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RUDOLF STEINER SCHULE BERNER OBERLAND MITTEILUNGEN SOMMER 2020 SICHERHEIT

MITTEILUNGEN SOMMER 2020

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Page 1: MITTEILUNGEN SOMMER 2020

RUDOLF STEINER SCHULEBERNER OBERLAND

MITTEILUNGENSOMMER 2020

SICHERHEIT

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Impressum Herausgeber Kollegium und Vereinigung Rudolf Steiner Schule Berner Oberland Astrastrasse 15CH-3612 Steffisburg Beiträge und Artikel Die Inhalte werden von den jeweiligen AutorInnen selbstverantwortet RedaktionGabriele Ortner, Pascaline Rubin, Daniela [email protected]

FotosTitel Gabriele Ortner, Rücktitel, S. 8, 9 Daniela StegerS. 11 Anne LorchS. 12, 13 Sarah PfiffnerS. 17 - 20 Gabriele Ortner, S. 23 zVg, S. 32 Blende 22

BildredaktionGabriele Ortner-Rosshoff [email protected]

KorrektoratBeatrice GigerMagdalena Reinhard

HEUTE

Fernunterricht während der Schulschliessung SEITE 2

Stimmungsbilder SEITE 6

Streifl ichter auf das Betreuungsangebot SEITE 8

Neugestaltung des Schulgartens SEITE 10

Coronazeit in der Kinderstube SEITE 12

Verabschiedung der 9. Klasse SEITE 14

Betreuungsangebot SEITE 8

EIN SCHULALLTAG IM LEBEN VON

Urban Schnidrig SEITE 16

STEINERSCHULE UND WAS DANN?

Thomas Ferst SEITE 20

VERÄNDERUNGEN

Neue Kollegiumsmitglieder Verabschiedungen SEITE 24

ELTERN

Die Linde SEITE 29

BUCHTIPPS

Baum Medizin, Pfl anzenwässer;Mit EM durchs Gartenjahr SEITE 33

MÄRCHEN

Philemon und Baucis SEITE 36

AUS DEM VORSTAND | AUS DER REDAKTION

In eigener Sache SEITE 38

VORSCHAU

Veranstaltungen, Vorschau Basar SEITE 39

INSERATE SEITE 41ADRESSEN SEITE 47FERIENORDNUNG SEITE 48

Auflage 1300 Ex. 36. Jahrgang, Nr. 152

ErscheinungsweiseVierteljährlich Frühling, Sommer, Herbst und Winter

Abonnementspreis Jahresabonnement Fr. 20.-,für Vereinsmitglieder gratis

BankverbindungPC 34-4839-5IBAN CH59 0900 0000 3400 4839 5

Redaktionsschluss/Themen 1. Juni/Sommer

Inserate Gabriele Ortnerc/0 Rudolf Steiner SchuleBerner [email protected] 1 Seite 121 x 180 mm Fr. 280.– ½ Seite 121 x 90 mm Fr. 150.– ¼ Seite 121 x 45 mm Fr. 80.–

Layout Gabriele Ortner-Rosshoffwww.bilder-spektrum.ch

Druck Copyquick Thun www.copyquick-thun.ch

Der Druck dieser Mitteilungen

wurde von der Firma Weleda

freundlicherweise mit einer

Spende unterstützt.

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EDITORIAL

Fingernagelgroß

Auf einer WieseFingernagelgroßSchläft erDer große VerändererDer durch die Erde greiftWie durch WasserEr könnteDie WaagschalenUmkippen und mit Wind füllenSegelMit FreudeTanzschrittWenn er aufstehtDer die Früchte befiedertDer NeuordnerEr schläftIn dir in mirFingernagelgroß

(Hilde Domin)

Liebe Leserin, lieber Leser

Hilde Domin, 1909 - 2006, aus Deutschland vertrieben, 22 Jahre im Exil, schrieb dieses aussergewöhnliche Gedicht aus Zeiten und für Zeiten ausserhalb des Gewohnten, ihre Wurzeln neu suchend – in sich.

„Man muss weggehen können und doch sein wie ein Baum,als bliebe die Wurzel im Boden, als zöge die Landschaft und wir ständen fest.“

Sicherheit als innere Wurzeln, innere Heimat,„nur eine Rose als Stütze“, der Blume des Herzens.

Schläft der Neuordner?

Oder lassen wir ihn aufwachen im neuen Jahrtausend? In dieser „Kronenzeit“ ausserhalb des Gewohnten?

Wie ein Samenkorn, das den Keimling aus dem Boden treibt – zart und verletzlich?

Oder wie die uns anvertrauten Kinder, welche an unserem inneren, gut verwurzelten Vertrauensbaum Geborgenheit suchen und Vorbilder zu Mut-Taten?

Daniela Steger

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HEUTE - PÄDAGOGIK

Fernunterricht während der Schulschliessung Für mich und meine 8. Klasse begann schon am Samstag den 29. Februar 2020 die Zeit, in der kaum ein Tag verging, ohne dass wir uns neuen Verordnungen und Einschrän-kungen stellen mussten. Bei den letzten bei-den Aufführungen unseres Klassenspieles mussten wir alle Anwesenden und alle Zu-schauer mit Namen und Adressen in Listen eintragen. Schon zwei Wochen später kam der Lockdown. Von einem Tag auf den ande-ren wurde die Schule geschlossen und alle Lehrkräfte waren aufgerufen, innerhalb we-niger Tage den Unterricht neu zu erfinden. Fernunterricht. Eigentlich hört sich das recht unkompliziert an, muss man doch eigentlich „nur“ die Unterrichtsinhalte so aufbereiten, dass alle Schülerinnen und Schüler zuhause lernen können. Wie ersetzt man aber die di-rekte Kommunikation? Welches Kommunika-tionsmittel kann ich einrichten? Wie führe ich in ein Thema ein? Welche Themen kommen überhaupt infrage? Können alle Schülerinnen und Schüler zuhause an einem ruhigen Ort arbeiten? Welche Materialien brauchen sie? Wie kann es gelingen, dass alle mit Freude und Engagement an die Arbeit gehen?

Nach unzähligen Überlegungen, vielen ver-worfenen und einigen wenigen vielverspre-chenden Ideen, war mir klar, dass es mir ge-lingen musste, die Eigenverantwortung jedes Schülers und jeder Schülerin zu wecken. Nur so würden meine, doch recht bescheidenen Möglichkeiten, sie aus der Ferne zu stützen und zu beraten Früchte tragen können.

Zu Anfang konnten die Schüler und Schüle-rinnen die Arbeitsunterlagen für die nächsten Wochen persönlich im Schulzimmer abho-len. Dabei war auch ein Brief in dem ich sie bat, wenn immer möglich, die angegebenen Arbeitszeiten wahrzunehmen und mich bei aufkommenden Fragen sofort anzurufen oder mir eine Nachricht per WhatsApp-Chat, den ich eingerichtet hatte, zukommen zu lassen.

Mit Hilfe der anderen Fachlehrkräfte der Klasse hatten wir ein anspruchsvolles und vielseitiges tägliches Lernprogramm zusam-mengestellt: Menschenkunde - mit einigen Links zu kurzen, sehr gut gemachten Lernvi-deos zu Themen des menschlichen Skeletts, vielen Bilddarstellungen, die abzuzeichnen waren und einigen erklärenden Texten; Fran-zösisch - vier Lernepisoden einer Geschichte von Jugendlichen. Zu diesen gehörte jeweils ein etwa 10minütiger Film, das dazugehörige Script, damit man die Szenen mitlesen konn-te, das entsprechende Vokabular als „Wörtlili-ste“ und schliesslich 2-3 Seiten Übungen zum Filmverständnis und ein wenig zur Gramma-tik; Handarbeiten - sie mussten sich in ihrem Haushalt verschiedene Flickarbeiten suchen und dabei jeweils das „Vorher“ und „Nach-her“ fotografieren; Zeichnen - verschiedene Übungen zum perspektivischen Zeichnen; Englisch - einige Übungen anhand eines Textes; schliesslich musste jeder und jede in den drei Wochen bis zu den Frühlingsfe-rien ein Biografie-Interview mit einer älteren Person ihres Verwandten- oder Bekannten-kreises durchführen und schriftlich festhalten.

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HEUTE - PÄDAGOGIK

Für all diese Aufgaben waren etwa 3 Stunden täglich vorgesehen. Immer wenn ein Teilab-schnitt erledigt war, haben die Jugendlichen ihre Arbeit fotografi ert und mir geschickt, so konnte ich ihre Fortschritte sehr genau ver-folgen und - wenn nötig - helfend eingreifen.

Gespannt sass ich jeden Morgen an meinem Computer, das Handy daneben und wartete auf die erste Nachricht. Glücklicherweise hat mein Sohn mir geholfen WhatsApp auch auf meinem Computer zu benutzen, so dass ich zum Schreiben die normale Tastatur benut-zen und auch die Fotos der Arbeiten gross genug vor mir haben konnte. Meist meldeten sich die Ersten pünktlich zur angegebenen Arbeitszeit mit Fragen wie: „Muss man oben links oder in der Mitte anfangen?“, dass ich mich eigentlich wie im Schulzimmer fühlte. Täglich war ich nun in direktem Kontakt mit allen Schülerinnen und Schülern. Das „Kling“

meines Handys verstummte nie lange. Fast alle machten von den Möglichkeiten des Kurz-austausches regen Gebrauch (bis zu 80 malpro Tag). Gerade dieser Kurzaustausch machte diese Zeit aber für alle einfach und lebendig.

Ich möchte all meinen Schülerinnen und Schülern ein Kränzlein winden für den gross-artigen Einsatz, den sie in diesen Wochen an den Tag gelegt haben. Es war eine riesige Freude die vielen wunderbaren Zeichnungen und Einträge anzuschauen. Sehr vielen Ar-beiten konnte man ansehen, dass enorm viel Sorgfalt und Zeit aufgewendet wurde; mehr als im normalen Unterricht möglich gewesen wäre. Jede und jeder Einzelne hat sich in die-sen Tagen „in die Hand genommen“ und er-folgreich die Verantwortung für sein eigenes Lernen übernommen.

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HEUTE - PÄDAGOGIK

Am letzten Fernunterrichtstag vor den Früh-lingsferien, habe ich alle gebeten, mir fünf Fragen zu beantworten, um noch besser er-fassen zu können, wie es jeder und jedem in dieser Zeit ergangen ist. In kürzester Zeit hat-te ich von allen die Antworten.

1. Habt ihr immer zur angegebenen Zeit gearbeitet? Alle haben geantwortet, dass sie sich immer oder meist an die Zeiten gehalten haben.

2. Wie lange habt ihr täglich gearbeitet? Niemand hat weniger als 2 1/2 Stunden, man-che 4 - 5 Stunden täglich gearbeitet.

3. Wie war für euch die Menge der Aufga-ben? Alle fanden die Menge in Ordnung.

4. Hattet ihr genügend Unterstützung von euren Eltern oder von mir? Alle waren ent-weder zufrieden mit der Unterstützung, die sie erfahren hatten, oder sie sagten, dass sie kaum welche gebraucht hätten.

5. Zum Französisch: Wie konntet ihr in die-ser „neuen Art“ lernen? Die meisten Rück-meldungen hierzu waren sehr positiv, manche waren sogar begeistert. Nur wenige sagten, dass sie im normalen Unterricht besser ler-nen würden.

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HEUTE - PÄDAGOGIK

Insgesamt war es für uns alle eine spannende Erfahrung. Das „erzwungene“ Experiment ist sehr gut gelungen. Allerdings war der Aufwand für Lehrkräfte, Jugendliche und auch die Eltern sehr gross und alle sind wir sehr froh, uns wieder im Klassenzimmer begegnen zu können, wenn auch „mit Abstand“.

Arno Reichert

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HEUTE - PÄDAGOGIK

Stimmungsbilder

Bleib zuhause! Bleib gesund!

Aber ist es gesund, die ganze Zeit zu Hause zu bleiben? Nicht zu Hause zu bleiben ist der Kern unseres täglichen Lebens. Unsere Woh-nung ist klein, wir sind viele. Wir stehen früh auf und fahren zur Schule. Unseren Nachmit-tag verbringen wir mit Chorübungen, Band-übungen, Klarinetten- und Geigenunterricht, Judo-Training, JUGI Turnen und Zeit mit Oma und Opa. Während der Ferien reisen wir zu meiner Familie in England. Im Sommer wan-dern und schwimmen wir, im Winter fahren wir Ski und Rodeln. Zuhause versammeln wir uns um den großen Tisch, um zusammen zu essen, und zu Hause schlafen wir.

Homeschooling war mein längst aufgege-bener Traum.

Ein kurzer Scan durch die Nachrichten und sozialen Medien zeigt uns, dass die Men-schen leiden. Kinder zu Hause zu unterrich-ten ist ein Albtraum. Kinder sind unglücklich und Eltern sind depressiv.

Was haben wir als Familie in dieser Zeit der Zwangsvollstreckung gelernt?

Zu Hause zu sein ist großartig. Eine tägliche E-Mail von den Lehrern mit der heutigen Ar-beit, Hilfe und Ermutigung, nur einen Anruf entfernt - alle Vorteile des Klassenzimmers ohne Reisen (wird das Leben besser als das?!). Es ist großartig zu sehen, wie meine Kinder arbeiten und für sie da sein zu können, wenn sie Fragen haben. Es ist großartig, als

Familie Zeit zu haben, um an einem Projekt in Opas Garten zu arbeiten und unser Haus so zu renovieren, dass es zu unserem Zuhause wird. Es ist fantastisch, nicht ständig auf die Uhr schauen zu müssen, um sicherzustellen, dass wir pünktlich bei unserem nächsten ge-planten Termin sind. Es war großartig, als Fa-milienhobby mit dem Laufen zu beginnen. Es ist großartig, Zeit zu Hause zu haben, um lan-ge beiseite gelegte Bildungsabenteuer wieder zu entdecken.

Und doch wage ich es fast nicht zu sagen. Es scheint unempfindlich und gemein zu sein, sich zu freuen, wenn andere krank sind und sterben. Obwohl die Einschränkungen auf-gehoben werden und sich das Leben wieder normalisiert, werde ich an den Lehren festhal-ten, die ich während der Sperrung gezogen habe. Es ist in Ordnung, zu Hause zu sein. Es ist in Ordnung, nicht wie ein kopfloses Huhn herumzustürmen. Meine Familie besteht aus einer erstaunlichen Gruppe von Menschen, und ich liebe es, Zeit mit ihnen zu verbringen. Wir werden unsere Nachmittagsaktivitäten reduzieren, um Zeit miteinander zu gestalten, gemeinsam an Projekten zu arbeiten und zu-sammen zu sein. Das Cornona-Virus hat uns alle gezwungen, die Bremsen zu betätigen. Ich und mein Haus werden die Bremsen nur ungern lösen.

Rebecca Clemenz, Schulmutter

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HEUTE - PÄDAGOGIK

Frühling im Jahre 2020

Leere Strassen, geschlossene Geschäfte, Stille, Einkehr ... aber der Frühling wusste nichts davon.

Und die Blumen begannen zu blühen, die Sonne strahlte weiter ... und die Vögel kehrten zurück,

der Himmel färbte sich am Abend.

Es war Mitte März 2020. Es war das Jahr, als die Menschen nur noch zum Lebensmittelkauf raus gehen durften.

Alles im Aussen war verriegelt. Keine Schulen, keine Universitäten öffneten die Pforten.

Kein Sport, kein Spiel, keine Beschäftigung, keine Veranstaltungen, keine Events, keine Mu-seen, keine Ansammlungen von Menschen ...

Die Grenzen wurden geschlossen. Aber der Frühling wusste nichts davon. Und er trieb die Knospen in die Blüte.

Es war Mitte März 2020.

Wir löschten die alten Programme - ohne Widerstand. Wir liessen die Schritte geschehen.

Wir entdeckten, ertrugen und genossen die Stille und fühlten im Rückzug unser eigenes Sein. Wir verwandelten Ängste und Schmerzen in die Kraft und Weite der Liebe.

Es war das Jahr, in dem sich die Welt neu erfand. Und der Frühling wusste nichts davon.

Es war Mitte März 2020.

Es war eine Entdeckungsreise zu unserer Einheit und zugleich die Einheit mit dem, was ist, was uns umgibt.

Wir besannen uns auf unser Leben und fanden zu uns zurück. Wir entdeckten unsere eigene Vollständigkeit.

Es war Mitte März 2020.

Frühling.

von Nadine Aeberhard-Josche, Schulmutter

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HEUTE - PÄDAGOGIK

Streifl ichter auf das Betreuungsangebot während der Schulschliessung Für mich wurde diese Zeit zu einem unerwar-teten Geschenk! Morgens um 7 Uhr genoss ich den Fussweg auf der menschenleeren Seepromenade und die Fahrt in den leeren Bussen, wo sich mit den sehr wenigen sel-tenen Fahrgästen oft Gespräche ergaben. Dies versetzte mich in eine erfrischte, ver-gnügte Tagesverfassung, welche als Grund-stimmung für das Zusammensein mit Klein und Gross entscheidend war.

Das Schulgebäude wurde zu einem vorüber-gehenden Zuhause für eine kleine Gemein-schaft, welche Ruhe, Gelassenheit, Gebor-genheit, Aufmerksamkeit benötigte – frei von Angst. Zu den Erwachsenen, welche als «Eckpfeiler» durch ihre tägliche, treue Anwe-senheit Sicherheit ausstrahlten, gehörte Frau Rubin hinter der offenen Sekretariatstüre, Herr Schnidrig, welcher auch in der Schlies-sungszeit morgens seine kleine Reinigungs-runde machte, aber auch Herr Schwarzbach, der immer gegen 8 Uhr ins Heileurythmie-zimmer kam, um die Schulhausatmosphäre durch Eurythmie zu beleben, -bescheiden undunspektakulär. Auch die kleinen Gespräche trugen zur natürlichen Stimmung bei.

In den Betreuungszimmern wurden wir wie eine Mehrstufenklasse einer abgelegenen Bergschule mit Spannbreite vom 5-jährigen Kindergärtler bis zu 7. und 8.KlässlerInnen. Nach den Ankunftsritualen wie Händewa-schen mit Reihe aufsagen oder lustigem End-losvärsli packten die Schüler ihre Sachen aus und erzählten sich gegenseitig, was sie für Hausaufgaben hatten. Wir fanden gemein-

sam eine Lösung für die Flötenspielerinnen, die schwierigen Algebra- und Französischauf-gaben, auch wo Hilfe benötigt wurde, für Tur-nen, Zeichnen, usw. Wir entwarfen kurz ei-nen Hauptunterrichts-Werkstattplan, sodass alle irgendwann auf ihre Rechnung kamen, und nach den beiden Morgensprüchen und manchmal einem Lied gingen alle an ihre Auf-gaben.

Der erste Betreuungstag wurde ein Fest für zwei Buben: der 3.Klässler kreierte im Saal einen grossartigen Parcours für den 1.Kläss-ler. Tische, Bänke, Matten, Stühle, Holz-und Kupferstäbe, ein Ball, ein Topf, ein Seil wur-den für Kriechen, Balancieren, Rauf-und Run-terklettern, Hüpfen und Springen eingesetzt. Die erfundene Regel lautete: wer den Ball am Schluss nicht in den Topf trifft, muss wie-der von vorn beginnen. Damit war auch die Turnstunde für die darauffolgenden Wochen installiert.

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HEUTE - PÄDAGOGIK

Am nächsten Tag kam ein jüngerer Schüler mit einem sehr schön gestalteten Stunden-plan, den er sich selbstständig zusammen-gestellt hatte. Darauf war in verschiedenen Farben einerseits der Hauptunterricht, nach der Pause 3 Fachstunden à je 20 Minuten in verschiedenen Farben eingetragen. Mit gros-ser Ernsthaftigkeit orientierte er sich nun an diesem Plan.

Das Wetter war uns wohlgesonnen, sodass wir ab 10 Uhr an die Zulg oder noch häufi ger auf Wanderschaft in Richtung oder bis zum Bauern Tschan gingen, wo wir beim 3.Klass-Acker Picknick assen und die Geschichte vorgelesen wurde. Der kleine Leiterwagen war als Depot für Rucksäcke und als Sitzplatz für den Kindergärtler, unser steter Begleiter, selbstverständlich von den Kindern selber gezogen. Waren wir als Betreuerinnen zu zweit, konnten die älteren SchülerInnen ihre Hausaufgaben im Schulhaus fertig machen, was ihnen ein grosses Anliegen war, und die jüngeren durften zum Waldplatz.

Das Erleben dieses natürlichen Gefl echts von einander helfen und sich zurückziehen, von Stille und Lachen beim Witze erzählen, von Kopfarbeit und Bewegung, von Nähe und Di-stanz zwischen Gross und Klein werde ich als grosses Privileg in Erinnerung behalten.

Daniela Steger

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HEUTE - PÄDAGOGIK

Neugestaltung des Schulgartens während der SchulschliessungSeit 2015 gibt es wieder Gartenbauunterricht an unserer Schule. Bereits 2016 konnten wir die Hälfte des grossen, ehemaligen Sorten-gartens von Jürg Hädrich (Artha Samen) auf dem Areal des Oberhofener Schlosses über-nehmen, 2017 dann den ganzen Garten.

Die Schülerinnen und Schüler haben in den letzten drei Jahren die beiden mittleren Beete tüchtig bewirtschaftet.

Um nun wieder ein Ganzes aus dem Schul-garten zu machen, hat sich vor der Corona-krise eine tolle Elterninitative gebildet. Noch gerade rechtzeitig! Ziel war es, den Garten so umzugestalten, dass er erstens von pädago-gischer Seite vielseitiger wird, zweitens, dass die noch nicht bearbeiteten Bereiche integriert werden, so dass sich dann auch andere Men-schen über unseren schönen Schulgarten freuen und dadurch auf die Schule aufmerk-sam werden!

Während den langen acht Wochen hat diese Elterninitative zwei Mal die Woche drei bis vier Stunden gemeinsam im Garten gearbei-tet. Es wurde zuerst geplant, gemessen, ge-schaufelt, gejätet und nach ca. vier Wochen hatten wir die Grundstruktur des Gartens komplett neu gestaltet. Nun fehlten uns nur noch die Schülerinnen und Schüler…

Da die Kantonsstrasse nach Interlaken direkt hinter der Schlossgartenmauer liegt und so leider mit Emissionen zu rechnen ist, haben wir komplett auf Spendenbasis EM Produkte erhalten, die nun zur Bodenverbesserung

beitragen. Ein herzlicher Dank geht an Anne Lorch, die diese Massnahme organisiert hat!

Aktuell geht es nun um mehr gestalterische Themen. Wir haben nämlich viele Ideen, wie wir unseren Schulgarten zum schönsten weit und breit machen können. Kommt und über-zeugt Euch selbst!

Ein ganz herzlicher Dank gilt meinen lieben Helferinnen und Helfern, die extrem engagiert im Schulgarten gewirkt haben!

Für den Gartenbauunterricht

Lilian Josche

Folgende Personen und Firmen haben uns mit Produkten und Pflanzen unterstützt:

EM-Schweiz Ag, Arni EM-Verein Schweiz, Schaffhausen EM-Produkte Schweiz, Rothenburg

Bernhard Hänni, Stadthofladen Thun in Noflen

Staudengärtnerei Daniel Labhart, Schafisheim

Suanne Schütz Familie Zihlmann

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HEUTE - PÄDAGOGIK

Schulgarten Schloss Oberhofen Mst. 1:100

Format 30 / 63 30.03.2020 dH

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HEUTE - PÄDAGOGIK

Coronazeit in der Kinderstube

Alle Schulen werden geschlossen! Und dann stellte sich uns die Frage: was heisst das für unsere Kinderstube? Viele Abklärungen folgten, um das Team und die Familien hilf-reich zu informieren. Am Montag und Diens-tag nach dem «Lock-down» war die Kinder-stube noch geöffnet für ganz wenige Kinder, welche auf die Betreuung angewiesen waren. Dann am Dienstagabend die klare Weisung: Spielgruppen müssen alle schliessen.

Völlig sonderbar und falsch fühlte es sich an, die Kinderstube mit ihrem frühlingshaft aufblühenden Garten vor sich zu sehen und gleichzeitig zu wissen, dass keine Kinder da-rin spielen können!

Noch überwältigt vom Ausmass dieser Wei-sung galt es, die nächste Zeit zu planen. Für uns war klar: das sind keine Ferien, es ist «geschenkte» Zeit, die der Kinderstube zugu-tekommen soll.

Ich machte eine Aufl istung von Arbeiten, die schon lange darauf warteten, erledigt zu wer-den: Keller aufräumen, Spielsachen reparie-ren, neue Filzfi guren für Jahreszeitentisch und Puppenspiel herstellen, Gartenarbeiten (unser Gartentag mit den Eltern musste abge-sagt werden) erledigen, Steine anmalen und allgemein überall Pfl egen und Verschönern. Alle Räume, Schränke und Ablagen wurden herausgeputzt, Bäbikleidli, Verkleiderlisachen und Vorhänge gewaschen und gebügelt. Für die Waldspielgruppe entstanden neue gefi lzte Sitzkissen und die Feuerstelle wurde reno-viert.

Während der ganzen Zeit haben wir in der Kinderstube immer wieder einzelne Kinder-stuben, Kindergarten- und auch Schulkinder von Familien betreut, welche durch diese Si-tuation in Betreuungsnot kamen.

Wir haben allen Kindern Post geschickt, mit einer Geschichte, Liedli und Värsli. Später (auf Anfrage von einigen Eltern) wurden per WhatsApp-Chat Liedli, Sprüchli und Handge-stenspiele geteilt; es erreichten uns freudige und dankbare Rückmeldungen.

In der letzten Woche vor Wiederbeginn wurde uns eine Wasserpumpe im Kinderstubengar-ten montiert. Es war ein lang dagewesener Wunsch, auch hatte die Pumpe viele Jahre geduldig im Keller auf diese Chance gewar-tet. Die Kinder und auch wir freuen uns riesig, das kühle Nass mit eigener Muskelkraft durch Röhren und Schläuche in Kesseli, Giesskan-nen und unseren Teich zu pumpen (Ersatz-kleider sind dadurch hoch im Kurs)!

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HEUTE - PÄDAGOGIK

Jetzt zeigen nur die erdigen Stellen, dass da gerade noch eine grosse Baustelle war, mit einem 40 cm tiefen Graben mitten durch den ganzen, in dieser Zeit so schön nachge-wachsenen, Rasen. Am Sonntag wurden die letzten Materialien weggeräumt -uff!- das war knapp!

Und dann, am Montag 11. Mai: die Kinder kommen wieder, alle ein bisschen gewachsen und mit vielen individuellen Erlebnissen aus der langen Zwischenzeit, aber sofort wieder in der Gruppe drin. Das Rad dreht endlich weiter! So fühlt es sich richtig an, wir sind sehr dankbar und glücklich darüber!

Ein paar wenige Familien haben sich unter den jetzigen Gegebenheiten entschieden, bis zum Sommer nicht mehr in die Kinderstube zu kommen. Wir wünschen ihnen alles Gute!

Für den Vorschulbereich

Sarah Pfi ffner

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HEUTE - PÄDAGOGIK

Verabschiedung der 9. Klasse

Wieder schliesst sich der Kreis und die Neunt-klässler ziehen weiter.

Unsere 9. Klasse hat eine bewegte Geschich-te mit fünf KlassenlehrerInnen-Wechseln; sie war lange Teil einer Doppelklasse, ein Jahr sogar einer dreistufigen Klasse, bevor sie - genau wie in ihrem ersten Jahr - in ihrem letz-ten Schuljahr als einstufige Klasse geführt wurde.

Zehn wunderbare junge Menschen stehen nun vor uns, die gespannt sind auf das, was da kommt; die gerüstet sind für das, was da vor ihnen liegt; die ihre ganz eigenen Wege beschreiten, entdecken und erobern wollen. Ganz gleich, wohin sie diese Wege führen – wir wünschen ihnen alles erdenklich Gute, Gesundheit, Mut und Entschlossenheit, Ge-duld und Vertrauen sowie die Sicherheit, dass alles möglich ist.

Doris Barrot und Natalie Wacker

Die Welt gehört denen, die zu ihrer Eroberung ausziehen, bewaffnet mit Sicherheit und guter Laune.

Charles Dickens

Ich bin Annalena und besuche seit dem Kin-dergarten die Steinerschule in Steffisburg. Besonders gefallen hat mir der Chemie- und Physikunterricht. Was ich auch toll fand, wa-ren die Lager. Den Werk- und Handarbeitsun-terricht mochte ich sehr. Ich gehe weiter nach Ittigen in die Steinerschule für die 10. Klasse.

Ich bin Oli, bin in der Steinerschule seit Fe-bruar 2019. Das Segellager fand ich am be-sten. Meine Lieblingsfächer waren Werken und Sport. Nach der 9. Klasse gehe ich in die Lehre als Automechaniker. Ich werde meine Klasse vermissen.

Mein Name ist Zara. Ich gehe seit der 5. Klasse hier in die Schule. Gefallen haben mir immer die Projekte und Lager. Am mei-sten mochte ich die naturwissenschaftlichen und sprachlichen Fächer. Nächstes Schuljahr werde ich in Spiez die Noss besuchen. Dort werde ich das 10. Schuljahr absolvieren und die Prüfungsvorbereitung für die FMS.

Ich bin Kai Fichter und bin 16 Jahre alt. Ich gehe nach dem Sommer nach Ittigen.

Hey du, wo das grad list, ig bi d’Giorgia und ga sytem Kindergarte hie i d‘ Schueu und d‘ isch jetz würklech es Zytli. Ig ha so viu Erin-nerigä gsammlet, woni i paar Jahr immer no wirdä grinsend und gärn dra denke. Mini ab-solute Highlits sy d’Theater und d’Lager, vor auem s‘Segel-Lager, gsi. Ja s‘Züg, wo mer glehrt hei, isch klar o nid schlecht gsi, aber glich – I muess scho säge, i wirde s hiä ver-

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HEUTE - PÄDAGOGIK

missä, aber i fröiä mih oh uf nöii Sachä, wüüi nachem Summer i di 10ti z’Ittigä wirdä ga. Naja, i wot glych aune dankä, womer so tolli 9 bzw. 10 Jahr hei ermüglecht. Eh ja u no eh schönä Tag.

Ich bin Kai Attinger und seit der 8. Klasse in der RSS BO. Ich fand den Lernstil dieser Schule sehr gut und konnte mich gut damit identifi zieren. Mein Lieblingsfach war wohl das Handarbeiten, jedoch waren da noch an-dere Fächer, die mir sehr gefi elen. Nach die-sem Schuljahr gehe ich an die Steinerschule Ittigen. Danach weiss ich jedoch noch nicht, was ich machen werde.

Ich heisse Lorena und bin seit der 2. Klasse in der Steinerschule Steffi sburg. Am meisten genoss ich die Kunst- und Werkunterrichte, da ich mich sehr für Kunst interessiere. Nach der 10. Klasse an der Steinerschule Ittigen möchte ich an die Schnitzlerschule in Brienz, um Holzbildhauerei zu erlernen.

Ich heisse Nino. Ich mache nach der 9. Klasse eine Lehre in Wattenwil als Metallbauer EFZ. Ich bin seit der 2.Klasse in dieser Schule. Mir haben die Fächer Werken, Handarbeiten, Chemie, Physik, Singen, Zeichnen und Ma-thematik sehr Spass gemacht. Meine Hobbys sind Unihockey, Zeichnen, allgemein Sport und Dinge reparieren. Meine Lieblingslehrer werde ich sehr vermissen.

Hey, mein Name ist Jasmin, ich gehe seit über vier Jahren hier in die RSS BO. Ich hatte eine sehr glückliche Zeit hier und werde viele Mo-

mente in Erinnerung behalten. Ich kann nicht wirklich sagen, welches meine Lieblingsfä-cher waren, aber eines der grossen Highlights war für mich ganz entschieden das Achtklass-theater. Und ich würde berufl ich auch gerne in diese Richtung gehen. Genaueres über mei-ne Zukunft, weiss ich noch nicht, ausser, dass ich nach Ittigen auf die Steinerschule gehen möchte. Doch ich bin mir sicher, dass ich das Richtige fi nden werde. Im Übrigen möchte ich mich noch bei allen meinen LehrerInnen und Mithelfenden für all die Mühen bedanken. Ich weiss nicht, was ich noch schreiben könnte ausser: Ein Hoch auf die Zukunft!

Ich bin Marlen Berger, noch 15 Jahre alt und gehe seit dem zweiten Quartal der 7. Klas-se in die Rudolf Steiner Schule Steffi sburg. Bald ist die Zeit hier in dieser Steinerschule abgelaufen und die obligatorische Schule ge-schafft. Ich gehe nach den Sommerferien in die Rudolf Steiner Schule Ittigen. Ich freue mich sehr auf die 10. Klasse – neue Klas-se, neue Schule. Trotzdem werde ich diese Schule vermissen und die schönen Erinne-rungen in meinem Herzen behalten. Was ich nach der 10. Klasse mache, weiss ich noch nicht genau. Aber ich denke, dass ich nach der 10. eine Lehre mache und nach der Lehre etwas Künstlerisches neben meinem ausge-lernten Beruf. Aber wie gesagt: Ich weiss es noch nicht genau, ich schaue einfach, was die Schule bringt. Ich freue mich noch auf die letzten Wochen hier an dieser Schule und ich hoffe, dass wir eine schöne Zeit zusammen haben.

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HEUTE - PÄDAGOGIK

Ein Schulalltag aus dem Leben von

Urban SchnidrigLieber Urban

Eine Qualität, die ich schon lange an Dir be-sonders schätze ist, dass Du allein durch Dei-ne Präsenz, Ruhe und Sicherheit ausstrahlst. Eine Eigenschaft, die gerade jetzt ausgespro-chen wertvoll ist. Deshalb würde ich gerne einen Einblick in Dein Aufgabengebiet bekom-men und etwas mehr von Dir erfahren, um dieser Gabe auf die Spur zu kommen. Danke, dass Du für dieses Interview zugesagt hast.

Woher kommst Du und wie bist Du an unse-re Schule gekommen?

Ich bin mit 6 Geschwistern in Grächen im Wal-lis aufgewachsen. Als ich 12 Jahre alt war, zogen wir hinunter nach Visp. Dort absolvierte ich eine Maurerlehre und arbeitete als Selbst-ständigerwerbender. Nach einem schweren Arbeits-Unfall bekam ich ein Stellenangebot als Bademeister. Während dem Abschluss zur Ausbildung als Betriebsleiter suchten wir eine alternative Schule. Wir, das waren meine da-malige Lebenspartnerin Natalie, welche schon drei Kinder (Joshua, Selina und Flurian) hatte. Zwei weitere gemeinsame Kinder folgten (Ale-na und Elijah.) Die nächste Schule, die in Fra-ge kam, war die RSS BO.

Der Abschied aus dem Wallis fiel mir schwer: Durch meinen Beruf war ich mit den Stamm-gästen und meinem Arbeitsplatz verbunden. Die Erlebnisse als Bademeister haben mich geprägt. Sowohl die erforderliche Präsenz und zwei Wiederbelebungen, die zum Glück erfolg-reich verlaufen sind, haben meine Wahrneh-

mung geschärft. Das kommt mir auch in mei-ner hiesigen Aufgabe zugute.

Was war Dein Impuls, einen Job als Haus-wart anzunehmen?

Als ein Teil des Galoppschopfs zum Pausen-platz umgebaut wurde, waren Eltern zur Mit-hilfe aufgerufen. Ich half und kann mich sehr gut an die unzähligen Bisse von Kreuzspinnen erinnern, die mich noch wochenlang unange-nehm juckten… Schön war, dass ich bei die-sem Projekt Peter Müller kennen lernte, wel-cher diese Stelle damals innehatte.

Als er ein Haus in Bleiken fand und sich be-ruflich umorientierte, fragte er mich an, ob ich nicht sein Nachfolger werden möchte. Darauf-hin bewarb ich mich für die Stelle und freute mich sehr, als ich am 15. Juni 2004 die Zusage dafür bekam.

Wie erging es Dir bei uns an der Schule?

Vom 1. Tag an fühlte ich mich hier sehr wohl. Als Vater stellte ich fest, dass unsere Kinder aufblühten. Ich lerne die Anthroposophie ken-nen. Wir nahmen zwei Tageskinder auf und 2006 gründete Natalie eine Tagesschule, wel-che bis zu unserer Trennung 2008 bestand.Diese Veränderung war eine Herausforderung, unter anderem Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen, da alle 5 Kinder hierbleiben wollten. Gerade deshalb bin ich dankbar, dass wir weiterhin im guten Kontakt miteinander stehen.

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HEUTE - PÄDAGOGIK

Wie sieht Dein berufl icher Tagesablauf aus?

Morgens um 6:30 fängt meine Runde im Schul-haus mit Toilettenputzen an. Dabei geniesse ich die Ruhe und bin meistens noch alleine im Schulhaus. Es ist mir wichtig, beim Eintreffen der Kinder und Kollegiumsmitglieder präsent zu sein und sie persönlich zu begrüssen. Oft ergibt sich die Gelegenheit zu einer kurzen Kontaktaufnahme, und wir können ein paar Worte wechseln. Ich schätze den kollegialen Umgang auf Augenhöhe und es ist mir ein An-liegen, die Kinder auf einer Beziehungsebene ansprechen zu können. Gerade wenn wir die-se pfl egen, ergibt sich eine andere Grundla-ge und Möglichkeit in den Dialog zu kommen, wenn etwas nicht rund läuft.

Je nach Wetter stehen nach dem Unterrichts-beginn Umgebungspfl ege, Reparaturen und Waschen – Mangeln an. Zur Zeit müssen nicht nur in Toiletten, sondern auch in den Klassen-zimmern täglich Papierhandtücher aufgefüllt und Kübel geleert werden.

Die Pause verbringe ich gerne im Demetrius-laden bei einem feinen Kaffee. Es macht mir Eindruck, dass Eltern und Zugewandte dort ehrenamtliche Arbeit leisten.

Nach einer kurzen Mittagsruhe, folgt eine zwei-te oder bereits dritte Runde durchs Schulhaus. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein ge-pfl egter Ort eher sorgfältig hinterlassen wird.

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HEUTE - PÄDAGOGIK

Am Mittwoch und Freitag nehme ich mir Zeit für die Grundreinigung des Schulhauses, da es im Schulhaus besonders am Nachmittag etwas ruhiger zu und her geht. Mit dem Nass-aufnehmen der Böden schliesse ich an diesen Tagen die Grundreinigung ab.

Wenn ein Anlass stattfi ndet, bin ich ziemlich eingespannt. Dies fängt beim Bereitmachen des Saales an, der Mithilfe, wenn die Klassen die Stühle auf- und wieder abbauen, wenn nö-tig auch bei der Tribüne, beim Begrüssen der Besucher. Am Schluss sorge ich dafür, dass der Saal am nächsten Morgen wieder benutzt werden kann.

Durch meine Nähe zum Schulhaus gehört auch die abendliche Runde dazu, um die letzten Fenster und Türen zu schliessen und das Licht zu löschen. Diese Nähe kommt mir auch zugute, wenn es zu starken Regenfällen kommt. Dann müssen die Abläufe kontrolliert und nötigenfalls Laub entfernt werden, damit das Wasser keinen Weg durch den langsam maroden Dachstock in den Saal fi ndet, bis das Dach saniert ist.

Bekommst Du Hilfe bei Deiner Arbeit?

Manchmal ‘darf’ ich Schüler beschäftigen, wel-che mir zugeteilt werden. Meistens können sie beim Wischen oder beim Reparieren von an-gerichteten Schäden helfen. Manch einer hat schon gelernt, eine Glasscheibe zu ersetzen….Zur Zeit hat die 6. Klasse als ‘Ämtli’ Ordnungs-aufgaben und das Wischen und Saugen auf ihrem Stock übernommen und SchülerInnen aus der 8. Klasse desinfi zieren zur Zeit täglich Handläufe und Türgriffe im ganzen Schulhaus. Als ich letzte Woche beim Heckenschneiden war, boten Kinder der vierten Klasse sofort ihre Hilfe an, das war schön. Dazu kommt die drei Mal jährlich stattfi ndende Grundreinigung des Schulhauses mit Hilfe der Eltern.

Was gehört zu Deinen unangenehmeren Aufgaben?

Jugendliche wegzuweisen, welche auf dem Pausenplatz nachmittags oder abends ihre Freizeit verbringen wollen und, z. B. an Hal-loween, das Schulhaus ‘hüten’. Bisher hat die Präsenz geholfen. Sonst hilft ein freundliches

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HEUTE - PÄDAGOGIK

und respektvolles Aufeinanderzugehen. Auch das Zusammenleben mit den Nachbarn und den unterschiedlichen Bedürfnissen der Schu-le ist ebenfalls immer wieder eine Herausfor-derung. Gut möglich, dass aufgrund der zur Zeit angespannten Corona-Situation die Ner-ven eher blank liegen.

Wird es Dir bei den immer wieder gleichen Arbeiten nicht langweilig?

Ich sehe das Pfl egen als meditative Tätigkeit. Sie gibt mir die Möglichkeit immer wieder et-was Positives zu bewirken. Deshalb wird es nicht zu viel, jeden Tag die gleichen Arbeiten auszuführen.

Was machst Du nach der Arbeit?

Am liebsten steige ich aufs Velo und setze mich noch eine Weile an den See, nehme ein Buch mit, lese ein wenig oder lass einfach mei-nen Blick über den See schweifen und genies-se die Ruhe. Um 23:00 gehe ich meistens ins Bett und lese. Im Moment ist es grad ‘Philipp Maloni’

Wie hast Du den Lock-down erlebt?

Als ich auf dem Weg in die Sauna am Frei-tag die Nachricht im Auto hörte, dass alle Schulen ab Montag geschlossen sind, be-schäftigte mich dies sehr. Am Montag fand die interne Konferenz statt, wo wir gemein-sam viel regeln konnten. Das Betreuung-sangebot wurde eingefädelt und sofort konnte ich mich auf einen anderen Rhyth-

mus einstellen. Auch gab es bei der Grund-reinigung des Schulhauses, trotz der tatkräf-tigen Mithilfe einiger Kollegiumsmitglieder, viel zu tun.

Positiv war, dass ich endlich Zeit fand, Ver-schiedenes in Angriff zu nehmen. Z. B. das Plattenlegen um Tisch und Bänke im Kinder-garten und das Bauen eines Wasserablaufs beim Kletterparcours auf dem Pausenplatz.

Hast Du einen Wunsch?

Nein? Zur Zeit bin ich sozusagen wunschlos glücklich

Daniela Steger und Pascaline Rubin

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STEINERSCHULE UND WAS DANN?

Thomas Ferst

Wenn ich meinen Lebenslauf und Werdegang beschreibe, höre ich oft, dass dieser unge-wöhnlich und unkonventionell sei. Vielleicht hängt dies auch mit meiner, doch eher über-durchschnittlichen, Körpergrösse von 1.98m zusammen. Als Steiner-Schüler bin ich es ge-wohnt, als nicht „normal“ (was immer das auch heissen mag) taxiert zu werden. Im Sinne des „Nicht-Normalen“ beginne ich in der Gegen-wart und schreibe dann, wie es dazu kam.

Seit Februar 2015 arbeite ich zu 80% an der Militärakademie (MILAK) an der ETH Zürich als wissenschaftlicher Projektleiter der Studi-enreihe „Sicherheit“ und zu 20% beim Center für Security Studies (CSS) ETH Zürich als wis-senschaftlicher Mitarbeiter. Die Studienreihe „Sicherheit“ wird jährlich in Zusammenarbeit zwischen der MILAK und dem CSS heraus-gegeben und ist die meistzitierte ETH-Studie. Sie ermittelt mit repräsentativen Telefonbefra-gungen den Trend der aussen-, sicherheits- und verteidigungspolitischen Meinungsbildung der Schweizer Stimmbevölkerung. Traditio-nellerweise werden die Resultate im Rahmen einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit vor-gestellt. Bedingt durch den Forschungs- und Studienaufenthalt meines Chefs 2019, war ich sein Stellvertreter und führte die Dozentur in administrativen Belangen und wirkte aktiv in der Lehre mit. Zusammen mit den Mitauto-rinnen und Mitautoren durften wir die Studie „Sicherheit 2019“ selbstständig der Verteidi-gungsministerin (Bundesrätin Viola Amherd), der Öffentlichkeit und den Medien präsentie-ren. Die Studie „Sicherheit 2020“ durften wir zusammen mit unserem Chef, dem Chef der

Armee und der Chefi n Sicherheitspolitik VBS vorstellen und sie wird am 29. Juni 2020 we-gen COVID-19 ohne Pressekonferenz veröf-fentlicht.

Pressekonferenz im Medienzentrum in Bern am 28. Mai 2019

Doch wie kam es dazu? 1984 in Herne (D) ge-boren und in Bochum aufgewachsen, zogen meine Familie und ich 1991 in die Schweiz, weil mein Vater bei einem Forschungspro-jekt am Paul-Scherrer-Institut angestellt wur-de. Zuvor gingen gingen mein älterer Bruder und ich In Bochum-Wattenscheid zuerst in

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STEINERSCHULE UND WAS DANN?

den Waldorf-Kindergarten und dann in die erste. bzw. mein Bruder in die zweite Klasse. Ein Vorteil der Steiner-Schule ist, dass diese international kompatibel ist, sodass ich die restliche erste bis achte Klasse übergangslos an der Rudolf Steiner Schule Plattenstrasse in Zürich besuchen konnte. Ehrlich gesagt verstand ich anfangs „nur Bahnhof“ wenn Schweizerdeutsch gesprochen wurde. Nach rund einem halben Jahr begann ich Schwei-zerdeutsch (Züri-Dütsch) zu sprechen. Heute sind die Menschen immer wieder überrascht, dass ich mühelos zwischen akzentfreiem Hoch- und Schweizerdeutsch wechseln kann. Da ich spiegelverkehrt mit Links schrieb wur-de ich mittels Heileurythmie „umgepoolt“. Bis heute kann ich sowohl mit Links als auch mit Rechts leserlich schreiben. Lesen lernte ich vergleichsweise spät, in der dritten Klasse. In der Grundstufe malte und zeichnete ich viel und gerne, übrigens mit Links, und gewann sogar einmal bei einem Malwettbewerb einen Preis.

Für die neunte bis zwölfte Klasse wechselte ich an die Rudolf-Steiner-Schule Sihlau in Ad-liswil und machte als erster Jahrgang die IMS F-Prüfung. Im Laufe der Zeit waren wir schlus-sendlich nur noch zwei Jungen in einer Mäd-chen-Klasse. Bis heute pflege ich mit meinem Klassenkollegen eine enge Freundschaft.

In dem selben Jahr, als mein jüngerer Bruder geboren wurde, besuchte ich, zusammen mit meinem älteren Bruder 1996 beim Seeclub Zürich einen einwöchigen Ruderkurs. Dieser Sport faszinierte und beeindruckte mich sofort.

Das Training bereitete mir grosse Freude und unser Wohnort in Kilchberg, mit Seesicht war ideal für das Rudern. So begann ich mit dem Regatta-Sport. Das Oberstufen-Kollegium un-terstützte mich indem ich teilweise mehr Zeit zum Trainieren bekam. Jedoch wurde mein Antrag, anstatt Eurythmie und Schulsport, Rudern zu dürfen, seitens des Oberstufen-Kollegiums abgelehnt. Als Steinerschüler war ich auch im Rudern ein Exot. Meine Ruder-kollegen besuchten grösstenteils das Gymna-sium, und so entschloss ich mich, die Gymi-Aufnahmeprüfung zu absolvieren, welche ich aber nicht bestand. So trainierte und ruderte ich fleissig weiter und sammelte Medaillen an nationalen Regatten und den Schweizermei-sterschaften und auf dem Ruderergometer. Um die Schweiz an internationalen Wettkämp-fen vertreten zu können, liess ich mich zusam-men mit meinem Bruder 2001 einbürgern. Im selben Jahr vertrat ich die Schweiz an der Ju-nioren WM und ein Jahr später an der Junioren WM. Rudern ist ein trainingsintensiver Sport, der viel Selbstdisziplin und Eigenmotivation verlangt. Im Zuge dessen verbesserten sich auch meine schulischen Leistungen.

Nach der zwölften Klasse tat ich es meinem äl-teren Bruder gleich und ging an die Freie Wal-dorfschule Wahlwies am Bodensee. Im Zuge des 13. Schuljahres wurden wir intensiv auf das Bestehen des baden-württembergischen Abiturs gedrillt. Obwohl ich bis anhin in der Mathematik gute Noten hatte, zeigten sich dort dennoch Defizite. So entschied ich mich, mit dem Rudern zu pausieren und mich voll und ganz auf das Abi zu fokussieren. Meine Noten

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STEINERSCHULE UND WAS DANN?

verbesserten sich in Probeklausuren stets. Als Wackelkandidat wusste ich allerdings erst bei der letzten Prüfung, dass ich bestanden hatte.

Nach dem Abi ging ich wieder zurück in die Schweiz und machte 2004 die Ausbildung zum Sicherheitsbeauftragten bei der Flughafenpoli-zei am Zürich Flughafen (Sicherheitskontrolle für Passagiere und Angestellte). Bei der Mu-sterung (Aushebung) holte ich das Sportabzei-chen und rückte 2005 in die Rekrutenschule (RS) bei der Infanterie der Grenadiere in Isone ein. Da mein älterer Bruder die Offizierskar-riere eingeschlagen hatte, wollte ich es ihm gleichtun. Allerdings verwarf ich dieses Vorha-ben nach drei Stunden militärischem Drill und beschränkte mich darauf, erfolgreich meine RS zu beenden.

Zwischen 2005 bis 2012 studierte ich als letz-ter Jahrgang, nach alter Studienordnung, Po-litikwissenschaften an der Universität Zürich. Ein Übertritt in die Bologna-Reform (Bachelor / Master) kam für mich nicht in Frage, da ich bis Herbst 2006 neben dem Studium arbeitete und für die Olympiade 2008 in Peking trainierte. Der Leistungsdruck seitens Ruder-Trainer, Universität (meine erste Uni-Prüfung musste ich wiederholen) und Arbeitgeber war gross.

Schweren Herzens entschied ich mich meine Ruderkarriere zu beenden. Im Zuge dessen wurden meine Noten im Studium besser.

Da ich eine politische Karriere anstrebte, en-gagierte ich mich zwischen 2008 bis 2010 als gewähltes Mitglied der Kreisschulpflege Uto in

Zürich. Obwohl es eine sehr lehrreiche und ar-beitsintensive Zeit war, war ich froh, dass ich nicht in den Gemeinderat der Stadt Zürich ge-wählt wurde und so beendete ich glücklich und zufrieden meine politische Karriere.

Aufgrund eines Zeitungsartikels und weil mich der Headcoach der Zurich Renegades im Kraftraum in der Uni anquatschte, begann ich American Football zu spielen. Nach dem wir 2008 den Swiss Bowl (Schweizermeister-schaften) gewannen und 2009 Vizeschweizer-meister wurden, erreichten wir 2010 nicht die Play-Offs, woraufhin ich meine Footballausrü-stung an den Nagel hängte. Nebenbei absol-vierte ich die Ausbildung zum Fitness-Instruk-tor und arbeitete danach als Trainer im Migros Fitnesspark Stockerhof in Zürich.

Nach dem Studiumsabschluss 2012 nahm ich meine Arbeit bei der Militärpolizei im Führungs-stab der Armee in Bern auf und begann mit dem Drachenbootsport beim Drachenbootclub Meilen. Als Höhepunkt sind die beiden Bronze-Medaillen 10er-Boot der Männer an der WM in Kanada zu nennen.

Zwischen 2013 und 2017 absolvierte ich be-rufsbegleitend an der Universität Bern den Ma-ster of Advanced Studies in Kriminologie. Um selbstständiger und individueller trainieren zu können, stieg ich 2016 auf den Surfski (Einer-Kajak, siehe Bild rechts) um.

Eher ungewollt entsprach ich noch nie so wirk-lich der Norm. So arbeitete ich bei der Militär-polizei und im Führungsstab ohne jemals eine

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STEINERSCHULE UND WAS DANN?

Polizei- oder Offi ziersschule besucht zu ha-ben. Seit fünf Jahren arbeite ich in der militär-wissenschaftlichen Forschung im Bereich Mi-litärsoziologie ohne jemals Soziologie studiert zu haben und ohne Doktortitel. Während ich früher Mühe hatte, von anderen als „der sport-liche Steiner-Schüler“ abgestempelt zu wer-den, sehe ich das heute gelassen. Ein unkon-ventioneller Lebenslauf und Schweizermeister in drei verschiedenen Sportarten (Rudern, American Football, Drachenboot) scheinen nicht die Regel, sondern eher die Ausnahme zu sein. In den verschiedenen Phasen meines Lebens habe ich gelernt, dass man sich auch als „Sonderling“ zurechtfi nden kann. Das The-ma „Sicherheit“ ist ein fester Bestandteil in meinem berufl ichen Werdegang. Durch den Sport habe ich gelernt, dass das Leben nicht monokausal ist, nicht alles beim ersten Mal klappt und Niederlagen zwar wehtun, aber schlussendlich den Charakter stärken und ein-fach dazugehören.

Rückblickend bewerte ich die Rudolf-Steiner-Schule durchaus kritisch, da ich im Studium, im Gegensatz zu meinen Kommilitoninnen und Kommilitonen, stoffl iche Defi zite hatte. Gleich-zeitig schätze ich aber, dass ich immer wieder durch meine Lehrer ermutigt wurde und da-durch über mich hinaus gewachsen bin, weil sie Verständnis hatten, dass gewisse Sachen mehr Zeit brauchten. Ausserdem sehe ich die breitgefächerte Ausbildung und die Fähigkeit frei denken zu können, auch so etwas wie eine Verpfl ichtung für die Gesellschaft und seine Mitmenschen mitbekommen zu haben, positiv. Als Empiriker bin ich unschlüssig, ob die Stei-ner-Schule oder der Ruderleistungssport hier die kausale Ursache ist, ich denke mal, eine Mischung aus beidem.

In Zeiten, wie diesen, sind Menschen, die frei denken und sich für die Allgemeinheit engagie-ren, wichtig. Ich denke, dass hier die Rudolf-Steiner-Schule gute Voraussetzungen schafft.

Thomas Ferst

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VERÄNDERUNGEN

Neue Kollegiumsmitglieder

Einige, teils langjährige, Kollegiumsmitglieder verabschieden sich und wir werden in der nächs-ten Ausgabe der Mitteilungen die neuen Lehrerinnen vorstellen, welche zum Teil in diesem Schuljahr bereits ihre neue Aufgabe an unserer Schule übernommen haben/oder im nächsten Schuljahr bei uns starten werden.

Dazu gehören:

Lilian Josche, welche im Laufe des Schuljahres die 3. Klasse übernahm und sie nun als Klas-senlehrerin weiterführen wird;

Rahel Grossniklaus für die erste Klasse;

das Kindergartenteam mit Anna Meyer, Anuschka Stüdle, Lorena Gorla, Miriam Hänni und Ve-rena Dreyer.

Für den Fachkundeunterricht konnten wir im Handarbeiten Claudia Bircher-Berger gewinnen.

Nadine Aeberhard hat bereits als Praktikantin begonnen und wird ab Sommer ihr Assistenzjahr in der Ausbildung zur Klassenlehrerin absolvieren.

Es freut uns, so gestärkt in das neue Schuljahr starten zu können.

Natalie Wacker

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VERÄNDERUNGEN

Andrea Oberson

Warmherzig, aufbauend, forschend…

Seit dem 1. August 2014 ist Andrea hier an der Rudolf Steiner Schule Berner Oberland eine geschätzte Werk-und Handarbeitslehre-rin.

Einen kalten Klumpen Ton modellierte Andrea mit ihren SchülerInnen zu einer kunstvollen, von Wärme sprühenden Skulptur. Hier ein Handgriff, da ein Fingergriff, mal aus der Fer-ne und dann aus einer anderen Perspektive geguckt, da noch etwas korrigieren, fertig sind die zärtlich sich umarmenden Elefanten. Andrea ermutigte die SchülerInnen immer wieder von neuem, weckt das verborgene in ihnen, liebte die Lebenslust der Kinder.

Wer den Text von Andrea in den Mitteilungen Frühling 2020 ab Seite 10 gelesen hat oder sogar ihren Workshop besuchte, spürte ihre Begeisterungsfähigkeit.

Andrea als meine Fach-Mentorin hat mich aufgebaut, nicht verformt, forschend gelas-sen. Unsere Mentoratsgespräche waren im-mer konstruktiv, sie gab mir Selbstvertrau-en, wie sie es auch ihren SchülerInnen gab. Unter anderem dafür, danke ich Andrea von ganzem Herzen.

Der Spagat Familie und Beruf ist auch für An-drea herausfordernd. Sie fand eine Lösung, welche ihrer Familie etwas Entspannung ver-spricht.

Zum Abschied wünschen wir Andrea nichts Gutes, nein wir wünschen ihr das Beste. Wir wünschen Andrea auch nicht Glück, sondern Erfolg. Folge sie weiterhin niemanden, finde sie ihre neuen Wege. Vielleicht führen sie An-drea eines Tages wieder hierher zurück.

Urs Neuhaus

Werkstattspruch

Suchet das wirklich praktische materielle Leben, Aber suchet es so, dass es euch nicht betäubt über den Geist, der in ihm wirksam ist. Suchet den Geist, Aber suchet ihn nicht in übersinnlicher Wollust, aus übersinnlichem Egoismus, Sondern suchet ihn, Weil ihr ihn selbstlos im praktischen Leben, in der materiellen Welt anwenden wollt. wendet an den alten Grundsatz: «Geist ist niemals ohne Materie, Materie niemals ohne Geist»

in der Art, dass ihr sagt: Wir wollen alles Materielle im Lichte des Geistes tun, Und wir wollen das Licht des Geistes so suchen, Dass es uns Wärme entwickele für unser praktisches Tun.

Rudolf Steiner

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VERÄNDERUNGEN

Würdigung von Arno Reichert als Pädagoge an unserer SchuleUnsere Schule war da noch in Spiez, als Arno Reichert mit seiner Frau und drei Kindern 1991 ins Berner Oberland zog.

Zuvor wirkte er als Lehrer in Genf, wo er half, die dortige Rudolf Steiner Schule aufzubau-en.

Im Sommer 1991 begann er bei uns als Fachlehrer für Französisch. Ein Jahr danach wechselte er zum Klassenlehrer, und bei die-ser erfüllenden und anspruchsvollen Tätigkeit blieb es. Daneben half er immer wieder aus, wenn es galt, den Französisch-Unterricht für alle Klassen aufrecht zu erhalten.

Eine französische Sammlung von Gedich-ten, kleinen Spielen und Liedern für jüngere Schüler half Arno mit vielen eigenen Beispie-len mitgestalten. Diese Sammlung diente mir jahrelang als Fundgrube für den Französisch-Unterricht.

Nun nach 28 Jahren beendet Arno Reichert seine Klassenlehrer-Zeit, nachdem er gleich zwei Jahre hintereinander ein Theater-Jah-resprojekt verwirklichte, vor einem Jahr mit der jetzigen neunten Klasse und dieses Jahr mit seiner achten Klasse. Das bedeutet ein riesiger Kraftaufwand für einen Lehrer, der nur bewältigt werden kann, wenn tiefe Be-geisterung mitschwingt. Und das kann man bei Arno Reichert sagen: Das Theaterspiel mit Jugendlichen ist seine grosse Leidenschaft!

All die Spiele stammen aus seiner Feder und sind dadurch ganz auf die jeweilige Klasse

abgestimmt. Das dramatische Element liegt Arno nahe, und es gelang ihm immer, dieses auch den Jugendlichen nahe zu bringen.

Während der Probezeit verband sich der Leh-rer mit den Spielern zu einer „verschworenen Gemeinschaft“, die viele Überraschungen auf der Bühne vorbereitete, so dass jeweils die Aufführungen zu einem grossen Fest wurden.

Durch ein beachtliches Organisationstalent gelang es Arno immer, auch die Fachkräfte für seine Projekte zu begeistern, so dass das Ganze zu einem Gesamtkunstwerk wurde.

Er selber half über Jahre beim Oberuferer-Christgeburtsspiel, meist in Hirtenrollen mit und vermochte das Bewegte, Naturhafte mit dem Andachtsvollen zu verbinden.

Einer unserer Söhne erlebte die acht Jahre Klassenlehrerzeit bei Arno.

Da durfte ich die Klasse ins Sternkundelager begleiten und sah dabei, wie er Jugendliche zu führen weiss, klar, aber nicht zu eng, ihnen Raum gebend für eigene Erfahrungen.

In schönster Art gab er ihnen Anregung zur Gestaltung der Freizeit und half die ganze Woche mit bei Bewegungsspielen im Gelän-de.

Im Hinführen zur Sternen-Beobachtung ver-mochte er durch Schilderung eine Spannung aufzubauen und den Forschergeist in den Jugendlichen zu wecken: „Das Reiterlein“ im

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VERÄNDERUNGEN

Sternbild des Grossen Wagens war für un-seren Sohn die Entdeckung und weckte in ihm das Interesse für die Sternenwelt allge-mein.

In manchen Unterrichtsbereichen erhielten die Schüler zu Beginn der Epoche ein vielfäl-tiges Arbeits- und Leseheft von Arno gestal-tet, womit der individuelle Zugang zum The-ma angeregt wurde.

Immer wieder tauchte in ähnlicher Weise eine Sammlung von Liedern auf, die im Unterricht kräftig geübt und gesungen wurden.

Methoden-Vielfalt ist Arno Reichert ein grosses Anliegen, und dadurch weckt er stets aufs Neue das Interesse der Jugendlichen.

Mit Geschick und Sorgfalt gelang es ihm, die Eltern zu tragfähigen Helfern für seine Pro-jekte zu gewinnen.

In meiner Klassenführungszeit ab 2000 ergab sich eine hilfreiche Zusammenarbeit mit Arno, zunächst indem ich meine Klassen nach dem 6. Schuljahr an ihn weitergeben durfte. Ich wusste, dass die Kinder bestens betreut und gefördert wurden. Einmal haben wir während eines Jahres Epochen abgetauscht. Das war für mich eine bereichernde Erfahrung.

Neben dem Unterrichten hat sich Arno Rei-chert auch in Aufgaben der Selbstverwaltung engagiert. Ganz besonders war er mit seiner Frau Michaela massgeblich beteiligt am Auf-bau der Kinderstube für die Kleinen.

Immer setzte er seine Kräfte ein für einen rei-bungslosen Ablauf des Schulalltages.

Er war auch Mitglied der Schulleitung und darin unter anderem das Bindeglied zum El-ternrat.

Über längere Zeit leitete er die Schulführungs-konferenz. Er führte zügig durch die Traktan-den ohne zu überstürzen. Das Qualitätsver-fahren WzQ ist ihm ein Herzensanliegen. In sorgfältiger Vorbereitung führte er uns jeweils an die verschiedenen Audits heran.

Seine Fähigkeit der Fokussierung und des Überblicks half ihm all die Jahre eine solche Arbeitsfülle zu bewältigen.

Arno, wir danken Dir für Dein hingebungs-volles Arbeiten zur Verwirklichung der Wal-dorfpädagogik.

Wir freuen uns, dass wir in nächster Zeit noch nicht ganz auf Deine Präsenz verzichten müs-sen, uns Deine langjährige Erfahrung zunutze machen können.

Wir wünschen Dir von ganzen Herzen ru-higere Tage, in denen Du Themen angehen kannst, die bei voller Auslastung auf der Stre-cke bleiben müssen.

Magdalena Reinhard

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VERÄNDERUNGEN

Beat Geraets Beatrice Loosli

Am 14. August 2017 durfte Beat Geraets 12 Kinder zu ihrem ersten Schultag begrüs-sen. Er kam über Umwege von Holland nach Amerika in die Schweiz und freute sich, nun in seiner Wahlheimat als Lehrer tätig sein zu dürfen. Mittlerweile ist «seine» Klasse auf 15 SchülerInnen angewachsen. Beat gelang es mit seiner ruhigen, warmherzigen Art, die Klasse zusammenwachsen zu lassen und gleichzeitig auf jedes einzelne Kind einzuge-hen. Er sah das Potenzial eines jedes kleinen Individuums und das der Gruppe.

Vor etwas mehr als einem Jahr musste Beat aus gesundheitlichen Gründen zeitweise pausieren; im letzten Winter verschlimmerte sich die Situation und er bat uns, eine neue Lösung für die 3. Klasse zu fi nden, um sich ganz auf seine Genesung konzentrieren zu können.

Lilian Josche, - langjähriges Kollegiumsmit-glied, Religions- und Vertretungslehrerin in Beats Klasse während seiner Krankheit - kannte die Kinder bereits sehr gut und über-nahm spontan. Wir sind dankbar, mit ihr eine wunderbare und kompetente Nachfolgerin gefunden zu haben.

Vielen Dank, lieber Beat, für dein Engage-ment und das Herzblut, mit dem du «deine» Kinder und Eltern begleitet hast. Wir wün-schen dir von Herzen alles Gute, vor allem aber Gesundheit.

Natalie Wacker für die Schulkoordination

Im Herbst 2018 übernahm Beatrice Loosli den Handarbeitsunterricht in der damaligen fünften Klasse. Dank ihren Ausbildungen und Tätigkeiten als Handarbeitslehrerin und im Gesundheitsbereich konnte sie diese Aufga-be schnell und kompetent übernehmen.

Als im daraufolgenden Schuljahr in der ersten Klasse eine Lehrperson für den Französisch-unterricht gesucht wurde, sagte sie spontan zu. Auch da waren ihr Können, die Freude im Umgang mit den Kindern und der franzö-sischen Sprache wieder eine grosse Hilfe.

Aus gesundheitlichen Gründen musste sie im Frühling diese beiden Tätigkeiten leider abge-ben.

Wir bedauern dies sehr und wir wünschen ihr vor allem gesundheitlich alles Gute.

Pascaline Rubin für die Personalgruppe

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ELTERN

Die Linde

Familie der Malvengewächse: Malvaceae, früher Lindengewächse oder Sommerlin-de Tilia platyphyllos (blüht früher, zwei bis drei weisslich-grüne Blüten pro Blütenstand, harte Samenkapsel, grosse Blätter)

Winterlinde: Tilia cordata (blüht ca. zwei Wochen später, 5 – 11 weissliche Blüten pro Blütenstand.

Zum letzten Mal setze ich mich noch ein-mal für die Mitteilung der Schule an meinen Schreibtisch und beende mit diesem Baum-bericht auch unsere langjährige Zeit an der Schule.

Die Zeit verging sehr schnell, sie war intensiv mit vielen Hochs und vielen Tiefs.

Fest verwurzelt und mit offen Herzen war ich mit der Schule verbunden.

Oft war ich mich nicht sicher, wie es im näch-sten Jahr wohl weitergehen wird und doch fand man immer neue Lösungen.

Dies verbindet die Schule für mich auf irgend-eine Weise mit den Bäumen: Verwurzelt und doch verschieden Stürmen ausgesetzt, ste-hen sie immer noch da.

Nun aber zu der Linde, welche ich Ihnen heu-te näherbringen möchte.

Als ein Einstieg ein Gedicht von Hermann Hesse:

Alle Tage rauscht die Fülle der Welt an uns vorbei.Alle Tage blühen Blumen strahlt das Licht.Lacht die Freude.Immer umgibt uns ein Überfl uss des Schö-nen.Das ist das Herrliche an jeder Freudedass sie unverdient kommtSie ist frei an Gottesgeschenk für jedermann,wie der wehende Duft der Linde.

Die meisten von uns sassen wohl schon öfters unter einer grossen Schatten spen-denden Linde, liesen sich von ihrem süssen Duft verzaubern, lauschten dem Summen der

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ELTERN

Bienen, welche emsig Nektar sammelten und fanden sich in süssen Tagträumen wieder. Vielleicht kamen tröstende oder geborgene Kindheitserinnerungen aus der Vergangen-heit auf, als uns am Krankenbett liebevoll und tröstend der ‘alles wird wieder gut - Lindeblü-tentee’ serviert wurde.

Herkunft und Bedeutung

Der Name ‘Linde’ kommt von lind aus dem althochdeutschen ‘lindi’ und bedeutet: Mild sanft, weich, biegsam und wohltuend.

Bereits bei den Germanen war sie der Göttin Freya und später der ‘Mutter’ Maria geweiht und aus den Freyalinden wurden Marialinden. Bei den Griechen war die Linde der Aphro-dite geweiht. Schon immer galt sie als Sym-bol für Frieden, Gemeinschaft, Geborgenheit, Schutz und Liebe, was sich auch in ihren herzförmigen Blättern zeigt.

In fast jedem Dorf stand im Zentrum eine Lin-de, wo Feste gefeiert oder Gericht abgehal-ten wurden. Man sagte, dass der süsse Duft der Blüten zu einem milderen Urteil verführen sollte.

Nach der Kriegszeit wurden auch Friedens-linden gepfl anzt. Nach der Eiszeit war die Linde, die in unseren Breitengraden die vor-herrschende Art. Sie kann bis zu vierzig Meter hoch und uralt werden: Ein altes Sprichwort sagt:

‘Linden wachsen 300 Jahre, 300 Jahre ste-hen sie und 300 Jahre vergehen sie.’

Leider sind Lindenbäume in unseren Wäldern zur Rarität geworden, da sie nicht als Nutz- oder Brennholz verendet werden. Heute wird ihr Holz meist nur noch für noch für einfache Sachen wie Pinselstiele benutzt. Dabei nann-te man es einmal ‘lignum sacrum’: heiliges Holz, denn es entstanden manche Heiligenfi -guren, weil es sich hervorragend zum Schnit-zen eignete.

Auch wurde das Lindenholz lange Zeit wegen seines Bastes geschätzt.

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ELTERN

Bereits in steinzeitlichen Pfahlbauten wurden Matten, Betten und Kleidungsstücke aus Lin-denbast, später auch Seile gefertigt.

Die Lindenkohle ist ein altbewährtes Heilmit-tel, welches fast in Vergessenheit geraten ist. Sie wirkt desinfizierend und kann innerlich eingenommen Giftstoffe und Säure im Magen an sich binden.

Mit Salbei als Zahnpulver verarbeitet, reinigt, stärkt und desinfiziert sie das Zahnfleisch.

Anwendungen:

Pfarrer Kneipp rühmte den Lindenblütentee nicht nur als treffendes Mittel bei Husten und Verschleimung der Lunge und Luftröhre, son-dern auch bei Unterleibsbeschwerden, die ihren Ursprung in der ‘Verschleimung’ der Nieren haben.

Hildegard von Bingen schrieb schon vor 800 Jahren:

Im Sommer soll man sich, wenn man schlafen geht, mit frischen Lindenblättern die Augen und das ganze Gesicht abde-cken. Das macht die Augen klar und rein.

Noch heute werden Kompressen aus Linden-blütentee bei entzündeten und übermüdeten Augen verwendet.

Der englische Arzt Nicholas Culpeper (1616-1654) empfahl die Blüten bei Herzklopfen, Drehschwindel und als gutes Kopfmittel.

Früher verstand man noch das Herz als Sitz der Liebe, des Mutes, der Freude und der Gottesliebe, Krankheit und Gefühl wurden als Einheit gesehen. So verstand man unter herzkrank auch psychische Symptome wie Mutlosigkeit, Verzweiflung und Trübsinn.

Immer noch beliebt sind Anwendungen zur ‘Lind-erung’ der Beschwerden bei Grippe, Er-kältung, Husten und Bronchitis.

Das Pflanzenwasser (sogenanntes Hydrolat), welches sehr gut auch selber hergestellt wer-den kann), eignet sich gut als Kissenspray oder als Fussbad vor dem Schlafen, es ver-leiht einen erholsamen Schlaf und schöne Träume.

Es hilft auch nervösen Kopfschmerzen und entspannt bei geistiger Überanstrengung, hilft zu trösten, besänftigen und hüllt uns in wohl-tuende Geborgenheit.

Es beruhigt die Haut und wird bei leichten Entzündungen und juckenden Hautausschlä-gen, wie auch bei trockener Haut verwendet.

Frische, noch leicht gefaltete Lindenblätter kann man im Frühling gut aus Salat verwen-den.

Lindenblüten-Sirup verleiht einem Dessert eine feine Sommersüsse.

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ELTERN

Rezept für einen feinen Lindenblütenlikör nach Susanne Fischer-Rizzi

30 g getrocknete Lindenblüten10 g getrocknete Rosenblätter1 Vanilleschote1 g Muskatblüten20 g Quittenschalen, frisch oder getrocknet100 g Kandiszucker7 dl Birnenbranntwein

Alle Zutaten in ein Schraubglas füllen mit dem Alkohol übergiessen und verschliessen, zwei Wochen ruhen lassen gelegentlich schütteln.Abseihen und im Keller noch einmal vier Wo-chen reifen lassen.

Zum Abschluss einen Einblick in ein persön-liches Erlebnis bei der alten Linde in Allmen-dingen: Wundervoll steht sie da, die alte Linde und lädt mich zum Verweilen und Innehalten ein. Offen ist ihr Stamm, ich strecke meinen Kopf hinein und schon fühlt es sich geborgen, gehalten, wie eine sanfte Umarmung an. Er-freut lausche ich in den Stamm hinein. Die Worte, welche mir zugefl üstert werden, sind: Gebären, umhüllen, neu ausrichten, schützen innen, aussen, oben unten. Eine spiralförmige Energie umfasst meinen ganzen Körper, um-hüllt mich und erdet mich ganz sanft. Sie zieht mich in ihr Wurzelwerk hinunter. Alles fühlt sich geborgen und voller Liebe an. Ihre weib-liche Energie umhüllt mich wie das Gefühl der Mutter, welche ihr Kind in den Armen hält und es tröstet und heilt. Das Zulassen von Trauer und Schmerz von noch nicht verheilten Wun-den darf geschehen. ‘Linden lindern’ so heisst die spiralförmige Botschaft. ‘Auch kann sich winden den Schmerze aus unserem Leib und vor meinem Augenschein der Lindwurm mit seiner vollen Kraft und Ruhe.’

So danke ich Dir, grosse Linde, dass du mich erinnerst, wo ich in mir oder mit wem ich noch Frieden schliessen möchte und welche Wun-de ich mit Deiner tröstenden Kraft und dem sinnlichen Duft noch heilen darf, damit mein Herz sich öffnen kann.

Von Herzen vielen Dank auch Ihnen, liebe Le-ser und Leserinnen!

Mara Germano, Schulmutter und Naturheil-praktikerin www.kräutermanufaktur.ch

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BaumMedizin von Isabel Arends

Die heilende Kraft der Wald-Öle

Der Wald und seine einzigartige Atmosphäre haben den Menschen seit Urzeiten fasziniert. Vor allem seine Duftstoffe, die Terpenoide, die vorrangig von Nadelbäumen, wie Fichten, Tannen oder Kiefern verströmt werden, üben eine wunderbar heilsame Wirkung auf das menschliche Nervensystem aus.

Bäume verfügen mittels ihrer ätherischen Duftstoffe über eine geradezu magische Heilkraft. Bisher wurden diese wunderbaren Heilkräfte des Waldes kaum therapeutisch genutzt. In diesem Buch werden erstmals die heilsamen Wirkungen bestimmter Baumöle ihnen entsprechenden seelischen Mustern zugeordnet.

Ätherische Baumöle sind geradezu „Kraftpa-kete der Natur“, die Menschen bei allen see-lischen Veränderungsprozessen begleiten können. Die heilsamen Öle des Waldes be-ruhigen, harmonisieren und stärken. Sie sind überaus effektive Helfer, um über die Seele-nebene auch physische Probleme zu lösen.

Eine neue Dimension der Baumheilkunde!

ISBN: 978-3-86191-106-7, 240 Seiten

Die Bücher BaumMedizin und Pfl anzenwäs-ser wurden von Mara Germano vorgestellt.

BUCHTIPPS

BaumMedizin

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Während meiner Zeit als Schülerin durften wir in unserer Ausbildung bei Susanne Fischer-Rizzi an diesem Grundlagenwerk mitwirken. Es führt durch die Geschichte der Pfl anzen-wässer und enthält die Anleitung zur Wasser-dampfdestillation. 80 Pfl anzenportraits zeigenin 200 Rezepten, die praktischen Anwen-dungen der Hydrolate in der Krankenpfl ege, im Gesundheits- und Sozialbereich sowie der kosmetischen Anwendung. Es ist sowohl ein Grundlagen-, Lese- und Anleitungsbuch für Laien und Fachleute mit Sammel- und Destil-lationskalender sowie umfangreichem Regi-ster der Indikationen, reichhaltig bebildert mit wunderschönen Pfl anzenfotos, die das We-sen und die Kräfte der Pfl anzen vermitteln.

Infos zu der Autorin auf www.susanne-fi scher-rizzi.de, ISBN 978-3-03800-699-2, Verlag AT Verlag

ELTERN

Pfl anzenwässer

‚Die ganze Natur ist eine Melodie, in der eine tiefe Harmonie verbunden ist.‘

Johann Wolfang Goethe

Wunderbar komponiert ist auch dieses Ge-meinschafts-Werk von Anne Lorch mit neu-en Impulsen und vielen Tipps aus Susannes Gartenjahr.

Nach einer kurzen Einführung mit grundle-genden Informationen zur Anwendung von Ef-fektiven Microorganismen, welche sich sofort umsetzen lassen, führt ein Kalender durchs Gartenjahr.

Viele praxiserprobte Anregungen, wie wir den biologischen Anbau mit der Anwendung von EM kombinieren können, lassen nicht nur Pfl anzen sondern auch die Freude am Säen, Pfl anzen, Düngen, Pfl egen, Ernten, Lagern und Überwintern wachsen. Dazu kommen herrliche Rezepte und wunderschöne Bilder sowie der Raum für eigene Notizen, welche den Ratgeber in ein Lese- und Arbeitsbuch verwandeln und ihn zur Inspirationsquelle werden lässt, die zum Träumen und Planen einlädt. Damit können wir nicht nur unsere ei-gene Lebensgrundlage und -qualität verbes-sern, sondern auch die unserer Umwelt.

‚Wissen ist ein Schatz, der sich vermehrt, wenn wir ihn teilen.‘

Susanne Schütz

ELTERN

Mit EM durchsGartenjahr

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Susanne Schütz ist diplomierte Gärtnerin und Bäuerin, langjährige Referentin zu den The-men Biogartenbau, Kräuterkunde und Ge-sundheit und wirkte an der Biolandbauschule Möschberg mit.

Sie führt mit ihrem Mann im Emmental das Tagungs- und Kurzentrum Birnbaum. Mehr zum Lehrgarten und ihren Kursen auf www.em-biogarten.ch

Anne Lorch war aufgrund ihres botanischen und gärtnerischen Wissens, welches sie in der Lehre, Praxis und Studium erworben hat,als erfahrene Fach- und Bildjournalistin und Fotografi n tätig.

Seit 2001 setzt sie sich mit dem Thema EM auseinander und hat mit dem Buch ‚EM Eine Chance für unsere Erde‘ ein Basiswerk ge-schaffen (www.em-buch-lorch.ch).

ISBN 978-3-033-04099-1

Erhältlich im Buchhandel oder direkt bei

Anne Lorch, Untere Haltenstrasse 39,

3625 Heiligenschwendi

Telefon: 033 243 02 50

Mail: [email protected]

Ausgewählt von Pascaline Rubin

ELTERN

Mit EM durchsGartenjahr

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MÄRCHEN

Philemon und Baucis

Wenn ihr auf einer Anhöhe zwei einsam ste-hende Bäume seht, die einander umarmen, so stört sie nicht in ihrem Glück. Vielleicht wachsen sie dort durch den Willen eines Gottes, so wie die Linde und die Eiche auf einem Hügel in Phrygien.

Einst besuchte der Göttervater Zeus dieses Land. Er wanderte in menschlicher Gestalt durch die Welt, und sein Sohn Hermes beglei-tete ihn. Eines Tages erreichten sie, von den Strapazen des Weges staubig und erschöpft, eine reiche Ortschaft. Aber vergebens fragten sie nach einem Nachtlager, überall fanden sie verschlossene Türen. Nur in einem Häuschen am Rande des Ortes wurden sie freundlich empfangen. Es war zwar klein und nur mit Stroh gedeckt, aber die Gastfreundlichkeit seiner Bewohner machte die Armut wett. In diesem Häuschen lebten schon lange Jahre in Liebe und Eintracht der alte Philemon und seine Frau Baucis. Sie waren so arm wie ihre Wohnstatt, sie waren Herr und Diener zu-gleich.

Als die Wanderer die niedrige Hütte betraten, bat sie Philemon, Platz zu nehmen, und Bau-cis tischte auf. Sie schürte im Kamin das fast erloschene Feuer, stellte einen Kessel mit Wasser auf, kochte ein Stück Geräuchertes und reichte den Gästen Salat und Radies-chen dazu, sowie Käse und Eier. Philemon brachte einen guten Tropfen herbei. Und als Nachspeise erhielten die Gäste eine Honig-wabe, Feigen und Datteln. Das war alles, was die Alten geben konnten, und es war reichlich, denn es kam von Herzen.

Die Alten wussten nicht, wer ihre Gäste wa-ren, aber bald erkannten sie es. Obwohl Phi-lemon nicht nachgiessen konnte, füllte sich der Krug durch den Willen der Götter immer wieder aufs Neue mit Wein.

Philemon und Baucis erkannten, dass sie von Göttern besucht wurden. Sie rangen die Hän-de und baten demütig, ihnen das beschei-dene Essen zu verzeihen. Um ihre Schuld zu tilgen, liefen sie in den Hof hinaus und began-nen ihre einzige Gans zu jagen. Aber die bei-den hatten einen schwachen Atem, und die Gans hatte schnelle Flügel. Sie entkam und begab sich unter den Schutz der Gäste, die sie verschonten.

«Wir sind Götter», sprachen sie zu den Alten, «und für eure ungastlichen Nachbarn wird die Strafe nicht ausbleiben. Verlasst eure Hütte und geht mit uns auf jene Anhöhe.»

Philemon und Baucis eilten, sich auf ihre Stö-cke stützend, den Göttern hinterdrein. Als sie am Fuss der Anhöhe zurückschauten, sahen sie die Ortschaft im Wasser versinken. Nur ihre Hütte hatte keinen Schaden genommen. Vor ihren Augen verwandelte sie sich in einen Tempel.

Der Göttervater wandte sich an die beiden Alten und sprach freundlich zu ihnen: «Eure Güte soll belohnt werden. Sagt mir euren Wunsch. Er wird in Erfüllung gehen.»

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MÄRCHEN

Philemon und Baucis berieten sich ein Weil-chen, dann sagten sie: «Wir möchten die Wächter des Tempels werden. Und wenn un-sere Zeit abgelaufen ist, möchten wir zusam-men sterben, so wie wir bis jetzt gemeinsam gelebt haben.»

Die Götter erfüllten ihnen die Bitte. Solange sie lebten, waren sie die Wächter des Tem-pels. Und als ihre Stunde kam, sah Philemon plötzlich, wie sich Baucis in grüne Blätter ein-hüllte und Baucis erblickte Philemon, von grü-nen Blättern umgeben.

«Leb wohl, liebe Frau!»

«Leb wohl, lieber Mann!», sprachen sie leise, bevor ihre Stimmen in den Baumkronen ver-stummten.

Seitdem stehen auf dieser Anhöhe eng beiei-nander eine Eiche und eine Linde.

Das Märchen aus Griechenland wählte

Doris Barrot aus.

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Nächstes Jahr dürfen wir unser 40-jähriges Jubiläum feiern!

Gegründet wurde unsere Schule im Jahr 1981, damals in Spiez. Seitdem ist unsere Schule gewachsen und 1997 durften wir die neuen und grössenen Schulräume an unserem heutigen Standort in Steffisburg beziehen.

Es macht uns sehr stolz, wenn wir auf die vergangenen, nicht immer leichten, Jahre zurück-blicken. Wie viele Steinerschulen ringen auch wir jedes Jahr mit den Finanzen, können aber durch das grosse Engagement der Eltern, PädagogInnen und SpenderInnen auch dieses Jahr wieder mit Freude und Zuversicht ins neue Schuljahr schauen.

Was wir rund ums Jahr erleben, bringen wir mit der bisher vierteljährlichen Zeitschrift „Mit-teilungen“ zu Ihnen. Nun ist es uns ein Anliegen zu erfahren, ob wir mit unseren Veröffent-lichungen wie den „Mitteilungen“ auf Ihr Interesse stossen und bitten Sie um ein Feedback.

Mit dem beiliegenden Fragebogen für Eltern, Vereinsmitglieder und Interessierte möchten wir in Erfahrung bringen, welche Themen und Rubriken Sie gerne lesen, wo wir uns verbessern können und auf welchem Weg die Mitteilungen zu Ihnen kommen sollen.

Gerne können Sie auch den Fragenbogen von unserer Webseite www.steinerschulebo.ch herunterladen und uns ausgefüllt zukommen lassen.

Wir freuen uns auf Ihre geschätzte Rückmeldung bis am 15. August 2020.

Für den Vorstand Monika Brandenberg

und

für das Redaktionsteam Gabriele Ortner

AUS DEM VORSTAND UND DER REDAKTION

In eigener Sache

Page 41: MITTEILUNGEN SOMMER 2020

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VORSCHAU

Veranstaltungen

Aufgrund der gegenwärtigen Corona-Situation können wir die nächsten Anlässe nur proviso-risch bekanntgeben. Bitte informieren Sie sich auf unserer Homepage über die Durchführung und die dafür nötigen Verhaltensmassnahmen.

Fr 14. Aug 2020 | 19 Uhr Sa 15. Aug 2020 | 10 + 17 UhrDie Schöpfung von Joseph Haydnarrangiert von Peter AppenzellerChorkonzert mit den Klassen 1 – 9und dem Elternchor

Reservation erforderlich bis Mi 12. Aug 2020: [email protected]

Di 15.09.2020 | 19 Uhr | im SaalRückblick Bauernpraktikum | Präsentation der 9. KlasseEltern und Interessierte sind herzlich eingeladen.

Do 17. Sept | 11:30 – 12:30 | Mo 26. + Di 27. Okt | 08:00 – 12:00 + 17:00 – 18:00 Warenannahme für den Flohmarkt am BasarBitte informieren Sie sich auf unserer Homepage, welche Waren wir annehmen können.

Weitere Fragen können sie direkt ans Flohmarkt-Team richten: fl [email protected]

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Nach den vier Elementen Feuer, Luft, Wasser und Erde lassen wir uns dieses Jahr von Gestein, Metall und Erz inspirieren. Zugleich werden wir verschiedenes ins Rollen bringen: Wir setzen uns neue Massstäbe: Kein Abfall – lokal/regional - bio/dynamisch.

Ein paar Beispiele dazu aus der Ideensammlung: Mietgeschirr anstatt Plastikbecher, Produkte von Schuleltern, das Menu in Bioqualität, wenn es geht sogar biodynamisch etc. Wir wollen uns selber herausfordern und uns auf den Weg hin zu einem zukunftsgerechten Basar machen.

Die aktuellen Ereignisse erfordern allerdings eine zweifache Planung des Basars, Courant normal und Variante C, (C steht für Corona). Das heisst, wir stellen uns auf einen vielleicht ungewohnten, andersartigen Basar ein.

Initiativen gesucht Fühlen Sie sich von diesen ersten ins Rollen kommenden Steinen angesprochen? Egal ob Eltern, Klassen, Schüler, Lehrer oder Freunde der Schule – Ihre/Eure Ideen, Initiativen und Aktivitäten sind herzlich willkommen, ja sogar ganz im Sinne des Basarkonzepts. Melden Sie sich/Ihr Euch direkt bei den Menschen vom Basarkernteam oder [email protected].

Nächste Termine 23. August Anmeldeschluss für einen Stand 26. August 18 Uhr Basarkernteam 19 Uhr erweitertes Basarteam mit Standverantwortlichen, Eltern und Interessierte im Saal der Schule, 31. August Anmeldeschluss kulturelle Angebote 12. Oktober Basarjobbörse offen, Eltern tragen sich ein 31. Okt + 1. Nov Basarwochenende Euer Basarkernteam: Xaver Dürig | Leitung & Finanzen | xaver.duerig @steinerschulebo.ch | 079 679 16 50 Reto Sahli | Leitung, Verpflegung & Küche | [email protected] | 079 234 94 24 Barbara Zihlmann | Verbindung zum Elternrat | [email protected] | 033 243 28 37 Urs Neuhaus | Verbindung zum Lehrerkollegium | [email protected] | 079 361 96 46 Gabi Ortner | Kommunikation & Kulturprogramm | [email protected] | 078 680 98 10 Martina Henzi | Standkoordination & Basarsekretariat | [email protected] | 079 464 67 50 Benjamin Kälin | Basarbulletin, Support Basarsekretariat & Jobbörse | [email protected] | 079 364 50 38

VORSCHAU

Basar 2020 | 31.10. + 1.11.2020Motto: Steine ins Rollen bringen

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Demetrius | vis-à-vis Schulparkplatz | Telefon: 033 438 71 00 | Mo-Fr 9-12.30 Uhr

neu mit Homepage:

www.demetrius.ch

der Bioladen unserer Schule - ein kleiner Laden mit grossem Sortiment!

Wir bedanken uns herzlich bei Ihnen für Ihren Einkauf, Ihre Treue und die netten Begegnungen und wir freuen uns, Sie weiterhin so zahlreich begrüssen zu dürfen.

Ihr Demetrius-Team

Unserem Motto bleiben wir weiterhin treu:

bio - regional - saisonal

INSERATE

Der Demetriusladen, unser Bioladen

Ein Ausschnitt aus unserem Produktsortiment:

- Milchprodukte aus der Bio-Käserei Nofl en

- Eier und Dinkelmehl vom Bio-Hof Dittligen, Längenbühl

- Bio-Gemüse aus der Region

- Honig aus Wattenwil

- Brot, diverse Sorten, 2x pro Woche von der Gartenbauschule Hünibach, Einzel- und Dauerbestellung möglich

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Page 44: MITTEILUNGEN SOMMER 2020

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Körperliche und seelische Beschwerden hängen oft zusammen und können über Töne, Elemente der anthroposophischen Musiktherapie und die Atmung gezielt bearbeitet werden.

Page 46: MITTEILUNGEN SOMMER 2020

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SchulkoordinationKollegium 079 246 58 29 Natalie WackerKollegium 033 333 21 30 Johannes Josche

Sekretariat Mo - Fr 7.30 - 12.15 Uhr 033 438 07 17 Pascaline Rubin

Lehrerzimmer 033 438 07 16 vor der Schule und in den PausenHauswart 079 790 84 08 Urban Schnidrig

Coach 079 703 72 47 Christophe FreiFörderunterricht 033 336 82 27 Beatrice GigerHeileurythmie 079 949 75 74 Ernst Schwarzbach 033 654 53 50

Tages-Kindergärten/Spielgruppen Astrastrasse 15, 3612 Steffisburg 079 271 46 93 Anna Meyer

Asternweg 1, 3612 Steffisburg 079 375 74 29 Sarah Pfiffner

Waldspielgruppe 079 375 74 29 Sarah Pfiffner

Vereinigung, Vereinsvorstand Monika Brandenberg 079 261 95 77 Xaver Dürig 033 335 32 04 Johannes Josche 033 333 21 30 Urs Neuhaus 033 438 21 71 Marcel Ruchti 079 656 77 87

Vereinigung Rudolf Steiner Schule Berner Oberland, Postkonto 34-4839-5, IBAN CH59 0900 0000 3400 4839 5

ADRESSEN

Rudolf Steiner Schule Berner [email protected]

| www.steinerschulebo.ch

Page 50: MITTEILUNGEN SOMMER 2020

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FERIENORDNUNG

Schuljahr 2020/2021

SITUATIONSPLAN | KONTAKTINFORMATIONEN

Sommerferien: Sa 27. Juni 2020 bis Sa 08. August 2020 (DIN 27 - 32)Herbstferien: Sa 19. September 2020 bis Sa 10. Oktober 2020 (DIN 39 - 41)Weihnachtsferien: Do 24. Dezember 2020 bis Sa 09. Januar 2021 (DIN 52 - 01)Sportwoche Sa 20. Februar 2021 bis Sa 27. Februar 2021 (DIN 08)*Frühlingsferien: Fr 02. April 2021 bis Sa 24. April 2021 (DIN 14 - 16) *Ausser 9. Klasse: Waldpraktikum So 18. bis Fr 23. April 2021Sommerferien: Sa 03. Juli 2021 bis Sa 14. August 2021 (DIN 27 - 32)

Obligatorische Schultage: - Basar 31.10 + 01.11.2020 jeweils ganztags Die zusätzlichen obligatorischen und freien Schultage werden Anfang des Schuljahrs festgelegt. Total Schulwochen: 38

Beginn neues Schuljahr: Montag, 10. August 2020

RUDOLF STEINER SCHULE BERNER OBERLANDAstrastrasse 15 | 3612 SteffisburgTelefon 033 438 07 17 | Fax 033 438 07 18www.steinerschulebo.ch | [email protected]

TAGES-KINDERGÄRTEN/SPIELGRUPPENROSENHOF Astrastrasse 15, 3612 SteffisburgKINDERSTUBE Asternweg 1, 3612 Steffisburg

WALDSPIELGRUPPEWURZELKINDER Brändlisberg, 3612 Steffisburg

Vom Bahnhof Thun Bus Nr. 1 Richtung Steffisburg Flüehli Haltestelle „Ziegelei“

Page 51: MITTEILUNGEN SOMMER 2020

Auszug aus den Statuten der Vereinigung Rudolf Steiner Schule Berner Oberland:

Artikel 1 Name und SitzUnter dem Namen «Vereinigung Rudolf Steiner Schule Berner Oberland» besteht ein Verein im Sinne von Art. 60 ff ZGB mit Sitz in Steffisburg.

Artikel 2 ZweckDie Vereinigung verfolgt einen gemeinnützigen Zweck. Sie hat als Aufgabe die Sicherung des Be-stehens einer Rudolf Steiner Schule im Berner Oberland und deren allseitige Förderung in ide-eller, moralischer, rechtlicher und finanzieller Hinsicht.

Beitrittserklärung VereinigungDie Leitung, sowie die Organisation und Verwal-tung der Schule obliegen nicht der Vereinigung, sondern dem Lehrerkollegium. Das Lehrerkolle-gium entscheidet insbesondere über Eintritt oder Ausscheiden seiner MitarbeiterInnen, wie auch über Aufnahme oder Ausschluss von Schüler- Innen. Die Vereinigung ist politisch und kon- fessionell neutral.

Artikel 3 MitgliedschaftMitglied der Vereinigung kann jedermann wer-den, der die Berechtigung dieser Schule einsieht und an der Lösung der Aufgaben der Vereinigung mitarbeiten will. Die Aufnahme erfolgt nach schriftlicher Beitrittserklärung auf Antrag des Vorstandes durch die Mitgliederversammlung.

Name Vorname

Name Vorname

Adresse

PLZ, Ort

Telefon

e-mail

Datum Unterschrift

Herzlichen Dank für Ihr Interesse und Ihre wertvolle Unterstützung!

RUDOLF STEINER SCHULEBERNER OBERLAND

Ich möchte die Rudolf Steiner Schule Berner Oberland mit einer Fördermitgliedschaft unterstützen.□ Fördermitgliedschaft einzeln Fr. 50.- pro Jahr□ Fördermitgliedschaft doppel (Personen im gleichen Haushalt) Fr. 70.- pro Jahr□ Jugendmitgliedschaft (bis 20 Jahre) Fr. 20.- pro Jahr□ Ich interessiere mich für die Veranstaltungen und die Schulmitteilungen.

Weil die Zukunft Menschen braucht,mir die Zukunft wichtig ist!

Page 52: MITTEILUNGEN SOMMER 2020

VereinigungRudolf Steiner Schule Berner OberlandAstrastrasse 15

3612 Steffi sburg

SICHERHEIT