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meeting BSI 12 Versicherungen
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SICHER ÜBERZEUGEN Was Verkäufer zu Marktmanagern macht
SICHER VERMITTELN Wo die LV 1871 mit einem neuen Portal punktet
SICHER GEWINNEN Warum Versicherungen IT-Investitionen wagen
meetingBSI Kundenmagazin I Versicherungen I www.bsiag.com
Herausgeber: BSI Business Systems Integration AG, Täfernstrasse 16a, CH-5405 Baden
Chefredaktion: Catherine B. Crowden, [email protected]
Redaktionelle Mitarbeit: Jessica Schmidt, Oliver Hechler
Lektorin: Christine Hinnen, Winterthur, [email protected]
Gestaltungskonzept: corinta bürgi-cito artdirection, Kilchberg, [email protected]
Bilder: Titelseite: iStockphoto, Editorial: Jessica Schmidt, S. 5 Shutterstock
Litho: daniela gysel, Zürich, [email protected]
Druck: Wrocklage GmbH, D-Ibbenbüren, www.wrocklage.de
Papier: PlanoArt 150 g/m2, holzfrei
Erscheinungsweise: Spezialausgabe Versicherungen. Auflage 2000
2
meeting BSI I Versicherungen I Index meeting BSI I Versicherungen I Opening
«NUR WER SEINEN KUNDENWIRKLICH KENNT, KANN IHNGEWINNEN UND LANGFRISTIGHALTEN.» Prof. Dr. Peter Winkelmann
Die Zukunft der Versicherungsprofis Vom Verkäufer zum Marktmanager 4
Versicherungen und Social Media Kunden bloss verwalten war gestern 9
BSI CRM Release 12.8 Die Anwendung für Versicherungen 10
Gokart Challenge Erfolgreichen Projektabschluss mit Tempo gefeiert 12
Besserer Überblick für Partner LV 1871 lanciert Portal für Vermittler 14
ERGO Direkt Versicherung Über Gutes reden 16
Roundtable BSI Experten teilen Versicherungsprojekt-Erfahrungen 18
BSI Wert Nr. 2
«WIR LIEBEN UNSERE KUNDEN.»Der Kunde ist unser Partner, wie unser Vater, unsere Tochter. Wir wollen
nur das Beste für ihn, treffen ihn gerne, sprechen gerne mit ihm, denken
gerne an ihn. Wir wollen ihm natürlich nicht schaden, wünschen uns
manchmal ein wenig Anerkennung, verstehen aber auch seine Kritik.
Herausgeber: BSI Business Systems Integration AG, Täfernstrasse 16a, CH-5405 Baden
Chefredaktion: Catherine B. Crowden, [email protected]
Redaktionelle Mitarbeit: Jessica Schmidt, Oliver Hechler
Lektorin: Christine Hinnen, Winterthur, [email protected]
Gestaltungskonzept: corinta bürgi-cito artdirection, Kilchberg, [email protected]
Bilder: Titelseite: iStockphoto, Editorial: Jessica Schmidt, S. 5 Shutterstock
Litho: daniela gysel, Zürich, [email protected]
Druck: Wrocklage GmbH, D-Ibbenbüren, www.wrocklage.de
Papier: PlanoArt 150 g/m2, holzfrei
Erscheinungsweise: Spezialausgabe Versicherungen. Auflage 2000
3meeting BSI I Versicherungen I Index meeting BSI I Versicherungen I Opening
Willkommen zu unserer Spezialausgabe von «meeting BSI», die sich ganz dem
Thema Versicherungen widmet. Denn wer heute behauptet, Versicherungen
seien langweilig, der irrt! Wir berichten sozusagen von der Front der momen-
tanen Konsolidierungsbestrebungen: Ein niedriges Zinsniveau, gesetzliche Initiativen mit
enormen Anforderungen an die Ressourcensituation und die angespannte Bestands- bzw.
Neugeschäftsentwicklung sind nur einige Faktoren, welche die Dynamik im Versicherungs-
markt verschärfen.
Dabei ist diese Entwicklung nicht nur negativ zu sehen. Im Gegenteil, sie bietet innova-
tiven Unternehmen die Chance zur Erarbeitung von Wettbewerbsvorteilen. Wir haben
für Sie dazu in dieser Spezialausgabe einige interessante Stimmen zusammengetragen:
Professor Dr. Winkelmann von der Hochschule Landshut zeigt, wie Versicherungsver-
käufer sich zu Marktmanagern weiterentwickeln müssen, um dem Druck des neuen Wett-
bewerbs zu begegnen. Und Eike Bieber vom Analystenhaus PAC in München beschreibt,
warum Social Media für Versicherungen kein Randthema sein dürfen. Die Assekuranz-
experten von BSI teilen im Roundtable-Gespräch ihre Markterfahrung mit Ihnen.
Zwei Marktteilnehmer – ERGO Direkt Versicherungen und LV 1871 – erzählen von
ihren Erfolgen im Bestreben, für ihre Kunden und Makler besseren Service zu leisten.
Lassen Sie sich davon inspirieren!
Viel Spass beim Lesen.
Herzlichst,
Ihr Oliver Hechler
Oliver Hechler
Community Manager Versicherungen bei BSI
Aus Verkäufern Marktmanager machen 10 Brennpunkte bei der Kundenjagd
TEXT: PROF. DR. PETER WINKELMANN
FOTOS/GRAFIKEN: PROF. DR. PETER WINKELMANN; SHUTTERSTOCK
Abverkäufer haben im Versicherungswesen zukünftig keine Chancen mehr. Aber wie können denn Versicherungsverkäufer darauf vorbereitet werden, im Markt
von morgen erfolgreich zu bestehen? Prof. Dr. Peter Winkelmann von der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Landshut fasst die wichtigsten Punkte,
die es zu beachten gilt, zusammen.
Die ersten Schleifspuren des demografischen
Wandels, ein anhaltend niedriges Zinsniveau,
latente Ängste vor einer Hyperinflation, neue
gesetzliche Bestimmungen wie Solvency II: Das
Verkaufsgeschäft für Versicherungsleistungen wird
gewiss nicht leichter. Die guten Zeiten sind vorbei.
In vielen Märkten ist die Neukundenwiese schon recht
dünn gesät. Der klassische Verkaufstrichter «wirf 100
Leads rein, dann kommen zwei Kunden heraus» funk-
tioniert nicht mehr. Kunden anhauen – umhauen – ab-
hauen – und dann Provision einstreichen: Von der Vor-
stellung müssen wir uns verabschieden.
Vielmehr sollten wir darüber nachdenken, wie das
Versicherungsmanagement das Thema Kunden-
gewinnung überdenken und neu anpacken kann.
Denn die insgesamt recht wackelige Wirtschafts-
lage bringt die Versicherer in eine Poleposition,
sodass sie bereit sind, alte Hüte an den Nagel zu
hängen. Zehn Empfehlungen für ein erfolgreiches
Neukundenmanagement sind hier zusammenge-
stellt. Alle Empfehlungen gipfeln in zwei zentralen
Aussagen:
1. Wir müssen unsere Verkäufer zu Marktmanagern weiterentwickeln.
2. Wir müssen ihnen mit CRM ein Erfolgs-Tool an die Hand geben.
1. Brennen müsst ihr – Marktmanager verkaufen VisionenAbverkäufer haben im Versicherungswesen zukünftig keine Chancen mehr.
Kunden sind die ewig gleichen Verkaufstechniken leid. Sie spüren den Erfolgs-
druck der Vermittler. Gegenüber den Finanzdienstleistern – und in diesem Teich
schwimmen die Versicherer mit – hegen die Kunden ohnehin mittlerweile grosses
Misstrauen. Und die Versicherer selbst trauen ihrem Garantiezins und ihren Kal-
kulationsgrundlagen auch nicht mehr.
Wer ist dann zukünftig noch Sieger? Es sind vor allem die Vermittler mit so ge-
nannter intrinsischer Motivation. Die, die beseelt sind vom Feuer des Verkaufens.
Fasziniert von einer Hingabe, Kunden authentisch das zu geben, was diese wirk-
lich brauchen. Es sind die Berater, die ihr Leistungsangebot im Rahmen einer Vi-
sion vermitteln können – eine Vision, die der Kunde spürt und die ihn begeistert.
Woher aber kommt diese Vision? Nur von innen heraus? Was verlangen wir
von den Menschen? Nein, beim Thema Verkaufsvision dürfen die Führungs-
kräfte ihre Verkäufer nicht alleinlassen. Zunächst erfordert ein visionsgetrie-
bener Verkauf die Klärung einer strategischen Frage: Will man überhaupt
auf Kundenfang gehen – oder sollen sich die Verkäufer doch stärker um noch
freie Cross-Selling-Potenziale bei Bestandskunden kümmern? Welche Kun-
4 meeting BSI I Versicherungen I Keynote BSI Business Systems Integration AG
KEYNOTE
5meeting BSI I Versicherungen I Keynote BSI Business Systems Integration AG
Prof. Dr. Peter Winkelmann ist Professor für Marketing und Ver-
trieb an der Hochschule für angewandte
Wissenschaften Landshut. Er sitzt u.a. im
Herausgeberbeirat der Fachzeitschrift
«acquisa», ist Mitglied im CRM-Experten-
rat und Fachbeirat zur CRM-expo. Winkel-
mann gilt als einer der Meinungsführer für
Vertriebssteuerung und CRM.
den passen ideal zum eigenen Angebot und welche nicht? Passt dann auch das
Incentive-System zur Verkaufsvision? Wer nur Umsatzprovisionen zahlt und
eine konzeptionelle Mitarbeit der Vermittler an der Marktstrategie nicht incen-
tiviert, der braucht sich nicht zu wundern, wenn die Verkäufer am Ende doch
wieder «hausieren» gehen.
Der Paradigmenwechsel in Richtung Visions- und Werteverkauf wird für die Un-
ternehmen leichter, wenn das Management seine Vermittler wie Kunden behan-
delt. Zunächst gilt es nämlich, die Vermittler durch eine Unternehmensvision zu
begeistern und eine Identifikation der Mitarbeiter und Partner mit dem Unter-
nehmen zu erreichen, von der sich Versicherungskunden mitreissen lassen.
2. Marktmanager vermitteln Nutzen, Träume und Mehrwerte – keine VertragsdetailsEs reicht heute nicht mehr aus, Versicherungen nur über Angstbilder zu verkau-
fen. Im Immobiliengeschäft ist es z.B. hirnrissig, ein Reihenhaus mit drei Stock-
werken anzupreisen, um sich gegen das Alter abzusichern. Kunden wünschen po-
sitive Bilder. Besonders in unsicheren Zeiten. Beispiel «Red Bull verleiht Flügel»:
Kunden kaufen kein vergleichsweise sündhaftes teures Getränk – sondern den
Traum vom Abheben. Deshalb sollten Versicherungsleistungen nicht als Auf-
listung formaler Vertragsdetails gegen Unheil angepriesen werden, sondern als
Komposition von Kundennutzen und Kundenwünschen. Marktmanager verkau-
fen Werte und nicht einfach Produkte.
«KÜNFTIG GEWINNEN DIE, DIE BESEELT SIND VOM FEUER DES VERKAUFENS.» Prof. Dr. Peter Winkelmann
Ich bin übrigens noch nie von einem Versicherungs-
vertreter darauf angesprochen worden, welche
Mehrwerte ich erhalte, wenn ich meine Prämien
erhöhe oder auf einen anderen Vertrag umsteige.
Bestandsprämien sind für viele Versicherungsbera-
ter offenbar Ruhekissen. Könnten wir uns eventuell
vorstellen – im Sinne eines Paradigmenwechsels –,
das Modell der Bestandsprämien in Frage zu stellen?
3. Marktmanager wollen exzellente Verkaufsteams Verkäufer leben auf, wenn sie sich als Mitglied eines
exzellenten Teams fühlen – siehe den Erfolg von Bo-
russia Dortmund und die offensichtliche Motivations-
kraft des Trainers. Medien titelten statt mit «Borussia
Dortmund» bereits mit «Team Klopp». Suchen wir
also Versicherungsvorstände im Format eines Jür-
gen Klopp. Diese haben folgende Frage zu klären:
Welche Verkaufsorganisation kümmert sich in bester
Weise um Neukunden – welche Art des Verkaufens
passt zum Angebot? Soll vorrangig die Schlagkraft
vor Ort am Point of Sale gestärkt werden, oder man-
gelt es eher an Schlagkraft im Innendienst? Wer eher
das Firmengeschäft forcieren möchte, der stelle sich
z.B. mehr in Richtung Key-Account-Management
auf. Für eine immer anspruchsvoller verhandelnde
Klientel benötigt der Vertrieb Problemlöser, die top
beraten können. Welchen Typ Verkäufer benötigt die
Vertriebsorganisation überhaupt: Jäger oder Farmer?
Wir müssen auch weg von der Dominanz männlicher
Rituale. Wir stagnieren oft mit zu vielen gestan-
denen Recken mit Erfahrung und geben zu wenig
jungen Leuten Chancen, in die Verantwortung zu
kommen und notwendige Veränderungen voranzu-
treiben. Eine Auffrischung des Verkaufsteams durch
Hochschulabsolventinnen kann Kräfte freisetzen.
Letztlich bringt die richtige kreative Mischung den
Erfolg: Juristen und Kaufleute, Damen und Herren,
Alt und Jung. Und man lasse sich nicht von wenigen
Leistungsträgern entmutigen, die so weiterverkaufen
wollen wie bisher (und sich z.B. CRM widersetzen).
Die Friedhöfe sind voll von Unentbehrlichen.
6 meeting BSI I Versicherungen I Keynote BSI Business Systems Integration AG
4. Marktmanager sind NetworkerDer zukünftig erfolgreiche Versicherungsverkäufer
ist Networker. Er informiert sich in den Social Media
über die Profile seiner Kunden und führt den Dia-
log mit Interessenten und Kunden auf Augenhöhe.
Dabei ist ihm klar, dass er sich im Rahmen der Com-
pliance-Spielregeln seiner Firma bewegen muss. Der
erfolgreiche Versicherungsberater weiss auch, wie er
Social Media für ein Empfehlungsmarketing nutzen
kann. Denn in Facebook & Co. gilt die Devise: Kau-
fe, was deine Freunde kaufen.
Was bedeutet das für das Management? Viele Ver-
sicherer dümpeln unverändert auf konventionellen
Verkaufswegen vor sich hin. Sie haben noch nicht
erkannt, welche Synergien entstehen, wenn die In-
formations- und Verkaufskanäle des Web mit den
Vor-Ort-Anstrengungen kombiniert werden. Multi-
channel-Marketing liegt im Trend. Mobile Business
wird zum zusätzlichen Erfolgsfaktor. Die immense
Datentransparenz und die hilfreichen Verkaufs-
werkzeuge von CRM sind jetzt auf Tablets zu
übertragen. Ich bin sicher: 2015 geht kein Versiche-
rungsberater mehr mit dem Laptop zum Kunden.
Marktmanager nutzen alle Kanäle und digitalen
Endgeräte, um beim Networking besser zu sein als
die Konkurrenz.
5. Der Erfolg liegt im ProzessAuch intern ist bei den Versicherern nicht immer
alles zum Besten bestellt. Es gilt, Transparenz
und Effizienz in die Flut der kundenbezogenen
Abläufe zu bringen. Dabei wäre es der falsche
Weg, den Vermittlern jeden Handgriff vorzu-
schreiben. Aber ohne eine Prozessoptimierung
ist keine Qualitätssicherung im Vertrieb erreich-
bar. Dann macht letztlich doch jeder, was er will,
und Abläufe können nicht durchgängig verbessert
werden. Erst Prozessbeschreibungen bringen ans
Licht, dass Abteilungen nicht gut zusammenar-
beiten und dass Schnittstellen zwischen den be-
trieblichen Bereichen oft wahre Frust- und Kos-
tentreiber sind.
«KÖNNTEN WIR UNS EVENTUELL VORSTELLEN, DAS MODELL DER BESTANDSPRÄMIEN IN FRAGE ZU STELLEN?» Prof. Dr. Peter Winkelmann
7meeting BSI I Versicherungen I Keynote BSI Business Systems Integration AG
Die nebenstehende Grafik veranschaulicht einen
Stufenplan für die Prozessplanung. Wir sprechen
hier im Sinne von CRM vom SalesCycle. Zu ver-
einbaren ist, wer mit wem auf jeder der acht Stufen
was zu erledigen hat. Welche Daten werden auf je-
der Prozessstufe benötigt, welche Daten werden
«produziert» und gehen wohin? Wo knirscht es in
der Zusammenarbeit? Und schrecklich: Wo müssen
Mitarbeiter ohnmächtig auf Papier warten? Es sind
die wichtigsten erfolgstreibenden Prozesse zu struk-
turieren – nach dem Motto: Soviel Standardisierung
wie nötig, soviel Flexibilität wie möglich.
6. Marktmanager haben bei den Touchpoints die Nase vornIm Ablauf eines Prozesses verstecken sich magi-
sche Momente. Das sind die Kontakte, Ereignisse,
Interaktionen, an denen das Marketing wie auch
alle Mitglieder des Verkaufsteams (nicht nur die
Verkäufer!) den Kunden berühren und verwöhnen
können. Die Spannweite für diese Customer Touch-
points (auch Moments of Truth genannt) reicht vom
E-Mail über SMS, Newsletter, Call-Center-Anruf
und die Übersendung eines Erstvertragsgeschenkes
bis hin zum Königsereignis eines Aussendienstbe-
suches. Man gewinnt den Marktkampf, wenn man
in all diesen Momenten der Wahrheit besser ist als
Konkurrenten.
Nochmal: Es ist nicht nur der persönliche Verkäufer-
kontakt, der zählt. Es ist dafür Sorge zu tragen, dass
tolle Verkaufsgespräche nicht durch schlampige An-
gebote oder nervende Call-Center-Warteschleifen
zunichte gemacht werden. Der Touchpoint Service-
telefon (Hotline) ist kein Service, wenn ich ihn als
Kunde bezahlen muss, sondern eine zuweilen ärger-
liche Dienstleistung.
Der CRM SalesCycle: Wer hat was mit wem zu erledigen?
«NUR WER SEINEN KUNDEN WIRKLICH KENNT, KANN IHN GEWINNEN UND LANGFRISTIG HALTEN.» Prof. Dr. Peter Winkelmann
7. Marktmanager machen MarktforschungNur wer seinen Kunden wirklich kennt, kann ihn gewinnen und langfristig hal-
ten. Dieses Lernen über den Lebenszyklus einer Kundenbeziehung ist ein lan-
ger Weg. Gerade Neukundengewinnung ist datentechnisch eine Grauzone. Es
existieren in diesem Stadium des Verkaufsprozesses keine Stammdaten. Deshalb
verschwinden Neukundenadressen (die so genannten Leads) oft in Formularen,
Karteikarten oder Excel-Listen der Verkäufer.
Marktmanager arbeiten anders. Sie helfen mit, das Kundenwissen des gesamten
Teams zu stärken. Sie beteiligen sich gerne am Kontaktberichtswesen, da sie ver-
innerlicht haben, dass Kundenbesuche als permanente Marktforschung doku-
mentiert werden müssen, damit die Gesamtorganisation ein überlegenes Markt-
wissen aufbauen kann. Gute Versicherungsvermittler, die sich als Marktmanager
verstehen, brauchen, ja fordern CRM. Denn sie wissen, dass dann ihr emsiges
Sammeln von Kundenwissen nicht umsonst ist. Sie haben auf Knopfdruck Zu-
griff auf die Schatzkiste des Kunden- und Marktwissens. Teams, die in diesem
Spirit CRM gemeinsam nutzen, sind nach zwei Jahren jeder Organisation über-
legen, die ihre Vertriebssteuerung nur auf die versicherungstypischen Stammda-
ten beschränkt. Es ist die Magie der Datenvernetzung, die als Erfolgstreiber für
CRM dieses überlegene Wissen schafft.
VerkaufsprozessLead
identifizieren
CRM SalesCycle
Lead qualifizieren, Chancen bewerten
Anforderungen für Angebot definieren
Verkaufsabschluss, Vertrag
Folgebedarfbestimmen
Angebotvorlegen
Endverhandlung
Positive Resonanz des Kunden erhalten
8 meeting BSI I Versicherungen I Keynote meeting BSI I Versicherungen I Meet the future
«EXZELLENTE VERKÄUFER SCHÄTZEN DIE INSTRUMENTE UND DIE DATEN- UND FUNKTIONENTRANSPARENZ VON CRM.» Prof. Dr. Peter Winkelmann
8. Marktmanager verkaufen auch nach dem AuftragNach dem Kauf ist vor dem Kauf. Neukunden dürfen
nicht aus den Augen verloren werden – sprich aus der
Vertriebssteuerung. Das beginnt damit, dass der Ver-
sicherer den Neukunden zur Kaufentscheidung gratu-
liert und ihn nach 14 Tagen wieder anspricht, um seine
Kaufzufriedenheit zu erfragen. Schon in der Nach-
kaufphase muss ein Funke gezündet werden, damit
der Kunde wiederkommt, um seinen Versicherungsbe-
stand zu komplettieren und systematisch auszubauen.
Natürlich haben alle Versicherer diese Zielsetzung
auf der Agenda – doch ohne CRM hapert es mit der
Umsetzung. Wer aber ein gutes CRM besitzt, der baut
sich gezielt seine Cross-Selling-Funktionalitäten auf.
Und wenn das Marketing dann in kundenverträgli-
chen Zeitabständen Erinnerungskampagnen fährt,
dann kommt der Kunde auf keine andere Idee, als das
Angebot der für ihn relevanten Versicherungsleistun-
gen bei seinem Stammversicherer zu komplettieren.
9. Marktmanager haben keine Angst vor ZahlenIn vielen Unternehmen ist der Controller der natürli-
che Feind des Verkäufers. Wer will sich schon gerne
«kontrollieren» lassen? Aber mittlerweile muss auch
der Vertrieb erkennen: Was nicht gerechnet wird, wird
nicht getan. Marktmanager streben nach exzellenten
Leistungen, wollen sich immer weiter verbessern und
dadurch einerseits erfolgreich sein, andererseits aber
auch den eigenen Marktwert steigern. Wie soll man
das erreichen, wenn man nicht weiss, wo man steht und
hinsichtlich Trends und Benchmarks im Nebel rudert?
Verkäufer werden zu Marktmanagern, wenn sie sich
für die Kennzahlen interessieren, nach denen sie
letztlich beurteilt werden, und sie mitgestalten. Ver-
käufer können dadurch Kompetenzen entwickeln,
Leserservice:
Marketing und Vertrieb – Fundamente für die marktorientierte
Unternehmensführung, 7. Auflage, Oldenbourg Verlag, München
und Wien 2010 (ISBN 978-3-486-59208-5). Das Grundlagen-
buch zu Marketing und Vertrieb.
Vertriebskonzeption und Vertriebssteuerung – die Instrumente
des integrierten Kundenmanagements – CRM, 5. Auflage, Verlag
Vahlen, München 2012 (ISBN 978-3-8006-4264-9).
Dieses Buch gilt mittlerweile als Standardwerk für Vertriebsma-
nagement und für CRM. (Quelle: Döhlemann, Ch.[2009], salesBusiness 4/2009, S. 58-60)
um mit Controllern auf Augenhöhe zu sprechen. Marktmanager verlieren die Angst
vor Zahlen, weil sie ihre Erfolgsmassstäbe selbst mitbestimmen dürfen. Und sie ver-
lieren die Angst vor Analytik und Reporting, wenn sie ihre Zahlen auf Knopfdruck
selbst aufbereiten und abrufen können. Das geht nicht mit Excel und Formularen.
Um die Vision des selbststeuernden Vertriebs zu verwirklichen, brauche ich Ana-
lytik. Diese muss nicht unbedingt gleich Business Intelligence (BI) sein. Das, was
Marktmanager an Analysen und Reports brauchen, sind zumeist überschaubare Al-
gorithmen, die sich bestens im operativen CRM bereitstellen lassen.
10. Marktmanager wünschen CRMWomit wir wieder beim Thema CRM wären. CRM bedeutet Integration aller kun-
denbezogenen Prozesse mit dem Ziel, eine Balance zwischen Kosten- und Kunden-
orientierung zu erreichen. Das Ja oder Nein zu CRM ist heute nicht mehr die Fra-
ge, sondern das Wie. Und für den, der CRM noch nicht eingeführt hat, das Wann.
Wer sich als Versicherer nicht mit CRM beschäftigen will, wird auf mittlere Frist
von Konkurrenten abgehängt, die ihren Vermittlern für die Neukundengewin-
nung und Bestandskundenpflege die richtigen professionellen Instrumente zur
Verfügung stellen. Exzellente Verkäufer schätzen die Instrumente und die Da-
ten- und Funktionentransparenz von CRM. Sie können ihren Kunden im Ver-
kaufsgespräch stets die passende Versicherungsleistung anbieten. Und sie können
den wichtigen Schritt vom einzelnen Verkaufsdeal hin zu einer konzeptionellen
Betrachtung ihrer Zielgruppe bzw. ihres Marktes vollziehen.
Haben Sie auf Knopfdruck alle Zielkunden mit einem Potenzial X im Blick, die
seit vier Wochen nicht mehr kontaktiert worden sind, und sehen Sie sofort, wer
bei diesen Leads was bis wann tun muss? Haben Sie auf Knopfdruck alle poten-
ziellen Kunden im Zugriff, die an einer privaten Pflegezusatzversicherung inte-
ressiert sein könnten? An der Qualität der Antwort auf Fragen dieser Art wird
sich zukünftig entscheiden, wer im Versicherungsgeschäft die Nase vorn hat. l
Die vier Meistergrade im VerkaufMeistergrade – Kompetenzstufen Merkmale
Erster Grad:Ergebnisorientierung(Hardselling-Kompetenz)
Zweiter Grad:Zukunftsmanagement(Marketingkompetenz)
Dritter Grad:Systemoptimierung(CRM-Kompetenz)
Vierter Grad = Meisterklasse:Menschliche Ideale(Visionäre Kompetenz)
Nur der Abschluss zähltAbsolute Erfolgsorientierung («Vertriebsrambo»)Eigentlich wenig Interesse an Kundenbeziehung
Interesse an der Zukunft der Branche und der ProdukteFrage nach dem Produktnutzen heute und morgenKonkretes Interesse an einer Verbesserung der Vertriebstechniken
Strukturierte Herangehensweise an Markt und KundenRitualisierung und Professionalisierung des VerkäuferverhaltensPotenzialorientierung und Prozessorientierung
Ethische Kultivierung des VerkäuferverhaltensSozialer Anspruch des VerkaufensVerkaufen durch Persönlichkeit, nicht durch Techniken
9meeting BSI I Versicherungen I Keynote meeting BSI I Versicherungen I Meet the future
Sich in den Kundendialog einklinkenstatt Kunden verwaltenTEXT: EIKE BIEBER
FOTO: PAC
Viele Versicherungsmärkte sind gesättigt. Hier nennenswerte Marktanteile zu gewinnen, ist schwie-rig geworden. Einen wichtigen Beitrag leistet CRM – richtig eingesetzt. Es gilt, den Kundendialogintelligent, neuartig zu gestalten, sich von der Konkurrenz abzuheben, sich einzuklinken, zum Beispiel über Social Media. Kunden bloss verwalten war gestern, sagt Eike Bieber, Analystin bei PAC.
MEET THE FUTURE
Wenn ich dieser Tage mit IT- und Business-
Verantwortlichen in Versicherungsunter-
nehmen spreche, offenbart sich Bemerkens-
wertes: Einige von ihnen denken, dass ihr Unternehmen
in Social Networks nicht präsent sei. Die Frage nach
den Gründen ist schnell beantwortet: Social Media
habe für das Versicherungsgeschäft kaum Relevanz.
Aus Sicht von PAC liegen hier gleich zwei Irrtümer vor.
Erstens der Glaube, in sozialen Netzwerken nicht prä-
sent zu sein. Wer heute auf Facebook oder Twitter un-
terwegs ist, weiss, dass jedes Thema und Unternehmen
Gegenstand von Gesprächen sein kann. Steuert ein Un-
ternehmen die Aktivitäten nicht selbst, übernehmen
dies andere. Im besten Fall sind es zufriedene Kunden,
in vielen Fällen Kritiker. Gerade emotionale Themen
schaukeln sich gerne hoch. Social Media sind alles
andere als objektiv oder fair. Wer dies nicht wahrhaben
will, verzichtet auf die Möglichkeit, Inhalte, Meinungen
und Art der Darstellung positiv zu beeinflussen.
Social Media im Versicherungsgeschäft: Längst die RegelDie zweite Fehleinschätzung: Social Media sind für
Versicherungsunternehmen nicht relevant. Zwar bele-
gen Studien, dass bisher nur ein kleiner Teil der Versi-
cherungspolicen direkt über das Internet verkauft wird.
Dennoch sind das Internet und Social-Media-Kanäle
unverzichtbare Bestandteile, um Kaufentscheidungen
zu beeinflussen. Wer sich heutzutage über Produkte in-
formiert, «googelt» zuerst einmal – und landet ziemlich
wahrscheinlich auf Ergebnissen aus Social Media, denn
Google und Co. bevorzugen Ergebnisse aus den Social
Networks. Diese Tendenz gilt übrigens bei weitem nicht nur für die Jungen: Über-
50-Jährige – eine von der Fachwelt erklärte lukrative, bisher kaum erschlossene Ziel-
gruppe für Versicherungen – haben die grössten Zuwachsraten bei Facebook.
Die zunehmende Relevanz von Social Media im Versicherungsgeschäft belegen
auch neuere Geschäftsmodelle wie das der Friendsurance (www.friendsurance.de).
Das Prinzip: Versicherungsnehmer schliessen sich zu virtuellen Netzwerken zu-
sammen, kontrollieren sich gegenseitig und erhalten dadurch Rückzahlungen. Am
Ende werden Tarife für alle Versicherungsnehmer erschwinglicher. Die Versiche-
rer profitieren von geringeren Betrugs- und Fehlverhaltensraten.
Selbst wenn Community-Versicherung sich langfristig womöglich nicht in der brei-
ten Masse durchsetzen wird, so zeigen Konzepte wie diese das hohe Interesse der
Versicherungskunden an Social-Media-Netzwerken.
Technik ist das eine, intelligentes Engagement das andereIn einem Markt, in dem die Produkte sich ähneln, ist Differenzierung nicht leicht. Auf
Versicherungen trifft dies besonders zu. Daher ist es umso wichtiger, den Kunden ge-
zielt anzusprechen und zu betreuen – auch über kurzweilige Kanäle wie Social Media.
Funktionale CRM-Systeme in Kombination mit einem aktiven Engagement in
sämtlichen Kommunikations- und Interaktionskanälen zählen heute zu den Er-
folgsfaktoren in der Versicherungswirtschaft. Ohne ein leistungsfähiges Kunden-
beziehungsmanagement, das alle Medien umfasst und damit weit über Salesforce
Automation oder die Verwaltung von Kundendaten hinausgeht, ist Differenzie-
rung kaum mehr realisierbar. l
Eike Bieber ist Senior Consultant
Financial Services & Switzerland bei
Pierre Audoin Consultants (PAC).
10 meeting BSI I Versicherungen I Meet the product BSI Business Systems Integration AG
Andere Märkte, andere Anforderungen – BSI CRM 12.8 für Versicherungen
TEXT: CATHERINE B. CROWDEN
Für Versicherer sind gute Beziehungen das renditestärkste Kapital. Umso wertvoller, wenn das CRM-System sämtliche Partner – juristische und
natürliche Personen, Makler, Vertreter und Endkunden – und ihre Daten in einem zentralen System vernetzt, intelligent veredelt und allen Berechtigten
zur weiteren Bearbeitung anbietet.
Beziehungen begleiten, Prozesse vereinfachen:
Diese Talente sind in jeder Branche wertvoll.
Und doch hat jeder Markt seine eigenen Tü-
cken. In zahlreichen Projekten haben wir viele Eigen-
heiten der Versicherungswirtschaft kennen gelernt –
und mit spezifischen Ausprägungen in BSI CRM
gemeistert.
Zentrales System – eine OberflächeGerade in einem Umfeld heterogener Systemland-
schaften kann eine einzelne Benutzeroberfläche für
den Anwender das Tagesgeschäft massgeblich erleich-
tern. Oliver Hechler, Community Manager Versiche-
rungen bei BSI, erklärt: «Ohne bestehende IT-Systeme
anpassen zu müssen, kann BSI CRM dem Endanwen-
der sogar innerhalb einer Portallösung zur Verfügung
gestellt werden.» Dank moderner GUI Factory passt
sich BSI CRM, einem Chamäleon gleich, dem kunden-
spezifischen Style Sheet an. Und bleibt dabei releasefä-
hig. «BSI CRM kann die Oberfläche eines bestehen-
den Portals simulieren. Kunden- und Vertragsdaten
aus anderen Systemen werden angezeigt, überarbeitet
und fliessen wieder in die Quellsysteme zurück. Die
Endanwender brauchen also nur die Bedienung einer
Oberfläche zu erlernen und profitieren gleichzeitig von
der gesamten Funktionspalette von BSI CRM.»
Das Multitalent im KundenkontaktDurch die Vernetzung aller Partnerdaten aus allen
Sparten in einem Dossier fördert BSI CRM Ver-
kauf, Service und Marketing und vernetzt diese
Bereiche intelligent. Oliver Hechler berichtet dazu
aus der Praxis: «Dank 360-Grad-Sicht haben Kun-
dendienst und Vertrieb einen Rundumblick auf
alle Partnerdaten. Das erhöht die Auskunftsfähig-
keit und verbessert den Service gegenüber dem
Endkunden. Gezielte Hinweise zum Up- oder
Cross-Selling erhöhen das Vertriebspotenzial.
Auch können Neugeschäft- und Bestandsentwick-
lung verfolgt sowie bei Stornogefahr rechtzeitig
Gegensteuer gegeben werden. Und das Marketing
kann Kampagnen bedarfsgerecht auslösen – zum
Beispiel bei auslaufenden Verträgen.»
Natürlich bietet BSI CRM Unterstützung bei der lü-
ckenlosen und korrekten Erfassung und Änderung
von Partnerdaten. Geführte Prozesse führen den
Nutzer bei der Eingabe. Ebenso helfen automatisier-
te Adress- und Bonitätsprüfungen mit externen
Dienstleistern, die Datenqualität zu steigern. Durch
die Historisierung von Partnerdaten und -adressen
mit Gültigkeitszeiträumen und Audit-Trails werden
alle Änderungen dokumentiert.
MEET THE PRODUCT
meeting BSI I Versicherungen I Meet the product BSI Business Systems Integration AG 11
Das Cockpit in BSI CRM 12.8 reduziert die Komplexität und vereinfacht das Reporting.
Sales Funnel in BSI CRM: Strukturierte Routinen verwandeln Zielkunden systematisch in Leads – und
Leads systematisch in Abschlüsse.
Strukturiert Versicherungen verkaufenOb Agentur-, Makler- oder Direktvertrieb – BSI
CRM bietet mehrere Funktionen zur Steigerung der
Vertriebseffizienz. Das Modul Auftragsmanagement
in BSI CRM führt prozessgesteuert durch den Ver-
kauf: vom Potenzial über das Angebot bis hin zur
Vertragsunterzeichnung. Die Prozesse beinhalten
sämtliche Produkte eines Unternehmens. Anpassun-
gen macht der Administrator wie bei allen anderen
Prozessen und Dialogen selbst, ohne Programmier-
kenntnisse. So geht keine Information verloren, bleibt
kein Lead unbearbeitet.
Bilder statt ZahlensalatVertriebssteuerung, Controlling, Analysen, Reports
– Zahlen und Ziele im Griff behalten gleicht einer
Sisyphos-Aufgabe. Wer liest schon gerne lange Ex-
cel-Listen?
BSI CRM 12.8 kommt mit einem frei konfigurier-
baren Cockpit. Tachometer, Tabellen und Diagram-
me zeigen alles Wichtige auf einen Blick. Ist eine Ver-
tragsverlängerung eines Kunden überfällig? Wie oft
wurde eine Person in den letzten sechs Monaten kon-
taktiert, und was sind die Ergebnisse? Welche Anträ-
ge hat ein Vermittler im letzten Quartal eingereicht,
und wie ist sein Rating? Die Visualisierung solcher
Informationen dient der Entscheidungsfindung und
unterstützt dabei, gute Entscheide zu treffen.
Mobiles CRM für aktive VersicherungsberaterKein Unternehmensbereich ist so oft unterwegs wie
der Vertrieb. Und kein Bereich ist stärker auf das
CRM angewiesen. Eine Faustregel besagt: Ein CRM
ohne den Vertrieb zu planen, ist ein Ding der Un-
möglichkeit. BSI CRM ist auf Desktop, Smartphone,
Tablet und im Web verfügbar. «Angesichts der Viel-
falt der Endgeräte und Formfaktoren und der neuen
Möglichkeiten von HTML5 haben wir uns entschie-
den, unser CRM als Browser-Lösung bereitzustellen.
Sie passt sich dem Gerät an, sieht auf einem Smart-
phone anders aus als auf einem Tablet; auf einem Ge-
rät mit Tastatur anders als auf einem Touchscreen-
Handy», erläutert Christian A. Rusche, CEO von BSI
Business Systems Integration AG. Und weiter: «Mit unserer Multi-Frontend-Stra-
tegie verfolgen wir ein Ziel: ein Code, eine Businesslogik, unbegrenzte Anwen-
dungen. Unsere Kunden profitieren davon, dass unsere Software auf einer
100-prozentig offenen Technologie und Architektur basiert. Dadurch lässt sich
BSI CRM auf effiziente Weise mobil nutzbar machen. Und es besteht die Sicher-
heit, dass heutige Lösungen mit vertretbarem Aufwand auch auf künftigen Pro-
duktgenerationen laufen werden.» l
12 meeting BSI I Versicherungen I Break BSI Business Systems Integration AG
VKB Gokart ChallengeAus Freude über einen erfolgreichen Projektabschluss lud die Versicherungs-
kammer Bayern das BSI Team zum gemeinsamen Gokartfahren nahe München
ein. Unser ökologischer Fussabdruck vergrösserte sich übrigens nicht: Wir fuh-
ren mit Elektro-Gokarts. Es gab also weder Lärm noch Gestank. Die Fahrer
schenkten sich keinen Meter. Doch der Spass blieb keinesfalls auf der Strecke,
sodass es am Ende eigentlich egal war, wer auf dem Treppchen stand. Das BSI
Team sagt danke!
Jeweils acht Fahrer traten in zwei Teams gegeneinander an.
Im Bild: Timo Schönberg, Versicherungskammer Bayern.
Am Schluss gab es eine Trophäe für die besten drei Fahrer der
beiden Teams.
Adrian Staudt, BSI.
meeting BSI I Versicherungen I Break BSI Business Systems Integration AG 13
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BREAK
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14 meeting BSI I Versicherungen I Meet the client BSI Business Systems Integration AG
Der Versicherungsmarkt ist heiss umkämpft. Ver-
mittler sind mindestens ebenso anspruchsvoll
wie Endkunden. «Vermittler gehen schnell von
einem Versicherungsanbieter weg, wenn die Betreu-
ung nicht optimal ist», bringt Thomas Krüer, Abtei-
lungsleiter bei der LV 1871, das Verlangen nach einem
Rundumservice für Vermittler in der Versicherungs-
wirtschaft auf den Punkt. Krüer ist bei der LV 1871
Projektleiter für Informer Plus.
Vermittler sind besser informiertDer Hauptkommunikationskanal der Vermittler zur
LV 1871 ist nach wie vor das Telefon. Seit Anfang
2012 bietet die LV 1871 mit dem Portal Informer Plus
allen Geschäftspartnern eine weitere Möglichkeit,
sich über die Verträge ihrer Kunden bei der LV 1871
auf dem Laufenden zu halten. Informer Plus ist ein
browserbasiertes Portal. Hier rufen Vermittler Kun-
dendaten, Dokumente sowie Statistiken zeit- und
ortsunabhängig ab. Die Daten werden in Echtzeit
eingespeist. So sieht der Vermittler beispielsweise,
welche Verträge Herr Meier aktuell bei der LV 1871
abgeschlossen hat, warum Herr Meier in den letzten
Monaten bei der LV 1871 angerufen hat, ob seine
Beitragszahlungen regelmässig eingingen usw. Der
Vermittler ist damit wesentlich besser informiert als
bisher. Er kann sich effizient auf das nächste Bera-
tungsgespräch vorbereiten und seinen Kunden gezielt
neue Angebote unterbreiten.
Effizienzgewinne auf beiden SeitenDies ist ein echter Mehrwert für den Vermittler –
und für die LV 1871. Einfache Anfragen, etwa die
Fondsaufteilung in der Fondspolice von Herrn Meier,
können Vermittler ihren Kunden nun dank Informer
Plus direkt beantworten. Am Telefon haben die Ser-
vicemitarbeiter der LV 1871 mehr Zeit. Sie können
sich darauf konzentrieren, Vermittler bei der Beant-
wortung von komplexeren Anfragen zu unterstützen
und den Service an dieser Stelle weiter verbessern.
«Gerade wir als Spezialist für Berufs-, Lebens- und
Rentenversicherungen wollen besonders guten Ser-
vice und eine individuellere Betreuung bieten. Zu-
gleich hatten wir bei der Einführung von Informer
Plus auch Effizienzverbesserungen im Blick», erklärt
Thomas Krüer die Hintergründe des Projekts.
«Ein Versicherungsvermittler braucht nicht nur eine gute Tarifsoftware»
TEXT: JESSICA SCHMIDT
FOTOS: LV 1871
MEET THE CLIENT
«DER AUFWAND HAT SICH GELOHNT.» Thomas Krüer, Abteilungsleiter
Thomas Krüer, Abteilungsleiter
bei der LV 1871 und Projekt-
leiter für Informer Plus.
15meeting BSI I Versicherungen I Meet the client BSI Business Systems Integration AG
Die Lebensversicherung von 1871 a. G. München hat zusammen mit BSI ein Portal für Vermittler und Geschäftspartner mit detaillierten Vertragsinformationen auf die Beine gestellt. Seit Anfang 2012 greifen Vermittler über das Portal Informer Plus auf Kundendaten, Dokumente sowie Abrechnungen zu – zeit- und ortsunabhängig und in Echtzeit. Ein Bericht über Selfservice bei Versicherungen.
Alles sprach dafür, mit BSI zu arbeitenGebaut wurde Informer Plus von einem Projekt-
team aus Softwareentwicklern von BSI und der
LV 1871. «Aus den vorangegangenen Projekten
gibt es bei BSI jede Menge Know-how-Träger, die
für Informer Plus wichtig waren. Wir wussten ge-
nau, was wir in welcher Zeit schaffen würden. Und
BSI hat viel Erfahrung mit Scrum, einem Prokjet-
managementwerkzeug, das wir bei IT-Projekten
häufig einsetzen. Das sind alles gute Gründe, die
dafür sprachen, mit BSI zu arbeiten», fasst Thomas
Krüer zusammen.
Innerhalb eines Jahres stellte das Projektteam In-
former Plus auf die Beine – nach der Scrum-Metho-
dik mit vierwöchigen Sprints und in sehr intensi-
ven Planungsmeetings. «Dank der guten Zusammenarbeit haben wir in diesen
Meetings auch alle Stolpersteine aus dem Weg räumen können», stellt Thomas
Krüer fest.
Stolperfallen gut gemeistertDie intensiven Meetings waren vonnöten, denn die technologischen Herausforde-
rungen waren enorm. Über Schnittstellen zum Data Warehouse speist Informer
Plus verschiedenste hoch komplexe Tabellen mit Kundendaten, Vertragsstatus,
Vertragsdauer und vielem mehr. «Das ist nicht nur komplex, es darf auch abso-
lut nichts schiefgehen. Eine falsche Zahl fällt vielleicht nicht sofort auf, hat aber
enorme Folgewirkungen. Wir mussten sichergehen, dass wirklich alle Daten kor-
rekt eingespeist werden», kommentiert Samuel Moser, Projektleiter bei BSI und
Standortleiter von BSI München.
Eine weitere Herausforderung war der so genannte Delta Load, der Datenab-
gleich zwischen Informer Plus und Quellsystemen. «Es dauert zu lange, immer
alle Daten zu laden. Deshalb wurde ein Delta Load eingeführt, welcher nur die
veränderten Daten und Dokumente neu lädt. Technisch war dieser Delta Load
zwar aufwendiger zu realisieren, dafür werden bei jedem täglichen Load Ressour-
cen und Zeit gespart», erläutert Samuel Moser. l
«MIT INFORMER PLUS HABEN DIE VERMITTLER DER LV 1871 JETZT EINEN
BESSEREN ÜBERBLICK UND ZUGLEICH EINE TECHNISCH MODERNE LÖSUNG.»
Thomas Krüer, Abteilungsleiter
Die Lebensversicherung von
1871 a. G. München (LV 1871)
versteht sich als Spezialist für
innovative Berufsunfähig-
keits-, Lebens- und Renten-
versicherungen.
16 meeting BSI I Versicherungen I Meet the client BSI Business Systems Integration AG
Im Frühjahr 2011 führte Deutschlands meistgewähl-
ter Direktversicherer, ERGO Direkt, das neue Con-
tact-Center-System EDwin in zwei Schritten ein.
Von Anfang März bis Mitte April wechselten die 600
Mitarbeitenden des Kundenservice schrittweise auf das
neue System. Aufgrund vieler Systemabhängigkeiten
folgte die Verkaufsabteilung mit einem Big Bang am 27.
Mai 2011. 700 Personen arbeiteten an jenem Tag zum
ersten Mal im Live-Betrieb. Sie führten Beratungsge-
spräche am Telefon, erstellten neue Angebote im Sys-
tem und verbuchten Direktabschlüsse. Den einen fiel
die Umstellung leicht – eine Mitarbeiterin tätigte gar
sieben Direktabschlüsse –, andere verzichteten nur un-
gern auf das alte System.
360-Grad-Sicht auf den KundenZiele der Systemumstellung waren das Schaffen ei-
ner einheitlichen Oberfläche für die Angebots- und
Bestandsverwaltung und die 360-Grad-Kundensicht.
Dabei wurden mehrere bestehende Systeme abgelöst;
eines war bereits 19 Jahre im Einsatz gewesen. Heute
werden mit EDwin mehrere Benutzeroberflächen zu
einer einheitlichen zusammengeführt, 36 Umsysteme
sind angebunden, 30 Prozesse und etwa 150 verschie-
dene Tarife abgebildet. Die Kommunikationskanä-
le E-Mail, Brief und Telefon (CTI) sind vollständig
integriert. Mit jedem neuen Geschäftsvorfall – etwa
die Nachfrage einer Kundin zum Umfang der Abde-
ckung ihrer Zahnversicherung – werden der Kontakt-
historie neue Einträge hinzugefügt.
«Diese umfassende Systemumstellung griff tief in die
Unternehmensprozesse von ERGO Direkt ein. Es
gab kaum eine Abteilung, die nicht betroffen war»,
erinnert sich Peter Goller, Gesamtprojektleiter für
die Einführung von EDwin bei ERGO Direkt.
Mit interner Kommunikation Freu(n)de machenAm 11. November 2009 erfolgte der interne Projekt-
start von IKP (Intelligente Kundenprozesse). Parallel
zur technischen Umsetzung startete das interne Pro-
jektmarketing. Peter Goller holte sich dazu Experten
an Bord. Das Team um Nicole Althof, Personalent-
wicklung ERGO Direkt, und Marion Seyler, Unter-
nehmenskommunikation, musste herausfinden, wie
ein solch strategisches Projekt nach innen richtig
kommuniziert wird. «Für uns war diese Grösse auch
Neuland, wir haben oft aus dem Bauch heraus ent-
schieden und mussten unsere Kommunikationsmass-
nahmen immer wieder dem Bedarf anpassen», erin-
nert sich Marion Seyler. Nicole Althof ergänzt: «Von
Anfang an war es wichtig, Gerüchten zu begegnen
und Ängste abzubauen. Wir mussten den Flurfunk
in die richtigen Bahnen lenken. Das geht am besten
durch Präsenz und einen offenen Dialog.»
Über Gutes reden – wie ERGO Direkt den Nutzen der neuen CRM-Plattform intern vermarktet
TEXT: CATHERINE B. CROWDEN
FOTOS: JAN BATTENBERG
MEET THE CLIENT
«MIT BSI HABEN WIR EINEN AGILEN, FLEXIBLEN PARTNER GEFUNDEN.»
Peter Goller, Gesamtprojektleiter für das Projekt IKP bei ERGO Direkt
An der IKP-Hausmesse über-
zeugte ein eigens produzier-
ter Film Kritiker des Projekts.
17meeting BSI I Versicherungen I Meet the client BSI Business Systems Integration AG
Der Fürther Direktversicherer ERGO Direkt ersetzte im Frühjahr 2011 sein bestehendes Angebots- und Verkaufssystem. Dabei wurden 19 Jahre lieb- gewonnener Gewohnheiten über Bord geworfen, um Platz zu schaffen für ein zukunftsorientiertes, einheitliches CRM-Werkzeug auf Basis von BSI CRM. 1300 Mitarbeitende mussten zuvor informiert und geschult werden. Die interne Projektkommunikation trug massgeblich zur reibungslosen Einführung bei.
Was, wie viel und wem sagen?«Unsere grösste Herausforderung war der lange Zeit-
horizont», meint Marion Seyler. «Wir wollten die
Mitarbeitenden nicht nerven und trotzdem über die
ganzen zwei Jahre hinweg die Phasen des Projekts be-
gleiten.» Mit diversen Massnahmen wurde der Nutzen
des neuen Systems, höhere Abschlussquoten durch
einfachere Bedienung und umfassende Kundensicht,
kommuniziert, individuell für die unterschiedlichen
Zielgruppen aufbereitet und in der Tonalität ange-
passt. Es gab einen Newsletter, diverse Quiz, und an
prominenter Stelle im Intranet wurden Dokumente
abgespeichert und Fragen beantwortet. Zielgruppen-
spezifische Pop-ups auf dem Bildschirm der Mitarbei-
tenden zeigten Quick-Wins auf und sorgten für Aha-
Effekte. Im Mitarbeitermagazin wurde vierteljährlich
der Mehrwert für das Unternehmen dargelegt und so
auch Vertrauen in das Projektteam aufgebaut.
Zu den Höhepunkten der internen Kommunikation
zählte die IKP-Hausmesse, an der 1000 Mitarbei-
tende von ERGO Direkt einen Einblick in die neue
Software bekamen. Hier konnten die Entwickler im
Gespräch mit Usern Feedback aufnehmen. Ein Film,
der mit dem Vorstand, dem Projektleiter und einigen
Projektmitgliedern gedreht wurde, überzeugte weitere
Kritiker. Auch wurde der Name des Systems unter 200
eingereichten Vorschlägen bestimmt.
Doch das wichtigste Instrument war der persönliche
Kontakt. Bei «IKP on tour» besuchten Nicole Althof und
ihre Kollegen aus der Trainingsabteilung 45 Teammee-
tings, kommunizierten den Nutzen des neuen Systems
und standen für Fragen zur Verfügung. Zudem war das
Team für die Schulung der Mitarbeitenden zuständig.
Gute Schulung baut Unsicherheiten ab«Die Schulung war eine logistische Meisterleistung. Wir mussten 1300 Mitarbei-
tende innerhalb von drei Monaten schulen. Uns standen zehn Trainer und sechs
Räume zur Verfügung. Zwischen der Schulung und dem Big Bang konnten die
Agenten auch mit dem E-Learning-Tool üben», erinnert sich Nicole Althof. «Die
Belegschaft musste das alte, verinnerlichte System über Bord werfen und Neues
erlernen – zum Beispiel den Einsatz der rechten Maustaste. Damit man sich im
Kundengespräch voll auf die Beratung konzentrieren kann, muss man das System
im Schlaf bedienen können. Natürlich gibt es immer die Bewahrer, die sich nicht
vom Neuen überzeugen lassen. Der Grossteil aber profitiert von EDwin.»
«Durch die einfachere Bedienung und die umfassende Kundensicht erhöhen wir
die Abschlussquoten. Mit der Anzeige der kompletten Kontakthistorie und der
jeweiligen Vertragsstati zeigen wir unseren Agenten und Agentinnen Up- und
Crossselling-Potenziale auf. Unseren Kunden und Kundinnen bieten wir höhere
Auskunftsbereitschaft und dadurch besseren Service», erklärt Peter Goller den
Nutzen der Systemumstellung.
Begleitung vor Ort schafft VertrauenDas Feedback der Agenten ist schonungslos und direkt. Sie sind auf ein gut funk-
tionierendes System angewiesen. Vor Ort sein, Feedback entgegennehmen, Fehler
beheben und Unsicherheiten abfedern waren wichtige Aufgaben während der Pro-
jektphasen. Am grossen Tag der Einführung patrouillierten BSI Mitarbeitende
und Trainer von ERGO Direkt in gelben Warnwesten zwischen den Agenten,
um bei Bedarf sofort zu helfen. «Nicht nur die Kundennähe von BSI passt gut zu
ERGO Direkt. Wir sind ein mutiges Unternehmen, das vieles erst einmal auspro-
biert und daher einen agilen, flexiblen Partner braucht – den haben wir mit BSI
gefunden», sagt Peter Goller. l
«MIT DER ANZEIGE VON UPSELLING-POTENZIALEN ERHÖHEN WIR DIE ABSCHLUSSQUOTE.» Peter Goller
Für das neue System wurde ein
Namenswettbewerb ausgeschrieben.
«BEI VIELEN VERSICHERUNGEN GEHEN HETEROGENE
ORGANISATIONEN MIT EBENSO HETEROGENEN SYSTEM-
LANDSCHAFTEN EINHER.» Zeno Hug, Sales Manager
18 meeting BSI I Versicherungen I Meet the team BSI Business Systems Integration AG
Swiss Life, Basler und Generali in der Schweiz,
ERGO Direkt, Versicherungskammer Bayern und
LV 1871 in Deutschland – BSI ist im Versicherungsbe-
reich stark vertreten. Warum gibt es aktuell
eine so grosse Nachfrage aus dieser Branche?
Zeno Hug (Sales Manager; Bild 2, links) Bei den
meisten Versicherern sieht es so aus: Heterogene
Organisationen gehen einher mit ebenso hetero-
genen Systemlandschaften. Für die verschiedenen
Sparten entstanden über die Jahre eigene Appli-
kationen, meist Individuallösungen, welche stetig
an die sich verändernden Marktanforderungen und
Unternehmensprozesse angepasst werden (müssen).
Partnerdaten liegen in verschiedenen proprietären
Applikationen vor, werden teilweise synchronisiert
– doch besteht immer noch eine nicht unerhebliche
Menge an Dubletten, und oft fehlt die 360-Grad-
Sicht des Partners.
Zwar sind diese Lösungen perfekt angepasst an die
Organisations- und auch Produktestruktur eines Un-
ternehmens und vor allem: Sie funktionieren für ih-
ren Bereich äusserst zuverlässig. Sie sind aber auch
aufwendig zu unterhalten und technologisch am
Ende ihres Lebenszyklus. Fehlende Schnittstellen
machen die Arbeit ineffizient, Informationen sind in
Systemen vergraben und nicht bekannt, immer weni-
ger Leute wissen, wie man die Software wartet.
Die Versicherer sind sich dieser Nachteile bewusst und wollen etwas ändern. Die
Branche steht unter Druck, der Markt ist heiss umkämpft. Aber die Angst vor einer
Ablösung der alten, gut funktionierenden Systeme ist gross – und verständlich.
Wie überzeugt man den Kunden, auf neue Lösungen zu wechseln?
André Waser (Projektleiter; Bild 1, links) Die Einführung neuer Lösungen wird von
den Versicherern als grosses Risiko betrachtet. Sie muss daher fachlich und auch be-
züglich Aufwand und Ertrag gut begründet werden. Hier können wir das Fach abho-
len: Wir erklären, dass die neue Lösung alles das kann, was die vorherigen Lösungen
konnten. Hinzu kommen neue, bereichsübergreifende Funktionen. Wir straffen Pro-
zessketten und vermeiden doppelte Datenhaltungen. Es können mehr Informationen
aus zusätzlich gewonnenen Daten abgeleitet und interne Aufwände minimiert wer-
den. All das überzeugt das Fach meist vom Nutzen einer neuer Software.
Aber auch die IT hat hier ein Wörtchen mitzureden. Wie gewinnt man die IT
als wichtigen Partner?
Markus Brunold (Projektleiter; Bild 3, rechts) Als Kollegen mit Technologie-
Know-how – und mit einem entscheidenden Vorteil: Sie kennen «ihr» Unterneh-
men, die Systeme, die Prozesse in- und auswendig. Als erstes lernen wir also von
der internen IT, sie ist unser Partner.
Auf der Seite der Technologie punkten wir mit überprüfbaren Angaben zu Archi-
tektur und Code. Der Kunde bekommt «seinen» Code. Wir haben ausserdem gute
Erfahrungen mit gemischten Teams aus Mitarbeitern des Kunden und Mitarbei-
tern von uns gemacht. Das hat mehrere Vorteile: Das Projekt verläuft schneller
und konstruktiver. Es ist auch reizvoll für die Entwickler auf beiden Seiten, mit
neuen Kollegen zu arbeiten, in andere Unternehmen und Vorgehensweisen hinein-
zuschnuppern, Neues zu lernen.
CRM BEI VERSICHERUNGEN
Wer Neues wagt, gewinntTEXT: JESSICA SCHMIDT
FOTOS: CATHERINE B. CROWDEN
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19meeting BSI I Versicherungen I Meet the team BSI Business Systems Integration AG 19
In der Versicherungsbranche wird aktuell viel in IT investiert. Auch in Software für CRM und Contact Center. Prozesse sollen gestrafft werden, der Kundendienst soll optimal bedienen. Im Marketing und im Verkauf geht es darum, Endkunden und Makler passgenau anzusprechen und zu betreuen. Im Roundtable-Gespräch teilen fünf BSI Experten ihre Erfahrungen aus Versicherungsprojekten.
Ganz nebenbei schulen wir den Kunden auf unse-
rem Eclipse-basierten Framework, mit dem die IT
BSI CRM selbst erweitern kann. Denn eines sollte
bei der Modernisierung von Software klar sein: Eine
neue CRM- oder Contact-Center-Lösung vereinfacht
die Arbeit des Fachs, verschlankt Prozesse, aber die
Unterstützung der IT bleibt ein zentraler Bestandteil.
Bei Swiss Life Network hat BSI äusserst komplexe
Verkaufsstrukturen in Software übertragen. Ist
Komplexität eine generelle Herausforderung bei
Versicherungen?
Andreas Ottiger (Projektleiter; Bild 2, rechts) Ja, aber
auch Heterogenität. Versicherungen sind kein fertiges
Standardprodukt. Für jeden Lebensbereich gibt es
verschiedene Produkte in noch vielfältigeren Ausprä-
gungen. Da müssen die Kundenberater viel erklären
und beraten. Sie machen oft drei, vier, gar fünf Offer-
ten, bis es zu einem Vertragsabschluss kommt.
Die Komplexität setzt sich im Unternehmen und
letztlich in der IT fort: Offerten werden von Ver-
käufern in einem System geschrieben und – je nach
Produkt – von einer Abteilung bearbeitet. Wird eine
Offerte zum Vertrag, wird sie von einer anderen Ab-
teilung in einem anderen System bearbeitet. Eine
einheitliche Sicht auf den Verkaufs- und auch die Be-
treuungsprozesse fehlt häufig.
Das ist ineffizient und auch der Grund, warum oft unklar ist, welches dieser Systeme
man ablösen könnte, wie man all diese Prozesse in eine Software bringt und die Infor-
mationen letztlich gut bündelt. Eine 360-Grad-Sicht ist leicht verkauft, erfordert aber
ein grosses Mass an Schnittstellen- und GUI-Arbeit. Wir müssen gut zuhören, viel über
das Unternehmen lernen, um Verbindungen im Unternehmen und der IT zu verstehen.
Die Versicherungskammer Bayern hat mit BSI sprichwörtlich alte Zöpfe
abgeschnitten. Was wurde genau gemacht?
Urs Frick (Projektleiter; Bild 5, 2. v.r.) Bei der VKB war die Ausgangslage ähnlich:
Die Geschäftsstellen der Tochtergesellschaft Landesbrand Vertriebs- und Kunden-
management GmbH nutzten voneinander unabhängige Datenbestände desselben
CRM-Systems sowie weitere Systeme für die Angebotserstellung und Policierung.
Wir haben die Datenhaltung des CRM in einer zentralen Datenbank mit Berech-
tigungslogik integriert. In der neuen CRM-Lösung werden alle Kunden- und Ver-
tragsdaten bearbeitet, inklusive des zugehörigen Antragswesens. Auch neue Funk-
tionen wie Controlling und Kampagnenmanagement sind mit dem CRM möglich.
Eine Herausforderung war, dass die bestehenden IT-Systeme, darunter der zentrale
Kundenstamm sowie die Antragssysteme, nicht verändert werden durften. Daten
aus diesen Systemen fliessen in BSI CRM ein und auch wieder in die Quellsysteme
zurück. Neben der Anpassung unseres CRM-Standards an die Bedürfnisse der VKB
war also viel Schnittstellenarbeit erforderlich. Zudem mussten wir eine komplexe
Produktelandschaft benutzerfreundlich im neuen, einheitlichen System abbilden.
Gelöst haben wir diese Herausforderung durch eine extrem enge Zusammenarbeit mit
dem Fach und den Kollegen bei der IT-Tochter Inverso, die das neue CRM zusammen
mit uns entwickelt haben. Aber auch Branchenerfahrung ist wichtig. Und Quick-Wins:
dem Kunden schrittweise zeigen, dass das alles wirklich funktionieren kann. l
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