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Merkblatt M 302 Arbeiten mit gefährlichen Arbeitsstoffen - Unterweisung Inhaltsverzeichnis Seite Einleitung Gesetzliche Grundlagen Aufnahme von Fremdchemikalien in den menschlichen Körper Produktkennzeichnung Eignungs- und Folgeuntersuchungen Aufzeichnungspflichten Beschäftigungsverbote und Beschränkungen Arbeitsplatzkennzeichnung Betriebsanweisung Anhang Gefahrenpiktogramme Signalwörter Liste H (hazard)-Statements (Gefahrenhinweise) Liste P (precautionary)-Statements (Sicherheitsratschläge) Wird im Text Arbeitnehmer/Arbeitgeber/Arzt angeführt, sind selbstverständlich auch die Arbeitnehmerin/Arbeitgeberin/Ärztin gemeint. Autorenteam: Ing. Manfred Albich, Ing. Josef Baumann, Dipl. Ing. Walter Odar, Dipl. Ing. Robert Piringer, Dr. Hermann Posch; die Autoren danken Ing. Klaus Mario Kopia und Mag. Joe Püringer für ergänzende Beiträge.

Merkblatt M 302 Arbeiten mit gefährlichen Arbeitsstoffen ... · deren Beauftragte über den Sicherheits- und Gesundheitsschutz besteht bei allen Gefahren – nicht nur bei chemischen

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Page 1: Merkblatt M 302 Arbeiten mit gefährlichen Arbeitsstoffen ... · deren Beauftragte über den Sicherheits- und Gesundheitsschutz besteht bei allen Gefahren – nicht nur bei chemischen

Merkblatt M 302 Arbeiten mit gefährlichen Arbeitsstoffen - Unterweisung

Inhaltsverzeichnis Seite Einleitung Gesetzliche Grundlagen Aufnahme von Fremdchemikalien in den menschlichen Körper Produktkennzeichnung Eignungs- und Folgeuntersuchungen Aufzeichnungspflichten Beschäftigungsverbote und Beschränkungen Arbeitsplatzkennzeichnung Betriebsanweisung Anhang • Gefahrenpiktogramme • Signalwörter • Liste H (hazard)-Statements (Gefahrenhinweise) • Liste P (precautionary)-Statements (Sicherheitsratschläge) Wird im Text Arbeitnehmer/Arbeitgeber/Arzt angeführt, sind selbstverständlich auch die Arbeitnehmerin/Arbeitgeberin/Ärztin gemeint. Autorenteam: Ing. Manfred Albich, Ing. Josef Baumann, Dipl. Ing. Walter Odar, Dipl. Ing. Robert Piringer, Dr. Hermann Posch; die Autoren danken Ing. Klaus Mario Kopia und Mag. Joe Püringer für ergänzende Beiträge.

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EINLEITUNG Eine chemische Gefahr hat zu einer mechanischen Gefahr zumindest einen gravierenden Unterschied – DIE ERKENNBARKEIT. Eine mechanische Gefahr – ein Zahnradeinlauf, eine Quetsch- und Scherstelle an einer Maschine etc. – ist ohne Unterweisung erkennbar, unsichtbare Gefahren wie z.B. Gase in Behältern, nicht. Um gefährliche Chemikalien sicher und richtig verwenden zu können, muss der Verwender über den richtigen Umgang unterwiesen werden. Die Unterweisung beinhaltet vor allem verhaltens- und handlungsbezogene Anweisungen und ist vorwiegend als Schulung zu verstehen, die auf den jeweiligen Arbeitsplatz und die dort verwendeten Chemikalien abstellt. Unter Verwendung ist u. a. auch das Entstehen von chemischen Stoffen zu verstehen. Eine chemische Gefahr wird vom Arbeitnehmer dann wahrgenommen bzw. akzeptiert, wenn sie einprägsam und anschaulich durch einfache Experimente, Videos, Bilder usw. dargestellt wird. Eine Unterweisungspflicht der Arbeitnehmer durch die Arbeitgeber oder deren Beauftragte über den Sicherheits- und Gesundheitsschutz besteht bei allen Gefahren – nicht nur bei chemischen. Chemische Gefahren müssen jedoch zuerst überhaupt erkannt werden. Je gefährlicher die verwendeten Chemikalien sind, desto mehr Bedeutung hat die regelmäßige Unterweisung. Jeder Arbeitnehmer hat ein Recht darauf, dass ihm die Gefahren an seinem Arbeitsplatz bzw. bei seinen Tätigkeiten bekannt sind. In den letzten Jahrzehnten hat der Gesetzgeber durch eine Reihe von Vorschriften die Erkennbarkeit von gefährlichen Arbeitsstoffen erleichtert. Die Pflicht der Arbeitgeber oder deren Beauftragten ist es, dass seine Arbeitnehmer die Gefahrenpiktogramme, die Gefahrenhinweise verstehen und die Angaben in den Sicherheitsdatenblättern anschaulich vermittelt bekommen. Die Evaluierung der Arbeitsplätze /Tätigkeiten zwingt den Arbeitgeber dazu, auch andere chemische Gefahren wie z.B. die Erstickungsgefahr aufzuzeigen und die notwendigen Maßnahmen festzulegen (ZB. Befahren von Behältern, AAV §§ 59, 60). Oftmals ist die Unterweisungspflicht durch Verordnung konkretisiert, z.B. in der Kennzeichnungsverordnung, Bauarbeiterschutzverordnung, allgemeine Arbeitnehmerschutzverordnung, Grenzwerteverordnung, Verordnung biologische Arbeitsstoffe, Verordnung explosionsfähige Atmosphären, Verordnung über brennbare Flüssigkeiten. Zusätzlich zur Unterweisung sind vom Arbeitgeber Informationen zu geben, die über die Unterweisungsinhalte hinausgehen. Nähere Angaben über die Informationspflichten enthält z.B. die GKV 2006 zum Thema Grenzwerte und über Stoffe mit krebserzeugenden und sensibilisierenden Eigenschaften. Die Kennzeichnung von Chemikalien erfolgt zukünftig weltweit nach einem einheitlichen System mit Gefahrenpiktogrammen, Signalwörtern, Gefahrenhinweisen und Sicherheitshinweisen. Sie ist in der EU nach der Verordnung Nr.1272 vom 16.12.2008 (bekannt als CLP-Verordnung: Classification, Labelling and Packaging of Chemicals) kundgemacht, die sich an das internationale Kennzeichnungssystem nach GHS (Globally Harmonized System, daher auch GHS-Verordnung) anlehnt. Die alten Kennzeichnungen dürfen für reine Chemikalien noch bis 1.12.2010 und für Gemische noch bis 1.6.2015 verwendet werden. In diesem Merkblatt wird primär die Kennzeichnung nach CLP/GHS behandelt.

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GESETZLICHE GRUNDLAGEN In den Arbeitnehmerschutzvorschriften wird der Begriff „Unterweisung“ sehr oft verwendet: Bei den allgemeinen Pflichten der Arbeitgeber, beim Tätigwerden betriebsfremder Arbeitnehmer u.s.w. Als Basisinformation gilt der § 14 des ArbeitnehmerInnenschutzgesetzes, der folgende Unterweisungspflichten festlegt. • Bei Tätigkeitsbeginn des Arbeitnehmers und bei Veränderungen (neuer Arbeitsstoff etc.)

muss die Unterweisung durchgeführt werden; • Die Unterweisung muss bei Bedarf in regelmäßigen Abständen (z.B. nach VEXAT

jährliche Unterweisung) wiederholt werden; • Die Unterweisung muß verständlich und auf den Aufgabenbereich des Arbeitnehmers

zugeschnitten sein; erforderlichenfalls sind Fachleute heranzuziehen; • Der Arbeitgeber muss sich vergewissern, dass die Unterweisung verstanden wurde; • Die Unterweisung muss nachweislich sein. • Die Unterweisung muss während der Arbeitszeit erfolgen; • Nach Unfällen und Beinaheunfällen ist die Unterweisung vorgeschrieben. Die Unterweisung kann auch schriftlich erfolgen (Betriebsanweisung). Für bestimmte Beschäftigte und für bestimmte Arbeitsstoffe ist die schriftliche Unterweisung (Betriebsanweisung) vorgeschrieben. Dies betrifft Beschäftigte in Blei- und Zinkhütten, Zinkweißfabriken sowie Beschäftigte bei der Erzeugung (und Verarbeitung) von Bleiverbindungen, Bleilegierungen und Bleiwaren (z.B. in der Buch-, Sterndruckerei sowie Schriftgießerei und bei Anstreicher-, Lackierer- und Malerarbeiten). Laut Kälteanlagenverordnung gilt die Bedienungsanweisung als Betriebsanweisung. Besteht die Unterweisungspflicht nicht zu oft? Der österreichische Verhaltensforscher Konrad Lorenz gibt dazu eine eindeutige Antwort: Gesagt ist noch nicht gehört – gehört ist noch nicht verstanden – verstanden ist noch nicht einverstanden – einverstanden ist noch nicht angewandt – angewandt ist noch nicht beibehalten. Wenn man diese Aussage von Konrad Lorenz ernst nimmt, weiß man, dass eine Unterweisung lange braucht, bis sie wirkt. Eine Unterweisung ist erst dann abgeschlossen, wenn die "gesagte" Information vom Mitarbeiter umgesetzt und "beibehalten" wird. Welche Unterlagen helfen bei der Unterweisung? Bei der Erkennung chemischer Gefahren helfen:

Sicherheitsdatenblatt (gemäß REACH-Verordnung Nr. 1907/2006/EG)

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Kennzeichnung mit Gefahrenpiktogrammen, Signalwörtern, Gefahrenhinweisen und Sicherheitsratschlägen (gemäß CLP(GHS)- Verordnung)

Kennzeichnung von Gasflaschen (ÖNORM EN 1089-3) Betriebsanweisungen Gebrauchsanweisungen Befahrerlaubnisschein Evaluierungen Firmenunterlagen Merkblätter der AUVA Fachliteratur

Hat der Arbeitgeber die Arbeitsplätze/Tätigkeiten hinsichtlich bestehender Gefahren beurteilt, eine informative Dokumentation und verständliche Betriebsanweisung erstellt, so ist eine sinnvolle Unterweisung leicht durchzuführen. Wer führt die Unterweisung durch? Der Arbeitgeber hat die gesetzliche Pflicht, für eine ausreichende und verständliche Unterweisung der Arbeitnehmer über Sicherheit und Gesundheitsschutz zu sorgen. Er muss seine Sicherheitsfachkräfte und Arbeitsmediziner für die Organisation der Unterweisung beiziehen. Die Unterweisung muss nicht durch den Arbeitgeber persönlich, jedoch von einer fachlich geeigneten Person durchgeführt werden. Die Sicherheitsfachkraft / der Arbeitsmediziner, ein Vorgesetzter des Betriebes, eine betriebsfremde Fachkraft können die Unterweisung durchführen. Die Unterweisung darf nur von Personen durchgeführt werden, die arbeitsplatzspezifische Kenntnisse haben. Wie kann der Nachweis der Unterweisung erfolgen? Die Rechtsvorschriften legen keine bestimmte Aufzeichnungspflicht fest, es liegt also in der Entscheidung des Arbeitgebers, wie er den Nachweis erbringt. Das kann z.B. durch Verwendung eines Formblattes (siehe Formularmuster Unterweisungsnachweis) oder durch Aufzeichnungen im Kalender erfolgen.

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Unterweisungsnachweis Firma: gemäß § 14 ASchG Anlass der Unterweisung □ Erstunterweisung Abteilung/Bereich_____________ □ wiederkehrende Unterweisung □ Unfall oder Beinaheunfall Arbeitsplatz/Tätigkeit___________ □ Versetzung/Änderung des Aufgabenbereiches □ Einführung/Änderung von Arbeitsmitteln Datum, Uhrzeit_______________ □ Einführung/Änderung von Arbeitsverfahren □ Einführung neuer Arbeitsstoffe □ Sonstiges: Nächste Unterweisung

Spätestens am_______________

Name(n) des/der Unterweisenden .................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................... Inhalt der Unterweisung .................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................... Bemerkungen .................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................... ....................................................................................................................................................

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Name und Unterschrift des/der Unterwiesenen Name Unterschrift .................................................................................................................................................... Name Unterschrift .................................................................................................................................................... Name Unterschrift .................................................................................................................................................... Name Unterschrift .................................................................................................................................................... Name Unterschrift .................................................................................................................................................... Name Unterschrift .................................................................................................................................................... Name Unterschrift .................................................................................................................................................... Name Unterschrift ................................................................................................................................................... Name Unterschrift .................................................................................................................................................... Name Unterschrift .................................................................................................................................................... Name Unterschrift .................................................................................................................................................... Name Unterschrift .................................................................................................................................................... Name Unterschrift .................................................................................................................................................... Name Unterschrift .................................................................................................................................................... Name Unterschrift .................................................................................................................................................... Name Unterschrift .................................................................................................................................................... Name Unterschrift ....................................................................................................................................................

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Die Unterschrift des Arbeitnehmers ist nicht erforderlich, sie verstärkt eventuell die Beweiskraft bei Rechtsstreitigkeiten. Unabhängig von jeder Unterschrift hat sich der Arbeitgeber darüber zu vergewissern, dass der Unterwiesene die Inhalte der Unterweisung tatsächlich verstanden hat. Wie erkennt man, dass die Unterweisung verstanden wurde? Der Gesetzgeber verlangt nicht, dass der Arbeitnehmer geprüft werden muss. Dies wäre auch in manchen Fällen schwer durchführbar. Die einfachste und wirkungsvollste Methode ist die, den Arbeitnehmer bei der Arbeit zu beobachten. Damit ist unschwer zu erkennen, ob er die Gefahren richtig einschätzt und die notwendigen Schutzmaßnahmen einhält.

Arbeitgeber haben die Unterweisung zu veranlassen. Arbeitnehmer haben sich gemäß dieser Unterweisung zu verhalten.

Aufnahme von Chemikalien in den menschlichen Körper Chemikalien – gefährliche Stoffe oder Zubereitungen – können im lebenden Organismus schon in verhältnismäßig kleinen Mengen Funktionsstörungen hervorrufen. Die Schadstoffe gelangen über den Magen-Darm-Kanal durch Verschlucken, über die Lunge durch Einatmen oder über die Haut in den menschlichen Organismus. Über 100 Vergiftungen aus der Arbeitswelt werden der AUVA jährlich gemeldet. Die Dunkelziffer liegt naturgemäß höher.

bitte aus der Grafik Zahlen und Striche entfernen!

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Aufnahme durch Verschlucken Verschlucken ist die bekannteste Möglichkeit Schadstoffe dem Organismus zuzuführen. In der Arbeitswelt sind solche Unfälle eher die Ausnahme, können aber immer wieder beobachtet werden. Beispiele für Verschlucken: • wenn Chemikalien (z.B. Reinigungsmittel) in Getränkeflaschen aufbewahrt werden, • mangelnde Hygiene:

• wenn an belasteten Arbeitsplätzen gegessen, getrunken, geraucht wird, • wenn mit verschmutzten Händen gegessen oder geraucht wird, • wenn der Körper nach der Arbeit nicht gereinigt wird, • wenn Arbeits- und Straßenkleidung nicht getrennt aufbewahrt wird.

Aufnahme durch Einatmen Einatmen ist die häufigste Art Schadstoffe aufzunehmen. Die Aufgabe der Lunge besteht darin, das Blut mit Sauerstoff zu versorgen und das Kohlendioxid abzutransportieren. Wenn die Atemluft durch Schadstoffe verunreinigt ist, können diese über die Lunge in den Körper aufgenommen werden. Die Atemluft gelangt über die Nase oder den Mund in die Luftröhre; diese verzweigt sich in den Bronchien und gelangt über weitere Äste, die immer feiner werden, zu den Lungenbläschen (Alveolen). In welchen Teilen der Atemwege ein Schadstoff abgelagert werden kann, ist vor allem abhängig von: Teilchengröße Diese spielt bei Gasen und Dämpfen keine Rolle, wohl aber bei festen (z.B. Staub) oder flüssigen Partikeln (z.B. Aerosole). Partikel mit einem Durchmesser von 10-30 µm (0,01 – 0,03mm) bleiben bereits im Nasen-Rachenraum hängen. Jene mit einem Durchmesser von < 10 µm gelangen in die Bronchien und sogar bis in die Alveolarregion. Ultrafeine Partikel < 0,1µm verhalten sich wie Gase oder Dämpfe. Atemminutenvolumen Ein Erwachsener atmet im Ruhezustand pro Minute 5 bis 10 Liter Luft, bei normaler Arbeit 20 bis 50 Liter und bei anstrengender Tätigkeit über 50 Liter. Konzentration Je höher die Konzentration eines Schadstoffes ist, desto höher ist die Gefährdungsmöglichkeit. Die gültigen Grenzwerte (MAK, TRK) sind einzuhalten. Eine flüssige Chemikalie kann über die Atemwege nur aufgenommen werden, wenn sie abdampfen kann und mit der Atemluft eingeatmet wird. Flüssigkeiten können verdampfen. Je schneller Flüssigkeiten verdampfen, desto mehr Schadstoffe gelangen in die Atemluft. Ein Maß für die Flüchtigkeit ist der Dampfdruck oder die Verdunstungszahl (siehe Merkblatt M390 Gefahrstoffe – Grundlagen für die Beurteilung). Das „Wahrnehmen / Riechen“ eines Stoffes kann nicht grundsätzlich für seine Schädlichkeit, für die Konzentration bzw. als Warnwirkung herangezogen werden. Die Geruchsschwelle kann auch höher liegen als der MAK-Wert und unterscheidet sich von Mensch zu Mensch.

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Stoff MAK [ppm] Geruchsschwelle [ppm] Als Warnung ist die Geruchsschwelle Cyclohexan 300 ungefähr 0,5 zu niedrig Acetaldehyd 50 ungefähr 2 zu niedrig Blausäure 10 ungefähr 1 nicht geeignet (siehe unten) Phenol 2 ungefähr 0,5 geeignet Chlor 0,5 ungefähr 0,2 geeignet, wegen Reizwirkung rasches

Handeln erforderlich Toluol 50 ungefähr 50 geeignet Ameisensäure 5 ungefähr 22 nicht geeignet Ethylenoxid 1 ungefähr 700 nicht geeignet Sonderfall Schwefelwasserstoff: Die Geruchsschwelle von Schwefelwasserstoff liegt bei ungefähr 0,02 ppm; der MAK-Wert beträgt 10ppm. Allerdings kommt es auch bei niedrigen Konzentrationen und längerer Expositionszeit zur Adaption des Geruchssinnes. ACHTUNG: Ab ca. 100 ppm (0,01 Vol.-%) besteht wegen Nervenlähmung keine Geruchsempfindung mehr; eine Konzentration von mehr als 500ppm ist bei einer kurzen Expositionszeit lebensgefährlich (Krämpfe, Bewusstlosigkeit). Sonderfall Blausäure: Die Geruchsschwelle von Blausäure liegt bei ungefähr 1ppm; allerdings wird der typische Bittermandelgeruch nicht von allen wahrgenommen und der Geruch ist auch nicht unangenehm. ACHTUNG: Ab ca.100ppm (0,01 Vol.-%) besteht akute Vergiftungsgefahr, die in kurzer Zeit zum Tod führen kann. Beispiele für Einatmen: • Spritzlackierarbeiten ohne technischen oder persönlichen Schutz • Ausströmen von Gasen aus undichten Rohrleitungen (Gefahr durch Schadstoffe und

Sauerstoffmangel) • Einsteigen in Behälter mit Schadstoffen • Schweißen und Löten (Rauch) • Schleifen (Staub) • mangelnde Hygiene (z.B. Asbest, Quarz und andere Stäube) Aufnahme durch die Haut Die Haut schützt den Organismus gegen die Umwelteinflüsse. Dieser Schutz funktioniert bei wasserlöslichen Chemikalien im Allgemeinen (Ausnahme z.B. Flusssäure) sehr gut. Fettlösliche Chemikalien wandern (diffundieren) hingegen durch die Haut und können zu Vergiftungserscheinungen sowie Hautreizungen (Irritationen) führen. Sie können im Fettgewebe gespeichert werden (Depot-Effekt) und von dort auch langsam wieder abgegeben werden. Auch das Gehirn und die Markscheide der Nerven sind fettreiche Strukturen! Wie stark ein Schadstoff über die Haut aufgenommen werden kann, ist vor allem abhängig von: • Stoffeigenschaften

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• Konzentration • Kontaktfläche • Temperatur • Hautzustand Wichtige Kriterien für die Beschreibung des Hautzustandes sind: Dicke der Oberhaut Je dünner die Oberhaut, desto leichter kann eine Chemikalie eindringen und gelangt zur Lederhaut. Diese ist mit dünnen Blutgefäßen durchsetzt. Dadurch gelangen die Chemikalien relativ leicht in die Blutbahn. Säureschutzmantel Der pH-Wert der Haut liegt zwischen 5-6, das heißt im leicht sauren Bereich. Der Säureschutzmantel bietet einen gewissen Schutz gegen die Aufnahme von Chemikalien. Durch Lösemittel, Wasser, Seifen, Laugen kann dieser Säureschutzmantel zerstört werden. Permeabilität der Haut Die Haut des Menschen enthält Wasser. Nimmt dieser Gehalt zu, erhöht sich die Durchlässigkeit der Haut. Das bedeutet, dass Fremdchemikalien die Haut leichter und schneller durchdringen können. Hautschäden Ist die Schutzschicht der Haut durch Verletzungen, Brandwunden, Verätzungen oder Reizungen, Allergien, häufige Nassarbeit usw gestört, ist die Aufnahmemöglichkeit stark erhöht. Beispiele für Hautaufnahme: • Wasserlösliche Lacke enthalten in der Regel Zusatzstoffe, die leicht über die Haut

aufgenommen werden können. • Arbeiten in Entfettungsbädern ohne Hebezeuge • Versprühen von manchen Pflanzenschutzmitteln • Arbeiten in Nassberufen z. B. als Frisör

Hinweise über die Aufnahmemöglichkeiten von Chemikalien finden Sie auf der Gebindekennzeichnung, in den Sicherheitsdatenblättern (R-Sätze oder H-Statements = Gefahrenhinweise) sowie in der Grenzwerteverordnung (H = Hautresorptiv, Sa = Sensibilisierend für die Atemwege, Sah = Sensibilisierend für die Atemwege und die Haut, Sh = Sensibilisierend für die Haut, Sp = Photosensibilisierend).

Produktkennzeichnung In der CLP(GHS)-Verordnung (bisher im Chemikaliengesetz und in der Chemikalienverordnung) wird die Kennzeichnung für gefährliche Stoffe und gefährliche Zubereitungen geregelt.

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Nicht alle chemischen Stoffe, die für die Arbeitnehmer als Arbeitsstoffe gefährlich werden können, unterliegen diesen Vorschriften. Arzneimittel (z.B. Zytostatika, bestimmte Antibiotika) und Kosmetikprodukte sind nicht nach den Chemikalien-kennzeichnungsvorschriften gekennzeichnet, können aber für die Arbeitnehmer unter Umständen bereits in geringen Mengen gesundheitsschädlich wirken. Für die beispielhaft genannten Produkte sind auch keine Sicherheitsdatenblätter erhältlich. Es gibt für diese Produkte Gebrauchsanweisungen, die wichtige Informationen über Art der Anwendung, Dosierung etc. enthalten. Werden chemische Arbeitsstoffe im Betrieb umgefüllt (z.B. in kleinere Behälter abgefüllt), sind auch diese Behälter entsprechend mit Gefahrenhinweisen und -piktogrammen zu versehen. Als gefährlich nach der CLP(GHS)-Verordnung gelten Stoffe und Gemische, die mindestens eine der folgenden Eigenschaften aufweisen: • explosiv (vormals explosionsgefährlich) • kann Brand verursachen, kann in Brand geraten ( vormals brandfördernd) • extrem entzündbar (vormals hochentzündlich) • leicht entzündbar (vormals leicht entzündlich) • entzündbar (vormals entzündlich) • Lebensgefahr (vormals sehr giftig) • giftig • gesundheitsschädlich • ätzend • reizend • allergische Hautreaktionen, Asthma (vormals sensibilisierend) • organschädigend (vormals chronisch giftig oder chronisch gesundheitsschädigend) • krebsverursachend (vormals krebserzeugend) • fortpflanzungsgefährdend • erbgutverändernd • umweltgefährlich Stoffe (Stoffgemische) mit diesen Eigenschaften sind zu kennzeichnen. Die Kennzeichnung enthält folgende Angaben: • Name des gefährlichen Stoffes oder der in Gemischen enthaltenen gefährlichen Stoffe • Name (Firma), Adresse und Telefonnummer des Herstellers oder des Importeurs • Gefahrenpiktogramme und Signalwörter • Gefahrenhinweise, H (hazard)-Statements (früher R-Sätze) • Sicherheitsratschläge, P (precautionary)-Statements (früher S-Sätze) • Hinweise auf Gegenmaßnahmen im Unglücksfall Nähere Informationen zu den Gefahrenpiktogrammen, Signalwörtern, H- und P-Statements finden Sie im Anhang dieses Merkblattes. Achtung: Bei Arbeitsprozessen können gefährliche Stoffe entstehen, wie z.B.: Schweißrauch, Motorabgase, Pyrolyseprodukte und Stäube (z.B. beim Abschleifen von schwermetallhaltigen Schutzanstrichen). Diese Stoffe sind nicht gekennzeichnet, müssen aber bewertet werden. Auch das Entsorgen ist dabei zu berücksichtigen. Jedenfalls müssen die Arbeitnehmer unterwiesen werden.

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Eignungs- und Folgeuntersuchungen Der Umgang mit bestimmten gefährlichen Arbeitsstoffen kann zum Auftreten von Berufskrankheiten führen. Die anerkannten Berufskrankheiten sind in der Anlage 1 zum Allgemeinen Sozialversicherungsgesetz (ASVG) taxativ aufgezählt. Die häufigsten Berufskrankheiten durch chemische Stoffe sind Erkrankungen der Haut bzw. der Atemwege durch chemisch irritative oder sensibilisierende Stoffe. Wann sind Eignungs- und Folgeuntersuchungen erforderlich? Eignungs- und Folgeuntersuchungen sind dann vorgesehen, wenn für den Umgang mit diesen gefährlichen Stoffen arbeitsmedizinische Untersuchungen eine prophylaktische Bedeutung haben. Diese Untersuchungen treffen Aussagen über die Reaktionen im menschlichen Körper nach Kontakt mit Chemikalien und sollen gesundheitsrelevante Veränderungen in einem möglichst frühen Stadium erkennen. Die Verpflichtung für solche Untersuchungen besteht nach dem ASchG für die Stoffe, die in der Verordnung über die Gesundheitsüberwachung am Arbeitsplatz 2008 (VGÜ) BGBl. II Nr. 27/1997 i.d.g.F. angeführt sind. Eignungs- und Folgeuntersuchungen sind dann notwendig, wenn Arbeitnehmer mehr als eine Stunde pro Arbeitstag der Einwirkung dieser Stoffe ausgesetzt sind. Die wichtigsten davon sind:

• Blei sowie seine Legierungen und Verbindungen, • Quecksilber und seine anorganische Verbindungen, • Chrom-VI-Verbindungen, • Toluol und Xylole, • Perchlorethylen, • quarz- und asbesthaltiger Staub, • Schweißrauch und • Isocyanate (in PU-Lacken, -Schäumen etc.).

Beim Umgang mit den in der VGÜ genannten eindeutig krebserzeugenden Stoffen besteht die Untersuchungspflicht unabhängig von dieser Zeitdauer. Kommen im Betrieb eindeutig krebserzeugende Arbeitsstoffe (Stoffe III A1, III A2 oder III C der GKV 2006 i.d.g.F. oder mit Kennzeichnung H 350 (vormals R 45 oder R 49) vor, und sind diese Stoffe nicht in der VGÜ namentlich angeführt, muss den betroffenen Arbeitnehmern die Möglichkeit angeboten werden, auf eigenen Wunsch geeignete arbeitsmedizinische Untersuchungen in der Arbeitszeit zu besuchen. Eignungsuntersuchungen dürfen nicht länger als 2 Monate vor Aufnahme der entsprechenden Tätigkeit zurückliegen. Die Zeitabstände für die regelmäßigen Folgeuntersuchungen sind in der VGÜ festgelegt und betragen zwischen 3 Monaten (für Blei) und 5 Jahren (für bestimmte krebserzeugende Arbeitsstoffe). Im Zweifelsfall entscheidet der arbeitsinspektionsärztliche Dienst, ob Eignungs- und Folgeuntersuchungen notwendig sind. In einem der REACH Verordnung entsprechenden Sicherheitsdatenblatt müssen alle Inhaltsstoffe angegeben sein, welche die Untersuchungspflicht auslösen. So können die Arbeitgeber besser ihrer Verpflichtung nachkommen, die Untersuchungen zu veranlassen. Wer führt Eignungs- und Folgeuntersuchungen durch? Eignungs- und Folgeuntersuchungen dürfen nur von Ärzten durchgeführt werden, die vom Bundesministerium (Zentral-Arbeitsinspektorat) dazu ermächtigt wurden.

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Was bewirkt das Ergebnis von Eignungs- und Folgeuntersuchungen? Ergebnis der Untersuchung ist die Feststellung der gesundheitlichen Eignung der betroffenen Arbeitnehmer. Die ermächtigten Ärzte erstellen Befunde, die die Entscheidungsgrundlage für "geeignet“ oder „nicht geeignet“ zur Fortführung der Tätigkeiten geben. Im Bescheid „Eignung“ kann auch eine Verkürzung des Zeitabstandes bis zur nächsten Folgeuntersuchung festgelegt werden. Außerdem kann im Bescheid der Arbeitgeber verpflichtet werden, festgelegte Maßnahmen zur Verminderung der Gesundheitsgefährdung zu treffen. Wer erhält die Befunde? Befunde werden von den ermächtigten Ärzten dem zuständigen Arbeitsinspektorat übermittelt, aber niemals dem Arbeitgeber. Der Arbeitnehmer kann vom ermächtigten Arzt verlangen, ihm den Befund (an die Privatadresse) zu übermitteln und zu erläutern. Wie wird der Betrieb verständigt? Die Beurteilung „geeignet“ wird dem Arbeitsinspektorat, dem Arbeitgeber und dem Arbeitnehmer schriftlich vom ermächtigten Arzt mitgeteilt. Die Mitteilung an das Arbeitsinspektorat kann zusätzlich auch die Verkürzung des Intervalls bis zur nächsten Folgeuntersuchung beinhalten. Die Beurteilung "nicht geeignet" wird nur dem Arbeitsinspektorat schriftlich vom ermächtigten Arzt mitgeteilt. Der Bescheid „nicht geeignet“ wird vom zuständigen Arbeitsinspektorat ausgestellt und dem Betrieb übermittelt. Bei der Beurteilung „nicht geeignet“ darf der betroffene Arbeitnehmer die im Bescheid angeführten Tätigkeiten nicht mehr ausüben. Die Tätigkeit kann erst wieder aufgenommen werden, wenn ein Folgebefund die erneute Eignung feststellt. Aufzeichnungspflichten Aufzeichnungen über Eignungs- und Folgeuntersuchungen Über verpflichtende Eignungs- und Folgeuntersuchungen sind Aufzeichnungen – getrennt für jeden einzelnen Arbeitnehmer - zu führen. Diese Aufzeichnungen nach § 58 ASchG müssen enthalten: • Name, Geburtsdatum, Anschrift • Art der Tätigkeit (Grund der Untersuchungspflicht) • Datum des Beginns und des Endes der Tätigkeit • Name und Anschrift des ermächtigten Arztes, bei dem die Untersuchung durchgeführt

wurde • Datum jeder Untersuchung • Beurteilungen und/oder Bescheide Aufzeichnungen bei Verwendung bestimmter Arbeitsstoffe Bei Verwendung krebserzeugender, erbgutverändernder, fortpflanzungsgefährdender und biologischen Arbeitsstoffe der Gruppen 3 und 4 sind Aufzeichnungen gemäß §47 AschG zu führen. Diese müssen enthalten: • Name, Geburtdatum, Geschlecht • Bezeichnung der Arbeitsstoffe • Art der Gefährdung • Art und Dauer der Tätigkeit

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• Datum und Ergebnis von Messungen im Arbeitsbereich • Angaben zur Exposition • Unfälle und Zwischenfälle in Zusammenhang mit diesen Arbeitsstoffen Der Betroffene hat das Recht, in die ihn betreffenden Aufzeichnungen einzusehen und Kopien daraus zu erhalten. Nach Ausscheiden der betroffenen Arbeitnehmer sind die Aufzeichnungen dem zuständigen Unfallversicherungsträger zu übermitteln. Beschäftigungsverbote und -beschränkungen Beschäftigungsverbote und –beschränkungen für Jugendliche enthält das Bundesgesetz über die Beschäftigung von Kindern und Jugendlichen (KJBG; BGBl. Nr. 599/1987) sowie die zugehörigen Verordnung KJBG-VO (BGBl. II Nr.436/1998). Das Arbeiten von Jugendlichen (bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres) mit allen gesundheitsgefährdenden Stoffen und Zubereitungen ist – wenn eine Einwirkung gegeben ist – verboten. Davon betroffen sind z.B. Arbeiten mit Blei, Toluol und Pflanzenschutzmitteln respektive Arbeiten bzw. Einwirkungen von Stoffen, die zu Berufskrankheiten führen können. Arbeiten mit gesundheitsgefährdenden Stoffen dürfen nach Vollendung des 16. Lebensjahres unter Aufsicht einer fachkundigen Person in dem und nur in dem Umfang ausgeführt werden, in dem diese Tätigkeit notwendiger Teil der Lehre ist. Weibliche Jugendliche dürfen nicht mit Blei, Benzol, Nitro- und Aminoverbindungen des Benzols, Tetrachlorkohlenstoff, Tetrachlorethan oder Schwefelkohlenstoff beschäftigt werden. Für schwangere Jugendliche gelten darüber hinaus die Bestimmungen des Mutterschutzgesetzes. Arbeiten mit brandgefährlichen (explosionsgefährlichen, brandfördernden oder leicht entzündlichen) Stoffen oder Zubereitungen dürfen Jugendliche nur unter Aufsicht und nur dann ausführen, wenn diese Arbeiten notwendiger Teil der Lehre sind. Werdende und stillende Mütter dürfen nicht zu Arbeiten mit Arbeitsstoffen herangezogen werden, die zu einer Berufskrankheit führen können. Verboten sind somit alle Arbeiten mit Stoffen, die in der Liste der Berufskrankheiten angeführt sind (z.B. Blei, Quecksilber, Toluol, Perchlorethylen, Isocyanate). Auch Arbeiten, bei denen Einwirkungen gesundheitsgefährdender Stoffe möglich sind, sind prinzipiell verboten. Im Zweifelsfall entscheiden die zuständigen Arbeitsinspektionsärzte mit Bescheid. Arbeitsplatzkennzeichnung Auf Grund des ASchG ergibt sich eine grundlegende Verpflichtung für die Arbeitgeber: "Arbeitgeber haben für eine geeignete Sicherheits- und Gesundheitsschutzkenn- zeichnung zu sorgen, wenn Gefahren für Sicherheit oder Gesundheit der Arbeitnehmer nicht durch sonstige technische und organisatorische Maßnahmen vermieden oder ausreichend begrenzt werden können." Da beim Verwenden von Chemikalien besondere Gefährdungen und Belastungen auftreten können, haben Arbeitgeber durch geeignete Maßnahmen (spezielle Unterweisungen, Zutrittsberechtigungen, etc.) dafür zu sorgen, dass nur geeignete Arbeitnehmer Zugang zu diesen Bereichen (mit erheblichen oder spezifischen Gefahren) haben.

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• Diese Arbeitsplatzkennzeichnung (Sicherheits- und Gesundheitsschutzkenn -zeichnung wird durch die Kennzeichnungsverordnung (KennV) näher geregelt. Zu beachten ist: Die KennV gilt nicht für die Kennzeichnung von Arbeitsstoffen oder die arbeitsstoffspezifische Kennzeichnung von Rohrleitungen.

• Mit inhaltlichem Bezug zur KennV wurden veröffentlicht :

- ÖNORM Z 1000 "Sicherheitskennfarben und -kennzeichen" und die - ÖNORM F 2030 "Kennzeichen für den Brandschutz".

• Arbeitsbereiche, die besonders zu kennzeichnen sind, müssen im SG-Dokument

angegeben werden (§ 2 Abs 2 DOK-VO). Was ist eine Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung? Jedes Zeichen (Schild, Sicherheitsfarbe, Leucht- oder Schallzeichen, Sprech- oder Handzeichen), das für einen bestimmten Bereich oder für eine bestimmte Situation eine für den Sicherheits- und Gesundheitsschutz der Arbeitnehmer/innen relevante Aussage trifft. Diese Kennzeichnung muss so beschaffen sein, dass ihre Mitteilung klar verständlich und eine Verwechslung ausgeschlossen ist. Die Mittel der Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung müssen ihrer Art entsprechend regelmäßig gereinigt, gewartet, auf ihre tatsächliche Wirksamkeit überprüft sowie bei Bedarf instandgesetzt oder erneuert werden. Die Prüfung der Wirksamkeit umfasst auch die Sichtbarkeit und Augenfälligkeit (Freisein der unmittelbaren Umgebung der Kennzeichnung) sowie der Eindeutigkeit der Kennzeichnung. Wie sind diese Kennzeichnungen (Schilder) zu gestalten? (Verweis auf Anhang 1 (Schilder ) und Anhang 2 (Sicherheitsfarben) der KennV) Beim Verwenden von gefährlichen chemischen Arbeitsstoffen sind entsprechend der KennV anzubringen:

• Verbotszeichen • Warnzeichen (Warnung vor feuergefährlichen, brandfördernden,

explosionsgefährlichen, giftigen oder ätzenden Stoffen, Biogefährdung sowie Warnung vor explosionsfähiger Atmosphäre)

• Gebotszeichen (Hinweise auf das Verwenden von PSA) • Rettungszeichen (Fluchtwegskennzeichnung, Notdusche, Augenspüleinrichtung,

Erste Hilfe) • Brandbekämpfung

Durch die Form und die Farbe werden folgende Kennzeichnungen unterschieden (die hier abgebildeten Zeichen sind keine vollständige Auflistung der im Anhang 1 der KennV abgebildeten Schilder):

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Verbotszeichen (Kreis, rote Farbe): Rauchen verboten Feuer, offenes Licht und Verbot mit Wasser zu

Rauchen verboten löschen Kein Trinkwasser Zutritt für Unbefugte verboten Für Flurförderzeuge verboten

Berühren verboten

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Warnzeichen (Dreieck, gelbe Farbe)

Warnung vor explosions- Warnung vor explosions- Warnung vor feuergefährlichen fähiger Atmosphäre gefährlichen Stoffen Stoffen oder hoher Temperatur Warnung vor giftigen Warnung vor ätzenden Warnung vor schädlichen Stoffen Stoffen oder irritierenden Stoffen Warnung vor brandfördernden Warnung vor radioaktiven Warnung vor Bio- Stoffen Stoffen gefährdung Warnung vor allgemeiner Gefahr

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Gebotszeichen (Kreis, blaue Farbe) Augenschutz tragen Gehörschutz tragen Atemschutz tragen Schutzschuhe tragen Schutzhandschuhe tragen Schutzkleidung tragen Gesichtsschutzschild tragen Auffanggurt anlegen Allgemeines Gebot (gegebenenfalls mit Zusatzzeichen)

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Rettungszeichen (Quadrat oder Rechteck, grüne Farbe) Rettungsweg – Notausgang Rettungsweg – Notausgang Richtungsanzeige (zusätzlich zu den folgenden Rettungszeichen verwenden) Erste Hilfe Krankentrage Notdusche Augenspüleinrichtung Notruftelefon

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Hinweisschilder für Material zur Brandbekämpfung (Quadrat oder Rechteck, rote Farbe) Hinweis auf einen Feuerwehrschlauch Hinweis auf eine Leiter Hinweis auf ein Feuerlöschgerät Brandmeldungstelefon Richtungsanzeige (zusätzlich zu den obenstehenden Zeichen zu verwenden) Betriebsanweisung (schriftliche Form der Unterweisung) Zur Verhütung von Unfällen dienen technische, organisatorische und persönliche Schutzmaßnahmen. Aber erst durch sicherheitsgerechtes Verhalten der Beschäftigten wird ein dauerhaft sicherer Betriebsablauf möglich. Wenn die Unterweisung erfolgt, können die Beschäftigten über die Gefahren beim Verwenden von gefährlichen Arbeitsstoffen bzw. beim Anwenden von Arbeitsverfahren, bei denen gefährliche Arbeitsstoffe freigesetzt werden (z.B. Schweißen von Chromnickelstahl, thermische Behandlung von Kunststoffen bzw. beschichteten Metallen) zusätzlich in Form einer Betriebsanweisung informiert werden. Die Form einer Betriebsanweisung ist gesetzlich nicht geregelt. Die im diesem Merkblatt enthaltene Betriebsanweisung kann als Muster herangezogen werden. Die Betriebsanweisung bezieht sich immer auf eine bestimmte Tätigkeit, die an einem Arbeitsplatz oder Arbeitsbereich durchgeführt wird, und sollte folgende Themen beinhalten:

• Arbeitsbereichs- bzw. Arbeitsplatzbezeichnung • Tätigkeitsbeschreibung • Arbeitsstoffbezeichnung • Gefährliche Inhaltsstoffe, gefährliche Zersetzungsprodukte • Gefahren für Mensch und Umwelt • Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln • Verhalten im Gefahrfall

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• Erste Hilfe • Sachgerechte Entsorgung

Die Betriebsanweisung ist für die Beschäftigten gedacht und muss deshalb in verständlicher Form, gegebenenfalls in ihrer Muttersprache verfasst sein. Das Einfügen von Gefahrensymbolen, Gebotszeichen, Verbotszeichen usw. macht die Betriebsanweisung übersichtlicher. Mehrsprachige Betriebsanweisungen können ZB. mit WINGIS dem Gefahrstoffinformations-system der BG über das Internet erstellt werden: http://www.wingis-online.de/wingisonline/Default.aspx Arbeitsstoffbezeichnung Zu unterscheiden ist, ob von vorne herein ein gefährlicher Arbeitsstoff verwendet wird oder ob dieser erst bei einem Arbeitsverfahren entsteht. Bei Verwendung von gefährlichen Arbeitsstoffen müssen zunächst die Inhalte des Sicherheitsdatenblattes berücksichtigt werden. Es sind jene Bezeichnungen anzuführen, unter denen die Arbeitnehmer den Stoff kennen. Wenn gefährliche Arbeitsstoffe bei einem Arbeitsverfahren entstehen, müssen diese hier angeführt werden z.B. Schweißrauch, Abgase durch Verbrennungs-kraftmaschinen usw. Gefährliche Inhaltsstoffe, gefährliche Zersetzungsprodukte Die Namen der Inhaltsstoffe und gegebenenfalls der Zersetzungsprodukte können aus dem Sicherheitsdatenblatt entnommen werden. Bei Unklarheiten können Sie den Inverkehrbringer des Produktes und den Unfallverhütungsdienst kontaktieren. Gefahren für Mensch und Umwelt: Die Gefahren ergeben sich aus den gefährlichen Eigenschaften der Inhaltsstoffe, den Aufnahmewegen in den Körper (oral, dermal, inhalativ) und der Art der Anwendung (sprühen, streichen, tauchen, usw.). Wichtigste Arbeitsunterlage dafür ist das Sicherheitsdatenblatt mit den Gefahrensymbolen und den R-Sätzen oder die Gefahrenpiktogramme und die H-Statements (Gefahrenhinweise). Aus dieser Gefährdungsanalyse leiten sich die Schutzmaßnahmen ab. Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln: Hier werden technische und organisatorische Schutzmaßnahmen (vor dem Schweißen Absaugung einschalten und ihre Wirksamkeit überprüfen, vor Umfüllen Erdungsklemmen anschließen, Hinweise auf Beschäftigungsbeschränkungen für Schwangere und Jugendliche, Zündquellen fernhalten, usw.) und die Verwendung von persönlicher Schutzausrüstung angeführt. Diese Schutzmaßnahmen müssen konkret formuliert werden, sodass alle Arbeitnehmer genau wissen, was gemeint ist. Die Angabe „Schutzhandschuhe verwenden“ ist nicht ausreichend. Es muss ein geeigneter Schutzhandschuh (unter Nennung von Handschuhmaterial, Type, Form....)angegeben werden, wie er den Arbeitnehmern bekannt ist. Anhaltspunkte für Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln ergeben sich aus dem Sicherheitsdatenblatt, aus den S-Sätzen oder P-Statements und aus Merkblättern der AUVA (M 705 Schutzhandschuhe, M 719 Atemschutzfilter, M 910 Lüftung am Arbeitsplatz, M 911 Absauganlagen).

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Verhalten im Gefahrfall: Für mögliche Gefahrfälle, wie unbeabsichtigtes Freisetzen (z.B. Leckagen) von Gefahrstoffen, bei denen Erstickungs-, Vergiftungs-, Brand- oder Explosionsgefahr besteht, müssen die erforderlichen Schutzmaßnahmen aufgezeigt werden. Beispiele:

• Eventuell vorhandene Alarmpläne beachten. • Gefahrenbereich räumen, absperren und Vorgesetzte informieren. • Löschen von Entstehungsbränden mit ………………, ungeeignete Löschmittel sind

anzuführen. • Verschüttete Flüssigkeit mit Bindemittel ………………… aufnehmen und in

verschließbaren Behältern aufbewahren. • Verschüttete Flüssigkeiten auffangen (z.B. Gully abdichten).

Maßnahmen zur Ersten Hilfe: Wichtige Hinweise zur Ersten Hilfe können Sie dem Sicherheitsdatenblatt entnehmen. Sie sollten in Absprache mit dem Arbeitsmediziner anführen, welche Erste Hilfe Maßnahmen getroffen werden müssen bei:

• Hautkontakt • Augenkontakt • Verschlucken • Einatmen

Die Notrufnummern müssen angegeben werden. Allfällige Vorwahlnummern für Freileitungen sind mit anzugeben. Beispiele: Ersthelfer, Notarzt, Rettung 144, Feuerwehr 122 und Vergiftungsinformationszentrale 01 406 43 43. Wird im Betrieb mit giftigen oder anderen sehr gefährlichen Arbeitsstoffen gearbeitet und ist die Unfallursache bzw. die Ursache von Gesundheitsbeschwerden eines Mitarbeiters unklar, so sind die Arbeitsmediziner auf jeden Fall über diese Arbeitsstoffe (Sicherheitsdatenblatt) zu informieren. Sachgerechte Entsorgung: Wichtige Hinweise entnehmen Sie wieder dem Sicherheitsdatenblatt. Es ist anzugeben, in welchen Gebinden die gefährlichen Abfälle gesammelt werden und mit welcher Abfallschlüsselnummer diese zu bezeichnen sind. Gegebenenfalls sind die Gefahrzettel nach ADR an den Gebinden anzubringen. Beispiel Säureabfüllstation Im Bereich Säureabfüllstation muss fallweise 30%ige Salzsäure in 5-Liter-Behälter für den internen Gebrauch abgefüllt werden. Der Vorratsbehälter ist mit der Gefahrenbezeichnung „ätzend“ und den R-Sätzen: „R34 verursacht Verätzungen“ und „R37 reizt die Atmungsorgane“ gekennzeichnet. Abgefüllt wird an einem überdachten Platz im Freien. Wie kommt man zu einer brauchbaren Betriebsanweisung?

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Schritt 1: Gefahrenanalyse Bei der Tätigkeit besteht die Gefahr von Verätzungen (irreversible Hautschädigung) an Haut und Augen durch Säurespritzer sowie Reizung der Atmungsorgane durch Säuredämpfe und –aerosole. Schritt 2: Erstellen der Betriebsanweisung Arbeitsplatz: Säureabfüllstation Tätigkeit: Händisches Abfüllen von 30%iger Salzsäure in 5-Liter-Behälter Arbeitsstoffbezeichnung: 30%ige Salzsäure Gefahren für Mensch und Umwelt: Verätzungen von Haut und Augen, die Atmungsorgane werden durch Säuredämpfe gereizt (stechender Geruch). Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln:

• Schutzbrille (Korbbrille), säurefester Schurz, säurefeste Handschuhe und Stiefel sowie Atemschutzmaske mit Filtertyp E, P2 verwenden.

• Augenspülflasche bereitstellen. Bei großflächigen Benetzungen des Körpers ist die Notfalldusche..... zu benützen.

• Bei der Umfüllstation nicht essen, trinken und rauchen. • Personen ohne Schutzkleidung dürfen im Gefahrenbereich nicht anwesend sein. • Vorratsbehälter vorsichtig öffnen, auf Überdruck achten. • Behälter dicht verschließen. • Säurebehälter kennzeichnen. • Säurebehälter in Auffangwannen lagern.

Verhalten im Gefahrfall: Bei unbeabsichtigter Freisetzung von Säure: Gefahrenstelle absichern, Vorgesetzte informieren, nach Alarmplan vorgehen. Auslaufende Säure nicht in die Kanalisation gelangen lassen und mit Bindemittel ....................... aufnehmen. Erste Hilfe: Bei Berührung mit den Augen mindestens 10 Minuten mit Wasser oder Augenspülflüssigkeit spülen u. Arzt aufsuchen. Benetzte Haut gründlich mit Wasser spülen und Arzt aufsuchen. Bei Verschlucken von Säure in kleinen Schlucken viel Wasser trinken und sofort Arzt aufsuchen. Nicht erbrechen (Gefahr einer weiteren Verätzung der Speiseröhre und der Atemwege). Telefon: Ersthelfer ……………… Rettung...................................Arzt............................ Sachgerechte Entsorgung: Nicht in die Kanalisation gelangen lassen. Verunreinigtes Bindemittel als gefährlichen Abfall (Schlüsselnummer ……...) entsorgen.

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Kennzeichnung nach den bisher gültigen EU-Richtlinien

Betriebsanweisung Arbeitsbereich: Arbeitsplatz: Säureabfüllstation Tätigkeit: Händisches Abfüllen von 30%-iger Salzsäure in 5 Liter-Behälter Gefahrstoffbezeichnung: 30%-ige Salzsäure

Gefahren für Mensch und Umwelt

Schutzmassnahmen und Verhaltensregeln Berührung mit Augen und Haut vermeiden! Korbbrille, säurefesten Schurz, Handschuhe aus ....................... und Stiefel verwenden, Augenspülflaschen bereitstellen! Bei großflächigen Benetzungen ist die Notfalldusche ........ zu verwenden Dämpfe nicht einatmen, Atemschutzmaske mit Filtertyp E,P2 verwenden. Personen, die keine persönliche Schutzausrüstung tragen, dürfen im Umkreis nicht anwesend sein. Bei der Umfüllstation nicht essen, trinken, rauchen. Vorratsbehälter vorsichtig öffnen, auf Überdruck achten. Behälter dicht verschließen. Säurebehälter kennzeichnen und in oder über Auffangwannen lagern.

Verhalten im Gefahrfall Bei unbeabsichtigter Freisetzung von Säure: Gefahrenstelle absichern, Vorgesetzte informieren, nach Alarmplan vorgehen. Auslaufende Säure nicht in die Kanalisation gelangen lassen und mit Bindemittel aufnehmen. Bindemittel steht bereit ..... (Ort) ...

Erste Hilfe Bei Berührung mit den Augen und der Haut mindestens 10 min. mit Wasser oder Augenspülflüssigkeit spülen und Arzt aufsuchen. Bei Symptomen, die offensichtlich auf Einatmen zurückzuführen sind, sofort Arzt aufsuchen. Bei Verschlucken von Säure in kleinen Schlucken sehr viel Wasser trinken und Arzt aufsuchen. Nicht erbrechen. Vergiftungsinformationszentrale: 01-406 43 43

Sachgerechte Entsorgung Nicht in die Kanalisation gelangen lassen, Fußboden und verunreinigte Gegenstände vorsichtig säubern. Verschüttete Salzsäure mit Bindemittel aufnehmen und in beständigen, verschließbaren und gekennzeichneten Gefäßen sammeln und der zuständigen Stelle zur Entsorgung übergeben.

C

Ätzend

Stoff verursacht starke Verätzungen an Augen und Haut. Die Atmungsorgane werden durch Säuredämpfe gereizt (stechender Geruch)

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Kennzeichnung nach CLP(GHS)-Verordnung

Betriebsanweisung Arbeitsbereich: Arbeitsplatz: Säureabfüllstation Tätigkeit: Händisches Abfüllen von 30%-iger Salzsäure in 5 Liter-Behälter Gefahrstoffbezeichnung: 30%-ige Salzsäure

Gefahren für Mensch und Umwelt

Schutzmassnahmen und Verhaltensregeln Berührung mit Augen und Haut vermeiden! Korbbrille, säurefesten Schurz, Handschuhe aus ....................... und Stiefel verwenden, Augenspülflaschen bereitstellen!

Bei großflächigen Benetzungen ist die Notfalldusche ........ zu verwenden Dämpfe nicht einatmen, Atemschutzmaske mit Filtertyp E,P2 verwenden. Personen, die keine persönliche Schutzausrüstung tragen, dürfen im Umkreis nicht anwesend sein. Bei der Umfüllstation nicht essen, trinken, rauchen. Vorratsbehälter vorsichtig öffnen, auf Überdruck achten. Behälter dicht verschließen. Säurebehälter kennzeichnen und in oder über Auffangwannen lagern.

Verhalten im Gefahrfall Bei unbeabsichtigter Freisetzung von Säure: Gefahrenstelle absichern, Vorgesetzte informieren, nach Alarmplan vorgehen. Auslaufende Säure nicht in die Kanalisation gelangen lassen und mit Bindemittel aufnehmen. Bindemittel steht bereit ..... (Ort) ...

Erste Hilfe Bei Berührung mit den Augen und der Haut mindestens 10 min. mit Wasser oder Augenspülflüssigkeit spülen und Arzt aufsuchen. Bei Symptomen, die offensichtlich auf Einatmen zurückzuführen sind, sofort Arzt aufsuchen. Bei Verschlucken von Säure in kleinen Schlucken sehr viel Wasser trinken und Arzt aufsuchen. Nicht erbrechen. Vergiftungsinformationszentrale: 01-406 43 43

Sachgerechte Entsorgung Nicht in die Kanalisation gelangen lassen, Fußboden und verunreinigte Gegenstände vorsichtig säubern. Verschüttete Salzsäure mit Bindemittel aufnehmen und in beständigen, verschließbaren und gekennzeichneten Gefäßen sammeln und der zuständigen Stelle zur Entsorgung übergeben.

H314 Verursacht schwere Verätzungen der Haut und Augenschäden. H335 Kann die Atemwege reizen (stechender Geruch).

Gefahr

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ANHANG Gefahrenpiktogramme nach CLP(GHS)-Verordnung (mit Bezeichnung) Signalwörter nach CLP(GHS)-Verordnung Ein Signalwort muss zu den Gefahrenpiktogrammen angegeben werden; wenn bei Kennzeichnung mit mehreren Gefahrenpiktogrammen beide Signalwörter zutreffen, ist nur mit dem Signalwort "Gefahr" zu kennzeichnen.

GEFAHR ACHTUNG

GHS01 GHS02 GHS03

GHS04 GHS09

GHS06 GHS08 GHS05 GHS07

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Liste der H-Statements (H = Hazard) H-Statements sind weltweit gültig, EUH-Statements sind nur in der EU vorgeschrieben H200

Instabil, explosiv.

H201

Explosiv, Gefahr der Massenexplosion.

H202

Explosiv; große Gefahr durch Splitter, Spreng- und Wurfstücke.

H203

Explosiv; Gefahr durch Feuer, Luftdruck oder Splitter, Spreng- und Wurfstücke.

H204

Gefahr durch Feuer oder Splitter, Spreng- und Wurfstücke.

H205

Gefahr der Massenexplosion bei Feuer.

H220

Extrem entzündbares Gas.

H221

Entzündbares Gas.

H222

Extrem entzündbares Aerosol.

H223

Entzündbares Aerosol.

H224

Flüssigkeit und Dampf extrem entzündbar.

H225

Flüssigkeit und Dampf leicht entzündbar.

H226

Flüssigkeit und Dampf entzündbar.

H228

Entzündbarer Feststoff.

H240

Erwärmung kann Explosion verursachen.

H241

Erwärmung kann Brand oder Explosion verursachen.

H242

Erwärmung kann Brand verursachen.

H250

Entzündet sich in Berührung mit Luft von selbst.

H251

Selbsterhitzugsfähig; kann in Brand geraten.

H252

In großen Mengen selbsterhitzungsfähig; kann in Brand geraten.

H260

In Berührung mit Wasser entstehen entzündbare Gase, die sich spontan entzünden können.

H261

In Berührung mit Wasser entstehen entzündbare Gase.

H270

Kann Brand verursachen oder verstärken; Oxidationsmittel.

H271

Kann Brand oder Explosion verursachen; starkes Oxidationsmittel.

H272

Kann Brand verstärken; Oxidationsmittel.

H280

Enthält Gas unter Druck; kann bei Erwärmung explodieren.

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H281

Enthält tiefkaltes Gas; kann Kälteverbrennungen oder -verletzungen verursachen.

H290

Kann gegenüber Metallen korrosiv sein.

H300

Lebensgefahr bei Verschlucken.

H301

Giftig bei Verschlucken.

H302

Gesundheitsschädlich bei Verschlucken.

H304

Kann bei Verschlucken und Eindringen in die Atemwege tödlich sein.

H310

Lebensgefahr bei Hautkontakt.

H311

Giftig bei Hautkontakt.

H312

Gesundheitsschädlich bei Hautkontakt.

H314

Verursacht schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden.

H315

Verursacht Hautreizungen.

H317

Kann allergische Hautreaktionen verursachen.

H318

Verursacht schwere Augenschäden.

H319

Verursacht schwere Augenreizung.

H330

Lebensgefahr bei Einatmen.

H331

Giftig bei Einatmen.

H332

Gesundheitsschädlich bei Einatmen.

H334

Kann bei Einatmen Allergie, asthmaartige Symptome oder Atembeschwerden verursachen.

H335

Kann die Atemwege reizen.

H336

Kann Schläfrigkeit und Benommenheit verursachen.

H340

Kann genetische Defekte verursachen (Expositionsweg angeben, sofern schlüssig belegt ist, dass diese Gefahr bei keinem anderen Expositionsweg besteht).

H341

Kann vermutlich genetische Defekte verursachen (Expositionsweg angeben, sofern schlüssig belegt ist, dass diese Gefahr bei keinem anderen Expositionsweg besteht).

H350

Kann Krebs erzeugen (Expositionsweg angeben, sofern schlüssig belegt ist, dass diese Gefahr bei keinem anderen Expositionsweg besteht).

H351

Kann vermutlich Krebs erzeugen (Expositionsweg angeben, sofern schlüssig belegt ist, dass diese Gefahr bei keinem anderen Expositionsweg besteht).

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H360

Kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen oder das Kind im Mutterleib schädigen (sofern bekannt, konkrete Wirkung angeben) (Expositionsweg angeben, sofern schlüssig belegt ist, dass die Gefährdung bei keinem anderen Expositionsweg besteht).

H361

Kann vermutlich die Fruchtbarkeit beeinträchtigen oder das Kind im Mutterleib schädigen (sofern bekannt, konkrete Wirkung angeben) (Expositionsweg angeben, sofern schlüssig belegt ist, dass die Gefährdung bei keinem anderen Expositionsweg besteht).

H362

Kann Säuglinge über die Muttermilch schädigen.

H370

Schädigt die Organe (oder alle betroffenen Organe nennen, sofern bekannt) (Expositionsweg angeben, sofern schlüssig belegt ist, dass diese Gefahr bei keinem anderen Expositionsweg besteht).

H371

Kann die Organe schädigen (oder alle betroffenen Organe nennen, sofern bekannt) (Expositionsweg angeben, sofern schlüssig belegt ist, dass diese Gefahr bei keinem anderen Expositionsweg besteht).

H372

Schädigt die Organe (alle betroffenen Organe nennen) bei längerer oder wiederholter Exposition (Expositionsweg angeben, wenn schlüssig belegt ist, dass diese Gefahr bei keinem anderen Expositionsweg besteht).

H373

Kann die Organe schädigen (alle betroffenen Organe nennen) bei längerer oder wiederholter Exposition (Expositionsweg angeben, wenn schlüssig belegt ist, dass diese Gefahr bei keinem anderen Expositionsweg besteht).

H400

Sehr giftig für Wasserorganismen.

H410

Sehr giftig für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung.

H411

Giftig für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung.

H412

Schädlich für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung.

H413

Kann für Wasserorganismen schädlich sein, mit langfristiger Wirkung.

EUH001

In trockenem Zustand explosionsgefährlich.

EUH006

Mit und ohne Luft explosionsfähig.

EUH014

Reagiert heftig mit Wasser.

EUH018

Kann bei Verwendung explosionsfähige/entzündbare Dampf/Luft-Gemische bilden.

EUH019

Kann explosionsfähige Peroxide bilden.

EUH029

Entwickelt bei Berührung mit Wasser giftige Gase.

EUH031

Entwickelt bei Berührung mit Säure giftige Gase.

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EUH032

Entwickelt bei Berührung mit Säure sehr giftige Gase.

EUH044

Explosionsgefahr bei Erhitzen unter Einschluss.

EUH059

Die Ozonschicht schädigend.

EUH066

Wiederholter Kontakt kann zu spröder oder rissiger Haut führen.

EUH070

Giftig bei Berührung mit den Augen.

EUH071

Wirkt ätzend auf die Atemwege.

EUH201

Enthält Blei. Nicht für den Anstrich von Gegenständen verwenden, die von Kindern gekaut oder gelutscht werden könnten. Warnung! Enthält Blei.

EUH202

Cyanacrylat. Gefahr. Klebt innerhalb von Sekunden Haut und Augenlider zusammen. Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen.

EUH203

Enthält Chrom (VI). Kann allergische Reaktionen hervorrufen.

EUH204

Enthält Isocyanate. Kann allergische Reaktionen hervorrufen.

EUH205

Enthält epoxidhaltige Verbindungen. Kann allergische Reaktionen hervorrufen.

EUH206

Achtung! Nicht zusammen mit anderen Produkten verwenden, da gefährliche Gase (Chlor) freigesetzt werden können.

EUH207

Achtung! Enthält Cadmium. Bei der Verwendung entstehen gefährliche Dämpfe. Hinweise des Herstellers beachten. Sicherheitsanweisungen einhalten.

EUH208

Enthält (Name des sensibilisierenden Stoffes). Kann allergische Reaktionen hervorrufen.

EUH209

Kann bei Verwendung leicht entzündbar werden.

EUH209A Kann bei Verwendung entzündbar werden.

EUH210

Sicherheitsdatenblatt auf Anfrage erhältlich.

EUH401

Zur Vermeidung von Risiken für Mensch und Umwelt die Gebrauchsanleitung einhalten.

Liste der P-Statements (P = precautionary) sowie der zulässigen Kombinationen P101

Ist ärztlicher Rat erforderlich, Verpackung oder Etikett bereithalten.

P102

Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen.

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P103

Vor Gebrauch Etikett lesen.

P201

Vor Gebrauch besondere Anweisungen einholen.

P202

Vor Handhabung sämtliche Sicherheitsratschläge lesen und verstehen.

P210

Von Hitze/Funken/offener Flamme/heißen Oberflächen fernhalten. Nicht rauchen.

P211

Nicht in offene Flamme oder andere Zündquelle sprühen.

P220

Von Kleidung/…/brennbaren Materialien fernhalten/entfernt aufbewahren.

P221

Vermischung mit brennbaren Stoffen/… unter allen Umständen vermeiden.

P222

Berührung mit Luft vermeiden.

P223

Berührung mit Wasser wegen heftiger Reaktion und möglichem Aufflammen unbedingt vermeiden.

P230

Feucht halten mit …

P231

Unter inertem Gas handhaben.

P232

Vor Feuchtigkeit schützen.

P233

Behälter dicht verschlossen halten.

P234

Nur im Originalbehälter aufbewahren.

P235

Kühl halten.

P240

Behälter und zu befüllende Anlage erden.

P241

Explosionsgeschützte elektrische Anlagen/Lüftungsanlagen/Beleuchtungsanlagen /.../ verwenden.

P242

Nur funkenfreies Werkzeug verwenden.

P243

Maßnahmen gegen elektrostatische Aufladungen treffen.

P244

Druckminderventile frei von Fett und Öl halten.

P250

Nicht schleifen/stoßen/…/reiben.

P251

Behälter steht unter Druck: Nicht durchstechen oder verbrennen, auch nicht nach der Verwendung.

P260

Staub/ Rauch/ Gas/ Nebel/ Dampf/ Aerosol nicht einatmen.

P261

Einatmen von Staub/ Rauch/ Gas/ Nebel/ Dampf/ Aerosol vermeiden.

P262

Nicht in die Augen, auf die Haut oder auf die Kleidung gelangen lassen.

P263

Berührung während der Schwangerschaft/der Stillzeit vermeiden.

P264

Nach Gebrauch … gründlich waschen.

P270

Bei Verwendung dieses Produkts nicht essen, trinken oder rauchen.

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P271

Nur im Freien oder in gut belüfteten Räumen verwenden.

P272

Kontaminierte Arbeitskleidung soll am Arbeitsplatz verbleiben.

P273

Freisetzung in die Umwelt vermeiden.

P280

Schutzhandschuhe/ Schutzkleidung/ Augenschutz/ Gesichtsschutz tragen.

P281

Vorgeschriebene persönliche Schutzausrüstung verwenden.

P282

Schutzhandschuhe/Gesichtsschild/Augenschutz mit Kälteisolierung tragen.

P283

Feuerbeständige/flammbeständige/feuerhemmende/flammhemmende Kleidung tragen.

P284

Atemschutz tragen.

P285

Bei unzureichender Belüftung Atemschutz tragen.

P231 + P232

Unter inertem Gas handhaben. Vor Feuchtigkeit schützen.

P235 + P410

Kühl halten. Vor Sonnenbestrahlung schützen.

P301

BEI VERSCHLUCKEN:

P302

BEI BERÜHRUNG MIT DER HAUT:

P303

BEI BERÜHRUNG MIT DER HAUT (oder dem Haar):

P304

BEI EINATMEN:

P305

BEI BERÜHRUNG MIT DEN AUGEN:

P306

BEI BERÜHRUNG MIT DER KLEIDUNG:

P307

BEI Exposition:

P308

BEI Exposition oder Verdacht:

P309

BEI Exposition oder Unwohlsein:

P310

Sofort GIFTINFORMATIONSZENTRUM oder Arzt anrufen.

P311

GIFTINFORMATIONSZENTRUM oder Arzt anrufen.

P312

Bei Unwohlsein GIFTINFORMATIONSZENTRUM oder Arzt anrufen.

P313

Ärztlichen Rat einholen/ärztliche Hilfe hinzuziehen.

P314

Bei Unwohlsein ärztlichen Rat einholen/ärztliche Hilfe hinzuziehen.

P315

Sofort ärztlichen Rat einholen/ärztliche Hilfe hinzuziehen.

P320

Gezielte Behandlung dringend erforderlich (siehe … auf diesem Kennzeichnungsetikett).

P321

Gezielte Behandlung (siehe … auf diesem Kennzeichnungsetikett).

P322

Gezielte Maßnahmen (siehe … auf diesem Kennzeichnungsetikett).

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P330

Mund ausspülen.

P331

KEIN Erbrechen herbeiführen.

P332

Bei Hautreizung:

P333

Bei Hautreizung oder -ausschlag:

P334

In kaltes Wasser tauchen/nassen Verband anlegen.

P335

Lose Partikel von der Haut abbürsten.

P336

Vereiste Bereiche mit lauwarmem Wasser auftauen. Betroffenen Bereich nicht reiben.

P337

Bei anhaltender Augenreizung:

P338

Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter ausspülen.

P340

Die betroffene Person an die frische Luft bringen und in einer Position ruhigstellen, in der sie leicht atmet.

P341

Bei Atembeschwerden die betroffene Person an die frische Luft bringen und in einer Position ruhigstellen, in der sie leicht atmet.

P342

Bei Symptomen der Atemwege:

P350

Behutsam mit viel Wasser und Seife waschen.

P351

Einige Minuten lang behutsam mit Wasser ausspülen.

P352

Mit viel Wasser und Seife waschen.

P353

Haut mit Wasser abwaschen/duschen.

P360

Vor Ablegen der Kleidung kontaminierte Kleidung und Haut sofort mit viel Wasser abwaschen.

P361

Alle kontaminierten Kleidungsstücke sofort ausziehen.

P362

Kontaminierte Kleidung ausziehen und vor erneutem Tragen waschen.

P363

Kontaminierte Kleidung vor erneutem Tragen waschen.

P370

Bei Brand:

P371

Bei Großbrand und großen Mengen:

P372

Explosionsgefahr bei Brand.

P373

KEINE Brandbekämpfung, wenn das Feuer explosive Stoffe erreicht.

P374

Brandbekämpfung mit üblichen Vorsichtsmaßnahmen aus angemessener Entfernung

P375

Wegen Explosionsgefahr Brand aus der Entfernung bekämpfen.

P376

Undichtigkeit beseitigen, falls gefahrlos möglich.

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P377

Brand bei Gasleckage: Nicht löschen, bis Leckage gefahrlos gestoppt werden kann.

P378

… zum Löschen verwenden.

P380

Umgebung räumen.

P381

Alle Zündquellen entfernen, falls gefahrlos möglich.

P390

Verschüttete Mengen aufnehmen, um Materialschäden zu vermeiden.

P391

Verschüttete Mengen aufnehmen.

P301 + P310

BEI VERSCHLUCKEN: Sofort GIFTINFORMATIONSZENTRUM oder Arzt anrufen.

P301 + P312

BEI VERSCHLUCKEN: Bei Unwohlsein GIFTINFORMATIONSZENTRUM oder Arzt anrufen.

P301 + P330 + P331

BEI VERSCHLUCKEN: Mund ausspülen. KEIN Erbrechen herbeiführen.

P302 + P334

BEI BERÜHRUNG MIT DER HAUT: In kaltes Wasser tauchen/nassen Verband anlegen.

P302 + P350

BEI BERÜHRUNG MIT DER HAUT: Behutsam mit viel Wasser und Seife waschen.

P302 + P352

BEI BERÜHRUNG MIT DER HAUT: Mit viel Wasser und Seife waschen.

P303 + P361 + P353

BEI BERÜHRUNG MIT DER HAUT(oder dem Haar): Alle kontaminierten Kleidungsstücke sofort ausziehen. Haut mit Wasser abwaschen/duschen.

P304 + P340

BEI EINATMEN: Die betroffene Person an die frische Luft bringen und in einer Position ruhigstellen, in der sie leicht atmet.

P304 + P341

BEI EINATMEN: Bei Atembeschwerden die betroffene Person an die frische Luft bringen und in einer Position ruhigstellen, in der sie leicht atmet.

P305 + P351 + P338

BEI BERÜHRUNG MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser ausspülen. Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter ausspülen.

P306 + P360

BEI BERÜHRUNG MIT DER KLEIDUNG: Vor Ablegen der Kleidung kontaminierte Kleidung und Haut sofort mit viel Wasser waschen.

P307 + P311

BEI Exposition: GIFTINFORMATIONSZENTRUM oder Arzt anrufen.

P308 + P313

BEI Exposition oder Verdacht: Ärztlichen Rat einholen/ärztliche Hilfe hinzuziehen.

P309 + P311

BEI Exposition oder Unwohlsein: GIFTINFORMATIONSZENTRUM oder Arzt anrufen.

P332 + P313

Bei Hautreizung: Ärztlichen Rat einholen/ärztliche Hilfe hinzuziehen.

P333 + P313

Bei Hautreizung oder -ausschlag: Ärztlichen Rat einholen/ärztliche Hilfe hinzuziehen.

P335 + P334

Lose Partikel von der Haut abbürsten. In kaltes Wasser tauchen/nassen Verband anlegen.

P337 + P313

Bei anhaltender Augenreizung: Ärztlichen Rat einholen/ärztliche Hilfe hinzuziehen.

Page 35: Merkblatt M 302 Arbeiten mit gefährlichen Arbeitsstoffen ... · deren Beauftragte über den Sicherheits- und Gesundheitsschutz besteht bei allen Gefahren – nicht nur bei chemischen

P342 + P311

Bei Symptomen der Atemwege: GIFTINFORMATIONSZENTRUM oder Arzt anrufen.

P 370 + P376

Bei Brand: Undichtigkeit beseitigen, falls gefahrlos möglich.

P370 + P378

Bei Brand: … zum Löschen verwenden.

P370 + P380

Bei Brand: Umgebung räumen.

P370 + P380 + P375

Bei Brand: Umgebung räumen. Wegen Explosionsgefahr Brand aus der Entfernung bekämpfen.

P371 + P380 + P375

Bei Großbrand und großen Mengen: Umgebung räumen. Wegen Explosionsgefahr Brand aus der Entfernung bekämpfen.

P401

… aufbewahren.

P402

An einem trockenen Ort aufbewahren.

P403

An einem gut belüfteten Ort aufbewahren.

P404

In einem geschlossenen Behälter aufbewahren.

P405

Unter Verschluss aufbewahren.

P406

In korrosionsfestem/… Behälter mit korrosionsfester Auskleidung aufbewahren.

P407

Luftspalt zwischen Stapeln/Paletten lassen.

P410

Vor Sonnenbestrahlung schützen.

P411

Bei Temperaturen nicht über …°C/…°F aufbewahren.

P412

Nicht Temperaturen über 50 °C/ 122 °F aussetzen.

P413

Schüttgut in Mengen von mehr als …kg/…lbs bei Temperaturen nicht über …°C/…°F aufbewahren.

P420

Von anderen Materialien entfernt aufbewahren.

P422

Inhalt in/unter … aufbewahren.

P402 + P404

An einem trockenen Ort aufbewahren. In einem geschlossenen Behälter aufbewahren.

P403 + P233

An einem gut belüfteten Ort aufbewahren. Behälter dicht verschlossen halten.

P403 + P235

An einem gut belüfteten Ort aufbewahren. Kühl halten.

P410 + P403

Vor Sonnenbestrahlung schützen. An einem gut belüfteten Ort aufbewahren.

P410 + P412

Vor Sonnenbestrahlung schützen. Nicht Temperaturen über 50 °C/ 122 °F aussetzen.

P411 + P235

Bei Temperaturen nicht über …°C/…°F aufbewahren. Kühl halten.

P501

Inhalt/Behälter … zuführen.