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Mittelaltermarkt 2014 am 28./29. Juni 2014
„Mobilität im Mittelalter“
Geöffnet
an allen Sonn- und
Feiertagen
von Ostersonntag
bis zum
2. Wochenende
im Oktober
von 14 – 18 Uhr
sowie nach
Vereinbarung
mit dem
Museumsleiter
"Wenn du aufbrechen willst,
sollst du Gott um Hilfe bitten„
Die Motive für die Pilgerfahrt
nach Santiago de Compostela
haben sich seit dem Mittelalter
nicht verändert:
die Suche nach Sinn
und Transzendenz und
das Unterwegssein bringen
Menschen aus der ganzen Welt
auf den Jakobsweg.
Mittelaltermarkt 2014 - Rheinhessisches Fahrradmuseum
„Mobilität im Mittelalter“ - Pilgerreisen
Mittelaltermarkt 2014 - Rheinhessisches Fahrradmuseum
„Mobilität im Mittelalter“ - Herrschaft
Die kurfürstliche Burg, auf der geist-
liche Mainzer Territorialherr wie z. B.
Dietrich Schenk von Erbach (1390-
1459) seine Amtsleute am Rande
des Ortes platziert hatte, war zu-
gleich Amtssitz, Keller, Scheune und
manchmal auch Fluchtburg für die
Bewohner unserer kleinen Stadt.
Das föderal strukturierte Reich und die
oft zerstreut liegenden Territorien der
Fürsten brauchten feste Punkte, damit
Herrschaft ausgeübt und deren Be-
stand gesichert werden konnte.
Mittelaltermarkt 2014 - Rheinhessisches Fahrradmuseum
„Mobilität im Mittelalter“ – von Ort zu Ort
richtung von Kirchen und Klöstern, für das Einbringen der Ernte und
die Ablieferung des Anteils an Feudalherrn wurden die Fahrzeuge ein-
setzt. Vor allem der Fernhandel war auf den Transport auf Rädern an-
gewiesen. Um die Güter heil an ihr Ziel zu bringen, wurde der Leiter-
wagen zum Kobelwagen mit einem Verdeck aus Stoff oder Leder, das
auf einem tonnenförmigen Gerüst saß, ausgestattet. Bald bekamen
die vierrädrigen Wagen drehbare Vorderräder, ab dem 13. Jh. auch
Bremsen. Die Speichen wurden schräggestellt, um die Räder belast-
barer zu machen.
Bis zum Ende des Mittelalters wurden an-
stelle von Tragetieren Wagen eingesetzt,
um Güter zu transportieren. In der Land-
wirtschaft gab es seit dem Frühmittelalter
zweirädrige Fuhrwerke mit starrer Gabel-
deichsel und vierrädrige Leiterwagen.
Beim Transport von Baumaterial zur Er- Kobelwagen mit Kaufleuten
Aus dem englischen Luttrell-Psalter, um 1340
Mittelaltermarkt 2014 - Rheinhessisches Fahrradmuseum
„Mobilität im Mittelalter“ – Handel & Wandel
Um nach der Stadterhebung von 1332 den Ort zu entwickeln, wurde der
Algesheimer Weinmarkt eingerichtet. 1339 verlieh der Mainzer Erz-
bischof dem Ritter Johannes das Recht, den Weinmarkt in Algesheim zu
halten und zu bestellen. Der Ritter hatte dem Erzbischof 672 Pfd. Heller
Geld für den Bau der erzbischöflichen Burg in Eltville geliehen.
Für das Recht zahlte der Ritter als Schultheis von Algesheim 30 Mark
Pfennig an den Erzbischof. Das war ein starkes Pachtgeld, woraus sich
ergibt, dass Weinmarkt und Weingeschäft in Algesheim blühten.
Der Erzbischof war in ständiger Geld-
not. Von der Pacht, die er vom Wein-
markt bezog, zahlte er die Zinsen für
seine Schulden. Der hohe Zinssatz
von 10 Prozent zeigt, dass die Dienste
der Ritter für den Erzbischof unver-
zichtbar waren. Weintransport auf dem Main
Mittelaltermarkt 2014 - Rheinhessisches Fahrradmuseum
„Mobilität im Mittelalter“ - Gesellschaft
Der Sozialen Mobilität,
d.h. dem gesellschaftlichen
Auf- und Abstieg, stand
eine festgefügte „Stände-
Pyramide“ entgegen.
Deren Bestand wurde
durch Religion und
Glaube überhöht
und gerechtfertigt.
Mittelaltermarkt 2014 - Rheinhessisches Fahrradmuseum
„Mobilität im Mittelalter“ – Herren und Knechte
Adam und Eva im Paradies
Auf diese Vorstellungen vom graben-
den Adam und der spinnenden Eva
geht der Spruch der Revolutionäre
im Bauernkrieg zurück : "Als Adam
grub und Eva spann, wo war denn
da der Edelmann?"
Mittelaltermarkt 2014 - Rheinhessisches Fahrradmuseum
„Mobilität im Mittelalter“ - Weltbeschreibung
Nähe und Ferne
in der COSMOGRAPHIA
des Sebastian Münster von 1545
Eine Idee von Europa
Mittelaltermarkt 2014 - Rheinhessisches Fahrradmuseum
„Mobilität im Mittelalter“ – Binger Land
Bingen an Rhein und Nahe,
Hildegard und der Mäuseturm in der Cosmographia von Sebastian Münster
Mittelaltermarkt 2014 - Rheinhessisches Fahrradmuseum
„Mobilität im Mittelalter“ – Leonardo da Vinci
Im Fahrradmuseum Traben-
Trarbach findet sich die höl-
zerne Konstruktion der Fahr-
radzeichnung, die Leonardo
da Vinci zugeschrieben und
in vielen Museen und Leo-
nardo-Ausstellungen als Er-
findung des genialen Wis-
senschaftlers und Künstlers
präsentiert wird. Prof. Hans-
Eberhard Lessing hat diese
Skizze schon längst als ein Phantasie-Produkt des 20. Jahrhunderts
entlarvt. Wer mit dem Gefährt ohne Lenkung und Bremse die Mosel-
straße in Trarbach hinunterführe, würde zweifellos die Rechtskurve in
die Brückenstraße verfehlen und unmittelbar in der Mosel landen.
Mittelaltermarkt 2014 - Rheinhessisches Fahrradmuseum
„Mobilität im Mittelalter“ – „Tod auf Rädern“
Der Verurteilte wurde mit dem Rücken auf ein am
Boden liegendes großen Holzrad gebunden. Der
Scharfrichter zertrümmerte dann mit einer Axt, beim
„Rädern von unten“ beginnend bei den Beinen,
beim „Rädern von oben“ beginnend beim Kopf, den
Körper des Verurteilten. Der Sterbende oder auch
schon Tote wurde dann auf das Rad gebunden. Das
Rad mit dem zerstückelten Körper wurde danach für
alle sichtbar horizontal auf einen Pfosten gesteckt.