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Katholische Erwachsenenbildung Rheinland-Pfalz Landesgemeinschaft e.V. MÄNNER. LEBEN. VIELFALT.

MÄNNER. LEBEN. VIELFALT. · 4 Katholische Erwachsenenbildung Rheinland-Pfalz Landesgemeinschaft e.V. Bin ich für alles zuständig? MÄNNER. LEBEN. VIELFALT. Ist heute alles besser?

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KatholischeErwachsenenbildungRheinland-PfalzLandesgemeinschaft e.V.

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Macho, Softi, Performer

Die Ausstellung fokussiert die Lebenswirklichkeiten von Jungen, Männern, Vätern und Großvätern im Wandel der Zeit im Kontext des Modellprojekts „Intergenerationelles Lernen“ der Katholischen und Evangelischen Erwachsenenbildung Rheinland-Pfalz.

In 28 Interviews wurden Jungen und Männer im Alter von 9 bis 81 Jahren befragt. Davon gab es sieben Generationenpaare (Vater/Sohn, Großvater/Enkel), die überwiegend getrennt, teilweise auch gemeinsam interviewt wurden. Die Namen der Personen wurden anonymisiert, die Altersangaben sind tatsächlich. Die Befragten kommen aus unterschiedlichen Regionen Deutschlands und haben vielfältige Ausbildungen und Berufe: Rechtsanwalt, Erzieher, Poli-tologe, Unternehmer, Männer in der Nacherwerbsphase, Handwer-ker, Schüler, Student, Musiklehrer, Elektroingenieur, Bankfachwirt, Wissenschaftler, Feinmechaniker, Theologe, KFZ-Mechaniker, Elek-tromeister, Pädagoge, Kaufmann, Mediziner.

Biographie orientiert werden zugeschriebene Männlichkeitsbilder, Erfahrungen und Werte gezeigt. Wie wird Junge- und Mannsein individuell gefüllt, bewältigt und gestaltet, welchen Einfluss hat die Elterngeneration?

Träger: Heinrich Pesch Haus, Ludwigshafen, in Kooperation mit

Kath. Erwachsenenbildung Rheinland-Pfalz

Projektteam: Ulrike Gentner/HPH, Elisabeth Vanderheiden/KEB RLP,

Markus Ditscher, Rita Schultz

Gestaltung und konzeptionelle Begleitung: Stefan Weigand

Die Ausstellung ist gefördert

vom Weiterbildungs- und

Sozial ministerium Rheinland-Pfalz.

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AUSLAUfMoDELLE UnD AUfBRücHE

Ich befinde mich im Zwiespalt zwischen der traditionellen Männerrolle und der Rol-le des „modernen Mannes“ ohne klare geschlechtsspezi-fische Aufgaben. Günther, 61 Jahre

„Mannsein“ lebe ich in zwei Rollen. Klassisch männlich bin ich im Fußball (Kraft, Energie, Einsatz). In der Fa-milie bin ich Softy, Frauen-versteher und schmuse mit den Kindern. Gerhard, 51 Jahre

Gibt es über- haupt noch Männerrollen?

MÄNNER.LEBEN.

VIELFALT.

Meine Männerrolle hat sich mit den Jah-ren stark verändert. Die ersten 15 Ehejahre war ich Entscheider und Vorreiter. In den weiteren 15 Ehejahren stand das Miteinan-der im Mittelpunkt und die Suche nach ge-meinsamen Lösungen. Rainer, 61 Jahre

Für die Vätergeneration war es früher viel schwerer, Emotionalität zu zeigen. Dieter, 54 Jahre

Ich bin der Beschützer der Familie und habe meiner Frau die körperliche Arbeit abgenommen. Wilhelm, 81 Jahre

In den Interviews ergab sich für mich der Eindruck, dass die Rolle als Mann oft mehr mit „geworden sein“ zu tun hat, als mit „eigener Entscheidung“. Das Bewusstma-chen der Rolle als Mann, angeregt zum Beispiel durch diese Ausstellung oder ein Gespräch, öffnet den Blick auf Alternativen und die Gestaltungsfreiheit. Markus Ditscher, Bankkaufmann, Coach und Projektleiter „Männer.Leben.Vielfalt“

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VoRGELEBT UnD ERzäHLT

Das Vaterbild in unserer Gesellschaft ist im Wandel und stellt sich heute vielfäl-tiger dar. Ich kann mich an ein Streitge-spräch mit meinem Vater erinnern, in dem er sagte: „... das hätte ich mich nie getraut zu meinem Vater zu sagen!“Thomas Sartingen, Vorsitzender der Katholischen Erwachsenenbildung Rheinland-Pfalz

Es gab damals festgelegte Rollen und Hierarchien. Männer gehen arbeiten, und die Frauen bleiben zuhause. Nassim, 60 Jahre

Ich konnte miterleben, was mein Vater tut, um die Familie zu ernähren. Da brauchte es keine Worte. Francesco, 57 Jahre

Wie hat das mein Vater gemacht?

MÄNNER.LEBEN.

VIELFALT.

Ich habe meinen Vater als sehr aktiven Mann erlebt, der seinen Mann gestanden ist. Johannes, 58 Jahre

Der Mann war ein Patriarch. Gehorsamkeit, aber auch Geborgenheit wurden vorgelebt. Frank, 55 Jahre

Mein Vater war arbeitslos, meine Mutter hat das Geld verdient. Nach außen war mein Vater dennoch „Chef von dem Ganzen“. Christian, 55 Jahre

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Bin ich für alles zuständig?

MÄNNER.LEBEN.

VIELFALT.

Ist heute alles besser?

Wir müssen nicht mehr dieses „Männerbild“ liefern. Gerhard, 51 Jahre

Familiengründung ist weniger verpflichtend. Paul, 23 Jahre und Sohn von Gehard

Berufliche Doppelkarrieren und Beziehungen auf Augenhöhe nehmen zu. Hugo, 57 Jahre

Verloren? Nichts. Valentin, 18 Jahre

Verloren? Fast nichts. Wolfgang, 55 Jahre

Es gibt keine klare und eindeutige Männerrolle mehr. Jens, 36 Jahre

Das (traditionelle) Männerbild wird offener, flexibler und freier. Denk- und Verhaltens-muster werden aufgebrochen und führen zu einem partnerschaftlicheren Umgang im Berufs- und Familienleben. Wo Selbstbestimmung zunimmt, fordert dies mehr Verantwortung und Dazulernen. Ulrike Gentner, stellv. Direktorin Heinrich Pesch Haus

Hinzu gewonnen haben wir die Offenheit im Gefühlsleben. Wilhelm, 81 Jahre

Die Freiheit, ein Macho zu sein, geht verloren. Peter, 33 Jahre

VERLoREn UnD GEWonnEn

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MAcHo UnD co-MUTTER

Es gibt eine Vielzahl von Modellen für „Männer“ und „Väter“. Über diese Modelle – konkret: wer übernimmt wann welche Auf-gaben – kann in einer Partnerschaft verhan-delt werden. Das beinhaltet auch die Chance, das eigene Leben zu gestalten.Kai Stenull, Referent für Jugendbildung, Heinrich Pesch Haus

Ich bin nicht die Co-Mutter. Peter, 33 Jahre

Männer und Frauen werden universeller, können sich freier entfalten. Es wird einfacher, weil jeder alles kann. Alexander, 23 Jahre

Bin ich für alles zuständig?

MÄNNER.LEBEN.

VIELFALT.

Das Bild der Frau war früher „Heimchen am Herd“. Heute ist es die „Bundeskanzlerin“. Alexander, 23 Jahre

Die Kindererziehung ist zunehmend auch in der Männerrolle verankert. Volker, 59 Jahre

Ich übernehme die Verantwortung in mei-ner stabilen Rolle als Mann in den typischen männlichen Alltagsarbeiten, wie z.B. Reifen wechseln. Adrian, 43 Jahre

Bei den Frauen hat sich viel verändert. Frü-her durften sie nicht berufstätig sein. Dann konnten sie berufstätig sein. Heute müssen sie berufstätig sein. Sebastian, 33 Jahre

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MännER UnD fRAUEn

Gleich? Gleich-wertig schon, aber gleich? Nein. Und chancen-gleich? Auch nicht! Die struktu-rellen Konsequenzen, die aus der Geschlechter-konstruktion erwachsen, sind immer noch enorm, aber – zum Glück – nicht unüberwindbar.Elisabeth Vanderheiden, Geschäftsführerin der Katholischen Erwachsenenbildung Rheinland-Pfalz

Männer und Frauen passen nicht zusammen. Dies än-dert sich nicht bis ans Ende der Welt. Nassim, 60 Jahre

Sind doch eh alle gleich! Oder?

MÄNNER.LEBEN.

VIELFALT.

Frauen haben sich sehr stark entwi-ckelt. Die Männer haben Verantwor-tung abgegeben. Das macht das Zusam-menleben nicht einfacher - ist aber für beide eine Bereicherung. Rainer, 61 Jahre

Beim Kinderturnen beobachte ich als Mann, dass Frauen über die Fähigkei-ten des Kindes regelrecht konkurrieren. Das Kind soll perfekt turnen. Väter sind da lockerer. Peter, 33 Jahre

Heute gibt es kaum noch Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Alexander, 23 Jahre

Früher war der Mann der Chef und die Frau die Sekre-tärin. Irgendwann lernten wir dann, den Frauen zuzuhören. Heute werden die Fähigkeiten der Frauen geschätzt und inte-griert. Sebastian, 33 Jahre

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fAMiLiEnoBERHAUPT UnD PATcHWoRK-PAPi

Der Wandel der Männerrollen zeigt sich nir-gendwo so deutlich wie im veränderten Bild von Vaterschaft. Männer wollen heute aktivere und präsentere Väter sein als sie es in der Regel bei ihren eigenen Vätern erlebt haben. Aktive und präsente Väter jedoch geraten ebenso wie die Mütter sehr schnell in das Vereinbarkeits-dilemma von Familie und Erwerbsarbeit.Dr. Andreas Ruffing, Kirchliche Arbeitsstelle für Männerseelsorge und Männerarbeit in den deutschen Diözesen, Fulda

Den Kinderwagen zu schieben wäre meinem Großvater und Schwiegervater im Traum nicht eingefallen, ich habe es leidenschaftlich gerne gemacht. Johannes, 58 Jahre

Großvater war der Herr im Haus, Vater etwas weniger und bei mir hat es sich ausgeglichen. Mein Sohn führt ein Leben, wo Männer- und Frauenrolle in Beruf und Familie auf einer Ebene sind. Wilhelm, 81 Jahre

Was wohl mein Vater über mich denkt?

MÄNNER.LEBEN.

VIELFALT.

Vater war Alleinverdiener mit guter Stellung und viel auf Reisen. Jochen, 43 Jahre

Mein Vater war Haupternährer, Organisator und Entscheidungsträger. Gleichberechtigung gab es nicht, aber Rücksichtnahme. Daniel, 36 Jahre

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WERTE & co.

Früher gab es zwischen den Generationen ein klares Gefälle in der Lebenskompetenz. Der Vorsprung an Lebenserfahrung der Älteren wurde als unaufholbar empfunden. Heute besteht häufig die Wahr-nehmung: „Die Alten sind die Ahnungslosen“. Die Jüngeren erklären heute den Alten die technische Fortentwicklung und wie die Welt heute funktioniert. In diesem Prozess ein passendes Miteinander zu finden, ist eine Aufgabe, in der wir stehen.Dr. Ludwig Burgdörfer, Pfarrer, Evangelische Kirche der Pfalz

Gute Freunde sind wichtig. Rainer, 61 Jahre

Wir werden die Pro-bleme in der Welt und in der Familie nur lösen können, wenn wir das Gemeinschaftsgefühl weiter entwickeln. Gerhard, 51 Jahre

Was gut ist bestimme ich! Oder?

MÄNNER.LEBEN.

VIELFALT.

Geradlinigkeit, Ehrlichkeit und Zuverlässig-keit. Ich konnte nach meinem Vater eine in-nere Uhr stellen. Johannes, 58 Jahre

Wenn man den gleichen Beruf wie sein Va-ter anstrebt, heißt das oft, dass man seinen Vater ganz ok findet. Raphael, 9 Jahre

Kinder sollten ihren Eltern wieder etwas zu-rückgeben, was sie als Kind erhalten haben, wenn die Eltern alt sind. Valentin, 18 Jahre

Bei Entscheidungen wurden wir als Kinder berücksichtigt, und diesen Grundsatz habe ich in meine Familie mitgenommen.Wilhelm, 81 Jahre

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WünScHE An DiE zUKUnfT

Eigene Wünsche – auch unerfüllte – werden oft für die nachfolgende Gene-ration gewünscht. Die unerfüllten Wün-sche der Eltern sind nicht immer die Erfüllung für die nachfolgende Gene-ration, die ihre eigene Identität und ihre individuelle Lebenssituation hat. Manch-mal werden die gut gemeinten Wünsche auch zur Belastung und schränken die Entfaltungsfreiheit der Jugend ein. Markus Ditscher, Bankkaufmann, Coach und Projektleiter „Männer.Leben.Viefalt“

Für eine gute Zukunft wird ein erweitertes Be-wusstsein erforderlich sein. Wir werden uns selbst verändern müssen und sollten nicht auf eine kollektive Entwicklung warten und hoffen. Peter, 33 Jahre

Wo drückt mich der Schuh?

MÄNNER.LEBEN.

VIELFALT.

Ich habe den Verdacht, dass Väter zuneh-mend aus der Konfrontation mit ihren Söh-nen aussteigen. Sie sind beruflich so absor-biert und haben keine Kraft mehr für die Auseinandersetzung. Bernd, 57 Jahre

Ich würde mich freuen, wenn die Kinder-generation ein Wertekonzept weitergeben kann und im interkulturellen Dialog Brü-cken gebaut werden. Dieter, 54 Jahre

Ich wünsche meinem Sohn ein selbstbe-stimmtes und glückliches Leben. Und dass er eine Partnerin findet, die er liebt. Günther, 61 Jahre

Ich wünsche mir für meinen Sohn, dass er einen Beruf hat, der ihn glücklich macht, in dem er authentisch sein kann und mit dem er eine Familie ernähren kann. Manfred, 49 Jahre

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zWiScHEn fREiHEiT UnD AUfGABE

Vom gesellschaftlichen Wandel bleiben auch Bilder des Männ-lichen nicht verschont: Sie verändern sich rasch und werden im-mer vielseitiger, vielfältiger und lebendiger. Stereotype Männlich-keitsbilder und männliche Monokulturen haben sich überlebt. Dies lässt sich schön im Generationenbezug zwischen Vätern und

Söhnen ablesen und bei allen Männern entdecken. Beim Blick aufs Männ-liche kommt es darauf an, die schönen und gelin-genden Seiten des Junge- und Mannseins zu bekräf-tigen und gleichzeitig das Schwierige nicht zu unter-schlagen. Besonders aufmerksam zu

sein gilt es dort, wo Männlichsein einschränkt, wo Männlichkeits-bilder Möglichkeiten verengen: die von Jungen und Männern und die von Mädchen und Frauen. Hier kommt es darauf an, aktiv et-was dagegen zu unternehmen. Der Schatz des Männlichen wird in den Bandbreiten bei Jungen und Männern erkennbar: in der Vielfalt des Möglichen, im bereits Verwirklichten und Gelebten. Dr. Reinhard Winter, Jungen- und Männerforscher, Tübingen

Wer muss ich eigentlichsein?

MÄNNER.LEBEN.

VIELFALT.

Heute Junge oder Mann zu sein bedeutet, das Männ-liche gestalten zu können. Manche sagen aber auch: Es gestalten zu müssen. Et-was Wehmut klingt deshalb bisweilen auch an.