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career network BONJOUR TRISTESSE Österreichs Arbeitnehmer sind mit ihrem Leben unzufriedener als früher Seite 72 ADE, FREIER ZUGANG Der Hochschulplan bekommt langsam ein Gesicht, das nicht allen gefallen wird Seite 74 AUFSTEIGERIN LUCIA MALFENT, BRAINDS © Suedberliner/pixelio.de © Anna Rauchenberger „Kultur pur und der k. u. k. Charme haben mich überzeugt“ Die besten Bewerber sitzen nicht zuhause. Deshalb macht Monster jetzt mobil. Mit Monster erreichen Sie die besten Kandidaten für Ihre offenen Stellen jederzeit und überall. Denn die Monster App für iPhone ® und iPad ® gibt’s ab sofort gratis im App Store – und jetzt auch im Android™ Marketplace! medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 26. AUGUST 2011 – 69 Global Für Beiersdorf Öster- reich-Chef Kai Boris Bendix kann daheim“ überall sein; derzeit ist es eben in Wien. Seite 70 Lokal Wien darf nicht London wer- den und Migran- ten brauchen Perspektiven, so der Sozial- minister. Seite 71 © Beiersdorf Österreich/Valerie Rosenburg © Trenkwalder ÜBERNAHME Das deutsche Familien- unternehmen Droege übernimmt die Dreiviertel- mehrheit an der Trenk- walder Gruppe (Bild: Firmengründer Richard Trenkwalder). Seite 71 © Brainds

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medianet career - jede Woche neu

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careernetworkBonjour TrisTesse

Österreichs Arbeitnehmer sind mit ihrem Leben unzufriedener als früher Seite 72

Ade, freier zugAng

Der Hochschulplan bekommt langsam ein Gesicht, das nicht allen gefallen wird Seite 74

AufsTeigerin Lucia MaLfent,

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Die besten Bewerbersitzen nicht zuhause.Deshalb macht Monster jetzt mobil.Mit Monster erreichen Sie die besten Kandidaten für Ihre offenen Stellenjederzeit und überall. Denn die Monster App für iPhone® und iPad® gibt’s absofort gratis im App Store – und jetzt auch im Android™ Marketplace!

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medianet inside your Business. today. freitag, 26. august 2011 – 69

Global Für Beiersdorf Öster-reich-Chef Kai Boris Bendix

kann „­daheim“ überall sein; derzeit ist es

eben in Wien. Seite 70

Lokal Wien darf nicht London wer-den und Migran-ten brauchen Perspektiven,

so der Sozial-minister. Seite 71

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Das deutsche Familien­unternehmen Droege übernimmt die Dreiviertel­mehrheit an der Trenk­walder Gruppe (Bild: Firmengründer Richard Trenkwalder). Seite 71

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Wien. „Papa was a rollin‘ stone“, wird Arjun Benjamin Christo Ben-dix in ein paar Jahren mit Fug und Recht vor sich hinträllern: Geboren in Mumbai, feiert er demnächst in Österreich seinen ersten Geburts-tag. Und wo der junge Mann mit zweideutigem Vornamen – Arjun ist sowohl der Name einer in-dischen Heldengestalt als auch der eines modernen Kampfpanzers – einmal zur Schule gehen wird, das weiß derzeit nicht einmal sein Vater Kai Boris. Der ist wiederum seit Beginn des Jahres Geschäfts-führer von Beiersdorf Österreich und vermutlich der Globetrotter unter den Managern des börsen-notierten Konsumgüterkonzerns: Deutschland, Thailand, Bulgarien, Indien und nun Österreich hat er alle bereits auf seiner „Abschuss-liste“ – Deutsch, Englisch, Franzö-sisch, Bulgarisch und Hindi spricht er zumindest bruchstückhaft. „Ich habe das Glück, gut herumgekom-men zu sein“, meint er trotzdem bescheiden.

Weltenbummler

Der Ursprung der Bendixschen Weltenbummelei liegt dabei schon im Jahr 1997: Kaum von der WWU Münster abgegangen, absolviert er bei Beiersdorf ein Praktikum und nach einem erfolgreichen Bewer-bungsinterview mit dem späteren Vorstand Peter Kleinschmidt ein Traineeship beim börsenotierten Konsumgüterproduzenten. „Dort ist mir die Möglichkeit geboten wor-den, für einige Monate nach Thai-land zu gehen. Und die Zeit dort ist ein klassischer ‚Eyeopener‘ für mich gewesen“, so Bendix rückbli-ckend. „Das Land hat sich gerade in der Aufbruchsphase befunden und in Bangkok haben die Leute rund um die Uhr geackert – dabei aber nie die Freude an der Arbeit verloren“, beschreibt er, wie er sich von der asiatischen Strebsamkeit anstecken hat lassen. „Natürlich ist das alles auch ein Kulturschock für mich gewesen. So hat mich et-wa ein Taxifahrer eine halbe Stun-de durchs Nirgendwo chauffiert, obwohl ich ihm die Adresse in Thai auf einem Stück Papier gezeigt hat-te. Was ich dabei nämlich nicht be-dacht hatte, war, dass dieser Mann keine Schulbildung genossen hatte und nicht lesen konnte.“

Trotz dieser auch manchmal durchaus befremdlichen Erleb-nisse war für Bendix nach sei-ner Rückkehr nach Deutschland schnell klar: „Ich will im Ausland mein Geld verdienen.“ Sein Vorge-setzter hatte wiederum anderes mit ihm vor und beließ ihn zuerst im Headoffice in Hamburg: Statt aber vor Fernweh zu vergehen, ließ Ben-

dix auch diese Zeit nicht ungenutzt verstreichen und er pushte die für Nivea-Verhältnisse junge Sparte „Haircare“ als Brand Manager von Platz zehn auf Platz drei.

Es muss nicht der Osten sein

Diese Entwicklung blieb auch bei seinen Chefs nicht unbemerkt und so unterbreitete man Bendix 2003 endlich das von ihm herbei-gesehnte Auslandsangebot: „Ost-europa muss es nicht gerade sein“, dachte er sich damals noch, bevor er wusste, dass man ihn als neuen Beiersdorf-Managing Director in Sofia vorgesehen hatte: „Beim Ori-entation Trip im März ist Bulgarien grau in grau gewesen und wirkte sehr trostlos. Meine Frau Petra hat aber gemeint ‚Lass uns das Aben-teuer wagen‘ und ich habe mich für drei Jahre nach Bulgarien verset-zen lassen“, erinnert er sich an den Erstkontakt mit dem Land zurück. Mittlerweile hat sich sein Bild von Sofia um 180 Grad gedreht und aus Kai Bendix, dem Sofia-Skeptiker,

wurde Kai Bendix, der Bulgarien-Liebhaber: „Als ich mein Engage-ment im Sommer 2003 begonnen habe, erstrahlte Sofia plötzlich in Grün und zeigte sich von seiner mediterranen und wunderschö-nen Seite. Es ist einfach eine fan-tastische Zeit gewesen“, kommt er geradezu ins Schwärmen.

Auch von der nächsten Station – Indien – spricht er in den höchs-ten Tönen: „Wir hatten, bevor das Angebot kam, nach Indien zu ge-hen, zufälligerweise drei Wochen Urlaub in Indien gemacht und uns in das Land verliebt. Als ich dann meiner Frau davon erzählte, dass ich nach Mumbai versetzt werden sollte, hat sie nur gefragt: ‚Soll ich die Koffer packen?‘“, ist Bendix be-wusst, dass eine Karriere wie die seine nur mit einem gleichermaßen verständnisvollen und abenteuer-lustigen Partner möglich ist. „Und da habe ich Glück: Petra und ich sind beide gerne Nomaden.“

Dementsprechend schlug er auch zu, als man ihm nach fünfjähriger erfolgreicher Auf- und Ausbauar-

beit bei Nivea India („ich musste komplett bei Null beginnen und ha-be am Anfang sogar selbst die nach Indien geschickten Waren ver-zollt“) den Geschäftsführerposten in Wien anbot: „Kultur pur und der k. u. k. Charme haben mich über-zeugt“, so Bendix. Ein klassisches Heimspiel sieht er aber trotz der gemeinsamen Sprache nicht: „Ich bin auch hier nur Gast – genauso wie in Bulgarien und Indien zu-vor. Ich muss mich auf das Land und die Gepflogenheiten einlassen und darf nicht erwarten, dass sich plötzlich alle nach mir richten“, geht er mit einer gewissen Demut an die neue Herausforderung in der Donaumetropole heran.

Wo sich Bendix – der ob seiner Musikaffinität sein Elektropia-no und seine unlängst erhaltenen Turntables um den ganzen Erdball mitnimmt – eigentlich zu Hause fühlt? „Dort wo meine Frau, mein Sohn und unsere drei Katzen sind, da ist daheim“, sieht er aktuell noch kein Ende des Nomadentums in Sicht ... � (jawe)��

70 – careernetwork Career portrait Freitag, 26. August 2011

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„Wir sind gerne Nomaden“Was er von einem thailändischen Taxifahrer im Bezug auf kulturelle Missverständnisse

gelernt hat, warum er ohne seine Frau nicht da wäre, wo er jetzt ist, und warum „Daheim“ überall sein kann, verrät Beiersdorf Österreich-Chef Kai Bendix im Gespräch.

Am 9.8.1969 in Münster geboren, absolviert Kai Boris Bendix eine Ausbildung zum Indus-triekaufmann. Im Anschluss studiert er Be-triebswirtschaftslehre an der WWU Münster.

Nach dem Studium beginnt er 1997 als Marketing Trainee bei Beiersdorf und steigt rasch zum Brand Manager auf. 2003 wird er nach Sofia beordert, wo er bis 2005 als Geschäftsführer der bulgarischen Gesellschaft von Beiersdorf tätig ist.

Im November 2005 wird Bendix nach Indien be-ordert, wo er Nivea India gründet und zu einem Unternehmen mit 30 Mio. € Umsatz pusht. Per 1. Jänner 2011 übernimmt Bendix dann die Geschäftsführung von Beiersdorf Österreich.

1969–1996 1997–2005 2005–Heute

10 Fragenan Kai Bendix

Als Kind wollte ich immer … Arzt wer-den – ich glaube aber, dass mir das von meinem Vater eingeredet worden ist ;-)

Mein Lebensmotto ist … ich bin kein Freund von Mottos; die sind so wie Horoskope zu austauschbar.

Mein letztes Geld würde ich ausgeben für … meinen Sohn.

Darüber kann ich lachen … Leute, die über sich selbst lachen können.

Das letzte Buch, das ich gelesen habe, war … „Theo – Antworten aus dem Kin-derzimmer“ von Daniel Glattauer.

In 20 Jahren werde ich … vermutlich schon pensioniert sein.

Davor habe ich Angst … Krankheit.

Das ist meine größte Stärke … auf Menschen zuzugehen.

Das ist meine größte Schwäche … meine Ungeduld.

Mit dieser Person würde ich gerne für 24 Stunden die Rollen tauschen … mit dem Dalai Lama.

careernetwork – 71personalmanagementFreitag, 26. August 2011

Horst König

Svoboda Büromöbel

Horst König (49) über-nimmt die Verantwor-

tung für Vertrieb und Marketing im Geschäfts-führungsteam von Svobo-da Büromöbel und bildet somit gemeinsam mit dem bisherigen Geschäfts-führer Franz Hauser das neue Führungsduo.

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Bettina Schachinger

bfi Wien

Bettina Scha-chinger (44) übernimmt beim bfi

Wien die Leitung des Ge-schäftsbereichs der ausge-schriebenen öffentlichen Aufträge. Darunter fallen u.a. die überbetrieblichen Lehrlingsausbildungen sowie Unterstützung bei der Arbeitssuche.

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Lucia Malfent

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Lucia Malfent (34) verstärkt ab sofort als Projektleite-

rin das Team der Wiener Branding- und Design-agentur Brainds. Zuletzt war sie als Global Head of Corporate Communi-cations für die Unterneh-menskommunikation bei Intercell verantwortlich.

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Björn Bourdin

Sony Ericsson

Björn Bour-din (35) ist neuer Marke-tingleiter bei

Sony Ericsson D-A-CH-NL. Der Deutsch-Schwede verantwortet damit ab sofort sämtliche Mar-ketingaktivitäten in Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden.

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börseDie Auf- und Umsteiger der Woche im Kurz-porträt.

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Kommentar

Es könnte spannend werden

Jan Weinrich

Da sind sie nun – die gespannt erwarteten Vorschläge der Experten-

kommission zum Thema Hoch-schulplan (siehe S. 74). Und sie basieren auf altbewährten und durchaus bekannten Hand-lungsanleitungen. So kommen die drei „Uniweisen“ etwa zur Erkenntnis, dass der ungeregel-te Hochschulzugang, aufgrund des Naturgesetzes von der End-lichkeit von Kapazitäten, nicht länger tragbar ist; dass alle Sta-keholder der Hochschulwelt ihre Börserl öffnen sollten; dass man mehr Steuerung und eine bes-sere Aufgabenteilung im uni-versitären Reich braucht; oder dass die Grundlagenforschung einfach mehr Geld braucht.

Nun ja. Es fällt schwer, diesen Bericht zu zerreißen oder gar in den Himmel zu loben: Das Gros der Empfehlungen ist richtig und gut, das stimmt schon. Das Gros ist aber auch seit Jah-ren hinlänglich bekannt. Und das Gros der Empfehlungen ist – man verzeihe meinen Pes-simismus – aufgrund der in Bildungsfragen vollkommen aufgeriebenen Bundesregie-rung wohl nie in die Realität umsetzbar. Man nehme das un-sägliche Beispiel Finanzierung: Da ist eine Seite kategorisch ge-gen Studiengebühren, weil das den freien Hochschulzugang konterkariere, und da geht der anderen Fraktion die Galle hoch, wenn man ausländische Staaten um Ausgleichszah-lungen für ihre Studenten bittet – bilaterale Verhältnisse und so. Dass sich dann auch noch die Länder an der Infrastruktur für die Universitäten beteiligen sollen, wird einigen Landes-fürsten endgültig den letzten Zacken aus der Krone schießen. Und wenn man die Wirtschaft dann auch noch zur Kasse bittet ... Und dann wären noch ein paar andere gut gemeinte und wohlüberlegte Vorschläge in der Empfehlung. Wie diese dann von der bisher eher unbe-weglichen Politik angegangen werden, darf zumindest inte-ressiert beobachtet werden...

arbeitsmarkt Zuwanderer sind doppelt so stark von Arbeitslosigkeit betroffen wie Menschen ohne Migrationshintergrund

offensive für migrantenWien. Nicht nur Großbritan-nien stand angesichts von bren-nenden Häusern und Autos und geplünderten Geschäften Anfang August unter Schock. Die ganze Welt schaute und wunderte sich, was da in den Köpfen der jungen Randalierer vorging.

Genau diese „Verhältnisse wie in London“ gilt es in Österreich zu verhindern und daher die „Ar-beitslosigkeit unter Migranten“ zu reduzieren, erklärte Sozialminister Rudolf Hundstorfer am Montag in einem dramatischen Vergleich. Der-zeit seien Zuwanderer doppelt so stark von Arbeitslosigkeit betroffen wie Menschen ohne Migrations-hintergrund: 11,6% betrug im Juli laut Arbeitsmarktservice (AMS) die Arbeitslosenrate unter Migranten – im Vergleich dazu waren „nur“ 5,6% der Nichtmigranten arbeitslos gemeldet. In Summe ist jeder dritte beim AMS Vorgemerkte ein Zuwan-derer – obwohl Migranten insge-samt nur 16% aller Erwerbstätigen in Österreich stellen.

Gezieltere Angebote

Im Auftrag des Sozialministers soll das AMS angesichts dieser Zah-len nun an einer besseren Integra-tion von Menschen mit Migrations-hintergrund in den Arbeitsmarkt arbeiten: „Es braucht gezieltere Angebote“, sagte Hundstorfer bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit den AMS-Vorständen Johannes Kopf und Herbert Buchinger. „Österreich ist und bleibt ein Ein-wanderungsland“, so Hundstorfer,

der davor warnte, Migranten auf dem Arbeitsmarkt zu diskriminie-ren: „Ein Zuwanderer nimmt einem Österreicher keinen Job weg“, viel-mehr seien Migranten häufig in Jobs, die für Österreicher zuneh-mend uninteressant sind. Knapp 60% betrage etwa der Anteil von Be-schäftigten mit Migrationshinter-grund in der Gebäudereinigung; in der Landwirtschaft liegt der Wert bei 44,6% und im Tourismus bei 42,6%, erklärt man seitens des AMS.

So wie es beim AMS spezielle Angebote für Frauen, Wiederein-steiger oder Jugendliche gibt, will AMS-Vorstand Herbert Buchinger nun seine Beratungsangebote auch für Migrantinnen und Migranten verbessern. Dazu gehörten unter anderem Deutschkurse, mutter-sprachliche Erstinformations-veranstaltungen und verstärkte Einstellung von Mitarbeitern mit Fremdsprachenkenntnissen. Mehr Geld gäbe es für die Migrationsför-derung aber nicht: 1 Mrd. € beträgt derzeit das AMS-Fördervolumen, 34% dieses Geldes kommt laut Kopf Migranten zugute; das entspreche deren Anteil.

Punktuelle Zugriffe

Um sein Angebot für Migranten nun zielgenauer machen zu kön-nen, wünscht man sich beim AMS eine gesetzliche Unterstützung. So will Kopf Zugriff auf Daten der Sozialversicherung, die Aufschluss darüber geben, ob jemand, der zum AMS kommt, einen Migrationshin-tergrund hat. Hundstorfer will

einen entsprechenden Gesetzes-antrag im Herbst ins Parlament bringen. Und Integrationsstaats-sekretär Sebastian Kurz hat diesen Vorstoß bereits goutiert. (red/Ag.)

Das AMS arbeitet nun an speziellen Migrantenprogrammen und fordert eine Gesetzesänderung.

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Minister Rudolf Hundstorfer will keine Verhältnisse wie in London haben.

eigentümerwechsel Das deutsche Familienunternehmen übernimmt eine Dreiviertel-Mehrheit am Unternehmen

Droege übernimmt die trenkwalder gruppeSchwadorf. Die Düsseldorfer Fami-liengesellschaft Droege Interna-tional Group AG übernimmt über die Droege Capital GmbH eine mehr als Dreiviertel-Mehrheit an der Trenkwalder International AG in Schwadorf bei Wien, inklu-sive aller Tochtergesellschaften in 19 Ländern wie u.a. Österreich, Deutschland, Türkei, Ungarn, Polen und Slowakei. Wie die beiden Unternehmen mitteilten, sei der Erwerb mit 12. August nach posi-tivem Ausgang der Due Diligence, Genehmigung durch die Kartell-behörden sowie Zustimmung der Aufsichtsratsgremien vertraglich vollzogen worden.

Die Trenkwalder-Gruppe wird künftig als Sparte in der Industrie-Holding der Droege International

Group AG geführt. Den Vorsitz des Aufsichtsrats der Trenkwalder International AG übernimmt Ge-org Obermeier. Neben den bishe-rigen Aufsichtsratsmitgliedern Ve-rena Kiesling und Paul Töplitz als Arbeitnehmer-Vertreter wurden darüber hinaus Dietmar J. Lan-ger, Geschäftsführer der Droege Capital, und Walter P. J. Droege gewählt.

Trenkwalder-Gründer Richard Trenkwalder wird in Zukunft als Ehrenpräsident Mitglied des Auf-sichtsrats sein. „Damit werden dem Aufsichtsratsgremium und dem Unternehmen seine langjährigen Erfahrungen und internationalen Kontakte weiter umfassend zur Verfügung stehen“, heißt es seitens der neuen Unternehmensführung.

Mit der Führung der Trenk-walder International AG wird ein Vorstand, bestehend aus Martin Jäger (CSO), Stefan Ulrich (CFO), Hans-Dieter Zaum (CIO) und Her-mann Mairhofer (CEE), betraut, heißt es weiter.

„Die Droege Group ist ein er-folgreiches Familienunterneh-men und hat große internationa-le Dienstleistungserfahrung. Die Voraussetzungen für Wachstum in den interessanten neuen Märk-ten in Ost- und Südosteuropa werden dadurch schneller er-reicht“, so Richard Trenkwalder, der abermals betonte, dass mit-telfristig die Platzierung von Trenkwalder an der Wiener oder Frankfurter Börse beabsichtigt sei. (red)

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Richard Trenkwalder ist künftig als Ehrenpräsident im Aufsichtsrat. � [email protected]

ausbilDungsgraD In 2. Gen. Zuwanderer in Ö geborenPflichtschule 32,1% 20,5%BMS 8,4% 11,4%Lehre 22,8% 31,7%BHS, Kolleg 7,2% 6,9%AHS 8,7% 4,4%Akademiker 15,4% 8,4%

Quelle: APA

Facts & Figures

Status quo Derzeit ist die Arbeitslosenrate bei Menschen mit Migrationshintergrund mit 11,6% doppelt so hoch wie unter Nicht- migranten (5,6%). Zuwanderer stellen ein Drittel aller beim AMS als jobsuchend Vorgemerkten, obwohl sie nur 16% der Beschäftigten ausmachen. Die Verweildauer in Arbeitslosigkeit hat 2010 bei Migranten laut Sozialministerium im Schnitt 87 Tage betragen, bei Österreichern 94 Tage. Laut Statistik-Austria-Erhebung haben im Vorjahr von den 8,3 Mio. in Österreich wohnenden Personen 18,6% einen Migrationshintergrund.

72 – careernetwork Jobwatch Freitag, 26. August 2011

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arbeitsklimaindex Österreichs Arbeitnehmer sind mit ihrem Leben immer unzufriedener, ergibt eine aktuelle Erhebung von Sora und Ifes

wenn das Leben zum Frust wirdWien. Die Österreicher waren mit ihrem Leben schon deutlich zu-friedener. Das besagt zumindest der aktuelle Arbeiterkammer Ober-österreich-Arbeitsklimaindex, der von den Meinungsforschungsinsti-tuten Ifes und Sora vierteljährlich erhoben wird. Demzufolge ist die Lebenszufriedenheit der österrei-chischen Beschäftigten seit dem Jahr 2000 von 89 auf 84% gesun-ken. Verantwortlich für den Rück-gang machte Sora-Chef Christoph Hofinger u.a. geringe Anerkennung im Job und Reallohnverluste, die sich auf die Zufriedenheit der Ar-beitnehmer negativ auswirken. Generell habe die politische, wirt-

schaftliche und gesellschaftliche Entwicklung in den vergangenen zehn Jahren stark auf das Befinden der Menschen gedrückt, sagen die Meinungsforscher: Ab dem Jahr 2007 – als sich die ersten Anzeichen der Finanz- und Wirtschaftskrise ankündigten – ging die Lebenszu-friedenheit besonders stark zurück. 2007 antworteten noch 88% der Be-fragten, dass sie mit ihrem Leben insgesamt „sehr oder eher zufrie-den“ sind. 2010 fiel dieser Wert auf den Tiefststand von 83%; mittler-weile liegt der Wert bei 84%.

Jene Personen, die angeben, mit dem Einkommen zufrieden zu sein, würden auch zu 94% angeben, mit

ihrem Leben zufrieden zu sein. Unter jenen, die mit ihrem Einkom-men wenig bis gar nicht zufrieden sind, seien es nur 70%, beschreiben Ifes und Sora die Korrelation zwi-schen Realeinkommen und Zufrie-denheit. AK OÖ-Präsident Johann Kalliauer plädiert in diesem Zusam-menhang für eine „vernünftige Ent-wicklung“ bei den Löhnen und eine „Entlastung bei der Lohnsteuer“, um die Stimmung wieder zu heben.

Jüngere sind zufriedener

Jüngere Arbeitnehmer – also jene unter 35 Jahren – seien tendenziell zufriedener mit ihrem Leben als

Beschäftigte ab 35 Jahren, erklär-ten die Meinungsforscher. Aller-dings gehe die Zufriedenheit der Jüngeren seit 2009 zurück, wäh-rend sie bei den über 35-Jährigen seither leicht ansteige. „Beide Wer-te liegen aber immer noch deutlich unter denen des Jahres 2000“, so das nüchterne Resümee.

Die Arbeitsplatzsituation wird in Österreich von 47% als unsicher eingeschätzt; 2009, am Höhepunkt der Krise, waren es noch 62%. Den-noch liegt die Beurteilung der Ar-beitsplatzsicherheit immer noch schlechter als 2007. Damals wa-ren nur 41% der Meinung, dass die Lage unsicher sei. Die Chancen, nach einer Kündigung einen neuen Job zu finden, sehen bereits 56% als schwierig; dieser Anteil ist von 48% im Jahr 2008 kontinuierlich angestiegen. Das zeige: Der Ab-bau von Jobs während der Krise ist noch längst nicht kompensiert, heißt es abschließend. � (red/Ag.)

Verantwortlich für den Rückgang seien u.a. die geringe Anerkennung im Job und Reallohnverluste.

academy Startschuss

Print & PaperSchwechat. Plastiksackerl werden zunehmend durch Papier oder an-dere abbaubare Materialien ersetzt; Geschäfts- oder Nachhaltigkeits-berichte werden auf FSC- und/oder PEFC-zertifiziertem Papier gedruckt; und Papier, Kunststoff und Textil werden vom reinen Trä-germedium für Botschaften zum Teil der Corporate Identity vieler Unternehmen. Einziges Manko: Bei vielen Unternehmen fehlt es noch an Grundwissen. An diesem Punkt will PaperNet mit seiner ab September startenden „Print & Pa-per Academy“ in Schwechat einha-ken und Aufklärungsarbeit leisten: „Die ‚Print and Paper Academy‘ ist eine Initiative von PaperNet in Zusammenarbeit mit Partnern, in deren Vordergrund die Aufklärung und Informationsweitergabe rund um die Themen Druck und bedruck-bare Medien steht – insbesondere im Zusammenhang mit umwelt- relevanten Fragen“, heißt es.

Kick-off am 14.9.

Im Rahmen der Academy werden regelmäßige, modulare Veranstal-tungen zu unterschiedlichen Inhal-ten angeboten. Den Kick-off macht die Veranstaltung am 14.9., die sich thematisch um die Punkte „Die Um-welt und wir“, „Produktion mit che-miefreien Platten“ und „Ökologie im Drucksaal“ drehen wird und um 9 Uhr in der WKO NÖ-Außenstelle Schwechat, Schmidgasse 6, 2320 Schwechat, beginnt. Anmeldungen sind noch bis 31.8. unter [email protected] möglich.

Stephan Grötzschel, PaperNet, referiert am 14.9. über „Die Umwelt und wir“.

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Reallohnverluste sind am Rückgang der Lebenszufriedenheit nicht unschuldig.

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Universitätslehrgang Werbung & VerkaufUnsere Absolventen sind Aufsteiger

[email protected], +43-1-31336-4612, www.werbelehrgang.atBerufsbegleitende Universitätslehrgänge der WU Executive Academy.

Erich Nepita von Kelly ist erfolgreicher Absolvent unseres Universitätslehrganges. Er startete seine Karriere in der Konsumgüterbranche bei Bahlsen, wo er zuletzt als Geschäftsführer tätig war. Danach wechselte er als Key Account – und Business Development Director zu Coca Cola HBC. Heute leitet er als Sales Director bei Kelly ein Team von 32 Mitarbeitern und ist für die Verkaufsaktivitäten von Erfolgsmarken wie Kelly‘s, Soletti und Funny Frisch verantwortlich.

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Infoabend13. Sept. 2011

18:30 UhrWU Executive Academy

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Gastkommentar Berater und Personalentwickler Siegfried Lachmair über Mediation als Werkzeug zur Mitarbeiterbindung

Wenn Konflikte lösbar werdenLinz. Mediation ermöglicht allen beteiligten Parteien eines Konflikts unter Begleitung eines allpartei-lichen professionellen Mediators/Mediatoren-Teams, von einander und für einander zu lernen sowie sich gemeinsam weiterzuentwi-ckeln – sofern man das auch wirk-lich will.

Dieser im Rahmen der Mediation gemeinsam entstehende Entwick-lungs- sowie Lernprozess ist ne-ben der Konfliktlösung der größte Mehrwert von Mediation. Zudem bringt jede Mediation meist auch wichtige Anregungen zur Orga-nisationsentwicklung mit und ist ein Instrument, das in der Regel viel mehr Nutzen bringt, als das Verfahren selbst kostet. Darüber hinaus ist es wesentlich effizienter und effektiver als oft langwierige sowie im Ausgang meist unge-wisse Gerichtsstreitigkeiten. Denn Gerichtsprozesse kosten meist ein Vielfaches einer Mediation. Durch-

schnittlich kostet eine Wirtschafts-mediation lediglich fünf bis 35% der Anwalts- und Gerichtskosten. Und nach einem Gerichtsprozess ist – im Unterschied zur Media-tion – die Zusammenarbeit meist vorbei.

Mehr Empowerment

Gerade in Zeiten von Perso-nalknappheit und einer immer komplexeren Welt braucht es Systeme, die in der Lage sind, die Beteiligten zu unterstützen (Em-powerment), um selbst gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Media-tion ist eine solche Methode und

kann darüber hinaus als Konflikt-managementsystem im Betrieb im-plementiert werden, was somit die Konfliktlösungskompetenz bei den Mitarbeitern erhöht und im Unter-nehmen zu einer besseren Konflikt-kultur führt.

Das bringt wiederum einen „einzigartigen“ Wettbewerbs-vorteil im Rahmen des Employ-er Branding. Diese soziale (Kon-fliktlösungs-)Kompetenz bei den Mitarbeitern zu entwickeln, wird zunehmend ein zentraler Erfolgs-faktor werden, um Organisationen effektiver zu machen sowie die Mitarbeiter zu entlasten, zu binden und somit auch die Fluktuations-

kosten zu reduzieren. Zusammen-gefasst lässt sich also festhalten, dass Mediation viele Vorteile hat, sofern die Konflikt-Parteien sowie deren Vorgesetzte und Chefs bzw. Unternehmer erkannt haben, dass es nicht um das Gewinnen geht, sondern wie man gemeinsam nach-haltig faire, sinnvolle sowie tragfä-hige Lösungen für alle Beteiligten entwickelt und umsetzt.

Siegfried Lachmair ist Unterneh-mensberater, syst. Coach, e. Me-diator, akk. Managementtrainer, Team-, Personal- & Organisations-Entwickler und Autor von zahl-reichen Publikationen.

„Gerade in Zeiten von Personalknappheit braucht es Systeme, die die Beteiligten unterstützen.“

Outsourcing Callcenter

Slumdog-EffektChicago. Dass die Globalisierung auf die Bildung und Karrieremög-lichkeiten in Entwicklungsländern einen positiven Einfluss haben kann, zeigt eine von Emily Oster, Wirtschaftsprofessorin an der Chicago Booth School of Business, und Bryce Millet, Harvard Univer-sity, in Indien durchgeführte Stu-die über den Zusammenhang von Schulanmeldungen und der Exis-tenz von Callcentern. So verursacht die Eröffnung eines neuen Call-centers einen Anstieg von vier bis sieben Prozent der Einschulungen sowie einen Anstieg von etwa 15% der Anmeldungen an englischspra-chigen Schulen, ergab die Studie. Die positiven Effekte hinsichtlich der Einschulungen konzentrierten sich dabei auf die direkt umlie-genden Bezirke der Callcenter.

Coaching Vorarlberg

LändlepremiereBregenz. Erstmals startet in Vor-arlberg eine vom Internationalen Coaching Verband zertifizierte Ausbildung. Der Coaching-Lehr-gang nach der „Future-Methode“ wird von den beiden Vorarlberger Trainern Wolfgang Steger und Gabriele Greußing abgehalten. Die zehnteilige Ausbildung beginnt im Oktober und dauert rund einein-halb Jahre. Sie ermöglicht eine be-rufliche Tätigkeit als Coach sowie mit Zusatzmodulen als Mediator oder Lebens- und Sozialberater.

Wolfgang Steger bietet den „Future“-Coaching-Lehrgang in Vorarlberg an.

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S. Lachmair: „Gerichtsprozesse kosten meist ein Vielfaches einer Mediation.“

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careernetwork – 73OpiniOn LeaderFreitag, 26. August 2011

74 – careernetwork Uni-VersUm Freitag, 26. August 2011

Online-Lernhilfe für angehende PsychologenWien. An die 5000 Studenten ha-ben sich für die Aufnahmeprü-fung Psychologie an den Unis Salzburg, Innsbruck, Wien und Graz angemeldet und rittern um nur ungefähr 1400 Studien-plätze. Studenten der WU bieten nun Lernhilfen für all jene an, die sich dieser Herausforderung stellen wollen: Die sogenannte Intensecards-Lernhilfe basiert dabei auf den Lernmaterialen des Erst-Platzierten der Prü-fung vom letzten Jahr. Diese wurden überarbeitet und durch mehrere Studenten überprüft. Durch Diagramme werden die Zusammenhänge besser ver-standen und soll ein Überblick über den Lernstoff gewährt werden, heißt es seitens der Initiatoren. Mehr Infos unter: � www.intensecards.at

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Wien. Abermals keine Verbesserung aus rot-weiß-roter Sicht bei der ak-tuellen Auflage des von der Shang-hai Jiao Tong University erstellten Uni-Rankings: Keine der sieben heimischen Hochschulen, die sich in der „Weltrangliste“ der 500 bes-ten Unis finden, konnte sich auf bessere Plätze vorarbeiten. Im Ge-genteil: Die Universität Graz wur-de sogar eine Kategorie schlechter eingestuft als im Vorjahr.

Die beste heimische Universität bleibt nach Shanghai-Kriterien weiterhin die Universität Wien, die sich wie im Vorjahr auf Platz 151 bis 200 einreiht – ab Platz 101 wird in 50er-, ab Platz 201 in 100er-Gruppen gereiht.

Kaum Veränderungen

Auf den Rängen folgen aus österreichischer Sicht die Medizin Uni Wien und die Uni Innsbruck in der Gruppe zwischen 201. und 300. Platz. Eine Kategorie weiter hinten, von 303. bis 400. Platz, rangieren die Medizinischen Universitäten Innsbruck und Graz. Die Tech-nische Universität Wien landet

erneut in der Gruppe zwischen 401. und 500. Platz und bekommt Gesellschaft von der im Ranking zurückgefallenen Universität Graz (2010: 402. bis 501.).

Harvard vor Stanford

Ganz vorn tummeln sich wieder die üblichen Verdächtigen: Platz eins geht abermals an Harvard, Stanford hat sich den zweiten Rang zurückerkämpft und Berkeley auf den vierten Platz verdrängt. Das MIT landet auf Platz drei, als beste europäische Universität bleibt die University of Cambridge auf Platz fünf. Platz sechs belegt weiter das California Institute of Technolo-gy, gefolgt von Princeton auf Rang sieben und der Columbia auf acht. Die Plätze neun und zehn gehen wie schon im Vorjahr an die University of Chicago und Oxford als zweit- beste europäische Hochschule.

Unverändert ist auch die US- Dominanz im Ranking: Wie im Vor-jahr sind nur drei der Universitäten unter den Top 20 nicht US-stäm-mig: Zur Uni Cambridge auf Platz fünf und Oxford auf Platz zehn ge-

sellt sich heuer eine dritte britische Universität hinzu: Das University College of London verdrängt die Universität Tokio von ihrem Platz und steigt damit in die Top 20 auf. Die beste kontinentaleuropäische Uni und gleichzeitig beste Hoch-schule im deutschsprachigen Raum

ist die Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) Zürich auf Platz 23. Im deutschsprachigen Raum folgen die Technische Universität München auf Platz 47 (2010: 56), die Universität München (54; 2010: 52) und die Uni Zürich (56; 2010: 51). � (red/Ag.)

shanghai-ranking Österreichs Hochschulen bewegen sich im Universitäten-Ranking nicht vom Fleck

nichts zu holen beim shanghai-ranking

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Weiterhin Österreichs Nummer eins im Shanghai-Ranking: die Uni Wien.

Hochschulplan Das Expertengremium hat seine ersten Empfehlungen an Minister Töchterle übergeben

Gegen das AbrutschenWien. Knapp fünf Monate nahm sich eine internationale Experten-gruppe Zeit, um Empfehlungen für einen rot-weiß-roten Hochschul-plan zu erarbeiten. Nun stehen die Ergebnisse fest: Es bedarf „unbe-dingt“ einer verbesserten Steue-rung (Governance) von Hochschu-len und Forschung, einer Reform der Finanzierung, einer Platzbe-schränkung in den Massenfächern und eines Zulassungsverfahrens. Und all dessen bedarf es rasch, wie Andrea Schenker-Wicki (Uni-versität Zürich), Antonio Loprieno (Universität Basel) und Eberhard Menzel (Hochschule Ruhr West) am Dienstag betonten. So befinde sich das österreichische Wissen-schafts- und Forschungssystem „immer noch auf hohem Niveau“, „weiteres Abwarten und ein Ver-such, die allseits bekannten Pro-bleme auszusitzen“, würden jedoch zum „Abrutschen in die Mittel- mäßigkeit“ führen.

Konkret meinten die Experten damit das leidige Thema Finan-zierung, an dem sich künftig alle „Stakeholder“ beteiligen sollten. So sieht die Empfehlung vor, dass etwa ausländische Staaten Aus-gleichszahlungen für ihre Stu-denten zahlen, die Bundesländer sich an der Infrastruktur für die Unis beteiligen, die Wirtschaft in die Forschung investiert und die Studenten Studiengebühren – in Hö-he von 500 € pro Semeter – zahlen. „Wir haben ausgerechnet, dass ein Bachelor- und Masterstudium bei einer Studiengebühr von 500 Euro pro Semester so viel kostet wie man im ersten Jahr der Berufstätigkeit verdient“, so Schenker-Wicki.

Differenzierter freier Zugang

Darüber hinaus empfehlen die Experten, „den sogenannten frei-en Zugang zu den Universitäten differenziert zu gestalten“. So soll

die Zahl der Plätze im Rahmen ei-ner Studienplatzfinanzierung fest-gelegt werden. Beim Bachelor soll nur dann selektiert werden, wenn es mehr Interessenten als Plätze gibt, beim Master- und PhD-Studi-um immer.

Neben Zugangsbeschränkung und Finanzierung war auch die Admini-stration den Experten ein großes Thema wert. So sei eine Hoch-schulkommission als oberstes Be-ratungsgremium zur Strategieent-wicklung und eine untergeordnete „Hochschulkonferenz“, bestehend aus den Interessensvertretern von Universitäten, Fachhochschulen und Ministerium, anzustreben.

Diese Hochschulkommission schloss Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle bereits bei der Präsentation aus. Die Hochschul-konferenz erntete von Töchterle gleichermaßen Zustimmung wie die Aufforderung der Experten, Zugangsbeschränkungen und Stu-diengebühren von 500 € pro Semes-ter einzuführen.

Wie die Empfehlungen nun kon-kret umgesetzt werden, kündigte Töchterle noch nicht an; bis Ende 2011 solle der Hochschulplan in Grundzügen aber fertig sein. � (red)

Studiengebühren, Zugangsbeschränkung und ein neues Gremium sind die Highlights der Pläne.

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Hat einen heißen Herbst vor sich: Wis-senschaftsminister Karlheinz Töchterle.

ÖH „Nur ein Teil der Voranmeldungen betrifft wirklich neue Studenten“, kritisiert die ÖH die Zahlen der Politik

Unis: Weniger Anfänger als noch 2010Wien. Die Österreichische Hoch-schülerInnenschaft (ÖH) glaubt nicht an einen Ansturm von Studi-enanfängern im Herbst. Die Situati-on sei weit weniger dramatisch als seitens der Politik dargestellt, beto-nen die Studentenvertreter und be-rufen sich auf Detailauswertungen zu den Voranmeldungen. Demnach gibt es knapp zwei Wochen vor Ende der Frist weniger Voranmel-dungen von Studienanfängern als Erstsemestrige im Wintersemester 2010 – und das, obwohl in diesen Daten auch die Mehrfach-Voran-meldungen von Interessenten ent-halten sind, die sich an mehreren Unis bzw. für mehrere Studien registriert haben.

„Die absichtliche Vorschiebung viel zu hoher und falscher Horror-

zahlen ist ganz offensichtlich nur ein hinterlistiger Weg der Politik, um nach Zugangsbeschränkungen zu schreien und die Bevölkerung für dumm zu verkaufen“, so das ÖH-Vorsitzteam.

Mehrfachnennungen

Die ÖH stützt sich dabei auf die Angaben von sieben großen Unis. Dabei zeige sich, dass nur ein Teil der Voranmeldungen wirklich neue Studenten betrifft. So sind etwa unter den rund 2.800 Voran-gemeldeten an der Uni für Boden-kultur (Boku) nur 1.800 potenzielle Studienanfänger. Der Rest sind Studenten, die ihr Studium wech-seln bzw. sich für den Master vor- angemeldet haben. An der Uni

Innsbruck sind nur rund 3.800 der 5.500 Vorangemeldeten Erstzuge-lassene, an der Uni Salzburg sind es rund 1.900 von bisher 2.900 Vor-angemeldeten, an der Uni Klagen-furt rund 1.300 von 2.600.

Außerdem gebe es „wenig über-raschend“ Abweichungen zwi-schen der Zahl vorangemeldeten Personen und der vorangemel-deten Studien: An der Uni Wien haben sich demnach rund 22.000 Personen für 29.000 Studien vor-angemeldet. Durch die neue Rege-lung ist nur noch in jenen Fächern eine Inskription möglich, für die man sich auch vorangemeldet hat. Die Boku etwa hatte deshalb ihren Studenten geraten, sich im Zwei-felsfall für mehrere Studien vor-anzumelden. � (APA)

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Auch die Aufnahmetests tragen das Übrige zu niedrigeren Zahlen bei.

Karriere-Inside mit: Christoph Weissenböck

Spontan nach PlanEinmal noch zeigt er uns, was er kann, der Sommer. Temperaturen jenseits der 30 Grad. Sonne. Badewetter. All das, was die warme Jah-reszeit heuer nur spärlich im Angebot hatte. Und wie auf Knopfdruck meldet sich auch das Urlaubsfeeling mit einer Idee zurück: Warum nicht einfach eines der kommen-den Wochenenden spontan um ein, zwei Tage verlängern und noch einen spätsommer-lichen Kurzurlaub einschie-ben? Einmal noch Meeresduft schnuppern, Italien genießen oder einen Spontan-Städtetrip starten? Einziges Problem: Bei solchen Entscheidungen hat meist jemand ein Wört-chen mitzureden, der sich Chef nennt! Und Chefs sind weniger spontan mit kurzfris- tigen Urlaubsanträgen, als die meisten ihrer Mitarbeiter glauben, zeigt eine aktuelle Online-Umfrage von karriere.at: Während sechs von zehn Arbeitnehmern überzeugt sind, dass sie sich auch ohne lange Voranmeldung freineh-men könnten, sind lediglich 17 Prozent der Unternehmer bereit, Spontan-Urlaubstage zu bewilligen. Was die Um-frage auch zeigt: Ein guter Teil der heimischen Chefs (44 Prozent) ließe durchaus mit sich reden, wenn die urlaubs-willigen Mitarbeiter selbst für ihre Vertretung sorgen wür-den. Daran denken allerdings nicht einmal zwei von zehn Arbeitnehmern (18 Prozent).

Wie es aussieht, reden die Betroffenen in puncto Ur-laubs-Flexibilität oft aneinan-der vorbei. Schade. Denn nach diesem Regen-Sommer hat sich jeder Arbeitnehmer eine Extra-Dosis Urlaub verdient. Jeder Chef natürlich auch.

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Technisches Uni-versUm careernetwork – 75Freitag, 26. August 2011

TU-Studenten gewinnen Ingenieurs-WettbewerbIstanbul. Vier Studenten der TU Wien haben beim europä-ischen Ingenieurs-Wettbewerb „European Best Engineering Competition“ die Kategorie „Teamdesign“ für sich entschie-den. Bernhard Berger, Thomas Hausmaninger, Gerhard Pirker und Adrian Berger konnten die Jury mit ihren Entwürfen eines „Smart Houses“, eines Helium-Luftschiffs und einer Rube-Goldberg-Maschine über-zeugen.

TU entpuppen sich als MännerdomäneWien. Technik-Studentinnen an Fachhochschulen fühlen sich ihren männlichen Kollegen ebenbürtig – an den TU ist das keineswegs so. Das ermittelte eine Umfrage des Engineering-Unternehmens IVM. So finden 88% der Technik-Studentinnen an FH die Frauen für einen technischen Beruf genauso geeignet wie Männer. 62% der TU-Studentinnen meinen wie-derum, dass sich Frauen für ei-nen technischen Beruf weniger eignen als Männer. Ein Grund könnte das Entgegenkommen der Unis sein: 37% der TU-Stu-dentinnen sagen, dass Frauen im Studium weniger leisten müssten als Männer. An den FH glauben das nur 11%. Daher fehle es den TU-Studentinnen an Selbstvertrauen, so die Stu-dienautoren.

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Formula student Austria Die Formel 1 der Studenten gastierte zum ersten Mal am Red Bull Ring in Spielberg

mit Köpfchen Gas gebenSpielberg. Während manche Studie-rende beim Thema „Vollgas“ ledig-lich eine niedrige Semesterzahl vor Augen haben, denken die Vertreter der „Formula Student Austria“ in erster Linie an Drehzahlen, Chas-sis-Steifigkeit und Ideallinie: Bei der Formula Student bauen Stu-denten in Teamarbeit einen einsit-zigen Rennwagen und treten damit gegen Hochschulteams aus der ganzen Welt an. Es gewinnt dabei aber nicht unbedingt das schnellste Auto, sondern das Team mit dem besten Gesamtpaket aus Konstruk-tion und Rennperformance, Finanz-planung und Verkaufsargumenten. Weltweit gibt es inzwischen neun Wettbewerbe: zwei in den USA und je einen in England, Deutschland, Italien, Österreich, Australien, Japan und Brasilien.

700 Studenten

Zur bereits dritten Österreich-Auflage der Rennserie trafen sich vom 27. bis 30. Juli 700 Studenten aus zwölf Nationen am unlängst eröffneten Red Bull Ring in Spiel-berg; mit von der Partie waren auch drei heimische Teams: das TU Graz E-Power Racingteam, das TU Graz Racingteam sowie das FH Joanneum Racingteam.

Die Vertreter der insgesamt 32 internationalen Hochschulen, die mit ihren selbst konstruierten und selbst gefertigten Fahrzeu-gen angereist sind, mussten sich

in Spielberg in insgesamt sieben verschiedenen Disziplinen messen. Während die Business Presentati-on, der Cost Event und das Engi-neering Design abseits der Stre-cke von einer Jury, bestehend aus Vertretern der Automobilindustrie sowie Motorsportlegende Karl Wendlinger beurteilt wurden, trug man die dynamischen Disziplinen (Acceleration, Skid Pad, Autocross und Endurance) auf dem Asphalt

des Red Bull Rings aus. Die hei-mischen Teams konnten die in sie gesteckten Erwartungen nicht ganz erfüllen: Das TU Graz Racingteam durfte sich zwar über den FISITA Preis für den Gesamtsieg in den statischen Disziplinen freuen, fiel aber, wie auch das Team der FH Joanneum, um den Sieg kämpfend, beim Abschlussrennen aus. Am Ende blieben den beiden Teams die Plätze 8 und 13 im Overall-Ran-

king, das sich das Global Formula Racingteam bereits zum dritten Mal in Folge sichern konnte.

Auch das rein elektrisch ange-triebene Fahrzeug des TU Graz E-Power Racingteam konnte das angestrebte Podium nicht errei-chen und landete am 21. Platz im Overall-Klassement. Der Gesamt-sieg der elektrisch angetriebenen Fahrzeuge ging an AMZ Racing aus der Schweiz.

Die drei heimischen Vertreter gingen bei der dritten österreichischen Auflage der Rennserie leer aus.©

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Das u.a. von Monster Worldwide Austria gesponserte TU Graz E-Power Racingteam ging mit seinem Elektroauto leider leer aus.