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1 Mein Commerzbank- Umweltpraktikum 2018 Naturpark „Erzgebirge/Vogtland“ Kevin Meyer, B.Sc. Geoökologie 22.08.2018 Kevin Meyer | Commerzbank-Umweltpraktikant 2018 | Naturpark „Erzgebirge/Vogtland“ | 01. Mai bis 31. Juli 2018 | Titelbild: Willkommenstafel bei Oberwiesenthal, NSG „Zechengrund“ (28.07.2018)

Mein Commerzbank-Umweltpraktikum 2018 · 2019-09-27 · befand mich zu der Zeit noch inmitten der Vorbereitungen auf meine Bachelorverteidigung, die im Januar 2018 stattfinden sollte

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Mein Commerzbank-Umweltpraktikum 2018

Naturpark „Erzgebirge/Vogtland“

Kevin Meyer, B.Sc. Geoökologie

22.08.2018

Kevin Meyer | Commerzbank-Umweltpraktikant 2018 | Naturpark „Erzgebirge/Vogtland“ | 01. Mai bis 31. Juli 2018 | Titelbild: Willkommenstafel bei Oberwiesenthal, NSG „Zechengrund“ (28.07.2018)

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Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung ....................................................................................................................................... 3

1.1 Einführungswoche im Bayerischen Wald................................................................................ 3

1.2 Commerzbank-Begrüßungstermin vor Ort ............................................................................. 4

2 Das Schutzgebiet ............................................................................................................................ 4

3 Tätigkeiten und Erlebnisse ............................................................................................................. 6

3.1 Das Projekt „Moorevital 2018“ ............................................................................................... 6

3.1.1 Die Stengelhaide West als Projektgebiet ........................................................................ 6

3.1.2 Bagger und Moor ............................................................................................................ 6

3.1.3 Eigenes Projekt: Dokumentation der gebauten Dämme 2018........................................ 7

3.2 Flussperlmuschelstation Raun ................................................................................................ 8

3.3 Umweltbildung ..................................................................................................................... 11

3.3.1 Schülerquiz-Exkursion 2018 .......................................................................................... 11

3.3.2 Umweltkindertag 2018 ................................................................................................. 12

3.4 Neophyteneinsätze im Schwarzwassertal ............................................................................ 13

3.5 Büroarbeit ............................................................................................................................ 13

4 Fazit .............................................................................................................................................. 14

5 Danksagung .................................................................................................................................. 14

6 Quellenverzeichnis ....................................................................................................................... 15

7 Anhang ......................................................................................................................................... 16

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1 Einleitung Als ich auf die Anzeige für das Commerzbank-Umweltpraktikum beim Naturpark

„Erzgebirge/Vogtland“ gestoßen bin, habe ich nicht lange gewartet und mich gleich beworben. Ich

befand mich zu der Zeit noch inmitten der Vorbereitungen auf meine Bachelorverteidigung, die im

Januar 2018 stattfinden sollte. Mir war jedoch schon länger bewusst, dass mir ein freiwilliges

Praxissemester zwischen dem Bachelor und dem Master sehr gut tun würde. Nach meinem

erfolgreichen Bachelorabschluss wurde ich in diesem Gedanken bestätigt, denn ich brauchte einfach

eine Verschnaufpause vom Studium. Ich freute mich riesig über die Zusage vom Naturpark. Das

Commerzbank-Umweltpraktikum kam genau zur richtigen Zeit; und für mich als Geoökologie-Student

an der TU Bergakademie Freiberg war dieses Praktikum auch fachlich gesehen ein Volltreffer. Ich war

unglaublich gespannt, was mich so alles erwartet. Nun aber genug der Vorrede; mit diesem Bericht

stelle ich sehr gern meine erlebnisreiche Zeit vor.

1.1 Einführungswoche im Bayerischen Wald Im Rahmen einer Einführungswoche begann das Commerzbank-Umweltpraktikum Anfang April im

„Wildniscamp am Falkenstein“ inmitten des Nationalparks „Bayerischer Wald“. Von Beginn an

merkte man, wie viel Mühe sich die Commerzbank und die Nationalpark-Betreuer gaben, um uns

Umweltpraktikanten eine großartige Einführung zu ermöglichen. Zum einen scheute die

Commerzbank als Kooperationspartner scheinbar keine Kosten, denn nicht nur die Zugtickets wurden

uns Praktikanten gestellt, sondern auch sämtliche Verpflegungskosten wurden übernommen. Zum

anderen war es unseren lieben Betreuern gelungen, ein tolles und abwechslungsreiches Programm

auf die Beine zu stellen. Dazu zählten neben mehreren Seminaren zu Umweltbildungsthemen und

Großschutzgebieten auch spannende Workshops, die wir in Kleingruppen absolvierten. Für die

themenspezifischen Workshops waren zwei Tage vorgesehen; für jeden Tag konnte man sich in einen

eintragen. Ich entschied mich für die folgenden:

1. „Gibt’s in Deutschland Platz für echte Wildnis? – Entwicklung von Wildnisangeboten“ und

2. „Grenzgänger Wolf – Herausforderungen und Chancen in der Umweltbildung“.

Abbildung 1: Gruppenfoto zur Einführungswoche im „Wildniscamp am Falkenstein“. (Foto: Nationalpark Bayerischer Wald)

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Abschließend gab es unter der Führung eines Nationalpark-Rangers bei bestem Wetter noch eine

Tageswanderung auf den 1.315 m hohen Großen Falkenstein. Im Gipfelbereich lag Anfang April noch

eine relativ hohe Schneeschicht. Diese sollte jedoch keine Hürde sein, denn wir wurden schon unten

im Wildniscamp mit Schneeschuhen ausgerüstet. Die Wanderung war ein großartiges Erlebnis;

letztlich bot sich uns auf dem Gipfel ein sagenhafter Ausblick. Dabei war nicht nur der Bayerische

Wald zu überblicken; auch die Alpen erhoben sich majestätisch am fernen Horizont.

Auf einen Punkt gebracht: Ganz liebe Praktikumsmitstreiter, super Betreuer, spannendes Programm,

tolle Verpflegung und Unterkünfte, großartige Landschaft, Musik am Lagerfeuer u.v.m. – ein

wahrhaft gelungener Einstieg in das Praktikum.

1.2 Commerzbank-Begrüßungstermin vor Ort Bereits an meinem zweiten Praktikumstag wurde ich von einem hiesigen

Commerzbank-Filialleiter herzlich begrüßt. Ort des Termins war das

herrliche Schloss Schlettau, in dem sich u.a. die Geschäftsstelle des

Naturparkes befindet. Die Aufregung war sehr groß; besonders als mir

eine ausgefertigte Pressemitteilung zum Korrekturlesen vorgelegt wurde,

die später an die lokalen Zeitungen herausgegeben werden sollte. Im

kleineren Kreis führten wir sehr nette Gespräche über das Praktikum, den

Naturpark und die Commerzbank. Und zu meiner großen Freude wurde

mir dann noch ein Commerzbank-Rucksack mit sehr nützlichem Inhalt

überreicht. Damit war ich für das Praktikum schon mal gut ausgestattet.

Zu guter Letzt ließ die herausgegebene Pressemitteilung nicht lange auf

sich warten. Denn etwa zwei Wochen später erschien der rechts

abgebildete Zeitungsartikel in der Freien Presse. Es war ein ziemlich tolles

Gefühl, mal einen Artikel über sich selbst lesen zu dürfen.

2 Das Schutzgebiet Im Südwesten Sachsens erstreckt sich entlang der böhmischen Grenze

mit einer O-W-Ausdehnung von ca. 120 km eine der reizvollsten

Mittelgebirgslandschaften Deutschlands – der Naturpark „Erzgebirge/

Vogtland“. Der Naturpark umfasst eine Fläche von 1.495 km² und reicht

oberhalb der 500 m Linie von Bad Elster im Vogtland bis nach Holzhau im

Osterzgebirge. Im Zentrum des Naturparkgebietes liegt am Fuße des

1.215 m hohen Fichtelberges die höchstgelegene Stadt Deutschlands –

der Kurort Oberwiesenthal. Über Jahrhunderte prägten der natürliche

Reichtum und die besonderen klimatischen Bedingungen die

wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung. 800 Jahre Bergbaugeschichte,

Waldnutzung und Landwirtschaft formten eine reich strukturierte

Kulturlandschaft. Zu besonderen Landschaftselementen des Naturparkes

gehören Heckenlandschaften mit Steinrücken und Feldgehölzen,

Hochmoore in den Kammlagen, unzählige Quellmoore in den Bach- und

Flusstälern, extensiv genutzte Berg- und Feuchtwiesen, Reste von

herzynischen Bergmischwäldern und zahlreiche alte Bergwerksstollen.

Abbildung 2: Freie Presse-Artikel vom 18.05.2018

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Sie begeistern nicht nur Wanderer, sondern sind auch Lebensräume vieler seltener, europaweit stark

gefährdeter Tier- und Pflanzenarten. Besonderheiten der Fauna von überregionaler Bedeutung sind

Sperlingskauz, Birkhuhn, Eisvogel, Flussperlmuschel und Hochmoorgelbling. Besonderheiten der Flora

sind Alpenflachbärlapp, Feuerlilie, Arnika, Sonnentau, mehrere Enzianarten und viele einheimische

Orchideen. Hunderte Kilometer gepflegter Wander-, Rad- und Reitwege sowie Skiwanderwege

führen die Besucher durch weitreichende Wälder und romantische Bachtäler zu den schönsten

Aussichtspunkten und interessanten historischen Bauten, Denkmälern und Museen der Region. Um

die Natur intensiv erleben und besser verstehen zu können, wurden zahlreiche Naturlehrpfade

angelegt. Viele Zeugnisse des Bergbaus sind sowohl in der Landschaft als auch in den zahlreichen

Schaubergwerken zu finden.

Abbildung 3: Übersichtskarte Naturpark „Erzgebirge/Vogtland“. (Quelle: Härtel 2018)

Trägerschaft:

Der Naturpark „Erzgebirge/Vogtland“ wird von einem Zweckverband des Vogtlandkreises, des

Erzgebirgskreises und des Landkreises Mittelsachsen getragen. Enge Beziehungen werden mit den

Forst- und Naturschutzbehörden und den regionalen Umwelt-, Tourismus- und Heimatverbänden

gepflegt.

Naturpark-Einrichtungen: Geschäftsstelle in Schlettau, Außenstelle Pobershau, Außenstelle Vogtland

Entwicklungsziele des Naturparks:

Koordinierung von Land- und Forstwirtschaft für eine naturnahe, die Landschaft erhaltende

Flächennutzung,

Erhaltung der historisch gewachsenen Ortsbilder mit ihrer gebietstypischen Bauweise,

sensible Entwicklung der Siedlungs- und Gewerbestrukturen entsprechend den festgesetzten

Schutzzonen,

Nutzung der natürlichen Ressourcen mit einem hohen Anspruch an die Umweltverträg-

lichkeit,

Erhaltung und Entwicklung des Erholungspotenzials durch naturverträglichen Tourismus.

Besonderer Arbeitsschwerpunkt: Revitalisierung von Mooren.

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3 Tätigkeiten und Erlebnisse

3.1 Das Projekt „Moorevital 2018“ Moore sind ein wichtiger Bestandteil des Erzgebirges; sie kommen sowohl auf sächsischer als auch

auf tschechischer Seite vor. Zudem sind sie ein besonders wichtiges Schutzgut, da sie vielen

bedrohten Tier- und Pflanzenarten eine Heimat bieten. Der Naturpark „Erzgebirge/Vogtland“

beschäftigt sich daher schwerpunktmäßig mit der Revitalisierung von Mooren. In diesem Jahr wurden

die Baumaßnahmen zur Wiedervernässung der Stengelhaide West umgesetzt.

3.1.1 Die Stengelhaide West als Projektgebiet

Die Stengelhaide befindet sich südlich von Marienberg nahe den Orten Kühnhaide und Reitzenhain.

Bereits seit 1992 wird sich um die Renaturierung der verbliebenen Moorflächen und der Torfstiche

bemüht.1 Unter anderem wurde in den letzten Jahrzehnten verstärkt damit begonnen, den Ostteil

der Stengelhaide zu revitalisieren. Dieses Jahr lag der Schwerpunkt auf den Baumaßnahmen im

Westteil. Eine Karte des gesamten Moorgebietes samt Grabensystem und errichteter Dämme kann in

folgender Abbildung eingesehen werden.

Abbildung 4: Karte der Stengelhaide. Zu erkennen sind: Grabensystem (blau); Revitalisierungsmaßnahmen bzw. errichtete

Dämme (rote und grüne Markierungen entlang der Gräben). Der eingefügte rote Rahmen dient als grobe Einordnung des

diesjährigen Projektgebietes „Stengelhaide West“. (Quelle: Naturpark „Erzgebirge/Vogtland“, verändert durch Kevin Meyer)

3.1.2 Bagger und Moor

Mit Beginn meines Praktikums begannen Anfang Mai die Baumaßnahmen für das Projekt

„Moorevital 2018“ mit dem Ziel, die im Projektgebiet noch vorhandenen Entwässerungsgräben zu

verschließen. Die Gräben im Westteil der Stengelhaide wurden früher angelegt, um das Moorgebiet

zu entwässern und folglich um Forstwirtschaft betreiben zu können. Von der forstlichen Nutzung

1 Quelle: Naturpark „Erzgebirge/Vogtland“, Flyer zum Moorlehrpfad Stengelhaide

Stengelhaide West

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zeugen heute noch viele Fichten in dem bewaldeten Moorgebiet. Mit den errichteten Dämmen soll

das Wasser wieder verstärkt in der Stengelhaide West zurückgehalten werden. Der erhöhte

Wasserstand ist notwendig, damit u.a. die Torfmoose als einer der wichtigsten Torfbildner wieder

verstärkt zur Moorbildung beitragen können.2 Eine Regeneration des Moores wird jedoch mehrere

Jahrhunderte andauern. Weitere wünschenswerte Arten: u.a. der Sonnentau und die Rosmarinheide.

Der Großteil der geplanten Dämme wurde durch eine spezialisierte Baggerfirma errichtet. Gebaut

wurden Spundbohlendämme (Abkürzung: SPQ) und stammarmierte Dämme (RQ), die abschließend

mit degradiertem Torf verfüllt wurden. Zudem wurden reine Torfverfüllungen (ohne Holzverbau)

durchgeführt. Für ein derart großes Gebiet war ein Technikeinsatz unumgänglich. Nur für bestimmte

Bereiche, die zum einen sehr schwer zugänglich waren oder in denen bspw. ein erhöhtes

Vorkommen einer gefährdeten Art wie der Rauschbeere vorkam, wurde auf den Bagger verzichtet. In

diesen Bereichen wurden sogenannte „Spundwanddämme“ (SW) von Hand errichtet.

Um zu zeigen, wie ein derartiger Praktikumstag im Moor ablief, verweise ich auf meinen

Tagebucheintrag, der im Anhang zu finden ist.

Zusammenfassend machten mir die Baumaßnahmen ziemlich bewusst, wie viel Arbeit hinter einem

solchen Naturschutz-Projekt steckt. Neben der anfänglichen Planung samt Ablaufen des Gebietes

gehören dazu bspw. auch der geregelte Transport von Unmengen an Holz in das Moorgebiet und

natürlich der aufwändige Bau der Dämme selbst.

Abbildung 5: Links: Der Bagger beim Holztransport in das Moor entlang einer Schneise. (07.05.2018) / Rechts: Der Bagger

beim Aushub des Torfes, der als Verfüllmaterial des Dammes dient. (15.05.2018)

3.1.3 Eigenes Projekt: Dokumentation der gebauten Dämme 2018

Von Mitte Juni an bis zum Ende meines Praktikums arbeitete ich an meinem eigenen kleinen Projekt,

der Dokumentation der gebauten Dämme 2018. Das Projektgebiet mit den eingezeichneten Dämmen

kann in Abb. 4 eingesehen werden. Damit sollte der Anfangszustand der Dämme unmittelbar nach

den Baumaßnahmen erfasst werden, um zukünftigen Aufnahmen eine Datengrundlage zu bieten und

dadurch Entwicklungen abschätzen zu können. Meine Aufnahmen beinhalteten folgende Punkte:

Wurde der Damm mit einem Vegetationssoden abgedeckt, um so die Trittbelastung durch

das Wild „abzufedern“ und um den blanken Torf zu überdecken zur Förderung einer

möglichst schnellen Vegetationsbesiedlung? (Angabe eines Deckungswertes in %)

Waren Trittspuren durch Wildwechsel zu erkennen?

2 Quelle: Naturpark „Erzgebirge/Vogtland“, Flyer zum Moorlehrpfad Stengelhaide

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War zum Zeitpunkt der Aufnahme bereits ein Wasseranstau zu erkennen?

Vegetationsaufnahmen bis 5 m ab der Dammkronenmitte entlang der Anstauseite, aufgeteilt

in (1) Grabenbewuchs und (2) Bewuchs der beiden Grabenseiten (jeweils Arten und deren

geschätzte %-Deckung). Die Angaben „rechts und links des Grabens“ beziehen sich auf die

Fließrichtung.

Aufnahme der Grabenbreite in m.

Durchführen einer Fotodokumentation (Damm und Anstauseite).

Vermerken von eventuellen Auffälligkeiten, z.B. auf welcher Grabenseite der Torf zur

Verfüllung entnommen wurde.

Der Erfassungsbogen und ein kleiner Ausschnitt meiner Ergebnistabelle (Tabelle A1) sind im Anhang

zu finden. Zudem ist die Fotodokumentation anhand dreier Dämme im Anhang dargestellt.

Insgesamt wurden im Projektgebiet „Stengelhaide West“ 173 Dämme dokumentiert – von Damm-Nr.

W101 bis W195, von W201 bis W266 und von W301 bis W311. Dadurch, dass ich im Juli die

Unterstützung von Malte Klink, dem zweiten Commerzbank-Umweltpraktikanten 2018 beim

Naturpark, bekam, wurden wir rechtzeitig mit den umfangreichen Aufnahmen fertig. Letztlich blieb

sogar noch Zeit, zusammen mit Malte eine Aktualisierung der Damm-Aufnahmen der vergangenen

Jahre im Bereich der östlichen Stengelhaide zu starten. Nachdem mein Praktikum zu Ende ging,

setzte Malte diese Dokumentation selbstständig fort.

Abbildung 6: Ich bei meinen Damm-Aufnahmen im Bereich der Stengelhaide Ost. (25.07.2018)

3.2 Flussperlmuschelstation Raun Als erster Commerzbank-Umweltpraktikant des Naturparkes „Erzgebirge/Vogtland“ hatte ich das

Privileg, für drei Wochen (vom 22.05. bis zum 08.06.2018) bei der Flussperlmuschelstation im

vogtländischen Raun eingesetzt zu werden. Die Flussperlmuschel ist eine besonders gefährdete und

schützenswerte Art, die einst u.a. im Bereich der Weißen Elster sowie deren Nebenflüssen und

Gebirgsbächen sehr häufig vorkam. Durch zunehmende Wasserverschmutzung nahm jedoch das

natürliche Vorkommen in der Region während der letzten 100 Jahre um 90 % ab. Daher wurde ein

Projekt namens „ArKoNaVera“ gestartet, das u.a. der Aufzucht der bedrohten Art dient. Bei der

Muschelzucht dienen Bachforellen als Wirtsfische. Doch damit nicht genug; denn dadurch, dass die

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Flussperlmuschel einen sehr hohen Lebensraumanspruch hat, kann sie nur überleben, wenn sich

auch die Lebensbedingungen in den Gewässern deutlich verbessern, in die sie später ausgesetzt

werden sollen. Daher setzt sich das Projekt auch für Habitatoptimierungen ein. Dazu zählen u.a. das

Verringern von Nährstoffeinträgen umliegender Felder und das Schaffen von kiesigen Bachbetten,

denn als eines der Hauptprobleme in sogenannten Flussperlmuschelgewässern zählt das eingespülte

Feinsediment. Dadurch wird das Kieslückensystem verfüllt, welches unbedingt notwendig ist für die

Nahrungs- und Sauerstoffversorgung der Flussperlmuschel. Die Gewässerbedingungen werden

wissenschaftlich dokumentiert.

An dieser Stelle empfehle ich allen zukünftigen Umweltpraktikanten des Naturparkes, an diesem

Flussperlmuschel-Einsatz teilzunehmen. Denn es war eine sehr interessante und abwechslungsreiche

Zeit für mich. Im Rahmen meines Einsatzes war ich sowohl in der Flussperlmuschelstation (unter

Betreuung zweier Mitarbeiter) als auch draußen an den Gewässern tätig. Folglich eine kurze

Zusammenstellung meiner Aufgaben.

Zu den Arbeiten in der Flussperlmuschelstation zählten u.a.:

der tägliche Wasserwechsel des gesamten mit Pumpen angetriebenen Wasserkreislaufes

samt Reinigung der Wasserbecken;

das tägliche Ansetzen von 1 Liter „Detritus“, der sogenannten Muschelnahrung

(Mischverhältnis: 100 mL purer Detritus aus dem Gelände verdünnt mit 900 mL Wasser);

die tägliche Ernte der jungen Flussperlmuscheln, die über Rohrleitungen von den

Bachforellen-Behältern in ein Sieb im unterhalb gelegenen Wasserbecken gelangen;

das Mikroskopieren von jungen Flussperlmuscheln (Aussortieren von lebenden und toten

Individuen).

Abbildung 7: Oben: Einblicke in die Zuchtstation (24.05.18). Unten: Ich beim Mikroskopieren von Jungmuscheln (31.05.18).

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Zu den Arbeiten draußen im Gelände zählten u.a.:

das Abschöpfen von frischem, purem Detritus in einen Kanister mittels Schöpfkelle und Sieb

(Anmerkungen: Bei Detritus handelt es sich um kleinste Schwebstoffe, die speziell von

Bachflohkrebsen übrig gelassen werden. Hier fungiert die Flussperlmuschel quasi als

Endverbraucher. Als gute Entnahmestelle gilt bspw. ein kleiner Tümpel im Bereich einer

Bachaue. Der pure Detritus in dem Kanister muss später in der Muschelstation mittels

Belüftungsstein belüftet werden, damit er als Vorrat für die nächsten Tage dienen kann.);

das Abschöpfen von frischem, sauberem Bachwasser für die Detritus-Mischung;

das Ausbringen von Jungmuscheln aus dem großen Bachforellen-Fass in einen Holzkäfig im

nahegelegenen Haarbach;

das Säubern von Lochplatten und Sedimentkäfigen in den Bächen der Region;

die Aufnahme von Gewässerparametern sowie die Kontrolle von Lochplatten,

Sedimentkäfigen etc. mit Wissenschaftlern der TU Dresden.

Abbildung 8: Oben: Entnahme von Detritus im Gelände. (28.05.2018) / Unten: Meine Ausrüstung beim Ausbringen von

Jungmuscheln. Der Wassergucker ermöglicht einen klaren Blick auf den Holzkäfig. (31.05.2018)

Übrigens: Weitere Informationen zur Ökologie der Flussperlmuschel, zu den Verfahren in der

Muschelzucht und zum Projekt „ArKoNaVera“ generell sind unter www.flussmuscheln.de zu finden.

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Abbildung 9: Die Schulklasse beim „Pizza-Spiel“.

(Foto: Naturpark „Erzgebirge/V.“, 17.05.2018)

3.3 Umweltbildung

3.3.1 Schülerquiz-Exkursion 2018

Am 17. und 18.05.2018 fand eine von drei diesjährigen Schülerquiz-Exkursionen zum Thema

„Leckeres aus dem Wald“ statt. Das Schülerquiz wird jährlich vom Naturpark „Erzgebirge/Vogtland“

organisiert – jeweils zu einem anderen Themenkomplex. Daran teilnehmen dürfen alle 4. Klassen der

Naturpark-Landkreise Vogtland, Erzgebirge und Mittelsachsen. Je Landkreis wird eine Siegerklasse

ermittelt. Die Exkursion zur Naturschutzstation Pobershau hatte eine 4. Klasse aus dem

vogtländischen Reumtengrün gewonnen. An den beiden Tagen war ich als Mitbetreuer im Einsatz.

Nachdem die Klasse an ihrer Herberge, der „Hüttstattmühle“ bei Ansprung, angekommen war,

unternahmen wir zunächst eine kleine Wanderung zu unserer Naturschutzstation im

Schwarzwassertal. Die Kinder durften dabei Naturmaterialien sammeln, die sie später zum Basteln

verwenden konnten. Nachdem wir am Außengelände der Naturschutzstation angekommen waren,

empfingen uns schon die Mitarbeiter des hiesigen Landschaftspflegeverbandes „Zschopau-/Flöhatal“,

der neben dem Naturpark ebenfalls in der Naturschutzstation beherbergt ist. Die Mitarbeiter hatten

für das Mittagessen schon einen frischen Pizzateig samt Zutaten zum Belegen für das sogenannte

„Pizza-Spiel“ vorbereitet. Dabei bekam jeder Schüler und jede Schülerin eine Karte mit einer Frage,

deren Antwort irgendwo auf dem Gelände versteckt war.

Gesucht wurde bspw. nach einem Strauch mit roten

Beeren im Herbst. Die dazugehörige Antwortkarte war

folglich an einer Hunds-Rose (Hagebutte) zu finden. Kamen

die Schüler mit der richtigen Antwort zum Pizza-Stand

zurück, durften sie die Anzahl ihrer Zutaten erwürfeln, mit

denen sie ihre Pizza belegen konnten. Aber natürlich durfte

jeder Schüler nochmal würfeln, wenn er nur eine 1 oder 2

gewürfelt hatte. Letztlich wurden die Pizzastücke unter

400°C in einem Steinofen auf dem Außengelände

gebacken.

Nach dem Mittag ging es mit der bereits angekündigten Bastelrunde weiter. Dabei konnten die

Kinder in zwei Großgruppen ihrer Fantasie freien Lauf lassen und eine Collage aus Naturmaterialien

erstellen. Die Kinder arbeiteten mit viel Freude daran; das tolle Ergebnis spricht für sich.

Abbildung 10: Die Kinder beim Basteln ihrer Natur-Collagen. (Fotos: Naturpark „Erzgebirge/Vogtland“, 17.05.2018)

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Anschließend bastelten wir noch kleine

Eichhörnchen bestehend aus zwei Eicheln. Für die

Ohren, die Vorder- und Hinterpfoten sowie den

Schwanz wurden Pfeifenputzer verwendet. Und

damit die Kinder ihre Eichhörnchen behutsam nach

Hause bringen konnten, bastelten wir mit ihnen

noch eine kleine Verpackung aus Papier, die sie

abschließend noch individuell gestalten durften.

Abbildung 11: Ich beim Helfen mit der Heißklebepistole. (Foto:

Naturpark „Erzgebirge/Vogtland“, 17.05.2018)

Abgeschlossen wurde der Tag mit einer gemeinsamen Vesper. Es gab frische Brötchen mit leckerer

selbstgemachter Holundercreme, Himbeer- und Heidelbeermarmelade. Zudem gab es frisches Obst –

alles ganz getreu dem Motto „Leckeres aus dem Wald“.

Der zweite Exkursionstag stand folglich ganz im Zeichen einer Waldführung mit einem

Waldpädagogen vom Forstbezirk Marienberg. Dabei konnten die Kinder viel Interessantes über

Bäume und deren Lebensweisen erfahren. Dabei sollte aber auch der Spaß nicht zu kurz kommen,

wie bspw. mit dem „Raupenspiel“.

Abbildung 12: Waldführung und „Raupenspiel“. (Fotos: Naturpark „Erzgebirge/Vogtland“, 18.05.2018)

3.3.2 Umweltkindertag 2018

Der Riedelhof im vogtländischen Erlbach lud am 06.06.2018 zum aller zwei Jahre stattfindenden

Umweltkindertag ein. Erwartet wurden bis zu 850 Kinder von regionalen sowie tschechischen

Grundschulen und Kindergärten. Den Kindern bot sich ein vielfältiges Programm. Unter anderem

konnten die Kinder an unserem Naturpark-Stand Schmetterlinge aus gefaltetem Papier und

Pfeifenputzern basteln.

Abbildung 13: Herrlicher

Ausblick vom Riedelhof

und Exemplar eines

gebastelten

Schmetterlings.

(06.06.2018)

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3.4 Neophyteneinsätze im Schwarzwassertal An bestimmten Tagen im Juni und Anfang Juli ging es auf „Neophytenjagd“ an mehreren Stellen im

Schwarzwassertal. Ziel des Naturparks ist dabei, die invasive Ausbreitung des Drüsigen Springkrauts

einzudämmen und somit die heimische Flora entlang des Flusslaufes zu schützen. Begonnen hatte

der Einsatz vor zehn Jahren als Pilotprojekt samt Monitoring. Heute können an vielen Stellen schon

Erfolge verzeichnet werden.

Vorgehensweise: Die Pflanze wird möglichst noch vor der ersten Samenreife gänzlich, d.h. samt

Wurzel, aus dem Boden gezogen und in einen großen reißfesten Müllsack gepackt. Die Säcke mit

dem Pflanzenmaterial werden folglich zu einer speziellen Verbrennungsanlage gebracht.

Abbildung 14: Links: Ich und Malte bei der Neophytenbekämpfung. (Foto: Naturpark „Erzgebirge/Vogtland“, 04.07.2018) /

Rechts: Das Drüsige Springkraut. (Foto: FloraWeb 2018)

3.5 Büroarbeit Auch wenn ich während meines Praktikums sehr viel draußen im Gelände war, kam die Büroarbeit

nicht zu kurz. Denn schließlich mussten all meine Damm-Aufnahmen in Excel eingetragen werden

und die dazugehörigen Fotos sortiert und beschriftet werden. Zudem half ich dabei, die unzähligen

Unterlagen (Quizblätter und Postkarten) für das neue Schülerquiz zum Thema „Wasser im Naturpark

‚Erzgebirge/Vogtland‘“ zusammenzulegen.

Abbildung 15: Links: Naturschutzstation Pobershau. (Quelle: NABU 2018) / Rechts: Schloss Schlettau. (Quelle: Tourismus-

verband Erzgebirge 2018)

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4 Fazit Das Commerzbank-Umweltpraktikum war eine unglaublich tolle, abwechslungsreiche und lehrreiche

Zeit für mich. Vom ersten Tag an war ich in meinem Schutzgebiet voll involviert. Das Praktikum ist

daher jedem herzlichst zu empfehlen, der eine Auszeit vom Studium gebrauchen könnte oder einfach

mal etwas Neues ausprobieren möchte, um die Berufswelt im Natur- und Umweltschutz

kennenzulernen.

Krönender Abschluss meines Praktikums war übrigens eine Wanderung zum Wirbelstein (CZ) mit

Malte. Unsere Route: von Oberwiesenthal über den Keilberg (CZ) zum Wirbelstein (CZ) und zurück.

Abbildung 16: Commerzbank-Umweltpraktikanten unter sich – Malte und ich auf dem Wirbelstein (CZ). (28.07.2018)

Ausblick: Nachdem ich das restliche Sommersemester noch bei einem Naturschutzzentrum tätig bin,

werde ich ab Oktober mit neuer Kraft und viel Elan mein Masterstudium in Freiberg angehen.

Abschließend bleibt nur noch die Frage: Lust auf ein Open-Air-Semester? Wenn ja, dann bewerbt

Euch unter www.umweltpraktikum.com. Es lohnt sich!

5 Danksagung Ein herzliches Dankeschön an die Commerzbank als Projektträger des Umweltpraktikums; an alle

Mitarbeiter des Naturparkes „Erzgebirge/Vogtland“ für die super Betreuung; an die Mitarbeiter des

Landschaftspflegeverbandes „Zschopau-/Flöhatal“; an die Mitarbeiter des Nationalparkes

„Bayerischer Wald“ für die tolle Einführungswoche; sowie an die Mitarbeiter der

Flussperlmuschelstation in Raun. Vielen Dank für die schöne gemeinsame Zeit!

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6 Quellenverzeichnis

FloraWeb (2018): Informationsdatenbank FloraWeb. Daten und Informationen zu Wildpflanzen und

zur Vegetation Deutschlands. – Bundesamt für Naturschutz (BfN) (Hrsg.), Bonn, URL:

http://www.floraweb.de/index.html, [letzte Einsicht: 21.08.2018]

Härtel, K. (2018): Naturparkführer Erzgebirge. URL: http://www.naturparkfuehrer-

erzgebirge.de/naturpark-erzgebirge--vogtland/index.php, [letzte Einsicht: 11.08.2018]

NABU (2018): Die Naturschutzstation Pobershau. – Naturschutzbund Deutschland (NABU),

Landesverband Sachsen e.V. (Hrsg.), Leipzig, URL: http://www.alt.nabu-

sachsen.de/lv/jupgrade/index.php?option=com_content&view=article&id=864&Itemid=321,

[letzte Einsicht: 22.08.2018]

Tourismusverband Erzgebirge (2018): Schloss Schlettau. – Tourismusverband Erzgebirge e.V. (Hrsg.),

Annaberg-Buchholz, URL: http://www.krusnehory-erzgebirge.eu/de/orte/schloss-schlettau,

[letzte Einsicht: 22.08.2018]

Logos auf Titelseite:

- Links: Logo des Naturparks „Erzgebirge/Vogtland“, URL: http://www.naturparkfuehrer-

erzgebirge.de/naturpark-erzgebirge--vogtland/index.php, [letzte Einsicht: 31.07.2018]

- Mitte: Logo „Nationale Naturlandschaften“, URL:

https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Logo_Naturpark_Erzgebirge-Vogtland.svg, [Zugriff: 31.07.18]

- Rechts: Logo des Commerzbank-Umweltpraktikums, URL: https://www.nationalpark-

harz.de/de/mitmachen/Commerzbank-Umweltpraktikum, [Zugriff: 31.07.2018]

Kapitel 2 („Das Schutzgebiet“):

Zweckverband Naturpark „Erzgebirge/Vogtland“: Eine der reizvollsten Mittelgebirgslandschaften.

Aktueller Naturpark-Flyer und URL: http://www.naturpark-erzgebirge-vogtland.de/, [letzte

Einsicht: 12.08.2018]

Kapitel 3.2 („Flussperlmuschelstation Raun“):

Landschaftspflegeverband-Passau e.V.: Verbundprojekt ArKoNaVera. URL:

http://www.flussmuscheln.de/, [letzte Einsicht: 19.08.2018]

Logo „Flussmuscheln“ am Ende des Kapitels 3.2:

Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt (LANU): Verbundprojekt ArKoNaVera. URL:

https://www.lanu.de/de/Bewahren/Flussmuscheln/Verbundprojekt-ArKoNaVera.html, [Zugriff:

19.08.2018]

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7 Anhang Tagebucheintrag vom 16.05.2018

Bagger und Moor

Glück Auf, liebe Naturfreunde. Im Moor finden derzeit die Baumaßnahmen einer

Moorrevitalisierungsmaßnahme statt. Dabei werden Dämme errichtet, um die früher angelegten

Entwässerungsgräben des Forstes zu verschließen. Obwohl einige der vielen Dämme von Hand

errichtet werden können, wird für den Großteil die Hilfe eines Baggers benötigt. Aber passen Bagger

und Moor wirklich zusammen? Seit meinen ersten Tagen beim Naturpark kann ich voller Faszination

sagen, dass das definitiv funktioniert – wenn auch mit so manchen Schwierigkeiten.

Meine Aufgabe war es heute, die netten Mitarbeiter der Baggerfirma beim Bau der Dämme zu

unterstützen. Zunächst standen reine Grabenverfüllungen an, für die der vorhandene degradierte

Torf je nach Lage und Gefälle auf einer Grabenseite abgebaggert wird und als Verfüllmaterial dient.

Dabei konnte ich eine ganze Menge beobachten und fotografieren. Zudem habe ich dem

Baggerfahrer durch Ablaufen des Gebietes eine mögliche Route zu den nächsten geplanten Dämmen

gezeigt. Schließlich standen stellenweise ja haufenweise Bäume im Weg. Es war wirklich faszinierend,

zu sehen, wie viel Arbeit hinter den ganzen Baumaßnahmen steckt. Besondere Eindrücke waren u.a.,

wie sich ein Bagger durch einen Graben zur anderen Seite kämpft; oder welche enormen Massen an

Torf für besonders große Dämme abgebaggert wurden. Und da es sich bei einem Moor um einen

Wasserkörper handelt, vibrierte der Boden in der nahen Umgebung jedes Mal, wenn die große

Baggerschaufel aufsetzte, um den Damm zu verdichten.

Mittags bin ich mit meinen „Kollegen“ von der Baggerfirma zu einem naheliegenden Imbiss gefahren.

Da es heute nämlich auch etwas frischer war als an den vergangenen frühsommerlichen Tagen, war

eine warme Mahlzeit genau das Richtige. Mit neuem Elan ging es folglich wieder zurück ins Moor.

Mein Praktikumstag sollte mit dem Bau eines stammarmierten Dammes enden. Dabei werden

Fichtenstämme aus der näheren Umgebung zurechtgesägt und mithilfe des Baggers und sogenannter

„Piloten“ quer verbaut. Allerdings war hier nun auch mehr körperliche Arbeit zu verrichten. Als der

Holzverbau abgeschlossen war, wurde der Damm abschließend mit Torf verfüllt. Und genau hier gab

es noch einen ganz besonderen persönlichen Moment für mich. Denn obwohl der Bagger

selbstverständlich eine große Hilfe ist, musste ich mich ihm quasi doch einmal entgegenstellen – also

natürlich mit nötigem Respekt. Der Grund dafür war, dass ich ein kleines Vorkommen der

Rauschbeere, die im Moorgebiet sehr selten und zudem gefährdet ist, nicht dem Bagger zum Opfer

fallen lassen wollte. Letztlich war ich wirklich froh, dass die Rauschbeere verschont wurde… ähm, und

dass ich verschont geblieben bin natürlich auch. Dieser Moment war so besonders für mich, da er mir

einfach mal wieder so richtig aufzeigte, wie sehr mein Herz für die Natur schlägt – und sei es nur der

Einsatz für dieses kleine Vorkommen der Rauschbeere gewesen. Denn irgendwie ist es doch so: Nur

wer die kleinen Dinge im Leben zu schätzen weiß, der erkennt wahre Schönheit.

Schließlich machte ich mich mit Freudestrahlen und dem guten Gefühl, wieder etwas geschafft zu

haben, auf den Heimweg. Ich darf gespannt sein, was mich morgen und die nächsten Wochen noch

so alles erwartet. Doch eines ist gewiss: Sich mit Freude und Begeisterung für die Natur und deren

Schutz einzusetzen, ist eine ganz besondere Herzensangelegenheit für mich. Ich bin unglaublich

dankbar, dieses Praktikum beim Naturpark zu erleben. Denn all die damit verbundenen Momente

und Erfahrungen werden auf lange Sicht unbezahlbar sein. Und dazu zählen nicht nur all die großen

Aufgaben, sondern auch all die kleinen unscheinbaren, an denen man als Naturfreund und

Umweltpraktikant mitwirkt.

Moorige Grüße aus dem Naturpark Erzgebirge/Vogtland, euer Kevin

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Fotos vom Tagebucheintrag

Links: Der Bagger „kämpft“ sich durch einen Graben. Rechts: Bau eines stammarmierten Dammes. (16.05.2018)

Mystische Moorstimmung. (11.05.2018)

Links: Die senkrechten „Piloten“ helfen beim Einsetzen der Fichtenstämme. Rechts: Der Torf wird für die abschließende

Dammverfüllung abgebaggert. (16.05.2018)

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Erfassungsbogen zur Dokumentation der gebauten Dämme in der Stengelhaide West 2018

Damm-Nr.

Vegetations-soden? (%)

Wild- wechsel?

Anstau? Grabenbewuchs (Arten + %-Deckung) Grabenseiten (Arten + %-Deckung) Graben- breite

[m] Foto

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Tabelle A1: Kleiner Ausschnitt der Dokumentation von den gebauten Dämmen in der Stengelhaide West im Jahr 2018 (Erfassungszeitraum W101-W120: 12.-14.06.2018). Auf der Stauseite des

Dammes wurde ab der Dammkronenmitte auf einer Länge von 5 m die Vegetation des Grabens und der beiden Grabenseiten (rechts und links der Fließrichtung) aufgenommen. Unter

Bemerkungen wurde u.a. notiert, auf welcher Grabenseite der Torfaushub stattfand. Der Damm W106 (gelbe Markierung) war als manuell errichteter Spundwanddamm gegen Ende meiner

Praktikumszeit noch nicht fertiggestellt. Die Tabelle wurde zusammen mit Malte Klink, dem zweiten Commerzbank-Umweltpraktikanten 2018 des Naturparkes, erstellt.

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1 W101 80 N J 65 5 55 25 60 5 S 35 N Torfaushub; kleiner Tümpel (GS: links)0,7

2 W102 45 J N 25 5 2 75 20 45 3 1 S 5 10 1 2 N Torfaushub; kleiner Tümpel (GS: links)0,5

3 W103 15 J J 95 5 8 5 S 1 1 N Torfaushub (GS: links)2,0

4 W104 3 J J 2 5 2 50 20 20 S 15 3 2 20 2 10 N Torfaushub (GS: links)1,5

5 W105 40 J J O 5 5 2 W Torfaushub (GS: rechts)1,5

6 W106

7 W107 70 J J 7 10 10 2 2 7 S 15 2 N Torfaushub; Ableitung(GS: links)0,8

8 W108 40 J J 25 10 5 50 2 S 25 30 N Torfaushub; kleiner Tümpel (GS: links)2,0

9 W109 50 J J 7 50 5 5 5 35 2 40 S 1 N Torfaushub (GS: links)2,7

10 W110 5 J J 50 50 2 5 10 12 O 25 35 30 2 1 W Torfaushub (GS: rechts)1,5

11 W111 0 J N 25 50 50 3 80 S 40 70 10 N Torfaushub (GS: links)1,5

12 W112 100 J N 10 5 15 30 25 1 5 S 3 N Grabenaushub; Torfaushub (GS: links)1,0

13 W113 100 N N 30 2 20 60 3 3 1 2 S N Torfaushub (GS: links)0,8

14 W114 0 J N 25 10 5 40 7 7 12 7 2 20 O 30 4 25 1 5 W Torfaushub; Ableitung (GS: rechts)1,8

15 W115 50 N J 17 15 7 7 1 15 2 30 25 1 65 S 20 25 N Torfaushub; Ableitung (GS: links)3,0

16 W116 35 J J 40 1 20 3 30 3 O 25 75 2 1 1 1 W Torfaushub; Ableitung (GS: rechts)2,2

17 W117 30 N N 10 7 1 10 15 15 1 5 S 60 20 3 5 N Torfaushub; Tümpel (GS: links)0,6

18 W118 10 N N 25 3 7 2 O 30 15 25 3 2 3 W Grabenaushub; Torfaushub, Ableitung (GS: rechts)1,6

19 W119 60 N N 70 35 5 90 70 3 12 2 S 90 12 3 5 2 3 1 30 N Torfaushub; Ableitung (GS: links)0,9

20 W120 35 N J 2 40 10 20 6 7 O 45 1 30 2 3 15 W Torfaushub; Ableitung (GS: rechts)1,9

Grabenbewuchs Grabenseite rechts Grabenseite links

Legende: ^S = Strauchschicht (1-3 m Vegetationshöhe)

^K = Krautschicht (bis 1 m Vegetationshöhe)

^M = Moosschicht

GB = ursprüngliche Grabenbreite (Torfaushub nicht inbegriffen)

D-Nr. = Damm-Nummer

VS = Vegetationssoden

WW = Wildwechsel

^B = Baumschicht (ab 3 m Vegetationshöhe)

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Beispiele der Fotodokumentation

Seitenansicht des Dammes W110 (links) und Blick von der Dammkronenmitte auf die Anstauseite (rechts). (13.06.2018)

Seitenansicht des Dammes W112 (links) und Blick von der Dammkronenmitte auf die Anstauseite (rechts). (13.06.2018)

Seitenansicht des Dammes W115 (links) und Blick von der Dammkronenmitte auf die Anstauseite (rechts). (14.06.2018)