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Mein Leben in Bildern. Ja, ich weiß, hatten wir schon mal. Stimmt aber immer noch.

Mein Leben in Bildern. Ja, ich weiß, hatten wir schon mal. Stimmt aber immer noch

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Mein Leben in Bildern.

Ja, ich weiß, hatten wir schon mal. Stimmt aber immer noch.

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Im Januar war ich bei Sanya in Bozoj, einem Ort mit 700 Einwohnern und 4000 Gefängnisinsassen. 99% der Einwohner sind damit beschäftigt, die Gefängnisinsassen zu bewachen (na gut, ein paar Lehrer und so gibt‘s natürlich auch noch), weswegen Bozoj einer der Orte mit den besten Job-Perspektiven in der Gegend ist. Tja. Das sind Sanyas Eltern und ich.

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Ja, und das bin ich. Wir hatten viel Zeit an dem Wochenende. Russen haben eh eine andere, viel intensivere Beziehung zu Fotos.

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Nach dem Überfall – hübsch, oder? Zum Glück singe ich hier im Chor und spiele nicht im Orchester, mit der Lippe hätte ich definitiv eine Weile nicht Horn spielen können. War aber alles halb so wild, nach zwei Tagen war kaum noch was zu sehen, so dass ich doch nicht in den Genuss des ungeteilten Mitleids meiner Umgebung kam. Ist aber nicht wirklich schade.

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Im Februar war ich bei Yupik, einem guten Freund aus dem Chor (nicht auf dem Bild) zu seinem Geburtstag auf seiner Datsche eingeladen. Datsche im Februar: das heißt erst mal ein paar Stündchen Holz hacken und Schnee schippen. Aber da wird einem wenigstens warm bei, und man kann sich einreden, dass man sich die anschließende kleine Feier verdient habe.

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„Das Weiße Haus“ – heißt wirklich so und ist die Universitätsbibliothek, malerisch am Angara-Ufer gelegen und 1918 heftig zwischen Roten und Weißen umkämpft. Da ich lieber zu Hause arbeite, habe ich nicht allzuviel Zeit in ihr verbracht, aber schick isses trotzdem.

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„Maslenica“, die „Butterwoche“ vor Beginn der Fastenzeit – in Russland der erste, verzweifelte Versuch, den Winter zu vertreiben, was zumindest in Sibirien Ende Februar ziemlich lachhaft anmutet. Man isst Unmengen „Bliny“, Eierkuchen, und allerlei anderes Zeug – so in etwa sieht es im Allgemeinen aus, wenn wir uns im Wohnheim zu irgendeiner Feier versammeln, denn eine Feier ohne Essen ist in Russland nicht vorstellbar.

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Das Ortsausgangsschild von Budagovo (und ich!), wo ich im März bei Kolya zu Besuch war. Die Straße geht übrigens hinter mir bis Moskau (5000km) und vor mir bis Wladiwostok (5000km).

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Kolya mit seinen Eltern und mir. Kolyas Familie sind typische Dorfbewohner: keine Bauern, denn Bauern im eigentlichen Sinne gibt es kaum noch in den Dörfern, aber dennoch leben sie zu einem guten Teil von dem, was sie an Gemüse und Kartoffeln anbauen und von ihren Kühen, Hühnern und Schweinen – Arbeit gibt es in den meisten Dörfern eh keine.

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Um mal ein wenig Abwechslung reinzubringen, haben wir versucht Fondue zu machen, hat sogar ganz ordentlich geklappt. Neben mir steht Sveta, eines der beiden Mädels aus Zimmer 505 und unangefochten die beste Haushälterin/Köchin auf dem Korridor.

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Ja, ich weiß, Sonnenuntergänge gibt es auf der ganzen Welt und so, und es gibt keinen wirklich guten Grund, euch das Foto eines solchen zu zeigen, aber es ist halt m e i n Sonnenuntergang (weil aus meinem Fenster beobachtet) und damit basta.

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Dieser arme Fisch irgendwo aus den Weiten Jakutiens (noch abgelegener und noch kälter als Irkutsk) musste bei einer Feier mit meinen Freunden vom Chor dran glauben – die Feier, wo die Idee mit der Baikalüberquerung entstand. Fragt mich jetzt nicht, wie der Fisch hieß, aber er hätte in Deutschland definitiv lachhaft viel Geld gekostet und wir haben ihn gewissenlos in drei Minuten vernichtet.

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Am 23. März wurde der Chor zwangsverpflichtet, nach Ust‘-Orda, 20.000 Einwohner und die Hauptstadt des Burjatischen Autonomen Kreises Ust‘-Orda, zu singen: der Kreis sollte ja mit dem Irkutsker Gebiet vereinigt werden, und da das nun mal ein, äh, „Wunsch“ von ganz oben war, konnte da auch die Universität nicht nichts tun und hat uns auf ein völlig sinnloses Konzert da hingeschickt. Politik auf russisch halt.

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In Ust‘-Orda.

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Meine und Sanyas Geburtstagsfeier, noch ganz zivilisiert und kulturvoll zu Anfang. Neben mir sitzt Stas, mein ehemaliger Mitbewohner, mit dem ich von September bis Dezember zusammengewohnt habe, was sehr angenehm war. Der rote Pfeil ist ein Bonus für Simon, damit er nichts wichtiges übersieht.

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Der Geburtstag blieb eigentlich auch relativ zivilisiert und kulturvoll, auch wenn der ein oder andere doch nicht völlig von negativen Erscheinungen verschont blieb. Dieses Bild möchte ich „Sanya denkt über den Sinn des Lebens nach“ nennen.

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Besonders toll waren meine Geschenke, unter anderem ein rotes (!) T-Shirt mit Fotos meiner Mitbewohnern/Nachbar aus dem Wohnheim drauf. Woher wussten sie das mit den roten T-Shirts??

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Eines der Fotos vom T-Shirt, mit unserer, äh, „Clique“. Stehend von links: Tanya, Zhenya, Slava und Masha; davor von links: Sveta, Kolya, Anya und Ol‘ga; kniend: Sanya.

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Wie heißt es so schön und denglish: „The day after“.

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Das Kammer-Ensemble des Chores vor einem Auftritt. Die blauen Schleifen sind die erwähnten Schleifen zur Unterstützung des Baikals (gegen den Bau der Öl-Pipeline). Vielleicht lag es ja wirklich an ihnen…

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Die Steppe im Gebiet von Ust‘-Orda, wo Bozoj liegt, wo ich über den 1. Mai wieder gefahren war. Sonnenuntergang und Steppenfeuer, und ansonsten einfach quatschen – war maximal erholsam.

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Und noch ein paar Fotos von Irkutsk. Das ist die Kirche neben meiner Fakultät, wie sie sich in der Shopping-Mall neben meiner Fakultät spiegelt. Mehr gibt‘s dazu auch schon nicht zu sagen.

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Die „Nabererezhnaya“, die Uferpromenade der Angara, die zwischen meiner Fakultät einerseits und dem Stadion und der Bibliothek andererseits liegt, so dass wir sie nach den Vorlesungen ziemlich oft entlanggehen; auch abends ist sie ein beliebter Ort, um noch etwas Zeit zu verbringen: einer DER Treffpunkte für Jugendliche.

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Als Marks Eltern in Irkutsk zu Besuch waren, sind wir auch auf der Zirkumbaikalbahn, einer stillgelegten ehemaligen Teilstrecke der Transsib, die den Baikal südlich umfährt, gefahren, und auch wenn man es nicht sieht, hat es am 6. Mai wirklich geschneit. Auf diesem Bild aber weisen Mark und ich in die lichte Zukunft – irgendwie haben wir verpasst, dass die lichte Zukunft in der anderen Richtung zu liegen scheint. Aber das geht ja vielen so, gerade Politikern. Gerade in Russland.

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Der Tag des Sieges, glücklicherweise mit feierlichem Wetter – Vasya, Nastya, ich und Ira (v.l.), alle aus dem Chor, auf der Haupteinkaufsstraße Irkutsks, der Karl-Marx-Straße. Der 9. Mai kann ganz schön anstrengend sein, denn man ist ja faktisch verpflichtet, den ganzen Tag lang zu feiern.

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Das war‘s. Wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten.