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VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung Seite 1 Prüfung 90 Punkte Hälfte: Theorie Hälfte: Beispiele (aus der VO) – Verständnisbeispiele WICHTIG: Den ganzen Paragraphen 6 EstG kopieren und das wichtige anstreichen!!! Zur Klausur mitnehmen.

Mitschriften Vo Bilanzierung Neu Formatiert

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  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 1

    Prfung 90 Punkte

    Hlfte: Theorie

    Hlfte: Beispiele (aus der VO) Verstndnisbeispiele

    WICHTIG: Den ganzen Paragraphen 6 EstG kopieren und das wichtige anstreichen!!!

    Zur Klausur mitnehmen.

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 2

    Bilanzierung: Systematik

    Der Name deutet auf das Ergebnis, auf die Bilanz hin.

    Die Bilanz ist untrennbar mit der Gewinn- und Verlustrechnung verbunden.

    Fr die GUV ist erforderlich, dass man alle Geschftsflle laufend verbucht.

    Man hat die Zahlen doppelt verpackt Soll und Haben.

    Bei der Verbuchung haben wir unterschiedliche Kontenklassen.

    Diese gehen von 1-9.

    Es gibt Bestandskonten (0, 1, 2, 3, 9) und Aufwands- und Ertragskonten (4, 5, 6, 7, 8).

    Am Ende der Periode werden die einzelnen Konten zusammengefhrt und es wird geschaut,

    welche Summe heraus kommt.

    Das was aus den Bestandskonten heraus kommt, wird in die Bilanz gegeben.

    Das was aus den Aufwands- und Ertragskonten herauskommt, wird in der GUV ausgewie-

    sen.

    Man kann den Gewinn direkt ablesen, wenn man die GUV anschaut.

    Ich habe den Gewinn auch in der Bilanz ausgewiesen.

    Der Gewinn zeigt sich in den Bestandskonten durch die Vernderung des Eigenkapitals.

    Man muss bei jedem Buchungssatz sofort wissen, um welche Buchung es sich handelt (Be-

    standskonto, Erfolgskonto, Aufwandskonto,...).

    Anlagevermgen kaufen 100.000,- und es wird geliefert

    -> Bilanz (0, 3 Bestandskonten) das Ergebnis hat sich nicht verndert

    Aktiva: AV wird mehr, Passiva: Verbindlichkeiten werden auch mehr

    0.. AV/3.. Verbindlichkeiten 100.000

    Abschreibung von Anlagevermgen

    -> Aufwandsbuchung = gewinnvermindernd (7 Aufwandskonto)

    Aktiva: AV wird weniger, Passiva: Aufwand in der GUV produziert

    7.. AfA/0.. AV 4.000,-

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 3

    Rckzahlung einer Verbindlichkeit (z.B.: flliger Bankkredit)

    -> Bilanz (2, 3 Bestandskonten)

    Aktiva: Bank wird weniger, Passiva: Verbindlichkeiten werden weniger = Bilanzverkr-

    zung

    3.. Verbindlichkeiten/2.. Bankkonto 5.000,-

    Verkauf von Umlaufvermgen (Produktionsunternehmen, Handelsunternehmen)

    -> Ertragsbuchung

    Aktiva: Forderungen werden hher, Passiva: Ertrge nehmen zu

    2.. Kassa, Bank, Forderungen/4.. Umstze, Erlse 20.000,-

    Um wie viel habe ich das UV eingekauft? Um 10.000,- eingekauft, um 20.000,- verkauft

    Wenn ich Waren verkauft habe, habe ich auch Waren eingesetzt und das gebe ich in

    den Wareeinsatz

    -> Aufwandsbuchung

    Aktiva: Waren werden weniger

    5.. Wareneinsatz/1.. Waren 10.000,-

    Neue Ware wird angeliefert

    -> Bilanz

    Aktiva: Waren nehmen zu, Bank wird weniger = AKtivtausch

    1.. Waren/2.. Kassa, Bank, Verbindlichkeiten 2.000,-

    Buchungsstze, die das Ergebnis nicht verndern, sind neutral.

    Sobald in einem Buchungssatz, 4, 5, 6, 7, 8 irgendwo involviert sind, hat diese Buchung

    Auswirkung auf den Gewinn.

    Werden 4, 5, 6, 7, 8 im Soll verwendet, ist es eine Aufwandsbuchung.

    Werden 4, 5, 6, 7, 8 im Haben verwendet, ist es eine Ertragsbuchung.

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 4

    Gleistete Vorauszahlung am 1.3. fr die Miete fr ein Jahr

    01.03. 7.. Miete/2.. Bank 12.000,- = Aufwandsbuchung

    Es muss das, was ins neue Jahr fllt, abgegrenzt werden das sind 2.000,-

    31.12. 290 ARA/7.. Miete 2.000,- = Ertragsbuchung

    10.000,- verbleiben mir in dieser Periode als Aufwand.

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 5

    Zusammenhang Bilanz und GUV

    Es muss geschaut werde, wofr die Mittel verwendet werden, ob AV oder UV.

    Anlagevermgen = AV

    = langfristiges Vermgen

    z.B.: Maschinen, Grundstcke, Fuhrpark, Beteiligungen, Finanzanlagen,...

    Umlaufvermgen = UV

    = kurzfristiges Vermgen

    z.B.: Waren, Rohstoffe,...

    Aktive Rechnungsabgrenzung (ARA)

    ARA setzten eine geleistete Vorauszahlung voraus und es muss am 31.12. zu einer Abgren-

    zung kommen.

    Passive Rechnungsabgrenzung (= PRA)

    PRA setzen eine fremde Vorauszahlung voraus und es muss am 31.12. zu einer Abgren-

    zung kommen.

    Beispiel:

    Ich bekomme eine Vorauszahlung (Miete fr ein Jahr)

    01.02. 2.. Bank/4.. Mieterlse 12.000,-

    Der Unternehmer muss dann am 31.12. eine Abgrenzung machen.

    31.12. 4.. Mieterlse/390 PRA 2.000,-

    Die Aktivseite hat immer einen Anspruch, eine Vermgensposition.

    Die Passivseite zeigt immer eine Schuld, eine Verpflichtung an.

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 6

    Die Passivseite zeigt die Mittelherkunft an: Wie ich meine Vorauszahlungen,... finanziert ha-

    be.

    Fremdkapital:

    Rckstellungen (ist noch unklar z.B.: ob man Abfertigungen,... zahlen muss) und Verbind-

    lichkeiten (hier wei ich genau, wem ich was wann zu zahlen hab).

    Eigenkapital:

    Nennkapital wird von den Gesellschaften aufgebracht, fr die Grndung der Kapitalgesell-

    schaft.

    Kapitalrcklagen kommen von auen, von den Gesellschaftern.

    Gewinnrcklagen stammen aus Vorperioden, aus den Gewinnen, die das Unternehmen aus

    den Vorperioden gemacht haben, die aber nicht ausgeschttet wurden und im Unternehmen

    geblieben sind.

    GUV

    Die GUV hat eine genaues Gliederungsschema.

    Betriebserfolg:

    was hat das Unternehmen fr einen Gewinn aus der Geschftsttigkeit gemacht?

    Finanzerfolg:

    Hat das Unternehmen Aktien verkauft und gute Ergebnisse erwirtschaftet? Verschmlert wird

    der Finanzerfolg durch die Zinsen, die das Unternehmen zahlen muss.

    EGG

    = Betriebserfolg und Finanzerfolg

    Ao. Ergebnis:

    Wenn das Unternehmen einen Bilanzverlust hat und dieser ist durch auerordendlichen Ver-

    hltnisse entstanden, dann werden diese unter dem auerordentlichen Ergebnis ausgewie-

    sen.

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 7

    Rcklagennderungen:

    Die sagen nichts ber den Erfolg des Unternehmens aus.

    Diese Rcklagen kommen von auen, von den Gesellschaftern.

    Man kann im plus sein, da Rcklagen von den Gesellschaftern aufgelst wurden.

    Es kann sein, dass das Unternehmen einen Verlust gemacht hat, aber dass dafr die Rck-

    lagen nach oben gestiegen sind.

    Rechtsgrundlagen der bilanziellen Gewinnermittlung

    UGB = Unternehmergesetzbuch

    Dieses ist der Nachfolger vom Handelsgesetzbuch.

    Das UGB ist ein besonderes Gesetz fr Unternehmer.

    Es gliedert sich ich unterschiedliche Abschnitte.

    Wir nehmen nur einen Teilbereich heraus und zwar das, was sich mit den Rechnungsle-

    gungsvorschriften beschftigt.

    Da stehen viele Bestimmungen drinnen.

    z.B.: Wer berhaupt verbuchen muss, wie verbucht werden muss, wie die Bilanz ausschau-

    en muss,...

    UGB ist die Rechtsgrundlage der Bilanzierung.

    Das UGB ist das einzige rechtliche Gesetz, das auch die Unternehmer anwenden mssen.

    Da findet man formelle und materielle Vorschriften.

    Hier hngt sich das Steuerrecht dazu.

    Das Steuerrecht geht teilweise eigenstndige Wege und hngt sich nicht komplett an das

    UGB an.

    Die Basis ist das UGB und somit auch die Rechtsgrundlage.

    Im EStG findet man auch Bestimmungen.

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 8

    Gewinnermittlungsarten im StR

    Rechnungspflichtige Unternehmen

    Das UGB mssen die rechnungspflichtigen Unternehmer anwenden.

    Mit dem Bilanzgewinn, den man heraus bekommt, muss man eine Gewinnermittlung durch-

    fhren.

    Nur dann, wenn das Steuerrecht etwas anderes zwingend vorsieht, muss man das machen.

    Es gibt Bereiche, wo das Steuerrecht Abweichungen zum UGB haben und die muss man

    dann mit der Mehr-Wenigen-Rechnung rechnen.

    Nicht rechnungslegungspflichtigen Unternehmen

    Die nicht rechnungslegungspflichtigen Unternehmen brauchen nicht Buchen.

    Sie mssen die Einnahmen aufzeichnen und ziehen davon dann die Ausgaben ab und was

    da heraus kommt, ist der Gewinn.

    Die brauchen auch keinen Bilanz und keine GUV-Rechnung.

    Die Zahlungsflsse werden durch die Einnahmen-Ausgaben-Rechnung dokumentiert.

    Fr die Land- und Forstwirte

    Die Finanz sagt, dass die nur fr steuerpflichtige Zwecke buchen mssen.

    Die mssen ihre Geschftsflle verbuchen (Bilanz und GUV-Rechnung).

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 9

    Verknpfung Unternehmensrecht und Steuerrecht

    Warum geht die Finanz her und weist auf Abweichungen hin, die zu bercksichtigen sind?

    Die Abweichungen gibt es aufgrund der unterschiedlichen Zielsetzungen.

    Das UGB hat als Zielsetzung: Glubigerschutz.

    Wenn man rechnungspflichtig ist, braucht man ein System, einen Buchhalter,...

    Bei der Einnahmen-Ausgaben-Rechnung braucht man nur die Finanzflsse auflisten.

    Dem Glubigerschutz mchte man insofern dienen, dass der Unternehmer selbst verpflichtet

    ist, da einmal hinein zu schauen.

    z.B.: berlegen, ob die Einkaufspolitik in Ordnung ist,...

    Wenn der Unternehmer sich die Bilanz anschaut, sollte ihm auffallen, dass z.B.: die Forde-

    rungen immer grer werden.

    Der Unternehmer soll die GUV-Auflistung her nehmen und auch die Bilanz anschauen und

    Gegenmanahmen unternehmen.

    Die Glubiger sind in erster Linie die Banken.

    Denn sie mssen entscheiden, ob jemand einen Kredit bekommt, oder nicht.

    Die Banken knnen anhand der Bilanzen entscheiden.

    Alle Glubiger des Unternehmens, das geht bis hin zum Staat, sollen in gewisser Weise ge-

    schtzt werden.

    Sie sollen in einem Staat, wie sterreich, ein Instrument haben, wie das Unternehmen steht

    und das ist der Glubigerschutz.

    Die Finanz des Steuerrecht hat eine andere Zielsetzung: Gleichmige Gewinnermittlung

    Die Gewinnermittlung soll so gleichmig wie mglich sein.

    Die Steuern braucht man ja, da man ffentliche Aufgaben zu erledigen hat.

    Aufgrund der Zielsetzungen gibt es auch Verknpfungen zwischen dem UGB und dem Steu-

    errecht.

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 10

    UGB ist im Bereich der Aufwendungen grozgig bei der Auflsung vom Gewinn.

    Mindert zwar den Gewinn, sind aber hinsichtlich des Glubigerschutz sehr vorsichtig.

    Das Steuerrecht mchte, dass der Gewinn nicht sofort aufgelst wird, sondern dass er

    gleichmig verteilt wird.

    Anwendungsbereich der ur. Rechnungslegungsvorschriften

    Kapitalgesellschaften

    Alle Kapitalgesellschaften sind rechnungslegungspflichtig.

    Kapitalgesellschaften = GmbH und die Ag (= Aktiengesellschaft)

    Da ist jede rechnungspflichtig, unabhngig von den Ttigkeiten und den Umstzen.

    Auch Rechtsanwlte knnen sich zu einer GmbH zusammenschlieen und dann sind diese

    Rechnungslegungspflichtig.

    Kapitalgesellschaften sind nur beschrnkt haftend und daher ist der Glubigerschutz sehr

    wichtig.

    Unternehmerisch ttige Personengesellschaften

    GsmbH und CoKG

    Gewerbliche Unternehmer

    Einzelunternehmer und Personengesellschaften sind nur dann rechnungslegungspflichtig,

    wenn sie gewerblich sind und einen Umsatz von 400.000,- haben.

    Land- und Forstwirtschaft

    Freiberufler (Selbststndige): rzte, Notare, Unternehmensberater, Steuerberater,...

    Bei der einmaligen berschreitung der Grenze, heit es noch nicht, dass man rechnungsle-

    gungspflichtig ist ist extra gesondert.

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 11

    Systematik der ur. Rechnungslegungsvorschriften I

    Bilanzierung der Hhe nach

    Was sind Anschaffungskosten, wie schaut es mit der Abschreibung aus,...

    Der Unternehmensgesetzgeber gibt ganz spezielle Regelungen vor.

    Der Gesetzgeber sagt ganz genau, wie sich die Anschaffungskosten, die Herstellungskos-

    ten,... zusammensetzen und was man in der Bilanz nicht ansetzen darf,...

    Gewisse Positionen werden ganz genau geregelt.

    Andere werden durch Grundstze ordnungsmiger Buchfhrung und Bilanzierung (= GoB)

    geregelt.

    Das ist ein schwammiger Begriff.

    Systematik der ur. Rechnungslegungsvorschriften II

    Spezielle Regelungen fr die Kapitalgesellschaften werden in dieser LV ausgeklammert wir

    schauen nur die allgemeinen Vorschriften an.

    Ganz groe Aktiengesellschaften mssen ihre Ergebnisse in der Zeitung verffentlichen.

    Es gibt im Anhang einen Lagebericht.

    Der Anhang ist zur Bilanz, zur GUV dazu gegeben.

    Im Lagebericht steht drinnen, wie das Unternehmen in der Vergangenheit und auch in der

    Zukunft arbeiten wird und auch Informationen ber zuknftige Entwicklungen stehen da drin-

    nen.

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 12

    Formelle Pflichten

    Die Buchhaltung muss in einer lebendigen Sprache,... gehalten werden.

    Diese Pflichten werden bei der Prfung nicht abgeprft, da sie vom Verstand her gelst wer-

    den knnten.

    Inventar und Inventur

    Ich werde ein Inventar bei der Erffnung des Betriebs erstellen und dann am Schluss eines

    jeden Geschftsjahres.

    Im Inventar mssen alle Vermgensgegenstnde,... aufgezeichnet werden, wenn man rech-

    nungslegungspflichtig ist.

    Wenn ich eine Bilanz erffnen muss, brauche ich ein Inventar dazu.

    Aktiva: AV und UV

    Passiva: EK und FK

    Die Inventur macht man in der Regel krperlich, indem ich es durchzhle, abwiege, abmes-

    se,...

    Gewisse Dinge muss man buchmig machen, da man die Aktien oder Forderungen nicht

    abzhlen kann.

    Auch Gegenstnde, die in einer groen Menge vorhanden sind, mssen stichprobenartig

    berprft werden.

    Auch der Unternehmer hat Interesse an der Inventur.

    Denn man mchte wissen, ob das, was auf Lager sein msste, auch im Lager ist, oder nicht.

    Dieses Inventur ist fr das Unternehmen wichtig, denn so kann man auf Fehler oder Dieb-

    sthle aufmerksam gemacht werden.

    Die Inventur sollte zu einem bestimmten Zeitpunkt gemacht werden.

    Ich soll auf den Wert aber bis zum 31.12. schlieen knnen.

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 13

    Zusammenfassung der letzten LV

    Damit zu einer Bilanz/GuV kommt, muss man alle Geschftsflle doppelt verbuchen.

    Die doppelte Buchhaltung bedeutet, dass man jeden Betrag einmal im Soll und einmal im

    Haben verbuchen muss.

    Durch diese Systematik bekommt man den Gewinn doppelt ermittelt.

    Einmal kann man direkt nachschauen (GuV) und einmal indirekt durch nachschauen, wie

    sich das Eigenkapital bei der Bilanz verndert.

    Alle Kapitalgesellschaften ist zur doppelten Buchhaltung wichtig.

    Die KGs haben eine beschrnkte Haftung und daher ist es sinnvoll, dass sie rechnungsle-

    gungspflichtig sind.

    Warum werden Unternehmen gezwungen, eine doppelte Buchhaltung, GuV, Bilanz,...

    zu machen?

    Das ist zum Zweck des Glubigerschutz.

    Bilanz

    Die Bilanz ist oft eine Grundlage fr weitere Schritte.

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 14

    Bilanzaufstellung ( 193 UGB)

    Erffnungsbilanz (= EB)

    Wenn man ein rechnungspflichtiger Unternehmer ist, muss man eine Erffnungsbilanz erstel-

    len.

    AV (Analagevermgen) / EK (Eigenkapital)

    UV (Umlaufvermgen) / FK (Fremdkapital)

    Umlaufvermgen = z.B.: Kassa, Bank

    Schlussbilanz (= SB)/Jahresabschluss

    Am Schluss eines jeden Geschftsjahres, macht man die Schlussbilanz.

    Ein Geschftsjahr darf nicht lnger dauern als 12 Monate.

    Man muss aber nicht den 31.12. als Bilanzstichtag whlen.

    Der Jahresabschluss besteht immer aus der Bilanz und der GuV.

    Bilanz und GuV sind untrennbar miteinander verbunden.

    Alle Unternehmer mssen den Jahresabschluss unterschreiben, doch das bedeutet, dass

    man auch dafr haftet, dass die GuV und die Bilanz richtig ist.

    Generalnorm des 195 UGB

    Im UGB findet man nicht nur gesetzliche Regelung bzw. Bestimmung.

    Es gibt kritische Flle, wo man nicht wei, ob es so und nicht anders verbucht werden soll.

    Grundstze ordnungsmiger Buchfhrung GoB (1)

    Die GoBs werden in der Prfung nicht abgefragt werden.

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 15

    Grundstze ordnungsmiger Buchfhrung GoB (2)

    Grundsatz der Bilanzrichtigkeit/-wahrheit

    Es geht aus dem GoB ein wesentlicher Grundsatz heraus und zwar die wirtschaftliche Be-

    trachtungsweise.

    Auch das Steuerrecht schliet sich dieser wirtschaftlichen Betrachtungsweise an.

    Grundsatz der Bilanzklarheit

    Dieser steht nirgends ganz konkret drinnen.

    Wir haben in sterreich ein Saldierungsverbot, da es hier wieder um den getreuen Einblick

    geht.

    Man muss Rckstellungen sehen,...

    Grundstze ordnungsmiger Buchfhrung GoB (3)

    Grundsatz der Vollstndigkeit

    Man muss alle Rckstellungen aufnehmen, man muss alle Schulden ausweisen,...

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 16

    Grundstze ordnungsmiger Buchfhrung GoB (3)

    Grundsatz der Wesentlichkeit

    Das mit der geringfgigen Abschreibung kommt ursprnglich aus dem Steuerrecht, wird aber

    aufgrund der Wesentlichkeit gilt das auch im UGB fr die Bilanz/GuV.

    Grundsatz der Periodizitt

    = der Hauptgrundsatz

    Bei der Bilanz geht es nicht darum, dass man Ausgaben und Einnahmen gegenber stellt,

    sondern Aufwnde und Ertrge.

    Das sind periodisierte Ausgaben bzw. Einnahmen.

    Die Abschreibungen sind Aufwendungen und das sind periodisierte Ausgaben.

    Aber im UGB gibt es keine fixe Regelung, wie man periodisiert.

    Daher muss man das wirtschaftlich machen.

    Pro rata temporis = zeitproportional

    Bei der AFA gibt es eine Ausnahme, denn diese rechnet man nicht monatsmig ab, son-

    dern halbjhrlich.

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 17

    Vermgensgegenstnde Kriterien fr den Ansatz dem Grunde nach

    Was ist ein Vermgensgegenstand?

    Es gibt im Gesetz keine Definition ber einen Vermgensgegenstand.

    Aber mit dieser Problematik hat sich die Rechtssprechung intensiv beschftigt und die sagt,

    dass der Vermgensgegenstand einzeln veruerbar ist.

    Das wre beim Laptop ganz eindeutig der Fall, bei der Marketingstudie allerdings nicht.

    Betriebs- und Privatvermgen

    Nur Betriebsvermgen sollte in die Bilanz aufgenommen werden.

    Das Privatvermgen hat da nichts zu tun.

    Betriebsvermgen dient dem Betrieb, Privatvermgen dient dem privaten Bereich.

    Betriebsvermgen muss in der Bilanz ausgewiesen werden.

    Gewillkrtes Betriebsvermgen

    Gewillkrtes Betriebsvermgen ist objektiv nicht genau trennbar zwischen dem Privat- und

    dem Betriebsvermgen.

    Dieses Vermgen ist fr das Unternehmen nicht unbedingt notwendig.

    Nur die rechnungspflichtigen Unternehmen drfen ein solches gewillkrtes Betriebsverm-

    gen ausweisen.

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 18

    Ansatzverbote gem. 197 UGB

    Abs.1

    z.B.: Rechtsanwaltskosten, Firmbenbucheintragung,...

    Wie teuer immer die Brseneinfhrung kommt, drfen diese Kosten nicht aktiviert werden.

    Abs. 2

    D.h. es wird in voller Hher als Aufwand verrechnet.

    Immaterielle Werte sind Werte, Patente, Kundenstock, Software in einem Unternehmen,...

    Wenn man so einen immateriellen Gegenstand erwirbt, kann man ihn abschreiben, wenn ich

    ihn aber selbst schaffe, habe ich diese Mglichkeit nicht.

    Diese immateriellen Gegenstnde sind nicht greifbar und daher werden sie als unsichere

    Werte eingestuft.

    Aufgrund des Glubigerschutzes sollen diese Gegenstnde nur dann in der Bilanz stehen,

    wenn wir sie nicht selbst hergestellt haben.

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 19

    Ansatzwahlrechte gem. 198 UGB

    Das sind spezielle Aufwendungen, wenn man ein Unternehmen in Gang bringt durch Perso-

    nalsuche,...

    Abs. 7: Damnum/Disagio

    Man nimmt einen Kredit auf von 100.000,- und man bekommt aber ein bisschen weniger

    aufgrund von Vertragsgebhren, Eintragungsgebhren,...

    Dieses Damnum/Disagio behlt sich die Bank ein.

    Man spricht hierbei auch von einer Vorwegverzinsung.

    Wenn man hohe Sicherheiten vorweisen kann, dann wird das Disagio gering sein.

    Wenn man aber keine guten Sicherheiten hat und von der Bank als riskant eingestuft wird,

    wird das Damnum/Disagio umso hher sein.

    Kreditaufnahme

    2.. Bank 95.000,- /3.. Verbindlichkeiten Bank 100.000,-

    290 ARA Damnum 5.000,- /

    Dieses Damnum ist eindeutig ein Aufwand.

    Wenn ich sage, dass ich den Kredit in 5 Jahren zurckzahlen mchte, muss ich dieses

    Damnum jhrlich abbuchen, daher 1.000,- jhrlich.

    8.. Finanzaufwand / 290 ARA Damnum 1.000,-

    ODER

    2.. Bank 95.000,- / 3.. Verbindlichkeiten 100.000,-

    8.. Finanzaufwand 5.000,- /

    Wovon hngt es ab, ob ich das Wahlrecht ausnutze oder nicht?

    Wenn ich einen hheren Gewinn ausweisen mchte, dann aktiviere ich das Damnum.

    Es hngt von der Gewinnmaximierung bzw. Gewinnminimierung ab, ob ich das Damnum

    aktiviere, oder nicht.

    2.. Bank 97.000,- / 3. Verbindlichkeiten 100.000,-

    7 ... Spesen des Geldverkehrs 3.000,- /

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 20

    Struktur der GuV

    Es gibt das Gesamtkosten- und das Umsatzkostenverfahren.

    Nur bis zum Betriebserfolg unterscheiden sich die beiden Verfahren.

    Gesamtkostenverfahren

    In sterreich findet man immer das Gesamtkostenverfahren

    Umatzerlse:

    = verkaufte Stckzahl zu einem bestimmten Preis

    Bestandsvernderungen:

    Hier verndert sich im Lager die Zahl.

    Es gibt positive (lege hier etwas aufs Lager) und negative (wenn ich etwas vom Lager neh-

    me) Bestandsvernderungen.

    Beispiel:

    1000 Stck produziert

    800 Stck abgesetzt

    200 Stck auf Lager

    Aufwendungen 6,-/Stck

    Verkaufspreis 10,- (netto)

    Umsatzerlse: 800 Stck x 10,- = 8.000,-

    Bestandskosten: 200 x 6,- = 1.200,-

    (Ich darf hier nicht so tun, als ob ich die Ware schon verkauft habe und daher muss ich die

    200 Stck mit den Aufwendungen multiplizieren).

    - Aufwendungen: 1.000 x 6.000,- = 6.000,-

    Betriebserfolg 3.200,-

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 21

    Umsatzkostenverfahren

    Erinnert uns sehr stark an die Kostenrechnung.

    Beispiel:

    1000 Stck produziert

    800 Stck abgesetzt

    200 Stck auf Lager

    Aufwendungen 6,-/Stck

    Verkaufspreis 10,- (netto)

    Erlse 8.000,-

    - HK 800 x 6,- 4.800,-

    Betriebserfolg 3.200,-

    Struktur der GuV

    Eine kontinuierliche Ausschttungspolitik ist bei den greren Unternehmen schon er-

    wnscht.

    Hier kann man mit den Rcklagen jonglieren.

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 22

    Die Verbindung zum Steuerrecht ber die Gewinnermittlung gem. 5 EStG

    Die rechnungslegungspflichtigen Unternehmen mssen Unterschiede zwischen UGB und

    dem Steuerrecht in einer Mehr-Weniger-Rechnung behandeln.

    Unterschiede zwischen UGB und Steuerrecht

    Abschreibungen

    Rckstellungen

    Herstellungskosten

    Anschaffungskosten beim PKW

    Im UGB ist es egal, wie teuer die Anschaffung eines PKWs ist.

    Das Steuerrecht sagt, dass wenn man einen PKW mit hohen Anschaffungskosten kauft, das

    mehr als 40.000,- kostet, ist es Privatvergngen und darf nur bist 40.000,- abgeschrieben

    sein.

    Warum gibt es diese Unterschiede?

    UGB ist von einer sehr vorsichtigen Gewinnermittlung geprgt.

    Glubigerschutz ist die primre Zielsetzung beim UGB.

    Das Ergebnis ist sehr vorsichtig.

    Ertrge spt, Aufwnde sehr frh.

    Steuerrecht: gleichmige Gewinnermittlung

    Hier steht die Gerechtigkeit im Mittelpunkt (es ist nicht fair, ein teures Auto abzuschreiben).

    Dem Steuerrecht geht es um die gleichmige Besteuerung.

    Da beide Zielsetzungen nicht immer konform sind, gibt es Unterschiede zwischen dem UGB

    und dem Steuerrecht.

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 23

    Wenn wir nicht wissen, wie wir verbuchen sollen, mssen wir im UGB nachschauen.

    Wir mssen nicht alles auswendig wissen, wir mssen nur wissen, wo wir nachschlagen

    knnen.

    Im UGB gibt es ein eigenes Buch (Rechnungslegungsvorschriften) und beginnt mit dem Pa-

    ragraph 189.

    Hier findet man allgemeine UGBs drinnen.

    Die allgemeinen UGBs sind nicht so leicht zu handhaben.

    Fr uns sind die ganz konkreten Rechnungslegungsvorschriften viel einfacher hand zu ha-

    ben.

    Warum gibt es die ganzen Vorschriften?

    Anlegerschutz

    Glubigerschutz (Banken, Lieferanten, Arbeitnehmer,...) Unternehmer werden gezwungen die Vorschriften einzuhalten.

    In der unternehmerischen Praxis wird man kaum Unternehmen finden, die bei greren

    Geschften direkt zum Geschft kommt.

    Sie schauen in Firmenbucheintrge nach, bevor sie eine Geschftsbeziehung eingehen.

    Wer muss diese Vorschriften bercksichtigen?

    Bei den gewerblichen Unternehmen und Personengesellschaften gibt es eine Umsatzgrenze,

    wenn man 400.000,- berschreitet ist man rechnungslegungspflichtig.

    Man muss allerdings zwei mal hintereinander die Umsatzgrenze berschreiten, dass man

    rechnungslegungspflichtig wird.

    Kapitalgesellschaften und verdeckte Kapitalgesellschaften sind unabhngig von den Ttig-

    keiten und unabhngig vom Umsatz rechnungslegungspflichtig.

    Kapitalgesellschaften haften beschrnkt.

    Sobald das Steuerrecht eine andere Vorschrift als das UGB beinhaltet, muss man diese mit

    einer Mehr-Weniger-Rechnung erfassen.

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 24

    Mehr-Weniger-Rechnung

    Die Mehr-Weniger-Rechnung ist aufzustellen, wen das Steuerrecht eine zwingend andere

    Vorschrift als das UGB vorsieht.

    Voraussetzung:

    Erfolgswirksame Buchung:

    Erfolgsunwirksame Buchungen haben keinen Einfluss.

    Man muss bei einem Buchungssatz gleich ableiten knnen, ob diese Buchung den Gewinn

    erhht oder verringert.

    Die Kontenklassen 4, 5, 6, 7, 8 sind hierfr relevant.

    Wenn der unternehmensrechtliche Aufwand hher als der steuerrechtliche Aufwand

    ist

    Ur. AFA 100,-

    Strl. AFA 80,-

    7... AFA / 0.. AV 100,- damit geht man dann zum Finanzamt

    Dieser unternehmensrechtliche Buchungssatz fliet in das unternehmensrechtliche Ergebnis

    ein.

    Mehr-Weniger-Rechnung: Differenz zwischen der um. Aufwand und dem strl. Aufwand.

    Hier sind es 20,-

    MWR + 20,-

    Unternehmensrechtliches Ergebnis

    +/- Mehr-Weniger-Rechnung

    = Steuerliches Ergebnis

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 25

    Wenn der unternehmensrechtliche Aufwand niedriger als der steuerrechtliche Auf-

    wand ist

    Ur. AFA 0,-

    Strl. AFA 80,-

    Im Unternehmensrecht muss man keinen Buchungssatz aufstellen und somit ist auch nichts

    in das unternehmensrechtliche Ergebnis eingeflossen.

    Im Steuerrecht habe ich aber noch eine Abschreibung von 80,-.

    MWR - 80,-

    Da ich im Steuerrecht noch eine Abschreibung habe, wird das steuerliche Ergebnis niedriger

    sein

    Wenn der unternehmensrechtliche Verkaufserls (= Ertrag) hher als der steuerrecht-

    liche Verkaufserls (= Ertrag) ist

    Ur. VE 150,-

    Strl. VE 100,-

    2.. / 4.. 150,-

    MWR: - 50,-

    Im Steuerrecht ist der Erls niedriger und deswegen ist das steuerliche Ergebnis niedriger.

    Wenn der unternehmensrechtliche Verkaufserls (= Ertrag) niedriger als der steuer-

    rechtliche Verkaufserls (= Ertrag) ist

    Ur. Aktivierte Eigenleistung 200,-

    Strl. aktivierte Eigenleistung 280,-

    0.. AV / 4.. aktivierte Eigenleistung 200,-

    MWR: + 80,-

    Ich habe im Steuerrecht ein hheren Ertrag und daher ist die MWR positiv.

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 26

    Anwendungsbereiche der MWR

    Abschreibungen

    Abschreibungsverlauf:

    Bei den Abschreibungen gibt es hufig eine Mehr-Weniger-Rechnung.

    Im UGB sind smtliche MWR zulssig.

    Man kann im UGB z.B. degressiv, progressiv, leistungsbezogen abschreiben.

    Im Steuerrecht darf man nur linear abschreiben.

    Um mit dem Steuerrecht konform zu gehen, ist es teilweise sinnvoll, auch im UGB linear ab-

    zuschreiben.

    Nutzungsdauer:

    Im Steuerrecht sind gewisse Nutzungsdauern vorgegeben.

    Nutzungsdauer vom PKW ist vorgeschrieben: 8 Jahre.

    Wir stark die Abnutzung ist, ist im UGB egal.

    Rckstellungen

    Diese sind mit einem unsicheren Moment verbunden.

    Die Zukunft ist ungewiss.

    Im UGB ist eine grozgigen Rckstellungsbildung vorhanden.

    Im Steuerrecht gibt es keine Pauschal-Rckstellung.

    Damnum

    Das Damnum ist ein Unterschiedsbetrag zwischen der Verbindlichkeit gegenber der Bank

    und dem Auszahlungsbetrag, den ich bekomme.

    2.. Zahlungsmittelkonto 180,- /3.. Verbindlichkeiten 200,-

    290 ARA 20,-

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 27

    Das Damnum ist eine Vorwegverzinsung und eine gewisse Sicherung fr die Bank.

    Je besser man als Kunde da steht, desto geringer ist das Damnum und umgekehrt.

    Im UR im Paragraph 198 (7) ist ein Aktivierungswahlrecht vorgeschrieben!!!

    Dann wir dieses Damnum in der Laufzeit des Kredits aufgelst.

    Wenn ich zum Beispiel 4 Jahre Kreditlaufzeit habe, dann sieht die Rechnung folgenderma-

    en aus:

    20,-/4 Jahre = 5,- jhrlich

    8.. Zinsaufwand / 290 ARA 5,-

    Das Steuerrecht sieht vor, dass das Damnum auf die Laufzeit verteilt werden muss und dass

    es aktiviert werden muss.

    ODER (andere Variante: Damnum)

    Im UGB gibt es ein Aktivierungswahlrecht, daher gibt es auch noch eine andere Variante.

    Wenn ich das Aktivierungswahlrecht nicht in Anspruch nehme, sieht die Buchung folgender-

    maen aus:

    2.. ZMK 180,- / 3.. 200,-

    8.. Zinsaufwand 20,-

    Der 6 Z. 3 EStG schreibt vor, dass das Damnum aktiviert und auf die Laufzeit verteilt wer-

    den!!!

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 28

    Steuerrecht:

    20,- / 4 Jahre = 5,-

    1. Jahr:

    Ur. Aufwand 20,-

    Strl. Aufwand 5,-

    MWR: + 15,-

    2. Jahr:

    Ur. Aufwand 0,-

    Strl. Aufwand 5,-

    MWR: - 5,-

    3. Jahr:

    Ur. Aufwand 0,-

    Strl. Aufwand 5,-

    MWR: - 5,-

    4. Jahr:

    Ur. Aufwand 0,-

    Strl. Aufwand 5,-

    MWR: - 5,-

    Geldbeschaffungskosten

    Hier kommt es immer zu einer MWR.

    Sie treten im Zuge eine Kreditaufnahme an.

    Irgendwelche Spesen oder Provisionen.

    Das sind Spesen des Geldverkehrs.

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 29

    Das UGB sagt, dass es hier ein Aktivierungsverbot gibt, d.h. sie mssen gleich in voller Hhe

    als Aufwand verbucht werden.

    Das Steuerrecht sagt, dass diese Geldbeschaffungskosten aktiviert werden mssen und so-

    mit kommt es immer zu einer Mehr-Weniger-Rechnung.

    Die Verzinsung muss auch bercksichtigt werden, doch da gibt es keine Mehr-Weniger-

    Rechnung.

    Beispiel zur MWR

    Steuerrecht:

    1. JAHR:

    3.000,- / 3 Jahre / 12 Monate * 3 = 250,-

    MWR: 3.000,- - 250,- = + 2.750,-

    2. JAHR:

    3.000,- / 3 Jahre = 1.000,-

    MWR: 0,- - 1.000,- = - 1.000,-

    3. JAHR:

    3.000,- / 3 Jahre = 1.000,-

    MWR: 0,- - 1.000,- = - 1.000,-

    4. JAHR:

    3.000,- / 3 Jahre / 12 Monate * 9 Monate = 750,-

    MWR: 0,- - 750,- = - 750,-

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 30

    Die (steuerbilanzielle) Gewinnermittlung gem. 5 Abs. 1 versus 4 Abs. 1 EStG

    Beim 5er ist Grund und Boden zu bercksichtigen, beim 4er nicht.

    Erstmalige Wertanstze

    Anlagevermgen/Umlaufvermgen

    Hier geht es darum, wie wir die Anschaffungs- und die Herstellungskosten ermitteln.

    Ich muss den Ursprungswert/Eingangswert ermitteln.

    Anschaffung- Anschaffungskosten

    Hier ist wichtig, dass wir in der Bilanzierung immer nur entweder eine Anschaffung oder eine

    Herstellung kennen.

    Mischungen gibt es in unserem Bereich nicht.

    Anschaffung:

    Hier wechselt nur der Eigentmer, der Gegenstand bleibt gleich.

    Herstellung:

    Hier entsteht ein neuer Gegenstand.

    Der Anschaffungsvorgang und seine Kostenkomponenten

    Der Anschaffungskostenzeitraum beginnt dann, sobald wir uns ganz konkret fr einen be-

    stimmten Gegenstand entschieden haben.

    Dieser Zeitraum endet dann, wenn er in einem betriebsbereiten Zustand ist.

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 31

    Hhe der Anschaffungskosten

    Anschaffungspreis

    Wird immer netto in die Anschaffungskosten eingerechnet und zwar dann, wenn wir dann die

    Vorsteuer wieder bekommen.

    Rechnung:

    100,-

    + 20,- (USt)

    120,-

    0.. AV 100,- / 3... Verb. 120,-

    250 Vst. 20,-

    Innerhalb von 8 Tagen 2 % Skonto

    Wenn ich mir den Zahlungsbetrag errechne, ziehe ich die 2 % Skonto vom Bruttobertrag

    120,- ab.

    117,60 berweise ich jetzt von meinem Zahlungsmittelkonto.

    3. Verbindlichkeit 120,- / 2.. Zahlungsmittelkonto 117,60

    / 0.. AV 2,- (= Netto)

    / 250 VSt. 0,40

    Der Skonto ist als Anschaffungspreisminderung anzusehen.

    Der Skonto reduziert die Anschaffungskosten, daher muss ich im Haben das 0er Konto wie-

    der verwenden.

    Da mir 0,4 ber bleiben, handelt es sich um eine Vorsteuerkorrektur.

    Wenn ich das ganze erst nach 8 Tagen bezahle, habe ich kein Recht auf Skontoabzug.

    3.. Verbindlichkeit 120,- / Zahlungsmittelkonto 120,-

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 32

    Sonderfall PKW:

    Beim PKW steht mir kein Vorsteuerabzug zu.

    30.000,-

    + 6.000,-

    36.000,-

    Hier werde ich die 36.000,- abschreiben.

    Beim PKW werden immer die Bruttobetrge aktiviert.

    Taxiunternehmer und Fahrschulen drfen Vorsteuer abziehen.

    Auch bei den Treibstoffrechnungen, Reparaturen,... darf die Vorsteuer abgezogen werden.

    Ein Viskal-PKW gibt uns den Vorsteuerabzug.

    Das ist schon ein Kleinbus oder Klein-LKW.

    Vom Finanzamt gibt es da genau eine Liste, die immer wieder aktualisiert wird.

    Diese Autotypen mssen aber in der Vorschrift nachgelesen werden.

    Auch im Bereich des Leasings habe ich fr normale PKWs keine Vorsteuerabzugsberechti-

    gung.

    Sonderfall Grundstcke:

    Die Veruerung von Grundstcken ist unecht steuerbefreit.

    Beim PKW bekomme ich eine Umsatzsteuer in Rechnung gestellt, darf sie aber nicht abzie-

    hen.

    Bei den Grundstcken bekomme ich gar keine Umsatzsteuer in Rechnung gestellt.

    Anschaffungsnebenkosten

    Anschaffungsnebenkosten mssen ausschlielich mit der Anschaffung des Gegenstandes

    zu tun haben.

    Die Grundsteuer ist als laufender Aufwand zu verbuchen, da man ihn immer bezahlt.

    Die Grunderwerbssteuer zahlt man nur einmal, daher Anschaffungsnebenkosten.

    Treibstoffe zahlt man immer, ist daher laufender Aufwand.

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 33

    Reparaturen zahlt man immer, ist daher ein laufender Aufwand.

    Grundbucheintragungsgebhr zahlt man einmal, daher Anschaffungsnebenkosten.

    Man muss darauf schauen, ob die Kosten permanent anfallen, oder nur einmal im Zuge des

    Erwerbs anfallen.

    Der Anschaffungsvorgang beginnt erst mit dem Erwerbsentschluss.

    Wenn man sich ber Produkte informiert und eine Rechnung dafr bekommt, ist es als Auf-

    wand zu verbuchen und nicht als Anschaffungsnebenkosten, da man sich hierbei noch nicht

    fr ein Produkt entschieden hat.

    Transport, Monate, Fundamentierung werden auf das 0er Konto gebucht.

    Wann werden die Anschaffungsnebenkosten zum Aufwand?

    ber die Abschreibung oder durch das Ausbuchen.

    Anschaffung eines PKWs

    Vignette, Versicherungen und Treibstoffe sind laufende Aufwnde.

    Auch der Taxiunternehmer hat fr Treibstoffe eine Vorsteuerabzugsberechtigung.

    Als normaler Unternehmer muss man den PKW brutto aktivieren und auch die Kosten der

    Anmeldung.

    Als vorsteuerabzugsberechtigter Unternehmer verbucht man 24.150.

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 34

    Die Anschaffungskosten im StR

    Es gibt wenige Wirtschaftsgter, wo es zu einer Angemessenheitsprfung kommt z.B. Anti-

    quitten, teure Teppiche im Bro, Jacht,...

    Es gibt beim PKW eine Angemessenheitsgrenze, die steuerlich mit 40.000, begrenzt ist.

    Alles was ber diesen Preis liegt, ist Privatvergngen.

    Das gilt aber nur fr die normalen PKWs und nicht fr die Taxiunternehmen,...

    Beispiel zu den Anschaffungskosten

    40.000,- (PKW)

    8.000,- (Ust)

    48.000,-

    Wir aktivieren dien PKW mit 48.000,- - wir haben keinen Vorsteuerabzug.

    0... PKW / 2... Zahlungsmittelkonto 48.000,-

    48.000 / 8 Jahre = 6.000,- = AFA

    7... AFA / 0... PKW 6.000,-

    Wertabhngige Aufwendungen: 2.000,-

    7... laufende Aufwendungen / 2... Zahlungsmittelkonto 2.000,-

    Wertunabhngige Aufwendung: 1.500,-

    7.. laufende Aufwendungen / 2... Zahlungsmittelkonto 1.500,-

    Laut dem Steuerrecht muss man ausrechnen, wie hoch die angemessene Komponente ist.

    40.000,- / 48.000,- = 83,3 %

    Strl. AFA 40.000,- / 8 Jahre = 5.000,-

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 35

    Un. AFA 6.000,-

    steuerliche AFA 5.000,-

    MWR + 1.000,-

    Der erste Buchungssatz passt fr uns.

    Den zweiten Buchungssatz haben wir mit der MWR bercksichtigt.

    Den dritten Buchungssatz mssen wir noch richtig stellen.

    Strl. Aufwendungen 2.000,- * 83,3 % = 1.666,70

    1.666,70 sind anerkannt.

    Die 333,30 kommen in die MWR und das steuerliche Ergebnis muss erhht werden.

    MWR + 333,30

    Der vierte Buchungssatz stimmt ohne MWR.

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 36

    Zusammenfassung

    Der wesentlichste Bereich bei den Anschaffungskosten ist der Anschaffungspreis.

    Hier muss man aufpassen, ob dieser netto oder brutto ist.

    Beim normalen PKW erfolgt eine Bruttoaktivierung und automatisch auch alle Aufwendungen

    (Treibstoff,...), die mit dem PKW zusammenhngen, sind brutto zu verbuchen.

    Wenn ein PKW zu 80 % als Taxi, PKWs des Umlaufvermgens, Fahrschulen,... verwendet

    wird, dann hat man den Umsatzsteuerabzug.

    Anschaffungspreisminderungen sind z.B.: Skonto

    Anschaffungsnebenkosten sind laufende Aufwendungen, die unmittelbar mit der Herstel-

    lung zusammenhngen.

    Der Anschaffungsprozess muss hierbei aber schon begonnen haben.

    Aufstellungskosten, Fundamentierung, Montagekosten,... sind typische Anschaffungsneben-

    kosten.

    Die Grunderwerbssteuer ist nur einmalig, daher Anschaffungsnebenkosten.

    Alle Anschaffungsnebenkosten mssen aktiviert werden und dann wir es ber die AFA als

    Aufwand verbucht.

    Laufender Aufwand: Grundsteuer,... diese zahlt man immer wieder.

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 37

    Sonderflle der AK-Ermittlung

    bernommene Verbindlichkeiten

    Wenn wir einen Gegenstand erwerben und auf diesen eine Verbindlichkeit haftet.

    Die Verbindlichkeit ist im Wert von 100.000,-

    z.B.: Ich kaufe ein Grundstck und ich erwebe dieses mit einer Hypothek belastetes Grund-

    stck.

    0... Grundstck 300.000,- / 2... ZMK 200.000,-

    / 3... Verbindlichkeit 100.000,-

    Fremdwhrungsgeschfte

    Wenn wir den Gegenstand einbucht, dann mssen wir uns mit dem Euro auseinandersetzen.

    Zum Zeitpunkt der Lieferung und sofern wir der wirtschaftliche Eigentmer des Gutes sind,

    buchen wir den Vermgensgegenstand ein.

    Dann rechnet man die auslndische Whrung in Euro um, damit man die Fremdwhrungs-

    verbindlichkeit in Euro ausgewiesen haben.

    Wenn man die Fremdwhrungsverbindlichkeit mit 143,- eingebucht hat, dann muss man

    die auch mit 143,- wieder ausbuchen.

    Wenn der Dollar weiter gesunken ist und wir nur 140,- bezahlen mssen, dann haben wir

    einen Kursgewinn.

    Wenn man die Fremdwhrungsverbindlichkeit bezahlt, bucht man folgendes:

    3... Fremdwhrungsverbindlichkeit 143,- / 2... Kassa/Bank 140,-

    / 4... Kursgewinn 3,-

    Wenn der Dollar gestiegen ist, dann haben wir einen Kursverlust:

    3... Fremdwhrungsverbindlichkeit 143,- / 2... ZMK 150,-

    7... Kursverlust 7,-

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 38

    Opfertheorie

    FALL 1:

    Wir kaufen ein Grundstck und auf diesem Grundstck ist ein vllig bauflliges Gebude

    darauf.

    Mit diesem Gebude knnen wir nichts anfangen wir mssen es abtragen lassen.

    Das Abbruchunternehmen wird uns eine Rechnung fr den Abriss stellen.

    Die Abbruchkosten gehren zu den Anschaffungskosten des Grundstcks dazu.

    0... Grundstcke / 2... Zahlungsmittelkonto 180.000,-

    0.. Grundstcke 7 / 2... Zahlungsmittelkonto 40.000,-

    Dementsprechend hat uns das Grundstck 220.000,- gekostet.

    FALL 2:

    Wir kaufen ein Grundstck und auf diesem Grundstck ist ein noch funktionsfhiges Gebu-

    de.

    Das bebaute Grundstck kostet 180.000,-

    Man muss schon im Kaufvertrag festlegen, wie teuer der Grund und wie teuer das Gebude

    ist.

    Grund 140.000,-

    Gebude 40.000,-

    0... Grundstck 140.000,- / 2... Zahlungsmittelkonto 180.000,-

    0... Gebude 40.000,-

    Die Rechnung vom Abrissunternehmen kommt:

    0... Gebude neu / 2... Zahlungsmittelkonto 60.000,-

    0... Gebude neue / 4... aktivierte Eigenleistung 200.000,-

    Das alte Gebude muss ausscheiden.

    Der Buchwert des alten Gebude gehrt zu den Anschaffungskosten des neuen Gebude.

    0... Gebude neu / 0... Gebude alt 40.000,-

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 39

    Das neue Gebude steht jetzt mit 300.000,- drinnen.

    Ohne Opfertheorie htten wir die 40.000,- und 60.000,- als Aufwand verbucht.

    Die Opfertheorie wird angewandt, wenn wir ein Grundstck kaufen und wir das darauf ste-

    hende Gebude sofort abreien lassen.

    Es gibt keine Zeitspanne fr die Opfertheorie.

    Die Zeitspanne ist nicht festgelegt.

    Wenn das alte Gebude nie verwendet wurde, dann gilt mit Sicherheit die Opfertheorie.

    Vom steuerpflichtigen her, mchte man versuchen aus der Opertheorie heraus zu kommen.

    Stundungs- bzw. Ratengeschfte

    Ratenzahlung

    Die Anschaffungskosten sind unabhngig davon zu ermitteln, wie man den Gegenstand fi-

    nanziert hat.

    Es ist egal, ob man ihn mit Eigen- oder Fremdkapital finanziert hat.

    Die Kreditaufnahme und die Anschaffung werden getrennt.

    Es gibt ein Problem und zwar, wenn man einen Gegenstand ankauft und ihn stundet oder

    per Ratenzahlung begleicht.

    Wenn man den Gegenstand erst nach 3 Jahren bezahlt, dann bezahlt man viel mehr, als

    wenn man ihn gleich bezahlt.

    Sofort 100,-

    Nach 3 Jahren 300,-

    Im Bereich der Bilanzierung geht es um die wirtschaftliche Verursachung.

    Die Zinsen muss man ber den ganzen Zeitraum (hier: 3 Jahre) verteilen und das macht

    man ber eine aktive Rechnungsabgrenzung.

    Bei der Stundung verteile ich die Zinsen auch auf die 3 Jahre.

    Mit welchem Wert werde ich den Gegenstand aktivieren?

    Mit den 100,-

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 40

    0... 100,- / 3... Verbindlichkeit 130,-

    290 ARA 30,-

    8... Finanzaufwand / 290 ARA 10,-

    8... Finanzaufwand / 290 ARA 10,-

    8... Finanzaufwand / 290 ARA 10,-

    3... Verbindlichkeit / 2... Kassa/Bank 130,-

    Die zweite Variante fhren wir hier und auch im PS nicht genauer aus, aber wir sollen wis-

    sen, dass es mehrere Varianten gibt.

    Stundung:

    Jahr 1: 110,-

    Jahr 2: 110,-

    Jahr 3: 110,-

    Wir mssen hier die Zinsen heraus rechnen.

    0... Vermgensgegenstand 300,- / 3... Verbindlichkeiten 330,-

    290 ARA 30,-

    Die Zinsen von 30,- werden unproportional verteilt.

    Die Zinsen sind z.B.: am Anfang hher, als spter.

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 41

    Beispiele:

    Wir spezialisieren uns auf die Option I.

    Wird auch in der Praxis bevorzugt angewandt!

    Herstellung - Herstellungskosten

    Hier entsteht ein neuer Gegenstand.

    Reine Lagerung kann als Herstellungsvorgang bezeichnet werden.

    z.B.: wenn der Wein gelagert werden muss, bis er reif ist, dann ist das auch ein Herstel-

    lungsvorgang.

    Wir haben die Unterscheidung zwischen Anschaffung und Herstellung.

    Fertigungsmaterial

    = die Grundstoffe, die in diesen Gegenstand eingehen.

    Fertigungsmaterial, Fertigungslhne und die Sonderkosten der Fertigung mssen zwingend

    in die Herstellungskosten einbezogen werden.

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 42

    Charakteristika des Herstellungsvorganges

    Wir beschftigen uns mit der klassischen Herstellung im Umlaufvermgen und im Anlage-

    vermgen.

    Anschaffungskosten

    - Anschaffungsminderungen

    + Anschaffungsnebenkosten

    = Anschaffungspreis

    Herstellung (Anlagevermgen)

    Wenn man Anlagevermgen selbst herstellt:

    0... Anlagevermgen / 4... aktivierte Eigenleistungen

    Das bucht man, wenn das Gebude hergestellt ist, wenn man mit der Herstellung fertig ist.

    Auch zum Bilanzstichtag wird das gebucht (in Bau befindliche Anlage).

    4... aktivierte Eigenleistung ist eindeutig ein Ertrag.

    Diesen Ertrag muss man auf die Gewinn- und Verlustrechnung bertragen.

    Ist die Herstellung tatschlich ein Ertrag?

    Nein, denn es sind mir auch viele Aufwendungen angefallen.

    Dieser Ertrag ist mit den Aufwendungen verknpft.

    Das Gebude wird dann mit der AFA abgeschrieben.

    Bei den Herstellungskosten gibt es einen Mindest- und einen Hchstansatz.

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 43

    Mindestansatz (MA):

    In Summe sind mit einer Herstellungen Aufwendungen in einer Hhe von 180.000,- ange-

    fallen.

    Wir whlen den Mindestansatz und dieser macht z.B. nur 100.000,- aus.

    0... AV /4... aktivierte Eigenleistung 100.000,-

    Somit haben wir nur 100.000,- neutralisiert, 80.000,- bleiben als laufende Auftrge drin-

    nen.

    Hier nehmen wir nicht die ganzen 180.000,-, sondern nur 100.000,-

    Hchstansatz (HA):

    Hier rechnet man alle Aufwendungen in die Herstellungskosten ein.

    0... AV / 4... aktivierte Eigenleistungen 180.000,-

    Alle Aufwendungen, die mit den Herstellungskosten verknpft sind, werden neutralisiert, da-

    fr hat man das Gebude mit 180.000,- in der Bilanz drinnen und als aktivierter Gegen-

    stand wird das Gebude mit 180.000,- abgeschrieben.

    Herstellung (Umlaufvermgen):

    Hier stellt man das Umlaufvermgen selbst her.

    Man beschftigt sich damit in der Bilanz, am Bilanzstichtag.

    Am Bilanzstichtag hat man die fertigen bzw. halbfertigen Fabrikate und man muss schauen,

    ob mehr oder weniger geworden ist.

    GuV

    Umlaufvermgen

    Aufwendungen 1.000 Stck

    Umstze von 800 Stck

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 44

    Was passiert mit den fehlenden 200 Stck?

    Diese 200 Stck mssen jetzt bei den Fertigfabrikate in der Bilanz stehen.

    Mit welcher Buchung bringe ich die 200 fehlenden Stck in die Bilanz?

    1... Fertigfabrikate / 4... Bestandsvernderung

    Die Klasse 4 Bestandsvernderung ist ein eindeutiger Ertrag und diese 200 Stck gebe ich

    somit in die Gewinn- und Verlustrechnung.

    Wie sieht die Situation nchstes Jahr aus?

    GuV

    Aufwnde 600 Stck Umstze 800 Stck

    Bestandsvernderung 200 Stck

    Das kann nur eintreten, wenn ich 200 Stck vom Lager genommen habe.

    4... Bestandsvernderung / 1... Fertigfabrikate

    Damit habe ich aus meiner Bilanz die Fertigfabrikate herausgeschmissen.

    Die Frage ist, wie hoch die Bestandsvernderungen sind und da muss ich mich fr den Min-

    dest- oder den Hchstansatz entscheiden.

    = Neutralisierung der Herstellkosten

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 45

    Neutralisierungsfunktion der HK-Buchung

    Beim Umlaufvermgen habe ich bilanziell mit den Aufwendungen nur am Bilanzstichtag zu

    tun.

    Am Bilanzstichtag muss ich schauen, ob ich einen Lageraufbau oder -abbau habe.

    Das ist eine stckbezogene Rechnung.

    Lagerabbau:

    Da muss ich zu den zu hohen Erlsen eine Bestandsvernderung zu den Aufwendungen

    dazu geben.

    Komponenten der HK

    Es steht im Gesetz fest, was man in die HK einrechnen darf.

    Von den Wahlrechten macht man in der Bilanzierung nur teilweise Gebrauch, da der Kosten-

    rechner den Bilanzierern alles bekannt geben muss.

    Fertigungsgemeinkosten sind z.B.: Strom, Energie,...

    Fremdkapitalzinsen: fr den Herstellungszeitraum darf ich auch die Zinsen einrechnen,...

    Egal was man herstellt, der Mindest- und Hchstansatz ist fr alle Herstellungen ident.

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 46

    Nicht aktivierungsfhige Aufwendungen

    Das sind alle Verwaltungs- und Vertriebskosten.

    Diese darf man nicht in die Herstellung einrechnen, da hier die Herstellungen ja schon abge-

    schlossen sind.

    Steuern vom Gewinn, Eigenkapitalkosten,... knnen auch nicht in die Herstellungskosten

    einflieen.

    Es gibt Ausnahmen:

    Wenn man Umlaufvermgen ber lange Zeit herstellt, dann fallen hier hohe Verwaltungs-

    und Vertriebskosten an.

    z.B. Eurofighter-, Schiffherstellung,...

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 47

    Ermittlung der HK

    Die Verwaltungs- und Vertriebskosten interessieren und in der Bilanzierung nicht wir

    schmeien sie raus.

    Die Kostenrechnung arbeitet mit kalkulatorischen Abschreibungen.

    Wir in der Bilanzierung mit den buchhalterischen Zinsen.

    Kalkulatorische Wagnisse hat man, wenn man keine Schadensversicherung abgeschlossen

    hat.

    Man rechnet in der Kostenrechnung mit einem Schnitt an Schadensflle.

    Wir in der Bilanzierung knnen nur dann einen Schaden verbuchen, wenn dieser angefallen

    ist.

    Wenn wir Versicherungen haben, dann gibt es gar keinen Unterschied.

    Kalkulatorischer Unternehmerlohn, das ist der Gewinn.

    In der Buchhaltung haben wird das nicht.

    In der Kostenrechnung rechnen wir eine Gewinnkomponente mit hinein.

    Das + darf niemals hher sein, als das ausgeschiedene -.

    Das + darf niemals hher sein, als das beim Kalkulatorischen.

    Das ist wichtig, damit die + in der Bilanz niemals zu hoch sind.

    Das hat mit dem Vorsichtsvorsatz zu tun.

    Bei diesem Bereich arbeitet die Bilanzierung eng mit der Kostenrechnung zusammen.

    Wir bernehmen aus der Kostenrechnung das, was wir brauchen.

    Wenn uns die Kostenrechnung irgendwelche Verwaltungs- oder Vertriebskosten bekannt

    gibt, brauchen wir diese nicht, da sie nicht in der Herstellungskosten eingerechnet werden.

    Die Kalkulatorischen Kosten mssen wir aus buchhalterischer Sicht ausscheiden.

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 48

    Unterbeschftigungsklausel

    Sie steht so im Gesetz drinnen.

    Hier geht es um einen pltzlichen, massiven Produktionsrckgang.

    Die Unterbeschftigungsklausel ist nur bei Produktionsunternehmen und auch nur beim Um-

    laufvermgen mglich.

    Wenn wir einen nicht vernachlssigbaren Produktionsrckgang haben, welche Kosten

    werden sich nicht automatisch anpassen?

    Die fixen Kosten.

    Wenn ich weniger produziere, werden sich die variablen Kosten (Strom,...) sofort und auto-

    matisch anpassen, nur die fixen Kosten bleiben einmal unverndert.

    z.B.: Miete fr eine Lagerhalle: Wenn ich weniger produziere, muss ich trotzdem die ganze

    Miete bezahlen.

    Wenn man einen Produktionsrckgang haben, dann mssen wir die fixen Kosten anpassen

    und drfen sie nicht unverndert hinein rechnen.

    Beispiel:

    Fertigungsmaterial 50.000,- verbraucht (= variable Kosten)

    Materialgemeinkosten 5.000,- (= variable und fixe Kosten)

    Fertigungslhne 200.000,- (= variable Kosten)

    Fertigungsgemeinkosten 300.000,- (Abschreibungen, Strom, Energie,... = variable und fixe

    Kosten)

    Variabel Fix

    50.000,-

    3.000,- 2.000,-

    200.000,-

    100.000,- 200.000,-

    353.000,- 202.000,-

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 49

    Wenn ein massiver Produktionsrckgang vorliegt, muss man die Fixkosten anpassen.

    Wenn man z.B.: eine Unterbeschftigung von 60% hat, dann muss man die Fixkosten an-

    passen, indem man 60% von den 202.000,- in die Herstellkosten einrechnet.

    Von den 353.000,- werden 100% in die Herstellkosten eingerechnet.

    Was passiert mit den fehlenden 40%?

    Die 40% bleiben als Aufwand in der GuV drinnen.

    Die Herstellungskosten im Steuerrecht

    Im Steuerrecht mssen die Material- und Fertigungsgemeinkosten eingerechnet werden.

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 50

    Beispiel zu den Herstellungskosten

    a) Mindestansatz

    Mindestansatz (MA): UR 200.000,- Fertigungsmaterial (FM)

    100.000,- Fertigungslhne (FL)

    - Sondereinzelkosten der Fertigung (SEK)

    300.000,-

    0... Halle/4... aktivierte Eigenleistung 300.000,-

    = Ertragsbuchung

    Ich habe einen Ertrag von 300.000,- aber das Steuerrecht sagt, dass wir einen Ertrag von

    475.000,- ansetzen mssen.

    Steuerrecht 6 Z 2 Est: Man muss auch die Fertigungs- und Materialkosten in die Herstel-

    lungskosten einrechnen.

    300.000,-

    + MGK + 60.000,-

    - 10.000,- (Kalkulatorische Kosten)

    + 5.000,- (buchhalterische Aufwandsposition)

    + FGK 120.000,-

    - 30.000,- (kalkulatorische AFA)

    + 30.000,- (ich darf nicht + 40.000,- rechnen, da das + dann hher als das wre)

    475.000,- = Steuerlicher Mindestansatz

    Wir mssen im Steuerrecht einen Ertrag haben, der um 175.000,- hher ist.

    UR

    300.000,-

    StR

    475.000,-

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 51

    Die Unternehmen versuchen in der Praxis den unterschiedlichen Wertansatz zu vermeiden,

    da sie sonst immer eine Mehr-Weniger-Rechnung machen mssen.

    b) Hchstansatz

    Hchstansatz (HA): Unternehmensrecht (UR) = Steuerrecht (StR)

    Fertigungsmaterial (FM) 200.000,-

    Materialgemeinkosten (MGK) 60.000,-

    - 10.000,- (kalkulatorische Kosten)

    + 5.000,- (buchhalterische Aufwendungen)

    Fertigungslhne (FL) 100.000,-

    Fertigungsgemeinkosten (FGK)

    Anteilige Fremdkapitalzinsen (FKi) 10.000,-

    485.000,-

    0... Halle/4... aktivierte Eigenleistung 485.000,-

    Bewertung von Aktiva I

    Anlagevermgen

    Hier muss man in abnutzbares und nicht abnutzbares Vermgen unterscheiden.

    Abnutzbares Anlagevermgen

    Hier gibt es die ganz normale Abschreibung z.B.: Auto, Maschine,...

    Man kann die Nutzung schon im Voraus planen.

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 52

    Allgemeine Bewertungsgrundstze i.S.d. 201 UGB

    Fr die Bewertung muss ich von einer bestimmten Stetigkeit ausgehen.

    Wenn man die produzierten Erzeugnisse heuer mit dem Mindestansatz ansetzt, dann kann

    man sie nchstes Jahr nicht mit dem Hchstansatz ansetzen, da keine Vergleichbarkeit vor-

    handen ist.

    Man muss immer stetig bewerten.

    Es gibt auch hier wieder Ausnahmen von dieser Stetigkeit.

    Der Buchwert ist nicht der Liquidationswert, das ist nicht der Wert, um den wir das Unter-

    nehmen verkaufen knnten.

    Alle Vermgensgegenstnde mssen einzeln bewertet werden.

    Stichtagsprinzip ( 201 (2) Z. 3 und Z. 4 lit. b UGB)

    Nur dann, wenn das Ereignis in der 2. Hlfte passiert ist, dann darf das nicht mehr in die Bi-

    lanz hinein gerechnet werden.

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 53

    Allgemeine Bewertungsgrundstze i.S.d. 201 UGB

    Prinzip der Vorsicht

    = das schlagende Bewertungsprinzip, wenn man nicht wei, ob man abwerten soll, oder

    nicht.

    Realisationsprinzip

    Das sagt, dass Gewinne nur dann ausgewiesen werden drfen, wenn sie realisiert sind.

    Man darf den Gewinn vorher nicht ausweisen.

    Anschaffungswertprinzip

    Wir haben in der Bilanz Anschaffungs- oder Herstellkosten drinnen, die niemals berschritten

    werden drfen.

    Ich habe in der Bilanz niemals die aktuellen Werte drinnen.

    Auch bei den Rckstellungen kommt das Realisationsprinzip zum Tragen.

    Imparittsprinzip

    Verluste mssen sofort bilanziell ausgewiesen werden, sobald sie erkennbar oder absehbar

    sind.

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 54

    Die Bewertung von nicht abnutzbarem AV im UGB

    z.B.: bloer Grund und Boden; Lizenzen; Finanzanlagevermgen: Aktien, Beteiligungen,...

    Es ist nicht mglich, ein nicht abnutzbares AV herzustellen, daher kann es sich hierbei nur

    um Anschaffungskosten handeln.

    Man muss dem Buchwert einem Vergleichswert gegenberstellen.

    Der Vergleichswert ist jener Wert, den ich zum Stichtag fr das nicht abnutzbare AV bezah-

    len wrde.

    Bei Grundstcken wird meist ein Immobilienmakler den Vergleichswert (= Wiederbeschaf-

    fungswert) erstellen.

    Am Bilanzstichtag: Buchwert (BW) 100.000,-

    Vergleichswert 140.000,-

    Dieser schlummernde Gewinn darf in der Bilanz nirgends ausgewiesen werden.

    Die 40.000,- nennt man stille Reserven, da sie in der Bilanz nicht aufscheinen drfen.

    ODER

    Vergleichswert 60.000,-

    Man muss sich dann einmal berlegen, warum wir eine Wertminderung haben z.B.: durch

    Lrmbelstigung durch Bauarbeiten am Nachbargrund.

    Wenn die Wertminderung nur vorbergehend ist, darf sie nicht ausgewiesen werden, wenn

    sie aber langfristig ist, dann muss sie bercksichtigt werden.

    Langfristige Wertminderung wre z.B. neben meinem Grundstck wurde eine Mllhalle ge-

    baut.

    7... auergewhnliche AFA/0... 40.000,-

    Man kann es oft gar nicht sagen, ob die Wertminderung dauerhaft oder vorbergehend ist.

    Bei einer dauernden Wertminderung muss man zwingend immer abwerten.

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 55

    Die Bewertung von abnutzbarem AV im UGB

    Am Anfang macht man immer die normale planmige AFA (Abschreibung).

    Beispiel:

    AK/HK 100.000,

    Dann schaue ich, wie lange die planmige AFA wre.

    Angenommen sie ist 10 Jahre.

    100.000 - 10.000,- = 90.000,-

    90.000,- = fortgeschrittene AK/HK

    Die Nutzung von bestimmten Gegenstnden wird nicht ewig sein.

    Man muss einen AFA-Plan machen (nach welcher Methode wird der Gegenstand abge-

    schrieben?).

    Im Unternehmensrecht kann man die unterschiedlichen Abschreibungsmethoden anwenden

    und auch unterschiedliche Methoden miteinander kombinieren.

    Unternehmensrechtlich macht man das nicht, da es im Steuerrecht andere Regelungen gibt.

    Wenn man es gleich so macht, wie es im Steuerrecht vorgesehen ist, spart man sich die

    Mehr-Weniger-Rechnung.

    Aber im Unternehmensrecht sind die unterschiedlichen Abschreibungsmethoden erlaubt.

    Mit der AFA beginnen wir immer mit der Aktivierung (z.B. Gebude) bzw. bei der Inbetrieb-

    nahme (die Inbetriebnahme wird immer der Anschaffung oder der Herstellung folgen).

    All diese Aspekte muss man in einem Abschreibungsplan eingeben.

    Der Buchwert wird mit einem Vergleichswert versehen.

    Wenn der Vergleichswert hher ist, dann bedeutet es, dass keine Bercksichtigung notwen-

    dig ist.

    Ist der Vergleichswert allerdings gesunken, dann muss man folgendes buchen:

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 56

    Vergleichswert = 40.000,-

    Deswegen muss ich die Maschine jetzt um 50.000,- abschreiben, wenn es sich um eine

    dauerhafte Wertminderung handelt.

    In der Folgeperiode muss ich die 40.000,- auf die Restnutzungsdauer abschreiben.

    Die Frage ist dann, ob ich sie noch 9 Jahre nutze, oder ob ich sie nur mehr 4-5 Jahre nutzen

    werde.

    Im Fall kann sich auch die Restnutzungsdauer ndern und so werden wir die planmige

    AFA fr die Folgeperioden berechnen.

    Die Mhe einer auerplanmigen AFA mache ich nur beim abnutzbaren AV.

    Problem:

    In der Praxis ist die Ermittlung von Vergleichswerte sehr schwierig.

    Planmig und nicht planmiges AV muss am Bilanzstichtag angeschaut werden und wenn

    ntig verbucht werden.

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 57

    Die Bewertung abnutzbarem Anlagevermgen im Steuerrecht

    Das UGB schreibt nicht vor, wie man abschreiben muss.

    Das Steuerrecht ist bei der Abschreibung um einiges genauer.

    Im Paragraph 7 steht drinnen, dass nur die lineare Abschreibung zulssig ist.

    Es gibt im Steuerrecht einige Wirtschaftsgter.

    Wir schauen uns jetzt nur den PKW und das Gebude an, die ber einen bestimmten Zeit-

    raum abgeschrieben werden mssen.

    Ganz streng ist man beim PKW ( 8 EStG).

    Er muss auf 8 Jahre abgeschrieben werden, egal wofr man den PKW verwendet.

    Wie viele Kilometer damit gefahren werden, ist fr die AFA vllig egal.

    Taxis,... knnen auch auf einen krzeren Zeitraum abgeschrieben werden.

    Wenn die normale Abnutzungsdauer des PKWs mit 4 Jahre angesetzt wird, mssen wir ei-

    nen Mehr-Weniger-Rechnung machen, da das Steuerrecht 8 Jahre vorsieht.

    Nicht so streng ist das Steuerrecht beim Gebude nicht.

    8 Absatz 1 EStG.

    Das Gebude schreibt man mit 3 % ab.

    Gebude, die fr Verwaltungszwecke verwendet werden, sind mit 2 % abzuschreiben, die

    ohne weiteren Nachweis anzusetzen sind.

    Bei Banken und Versicherungen gibt es gesonderte Regelungen, die wir hier aber nicht ge-

    nau wissen mssen.

    Normale Abschreibungsbuchung:

    7... AFA/0...

    Diese normale Abschreibungsbuchung ist mit einer Mehr-Weniger-Rechnung versehen.

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 58

    Grundstze der Bewertung von Anlagevermgen im Steuerrecht

    Das Steuerrecht sagt, dass wenn der Teilwert niedriger als der Buchwert ist, dass man ab-

    werten kann.

    Wir sind daran interessiert, da es fr uns aus steuerlicher Sicht besser ist.

    Zuschreibungen beim AV

    Die Zuschreibung bedeutet, was ist, wenn wieder eine Werterholung statt findet.

    Es gibt 3 Varianten:

    Auerplanmige AFA Wert sinkt weiterhin ( 60,- -> 40.000,-)

    Hier muss ich wieder abwerten.

    7... auerplanmige AFA/0... Anlagevermgen

    Auerplanmige AFA Werterholung ( 40,- -> 100,-)

    Ich kann hier aufwerten, muss aber nicht.

    0... Anlagenvermgen/4... Ertrge aus Zuschreibungen 60.000,-

    Auerplanmige AFA Wert ist gestiegen ( 40,- -> 120,-)

    Beteiligungen MUSS ich laut dem Steuerrecht aufwerten.

    Laut dem Steuerrecht kann ich alles andere aufwerten, was ich aber nie machen soll, da ich

    sonst meinen Gewinn erhhe.

    PKW:

    Im UGB haben wir eine planmige Abschreibung.

    Im Steuerrecht mssen wir die 8 Jahre verwenden.

    Daher muss man meistens eine Mehr-Weniger-Rechnung machen.

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 59

    Gebude:

    Im UGB haben wir eine planmige Abschreibung.

    Wenn es unmittelbar der Betriebsausbung dient, muss man im Steuerrecht eine Nutzungs-

    dauer von 3 % verwenden.

    Es gibt eine auerplanmige Abschreibung.

    Es gibt abnutzbare und abnutzbare Anlagevermgen.

    Auerplanmige Abschreibung

    Hier muss ich die Niederstwertmodell anwenden.

    Wenn der Vergleichswert hher als der Buchwert ist, dann passiert nichts.

    Man darf niemals auf einen hheren Vergleichswert hinauf gehen.

    Ist das fr smtliche Stichtage so? Unter welcher Voraussetzung darf man eine Zu-

    schreibung machen?

    Eine vorangegangene planmige Abschreibung.

    Bei den Beteiligungen muss man zuschreiben.

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 60

    Die Bewertung von UV im UGB

    Bevor das UV bewertet wird, muss man den Buchwert erst einmal ermitteln.

    Halb- bzw. Fertigfabrikate

    Zum Jahresanfang fang ich mit dem Anfangsbestand an, unter dem Jahr mache ich damit

    nichts.

    Zum Stichtag muss ich schauen, wie viel noch da ist und dann muss ich den Endbestand

    ermitteln.

    Am Schluss mache ich die Verstandsvernderungsbuchung.

    Erst dann habe ich den richtigen Wert ausgewiesen.

    Kassa und Bank

    Bei der Kassa und bei der Bank kann man sich jegliche Bewertungsverfahren sparen.

    Alle anderen Positionen: Forderungen, Waren, Rohstoffe,... muss man am Bilanzstichtag

    einer Bewertung unterziehen.

    Dem Buchwert wird ein Vergleichswert gegenber gestellt.

    Ich muss schauen, was das fr ein Umlaufvermgen ist und so komme ich auf den Ver-

    gleichswert.

    Forderungen

    Man macht pauschale Gruppen von Bewertungen z.B.: bei den Forderungen.

    Wenn man an gewisse Unternehmen in bestimmten Branchen denkt, dann sind die Forde-

    rungen sehr essentiell z.B. bei den Banken.

    Man muss dann die auenstehenden Menschen bewerten.

    Man muss den Forderungsbestand genau durch berlegen.

    Waren

    Im Bereich der Waren, die dem unmittelbaren Verkauf dienen, werde ich den Vergleichswert

    retrograd herunter rechnen.

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 61

    Rohstoffe

    Bei den Rohstoffen ist es problematisch, vom Absatzmarkt auszugehen.

    Hier schaut man, was die Wiederbeschaffung kostet.

    Ich werde so kalkulieren, dass der Vergleichswert hher ist, als der Buchwert.

    Doch diesen schlummernden Gewinn werde ich nicht ausweisen, sondern erst dann, wenn

    ich die Ware verkauft habe.

    Ich darf das Umlaufvermgen nicht aufwerten.

    In manchen Bereichen wird der Vergleichswert nicht hher sein, wie z.B.: bei den Forderun-

    gen.

    Bei den Forderungen kann es nur nach unten gehen, aber nicht nach oben.

    Wenn der Vergleichswert sinkt

    Wenn der Buchwert 500,- ist und der Vergleichswert 300,- ist.

    Der Vergleichswert ist um 200,- gesunken.

    Hier muss ich abwerten.

    Beim Anlagevermgen muss man berlegen, ob die Wertminderung von Dauer ist, oder

    nicht.

    Beim Umlaufvermgen kommt das Strenges Niederstwertprinzip und man MUSS abwerten.

    7... Wertberichtigung / 1.. UV 200,-

    Die Grnde, ob es kurz- oder langfristig ist, ist egal.

    Es zhlt nur das, wie die Situation am Bilanzstichtag ist.

    Der Bereich des UV und deren Bewertung ist einer der schwierigsten Bereichen, die wir hier

    lernen.

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 62

    Die Bewertung von UV im StR

    Im Bereich der Bewertung vom UV sind wir mit dem Niederstwertprinzip unterwegs und spa-

    ren uns dadurch eine Mehr-Weniger-Rechnung.

    Zuschreibungen

    Im Bereich des UV gibt es nur sehr selten die Situation, dass es nach einer Senkung, wieder

    steigt.

    Wenn das UV eine Wertminderung von 200,- gehabt hat, dann kann man sich sicher sein,

    dass wenn das, was vermindert wurde, noch zum nchsten Bilanzstichtag da ist, wird es sich

    noch einmal um eine Wertminderung handeln.

    Wenn der Wert noch einmal um 100,- sinken, dann muss man das gleich verbuchen.

    7... Wertberichtigung/ 1.. UV 100,-

    Wenn sich der Wert aber wieder erholen sollte (wieder auf 500,- steigen), dann kann ich es

    wieder erhhen, aber in der Praxis macht man das in der Regel nicht.

    1.. UV / 4.. 200,-

    Denn diese Buchung ist immer mit dem Steuerrecht verbunden (ich muss dann auf die

    200,- Steuern zahlen), daher wird man das in der Praxis nicht machen.

    Wenn der Wert wieder gestiegen ist, aber nicht auf die ursprnglichen 500,-, sondern auf

    700,-, dann kann man eine Zuschreibung machen, aber nur bis zu den Anschaffungskosten,

    d.h. es ist nur bis 500,- mglich.

    1.. UV / 4.. 200,-

    Die Zuschreibungen werden sich nur auf die Beteiligungen beziehen, da man das bei diesen

    machen MUSS.

    Alles was auf der Aktivseite in der Bilanz ist, setze ich mit dem Niederstwertprinzip an.

    Auf der Aktivseite finde ich immer die niedersten Werte, aber nie die aktuellen.

    Auch den Bereich des UV muss ich immer korrekt abwerten.

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 63

    Die Rcklage gem. 12 EStG

    Jetzt befinden wir uns auf der Passivseite (= Mittelherkunft).

    Es gibt auf der Passivseite das Eigenkapital und das Fremdkapital.

    Eigenkapital

    Wir bezeichnen das Eigenkapital als Residualgre, als Restposten.

    Fremdkapital

    Beim Fremdkapital haben wir zwei groe Bereiche: Rckstellungen und Verbindlichkeiten.

    Unversteuerte Rcklagen

    Das ist eine Mischposition aus dem Eigen- und dem Fremdkapital.

    Im Notfall kann es zur Versteuerung kommen.

    Es gibt verschiedene Arten von den unversteuerten Rcklagen.

    Die Unversteuerte Rcklage steht im 12 EStG.

    Woher kommt diese Rcklage?

    Ich muss Anlagevermgen veruern.

    (Beim UV kommt es nie zu einer unversteuerten Rcklage.)

    Wenn in einem Unternehmen AV veruert wird, macht man das regelmig, um eine neue

    Investition machen zu knnen.

    Regelmig werden AV verkaufen, um neue Investitionen anzuschaffen.

    Wenn man AV verkauft, hat man einen Restbuchwert:

    7.. Restbuchwert / 0.. AV 80,-

    Wenn ich das AV verkaufe:

    2.. Bank / 4.. Erls 120,-

    Da bekommen wir einen Gewinn heraus und zwar in Hhe von 40,-

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 64

    Wenn man AV verkauft, um neues AV anzuschaffen, kann man den aus dem Verkauf der

    alten Anlage entstehenden Gewinn steuerfrei verwenden.

    Man bildet die Rcklage wie folgt:

    8.. Dotierung unversteuerte Rcklage / 9... bertragungsrcklage gem. 12 40,-

    Diese Buchung ist eine Aufwandsbuchung.

    Hier hat man die gesamte Veruerung erfolgsneutral gestellt.

    Man muss jetzt aber ein neues AV kaufen:

    0.. AV / ... 500,-

    12 EStG: Die bertragung der 12 Rcklage mindert die Anschaffungskosten der neuen

    Investition.

    Dann muss man die neue Investition ins Haben tun:

    9.. RL gem. 12 Rcklage / 0.. AV 40,-

    AV 500,- - 40,- = 460,-

    460/10 = 46,-

    7... AFA / 0.. AV 46,-

    Das alles steht im 12 EStG drinnen.

    Man muss schauen, wie das UGB damit umgeht: UGB akzeptiert die ganze Regelung, bis

    auf einen Punkt.

    Im UGB muss man die RL ber eine Bewertungsreserve verbuchen.

    9... RL gem. 12 / 9... Bewertungsreserve zu AV 40,-

    Die Bewertungsreserve befindet sich auch auf der Passivseite der Bilanz.

    500,- / 10 Jahre = 50,-

    7.. AFA / 0.. AV 50,-

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 65

    Bewertungsreserve 40/10 = 4,-

    9... Bewertungsreserve / 8... Ertr. Aufl. BWR 4,-

    In diesem Bereich haben wir keine Mehr-Weniger-Rechnung.

    Wir haben eine steuerliche Afa von 46,-.

    Wir haben eine unternehmensrechtliche Afa von 50,-.

    Diese 46,- ist eine Ertragsbuchung.

    Die 50,- - 4,- ist eine Aufwandsbuchung.

    Laut dem Unternehmensrecht haben wir auch einen Aufwand von 46,- und somit ist es

    gleich.

    Es muss eine erfolgswirksame Veruerung des AVs sein und auch die Behaltefristen muss

    man bercksichtigen.

    Auer, wenn das AV aufgrund einer hheren Gewalt ausscheidet.

    Die Rcklage wird dann dotiert.

    Diese Buchung ist eine Aufwandsbuchung.

    Wie lange darf die Rcklage bestehen bleiben, bis zur nchste Investition?

    Man hat 12 Monate Zeit, um eine Ersatzinvestition zu ttigen.

    Man hat 24 Monate Zeit, wenn das AV aufgrund einer hheren Gewalt ausgeschieden ist.

    Man hat auch 24 Monate Zeit, im Falle einer Gebudeherstellung.

    Dann muss die Nachfolgeinvestition gettigt werden.

    Das UGB ist anderer Meinung.

    Im UGB muss man das ganze ber die Bewertungsreserve machen (= indirekte Verbuchung)

    und die gehrt immer zu einer Buchung auf der Aktivseite dazu.

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 66

    Wirtschaftsgter

    Unkrperlich Wirtschaftsgter sind Lizensen, Patente...

    Krperliche Wirtschaftsgter sind Maschinen,... (alles, was man angreifen kann)

    Krperliche knnen nur auf krperliche bertragen werden, sowie auch unkrperliche nur auf

    unkrperliche bertragen werden knnen.

    Auf Grund und Boden darf man die RL nur bertragen, wenn sie aus der Veruerung aus

    Grund und Boden kommt.

    Wenn die Fristen nicht erfllt sind, mssen die Rcklagen aufgelst werden.

    9... RL / 8... Auflsung der unversteuerten Rcklage

    Wie wirkt die Rcklage gem. 12 EStG?

    Das ist ein geschenkter Aufwand.

    Dieser Aufwand mindert die Steuerbemessungsgrundlage.

    Wir haben hier nur eine Steuerstundung und keine Steuerersparnis.

    Der Gesetzgeber holt sich den geschenkten Aufwand ber die Laufzeit der neuen Investition

    wieder zurck.

    Was ist, wenn mehrere Investitionen zur Verfgung stehen?

    Gibt es eine Reihenfolge, die man einhalten muss?

    Gibt es irgendwelche steuerlichen Vorteilhaftigkeiten?

    Je lnger die Laufzeit, desto besser.

    Wenn nicht abnutzbar, dann ist es das beste fr mich.

    Wenn man eine 12 Rcklage auf einen reinen Grund und Boden bertragt, dann ist das

    das beste berhaupt.

    Voraussetzung aber ist, dass vorher auch Grund und Boden war.

    ... / 9... RL

    -> GuB

    0... 100,-

    9... RL / 9 BWR 10,-

    Die Rcklage ist im 12 EStG drinnen, darf aber nur von natrlichen Personen, aber nicht

    mehr von Kapitalgesellschaften in Anspruch genommen werden.

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 67

    Gemischt genutzte Wirtschaftsgter

    Diese werden sowohl privat und unternehmerisch genutzt:

    PKW

    Computer

    (Gebude: unten die Verkaufsrumlichkeiten, oben wohnt der Unternehmer fr private Zwecke)

    Das unbewegliche Vermgen wird von uns nicht nher besprochen.

    Somit schlieen wir hier das Gebude aus.

    Grenze beachten

    Fr alle beweglichen Vermgensgegenstnde muss einen 50 % Grenze beachtet werden.

    Wenn der Vermgensgegenstand unter 50 % fr das Unternehmen genutzt wird, zhlt er

    nicht zum Betriebsvermgen.

    Wenn man er ber 50 % betrieblich genutzt wird, muss er zu 100 % eingebucht werden.

    Dieser PKW wird auch Folgeaufwendungen haben:

    7... AFA

    7... Treibstoffe

    7... Reparaturen

    7... Versicherungen

    7... Reifenkauf

    Auch diese sind Aufwendungen sind VOLL einzubuchen.

    Buchungen

    Unter dem Jahr bucht man alles zu 100 % ein.

    Am Ende des Jahres werden die Aufzeichnungen ausgewertet und man schaut, wie viel man

    privat nutzt.

    Angenommen: 30%ige private Nutzung, dann nimmt man alle Aufwendungen her und davon

    scheidet man 30 % aus.

    Das macht man mit der Eigenverbrauchsbuchung.

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 68

    9... Privat / 4... Eigenverbrauch (30 % der Aufwendungen werden hier neutralisiert)

    Diese Buchung ist eine Ertragsbuchung.

    Wir haben einen 70%igen Aufwand.

    EStG und UGB

    Hier geht es um die 12 EStG Rcklage.

    Wenn man Wirtschaftsgter verkauft, hat man Interesse, ein neues Anlagevermgen zu kau-

    fen (Folgeinvestitionen).

    Wenn ich Anlagevermgen verkaufe, kommt es sehr oft zu einem Gewinn.

    Denn beim Anlagevermgen habe ich das Mindestwertprinzip zu bercksichtigen.

    Aus diesem Mindestwertprinzip wird sehr hufig bei der Veruerung von Gtern zu Gewin-

    nen kommen und wir haben dann weniger Kapital zur Verfgung aufgrund der STuern.

    Aus diesem Grund sagt das Steuerrecht, dass man das als Rcklage verbuchen darf und

    nach einer bestimmten Zeit muss die Rcklage bertragen werden.

    Krperlich auf krperlich, unkrperlich auf unkrperlich,...

    Hier muss ich aufpassen, wie das buchungstechnisch aussieht.

    Das Steuerrecht sagt, dass man das direkt von den Anschaffungskosten abziehen kann.

    Das UGB sagt, dass man die Rcklage ber eine Bewertungsreserve bertragen muss.

    Die Bewertungsreserve auf der Passivseite.

    Die Bewertungsreserve ist ein negativer Korrekturposten und ist sukzessive aufzulsen.

    Steuerstundung

    Zuerst bekommt man einen Aufwand geschenkt, dann muss man die Rcklage bertragen,

    indem man die Bewertungsreserve auflst.

    Das ist nur eine Steuerstundung und keine Steuerersparnis.

    Gterbeschaffung

    Wenn man auf mehrere Gter anschaffen will, dann muss man jenes Gut nehmen, das nicht

    abnutzbar ist, und dann das, was die lngste Nutzungsdauer hat.

    Wie das alles aussieht, steht im 12 EStG drinnen.

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 69

    Private Nutzung von Wirtschaftsgter

    Im Unternehmen gibt es Wirtschaftsgter, wo eine private Nutzung blich ist.

    Z.B.: PKW

    Wenn man einen PKW hat, ist es sehr nahe liegend, ihn auch privat zu nutzen.

    Beim LKW ist dies nicht der Fall.

    Auch das Gebude wird sehr oft privat genutzt.

    Unten z.B.: die Geschftsrumlichkeiten und oben sind die privaten Bereiche.

    Somit wird es wirtschaftlich und privat genutzt.

    In dieser LV wird der Gebudefall nicht durchgemacht, da es hier ganz spezielle Bestim-

    mungen gibt.

    Bewegliche Wirtschaftsgter

    Wir beschftigen uns hier auf die beweglichen Wirtschaftsgter.

    PKW, Computer, Telefon,...

    Wenn ich diese Wirtschaftsgter wirtschaftlich und privat benutze, stelle ich mir die Frage, ob

    ich es einbuchen muss, oder nicht.

    Betriebliche Nutzung > 50 %

    Hier hat man eine 50 % Grenze.

    Es muss im Vorhinein abgewogen werden, ob man das Wirtschaftsgut berwiegend wirt-

    schaftlich nutzt, wenn ja, dann muss es in voller Hhe eingebucht werden.

    Auch alle Aufwendungen mssen in voller Hhe eingebucht werden (auch die AFA).

    D.h. 100% einbuchen und am Ende des Jahres schaue ich meine Aufzeichnungen an und

    korrigiere die Aufwendungen.

    Es wre auch mglich, dass ich die private Benutzung gleich immer abrechne, doch das

    macht man in der Regel nicht, da man ja nicht voraussagen kann, wie viel man mit dem

    PKW privat fahren wird.

    Daher macht man das immer am Ende des Jahres.

    Betriebliche Nutzung < 50 %

    Hier benutzt man den PKW vorwiegend privat und ist somit Privatvermgen und wird NICHT

    als Betriebsvermgen eingebucht.

    Hier schreibe ich alles zusammen und zahle zuerst alles privat.

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 70

    Dann am Ende des Jahres schaue ich, wie viel Prozent ich den PKW wirtschaftlich genutzt

    habe und dann buche ich die 10 % oder 20 % (je nach dem) als Aufwendungen ein.

    Umsatzsteuer: Betriebliche Nutzung > 50 %

    Wenn die betriebliche Nutzung ber 50 % ist, sofern der VSt-Abzug zusteht, so werden wir

    diesen auch in voller Hhe vornehmen (private Nutzung hier noch nicht bercksichtigen).

    Die laufenden Aufwendungen auch in voller Hhe verbuchen.

    Dann kommt umsatzsteuerlich eine Korrektur.

    Wenn der Unternehmer immer die ganze Vorsteuer abgezogen hat, dann muss er der Fi-

    nanz einen gewissen Teil zurck bezahlen.

    Fr die private Nutzung bekommt man keine Vorsteuer zurck.

    Die Rckzahlung macht man im Umsatzsteuergesetz durch eine Umsatzbesteuerung des

    Eigenverbrauchs.

    Der Eigenverbrauch korrigiert die private Nutzung.

    Bei den Aufwendungen mit Vorsteuerabzug muss auch die Aufwendung mit der Umsatz-

    steuer beglichen werden.

    Bei den Versicherungen gibt es keine Vorsteuer.

    Beispiel

    Bei der Abschreibung ist die Zuordnung etwas komplizierter bzgl. Vorsteuerabzug.

    Die Anschaffungskosten werden durch die AFA zum Aufwand.

    Dadurch muss man die Anschaffungskosten anschauen und deswegen gehrt die AFA mit in

    die Aufwendungen mit Vorsteuerabzug.

    In diesem Fall sind nur die 7 mit der 20%ige Ust zu begleichen.

    Diese 20 % muss man an die Finanz zurck zahlen, da ich mir zuerst berall die Vorstern

    geholt habe, und jetzt muss ich die private Nutzung des Wirtschaftsgutes wieder zurck be-

    zahlen.

    Alles, was ich auf dem 7ener Konto (Aufwandskonto) eingebucht habe, muss ich begleichen

    und nicht Konten wie Kassa oder Bank!!!

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 71

    Beispiel: PKW

    AFA, Betriebsaufwand und Versicherungen: hier habe ich nirgends einen Vorsteuerabzug

    geltend gemacht.

    So habe ich hier umsatzsteuerlich die private Nutzung nicht zu begleichen.

    Wir buchen hier nur den Eigenverbrauch von 11,4 ein.

    Aber hier mssen wir der Finanz keine Umsatzsteuer zurckzahlen, da wir hier auch keinen

    Vorsteuerabzug geltend gemacht haben.

    Umsatzsteuer: betriebliche Nutzung < 50 %

    Fr die Grundanschaffung bekommt man die Ust.

    Hier hat man anteilig den Vorsteuerabzug.

    Beispiel

    Wenn ein Wirtschaftsgut berwiegend privat genutzt wird, gilt es dann als Privatvermgen

    und darf nicht eingebucht werden.

    Es gibt einen Vorsteuerabzug, aber nur in Hhe der betrieblichen Nutzung.

    Fr diesen Anteil darf ich die Vorsteuer von der Finanz zurckholen (hier 3 Vst).

    Diese folgende Buchung darf dann gettigt werden und ist somit gewinnmindernd.

    250... / 9... Privat 33

    Beispiel

    Es gibt auch die Variante, wo es keinen Vorsteuerabzug gibt.

    Da es hier keinen Vorsteuerabzug gibt, darf ich nur die betriebliche Nutzung einbuchen.

    Diese Bereiche sind in der Praxis eher selten.

    Denn in den meisten Fllen berwiegt die betriebliche Nutzung.

    Die Finanz achtet darauf, dass die private Nutzung schon angegeben wird.

    Wichtig ist, dass alle Aufwendungen ber den Eigenverbrauch korrigiert werden.

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 72

    Bewertung von Passiva

    Das Eigenkapital wird hier als Restposten angesehen.

    Auf das Eigenkapital gehen wir erst in der Spezialisierung nher ein.

    Passivposten

    Bei den Passivposten gibt es die Rckstellungen und Verbindlichkeiten.

    Die Verbindlichkeiten sorgen nicht fr groe Probleme.

    Die Rckstellungen sorgen schon mehr fr Schwierigkeiten.

    Aufgrund der Unsicherheit/Ungewissheit gibt es bei den Rckstellungen mehr Probleme.

    Die Bewertung von Verbindlichkeiten im UGB

    Beispiel:

    Buchwert von 100,-

    Unterjhrig haben wir eine Buchung gemacht:

    0... Anlagevermgen / 3... Verbindlichkeiten 100,-

    Wir knnen entweder Anlagevermgen, Umlaufvermgen oder irgendwelche Aufwendungen

    gebucht, aber noch nicht bezahlt haben und somit hat man eine Verbindlichkeit offen.

    Wenn wir eine Verbindlichkeit mit 100,- haben, dann haben wir auch einen Vergleichswert

    in Hhe von 100,-.

    Fremdwhrungsverbindlichkeiten

    Bei Fremdwhrungsverbindlichkeiten kann es sehr wohl zu Vernderungen kommen.

    Wenn ich Umlaufvermgen, Anlagevermgen vom Ausland her transportiert habe und ich

    eine Rechnung in nicht Eurobetrgen habe, dann muss ich das auf Euro umrechnen.

    Dann kann es sehr wohl dazu kommen, dass ich am Bilanzstichtag eine nderung habe.

    Ich muss schauen, wie sich der Kurs zum Bilanzstichtag verndert hat, um die Verbindlich-

    keit zu tilgen.

    Hier haben wir das Hchstwertprinzip!!!

    D.h. wir mssen nur bei der Erhhung der Verbindlichkeit etwas buchen, bei einem mgli-

    chen Gewinn nicht!

  • VO Grundlagen der Bilanzierung und Unternehmensbesteuerung

    Seite 73

    Angenommen ich muss jetzt 80,- bezahlen (satt 100,-)

    Auf den ersten Blick schaut es einmal gut aus.

    Doch jetzt bezahle ich die Verbindlichkeit ja noch nicht tatschlich zurck.

    I