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Anpacken mit Erfahrung Unternehmen setzen auf die Generation 50plus.

mitnmang - Initiative für Arbeit 50 Plus Imagebroschüre

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DESCRIPTION

mitnmang unterstützt ältere Lang­zeit­arbeits­lose ab dem 50. Lebens­jahr bei der Stellen­suche und Arbeits­auf­nahme durch pro­fessionelle Be­ratung und Be­treuung. Unser Ziel ist es der Gene­ration 50plus Chancen auf dem Arbeits­markt zu eröffnen und damit die Teil­habe an der Ge­sell­schaft zu fördern. Die vorliegende Imagebroschüre ist eine Dokumentation erfolgreicher Integrationen von Menschen der Generation 50 Plus in den Arbeitsmarkt im Rahmen der mitnmang-Initiative.

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Page 1: mitnmang - Initiative für Arbeit 50 Plus Imagebroschüre

Anpacken mit ErfahrungUnternehmen setzen auf die Generation 50plus.

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Dank Wir danken allen Beteiligten für die Unterstützung.

Impressum

Herausgeber: Jobcenter team.arbeit.hamburgmitnmang Initiative für Arbeit – 50plusKrohnstieg 4522415 Hamburg

Redaktion: Franziska Gevert

Gestaltung: Atelier Hurra

Fotografie: Olaf Martens

Text: Jonas Helbig

Druck: Europrint medien GmbH

© Hamburg 2014mitnmang Initiative für Arbeit – 50plus

Alle Rechte vorbehalten.

Unterstützt und gefördert durch das:

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sieben Menschen,sieben Erfolge

mitnmang – Ihr Kontakt 2

Vorwort 3

»Mit Einsatz« Angela Conradi in der Privatpraxis Dr. med. Frank Striebel 4

»Mitlernen« Michael Kühn bei Ingo´s Fahrschul Team 6

»Mitmischen«Rolf Steffens bei Audio Reference GmbH 8

»Mit Gelassenheit«Waldemar Fast bei Schröder Rowing Service GmbH 10

«Mit der Zeit«KS beim Bestattungshaus Bischoff 12

«Miteinander«Sönke Gadow bei Runge -TSN GmbH 14

«Mit Gewinn«Klaus Linke bei Friedrich Schütt + Sohn Baugesellschaft mbH & Co. KG 16

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Wenn Sie qualifi zierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer für Ihr Unternehmen suchen, dann fi nden Sie hier Ihren richtigen Ansprechpartner.

» PlönTel.: 04522 / 76 46 - 333

E - Mail: [email protected]

» SegebergE - Mail: [email protected]

» LübeckThomas Hesemeier

Tel.: 0451 / 58 83 60

E - Mail: [email protected]

» StormarnTel.: 040 / 41 62 74 - 172

E - Mail: [email protected]

» Herzogtum LauenburgNordkreis (Mölln, Ratzeburg) Tel.: 04542 / 85 52 93

Südkreis (Geesthacht, Schwarzenbek) Tel.: 04151 / 89 81 29

E - Mail: [email protected]

» HamburgTel.:040 / 23 80 58 - 318 oder - 314

E - Mail: [email protected]

mitnmang –Ihr Kontakt

Plön

Segeberg

Lübeck

Stormarn

Hamburg

HerzogturmLauenburg

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Vorwort

Sehr geehrte Damen und Herren,

was Sie hier in der Hand halten, ist nicht nur eine Informations-broschüre, sondern eine Dokumentation über Menschen und über unseren Arbeitsmarkt, über unsere nördliche Region und eine alternde Gesellschaft. Sie handelt von zukunftsorientierten Arbeitgebern, von Unternehmergeist und Chancendenken, von älteren Arbeitnehmern, die aus verschiedenen Gründen ihre Stelle aufgeben mussten oder verloren haben – und von Neuanfang. Vor allem handelt sie davon, dass in vielen Unter-nehmen Vorurteile gegen ältere Beschäftigte abgelegt werden.

Bei mitnmang kennen wir beide Seiten: die von Arbeitgebern und die von Arbeitslosen. Wir führen sie gezielt zusammen, klären vorab die fachlichen Rahmenbedingungen, entwickeln transparente Personal- und Stellenprofi le und treffen eine sorgfältige Auswahl für Arbeitgeber – aus zahlreichen Branchen. Das ist unser Auftrag. Und darum stehen wir in gutem Kontakt zu Arbeitgebern, die von den Vorteilen ihrer älteren Mitarbeiter überzeugt sind. Ältere Arbeitnehmer haben Lebens- und Be-rufserfahrung. Sie besitzen Verantwortungsbewusstsein, eine

große Urteilskraft und Gelassenheit in Stresssituationen. Sie behalten bei hoher Belastung den Überblick, beherrschen ihr Sachgebiet und kennen interne Umgangsformen.

Unter dem Dach der alliance 50plus haben sich Arbeitgeber mit uns zusammengeschlossen, um zu signalisieren, dass wir gesellschaftliche Vorurteile abbauen können. Gemeinsam setzen wir uns für eine starke Durchmischung von Jung und Alt in Unternehmen ein und damit für eine höhere Beschäftigung älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Anhand von sie-ben Beispielen möchten wir Ihnen zeigen, wie Arbeitgeber und ehemalige Arbeitslose über 50 sich begegneten und welche Kompetenzen Arbeitgeber an ihnen heute besonders schätzen.

Wir freuen uns, wenn auch Sie bei der Suche nach Personal auf uns zukommen würden. Wir haben viel erreicht, doch viel ist nicht genug. Wir brauchen Verstärkung.

Mit freundlichen Grüßen

Ulrich ElsweierGF Jobcenter Herzogtum Lauenburg

Gerhard KerssenGF Jobcenter Kreis Plön

Michael KnappGF Jobcenter Kreis Segeberg

Friedhelm SiepeGF Jobcenter team.arbeit.hamburg

Joachim TagGF Jobcenter Lübeck

Doris Ziethen - RennholzGF Jobcenter Stormarn

Ulrich Elsweier

Gerhard Kerssen

Joachim Tag

Doris Ziethen - Rennholz

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Mit Einsatz » Angela Conradi in der Privatpraxis Dr. med. Frank Striebel

Dr. med. Frank Striebel und Angela Conradi

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Frank Striebel und Angela Conradi haben etwas gemeinsam. Beide ergriffen Eigeninitiative. Im Fall von Frank Striebel bedeutet dies, dass er seine Anstellung als Chefarzt einer Privatklinik im Jahr 2009 aufgab und stattdessen in Hamburg Uhlenhorst seine eigene Privatpraxis eröffnete. Seither verfolgt der 54 - Jährige dort erfolgreich den ganzheitlichen Ansatz der, wie er es nennt, „Integrative Medizin“: eine Methode, bei der hochschulmedizi-nische Diagnostik und Therapie mit einem komplementär- bzw. alternativmedizinischen Konzept kombiniert werden.

Bei Angela Conradi bestand die Eigeninitiative darin, nach langer Unterbrechung ihre ursprünglich erlernte Profession als Arzthelferin wiederaufzunehmen. Fast zwei Jahrzehnte hatte die 58 - jährige Mutter eines Kindes in diesem Beruf gearbeitet, bevor sie durch Zufall in den Einzelhandel wechselte. Zunächst in einem Geschäft am Flughafen tätig, leitete sie anschließend für mehrere Jahre die Filiale eines Kindermodeherstellers. Im März 2013 musste der Laden plötzlich schließen. Angela Con-radi verlor keine Zeit, entschied sich, es noch einmal als Arzthel-ferin zu probieren, und schickte proaktiv Bewerbungen los.

Ihre jeweilige Eigeninitiative sollte die beiden Hamburger zusam-menbringen. Frank Striebel reagierte auf die Bewerbung der gelernten Arzthelferin, lud sie zu einem Probearbeitstag in seine Praxis ein und gab ihr im Anschluss an ein sechswöchiges, durch mitnmang finanziertes Praktikum eine Festanstellung auf Probe. Wie man Angela Conradi später im Team der Arztpraxis bestätigte, verdankt sie die Stelle besonders ihrer Bereitschaft zu einem Praktikum. Gerade weil sie diese schon im Anschreiben unterstrich, fand die Bewerbung spezielle Beachtung.

Frank Striebel schätzt vor allem die Lebenserfahrung seiner neuen Mitarbeiterin sowie ihre damit einhergehende „warm-herzige, mütterliche Art“. Ihre Ruhe und Gelassenheit erzeuge Geborgenheit und trage so entscheidend zu jener ange-nehm - vertrauten Atmosphäre bei, die für ihn eine Privatpraxis ausmacht. Nicht minder gefällt ihm an ihr der unbedingte Wille, sich wieder in den alten Beruf hineinzufinden. Engagiert setze sie sich mit Neuem, von der Software bis zu komplementärme-dizinischen Aspekten auseinander und scheue diesbezüglich auch nicht – das imponiert dem Arzt besonders – davor zurück, in bestimmten Situationen ehrlich zu sagen, dass sie etwas erst noch lernen muss.

Mögliche Wissensdefizite stimmten Angela Conradis anfangs durchaus bedenklich. Insbesondere verunsicherte sie der Umstand, nach einer derartig langen Phase fehlender Praxis wieder direkt am Patienten arbeiten zu müssen, also etwa Blut abzunehmen oder Infusionen zu legen. Die Bedenken erwie-sen sich als unbegründet. „Was einem alles wieder so einfällt“, staunt die Arzthelferin über ihren sofort liebgewonnenen neuen Arbeitsplatz, „das ist doch irre“. Frank Striebel hat sie bei der Auffrischung ihres Wissens von Beginn an unterstützt, hat sie mit ruhiger Hand eingewiesen und freut sich heute darüber, dass eine „gute Balance“ in seiner Praxis vorherrscht, dass also die Arbeit „zügig und kompetent erledigt wird und dass trotzdem eine schöne Atmosphäre da ist“. Die Entstehungsge-schichte dieses Arbeitsverhältnisses zeigt damit eines ganz deut-lich: Egal wo man im Leben steht, Eigeninitiative zahlt sich aus.

Dr. med. Frank Striebel über die Zusammenarbeit mit der Generation 50plus:

»Ich arbeite gerne mit erfahrenen Menschen zusammen.«

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Mitlernen» Michael Kühn bei Ingo´s Fahrschul Team

Micheal Kühn

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Ingo Eschstruth hat seine Meinung geändert. Als der 49 - Jäh-rige im Jahr 2004 selbst Inhaber einer Fahrschule wurde, da wollte er ausschließlich junge Ausbilder. Ein junges Team mit ihm als Ältestem an der Spitze, dachte er, zieht junge Kunden an. Im Laufe der Zeit musste er jedoch die Erfahrung machen, dass jüngere Mitarbeiter „tendenziell nicht so zuverlässig“ sind. Er entdeckte für sich die Vorzüge älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer: eine andere Einstellung zum Beruf, ein hohes Verantwortungsbewusstsein gegenüber Kundschaft und Arbeitgeber sowie eine ausgeprägte Loyalität zum Unternehmen. Entsprechend suchte er in einer Situation, in der er dringend ei-nen neuen Fahrlehrer benötigte, gezielt nach älteren Mitarbeitern.

Hierbei kam ihm Regina Meyer von mitnmang zu Hilfe. Un-kompliziert, schnell und versiert, erinnert sich Ingo Eschstruth, vermittelte sie ihm Anfang 2013 Michael Kühn. Für den 54 - Jährigen bedeutete dies das glückliche Ende einer Odysseeaus gesundheitlichen Problemen und Phasen längerer Arbeits-losigkeit. Geplagt von immer wiederkehrenden Rückenbe-schwerden, diversen Operationen und Rehas hatte sich der gelernte Maschinenschlosser und Flugzeugmechaniker spätestens 2009 eingestehen müssen, dass er in seinen bis dahin erfolgreich ausgeübten Berufen nicht weitermachen konnte. Weil Dauerarbeitslosigkeit oder Frühverrentung für ihn jedoch nicht infrage kamen, entschloss sich Michael Kühn zu einem Neuanfang. Er musste umschulen. Seine Frau brachte ihn auf den Beruf des Fahrlehrers. Nach einjähriger Ausbildung in Rendsburg bestand er einen Tag vor seinem 50. Geburtstag die Fahrlehrerfachprüfung. Allerdings war das Glück anfänglich nicht auf seiner Seite. So hatte ihn seine Ausbildungsfahrschule

»Ich habe mit meinen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Generation 50plus ein erfahrenes, stabiles, loyales und vielseitiges Team bilden können.«

Sagt Ingo Eschstruth (rechts), Inhaber der Fahrschule Ingo’s Fahrschul Team.

zwar übernommen, musste ihn aber mangels Arbeit bereits nach einem Jahr wieder entlassen. Konfrontiert mit diesem Rückschlag kam plötzlich doch die Wende – Ingo Eschstruths dringender Bedarf nach einem neuen Fahrlehrer. Frau Meyer war zur Stelle und arrangierte ein Treffen zu dritt.

Beide Männer loben die Arbeit von mitnmang. Ohne Schwierig-keiten habe man sich geeinigt, wie Michael Kühn der Wieder-einstieg gelingen und das Jobcenter dabei Unterstützung leisten kann. Ingo Eschstruth stellte ihn zunächst befristet auf ein Jahr ein. Neben den Vorzügen, die ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mitbringen, war hierbei insbesondere seine Persönlichkeit entscheidend. Er fügte sich gut in die Firma ein. „Im Bewerbungsgespräch“, so Ingo Eschstruth, „kann ich nicht beurteilen, ob ein Fahrlehrer gut ist. Ich kann nur die Frage beantworten: Passt der Mitarbeiter ins Team? Unterstützt und bereichert uns die Person? Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit, Zuverläs-sigkeit, Altersstruktur, das passte.“

Mittlerweile ist Michael Kühn festangestellt. Er hat sich etabliert, nimmt die Rolle des ruhigen Fahrlehrers ein. Insofern harmoniert er bestens mit Ingo Eschstruths Vorstellung von einem Team, das nach Kundenbedürfnissen diversifiziert ist und in dem sich Jung und Alt gegenseitig bereichern. Mehr noch schei-nen die Aussichten für ein langes Arbeitsverhältnis gut zu sein. Nicht nur legt Ingo Eschstruth bei seinen Fahrzeugen Wert auf höchsten Komfort, sondern er kontrolliert auch regelmäßig die Arbeitsbelastung seiner 25 bis 62 - jährigen Belegschaft, achtet also genau auf altersgerechte Bedingungen.

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Mitmischen» Rolf Steffens bei Audio Reference GmbH

Rolf Steffens

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Wenn es darum geht, den perfekten Ton zu treffen, dann ist man bei Mansour Mamaghani genau richtig. Der Hamburger Un-ternehmer hat sich mit seiner Firma Audio Reference auf den Vertrieb von hochwertiger Audio- und audiovisueller Technologie spezialisiert. Sein Anspruch ist es, eine Kundschaft zufrieden-zustellen, der das Bestmögliche gerade gut genug erscheint. Hierbei setzt er nicht nur auf Produkte von höchster Qualität, sondern auch auf die richtige Belegschaft.

Zu Letzterer gehört für Mansour Mamaghani neben kompetenten, sich langfristig an das Unternehmen bindenden Beschäftigten vor allem ein guter Generationenmix. So ist knapp die Hälfte seiner 14 - köpfigen Belegschaft älter als 50 Jahre. „Über 50 - jährige Personen“, erläutert er seine Personalphilosophie, „sind meist sehr vertrauensvolle, zuverlässige Mitarbeiter. Es gibt viele Mitarbeiter, die jung sind und tausend Sachen im Kopf haben, und wenn man dann sagt: ‚Bitte genau kontrol-lieren‘, dann funktioniert es nicht so gut. Das ist natürlich nicht immer so. Aber ich habe oft gute Erfahrungen gemacht mit älteren Mitarbeitern, die gewissenhaft und präzise arbeiten.“

Der 58 - jährige Rolf Steffens ist so jemand, der genau hinsieht, zuverlässig und gründlich arbeitet. Deshalb hat der frühere KFZ - Schlosser, Lagerverwalter und Unternehmer in der Abfall-wirtschaft nach krankheitsbedingter Arbeitslosigkeit im Juni 2013 auch eine Festanstellung als Leiter der Lagerwirtschaft

»Solange ältere Arbeitnehmer tatsächlich arbeiten wollen, denke ich, sollten sie das auch machen und die Möglichkeit dazu bekommen.«

Mansour Mamaghani (rechts), Geschäfts- führer der Firma Audio Reference GmbH über seine Anstellungspolitik.

bei Audio Reference erhalten. mitnmang leistete dabei finanzielle Unterstützung. Wie Mansour Mamaghani unterstreicht, waren es jedoch weniger die Zuschüsse durch mitnmang als eben die Persönlichkeit und Erfahrung von Rolf Steffens, die nach einem sechswöchigen Praktikum zu seiner Einstellung führten.

Das eingegangene Arbeitsverhältnis entpuppte sich schnell als eine Win - win - Situation. Rolf Steffens, der seit einem Krebsleiden schwerbehindert ist, findet bei Audio Reference hervorragende Arbeitsbedingungen. Man achtet darauf, dass körperlich schwere Arbeiten von niemandem allein erledigt werden müssen, und es gibt für die Belegschaft zusätzlich zu regelmäßigen Fortbildungen sechs unternehmensfinanzierte Plätze im Sport-studio. „Ich bin sehr froh“, resümiert er, „dass ich wieder Arbeit habe – und das erste eigene Geld seit acht Jahren verdiene.“ Mansour Mamaghani hat mit Rolf Steffens wiederum einen Angestellten gefunden, der ihn bei seinem Ziel, stets das Beste anzubieten, optimal unterstützt. Seine Erfahrung entspricht den hohen Anforderungen an die Produkte, seine Gewissenhaftigkeit bewahrt das Unternehmen vor kostspieligen Nacharbeiten und beides zusammen dient den Jüngeren im Team als Vorbild. Er bestätigt damit erneut, was Mansour Mamaghani schon lange weiß: „Zwei unterschiedliche Generationen. Das ist wichtig für ein Unternehmen. Unterschiedliche Generationen bringen Leben rein.“

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Mit Gelassenheit» Waldemar Fast bei Schröder Rowing Service GmbH

Waldemar Fast

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In der Ruhe liegt die Kraft. Das weiß auch der Inhaber und Geschäftsführer der Schröder Rowing Service GmbH, eine Firma rund um Ruderbootzubehör. Er hat die Redewendung deshalb für seine Belegschaft zur Leitlinie erhoben. Erst mit der nötigen Portion Gelassenheit könne man wissen, was bei der Arbeit eigentlich „passieren soll“, und erst dann gehe es nicht nur „weniger oft schief“, sondern letztendlich auch schneller.

Nach Ansicht des Mittelständlers werden ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Leitlinie häufig deutlich besser gerecht als junge. Besonders in solchen Momenten, in denen ein Kunde mit einem bestimmten Wunsch unangemeldet in der Werkstatt auftaucht, „werden von jungen Leuten Arbeitsabläufe, die schon geplant waren, oft über den Haufen geschmissen. Und die Alten lassen sich durch nichts aus der Ruhe bringen. Sie machen erst das eine zu Ende und in der Zeit, in der sie das eine zu Ende bringen, machen sie sich schon Gedanken über den nächsten Arbeitsablauf. Das ist effektiver.“ Für geradezu vorbildlich hält der Unternehmer diesbezüglich den 57 - jährigen Waldemar Fast. Er wurde im Jahr 2009 als Schweißer bei Schröder Rowing eingestellt und erfüllt seine Arbeit dort seither wie kaum ein anderer mit eben jener effektiven Ruhe.

Neben seiner Gelassenheit schätzt der ehemalige Rudersport-wettkämpfer an Waldemar Fast – wie generell an den Älteren in seiner Belegschaft – eine ausgeprägte Verlässlichkeit und Fach-kenntnis. Anders als einige junge Auszubildende sind ältere Mitarbeiter seiner Erfahrung nach gewöhnlich pünktlich, halten ihren Arbeitsplatz sauber und haben auch keine Prob-leme damit, bei Termindruck einmal Überstunden zu machen. Außerdem zeigten sie meist eine hohe Bereitschaft, dazuzuler-nen. In diesem Zusammenhang lobt der Unternehmer das von mitnmang angebotene Instrument des Eingliederungszuschusses. Dadurch sei es im Fall von Waldemar Fast auf wirtschaftliche Weise möglich gewesen, den gelernten Industrie mechaniker nach dreijähriger Arbeitslosigkeit mithilfe von Weiter bildungs-maßnahmen fachlich „dahin zu bringen, wo er hin muss“. Heute ist er mit ihm so zufrieden, dass er auf die Frage, wie lange seine Firma nun mittlerweile schon von dessen Ruhe und Kompetenz profitiere, antwortet: „Keine Ahnung, er ist schon lange da und wird hoffentlich noch lange bleiben. Ich möchte gar nicht in seine Akte gucken, wann er in Rente gehen kann.“

Der Geschäftsführer von Schröder Rowing Service GmbH über ältere Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen:

»Alle meine älteren Mitarbeiter sind selbstständig, präzise und gelassen.«

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Mit der Zeit» KS beim Bestattungshaus Bischoff

KS (links)

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Die Zeiten ändern sich und der Geschäftsführer des Bestat-tungshaus Bischoff weiß noch genau, wie um das Jahr 1900 alles anfing. Sein Urgroßvater hatte damals ursprünglich ein Fuhrunternehmen. Zunehmend gingen Anfragen von Tischlern ein, ob er nicht auch Särge transportieren könne. Man kaufte dafür spezielle Kutschen. Aus den Kutschen wurden Motor-droschken. Weitere Dienstleistungen rund um die Bestattung kamen hinzu. Das Fuhrgeschäft fiel schließlich weg. Heute bietet der mittlerweile in vierter Generation geführte Familien-betrieb erfolgreich alle erdenklichen Leistungen rund um den Trauerfall an. Standen dabei früher eher handwerkliche und körperlich schwere Arbeiten im Vordergrund, so geht es inzwi-schen vor allem darum, die Trauernden mit viel Menschlichkeit und Ruhe umfassend zu begleiten. Aus diesem Grund stellte der Geschäftsführer im März 2013 auch KS als Büroassistentin für das mit seinem Betrieb über die Kieler Bestattungsgesell-schaft verbundene Bestattungshaus Bischoff ein.

Bei der 55 - jährigen Kielerin haben sich die Zeiten ebenfalls geändert. Auch sie hat ursprünglich etwas anderes gemacht, arbeitete als diplomierte Ernährungswissenschaftlerin zunächst für eine Lebensmittelfirma, war anschließend – begleitet von einer Zusatzausbildung im Bereich Einkauf / Logistik – für ein

Orthopädietechnikunternehmen tätig und arbeitete ab Mitte der 90 iger Jahre in ihrem Familienunternehmen, einem Camping-platz. Ab 2005 folgten saisonale Teilzeitbeschäftigungen im Wechsel mit Arbeitslosigkeit. „Meine große Chance, wieder eine Vollzeitstelle zu erhalten“, erinnert sich KS, „war mitnmang. Denn mit der Projektaufnahme und dem Bewerbungskurs habe ich die Möglichkeit gehabt, über 50 Bewerbungen zu schreiben und die Stelle bei Bestattungshaus Bischoff zu bekommen … Fördern und Fordern ist eine gute Sache, aber man braucht Zeit, Offenheit und Mut um sich neu zu orientieren.“

Für den Geschäftsführer war die Neuorientierung von KS ein Glücksfall. Zusammen mit seiner Betriebsleiterin KW profitiert er insbesondere vom Erfahrungsschatz der Kielerin. Sie „hat viel mit Menschen zusammengearbeitet, … hat keine Berüh-rungsängste, geht auf Menschen zu und hat Lebenserfahrung, das sind alles Eigenschaften, die hat man, die man nicht einfach so lernen kann“. Was man jedoch lernen kann, das zeigt die Geschichte des Bestattungshaus ebenso wie die von KS: Zeit steht nie still, bringt Veränderungen mit sich, und genau darin liegt immer auch eine Chance.

Der Geschäftsführer des Bestattungshaus Bischoff über ältere Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen:

»Ältere haben einen hohen Erfahrungsschatz.«

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Miteinander » Sönke Gadow bei Runge - TSN GmbH

Sönke Gadow

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Beim Familienunternehmen Runge -TSN GmbH werden in Sachen Belegschaft keine Unterschiede gemacht. Egal, ob Jung oder Alt, Familienmitglied oder nicht: Der auf den Handel mit Feuerlöscharmaturen spezialisierte Betrieb braucht jedes Mitglied sei-nes 17 - köpfigen Teams gleichermaßen. „In einem kleinen Unternehmen“, so Inhaber und Geschäftsführer Axel Runge, „müssen alle zusammenhalten und sich gegenseitig unterstützen, da spielt das Alter eine untergeordnete Rolle.“

Dies gilt auch für den 52 - jährigen Sönke Gadow. Der gelernte Groß- und Außenhan-delskaufmann arbeitet seit März 2013 in dem Familienbetrieb aus Kisdorf im Kreis Segeberg. Auf die Vergabe der Stelle hatte sein Alter höchstens insoweit Einfluss, als sich damit eine langjährige, teilweise bei größeren Unternehmen gesammelte Erfah-rung im Vertrieb und Einkauf verband. Mindestens genauso wichtig wie die Berufser-fahrung war für Axel Runge aber auch Sönke Gadows ausgeglichene, kommunikative Art. Sie passt bestens zur „Balance zwischen Jung und Alt“ – ein Aspekt des firmen-internen Miteinanders, der darauf abzielt, das Personal „lange ans Unternehmen zu binden, um das Know - how zu halten und an neue Mitarbeiter weitergeben zu können“. Zu Gegenseitigkeit und Zusammenhalt gehört es, dass beide Seiten vertreten sind und voneinander lernen.

Sönke Gadow freut sich, nach langer Krankheit und fast dreijähriger Arbeitslosigkeit wieder gebraucht zu werden. Dafür ist er auch mitnmang dankbar. Dort gab man ihm Rückhalt, unterstützte ihn beispielsweise durch die Produktion eines Bewerbungsvideos dabei, seine Stärken zu bestimmen und für Arbeitgeber klar zu formulieren. Darüber hinaus wurde ihm der Kontakt zu Runge TSN vermittelt. Hier möchte er „bis zum Rentenalter“ bleiben, und zwar nicht nur, weil der kleine Betrieb etwa Arbeitsschutz-kleidung oder täglich eine Schale Obst bereitstellt und somit auf Sicherheit und Ge-sundheit achtet, sondern vor allem, weil Sönke Gadow von Beginn an dazugehörte und Teil des Miteinanders ist.

Axel Runge von Runge -TSN GmbH über ältere Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen:

»Jung und Alt können voneinander lernen.«

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Mit Gewinn» Klaus Linke bei Friedrich Schütt + Sohn Baugesellschaft mbH & Co. KG

Klaus Linke

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Jan - Friedrich Schütt ist ein vorausschauender Unternehmer. Der Grund: Er setzt als geschäftsführender Gesellschafter der Lübecker Friedrich Schütt + Sohn Baugesellschaft mbH & Co. KG bewusst auf ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dafür erhielt der in dritter Generation geführte mittelständische Familienbetrieb Anfang 2014 den von mitnmang im Rahmen des Bundesprogramms „Perspektive 50plus“ vergebenen Preis „Unternehmen mit Weitblick“.

Obwohl sich Jan - Friedrich Schütt natürlich darüber gefreut hat, ging es ihm zu keiner Zeit um die Auszeichnung. Was ihn antreibt, sind optimale Arbeitsbedingungen für seine rund 220 Beschäftigten. Hier sprechen die Fakten für sich. So sorgt eine besonders nachhaltige Personalpolitik dafür, dass sich die Angestellten dauerhaft an das Unternehmen binden. Knapp die Hälfte von ihnen arbeitet schon seit mehr als 10 Jahren im Unternehmen. Die Zahl der über 50 - Jährigen ist hoch und viele sind, anders als sonst in der Branche üblich, bis zum Rentenalter auf der Baustelle tätig. Möglich wird dies nicht zuletzt durch vielfältige Angebote zur Gesundheitsvorsorge. Alle zwei Jahre findet ein Gesundheitstag statt, an dem sich alles um Themen wie Fitness und richtige Ernährung dreht. Außerdem gibt es eine altersgerechte Arbeitsplatzausstattung, Rückenschule in der Mittagspause und sogar physiotherapeutische Begleitung auf den Baustellen. Schließlich legt man hohen Wert auf Wissens-transfer. Dies impliziert neben Fortbildungsangeboten vor allem eine Durchmischung von Jung und Alt. Die Stärken der Älteren sollen an die Jüngeren weitergeben werden. Für Jan - Friedrich Schütt gehören zu diesen Stärken insbesondere ein ausgepräg-tes, mit Lebenserfahrung gepaartes theoretisches Wissen, ein höheres Verantwortungs-, Pflicht- und Qualitätsbewusstsein sowie häufig mehr Umsicht beim Treffen von Entscheidungen.

Wer in einem Unternehmen derartig gute Bedingungen für ältere Beschäftigte schafft, den muss es kaum verwundern, dass sich aus dieser Gruppe die besten Leute um eine Stelle bewerben. Dazu zählt auch Klaus Linke. Der 58 - Jährige studierte Bauingenieurwesen und Architektur, betrieb fast zwei Jahrzehnte eine eigene, auf CAD - Anwendungen spezialisierte Firma und geht seit 2004 nebenbei einem Lehrauftrag an der Fachhochschule Lübeck nach. Als er 2010 durch unglückliche Umstände arbeitslos wurde, war die Firma Schütt für ihn die erste Adresse. Nach weniger als einem Jahr im mitnmang - Programm wurde die Baugesellschaft seiner Qualitäten gewahr und stellte ihn als IT - Systembetreuer ein. Wie Jan - Friedrich Schütt berichtet, zählte hierbei vor allem eines: „Es ist nicht das Alter eines Menschen, sondern die Persönlichkeit und der Einsatzwille entscheidend für die Einstellung in meiner Firma.“

Gerade der Einsatzwille hat bei Klaus Linke immer gestimmt. Auch als er mit 53 Jahren arbeitslos wurde, gab er sich nicht auf. Stattdessen weitete er sein Engagement an der Hochschule aus und hielt sich bei der Jobsuche stets vor Augen, was ein früherer älterer Arbeitskollege einmal zu einem jüngeren gesagt hatte: „Wir beide sind auf der Geraden gleich schnell. Aber ich weiß, wann die Kurve kommt.“ Für Klaus Linke bedeutet Lebenserfahrung genau dies. „Vielleicht“, kommentiert er den Vergleich, „ist der Jüngere sogar schneller. Aber er kann auch ganz schnell an die Wand fahren. Und wir, die Erfahrung haben, wissen, wann der Bremspunkt kommt. Wir schaffen die Kurve.“

Jan - Friedrich Schütt, geschäftsführender Gesellschafter der Firma Friedrich Schütt + Sohn Baugesellschaft mbH & Co. KG über seine Einstellungspolitik:

»Es ist nicht das Alter eines Menschen, sondern die Persönlichkeit und der Einsatzwille entscheidend für die Einstellung in meiner Firma.«

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