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career network KICK-OFF Der „Staatspreis Knewledge 2012“ geht in die nächste Runde Seite 69 KICK-START Lehrlingscoaches sollen Drop-out-Quote bei der Berufsausbildung mindern Seite 71 AUFSTEIGERIN ULRIKE ANDRES, TAL © Plumbe/pixelio.de © Lidl/Kolarik/Repolusk „Ich hatte das Glück, immer gefördert worden zu sein“ © Miriam Raneburger IN KE A L Die besten Bewerber sitzen nicht zuhause. Deshalb macht Monster jetzt mobil. Mit Monster erreichen Sie die besten Kandidaten für Ihre offenen Stellen jederzeit und überall. Denn die Monster App für iPhone ® und iPad ® gibt’s ab sofort gratis im App Store – und jetzt auch im Android™ Marketplace! medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 20. JÄNNER 2012 – 67 Teamplayer hybris-Chef Gerald Lanzerits schwört auf lebens- langes Lernen und das Aufbauen des eigenen Nachfolgers. Seite 68 Alterspyramide Der Anteil älterer Arbeitnehmer nimmt zu – wenn- gleich nicht rasch genug. Seite 69 © hybris software © Stoareich/Schewig GASTKOMMENTAR Autor, Referent und Univ. Lektor Manfred Greisinger zum Thema: Führungskraft und die unverwechselbare Ich-Marke. Seite 70

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medianet career - wöchentliche Karriere-nachrichten für Entscheidungsträger.

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careernetworkKICK-OFF

Der „Staatspreis Knewledge 2012“ geht in die nächste Runde Seite 69

KICK-START

Lehrlingscoaches sollen Drop-out-Quote bei der Berufsausbildung mindern Seite 71

AUFSTEIGERIN ULRIKE

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„Ich hatte das Glück, immer gefördert worden zu sein“

© Miriam Raneburger

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Die besten Bewerbersitzen nicht zuhause.Deshalb macht Monster jetzt mobil.

Mit Monster erreichen Sie die besten Kandidaten für Ihre offenen Stellen

jederzeit und überall. Denn die Monster App für iPhone® und iPad® gibt’s ab

sofort gratis im App Store – und jetzt auch im Android™ Marketplace!

medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 20. JÄNNER 2012 – 67

Teamplayer hybris-Chef Gerald Lanzerits schwört auf lebens-langes Lernen und das Aufbauen des eigenen Nachfolgers. Seite 68

Alterspyramide Der Anteil älterer Arbeitnehmer nimmt zu – wenn-gleich nicht rasch genug. Seite 69

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GASTKOMMENTAR

Autor, Referent und Univ. Lektor Manfred Greisinger zum Thema: Führungskraft und die unverwechselbare Ich-Marke. Seite 70

68 – careernetwork CAREER PORTRAIT Freitag, 20. Jänner 2012©

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PEDALRITTER

In jungen Jahren ist Gerald Lanzerits Radrennfahrer gewesen und hat unter anderem den Ötztaler Rad-marathon absolviert. Heute absolviert er zwar keine Rad-marathons mehr, jedoch fas-ziniert ihn die mechanische Komponente und so hat er sein altes Rennrad durch Renovierung in quasi fabriks-neuen Zustand gebracht.

Wien. „Umgib dich mit gescheiten Menschen, dann wirst du auch selbst gescheiter“ – diese Philoso-phie verfolgt Gerald Lanzerits bei der Wahl seiner Mitarbeiter seit geraumer Zeit. „Wenn man aufstei-gen will, muss man jemanden auf-bauen, der einem in der aktuellen Position folgen kann. Erst dann kann man sich auch selbst entwi-ckeln“, konkretisiert der Regional Manager Austria & CEE des auf Vertriebssoftware spezialisierten multinationalen Unternehmens hybris gegenüber medianet.

Und dieses Konzept scheint in Lanzerits Fall von Erfolg gekrönt zu sein: Bereits kurz nach dem Betriebswirtschaftsstudium über-nimmt er bei Hewlett-Packard die Leitung eines Großkundenseg-mentes; bei seiner nächsten Station, Oracle, koordiniert er sowohl die nationalen als auch die internatio-nalen Vertriebsaktivitäten; und im Anschluss erhält er das Angebot, das Softwareunternehmen Broad-Vision nach Österreich zu bringen – ein Angebot, das er nicht ausschla-gen konnte: „Ich hatte plötzlich mit 38 die Riesenchance, ein Software-

unternehmen von Null weg in Ös-terreich aufzubauen, eine großar-tige Herausforderung. Ich musste mir den richtigen Bürostandort suchen, Mitarbeiter einstellen, Partner akquirieren.“ Die Ressour-cen in der Branche seien „quasi unendlich“ und die Aufbruchsstim-mung absolut mitreißend gewesen. „Eine irrsinnig lässige und intensive Zeit, die ich nicht missen möchte.“ Auch die nächsten Sprossen auf der Karriereleiter – als Regional Director bei salesforce.com und als Mitglied des lokalen Großkunden Managementteams bei Microsoft – seien nicht minder interessant und lehrreich gewesen: „Ich habe das Glück gehabt, dass ich bei fast allen Stationen meiner beruflichen Karri-ere sehr gefördert worden bin und immer etwas dazulernern konnte.“

Briefe werden aufgegeben

Dass dieser Dazulernprozess nicht immer leicht gewesen sei, ver-stehe sich von selbst: „Ich erinnere mich noch sehr gut: Einmal bin ich vor dem Problem gestanden, dass es eine Zielvorgabe von 120 Mio.

Schilling zu erfüllen galt, ich aber gerade einmal 15.000 Schilling Um-satz auf der Habenseite hatte und mein Chef schon unruhig wurde“, so Lanzerits. „Der nächste Kunde, den ich ansprechen sollte, musste mich rausreißen. Durch Zufall sind wir aber über gemeinsame Interes-sen auf einen grünen Zweig gekom-men und daraus ist innerhalb von vier Monaten das größte Projekt der Firmengeschichte entstanden. Es ist sehr viel Glück dabei gewe-sen. Was ich daraus aber gelernt habe, ist, dass man nur einen Brief aufgibt.“

Generell sei Aufgeben ein Voka-bel, das er nicht wirklich in Be-tracht zieht. So habe er zwar die Mittelschule abgebrochen – über den Umweg der Abendmatura und des berufsbegleitenden Studiums diese Scharte aber erfolgreich aus-gemerzt: „Ich habe damals zwar nicht viel Zeit für mich gehabt. Am Ende hat mich das Ganze aber wieder in die richtige Richtung ge-bracht und eine großartige Basis für mein späteres Leben gelegt.“ In die IT sei er durch Zufall gerutscht: „In den 80er-Jahren hat es nur

Großrechner gegeben. Man ist mit weißen Mänteln in den verschlos-senen Raum gegangenen und hat sich dem Ganzen sehr wissen-schaftlich genähert“, schildert er seine ehemalige Skepsis der Mate-rie gegenüber. „Freunde haben mir aber empfohlen, eine Karriere in dieser Branche einzuschlagen. Und ich bereue nicht, auf sie gehört zu haben. Es gibt nur wenige Diszipli-nen, die sich so rasant entwickelt haben und die so viele spannende Herausforderungen bieten. Man muss sich ständig weiterentwickeln und immer wieder neu erfinden.“

Quasi neu erfinden würde sich Lanzerits, wenn er nicht bei hybris seinen Lebensunterhalt verdienen würde: „Ich kann zwar nicht mehr Arzt werden, wie ich in Jugend-jahren vielleicht wollte: Ich würde mich aber gern im humanitären Bereich betätigen und hier mein Know-how einbringen. Das wird sicher noch kommen, und dann kann ich auch endlich einen Teil von dem an die Gesellschaft zu-rückgeben, was ich von ihr erhal-ten habe“, so Lanzerits abschlie-ßend. (jawe)

1962 in Linz geboren, holt Gerald Lanzerits seine Matura an der Abendschule nach, bevor er in Linz berufsbegleitend das Studium der Betriebswirtschaftslehre mit Fokus auf Informatik absolviert.

1962–1988

Nach seinem Studium startet Lanzerits seine Laufbahn in der Softwareentwicklung bei der Chemie Linz AG, bevor er 1991 zur Hewlett-Packard GmbH Austria wechselt. Im Anschluss übernimmt er die Vertriebsleitung Banken und Versicherungen bei der Oracle GmbH. 2000 gründet Lan-zerits die österreichische Niederlassung von BroadVision und avanciert rasch zum Vice President CEE.

1989–2003

Nach seiner Tätigkeit bei salesforce.com als Regional Director D-A-CH und CEE wird er Mitglied des lokalen Großkunden- Managementteams bei Microsoft Österreich. 2008 wechselt Lanzerits als Regional Manager Austria & CEE zu hybris.

2004–HEUTE

10 FragenAN GERALD LANZERITS

Als Kind wollte ich immer … Manager werden.

Mein Lebensmotto ist … Anderen nicht weh zu tun.

Mein letztes Geld würde ich ausgeben

für … meine beiden Söhne.

Darüber kann ich lachen … wenn mir selbst Fehler passieren.

Das letzte Buch, das ich gelesen habe,

war … „Was jetzt?“ von Hugo Portisch.

In 20 Jahren werde ich … hoffentlich eine bessere Balance zwischen Geben und Erleben haben.

Davor habe ich Angst … Krankheit.

Das ist meine größte Stärke … Aus-dauer.

Das ist meine größte Schwäche …

Ungeduld.

Mit dieser Person würde ich gerne für

24 Stunden die Rollen tauschen …

Barack Obama. Er hat ein starkes Statement gesetzt und sich gegen massiven Wider-stand durchgesetzt.

Warum er sich in der Zukunft im humani-tären Bereich sieht, man seinen Nachfol-ger selbst aufbauen muss und lebens-langes Lernen keine Floskel ist, verrät hybris Österreich-Chef Gerald Lanzerits.

„Man muss sichständig neu erfinden“

careernetwork – 69PERSONALMANAGEMENTFreitag, 20. Jänner 2012

Johannes Dotter

Alpine

Johannes Dotter (50) wurde zum Geschäfts-

führer der weltweit tätigen Alpine Holding bestellt. Bis zum Vor-jahr war der Absolvent der TU Wien und Va-ter zweier Kinder Vor-standsmitglied der Porr AG.

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Isabella Kochmann

ÖBV

Seit 1. Jänner ist Isabella Kochmann

die neue ÖBV Landesdi-rektorin im Burgenland. Seit 2004 im Unterneh-men, war sie zuletzt stellvertretende Ge-schäftsführerin und Pro-kuristin der ÖBV-Tochter Finanzierungsges.m.b.H.

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Ulrike Andres

TAL

Ulrike An-dres fungiert seit Anfang Jänner als

neue General Mana-gerin der TAL-Gruppe. Die Wienerin folgt auf Sanders Schier, der die Geschäfte der Transalpi-nen Ölleitung seit 2001 leitete und in den Ruhe-stand tritt.

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Horst Pirker

Saubermacher

Horst Pirker verstärkt ab 1. Februar 2012 als Vor-

sitzender des Vorstandes das auf Entsorgung und Verwertung spezialisierte Unternehmen Sauber-macher. Zuletzt war der frühere Vorstandschef der Mediengruppe Styria bei Red Bull Media tätig.

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Die Auf- und Umsteiger der Woche im Kurz-porträt.

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Ältere Erwerbstätige Die Erwerbsquote der 60- bis 64-Jährigen ist zwischen 2000 und 2010 deutlich gestiegen

Eine Frage der StrukturenBrüssel/Salzburg/Wien. Die Berufs-tätigkeit älterer Menschen nimmt weiter zu: Zwischen den Jahren 2000 und 2010 stieg die Erwerbs-quote der 60- bis 64-Jährigen im Durchschnitt der 27 EU-Staaten von 23,0 auf 30,5% an, wie die ver-gangene Woche von der EU-Kom-mission präsentierten Zahlen von Eurostat verdeutlichen. Österreich verzeichnete im selben Zeitraum ein noch deutlicheres Wachstum – wenngleich von einem deutlich niedrigeren Niveau ausgehend: Die Erwerbsquote in der unter-suchten Altersgruppe verdoppelte sich in Österreich fast – von 12,1 auf 22,3%. Österreich ist damit vom 21. Platz 2000 auf den 17. Rang 2010 vorgerückt.

Musterschüler Schweden

Schlusslicht ist nunmehr Un-garn, wo diese Quote von 7,6 auf 13,0% gestiegen ist. Die höchste Er-werbsquote bei den 60- bis 64-Jäh-rigen weist innerhalb der Europä-ischen Union Schweden auf – dort stieg der Anteil der Arbeitnehmer in der untersuchten Altersgruppe von 46,0 auf 61,0%.

Bei der Gruppe der 50- bis 59-Jährigen gab es ebenfalls ei-ne deutliche Zunahme der Be-schäftigungsquote. Diese stieg im EU-Durchschnitt von 50,3 im Zehnjahresvergleich auf 60,9%. In Österreich war der Anstieg noch deutlicher – von 42,4 auf 61,0%.

Die rote Laterne in dieser Alters-gruppe hat Polen mit nur 45,8%,

am besten liegt wie im anderen Ranking Schweden mit 80,7%.

Auch wenn der Trend für die älteren Arbeitnehmer eindeutig positiv ist, kann man in Öster- reich mit dem Ergebnis der Erhe-bung – 17. im EU-Vergleich – nicht zufrieden sein. Vor allem Antwor-ten auf die Frage, wie man älteren Arbeitnehmern künftig unter die Arme greifen könnte, werden der-zeit von den heimischen Politikern nur vage beantwortet.

Die Salzburger Landeshauptfrau Gabi Burgstaller könnte sich etwa

ein Kündigungsverbot ab einem Alter von 55 Jahren vorstellen, wie sie bei einem Pressegespräch in Salzburg ankündigte. Natür-lich müssten etwaige Sanktionen bei Missachtung des Verbots aber mit Anreizen zur Förderung des Einhaltens gekoppelt werden, so Burgstaller.

Kündigungsverbot

Unternehmen, die ältere Ar-beitnehmer nur als Kostenfaktor sehen und möglichst rasch los-

werden wollen, will auch Andreas Khol, Bundesobmann des Österrei-chischen Seniorenbundes, sanktio-nieren, wie er in einer Aussendung bekräftigt: „Zwangspensionierende und hinausmobbende Unterneh-mer müssen an den Kosten ihrer Vorgangsweise beteiligt werden! Wer ältere Arbeitnehmer kündigt, wer nicht in der Lage ist, zu verste-hen, dass das Arbeitskräftepoten-zial ohne Ältere schon bald nicht ausreicht, der muss halt zahlen! Und zwar in spürbarer Höhe, sonst hilft‘s ja wieder nicht.“

Viele Lösungen nötig

Sozialminister Rudolf Hunds-dorfer betont wiederum, dass man bei der Diskussion über das Anheben des tatsächlichen Pen-sionsantrittsalters nur mit vielen branchenspezifischen Lösungen zum Ziel kommen wird. So sei ein 62-jähriger Bauarbeiter nicht mit einem gleichaltrigen Bediensteten, der am PC arbeitet, vergleichbar, so Hundsdorfer.

Der Minister wies auch darauf hin, dass in Skandinavien deshalb noch so viele über 60-Jährige im Erwerbsleben stehen, weil es dort eine ganze Fülle an unterschied-lichen Modellen gebe. In Betriebs-vereinbarungen könnten aber auch heimische Unternehmen schon jetzt ohne Gesetzesänderungen viele Mo-delle anbieten, etwa dass ältere Mit-arbeiter noch 70% der Arbeitszeit leisten, dafür 80% des Einkommens erhalten, aber zu 100 % sozialversi-chert seien. (red/APA)

Österreich konnte sich zwar deutlich steigern, liegt in der EU aber lediglich auf Rang 17.

Im EU-Vergleich hinkt Österreich beim Anteil älterer Erwerbstätiger deutlich hinterher. An der Spitze das gewohnte Bild: Schweden vor Großbri-tannien und Deutschland.

Knewledge 2012 Auszeichnung für Personalentwicklungsmaßnahmen, die lebensbegleitendes Lernen unterstützen

Kick-off zum Staatspreis „Knewledge 2012“Wien. Der vom Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend (BMWFJ) ausgeschriebene „Staats-preis Knewledge“ geht 2012 in eine Neuauflage: Wie das Ministerium in einer Aussendung mitteilte, werden wieder Personalentwick-lungsmaßnahmen gesucht, die im weitesten Sinne lebensbegleiten-des Lernen im beruflichen Kontext unterstützen.

„Lebenslanges Lernen ist in der heutigen Wissensgesellschaft ein essenzieller Wettbewerbsfaktor. Die gezielte Unterstützung von ‚Lernsituationen‘ in Unterneh-mensprozessen ist daher eine der erfolgversprechendsten Maßnah-men, um eine nachhaltig höhere Produktivität zu erzielen. Mit die-sem Staatspreis wollen wir beson-

dere Leistungen in diesem Bereich vor den Vorhang holen und andere Unternehmen zur Nachahmung an-spornen“, so Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner.

Für Knewledge – kurz für „know-ledge“ und „new“ – können alle Personalentwicklungs- bzw. Orga-nisationsentwicklungsaktivitäten sowie gezielte Trainings einge-reicht werden. Der Staatspreis wird in drei Kategorien analog zur Unternehmensgröße vergeben. Der Sonderpreis „Employer Branding“ zeichnet Unternehmen aus, die sich als glaubwürdige und attraktive Arbeitgeber positionieren konnten. Die Einreichfrist läuft noch bis 2. März 2012, die Verleihung ist für den Mai des Jahres angesetzt. Wei-tere Infos: www.knewledge.at

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Bis 2. März können Personalentwicklungs- bzw. Organisationsentwicklungsaktivi-täten sowie gezielte Trainings für den „Staatspreis Knewledge“ eingereicht werden.

Sozialer, als dem Chef gefälltWas sagt die Facebook-Time-line? Zumindest so viel: Dass ein großer Teil meiner Kon-takte gerade gleichzeitig in der Arbeit und auf Facebook präsent ist. Irgendwie müs-sen sie also einen Kompro-miss zwischen (privater) So-cial-Web-Nutzung und Job gefunden haben.

Glaubt man einer Studie der Kreativagentur you-Com, verbringt der deutsche Durchschnitts-Arbeitnehmer rund zweieinhalb Stunden pro Woche auf Facebook. Hochgerechnet auf Gesamt-zahl der Erwerbstätigen und Durchschnittslohn, verliert die deutsche Wirtschaft jähr-lich demnach knapp 27 Mil-liarden Euro. Nun kann man durchaus annehmen, dass die österreichischen Arbeitneh-mer nicht weniger aktiv sind, was die private Facebook-Nutzung im Job betrifft.

Was können Unternehmen aber dagegen tun? Verbieten, Seiten sperren, Mitarbeiter kontrollieren? In Zeiten, in denen jeder Teenager ein Smartphone in der Tasche hat, wohl eher sinnlos. Das dürfte auch der Großteil der heimischen Führungskräfte verstanden haben, wie eine karriere.at-Onlineumfrage aus dem Vorjahr aufzeigt: Jeder zweite Befragte gab an, den Mitarbeitern Facebook & Co. während der Arbeitszeit zu erlauben, solange diese ihr Arbeitspensum schaffen.

Dass bei verfacebookten Milliardenbeträgen bei der Unternehmerschaft die Alarmglocken schrillen, ist klar. Auf der Strecke bleibt allerdings die Frage, ob die sozial netzwerkenden Arbeit-nehmer vor ihrer Facebook-Zeit produktiver waren, oder sich damals einfach anders ablenken ließen. Der Effekt ist derselbe. Die Kosten auch.

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Karriere-Inside mit: Christoph Weissenböck

70 – careernetwork JOBWATCH Freitag, 20. Jänner 2012

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Gastkommentar Autor, Referent, Trainer und Univ.Lektor Manfred Greisinger zum Thema „Führungskraft und die unverwechselbare Ich-Marke“

„Nur Nullen haben keine Kanten“Wien. Matthias Hartmann hat in einem Kurier-Interview als „Kern-satz“ seiner Arbeit bezeichnet: „Stell dir vor, man gäbe dir das Burgtheater, und du könntest machen, was du willst…“

Die feine Ironie besteht darin: Hartmann ist Chef des Burgthea-ters… Und er kann machen, was er will. Er sagt sich den Satz also wie ein Mantra vor – als Credo und Mahnung, sich des eigenen Handlungsspielraums stets klar zu sein.

Stell dir vor, es ist dein Leben, deine Karriere – und du könntest damit machen, was du willst…Aber nein, so einfach ist das nicht;

man muss doch erst diese und je-ne Weiterbildung absolvieren, in den Club der Biz-Ladies und Lions eintreten; und dann noch … Und irgendwann ist das pflichttreue Dasein, das der Fremdbestimmung unterworfen wurde, vorbei; es war voll, aber nie erfüllt.

Innere Führungskraft

Wer soll die wesentlichen Mar-kierungen Ihres Seins bestimmen, wenn nicht Sie selbst? Es gilt, die „innere Führungskraft“ zu entwi-ckeln und zu stärken. Der Mensch in seiner Eigenheit, die Persönlich-keit, wird gegenüber reiner Fach-

kompetenz als Karriere-Motor im-mer wichtiger; nur Nullen haben keine Ecken und Kanten!

Das Feuer als Quelle

Die „Ich-Marke“ ist in aller Munde, denn Individualität, Selbst-vertrauen und Enthusiasmus sind gefragter denn je. Wer erfolgreich sein will, braucht Feuer! „Eros“ führt Sie zu Ihrem Quell der Krea-tivität, der Lebensfreude. Von hier soll ausströmen, was Sie zu einem markanten Fokus bündeln. Eros schafft das Fundament für Ihre wertorientierte Ich-Marken-Ent-wicklung; für ein kraftvolles und selbstbestimmtes (Berufs-)Leben.

Manfred Greisinger ist Referent, Trainer sowie „Ich-Marke“-Pio-nier, Universitätslektor an der Al-pen-Adria Uni Klagenfurt und FH-Wien und Autor von zahlreichen Büchern. www.stoareich.at

Manfred Greisinger: „Wer erfolgreich sein will, braucht Feuer.“

bfi Produktmanagement

Neuer LehrgangWien. Die bfi Wien Akademie er-weitert ihr Angebot und startet den neuen Lehrgang Produkt- und Innovationsmanagement: „Die An-gebote der Akademie bilden die wichtigsten Querschnittsmaterien in einem Unternehmen ab. Dazu zählt eben auch das Produktma-nagement“, erklärt Valerie Höl-linger, kaufm. Geschäftsführerin des bfi Wien. „Neue Produkte sind der Motor, der ein Unternehmen vorwärtsbringt und für Wachs-tum sorgt. Gerade in schwierigen Zeiten wie diesen braucht es starke Innovationen und gut durchdachte Marketingprogramme, um am Markt erfolgreich zu sein“, betont Lehrgangsleiterin Ursula Haas-Kotzegger die Bedeutung des be-rufsbegleitenden Kurses. Weitere Infos: www.bfi-wienakademie.at

FH OÖ Karrieremesse

Letzte ChanceSteyr. Am 9. März positioniert sich die Steyrer Fakultät für Manage-ment der FH OÖ wieder als Job-plattform für Studierende und Absolventen: Unternehmen wie Bene, BMW, Bosch, Hofer, KTM, Rewe, Siemens VAI oder voest-alpine Stahl präsentieren sich den FH-Absolventen mit Jobangeboten und Ideen für Praktika, Diplom-arbeiten oder Projekte. Interessier-te Firmen können sich noch bis 31. Jänner anmelden. Infos unter: [email protected]

Am 9. März können die Studenten wie-der Kontakte zur Wirtschaft knüpfen.

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„Ich-Marke“-Pionier Manfred Greisinger hat mit „Führungskraft – mit Eros zur unverwechselbaren Ich-Marke“ sein mittlerweile 20. Buch auf den Markt gebracht.

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THEMA: LEHRLINGSOFFENSIVE careernetwork – 71Freitag, 20. Jänner 2012

Rewe International sucht 800 LehrlingeWiener Neudorf. 1.700 Mitarbei-ter und Führungskräfte von morgen bildet derzeit die Re-we-Gruppe in Österreich aus. Ab Herbst werden 800 neue Lehrlinge in 16 verschiedenen Lehrberufen aufgenommen.

„Auf unsere jüngsten Mit-arbeiter warten attraktive Aufstiegschancen: Zahlreiche Lehrlinge übernehmen bereits nach Abschluss ihrer Lehrzeit Führungsaufgaben“, erklärt Frank Hensel, Rewe-Vorstands-vorsitzender.

Lehrlings-Castings in ganz Österreich

Wals. Die Sportmarktkette Her-vis lädt zu Lehrlingscastings in ganz Österreich und bietet 80 Jugendlichen eine Karriere im Sportfachhandel. Details: www.hervis.at/lehre. Wie erfolgreich eine Hervis-Lehre sein kann, zeigten etwa Chiara Vogt und Daniel Schmid beim WKO-Lehr-lingsbewerb: Sie holten sich Vize- und Staatsmeistertitel.

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Staatsmeister bei Lehrlingsbewerb: Daniel Schmid und Chiara Vogt.

Lehrlingsförderung Begleitung von Jugendlichen soll Drop-out-Quote bei der Berufsausbildung vermindern

Coaching in der LehrzeitWien/Salzburg. Die Jugendarbeits- losigkeit ist in Österreich rückläu-fig: 2011 waren 3,1% weniger Ju-gendliche ohne Beschäftigung als im Jahr 2010. Auch die Anzahl der offenen Lehrstellen ist gestiegen, gleichzeitig ist die Zahl der Lehr-stellensuchenden gesunken. Obwohl Österreich mit diesen Zahlen im EU-Vergleich weit oben liegt, gibt es auch 2012 bei der heimischen Lehrlingsausbildung viel zu tun.

Hilfe durch die Lehrzeit

Um Ausbildungsabbrüche zu vermindern und die Treffsicherheit bei der Berufswahl zu steigern, ha-ben Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner und Sozialminister Rudolf Hundstorfer neue Maß-nahmen zur Lehrlingsförderung verabschiedet. Lehrlingscoaches sollen Jugendliche während ihrer Lehrzeit unterstützen und im Be-darfsfall zwischen Betrieb, Lehr-stelle, Eltern und Lehrling vermit-teln. Um die richtige Berufswahl zu treffen, stehen Schülern der 8. und 9. Schulstufe auch Jugendcoaches zur Verfügung.

„Der demografische Wandel und der steigende Fachkräftebedarf der Betriebe machen es umso wich-tiger, die Treffsicherheit bei der Lehrberufswahl zu erhöhen“, er-klärt Mitterlehner. „Ziel der Lehr-lingscoaching-Offensive ist es, die Drop-out-Quote in der Ausbildung zu verringern, und den Jugend-

lichen bessere Karrierechancen zu ermöglichen“, unterstreicht Hunds-torfer.

Ein weiterer Eckpunkt des För-derungsprogramms betrifft ver-stärkt Fachkräfte mit Migrations-hintergrund. Denn ab sofort sind auch facheinschlägige Vorkennt-nisse, die ohne formale Lehraus-bildung erworben wurden, für die Lehre anrechenbar. Dazu gehören auch im Ausland erworbene Qua-lifikationen. Damit soll das Nach-

holen eines formalen Bildungsab-schlusses erleichtert werden, so Hundstorfer.

Lehre mit Matura

Weitere, bereits laufende Pro-jekte zur Lehrlingsförderung wer-den 2012 ebenfalls weitergeführt, wie etwa „Lehre mit Matura“. 10.000 Jugendliche bereiten sich derzeit auf ihre Lehrlingsmatura vor, rund 300 Absolventen nutzten

bereits das Angebot. 2012 sind da-für vom Unterrichtsministerium wieder 12,4 Mio. € budgetiert.

Mobilität im Tourismus

Vorschläge für die Lehrlingsaus-bildung in der Tourismusbranche kommen von der Bundessparte Tourismus der Wirtschaftskam-mer. Obmann Hans Schenner for-dert einen Mobilitätsbonus für Lehrlinge, die ihre Ausbildung in einem anderem Bundesland absol-vieren. So gäbe es in der Touris-musbranche derzeit nur 75 offene Stellen in Wien, dafür 500 in Salz-burg. Mit einem Mobilitätsbonus könne man dieses Ungleichgewicht ausgleichen. Konkret solle das AMS dafür 100 € pro Monat zahlen. Die Gewerkschaft kontert: „Solange der Tourismus keine konkurrenz- fähigen Löhne zahlt und die Ar-beitsbedingungen nicht zu den be-sten zählen, wird ein Mobilitätsbo-nus nicht die Personalprobleme in der Tourismusbranche lösen“, so Vida-Vorsitzender Rudolf Kaske.

Betriebe ziehen mit

Zusätzlich zu politischen Maß-nahmen versuchen die ausbilden-den Betriebe selbst, ihre Mitarbei-ter von morgen anzuwerben. Die Diskonterkette Lidl lädt etwa am 21. Jänner in ganz Österreich zum Lehrlingsinfotag, 40 Lehrstellen hat das Unternehmen zu vergeben. (lw)

Österreich rangiert bei der Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit im europäischen Spitzenfeld.

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Karriere mit Lehre: Verschiedene Maßnahmen unterstützen Lehrlingsförderung.

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