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Infoschrift
Vorfahrt fr Vernunft
MobilittsLand Baden-Wrttemberg
Ich glaube an das Pferd.
Das Automobil ist eine
vorbergehende Erscheinung.
(Wilhelm II., 18591941)
Wir glauben auch an das Pferd.
Porsche gratuliert zu 125 Jahren Automobil.
mobilitat_210x297_Pferd.indd 1 01.04.2011 12:15:53 Uhr
Mob
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berg
3Inhaltsverzeichnis
4 - 5
6 - 8
9 - 10
11 - 17
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Winfried Hermann, Verkehrsminister des Landes Baden-Wrttemberg im Interview
Mobilitt - Der Rohstoff fr die Erfahrung der Welt
Klaus Sedelmeier: Der Bus ist hochflexibel verfgbar und spontan einsetzbar
Der Mobilittsgast: Psychogramm mit Handlungsempfehlungen
Die KolibriCard - soviel Technik braucht der Mensch
Ticket Office beim KreisVerkehr
Mobilsein heit: Alle Arbeitsfelder betrachten
Parken und Einkaufen mit der Kolibri-Card
Brger fahren fr Brger
Zukunftsmobilitt
PNV in Baden-Wrttemberg: Stark im Miteinander
Busbranche erwartet Licht und Schatten fr 2011
Der Bus ist Transportmittel Nummer 1 in Baden-Wrttemberg
Infoveranstaltung zum Thema Hybridbusse des WBO
Resolution zur Situation der Treibstoffkosten
LVI e.V.: Mobilitt gestalten statt Verkehr behindern
Ohne Lrm und Abgase
Das Zeppelin-Museum in Friedrichshafen
City Logistik: Die Quadratur des Kreises?
15 Jahre Regionalisierung
Die Kombination von Brennstoffzellen und Batterien
Bernd Klingler: Ein neues Gesicht bei der NVBW
Deutsches Zweirad- und NSU-Museum
Falken Motorsports
Marathon Elektromobilitt
ImpressumVerlag und Herausgeber: PR Presseverlag Sd GmbH, Bahnhofstrae 7, 71034 BblingenFon: 07031/685 98-0, Fax: 07031/685 98-30, [email protected] www.bw-magazin.deGeschftsfhrung, Verlagsleitung: Peter BissingerChefredakteur/Redaktion: Reimut VogelAutoren: Reimut Vogel, Werner Graf, Klaus Zimmermann, Uwe Neumann, Ingrid Khnel, Hans-Andreas HoffmannArt Direction/Grafik: Sascha Stoll, Sabrina LombardoBildredaktion: Sascha Stoll, Reimut Vogel
Anzeigenverkauf: Guido Alten Fon 07031/68598-16Nicole Wlfl Fon 07031/68598-15 Thomas Vogel Fon 07031/68598-21
Bildquellen: fotolia.de, Amann Omnibus, Automuseum Engstingen, Brenner Plan, NSU Museum, Falken, Porsche, Daimler AG, E-Mobil, NVBW, Heidegger, WBO, Lukas Glser, Gevas, Bodensee-Oberschwaben Bahn, Schnauferclub, VWVG, Praxl, Fischer Reisen, Land Baden-Wrttemberg, Initiative Zukunftsmobilitt, Marquard, Auwrter, Avilog, Wirtschafts-
region Stuttgart, Brennstoffzellen Alianz, Deutsche Bahn, RVL, Hauser, blic, Kreisverkehr Schwbisch Hall, Landesverkehrs-wacht, Heidelberger Solarschifffahrt, Vision Bus, BundesarchivAlle Verlags- und Nutzungsrechte liegen beim Verlag. Nachdruck redaktioneller Beitrge nur mit Genehmigung des Verlages. Alle Angaben ohne Gewhr. Fr unverlangte Einsendungen bernimmt der Verlag keine Haftung. Gltige Anzeigenpreisliste vom 01.01.2011 Schutzgebhr 3,80 1
Druck: studiodruck Brndle, www.studiodruck.de
54
sind fr das alternative Denken bei der
Wahl von Verkehrsmitteln ...
MLBW: Das war ja auch bei der Grn-
dung der Grnen einer der Impulse.
W.H.: Zum Grndungstermin der Grnen
in den 80 Jahren war der Hhepunkt der
verbrauchsintensiven Automobilkonstruk-
tionen. Kein Mensch dachte an die Umwelt
und die Folgen ungezgelter Automobili-
sierung mit umweltunfreundlichen Tech-
niken, die wir heute sehen. Staus. Keine
Katalysatoren, ungengendes PNV-An-
gebot, eine Auto-dominierte Welt, das war
der Status - und das war auf diesem Feld
unsere Startposition. Jetzt entstand das
Klischee Die Grnen fordern, alle mssen
auf s Fahrrad. Und diesem Klischee sind
bis heute viele Menschen verhaftet. Wir ha-
ben in der Folge das Green-Car-Konzept
im Bundestag eingebracht und haben eine
Mobilittsstrategie in unserem Wahlpro-
gramm festgeschrieben. Darin fordern wir,
dass die zur Verfgung stehenden und ge-
stellten Verkehrsmittel eine gesicherte
Nachhaltigkeit haben mssen und sozial-
vertrglich fr Umwelt und Gesellschaft
zu sein haben. Ich war federfhrend daran
beteiligt und darum sage ich: Das jetzige
Verkehrskonzept ist nicht nachhaltig und
damit nicht zweckmig. Es verbraucht -
vor allem die Autos - zuviele unserer Res-
sourcen.
MLBW: Wir kommen also allein mit dem
Ausbau der Technik nicht weiter - und
brauchen ein rationales Verhltnis zur
Mobilitt?
W.H.: Richtig, wir mssen das Nutzungs-
verhalten ndern. Es ist eine neue Mobi-
littskultur notwendig. Die Gesellschaft
muss die Verantwortung gegenber der
Welt bernehmen und somit die Ver-
kehrsmittel nach Zweck, Zeit und Ziel
bei jedem Mobilittsanspruch verant-
wortungsbewut whlen. Zu 80% geht
das ohne Mhe. Natrlich mssen dann
aber auch intelligente MobilittsCards zur
Verfgung stehen. Und wir mssen weiter
und konsequenter Informationsmedien
wie zum Beispiel Smartphones zur Kom-
munikation ber Apps heranziehen. Ich
sehe das so: Der Mobilittsgast von mor-
gen wird seinen Mobilittswunsch in ein
Smartphone eingeben, Ziel, Zweck und
Zeithorizont angeben - und dann wird er
sehen, wie die optimale Verkehrsmittelzu-
sammenstellung an diesem Tag, zu dieser
Stunde aussieht. Vielleicht zu Fu oder mit
dem Rad zum Bus, spter mit Car-to-go,
dann mit Fahrrad, dann zu Fu. Vielleicht
aber auch mit dem Auto, wenns ohne Staus
gerade mal geht - dann aber mit einem
PKW mit umweltfreundlichem Antrieb.
MLBW: Die Verkehrsteilnehmer - Mittel
und Nutzer - bekommen also bei Ihnen
einen anderen Stellenwert?
W.H.: Sie werden gleichberechtigt. Viel-
leicht gibt es sogar einmal eine Grne
Welle fr Fugnger. Frher verbannte
man Fugnger: in Tunneln unter die
Erde. Oder man lie sie an roten Ampeln
endlos warten. In Tbingen haben wir Am-
peln. die auf Knopfdruck sofort auf Grn
schalten - aber ebenso schnell wieder auf
Rot. Da f liet der Verkehr. Und die Innen-
stadt sollte wieder und weiter zur fugn-
gerfreundlichen Zone werden - das dient
auch Handel und Gewerbe. Die Innenstadt
soll zum Share Space werden - einer Begeg-
nungszone - fr Menschen und Mobilitt
aller Mittel. Heute sind die Autos zu domi-
nant - sie verdrngen andere Verkehrsteil-
nehmer, mehr Fairness ist gefordert.
MLBW: Das setzt viel Wissen, Verstehen
und Verstndnis voraus. Msste man
nicht bereits in den Schulen mit einem
Umdenken beginnen?
W.H.: Sehr richtig. In der Grundschule
muss - ich habe das mit der Kultusmini-
sterin besprochen - der Verkehrsunterricht
zur Mobilittserziehung gewandelt werden.
Und zustzlich: wir mssen dafr sorgen ,
dass Kinder wieder aktive Verkehrsteilneh-
mer werden. Die Voraussetzung: sie ms-
sen sicherer in die Schule mit dem Fahrrad
fahren knnen. Sichere Fahrradwege, mit
klugen Knotenpunkten, die zu Schulen
fhren - das macht aus Kindern - heute
nur noch transportierte Wesen - wieder
quicklebendige mobile Lebewesen.
MLBW: Sie waren Schullehrer und auch
an der Volkshochschule ttig. Sollten die
Fahrschulen in das Ausbildungskonzept
mit einbezogen werden?
W.H.: Auf jeden Fall - auch sie sollten zu
Mobilittstrainern werden, die ihren Fahr-
schlerinnen und Fahrschlern eine ko-
logische Mobilittskultur beibringen.
Und zustzlich: Wir mssen den PNV
kundenfreundlicher machen - auch und
gerade fr den PNV-unkundigen Au-
tofahrer: Durch intelligente MobilCards,
durch Systeme, die dem Mobilittsgast das
Suchen nach Kleingeld, das Suchen nach
einem Ziel ersparen, das meist nur durch
eine unbekannte, weit entfernte Endstation
definiert wird. Dazu braucht es leicht zu
verstehende Fahrkartenautomaten.
MLBW: Zusammenfassend gefragt:
Mit Ihrer Mobilittsstrategie sehen Sie
Chancen fr einen nachhaltigen, umwelt-
freundlichen, gnstigen Verkehrsfluss?
W.H.: Auf jeden Fall - Grn steht ja fr
Vorfahrt - und mit den Grnen kommt die
Vernunft dazu.
MLBW: Herr Minister, wir danken Ihnen
fr das Gesprch.
Das Interview fand am 13. Mai 2011 statt,
es wurde von Reimut Vogel gefhrt
2010 Serfaus-Fiss-Ladis Information
Auch als Grner wei ich, dass ich mit einemFahrrad nicht nach Amerika fliegen kannWinfried Hermann, Verkehrsminister des Landes Baden-Wrttemberg, ber den Pragmatismus in der Mobilitt.
MobilittsLand Baden-Wrttemberg:
Herr Hermann, die Grne Partei und die
Mobilitt - wo liegen Gegenstze zu den
Auffassungen der Automobilindustrie -
wo gibts bereinstimmungen?
Winfried Hermann: bereinstimmungen
gibts im Ziel: Gnstig und schnell von A
nach B zu kommen. In den Mitteln unter-
scheiden wir uns von konventionellen Mei-
nungen. Gnstig, in diese Vokabel mssen
auch die Schden fr die Umwelt und fr die
Gesundheit der Menschen miteinbezogen
werden und damit auch die Kosten, um die
Schden wiedergutzumachen.
Darum verfolgt unsere Arbeit ein Ziel: Je-
der Mensch sollte fr seinen ja stets indi-
viduellen Mobilittsbedarf individuell das
richtige Mittel suchen - gnstig, umwelt-
gerecht, zielfhrend. Dadurch wird dem
Auto berhaupt nicht geschadet - aber alle
anderen Verkehrsmittel werden gestrkt,
weil sie als Alternative ins Bewutsein ge-
rckt werden.
MLBW: Das setzt natrlich Wissen und
Wollen voraus
W.H.: Richtig. Wir haben dazu ein Leitbild
entwickelt, das brigens in einem Kernsatz
bereits von der Automobilindustrie ber-
nommen wurde. Wir sagen: Die Zukunft
des Autos ist grn. Oder das Auto hat keine
Zukunft.
Aber das reicht natrlich nicht.
Es ist richtig, ber den Technologiewechsel
nachzudenken - aber: auch die E-Mobilitt
verbraucht Energie. Und wenn Sie heute
auf den Ausfallstraen Stuttgarts unter-
wegs sind, dann sehen Sie, was mit jeder
Art Auto und damit mit jeder Art Antriebs-
energie gemacht wird - dann ist das Modell
Rennreiselimousine unterwegs.
Was wir neben der umweltvertrglichen
Energie brauchen ist dies:
Eine neue Nutzungsform der fr die Mo-
bilitt eingesetzten Mittel - eine kollektive
Nutzung. Alle verfgbaren Mobilittsmit-
tel haben ihre Vorteile - es geht also darum,
diese Vorteile fr ein Mobilittsziel zu bn-
deln - und nicht darum, die Nachteile eines
einzelnen Mobilittsmittels nur fr sich in-
dividuell und damit gegen die Umwelt und
Gesellschaft einzusetzen.
MLBW: Leben Sie das auch? Geht das
berhaupt? Knnten Sie uns eine Route
beschreiben?
W.H.: Klar: meine eigene heute. Ich bin mit
dem Bike zum Bahnhof gefahren. Mit dem
Zug von Tbingen nach Stuttgart - am Stau
vorbei. Dann mit der U-Bahn zum Ministe-
rium. Und noch ein paar Schritte zu Fu.
Wenn ich Auentermine habe - auerhalb
Stuttgarts - dann nehme ich einen gut ver-
dichteten Diesel - fr Fahrten in der Stadt
whle ich ein Elektroauto. Das werde ich
allen Ministerien empfehlen.
In Berlin wars ganz einfach: Mit dem Fahrrad
zum Bahnhof, dann mit dem Zug, dann zu
Fu zum Fahrdienst des Ministeriums, wenn
es Auentermine gab, spter wieder zum
Bahnhof und nach Hause mit dem Fahrrad.
MLBW: Sie sind also nicht gegen Auto
und Flugzeug sondern fr eine intelli-
gente Mobilitt?
W.H.: Richtig. Es ist ein weitverbreiteter
Irrtum, wir Grnen seien prinzipiell gegen
Auto und Flugzeug, verdammten beides
und wollten beides verbieten. Stimmt
doch nicht. Wir Grnen wissen auch, dass
man nicht mit dem Fahrrad nach Amerika
f liegen kann. Nur - ohne Nachzudenken
immer das Auto oder das Flugzeug zu neh-
men, das halte ich fr falsch. Nehmen Sie
Stuttgart - Frankfurt. Klar - Sie knnen
f liegen. Schneller gehts aber mit dem Zug.
Klar, Sie knnen Auto fahren - aber hren
Sie mal die Staumeldungen. Da ist doch
die Entscheidung schnell gefllt: Gnstig
und schnell mit dem Zug von der Mitte der
Stadt in die Mitte der Stadt. Die Grnen
sind nicht gegen Auto oder Flugzeug - sie
Winfried Hermann, Verkehrsminister des Landes Baden-Wrttemberg
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Der Blick zurck
Weit zurck - vor 4000 Jahren - erfanden
die Sumerer das Rad und dazu ein Fahr-
zeug. Es war der Beginn des Austausches
von Waren und Leistungen, der Beweg-
lichkeit von Mensch und Tier. Und es war
der Beginn der Arbeitsteilung.
Waren bis zu diesem Zeitpunkt Men-
schen auf ihre Orte fixiert, konnten sie
sich nun ungehindert neue Lebensru-
me suchen, konnten tauschen und sich
austauschen. Der Beginn der Mobilitt
ist auch gleichzeitig der Beginn der Aus-
breitung von Wissen, Werkzeugen und
Waren.
Baden-Wrttemberg und die Mobilitt
In kaum einem anderen Land ist eine funk-
tionierende Mobilitt so wichtig wie in Ba-
den-Wrttemberg.
Die KMU zum einem - meist weit drau-
en in kleinen Gemeinden - man denke an
Hohenlohe und seine 26 Weltmarktfhrer -
sind abhngig davon, Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter zum Dienstbeginn pnktlich an
Werkbank und Schreibtisch zu sehen.
Und weil Baden-Wrttemberg nicht nur
das klassische Land des Mittelstands ist,
sondern auch ber einen sehr groen lnd-
lichen Raum verfgt, muss auch dieser fr
Schler, Arbeiter, Angestellte, Hausfrauen,
Senioren in vernnftiger Art zu durchque-
ren sein - schnell und einfach von A nach
B und zurck - das ist die Aufgabe der Mo-
bilitt.
Leben ist Bewegung. Bewegung ist
Mobilitt. Sagen Wissenschaftler.
Was ist Leben? Das fragten Wis-
senschaftler vor zwei Jahrzehnten
auf einem Symposium. Eine einleuchtende,
ganz einfache Antwort war: Leben ist Be-
wegung.
Mobilitt also ist ein wesentlicher, essenti-
eller, existenzieller Faktor unseres Daseins
- sie beherrscht Freizeit- und Arbeitswelt
gleichermaen. Sie macht es mglich, dass
Menschen, Unternehmen, Produkte, Dienst-
leistungen zueinander finden. Baden-Wrt-
temberg ist das klassische Land der Mobilitt.
Beweist die Geschichte.
Karl Freiherr von Drais erfand 1817 die ein-
spurige Laufmaschine, den Vorlufer des
Fahrrads.
Die Groherzogliche Badische Staatseisen-
bahn erffnete 1840 das erste Teilstck von
Mannheim nach Heidelberg, Freiburg wird
mit der Bahn bereits 1845 erreichbar.
Carl Benz und Gottfried Daimler entwickel-
ten 1886 das Automobil. 1888 erhob sich das
erste motorgetriebene Luftschiff der Welt
vom Hof der Daimlerschen Fabrik.
Robert Bosch brachte seine Magnetzndung
1902 zur Serienreife. Heinrich Lanz kons-
truierte zu Beginn des 20. Jahrhunderts den
ersten Traktor. Ferdinand Graf von Zeppelin
plant 1898 den Bau seines ersten Zeppelins.
Claudius Dornier entwickelte um 1920 mit
dem Flugboot Wal das erste Groraum-
Flugzeug der Welt. Vertaktung der Verkehre
gehren in Baden-Wrttemberg zum klas-
sischen Repertoire bester Verbindungen.
Verkehrsverbnde achten seit Jahrzehnten
darauf, dass sich Gesamtverkehr und indi-
viduelle Nutzungen ergnzen. Baden-Wrt-
temberg ist Heimat einer Best Practice der
Datentechnik - also der Informations-Mobi-
litt.
Und weil auch Achtsamkeit und Frsorge fr
die Gesundheit des Menschen im Verkehr zu
bewusster Mobilitt gehren, gab es frher
als woanders Verkehrsmentoren und Ver-
kehrs-Unterricht fr Kinder in Schulen und
Senioren-Unterricht, um sich im Straenver-
kehr zu Recht zu finden.
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98
Der Bus ist hochflexibel verfgbar und spontan einsetzbarInterview mit Klaus Sedelmeier, Vorsitzender des Verbands Baden-Wrttembergischer Omnibusunternehmer e. V. (WBO)
ML.: Herr Sedelmeier, Bahnen brauchen
Schienen Busse haben Straen Frei-
heit also fr Ort, Zeit und Route? Nher
dran spricht das fr die guten Drhte zu
den Landkreisen?
Sedelmeier: Wenn wir uns unser Bundes-
land einmal von oben anschauen, sehen
wir eine abwechslungsreiche Naturland-
schaft mit Bergen und Tlern, Flssen
und Ebenen, Wldern und Wiesen. Abge-
sehen vom Groraum Stuttgart eher viele
lndliche Bereiche mit verstreut liegenden
Stdtchen und Drfern. Grere Stdte
und Ballungszentren sind mit der Schiene
gut und schnell verbunden. Doch sobald
man sich auf das flache Land begibt, ist
der nchste Bahnhof oft weit. Das Schie-
nennetz ist aus der Natur der Dinge starr,
unflexibel und weitmaschig. Im Gegensatz
dazu ist der Bus hochflexibel verfgbar und
spontan einsetzbar. Auch groe Personen-
strme knnen im Vergleich zu Schiene
und Individualverkehr mit vergleichsweise
geringem Aufwand bewltigt werden. Ein
einziger Reisebus ersetzt statistisch ber
30 Pkw, also einen kompletten Parkplatz
voller Fahrzeuge. Mit durchschnittlich 0,7
Litern Kraftstoff pro 100 Personenkilome-
ter ist der Bus unschlagbar das kologisch
sinnvollste Transportmittel.
Der Bus ist deshalb die Nummer eins im
PNV in Baden-Wrttemberg! Tag fr Tag
sind deutlich mehr Menschen mit dem Bus
unterwegs als mit Straen- oder Eisenbahn.
Ohne den Bus ist in Baden-Wrttemberg
kein funktionierender PNV mglich. Das
wissen selbstverstndlich auch die Ver-
antwortlichen in den Landkreisen. Daher
haben wir traditionell einen guten Kon-
takt und knnen schnell und individuell
auf sich verndernde Faktoren reagieren.
Alteingesessene private Busunternehmer
fhren erfolgreich den PNV im ganzen
Land durch. Jahrzehntelange Erfahrung
und Kenntnis der lokalen Gegebenheiten
machen die regionalen privaten Busunter-
nehmen zu kompetenten und geschtzten
Partnern bei den Auftraggebern.
ML.: Wir bitten um ein wenig Geschichts-
unterricht: Bereits 1898 [!!!] fuhr der ers-
te Bus in Baden-Wrttemberg wo und
wie ging die Erfolgsgeschichte weiter?
Sedelmeier: Es waren private Unterneh-
mer, die 1898 den mutigen Entschluss fass-
ten, die 30 Kilometer lange, bergige Strecke
zwischen Knzelsau und Bad Mergent-
heim mit dem damals neuartigen und re-
volutionren Transportmittel Omnibus zu
befahren. Eine unglaubliche Entscheidung:
Es gab weder die heutigen befestigten Stra-
en, noch moderne Vier-Sterne-Reisebus-
se. Man muss sich das bildlich vor Augen
fhren: Da wurde an der Kutsche einfach
das Pferd weggelassen und stattdessen ein
damals noch unzuverlssiger Benzinmotor
mit nicht einmal zehn PS eingebaut. Allein
die technischen Schwierigkeiten waren
anfangs so gro, dass dieser erste Versuch
eines Omnibuslinienverkehrs nach einiger
Zeit wieder eingestellt werden musste.
Der WBO vertritt als Landesverband
des Bundesverbandes Deutscher
Omnibusunternehmer (bdo) die
Interessen von rund 450 privaten
Omnibusunternehmen in Baden-
Wrttemberg.
Der Verband wurde im Mai 1947 als
Verband Wrttemberg-Badischer
Omnibusunternehmer e.V. (WBO)
gegrndet. Nach dem Zusammen-
schluss mit den sdbadischen Unter-
nehmern im Jahre 1976 nderte der
Verein seinen Namen entsprechend,
die traditionelle Kurzbezeichnung
WBO blieb jedoch bestehen.
Neben den mittelstndischen Omni-
busunternehmern, die den Verband
tragen, finden sich im WBO heute
- als auerordentliche Mitglieder -
auch ffentliche Verkehrsunterneh-
men, Bushersteller und Dienstleister
sowie Unternehmen und Organisati-
onen der Touristik.
Der WBO vertritt die gewerbepo-
litischen Interessen des privaten
Omnibusgewerbes. Er arbeitet auf
gemeinntziger Grundlage und ver-
folgt weder parteipolitische noch
religise Zwecke. Er frdert die Fort-
entwicklung des PNV wie auch des
Freizeit- und touristischen Verkehrs
mit Omnibussen, mit den Zielen
der Kundenorientierung, der Wirt-
schaftlichkeit und der Nachhaltig-
keit. Vor diesem Hintergrund hlt
der Verband Kontakt zu Politik, Ver-
waltung und Wirtschaft, informiert
seine Mitglieder ber Neuregelun-
gen und veranstaltet regelmig
Kongresse und Messen.
IV und PNV. Statt IV oder PNV
Zwei Wege bieten sich an:
Der Individualverkehr (IV). Und der f-
fentliche Personen- und Nahverkehr. Kos-
ten, Umwelt, Zweck und Nutzen aber auch
Auslastungen und Finanzierungen sind die
Parameter. Es muss gesehen werden, dass
der ffentliche Personen-Nahverkehr kein
Geschenk ist, sondern ein Angebot.
Wird er genutzt, tut er allen wohl - von
Budget bis Umwelt. Wird er nicht genutzt,
sind die Kosten nicht zu schultern.
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In der Entwicklung des PNV und des Busverkehrs allgemein, spielte die
Familie Auwrter und das Erfolgsmodell NEOPLAN eine gewaltige Rolle.
Klaus Sedelmeier (Foto: WBO)
1110
Sicher es ist noch Zukunft. Aber
in Baden-Wrttemberg ist bereits
Stuttgart als: Modellregionen
Nachhaltiger Mobilitt ausge-
rufen worden. Und damit wird Baden-
Wrttemberg in Zukunft ein Land, in
dem die Brgerinnen und Brger ganz
bewusst die angebotene Mobilitt nut-
zen knnen. Denn es geht ja nicht allein
um den PNV. Es geht vielmehr um den
Fahrgast selbst und seine Akzeptanz aller
angebotenen Verkehrsmittel individu-
ell und ffentlich. Und schlielich geht
es um das Wissen des Einzelnen dar-
ber, was seine Entscheidung als Fahrgast
eines Mobilittsangebotes bewirkt: fr
ihn selbst, fr Zweck, Ziel und Zeit und
fr die Umwelt.
Es bedeutet fr die Verkehrsplaner, sich
auf die Strken, Schwchen, Finanzen fr
das Morgen und den Status quo verkehr-
licher Angebote einzustellen. Es bedeutet
fr die Betriebe, ob privat, ob Landes- oder
Bundesnah ein Umdenken. Nicht mehr
jedes Verkehrsmittel individuell oder
ffentlich sollte am Ende des Tages fr
sich (und damit unausgesprochen gegen
die verkehrlichen Alternativen) werben
sondern jedes Verkehrsunternehmen,
jedes Unternehmen, das fr verkehrliche
Infrastruktur ttig ist, sollte den poten-
tiellen Fahrgast zu der berlegung auf-
rufen, ob Ziel, Zweck und Zeit seiner
Verkehrsmittelwahl entsprechen.
Ganz bewusst wird hier also der Vorteil, der
Gewinn in der Schlacht um den Fahrgast
des einzelnen Unternehmens zurck zu
nehmen sein zu Gunsten einer Werbung
der klugen Mobilitt. Und es ist durchaus
denk und planbar, dass sttzende Mittel
nicht generell Verkehrsunternehmen zuflie-
en, sondern die gesamten Mglichkeiten
als Ganzes zu betrachten sind, um dann
pro Verkehrsgebiet in Technik, Weg und
Entscheidungswissen des Mobilittsgastes
zu investieren.
Diese Gesamtschau ist fr den Nutzer
als tgliche Entscheidungshilfe zu errei-
chen. Kein Mensch wird mit einem
Kleiderschrank in den PNV wollen. Kein
Mensch wird einen Stundentakt und zwei-
maliges Umsteigen auf 50 Kilometer als
Empfehlung fr den PNV werten.
Aber viele wrden sicher einsteigen in Bus
und Bahn, wrden Parkgebhren sparen
wenn sie ja was? Dass die Strecke mit
Bus und/oder Bahn befahrbar ist, wei der
potenzielle Nutzer. Warum nimmt er sein
Auto? Kauft er ein? Fhrt er spter weiter?
Geniet er sein Sozialprestige?
Der MobilittsgastPsychogramm mit Handlungsempfehlungen
Im Gegensatz zum lndlichen Umfeld war
die Infrastruktur in greren Stdten fr
den Omnibus bei weitem besser. Schon zehn
Jahre nach diesen ersten Anfngen revoluti-
onierten Benz in Mannheim und Daimler
in Stuttgart das innerstdtische Verkehrs-
wesen. Nachdem sich whrend der indus-
triellen Revolution schnell gezeigt hat, dass
Entwicklung und Fortschritt nur dort statt-
fand, wo auch Personen- und Gterverkehr
in groem Umfang mglich war, nmlich
entlang der Eisenbahnlinien, gleichzeitig
aber weder Geld noch Mglichkeit vorhan-
den war, groe Landstriche, an denen die
Eisenbahn buchstblich vorbeifuhr, an die
Schiene anzubinden, musste eine andere
Lsung her. Hier konnte der Omnibus sei-
ne Vorteile voll ausspielen: Omnibuslinien
konnten quasi ber Nacht und ohne groen
Aufwand eingerichtet werden. Gleichzeitig
bedeutete die Initiative der privaten Om-
nibusunternehmer eine enorme Entlastung
der Staatskasse, trugen doch diese die volle
finanzielle und materielle Verantwortung.
Dies erkannte die Obrigkeit und machte
sich die Entwicklung zu Nutze.
Um 1900 brach ein regelrechtes Automo-
bilfieber los. Eine Omnibuslinie nach der
anderen wurde beantragt und eingerichtet.
1913 gab es bereits 41 private sowie 12 staat-
liche Omnibuslinien in Wrttemberg. Ne-
ben dem Linienverkehr entstand eine ganz
neue Freizeitbeschftigung fr die Bevlke-
rung: Lustfahrten fr Gesellschaften wur-
den angeboten der Gelegenheitsverkehr
war geboren.
Die beiden Weltkriege und die Nachkriegs-
zeiten waren auch fr die Omnibusunter-
nehmer Zeiten allergrten Mangels. Ohne
Fahrzeuge, ohne Reifen und Treibstoff war
an geregelte Linienverkehre, geschweige
denn Gelegenheitsverkehre nicht zu den-
ken. Erst mit dem Wirtschaftswunder der
fnfziger Jahre kam wieder richtig Schwung
in die Busbranche. Die Deutschen entdeck-
ten das Reisen und der Bus war bis weit in
die sechziger, siebziger Jahre das Transport-
mittel der Zeit. Erst mit der heutigen enorm
hohen privaten Pkw-Dichte vernderte sich
das Verkehrsverhalten der Bundesbrger.
Ein Umdenken zurck zum gnstigen und
umweltschonenden Omnibus knnte jetzt
durch die Rohstoffverknappung bei fossilen
Brennstoffen und die enorm gestiegenen
Kraftstoffpreise stattfinden. Auch der Bus
hlt Schritt mit der technischen Entwick-
lung, ich denke nur an Hybridbusse, die bis-
lang verlorene Bremsenergie in elektrische
Energie zurckverwandeln. Aber auch so ist
und bleibt der Bus DAS umweltfreundlichs-
te und flexibelste Transportmittel fr die
Bevlkerung.
ML: Busse haben die Mglichkeit zu einer
hohen Flexibilitt Wie bereiten sich Bus-
unternehmen auf ihre Aufgabenstruktu-
ren vor nehmen Sie das Beispiel Sch-
lerverkehre
Sedelmeier: Diese Flexibilitt ist unser gro-
es Plus: Die Bahn fhrt vorbei, das Flug-
zeug fliegt darber hinweg der Bus bringt
Sie hin! lautete folgerichtig das Motto
unserer Veranstaltung auf der CMT 2010,
Europas grter Publikumsmesse fr Frei-
zeit und Touristik. Diese Flexibilitt bringt
aber ein enormes Ma an Infrastruktur mit
sich. Jede einzelne Fahrt eines Busses muss
organisiert sein: Vom betankten und gerei-
nigten Fahrzeug, ber Sicherheitschecks bis
zur Personalplanung der Fahrer muss alles
durchdacht sein und letztendlich auch in
einem vernnftigen Preis-Leistungs-Ver-
hltnis stehen.
Bei den Schlerverkehren stehen wir mo-
mentan vor der fr alle spannenden Situa-
tion der Umstellung vieler Haupt- und Re-
alschulen auf Werkrealschulen. Wie sich da
die Schlerstrme entwickeln werden, muss
die Praxis zeigen. Erste Erfahrungen zeigen
allerdings, dass nicht immer die einfachste
Lsung die Beste ist und so manche Fehl-
planung kam tatschlich erst bei der Umset-
zung ans Licht. Hier mssen auf Augenhhe
diejenigen gemeinsam handeln, die damit
die grte Erfahrung haben, die Schulen,
die Aufgabentrger und die ausfhrenden
Omnibusunternehmer. Nur so kann eine
vernnftig durchfhrbare und bezahlbare
Schlerbefrderung auf den Weg gebracht
werden.
ML: Im Gegensatz zur Bahn sind die Bus-
unternehmen bester Mittelstand, meist
Familienunternehmen, die Arbeitsplt-
ze schaffen und die durch Flexibilitt fr
wichtige Logistikaufgaben zustndig sind.
Wie ist die Zusammenarbeit zwischen
Schiene und Bus?
Sedelmeier: Der Bus ist das Mittel der
Wahl, wenn es darum geht, Personen im
lndlichen Raum in die Zentren zu brin-
gen oder in Stdten fein zu verteilen. Auch
als Zubringer zur Schiene spielt der Bus
eine herausragende Rolle. Jedes der bei-
den Transportmittel hat seine ganz eige-
nen Vorzge und Vorteile. Die Bahn ist
auf Langstrecken zwar schneller als der
Bus, dieser ist aber kostengnstiger und
umweltfreundlicher. Allerdings hat die Ge-
schftsidee DeinBus.de junger Studenten
aus Friedrichshafen, erst seit kurzem auch
gerichtlich abgesegnet, gezeigt, dass auch
im Fernverkehr auf der Strae ein Bedarf
besteht. Im Gelegenheitsverkehr konnte
man schon immer einen Bus fr sich mie-
ten, neu sind hier nun die Koordination
der Einzelanfragen und das Anbieten von
Langstreckenbusverbindungen parallel
zu bestehenden Bahnverbindungen. Hier
wird sich in den kommenden Jahren buch-
stblich noch so manches bewegen.
ML: Immer mehr Fahrgste nutzen Bus
und Bahn der deutsche PNV ist eine
Erfolgsgeschichte, berichten die Medi-
en auf der Basis der vorgelegten Zahlen.
Welchen Anteil haben hier die Busse?
Sedelmeier: Der Bus ist unbestritten die
Nummer eins im PNV im Land, sowohl
nach befrderten Personen als auch nach
gefahrenen Kilometern. Die Vorteile der
Schiene liegen im Fernverkehr auf der
Hand. Im Kurz- und Mittelstreckenbereich
bis 50 Kilometer, was ja genau den ffent-
lichen Personen-nah-verkehr bezeichnet,
sehe ich die Vorteile beim Bus: Flexibilitt
in Uhrzeit und Fahrtstrecke, Kostenfak-
toren und Umweltbilanz, alles spricht fr
den Bus. Interessant ist dabei eine fr uns
erstaunliche, aber erfreuliche Entwicklung:
Fr jngere und Menschen mittleren Al-
ters heit insbesondere in Ballungszentren
die Frage nicht mehr: eigenes Auto ODER
Bus sondern eigenes Auto UND Bus!
Viele Menschen, und es werden immer
mehr, whlen ihr Transportmittel je nach
Bedarf. Wenn ich zur Arbeit muss, nehme
ich den Bus, kaufe ich eine Waschmaschi-
ne, nehme ich das Auto. Hier liegt sicher
auch ein Trend der Zukunft: Alternativen
in der Mobilitt je nach Bedarf whlen.
1312
Die Lage des Klimas, die Situationen von
Zeit, Zweck, Ziel. Die Alternativen und ihre
Vorzge.
An dieser Stelle geben wir Prof. Dr. Dr.
Manfred Spitzer* das Wort. Er schreibt in
seinem Buch: Lernen, Gehirnforschung
und die Schule des Lernens:
Unsere Idee war dabei, herauszufinden, ob
sich die sptere Erinnerungsleistung fr neu-
trale Wrter unterscheidet, je nachdem, ob
diese Wrter in einem positiven, negativen
oder neutralen Gefhlszusammenhang ein-
gespeichert werden und ob hierfr unter-
schiedliche Hirnregionen zustndig sind.
Wir konnten nachweisen, dass der emoti-
onale Kontext, in den die Einspeicherung
der Wrter geschieht, einen modellierten
Einfluss auf die sptere Erinnerungsleistung
hat.
Es sind man sieht es und kann es wohl
glauben nicht allein Bequemlichkeit,
Unwissen oder Gedankenlosigkeit, sondern
es ist vielfach der emotionale und kognitive
Stress, den jede Entscheidung hervorruft.
Emotion und Kognition, also Gefhl
und Denken, sind die zu betrachten-
den Entscheidungsaktivatoren. Dadurch
wird die Aufgabenverteilung klar: Die
Verkehrsmittel-Werbung muss den Part der
emotionellen Besetzung bernehmen das
zustzliche Konzept der Entscheidung setzt
auf Kognition, auf Denken.
So werden Entscheidungen frei von
Vorurteilen und frei(er ) von Stress gefllt.
Die Auswahl wird weil alle Alternativen
positiv besetzt sind nach dem jeweilig
gelernten Nutzen (Zeit, Ziel, Zweck) vor-
genommen.
Vor dem Hintergrund und auf dem
Fundament von emotionalen Werten
(Auto = Freiheit/PNV = soziale
Kontakte/Fahrrad/= Gesundheit, usw.)
mssten die technischen Informationen
(Geld, Umwelt-Faktoren wie Verbrauch,
Stresswerte, Mae und Gren) in die
Entscheidungskampagne gestreckt wer-
den. Emotion plus Kognition fhren
zu neuen Entscheider-Qualitten beim
Mobilittsnutzer.
Natrlich ist das alles Zukunftsmusik, zu viel
msste sich in den strategischen Planungen
ndern, zu eng mssten die Verkehrsanbieter
zusammenrcken, zu vernetzt mssten die
Anbieter verkehrlicher Infrastrukturen pla-
nen. Und zu nutzungsorientierter und
fairer mssten Finanzmittel vergeben
werden. Und doch: Baden-Wrttemberg
plant einen Anfang: Das Land plant die
Nachhaltig mobile Region Stuttgart
...es gibt Gegenden,in denen man uns wirklich nicht braucht...
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berall dort aber, wo es um ,
und geht,knnen Sie auf uns bauen!
Mobilittinnovative Verkehrsplanung, Objektplanung
Straenmanagement
Alles Entscheidungsgrnde. Nur eines
fehlt in aller Regel: Der Gedanke an die
Alternativen. Die fallen den Menschen nur in
Notlagen ein: Auto kaputt, zu klein. Neu im
Entscheidungskatalog: Umwelt-Schonung.
Wie kann man den Menschen zum Denken in
Alternativen erziehen, strategisch das Mittel
fr den jeweiligen Zweck, das jeweilige Ziel,
die zur Verfgung stehende Zeit zu betrach-
ten. Sich als Diplom-Mobilisten zu sehen.
Hier knnen wir auf bekannte Fakten
zurckgreifen, die allerdings bisher so
nicht eingesetzt wurden. CRM Customer
Relation Ship Management. Hier msste
nehmen wir das St. Galler Modell fr pro-
zesszentrierte CRM der potentielle Nutzer
aus den teilnehmenden Unternehmen, aus
Marktbeobachtungen, aus Produktauswahl
seine Strategie wissen wollen, befolgen kn-
nen, umsetzen.*
Dazu knnte die Profilierungsmethodik
von Prof. Thomas Rudolph* die-
nen, die dem Kunden entlang einer
Wertschpfungskette seine sozialen Ziele
entwickelt. Von persnlicher Entwicklung-
durch seine Wahl (Zeit zum Lesen, Zeit zum
Schauen und Entdecken, Mue, kein Stress),
ber soziale Integration (Gesprche), bis
zum Umweltschutz.
Und sicher sollte an die klugen Gedanken
von Ralf R. Strupat* erinnert werden, die er
in seinem Buch Das bunte Ei niederlegt,
mit dem sofort verstndlichem Untertitel:
Mit Kundenbegeisterung gewinnen Denn
wir mssen den Diplom-Mobilisten in
Zukunft sowohl fr die Mobilittsart als
auch fr seine eigene Entscheidungsqualitt
und sein eigenes Entscheidungsbewusstsein
begeistern.
Denn wohl bemerkt: hier handelt es sich
nicht um erstaunliche Leistungen einzelner
Verkehrsunternehmen sondern um die
Durchsetzung des Gedankens: Wie schaf-
fen wir es gemeinsam, in den Menschen
Wissen und Freude an der Entscheidung
auf Basis dieses Wissen zu implementie-
ren, wenn es um die tgliche berlegte
Nutzung von verschiedenenartigsten Mo-
bilittsangeboten handelt?
Von zu Fu gehen (Der krzeste Weg
zur Gesundheit von Mensch und Natur
ist der Fuweg, Dr. Gerhard Khler,
Stuttgart), ber Fahrrder, e-bikes, konven-
tionelle Autos, E-Auto, Bus, Bahn, Schiff,
Flugzeug und die zustzlichen differen-
zierten Angebote wie Rufbus, Brger-Bus
usw) reicht die Palette.
Beim Wissen um die Angebotspalette fngt
es an. Beim Signalisieren der Angebote
an den potenziellen Nutzer und dessen
Entscheidungswollen und- wirken hrt es
auf. Erkenne die Lage hatte Gottfried
Benn in einem Brief an seinen Verleger
geschrieben. Das muss der Aufruf sein:
Allgemeiner Schnauferl-Club e.V.(ASC) gegrndet 1900
Oldtimer-Rennen- und Rallyes aktiv vertreten, sie besitzen Museen, engagieren sich politisch und pflegen auch gesellschaftliche Events.
Der ASC freut sich ber neue und engagierte Oldtimer-Freunde. In einem der 14 Landesgrup-pen knnen Sie als Gast an einem Clubabend teilnehmen und den Allgemeinen Schnauferl-Club kennenlernen. Ein Kontakt kann ber unsere Geschftsstelle stattfinden:
Allgemeiner Schnauferl-Club e.V. c/o Motor Presse Stuttgart Leuschnerstrae 1D-70174 Stuttgart
oder ber www.asc-schnauferlclub.com
D en Fortschritt der Vergangenheit zu bewah-ren ist seit nunmehr 110 Jahren die Aufgabe des Allgemenen Schnauferl-Club. Was wir heute automobile Vergangenheit nennen, war auch einmal automobile Gegenwart. Als der ASC am 25. Mai 1900 von in die Zukunft blicken-den Individualisten gegrndet wurde, war das Auto erst wenige Jahre zuvor erfunden wor-den. Und keiner der Grnder damals konnte auch nur annhernd die unglaubliche Ent-wicklung und Geschichte des Automobils und damit der Mobilitt vorausahnen.
Der Allgemeine Schnauferl-Club, der heute aus 14 Landesgruppen in Deutschland besteht und ber 1400 Mitglieder hat, bietet eine groe Bandbreite an Veranstaltungen und hat sich auch der Mobilitt mit all seinen Facetten ver-schrieben. Mitglieder des ASC sind weltweit auf
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1514
die Initiativen auch ber die Grenzen der
Region hinweg transparent zu gestalten,
ist die Entwicklung eines Leitbildes erfor-
derlich.
Ganz bewusst soll sich das Leitbild nicht nur
auf Mobilitt im engeren Sinne erstrecken,
sondern vielmehr diese in Zusammenhang
mit Leben und Arbeiten in der Region
Stuttgart stellen. Leben, Arbeiten und
Mobilitt soll im Leitbild Nachhaltige
Region Stuttgart integriert gedacht und
ganzheitlich entwickelt werden.
Das Leitbild wird fr das Gesamtprojekt
mit all seinen Arbeitspakten richtungs-
weisend sein. Seine Entwicklung wird
sich in fnf Phasen gliedern: Aufbauend
auf den themenbezogenen Strken und
Potenziale der Region werden verschiedene
Zukunftsszenarien fr eine Nachhaltige
Region Stuttgart entwickelt und hinsicht-
lich ihrer Leitfunktion evaluiert. In der
anschlieenden Gestaltungsphase wird
das eigentliche Leitbild mit Leitslogan,
Leitmotiven und Leitstzen entwickelt. Im
Strategietransfer werden dann die not-
wendigen Schritte und Manahmen in
Form einer Handlungsroadmap fr alle
Anspruchsgruppen ausgearbeitet.
Dann folgt die Umsetzungsphase, die ein
bergreifendes Kommunikationskonzept
mit entsprechendem Projektmanagement
adressiert.
Eine langfristig und breit angelegte
Zieldefinition schliet dabei den zuknf-
tigen Umgang mit Themen wie Energie,
Ressourcen, Kommunikation, Gesellschaft,
Umwelt, Gesundheit und Sicherheit und
deren Potenziale in einer Nachhaltigen
Region Stuttgart ein.
Der Leitbildprozess wird zudem dialogori-
entiert angelegt sein, also die verschiedenen
Akteure und die ffentlichkeit einbeziehen.
Projektverantwortung:
Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Dieter Spath,
Fraunhofer-Institut fr Arbeitswirtschaft
und Organisation IAO, Stuttgart
InnovativeBrgerbeteiligungsprozesseBrgerbeteiligung ist angebracht und
erwnscht, wenn weitreichende n-
derungen des Umfeldes und hoher Le-
gitimationsdruck zusammenfallen.
Das gilt fr die Stadtplanung ebenso wie fr
die Verkehrsplanung.
In dem Projekt Modellregion fr eine
Nachhaltige Mobilitt werden Mobilitts-
fragen im Gesamtkontext von Leben und
Arbeiten in der Region Stuttgart beleuchtet.
Hier sollen Brgerinnen und Brger mit-
entwickeln und mitentscheiden. Die
Beteiligungsmglichkeiten sind vielfltig.
Denkbar sind Brgerprojekte, Runde Tische,
Modell Zukunftswerkstatt, Brgerforen,
Online-Partizipation, Brgertelefone,
Ombudspersonen, Anhrungen, Planspiele,
Projektchecks, Interviews, Umfragen,
Printmedien, Ausstellungen und webbasier-
te Medienarbeit.
Automeseum Engstingen
Kleinengstinger Str. 272829 Engstingen
Telefon: 07129 - 73 87
Auskunft undAnmeldung von Gruppenausserhalb der ffnungszeiten:Telefon: 07129 - 93 99 34
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Gestaltung / Fotos: Fabian Ritter (www.artefaktum-werbetechnik.de)
Stuttgart ist schon heute
Modellregion der Elektromobilitt.
Darber hinaus werden neue
Projekte zur intelligenten Steuerung
des Verkehrs gestartet und die Vernetzung
der Verkehrstrger weiter verbessert.
Das Gutachten Technologien, Tftler und
Talente - Wirtschaftliche und technolo-
gische Perspektiven der baden-wrttem-
bergischen Landespolitik bis 2020, das
McKinsey und das IAW in Tbingen im
Sommer 2010 erarbeitet hatten, zeigt unter
anderem auf, dass in den kommenden
Jahren im Bereich Nachhaltige Mobilitt
ein berdurchschnittliches, dauerhaftes
Wachstumspotenzial zu erwarten ist.
Entwicklung zu einer
nachhaltigen Region Stuttgart
Dabei sollen nicht einfach die bisherigen
Vorstellungen von Mobilitt in die Zukunft
projiziert werden. Stattdessen muss
Mobilitt in neuen Bildern gedacht werden,
die neben der reinen Mobilitt Aspekte wie
Arbeiten und Leben in einer die Menschen
ansprechenden Stadtumgebung umfassen.
Die nachhaltige Entwicklung von Mobilitt
hat dabei auch Anknpfungspunkte beim
Klimaschutz, bei der Stadtentwicklung oder
dem demografischen Wandel.
Als langfristiges Ziel wird gemeinsam mit
den Beteiligten aus den Kommunen, der
Region, der Wirtschaft, der Wissenschaft,
der Verbnde und den Brgerinnen und
Brgern ein Leitbild entwickelt, das als
Grundlage fr Projekte wie zum Beispiel die
Erprobung neuer Geschftsmodelle, elek-
tromobiler Stadtquartiere, einer Eco-City
oder einer Smart-City und als Modell fr
andere Regionen dienen kann.
Um allerdings auch kurzfristig sichtbar zu
machen, dass die Modellregion aktiv ist,
wird bereits jetzt mit ersten Teilprojekten
im Verkehrsbereich gestartet, ohne die vor-
genannte Zielsetzung aus den Augen zu
verlieren.
Die bisher aufgerufenen Themenfelder
sind aber nicht abschlieend. Stattdessen
sind Interessierte eingeladen, sich an den
Projekten zu beteiligen und auch weitere
Arbeitspakete zu entwerfen. So wird sich die
Modellregion stetig weiterentwickeln.
Projekte
Leitbild NachhaltigeRegion StuttgartUm dem Projekt Modellregion fr eine
Nachhaltige Mobilitt eine Vision und
strategische Richtung zu geben, die Qualitt
ergriffener Manahmen im Prozess sowie
den Stand der Entwicklung insgesamt
immer wieder beurteilen zu knnen und
Wo haben wir in diesem Bild 66 Autofahrer versteckt?Wo haben wir in diesem Bild 66 Autofahrer versteckt?B
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Nachhaltig mobile Region Stuttgart
1716
der Karte farblich dargestellt (grn=freier
Verkehr, gelb=stockender Verkehr, rot=Stau).
Die Daten ber den aktuellen Verkehrsfluss
sind auerdem eine Voraussetzung, um eine
intermodale Reiseauskunft in Echtzeit anbie-
ten zu knnen (siehe Projekt Intermodale
Reisekette).
Seit Mai 2009 gibt es zum Beispiel mit
den Webcams an Autobahnen ein attrak-
tives Verkehrsinformationsangebot. Diese
Bilder erlauben es, sich jederzeit online
einen schnellen berblick ber die aktuelle
Verkehrssituation zu verschaffen.
Die geplante Information ber die aktuelle
Verkehrslage im regionalen Straennetz auf
einer bersichtskarte wird dieses Angebot
auch im nachgeordneten Straennetz
ergnzen.
Die vorhandenen Daten aus dem kommu-
nalen Netz der Stadt Stuttgart sollen in einer
gemeinsamen Darstellung der Verkehrslage
des regionalen Straennetzes integriert wer-
den. Es ist beabsichtigt, die Informationen
zum Verkehrsfluss ber sogenannte
Floating Car Daten zu beschaffen.
Projektverantwortung:
Jrg Steinhilber, Ministerium fr Umwelt,
Naturschutz und Verkehr Baden-Wrt-
temberg
Marktplatz Umweltfreundliche MobilittssystemeDie kreative Gestaltung einer nach-
haltigen Mobilitt im urbanen Raum zielt
zum Ersten auf eine sozialvertrgliche
Mobilitt: z.B. muss allen Bevlke-
rungsgruppen die Teilhabe am ffentli-
chen Nahverkehr ermglicht werden, der
demografische Wandel muss auch bei
der Mobilitt gestaltet werden und die
Sicherheit im Straenverkehr ist zu erh-
hen. Zum Zweiten geht es um eine umwelt-
freundliche Mobilitt: die Verkehrsstrme
sind etwa durch integrierte Stadt- und
Verkehrsplanung zu minimieren, der nicht
motorisierte und ffentliche Transport ist
zu frdern und der Treibstoffverbrauch und
Emissionen sind zu reduzieren. Schlielich
geht es um wirtschaftsfrdernde Mobilitt,
um die Schaffung von attraktiven und
leistungsfhigen Verkehrssystemen, bei-
spielsweise die reibungslose Mobilitt
von Menschen und Gtern und effiziente
Institutionen der Verkehrssteuerung.
Darber hinaus mssen Netzwerke weiter-
entwickelt werden, auf lokaler, regionaler
und internationaler Ebene. Schlielich geht
es darum, beim Ausbau einer nachhaltigen
urbanen Mobilitt die Brger mitzuneh-
men und sie ber die Chancen knftiger
Mobilitt zu informieren (siehe Projekt
Innovative Brgerbeteiligungsprozesse).
Der Bedarf an Alternativen zur indivi-
duellen Motorisierung wchst. Teilweise
haben sich neben nichtmotorisiertem
Verkehr und ffentlichen Verkehrsmitteln
(sog. Umweltverbund) neue nachhal-
tige Mobilittssysteme wie Park-and-ride,
Carsharing und Car2Go etabliert. Auch sie
versprechen eine geringere Motorisierung,
weniger Parkraumbedarf und eine Senkung
klimaschdlicher Emissionen. Insbesondere
mittlere Generationen in Ballungsrumen
verzichten immer hufiger auf einen eige-
nen Pkw und teilen sich Fahrzeuge mit
anderen Menschen nach Bedarf. Nachhaltig
sind diese Mobilittsangebote insbesonde-
re dann, wenn sie so strukturiert sind,
dass motorisierte Fahrzeuge nur sparsam
eingesetzt werden und ein vorrangiges
Interesse der Kunden am klassischen
Umweltverbund erhalten bleibt.
Darber hinaus wird zuknftig die Be-
deutung elektrisch angetriebener Fahr-
zeuge zunehmen. Neue Betriebs- und
Betreibermodelle mssen eingefhrt und
erprobt werden.
Projektverantwortung:
Dr. Reinhard Schlossnikel und Gnter
Strmer, Landeshauptstadt Stuttgart
Dr. Walter Rogg und Holger Haas,
Wirtschaftsfrderung Region Stuttgart
Zukunft fr Mobilitt
Ingenieurtechnische Kompetenz
fr Leitsysteme im PNV
Berlin Braunschweig Dsseldorf Stuttgart Abu Dhabi Dubai Tel. +49 711 - 22 93 07 - 62 www.blic.de
Planung von:
Leittechnik und -Systeme (RBL / ITCS)
Informationstechnik (DFI)
Ticketing / Fahrgeldmanagement
Telematik (Anschlusssicherung)
(Fahrscheindrucker, E-Ticketing)
Gemeinsam sollen von den Brgerinnen
und Brgern mitgetragene Anstze erar-
beitet und durch die gemeinschaftlich fr
notwendig erachteten Inhalte mit Leben
erfllt werden.
Projektverantwortung:
Prof. Dr. Dr. h.c. Ortwin Renn, Institut fr
Sozialwissenschaften, Universitt Stuttgart
Intermodale ReiseketteAuto und Internet wachsen zusammen.
Schon bald werden Autos mit berhrungs-
empfindlichen Bildschirmen, Kameras,
Mikrofonen und einer schnellen mobilen
Datenverbindung ausgestattet sein. Damit
knnen Autofahrerinnen und Autofahrer
von unterwegs u.a. Fahrplne abfragen, mit
Verkehrsleitsystemen kommunizieren und
frhzeitig ber Staus informiert werden.
Prototypen und viele Einzelentwicklungen
gibt es schon.
In der Mglichkeit, ber schnelle
mobile Datenverbindungen optimale
Verkehrsmittel und Reisewege abrufen zu
knnen, steckt auch ein enormes Potenzial
fr den sogenannten Umweltverbund, der
in der klassischen Form aus dem nicht-
motorisierten Verkehr und dem ffentli-
chen Personenverkehr besteht.
Wer anhand von Echtzeitdaten ab-
schtzen kann, dass er zu Fu oder
mit dem Fahrrad oder mit ffentlichen
Verkehrsmitteln schneller und kosten-
gnstiger an sein Ziel kommt, lsst
sein Auto lieber in der Garage oder
auf einem Parkplatz auf halber Strecke
stehen.
Auf den Internet-Seiten der Nahver-
kehrsgesellschaft Baden-Wrttemberg
mbH (NVBW), des Verkehrsverbundes
Stuttgart (VVS), der Deutschen Bahn
AG, der Landeshauptstadt Stuttgart,
der Stuttgarter Straenbahnen und
weiterer Anbieter sind umfassende
Fahrplaninformationen zu erhalten.
Bei der NVBW werden aktuell ein Rad-
routenplaner mit Verknpfung zum ffent-
lichen Verkehr und eine zentrale Da-
tendrehscheibe zur Verknpfung von
Echtzeitdaten des ffentlichen Personen-
verkehrs auf Schiene und Strae vorbereitet.
In diesem Startprojekt sollen Lsungsanstze
entwickelt werden, um die Vielzahl an
Daten intelligent zu vernetzen und damit
Reiseketten verkehrstrgerbergreifend zu
optimieren.
Projektverantwortung:
Helene Weidner, Ministerium fr Verkehr
Baden-Wrttemberg
Aktuelle Verkehrslage im regionalen Straennetz - onlineEin gut und aktuell informierter Autofahrer
kann bei Stausituationen eine geplante Fahrt
verschieben, eine andere Strecke whlen
oder in geeigneten Fllen auf ffentliche
Verkehrsmittel umsteigen. Dazu muss er
unter anderem ber aktuelle Informationen
zum Verkehrsfluss verfgen. Diese wich-
tige Verkehrsinformation soll auf einer
Kartendarstellung mglichst bersicht-
lich im Internet angeboten werden. Dazu
werden auf dem verkehrswichtigen regio-
nalen Straennetz die Streckenabschnitte in
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Die KolibriCard soviel Technik braucht der Mensch(ohne, dass er es merkt) Von Hans-Andreas Hoffmann
Lieber Fahrgast, stellen Sie sich vor:
Sie stehen vor einem Fahrkartenautomaten,
brauchen eine Fahrkarte, noch ein Kunde vor
Ihnen und der Zug fhrt bereits ein...Wir, die
Verkehrsunternehmen des KreisVerkehrs ha-
ben uns diese, Ihre Situation sehr zu Herzen
genommen. Denn Technik sollte es dem Men-
schen leichter machen, kompliziertere Dinge,
und das ist nun mal ein Fahrausweiskauf unter
Druck, schnell und einfach abzuwickeln.
Die KolibriCard ist sympatisch, einfach, leicht
und schnell. Eben wie der Kolibri.
Nur HighTec pur.
Warum?
- Ihre KolibriCard hat einen elektronischen
Chip, mit dem Sie sich schnell und sicher
zu Fahrtbeginn und Fahrtende an- und
abmelden. Manipulation und Hektik
ausgeschlossen.
- Sie halten Ihre Karte vor das Lesesymbol.
Und melden sich damit sozusagen auf
dem Luftweg an und ab. Also kein kaugum-
miverstopfter Schlitz, der Sie rgert.
- Und bezahlen? Nein, das brauchen Sie bei
uns nicht. Wenigstens nicht gleich. Denn
wir buchen Ihr Fahrgeld von Ihrem Konto
ab. Fahrtengenau. Also kein Stress mehr
am Bahnhof oder im Bus mit dem Bezahlen.
Warum?
Ihre An- und Abmeldung kommt dank mo-
derner Technik schnell, sicher und geschtzt
zur Geschftsstelle des Kreisverkehrs. Dort
wird der Fahrpreis berechnet. Auch kompli-
zierte Preise mit Umsteigen von Bus zu Bahn,
mit unterschiedlichen Tarifen. Sie brauchen
sich also ber den Fahrpreis keine Gedanken
mehr zu machen.
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Ihre persnliche Abrechnung. Per Post
oder, ganz modern und umweltfreundlich,
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warten wollen: Unter www.KolibriCard.de
knnen Sie Ihre Fahrten schon frher an
schauen.
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oft weg. KolibriCard verloren, kein Pro-
blem. Rufen Sie uns gleich an. Wir sperren
Ihre Karte ganz schnell. Dank modernster
Technik.
Kinderleicht, die KolibriCard fr jede Gene-
ration. Eben Technik zum Wohle des Fahr-
gastes. Fahrkartenautomat ist vorbei. Mit der
KolibriCard knnen Sie brigens nicht nur im
Verkehrsgebiet des KreisVerkehr Schwbisch
Hall und im Hohenlohekreis fahren, sondern
auch bald im Ostalbkreis und im Heilbron-
ner Verkehrsverbund. Und wenn Sie noch ein
bichen mehr Geduld haben, in immer mehr
Verkehrsverbnden in Deutschland.
Mit einer Karte mit Ihrer Karte der
KolibriCard. Mit moderner Technik. Z. B.
auch aus Schwbisch Hall. Vom Softwarehaus
INL AG. Eine fahrgastfreundliche Innovation
der Verkehrsunternehmen des Kreisverkehr
Schwbisch Hall.
Softwareentwicklung Ticket Office beim KreisVerkehr Eine Erfolgsstory
Wer kennt sie nicht die schn gestalteten Fahrausweise
im Landkreis Schwbisch Hall?
Ausgangspunkt war eine Softwareentwicklung bei der damaligen VSH Ver-
kehrsgemeinschaft Schwbisch Hall GmbH im Jahr 1990. Schler bekamen
zuvor eine Stammkarte und Berechtigungsscheine, die sie dann beim Busfahrer
gegen eine Monatskarte eintauschten. Viel Aufwand fr die Schulsekretariate,
die Busunternehmen, die Bahn, die Fahrer, den Verkehrsverbund, die Brger-
meistermter, das Landratsamt.
In der Zeit der ersten PCs und selbst programmierbaren Datenbanken hatten
die Brder Hans und Eberhard Hafner aus Schwbisch Hall eine Idee: Die
Ausgabe und Abrechnung von Schler-Monatskarten mit Hilfe moderner EDV.
Diese Idee wurde zum Selbstlufer: Andere Verbnde und Verkehrsunterneh-
men kauften die Softwareentwicklung bei der damaligen Verkehrsgemein-
schaft Schwbisch Hall. Damit hatte der Verbund eine Refinanzierung seiner
Investitionen und ein gut funktionierendes Abrechnungssystem, welche alle
Beteiligten, im besonderen die Schulsekretariate und die Busfahrer, deutlich
entlastete.
Die Software wurde bzw. wird zum Beispiel im Hohenlohekreis, in Heilbronn,
im Main-Tauber-Kreis, in Aalen, Heidenheim, Stutt-gart, Mannheim, Lud-
wigshafen aber auch in Hamburg und Berlin bei der DB eingesetzt.
Die Grenzen der Softwareentwicklung beim jetzigen KreisVerkehr Schwbisch
Hall waren 2008 erreicht, als die Anforderungen an eine solche Software durch
buchhaltungstechnische Vorgaben sowie der Entwicklung des elektronischen
Tickets eine natrliche Grenze erreichte.
Nur eine grere Softwareschmiede war in der Lage, diese neuen An-
forderungen abzudecken. Deswegen verkaufte der Kreis-Verkehr die Software
an die Firma HighQ in Freiburg. 18 Jahre Softwareentwicklung in Schwbisch
Hall eine Erfolgsstory.
2120
dem Fahrrad und der zu Fu zurckge-
legten Distanzen liegt das Sportverkehrs-
aufkommen in Baden-Wrttemberg bei 8,2
Milliarden Kilometer pro Jahr. Einsparpo-
tenzial besteht in der Auslastung von Mit-
fahrgelegenheiten, einer guten Anbindung
von Sportsttten an den PNV und einer
Strkung des nichtmotorisierten Verkehrs.
Pdagogische Konzepte
Die Bewusstseinsbildung fr ein effizientes
Verkehrsverhalten soll durch pdagogische
Konzepte gefrdert werden, die im Sinne
einer nachhaltigen Bildung die Bedrf-
nisse der Menschen sowie die individuellen
Bestimmungsfaktoren von Aktivitts- und
Verkehrsmittelprferenzen aufgreifen. Sol-
che Konzepte sollen mglichst bereits in
der Kindheit auch unter Einbeziehung der
Eltern ansetzen. Die Verkehrserziehung in
Schulen soll um entsprechende Module er-
weitert und unter Bercksichtigung mobili-
ttsrelevanter Aspekte der Sicherheits-, Ge-
sundheits-, Sozial- und Umwelterziehung
auch auf Kindergrten ausgedehnt werden.
Eine funktionierende Gesellschaft lebt von
der Bereitschaft ihrer Brgerinnen und
Brger, aktiv Verantwortung zu berneh-
men. Diese Bereitschaft findet im brger-
schaftlichen Engagement ihren Ausdruck.
Diese freiwillig und unentgeltlich prakti-
zierte Solidaritt bildet ein Netz fr den
Zusammenhalt der Gesellschaft. Im Ver-
kehrssektor gibt es zahlreiche brger-
schaftliche und ehrenamtliche Aktivitten,
beispielsweise in der Landesverkehrswacht,
den Arbeitskreisen Verkehrssicherheit in
den Landkreisen, Brgerbus-Projekten,
Gewaltprvention in Schulbussen (Schul-
busbegleiter), Bahnhofspatenschaften
und PNVKundenbeirten. Dieses ehren-
amtliche Engagement soll verstrkt sicht-
bar gemacht und untersttzt werden.
Entwicklung des Verkehrs
Der Personenverkehr wird von den rund
5,6 Millionen Pkw im Land dominiert.
Dieser motorisierte Individualverkehr hat
sich alleine im Zeitraum von 1960 bis 1990
vervierfacht.
Danach hat das Wachstum allerdings etwas
an Dynamik verloren. Seit 1995 liegt die
Zunahme der Pkw-Jahresfahrleistungen
unterhalb der Zuwachsrate des Pkw-Be-
stands, d.h. es ist ein Rckgang der durch-
schnittlich pro Jahr gefahrenen Kilometer
zu beobachten. Dennoch werden heute fast
80 Prozent der Verkehrsleistung im Perso-
nenverkehr mit Pkw erbracht.
Im ffentlichen Personenverkehr ist es mit
der Regionalisierung Mitte der 1990er Jah-
re gelungen, den Rckgang der Fahrgast-
zahlen zu stoppen. Im Zuge der bertra-
gung der Aufgabentrgerschaft fr den
SPNV auf das Land konnten im PNV
insbesondere die Eisenbahn, aber auch
der ffentliche Straenpersonenverkehr
(SPV) mit Straenbahnen, Stadtbahnen
und Bussen zahlreiche neue Fahrgste ge-
winnen.
Vor allem durch den Urlaubs- und Freizeit-
verkehr hat sich das Verkehrsaufkommen
im Luftverkehr besonders dynamisch ent-
wickelt. Allerdings kam es im Luftverkehr
Mobilsein heit: Alle Arbeitsfelder betrachtenAuszge aus dem Generalverkehrsplan
Entwicklung von Gesellschaft,
Wirtschaft und Umwelt
Die Grundlage der Raumordnung im Land
ist der Landesentwicklungsplan. Eines sei-
ner wesentlichen Ziele ist der Erhalt gleich-
wertiger Lebensverhltnisse in allen Regi-
onen des Landes.
Verkehrs- und f lchensparsame Raum-
und Siedlungsstrukturen mit kurzen We-
gen sind hierfr eine notwendige Vo-
raussetzung. Sie sollen die Mobilitt von
Personen und den Transport von Gtern
in allen Teilrumen des Landes sichern.
Die Raumstruktur besteht gem Lan-
desentwicklungsplan 2002 aus den vier
Raumkategorien Verdichtungsrume,
Randzonen um die Verdichtungsrume,
Verdichtungsbereiche im Lndlichen Raum
und Lndlicher Raum im engeren Sinne.
Verdichtungsrume und Lndliche
Rume mssen sich als Partner wirkungs-
voll ergnzen und gemeinsam zur Entwick-
lung des Landes beitragen, aber auch dem
demografischen Wandel Rechnung tragen.
Demografischer Faktor
Bei der wachsenden Zahl lterer Menschen
handelt es sich um eine heterogene Gruppe
mit hchst unterschiedlichen Mobilitts-
bedrfnissen. Dennoch sind grundstz-
liche Entwicklungen erkennbar: Die zu-
rckgelegten Strecken werden im Alter in
der Regel krzer und die Tendenz zur Nut-
zung des Pkw nimmt zu. Ein wesentlicher
Grund hierfr liegt in den wegfallenden
Wegen zur Arbeit, die hufiger als Fahrten
im Freizeitverkehr mit ffentlichen Ver-
kehrsmitteln zurckgelegt werden. Hin-
zu kommen die mit fortschreitendem Alter
steigende Bedeutung von persnlichen
Komfortansprchen und der Wunsch nach
mehr individueller Sicherheit durch die
Nutzung eines bekannten und vertrauten
Verkehrsmittels.
Der demografische Wandel kann zu ei-
ner Verschiebung der Verkehrsnachfra-
ge im PNV fhren. Die Nachfrage ber
den Tag kann gleichmiger werden. Die
Nachmittagsstunden knnen die mor-
gendliche Hauptverkehrszeit als Verkehrs-
spitze ablsen. Die Entwicklung kann in
Lndlichen Rumen und in Ballungsru-
men unterschiedlich verlaufen. Neben der
zunehmenden Zahl lterer Menschen hat
auf diese Entwicklung die nderung der
Schlerzahlen, der Schulstandorte und der
Schulorganisation Einfluss.
Die Anforderungen an die Haltestellen-
dichte, den Fahrplan, den Komfort, die
Sicherheit und die Benutzerfreundlich-
keit ffentlicher Verkehrsmittel steigen.
In einer alternden Gesellschaft gewin-
nen hhengleiche Einstiege, Rampen und
Aufzge, optische und akustische Fahr-
gastinformationen und einfache Tarife an
Bedeutung. Auch Sitzgelegenheiten, Steh-
hilfen und Anlehnbgel in und auerhalb
von ffentlichen Verkehrsmitteln sowie in
Fugngerbereichen werden fr die wach-
sende Gruppe lterer Menschen immer
wichtiger.
Barrierefreiheit fr mobilittseinge-
schrnkte Menschen soll dort, wo sie noch
nicht realisiert ist, nach und nach zum
Standard fr alle werden.
Auch im Straenverkehr werden sich
durch die demografische Entwicklung
Vernderungen ergeben. ltere Menschen
sind besonders auf eine fugngerfreund-
liche und altersgerechte Gestaltung des
Straenverkehrs angewiesen. Neben einer
anzustrebenden Reduzierung der Komple-
xitt von Verkehrsablufen gewinnen auch
die Les- und Erkennbarkeit von Schildern
und Wegweisern eine andere Bedeutung.
Auch die Hersteller von Kraftfahrzeugen
werden sich verstrkt auf die Bedrfnisse
der wachsenden Zahl lterer Autofahrerin-
nen und Autofahrer, die mglichst lange
mit dem Pkw mobil bleiben wollen, einzu-
stellen haben.
Sport, Freizeit, Kultur
Etwa ein Viertel der Konsumausgaben ent-
fllt heutzutage auf Freizeitaktivitten.
Diese sind oft untrennbar mit Mobili-
tt verknpft, sei es der Wochenendaus-
f lug oder die Urlaubsreise, die Fahrt zum
Sport, zu kulturellen Veranstaltungen oder
zu Verwandten und Freunden. Freizeitver-
kehr ist zum wichtigsten Verkehrszweck
geworden. Gleichzeitig bildet er im Ge-
gensatz beispielsweise zum Schlerverkehr
kaum Routinen aus. Dies macht ihn be-
deutend schwerer einschtzbar als zum Bei-
spiel den Berufs- und Ausbildungsverkehr.
Ein bedeutender Teil des Freizeitverkehrs
entfllt auf den Sport. ber zwei Drittel der
Bevlkerung Baden-Wrttembergs treiben
Sport. Pro Jahr sind in Baden-Wrttem-
berg 6,6 Milliarden Kilometer Pkw-Fahrten
sportinduziert. 5 Milliarden Kilometer ent-
fallen auf aktive Sportlerinnen und Sport-
ler, 0,5 Milliarden Kilometer auf Zuschaue-
rinnen und Zuschauer sowie 1,1 Milliarden
auf die Befrderung von Kindern und Ju-
gendlichen. Zuzglich der mit dem PNV,
2322
Tarifverbund Ortenau
www.ortenaulinie.deRegio-Verkehrsverbund Freiburg
www.rvf.deVerkehrsverbund Schwarzwald-Baar
www.v-s-b.deRegio Verkehrsverbund Lrrach
www.rvl-online.deWaldshuter Tarifverbund
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in Sdbaden.
in Folge der Finanz- und Wirtschaftskrise
zuletzt auch wieder zu deutlichen Nachfra-
gerckgngen.
Der nichtmotorisierte Verkehr hat derzeit
einen Anteil von etwa 30 Prozent am Ver-
kehrsaufkommen. Er umfasst vor allem
Fugnger und Radfahrer, aber beispiels-
weise auch Inline-Skater und Kickboarder.
Dabei werden vornehmlich kurze Wege bis
etwa fnf Kilometer Lnge zu Fu oder mit
dem Fahrrad zurckgelegt.
Zuknftige Entwicklung
Die wachsende Nachfrage im motorisier-
ten Individualverkehr und im Straen-
gterverkehr wird dazu fhren, dass die
durchschnittliche Verkehrsstrke auf den
Straen nochmals deutlich zunehmen
wird. Besonders ausgeprgt wird die Zu-
nahme auf den Autobahnen des Landes
sein, wo im Prognosejahr 2025 die mitt-
lere Querschnittsbelastung voraussichtlich
um 26 Prozent ber dem Niveau des Jah-
res 2005 liegen wird. Die hchsten Steige-
rungsraten werden fr Lkw und Sattelzge
auf Autobahnen erwartet, deren Zahl um
mehr als die Hlfte zunehmen soll. Beina-
he jedes fnfte Fahrzeug auf Autobahnen
wird dann ein schweres Nutzfahrzeug
sein. Aber auch Bundes- und Landesstra-
en werden im Jahr 2025 mehr Verkehr als
heute verkraften mssen.
Auf den beiden zentralen Schienenver-
kehrsachsen im Land, der Nord-Sd-Ver-
bindung MannheimKarlsruheBasel
und der Ost-West-Verbindung Mann-
heimStuttgartUlm ist bis 2025 ins-
besondere durch den rasch wachsenden
Schienengterverkehr mit Zunahmen der
Zugzahlen im Bereich von 100 Prozent zu
rechnen. Generell nimmt dabei die Zahl
der Gterzge und damit die Zahl ben-
tigter Trassen strker zu als die transpor-
tierte Gtermenge, da eine berproporti-
onale Zunahme bei den hherwertigen, d.
h. in der Regel leichteren Gtern zu erwar-
ten ist.
Auch im Personenfernverkehr werden die
Reisendenzahlen auf einigen Streckenab-
schnitten stark steigen. Im Nahverkehr er-
hht sich das tgliche Fahrtenaufkommen
zwischen 2007 und 2025 um knapp 10 Pro-
zent.
Der Ausbau der Neckarschleusen auf 140
Meter Lnge und weitere Manahmen,
beispielsweise vernderte Betriebszeiten,
werden bis 2025 die Kapazitt der Bin-
nenwasserstraen im Land deutlich er-
hhen. Das Umschlagvolumen der Hfen
knnte durch infrastrukturelle und orga-
nisatorische nderungen in den Hfen an
Rhein, Neckar und Main bei voller Poten-
zialabschpfung gegenber dem prognos-
tizierten Aufkommen zustzlich nochmals
deutlich gesteigert werden.
Das Luftverkehrsaufkommen des Landes
wird sich bis 2025 voraussichtlich mehr als
verdoppeln. Die Flughfen im Land wer-
den einen erheblichen Teil dieses Aufkom-
mens zu bewltigen haben. Dies erfordert
eine ausreichend leistungsfhige Infra-
struktur mit geeigneten Anpassungen zur
Steigerung der Leistungsfhigkeit. Auch
im Bereich der Allgemeinen Luftfahrt wird
weiteres Wachstum erwartet, so dass auch
ein weiterer bedarfsgerechter Ausbau der
Verkehrslandepltze erforderlich werden
kann.
Nutzerfinanzierung
Mobilitt und Verkehr erfordern eine aus-
reichende und verlssliche Finanzierung.
Hufig gelingt es nicht, in den ffentli-
chen Haushalten Mittel in dem aus fach-
licher Sicht notwendigen Umfang bereit-
zustellen. Dies hat sowohl im Straenbau
als auch im PNV zu einem hohen Inve-
stitionsstau gefhrt. Angesichts des pro-
gnostizierten Verkehrszuwachses steigt der
Bedarf an Verkehrsinfrastruktur und Ver-
kehrsangeboten weiter. Diese Entwicklung
steht in einem Zielkonflikt zur notwendi-
gen Konsolidierung der ffentlichen Haus-
halte. Das Land spricht sich daher fr neue
Wege der Verkehrsfinanzierung aus. Ins-
besondere die Strae knnte dadurch mit-
telfristig in der Lage sein, ihre Infrastruk-
tur durch Straenbenutzungsgebhren
selbst zu finanzieren.
Das Land strebt einen Systemwechsel von
der Haushaltsfinanzierung zur Nutzerfi-
nanzierung an. Mit der Einfhrung der
Lkw-Maut auf Autobahnen fr Lkw ber
12 Tonnen zulssigem Gesamtgewicht im
Jahr 2005 wurde ein erster notwendiger
Schritt in Richtung Nutzerfinanzierung
vollzogen. Ihm soll nun die Ausdehnung
der Lkw-Maut auf vierstreifige Bundes-
straen folgen. Konsequent wre in einem
weiteren Schritt die Einfhrung einer
Pkw-Maut.
Ziel der Umstellung auf die Nutzerfinan-
zierung ist ein selbstfinanzierendes System.
Der Straenbau soll durch zweckgebun-
dene Einnahmen aus dem Straenverkehr
finanziert und der Mittelf luss weitgehend
verstetigt werden. Der Wechsel zur Nut-
zerfinanzierung soll fr die Brgerinnen
und Brger sowie die Wirtschaft im Land
mit einer sprbaren Verbesserung der Ver-
kehrsinfrastruktur verbunden sein.
Nichtmotorisierter Verkehr und sonstige
nachhaltige Mobilittsangebote
Das Land will ein fahrradfreundliches Mo-
bilittsklima schaffen und zu einer opti-
mierten Fahrradinfrastruktur beitragen.
2524
art und eine groe Krankenversicherung
an.
Mit der Grndung der Arbeitsgemein-
schaft Fahrradfreundlicher Kommunen
in Baden-Wrttemberg e. V. (AGFK-BW)
hat das Land ein kommunales Netzwerk
fr die Belange des Radverkehrs initiiert.
Die Kompetenzen auf kommunaler Ebene,
die interkommunale Kooperation und die
Kooperation zwischen Land und Kommu-
nen sollen dadurch gestrkt werden. Das
Land untersttzt das kommunale Netz-
werk durch eine projektbezogene Frde-
rung sowie durch die Finanzierung der
Geschftsstelle.
Auch der Fugnger wird nicht vergessen.
Das Zufugehen soll als umweltfreund-
liche, f lchensparende, preiswerte und ge-
sundheitsfrdernde Fortbewegungsart ei-
ne hhere Aufmerksamkeit erhalten und
entsprechend seiner Bedeutung und sei-
nem Nutzen im Sinne einer nachhaltigen
Mobilitt gestrkt werden.
Sonstige nachhaltige Mobilittsangebote
Immer mehr Menschen verzichten auf ein
eigenes Auto, aber nicht auf die Flexibili-
tt des Autofahrens. Deshalb haben sich in
den letzten Jahren verschiedene neue Mo-
bilittsangebote fr eine gemeinschaftliche
Nutzung von Fahrzeugen wie Carsharing
(Autoteilen), Carpooling (Fahrgemein-
schaften), Car2go (spontanes Autoleihen)
neben herkmmlichen Mietwagensyste-
men etabliert.
Elektronisches Fahrgeldmanagement
Ziel ist eine landesweite Durchsetzung be-
nutzerfreundlicher, interoperabler elek-
tronischer Fahrausweise zur weiteren
Vereinfachung der Nutzung des PNV,
insbesondere im verbundbergreifenden
Verkehr.
Situation
In Baden-Wrttemberg wurden seit 2006
ergnzend zum bisherigen Schalter- und
Automatenangebot durch die Verkehrs-
verbnde schrittweise innovative elektro-
nische Fahrgeldmanagementsysteme ein-
gefhrt.
Dabei kommen derzeit drei Systeme zum
Einsatz:
ein An- und Abmeldesystem, bei dem
sich der Fahrgast beim Ein-, Aus- und
Umsteigen berhrungslos an- und wie-
der abmeldet (Check-in/Check-out),
ein Anmeldesystem, bei dem der Fahr-
gast zu Fahrtbeginn mit einer Chipkarte
einen Fahrschein zu einer bestimmten
Zielhaltestelle erwirbt,
ein Anmeldesystem, bei dem das Mo-
biltelefon den Fahrschein ersetzt.
Die zum Einsatz kommenden Medien
sind auch ber Verbundgrenzen hinweg
einsetzbar (interoperabel) und bieten
so dem Nutzer zustzliche Vorteile.
Soweit Investitionen in elektronische
Fahrgeldmanagementsysteme vom Land
finanziell untersttzt werden, wird die
Beachtung der Vorgaben des Verbandes
Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV)
zur Frderbedingung gemacht. Die ge-
meinsame Nutzung der VDV-Kernappli-
kat ion ermglicht eine einheit l iche
Schnittstelle der Vertriebssysteme. Damit
kann ein und dasselbe Medium trotz un-
terschiedlicher Tarife in mehreren Ver-
kehrsverbnden genutzt werden.
Auf der Grundlage von Fahrtendaten,
die durch das elektronische Fahrgeldma-
nagement gewonnen werden, kann die
Verkehrsplanung verbessert und die Ein-
nahmenaufteilung zwischen den Ver-
kehrsunternehmen fair und transparent
gestaltet werden. Den Bestimmungen
des Datenschutzes wird dabei uneinge-
schrnkt Rechnung getragen.
Brgerschaftliches Engagement im PNV
Brgerschaftliches Engagement soll den
PNV bedarfsgerecht ergnzen, ohne in
Konkurrenz zur gewerblichen Ttigkeit der
Verkehrsunternehmen zu treten.
Situation
Die Brgerinnen und Brger des Landes
setzen sich in vielfacher Form fr die Be-
lange des ffentlichen Personennahver-
kehrs ein. Das Engagement reicht von der
Mitgliedschaft in den Nahverkehrs- und
PNV-Kundenbeirten der Verkehrsver-
bnde bis zum Betrieb von Brgerbussen.
Beim Brgerbus fahren die Mitglieder
eines Trgervereins in der eigenen Gemein-
de oder in Teilorten einen eigenen Linien-
verkehr. Mit ehrenamtlichen Fahrern wird
nach einem Fahrplan ein dichtes innerrt-
liches Haltestellennetz bedient. Mehrere
Brgerbussysteme haben im Land bereits
den Betrieb aufgenommen, unter ande-
rem in Bad Krozingen, Salach und Ebers-
bach. Weitere Brgerbusinitiativen entste-
hen derzeit.
In den Nahverkehrs- und PNV-Kunden-
beirten knnen die ehrenamtlichen Mit-
glieder durch Anregungen, Vorschlge
und Kritik unmittelbar die Entwicklung
der PNV-Qualitt beeinf lussen. Sie bil-
den ein Forum, in dem die Vorstellungen
und Ideen der Fahrgste unmittelbar mit
den Verantwortlichen des PNV disku-
tiert werden knnen.
Umsetzungsplanung
Das Land wird die kreative Beteiligung eh-
renamtlich Ttiger im Bereich des ffent-
lichen Verkehrs weiter untersttzen. Das
ehrenamtliche Engagement soll sichtbar
gemacht, anerkannt und verstrkt werden.
Die Trgervereine von Brgerbussen kn-
nen im Rahmen der haushaltsrechtlichen
Mglichkeiten vom Land eine anteilige Fi-
nanzierungsbeihilfe bei der Beschaffung
notwendiger Fahrzeuge erhalten. Das Land
empfiehlt den Verkehrs- und Tarifverbn-
den, PNV-Kundenbeirte einzurichten,
sofern dies noch nicht erfolgt ist.
Binnenschifffahrt und Hfen
Die Hfen im Land sollen zu zentralen tri-
modalen Schnittstellen in Logistiknetz-
werken entwickelt werden. So soll das
Transportpotenzial der Binnenschifffahrt
besser genutzt und das Umschlagspotenzi-
al der Hfen optimal ausgeschpft werden.
Situation
Baden-Wrttemberg ist ber zehn Hfen
und zahlreiche private Anlegestellen an
die Binnenwasserstraen Rhein, Neckar
und Main angeschlossen. Die Hfen er-
fllen neben ihrer Grundfunktion als Ort
fr den Gterumschlag zwischen Strae,
Schiene und Binnenschiff auch zahlreiche
weitere Aufgaben auf dem Gebiet der logis-
tischen Dienst leistungen, wie zum Beispiel
Lagerung, Kommissionierung oder Kon-
fektionierung von Gtern. In den Hfen
siedeln zudem Industrieunternehmen an,
Der Radverkehrsanteil im Land soll weiter
gesteigert werden. berdies soll die Ver-
kehrssicherheit der Radfahrer stetig ver-
bessert werden.
Situation
Auf der Grundlage der Radwegekonzepti-
onen der Landkreise hat das Land in den
zurckliegenden Jahren wichtige Verbes-
serungen des Radwegenetzes in Baupro-
gramme des Landes und des Bundes aufge-
nommen und realisiert. Seit 1995 konnten
entlang von Bundesstraen ca. 165 Kilo-
meter und entlang von Landesstraen ca.
425 Kilometer Radwege gebaut und ent-
sprechend den Empfehlungen der For-
schungsgesellschaft fr Straen- und Ver-
kehrswesen einheitlich beschildert werden.
In Baden-Wrttemberg bestehen 17 touri-
stische Landesradfernwege. Von den ins-
gesamt ca. 4.300 Kilometern sind bislang
ca. 3.430 Kilometer (Stand Mai 2010) un-
ter Zugrundelegung des Standards der For-
schungsgesellschaft fr Straen- und Ver-
kehrswesen ausgeschildert.
Alb-Neckar-Radweg
Bodensee-Radweg
Donau-Radweg
Donau-Bodensee-Radweg
Heidelberg-Schwarzwald-Bodensee-
Radweg
Hohenlohe-Ostalb-Radweg
Hohenzollern-Radweg
Kocher-Jagst-Radweg
Kraichgau-Hohenlohe-Radweg
Neckar(tal)-Radweg
Odenwald-Madonnen-Radweg
Radweg Liebliches Taubertal
Rhein(tal)-Radweg
Schwbische Alb-Radweg
Schwarzwald-Radweg
Stromberg-Murrtal-Radweg
Veloroute Rhein
Seit dem Jahr 2009 verfgt das Land ber
eine Geschf tsstel le Umweltverbund
bei der Nahverkehrsgesellschaft Baden-
Wrttemberg mbH, die gemeinsam mit
dem Fahrradmanager des Landes die Um-
setzung der Handlungsempfehlungen des
Runden Tisches Radverkehr vorantreibt
und die Radverkehrsfrderung im Land
koordiniert. Mit der Internetplattform
FahrradLand Baden-Wrttemberg wur-
de der Informationsaustausch zwischen
den beteiligten Akteuren der Radverkehrs-
frderung in Baden-Wrttemberg opti-
miert.
Ein wesentlicher Baustein des Fahrradma-
nagements ist das 2009 gegrndete Lan-
desbndnis ProRad. Dabei handelt es sich
um ein hochrangig besetztes und auf Lan-
desebene agierendes Forum, das es sich zur
Aufgabe gemacht hat, den Fahrradverkehr
als Politikfeld zu etablieren und nachhal-
tig zu frdern. Dem Landesbndnis geh-
ren die Landtagsfraktionen, Ministerien,
die kommunalen Landesverbnde, die Ar-
beitsgemeinschaft der Regionalverbnde,
Interessensverbnde, PNV-Unterneh-
men, die Tourismus-Marketing GmbH Ba-
den-Wrttemberg, die Universitt Stuttg-
2726
Die KolibriCard war der Zu-
gangsschlssel hin zu mehr
Service und Fahrkomfort.
Das elektronische Ticke-
ting machte im Bereich des Einmal-
tickets Schluss mit Preisermittlung,
Geltungsbereichsbestimmung und
Kleingeldsuche an der Haltestelle und
ffnete den PNV schnell und nachhal-
tig fr weitere Kunden. Denn fr sie und
bestehende Kunden wurde das Bus- und
Bahnfahren einfacher, weil das intelli-
gente System alle Fahrtrouten kennt und
den Fahrpreis automatisch errechnet.
Ein hohes Gut knftiger Nutzungs-
mglichkeiten ist die Kompabilitt des
e)))-Ticket. Denn in absehbarer Zeit wird
der Fahrgast die KolibriCard des Kreis-
Verkehr Schwbisch Hall auch in anderen
Verbundgebieten einsetzen knnen. Die
Technik schafft die Voraussetzung: die Ko-
libriCard und die im Ostalbkreis genutzte
Ostalbmobil-Karte sind prozessgesteu-
erte, ISO-standardisierte RFID-Nutzerme-
dien fr den PNV, in denen innerhalb von
Verbnden aber auch verbundbergreifend
elektronische Fahrausweise abgebildet wer-
den knnen. Basis ist der Standard, der
durch die VDV Kernapplikation GmbH &
Co. KG, Kln, als bundesweiter Standard
festgelegt wurde.
Das aktive Nutzermedium ist aber auch in
der Lage, andere Applikationen abzubilden
- die nicht zwingend den Bereich des P-
NV betreffen mssen. Deshalb ist ein An-
trag auf Frderung eines Projektes durch
die KreisVerkehr Schwbisch Hall GmbH
gestellt worden(2009): hier geht es um die
Integration der Parkapplikation Schw-
bisch Hall auf Basis des Mifare-Standards
(einem Schreib- und Lesesystem auf 13,56
MHz Basis, hnlich LEGIC) auf das PV-
Nutzermedium KolibriCard Schwbisch
Hall nach VDV-KA-Standard.
Hinter diesem langen Titel verbirgt sich
schlicht eines: Nach Abschluss des Pro-
jektes und nach Aufspielen der Applika-
tion auf die KolibriCard knnen auf der
Grundlage der gleichen Chiptechnologie
verschiedene Nutzungsmglichkeiten an-
geboten werden: Parkhuser, Freizeitein-
richtungen, Schwimmbder, kulturelle
Einrichtungen - in einer zweiten Phase
kann dann der Einzelhandel mit einem
Bonussystem integriert werden und auch
Zugangsberechtigungen, Kantinenbe-
suche und -abrechnungen knnen ber
die KolibriCard gesteuert werden. Somit
ist diese Karte zum Einen der Schlssel zu
steigender Nutzung des PNV - aber auch
der Schlssel zu mehr Lebensqualitt, weil
Eine Karte fr alles das Leben doch recht
erleichtern wird.
KreisVerkehr Schwbisch Hall GmbH
Am Spitalbach 20
74523 Schwbisch Hall
Telefon: 07 91 / 970 10-0
Telefax: 07 91 / 970 10-50
www.kreisverkehr-sha.de
Zukunft wird bald Gegenwart:
Parken und einkaufen mit der Kolibri-Card
Die elektronische Karte...
... der Schlssel fr Auto, Bus & Bahn.
die nicht dem Logistikgewerbe zuzurech-
nen sind, was die Hfen zu wichtigen regi-
onalen Wirtschaftsfaktoren macht.
Verbesserung der Wahrnehmung
der Binnenschifffahrt
Leistung und Potenzial der Binnenschiff-
fahrt sollen strker in den Fokus von poli-
tisch Verantwortlichen in den Kommunen,
von Entscheidungstrgern in Wirtschaft
und Logistik sowie der Brger rcken.
Gleichzeitig sollen brokratische Hemm-
nisse fr die Binnenschifffahrt abgebaut
werden.
Situation
In der ffentlichkeit wird die Leistungs-
fhigkeit der Binnenschifffahrt in logisti-
scher und technologischer Hinsicht hufig
unterschtzt. Die Vorzge, die die Bin-