist erhältlich) in 10,0 s von null auf 100 km/h und ermöglicht eine Höchstgeschwindigkeit von 202 km/h. Sein maximales Drehmoment von 200 Nm lie-fert der Motor zwischen 2.000 und 3.500 U/Min.

Ebenfalls neu bietet Škoda für die Motorisierungen ab 150 PS eine adaptive Fahrwerksein-stellung an, welche auf Knopf-druck Lenkung und Dämpfung in die Modi Comfort, Normal und Sport versetzt. In den RS-Modellen erlaubt das System auf Tastendruck unter anderem ein komfortableres Setup für das Fahren im Alltag. (red)

koMpakte alternatiVe

Ford Ka+: halbe Größe kleiner

WIEN. Ford serviert als klei-nere Alternative zum Fiesta ab Oktober 2016 den neuen Ka+. Preislich startet der knapp unter vier Meter lange Klein-wagen als Fünftürer mit 70 PS starkem Benzinmotor schon ab 9.950 €. In diesem Preis inbegriffen sind elektrische Fensterheber vorn sowie sechs Airbags, ESP und Berganfahr-Assistent. Eine Klimaanlage gibt‘s in der zweiten erhältli-chen Ausstattungslinie Cool & Sound, zusammen mit dem In-fotainment-System Ford Sync, ab 11.450 €. Als Motor kommt ein 1,2 l-Benziner in zwei Leis-tungsstufen mit 70 oder 85 PS zum Einsatz. Der Vierzylinder erfüllt die Euro 6-Norm und soll im Zusammenspiel mit dem serienmäßigen manuellen Fünfgang getriebe einen Ben-zinverbrauch von 5 l per 100 km nicht überschreiten. Der Ka+ wird für Europa in Indien produziert. (red)

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WIEN. Egal ob stationsbasiert oder nach dem Free Floating-Prinzip, Carsharing liegt in Österreich voll im Trend. Das Teilen von Fahrzeu-gen hat sich längst als Alternati-ve zum eigenen Auto etabliert, die Platzhirsche car2go und DriveNow dürfen sich über stetig steigende Kundenzahlen freuen. Nun gibt Drivy seinen Start in Österreich be-kannt und will dabei mit einer neu-en Form des Autoteilens punkten.

Neue Carsharing-FormDie Plattform bietet Nutzern die Möglichkeit, Autos von nebenan flexibel zu mieten. Autobesitzer können ihren Wagen über die Platt-form vermieten, wenn sie ihn selbst nicht benötigen. Ort und Zeitpunkt der Schlüsselübergabe vereinbaren Mieter und Vermieter untereinan-der. Der Autobesitzer legt individu-ell den Preis und die Verfügbarkeit des Autos fest – oft weit unter den marktüblichen Angeboten.

Während der Mietdauer gilt eine eigens entwickelte Ad-hoc-Versicherung in Zusammenarbeit mit der Allianz, diese ist bereits im Mietpreis enthalten. Sie beinhaltet eine Vollkasko- und Haftpflichtver-sicherung sowie einen Schutzbrief.

„Österreich ist ein vielverspre-chender Markt mit beeindrucken-den Wachstumspotenzialen”, kom-mentiert Drivy Country Manager Heiko Barnerßoi den Start am insgesamt vierten Drivy-Markt. „Schon heute leben 41 Prozent der Haushalte allein in Wien ohne ei-genes Auto – die restlichen stehen im Schnitt 23 Stunden am Tag un-genutzt herum. Das sind Ressour-cen, die wir besser ausschöpfen müssen.“

Das notwendige Kapital für die-sen Expansionsschritt sicherte sich Drivy mit seiner jüngsten Finanzie-rungsrunde, in der das Unterneh-men 31 Mio. € einsammeln konnte. (red)

BERLIN. Daimler erweitert car2go um Fahrzeuge von Mercedes-Benz. Sie ergänzen ab Sommer die Flot-te von 900 smart fortwo in Berlin. Zunächst sind 300 Autos der Bau-reihen A- und B-Klasse sowie GLA und CLA zur spontanen Anmie-tung vorgesehen. Noch im Laufe des Jahres sollen weitere car2go-Standorte die Fahrzeuge der Mer-cedes-Benz-Kompaktklasse mit ins Programm aufnehmen.

Nachfrage befriedigencar2go-Geschäftsführer Roland Keppler begründet die Angebots-erweiterung mit Marktanalysen, die gezeigt hätten, „dass es im in-nerstädtischen Mobilitätsumfeld

eine zunehmende Nachfrage nach größeren Fahrzeugen gibt. Hier gibt es offensichtlich im persönlichen Mobilitätsalltag genügend Anläs-se, wo es heißt ‚Jetzt ein Auto‘, und dann besser gleich und gern ein Auto für mehrere Personen.“

Das Unternehmen hofft, damit auch die Zahl seiner Kunden erhö-hen zu können. „Wir wollen damit bewusst ganz neue Zielgruppen ansprechen und uns zusätzliche Märkte erschließen“, sagt Keppler.

Diesem Anspruch wird auch das veränderte Markenbranding der neuen Fahrzeuge gerecht, die nicht in weiß-blau, sondern in serien-mäßig angebotenen Farben lackiert sind. (red)

Freitag, 17. Juni 2016 Rund ums auto 47

drivy startet in ÖsterreichEuropas Marktführer für privates Carsharing will am rot-weiß-roten Boom zum geteilten Auto partizipieren.

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sterne runden nun die Flotte abcar2go nimmt nun auch Mercedes-Fahrzeuge in seine Flotte auf – der Launch erfolgt in Berlin.

Drivys Geschäftsprinizip baut auf der privaten Vermietung von Fahrzeugen auf.

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