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Vorfahrt für Vernunft MobilitätsLand Baden-Württemberg

Mobilitätsland Baden-Württemberg

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Infoschrift

Text of Mobilitätsland Baden-Württemberg

  • Vorfahrt fr Vernunft

    MobilittsLand Baden-Wrttemberg

    Ich glaube an das Pferd.

    Das Automobil ist eine

    vorbergehende Erscheinung.

    (Wilhelm II., 18591941)

    Wir glauben auch an das Pferd.

    Porsche gratuliert zu 125 Jahren Automobil.

    mobilitat_210x297_Pferd.indd 1 01.04.2011 12:15:53 Uhr

    Mob

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    ttem

    berg

  • 3Inhaltsverzeichnis

    4 - 5

    6 - 8

    9 - 10

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    Winfried Hermann, Verkehrsminister des Landes Baden-Wrttemberg im Interview

    Mobilitt - Der Rohstoff fr die Erfahrung der Welt

    Klaus Sedelmeier: Der Bus ist hochflexibel verfgbar und spontan einsetzbar

    Der Mobilittsgast: Psychogramm mit Handlungsempfehlungen

    Die KolibriCard - soviel Technik braucht der Mensch

    Ticket Office beim KreisVerkehr

    Mobilsein heit: Alle Arbeitsfelder betrachten

    Parken und Einkaufen mit der Kolibri-Card

    Brger fahren fr Brger

    Zukunftsmobilitt

    PNV in Baden-Wrttemberg: Stark im Miteinander

    Busbranche erwartet Licht und Schatten fr 2011

    Der Bus ist Transportmittel Nummer 1 in Baden-Wrttemberg

    Infoveranstaltung zum Thema Hybridbusse des WBO

    Resolution zur Situation der Treibstoffkosten

    LVI e.V.: Mobilitt gestalten statt Verkehr behindern

    Ohne Lrm und Abgase

    Das Zeppelin-Museum in Friedrichshafen

    City Logistik: Die Quadratur des Kreises?

    15 Jahre Regionalisierung

    Die Kombination von Brennstoffzellen und Batterien

    Bernd Klingler: Ein neues Gesicht bei der NVBW

    Deutsches Zweirad- und NSU-Museum

    Falken Motorsports

    Marathon Elektromobilitt

    ImpressumVerlag und Herausgeber: PR Presseverlag Sd GmbH, Bahnhofstrae 7, 71034 BblingenFon: 07031/685 98-0, Fax: 07031/685 98-30, [email protected] www.bw-magazin.deGeschftsfhrung, Verlagsleitung: Peter BissingerChefredakteur/Redaktion: Reimut VogelAutoren: Reimut Vogel, Werner Graf, Klaus Zimmermann, Uwe Neumann, Ingrid Khnel, Hans-Andreas HoffmannArt Direction/Grafik: Sascha Stoll, Sabrina LombardoBildredaktion: Sascha Stoll, Reimut Vogel

    Anzeigenverkauf: Guido Alten Fon 07031/68598-16Nicole Wlfl Fon 07031/68598-15 Thomas Vogel Fon 07031/68598-21

    Bildquellen: fotolia.de, Amann Omnibus, Automuseum Engstingen, Brenner Plan, NSU Museum, Falken, Porsche, Daimler AG, E-Mobil, NVBW, Heidegger, WBO, Lukas Glser, Gevas, Bodensee-Oberschwaben Bahn, Schnauferclub, VWVG, Praxl, Fischer Reisen, Land Baden-Wrttemberg, Initiative Zukunftsmobilitt, Marquard, Auwrter, Avilog, Wirtschafts-

    region Stuttgart, Brennstoffzellen Alianz, Deutsche Bahn, RVL, Hauser, blic, Kreisverkehr Schwbisch Hall, Landesverkehrs-wacht, Heidelberger Solarschifffahrt, Vision Bus, BundesarchivAlle Verlags- und Nutzungsrechte liegen beim Verlag. Nachdruck redaktioneller Beitrge nur mit Genehmigung des Verlages. Alle Angaben ohne Gewhr. Fr unverlangte Einsendungen bernimmt der Verlag keine Haftung. Gltige Anzeigenpreisliste vom 01.01.2011 Schutzgebhr 3,80 1

    Druck: studiodruck Brndle, www.studiodruck.de

  • 54

    sind fr das alternative Denken bei der

    Wahl von Verkehrsmitteln ...

    MLBW: Das war ja auch bei der Grn-

    dung der Grnen einer der Impulse.

    W.H.: Zum Grndungstermin der Grnen

    in den 80 Jahren war der Hhepunkt der

    verbrauchsintensiven Automobilkonstruk-

    tionen. Kein Mensch dachte an die Umwelt

    und die Folgen ungezgelter Automobili-

    sierung mit umweltunfreundlichen Tech-

    niken, die wir heute sehen. Staus. Keine

    Katalysatoren, ungengendes PNV-An-

    gebot, eine Auto-dominierte Welt, das war

    der Status - und das war auf diesem Feld

    unsere Startposition. Jetzt entstand das

    Klischee Die Grnen fordern, alle mssen

    auf s Fahrrad. Und diesem Klischee sind

    bis heute viele Menschen verhaftet. Wir ha-

    ben in der Folge das Green-Car-Konzept

    im Bundestag eingebracht und haben eine

    Mobilittsstrategie in unserem Wahlpro-

    gramm festgeschrieben. Darin fordern wir,

    dass die zur Verfgung stehenden und ge-

    stellten Verkehrsmittel eine gesicherte

    Nachhaltigkeit haben mssen und sozial-

    vertrglich fr Umwelt und Gesellschaft

    zu sein haben. Ich war federfhrend daran

    beteiligt und darum sage ich: Das jetzige

    Verkehrskonzept ist nicht nachhaltig und

    damit nicht zweckmig. Es verbraucht -

    vor allem die Autos - zuviele unserer Res-

    sourcen.

    MLBW: Wir kommen also allein mit dem

    Ausbau der Technik nicht weiter - und

    brauchen ein rationales Verhltnis zur

    Mobilitt?

    W.H.: Richtig, wir mssen das Nutzungs-

    verhalten ndern. Es ist eine neue Mobi-

    littskultur notwendig. Die Gesellschaft

    muss die Verantwortung gegenber der

    Welt bernehmen und somit die Ver-

    kehrsmittel nach Zweck, Zeit und Ziel

    bei jedem Mobilittsanspruch verant-

    wortungsbewut whlen. Zu 80% geht

    das ohne Mhe. Natrlich mssen dann

    aber auch intelligente MobilittsCards zur

    Verfgung stehen. Und wir mssen weiter

    und konsequenter Informationsmedien

    wie zum Beispiel Smartphones zur Kom-

    munikation ber Apps heranziehen. Ich

    sehe das so: Der Mobilittsgast von mor-

    gen wird seinen Mobilittswunsch in ein

    Smartphone eingeben, Ziel, Zweck und

    Zeithorizont angeben - und dann wird er

    sehen, wie die optimale Verkehrsmittelzu-

    sammenstellung an diesem Tag, zu dieser

    Stunde aussieht. Vielleicht zu Fu oder mit

    dem Rad zum Bus, spter mit Car-to-go,

    dann mit Fahrrad, dann zu Fu. Vielleicht

    aber auch mit dem Auto, wenns ohne Staus

    gerade mal geht - dann aber mit einem

    PKW mit umweltfreundlichem Antrieb.

    MLBW: Die Verkehrsteilnehmer - Mittel

    und Nutzer - bekommen also bei Ihnen

    einen anderen Stellenwert?

    W.H.: Sie werden gleichberechtigt. Viel-

    leicht gibt es sogar einmal eine Grne

    Welle fr Fugnger. Frher verbannte

    man Fugnger: in Tunneln unter die

    Erde. Oder man lie sie an roten Ampeln

    endlos warten. In Tbingen haben wir Am-

    peln. die auf Knopfdruck sofort auf Grn

    schalten - aber ebenso schnell wieder auf

    Rot. Da f liet der Verkehr. Und die Innen-

    stadt sollte wieder und weiter zur fugn-

    gerfreundlichen Zone werden - das dient

    auch Handel und Gewerbe. Die Innenstadt

    soll zum Share Space werden - einer Begeg-

    nungszone - fr Menschen und Mobilitt

    aller Mittel. Heute sind die Autos zu domi-

    nant - sie verdrngen andere Verkehrsteil-

    nehmer, mehr Fairness ist gefordert.

    MLBW: Das setzt viel Wissen, Verstehen

    und Verstndnis voraus. Msste man

    nicht bereits in den Schulen mit einem

    Umdenken beginnen?

    W.H.: Sehr richtig. In der Grundschule

    muss - ich habe das mit der Kultusmini-

    sterin besprochen - der Verkehrsunterricht

    zur Mobilittserziehung gewandelt werden.

    Und zustzlich: wir mssen dafr sorgen ,

    dass Kinder wieder aktive Verkehrsteilneh-

    mer werden. Die Voraussetzung: sie ms-

    sen sicherer in die Schule mit dem Fahrrad

    fahren knnen. Sichere Fahrradwege, mit

    klugen Knotenpunkten, die zu Schulen

    fhren - das macht aus Kindern - heute

    nur noch transportierte Wesen - wieder

    quicklebendige mobile Lebewesen.

    MLBW: Sie waren Schullehrer und auch

    an der Volkshochschule ttig. Sollten die

    Fahrschulen in das Ausbildungskonzept

    mit einbezogen werden?

    W.H.: Auf jeden Fall - auch sie sollten zu

    Mobilittstrainern werden, die ihren Fahr-

    schlerinnen und Fahrschlern eine ko-

    logische Mobilittskultur beibringen.

    Und zustzlich: Wir mssen den PNV

    kundenfreundlicher machen - auch und

    gerade fr den PNV-unkundigen Au-

    tofahrer: Durch intelligente MobilCards,

    durch Systeme, die dem Mobilittsgast das

    Suchen nach Kleingeld, das Suchen nach

    einem Ziel ersparen, das meist nur durch

    eine unbekannte, weit entfernte Endstation

    definiert wird. Dazu braucht es leicht zu

    verstehende Fahrkartenautomaten.

    MLBW: Zusammenfassend gefragt:

    Mit Ihrer Mobilittsstrategie sehen Sie

    Chancen fr einen nachhaltigen, umwelt-

    freundlichen, gnstigen Verkehrsfluss?

    W.H.: Auf jeden Fall - Grn steht ja fr

    Vorfahrt - und mit den Grnen kommt die

    Vernunft dazu.

    MLBW: Herr Minister, wir danken Ihnen

    fr das Gesprch.

    Das Interview fand am 13. Mai 2011 statt,

    es wurde von Reimut Vogel gefhrt

    2010 Serfaus-Fiss-Ladis Information

    Auch als Grner wei ich, dass ich mit einemFahrrad nicht nach Amerika fliegen kannWinfried Hermann, Verkehrsminister des Landes Baden-Wrttemberg, ber den Pragmatismus in der Mobilitt.

    MobilittsLand Baden-Wrttemberg:

    Herr Hermann, die Grne Partei und die

    Mobilitt - wo liegen Gegenstze zu den

    Auffassungen der Automobilindustrie -

    wo gibts bereinstimmungen?

    Winfried Hermann: bereinstimmungen

    gibts im Ziel: Gnstig und schnell von A

    nach B zu kommen. In den Mitteln unter-

    scheiden wir uns von konventionellen Mei-

    nungen. Gnstig, in diese Vokabel mssen

    auch die Schden fr die Umwelt und fr die

    Gesundheit der Menschen miteinbezogen

    werden und damit auch die Kosten, um die

    Schden wiedergutzumachen.

    Darum verfolgt unsere Arbeit ein Ziel: Je-

    der Mensch sollte fr seinen ja stets indi-

    viduellen Mobilittsbedarf individuell das

    richtige Mittel suchen - gnstig, umwelt-

    gerecht, zielfhrend. Dadurch wird dem

    Auto berhaupt nicht geschadet - aber alle

    anderen Verkehrsmittel werden gestrkt,

    weil sie als Alternative ins Bewutsein ge-

    rckt werden.

    MLBW: Das setzt natrlich Wissen und

    Wollen voraus

    W.H.: Richtig. Wir haben dazu ein Leitbild

    entwickelt, das brigens in einem Kernsatz

    bereits von der Automobilindustrie ber-

    nommen wurde. Wir sagen: Die Zukunft

    des Autos ist grn. Oder das Auto hat keine

    Zukunft.

    Aber das reicht natrlich nicht.

    Es ist richtig, ber den Technologiewechsel

    nachzudenken - aber: auch die E-Mobilitt

    verbraucht Energie. Und wenn Sie heute

    auf den Ausfallstraen Stuttgarts unter-

    wegs sind, dann sehen Sie, was mit jeder

    Art Auto und damit mit jeder Art Antriebs-

    energie gemacht wird - dann ist das Modell

    Rennreiselimousine unterwegs.

    Was wir neben der umweltvertrglichen

    Energie brauchen ist dies:

    Eine neue Nutzungsform der fr die Mo-

    bilitt eingesetzten Mittel - eine kollektive

    Nutzung. Alle verfgbaren Mobilittsmit-

    tel haben ihre Vorteile - es geht also darum,

    diese Vorteile fr ein Mobilittsziel zu bn-

    deln - und nicht darum, die Nachteile eines

    einzelnen Mobilittsmittels nur fr sich in-

    dividuell und damit gegen die Umwelt und

    Gesellschaft einzusetzen.

    MLBW: Leben Sie das auch? Geht das

    berhaupt? Knnten Sie uns eine Route

    beschreiben?

    W.H.: Klar: meine eigene heute. Ich bin mit

    dem Bike zum Bahnhof gefahren. Mit dem

    Zug von Tbingen nach Stuttgart - am Stau

    vorbei. Dann mit der U-Bahn zum Ministe-

    rium. Und noch ein paar Schritte zu Fu.

    Wenn ich Auentermine habe - auerhalb

    Stuttgarts - dann nehme ich einen gut ver-

    dichteten Diesel - fr Fahrten in der Stadt

    whle ich ein Elektroauto. Das werde ich

    allen Ministerien empfehlen.

    In Berlin wars ganz einfach: Mit dem Fahrrad

    zum Bahnhof, dann mit dem Zug, dann zu

    Fu zum Fahrdienst des Ministeriums, wenn

    es Auentermine gab, spter wieder zum

    Bahnhof und nach Hause mit dem Fahrrad.

    MLBW: Sie sind also nicht gegen Auto

    und Flugzeug sondern fr eine intelli-

    gente Mobilitt?

    W.H.: Richtig. Es ist ein weitverbreiteter

    Irrtum, wir Grnen seien prinzipiell gegen

    Auto und Flugzeug, verdammten beides

    und wollten beides verbieten. Stimmt

    doch nicht. Wir Grnen wissen auch, dass

    man nicht mit dem Fahrrad nach Amerika

    f liegen kann. Nur - ohne Nachzudenken

    immer das Auto oder das Flugzeug zu neh-

    men, das halte ich fr falsch. Nehmen Sie

    Stuttgart - Frankfurt. Klar - Sie knnen

    f liegen. Schneller gehts aber mit dem Zug.

    Klar, Sie knnen Auto fahren - aber hren

    Sie mal die Staumeldungen. Da ist doch

    die Entscheidung schnell gefllt: Gnstig

    und schnell mit dem Zug von der Mitte der

    Stadt in die Mitte der Stadt. Die Grnen

    sind nicht gegen Auto oder Flugzeug - sie

    Winfried Hermann, Verkehrsminister des Landes Baden-Wrttemberg

  • 76

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    Der Blick zurck

    Weit zurck - vor 4000 Jahren - erfanden

    die Sumerer das Rad und dazu ein Fahr-

    zeug. Es war der Beginn des Austausches

    von Waren und Leistungen, der Beweg-

    lichkeit von Mensch und Tier. Und es war

    der Beginn der Arbeitsteilung.

    Waren bis zu diesem Zeitpunkt Men-

    schen auf ihre Orte fixiert, konnten sie

    sich nun ungehindert neue Lebensru-

    me suchen, konnten tauschen und sich

    austauschen. Der Beginn der Mobilitt

    ist auch gleichzeitig der Beginn der Aus-

    breitung von Wissen, Werkzeugen und

    Waren.

    Baden-Wrttemberg und die Mobilitt

    In kaum einem anderen Land ist eine funk-

    tionierende Mobilitt so wichtig wie in Ba-

    den-Wrttemberg.

    Die KMU zum einem - meist weit drau-

    en in kleinen Gemeinden - man denke an

    Hohenlohe und seine 26 Weltmarktfhrer -

    sind abhngig davon, Mitarbeiterinnen und

    Mitarbeiter zum Dienstbeginn pnktlich an

    Werkbank und Schreibtisch zu sehen.

    Und weil Baden-Wrttemberg nicht nur

    das klassische Land des Mittelstands ist,

    sondern auch ber einen sehr groen lnd-

    lichen Raum verfgt, muss auch dieser fr

    Schler, Arbeiter, Angestellte, Hausfrauen,

    Senioren in vernnftiger Art zu durchque-

    ren sein - schnell und einfach von A nach

    B und zurck - das ist die Aufgabe der Mo-

    bilitt.

    Leben ist Bewegung. Bewegung ist

    Mobilitt. Sagen Wissenschaftler.

    Was ist Leben? Das fragten Wis-

    senschaftler vor zwei Jahrzehnten

    auf einem Symposium. Eine einleuchtende,

    ganz einfache Antwort war: Leben ist Be-

    wegung.

    Mobilitt also ist ein wesentlicher, essenti-

    eller, existenzieller Faktor unseres Daseins

    - sie beherrscht Freizeit- und Arbeitswelt

    gleichermaen. Sie macht es mglich, dass

    Menschen, Unternehmen, Produkte, Dienst-

    leistungen zueinander finden. Baden-Wrt-

    temberg ist das klassische Land der Mobilitt.

    Beweist die Geschichte.

    Karl Freiherr von Drais erfand 1817 die ein-

    spurige Laufmaschine, den Vorlufer des

    Fahrrads.

    Die Groherzogliche Badische Staatseisen-

    bahn erffnete 1840 das erste Teilstck von

    Mannheim nach Heidelberg, Freiburg wird

    mit der Bahn bereits 1845 erreichbar.

    Carl Benz und Gottfried Daimler entwickel-

    ten 1886 das Automobil. 1888 erhob sich das

    erste motorgetriebene Luftschiff der Welt

    vom Hof der Daimlerschen Fabrik.

    Robert Bosch brachte seine Magnetzndung

    1902 zur Serienreife. Heinrich Lanz kons-

    truierte zu Beginn des 20. Jahrhunderts den

    ersten Traktor. Ferdinand Graf von Zeppelin

    plant 1898 den Bau seines ersten Zeppelins.

    Claudius Dornier entwickelte um 1920 mit

    dem Flugboot Wal das erste Groraum-

    Flugzeug der Welt. Vertaktung der Verkehre

    gehren in Baden-Wrttemberg zum klas-

    sischen Repertoire bester Verbindungen.

    Verkehrsverbnde achten seit Jahrzehnten

    darauf, dass sich Gesamtverkehr und indi-

    viduelle Nutzungen ergnzen. Baden-Wrt-

    temberg ist Heimat einer Best Practice der

    Datentechnik - also der Informations-Mobi-

    litt.

    Und weil auch Achtsamkeit und Frsorge fr

    die Gesundheit des Menschen im Verkehr zu

    bewusster Mobilitt gehren, gab es frher

    als woanders Verkehrsmentoren und Ver-

    kehrs-Unterricht fr Kinder in Schulen und

    Senioren-Unterricht, um sich im Straenver-

    kehr zu Recht zu finden.

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    Carl Benz

  • 98

    Der Bus ist hochflexibel verfgbar und spontan einsetzbarInterview mit Klaus Sedelmeier, Vorsitzender des Verbands Baden-Wrttembergischer Omnibusunternehmer e. V. (WBO)

    ML.: Herr Sedelmeier, Bahnen brauchen

    Schienen Busse haben Straen Frei-

    heit also fr Ort, Zeit und Route? Nher

    dran spricht das fr die guten Drhte zu

    den Landkreisen?

    Sedelmeier: Wenn wir uns unser Bundes-

    land einmal von oben anschauen, sehen

    wir eine abwechslungsreiche Naturland-

    schaft mit Bergen und Tlern, Flssen

    und Ebenen, Wldern und Wiesen. Abge-

    sehen vom Groraum Stuttgart eher viele

    lndliche Bereiche mit verstreut liegenden

    Stdtchen und Drfern. Grere Stdte

    und Ballungszentren sind mit der Schiene

    gut und schnell verbunden. Doch sobald

    man sich auf das flache Land begibt, ist

    der nchste Bahnhof oft weit. Das Schie-

    nennetz ist aus der Natur der Dinge starr,

    unflexibel und weitmaschig. Im Gegensatz

    dazu ist der Bus hochflexibel verfgbar und

    spontan einsetzbar. Auch groe Personen-

    strme knnen im Vergleich zu Schiene

    und Individualverkehr mit vergleichsweise

    geringem Aufwand bewltigt werden. Ein

    einziger Reisebus ersetzt statistisch ber

    30 Pkw, also einen kompletten Parkplatz

    voller Fahrzeuge. Mit durchschnittlich 0,7

    Litern Kraftstoff pro 100 Personenkilome-

    ter ist der Bus unschlagbar das kologisch

    sinnvollste Transportmittel.

    Der Bus ist deshalb die Nummer eins im

    PNV in Baden-Wrttemberg! Tag fr Tag

    sind deutlich mehr Menschen mit dem Bus

    unterwegs als mit Straen- oder Eisenbahn.

    Ohne den Bus ist in Baden-Wrttemberg

    kein funktionierender PNV mglich. Das

    wissen selbstverstndlich auch die Ver-

    antwortlichen in den Landkreisen. Daher

    haben wir traditionell einen guten Kon-

    takt und knnen schnell und individuell

    auf sich verndernde Faktoren reagieren.

    Alteingesessene private Busunternehmer

    fhren erfolgreich den PNV im ganzen

    Land durch. Jahrzehntelange Erfahrung

    und Kenntnis der lokalen Gegebenheiten

    machen die regionalen privaten Busunter-

    nehmen zu kompetenten und geschtzten

    Partnern bei den Auftraggebern.

    ML.: Wir bitten um ein wenig Geschichts-

    unterricht: Bereits 1898 [!!!] fuhr der ers-

    te Bus in Baden-Wrttemberg wo und

    wie ging die Erfolgsgeschichte weiter?

    Sedelmeier: Es waren private Unterneh-

    mer, die 1898 den mutigen Entschluss fass-

    ten, die 30 Kilometer lange, bergige Strecke

    zwischen Knzelsau und Bad Mergent-

    heim mit dem damals neuartigen und re-

    volutionren Transportmittel Omnibus zu

    befahren. Eine unglaubliche Entscheidung:

    Es gab weder die heutigen befestigten Stra-

    en, noch moderne Vier-Sterne-Reisebus-

    se. Man muss sich das bildlich vor Augen

    fhren: Da wurde an der Kutsche einfach

    das Pferd weggelassen und stattdessen ein

    damals noch unzuverlssiger Benzinmotor

    mit nicht einmal zehn PS eingebaut. Allein

    die technischen Schwierigkeiten waren

    anfangs so gro, dass dieser erste Versuch

    eines Omnibuslinienverkehrs nach einiger

    Zeit wieder eingestellt werden musste.

    Der WBO vertritt als Landesverband

    des Bundesverbandes Deutscher

    Omnibusunternehmer (bdo) die

    Interessen von rund 450 privaten

    Omnibusunternehmen in Baden-

    Wrttemberg.

    Der Verband wurde im Mai 1947 als

    Verband Wrttemberg-Badischer

    Omnibusunternehmer e.V. (WBO)

    gegrndet. Nach dem Zusammen-

    schluss mit den sdbadischen Unter-

    nehmern im Jahre 1976 nderte der

    Verein seinen Namen entsprechend,

    die traditionelle Kurzbezeichnung

    WBO blieb jedoch bestehen.

    Neben den mittelstndischen Omni-

    busunternehmern, die den Verband

    tragen, finden sich im WBO heute

    - als auerordentliche Mitglieder -

    auch ffentliche Verkehrsunterneh-

    men, Bushersteller und Dienstleister

    sowie Unternehmen und Organisati-

    onen der Touristik.

    Der WBO vertritt die gewerbepo-

    litischen Interessen des privaten

    Omnibusgewerbes. Er arbeitet auf

    gemeinntziger Grundlage und ver-

    folgt weder parteipolitische noch

    religise Zwecke. Er frdert die Fort-

    entwicklung des PNV wie auch des

    Freizeit- und touristischen Verkehrs

    mit Omnibussen, mit den Zielen

    der Kundenorientierung, der Wirt-

    schaftlichkeit und der Nachhaltig-

    keit. Vor diesem Hintergrund hlt

    der Verband Kontakt zu Politik, Ver-

    waltung und Wirtschaft, informiert

    seine Mitglieder ber Neuregelun-

    gen und veranstaltet regelmig

    Kongresse und Messen.

    IV und PNV. Statt IV oder PNV

    Zwei Wege bieten sich an:

    Der Individualverkehr (IV). Und der f-

    fentliche Personen- und Nahverkehr. Kos-

    ten, Umwelt, Zweck und Nutzen aber auch

    Auslastungen und Finanzierungen sind die

    Parameter. Es muss gesehen werden, dass

    der ffentliche Personen-Nahverkehr kein

    Geschenk ist, sondern ein Angebot.

    Wird er genutzt, tut er allen wohl - von

    Budget bis Umwelt. Wird er nicht genutzt,

    sind die Kosten nicht zu schultern.

    Unsere Gesch+sfelder:

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    In der Entwicklung des PNV und des Busverkehrs allgemein, spielte die

    Familie Auwrter und das Erfolgsmodell NEOPLAN eine gewaltige Rolle.

    Klaus Sedelmeier (Foto: WBO)

  • 1110

    Sicher es ist noch Zukunft. Aber

    in Baden-Wrttemberg ist bereits

    Stuttgart als: Modellregionen

    Nachhaltiger Mobilitt ausge-

    rufen worden. Und damit wird Baden-

    Wrttemberg in Zukunft ein Land, in

    dem die Brgerinnen und Brger ganz

    bewusst die angebotene Mobilitt nut-

    zen knnen. Denn es geht ja nicht allein

    um den PNV. Es geht vielmehr um den

    Fahrgast selbst und seine Akzeptanz aller

    angebotenen Verkehrsmittel individu-

    ell und ffentlich. Und schlielich geht

    es um das Wissen des Einzelnen dar-

    ber, was seine Entscheidung als Fahrgast

    eines Mobilittsangebotes bewirkt: fr

    ihn selbst, fr Zweck, Ziel und Zeit und

    fr die Umwelt.

    Es bedeutet fr die Verkehrsplaner, sich

    auf die Strken, Schwchen, Finanzen fr

    das Morgen und den Status quo verkehr-

    licher Angebote einzustellen. Es bedeutet

    fr die Betriebe, ob privat, ob Landes- oder

    Bundesnah ein Umdenken. Nicht mehr

    jedes Verkehrsmittel individuell oder

    ffentlich sollte am Ende des Tages fr

    sich (und damit unausgesprochen gegen

    die verkehrlichen Alternativen) werben

    sondern jedes Verkehrsunternehmen,

    jedes Unternehmen, das fr verkehrliche

    Infrastruktur ttig ist, sollte den poten-

    tiellen Fahrgast zu der berlegung auf-

    rufen, ob Ziel, Zweck und Zeit seiner

    Verkehrsmittelwahl entsprechen.

    Ganz bewusst wird hier also der Vorteil, der

    Gewinn in der Schlacht um den Fahrgast

    des einzelnen Unternehmens zurck zu

    nehmen sein zu Gunsten einer Werbung

    der klugen Mobilitt. Und es ist durchaus

    denk und planbar, dass sttzende Mittel

    nicht generell Verkehrsunternehmen zuflie-

    en, sondern die gesamten Mglichkeiten

    als Ganzes zu betrachten sind, um dann

    pro Verkehrsgebiet in Technik, Weg und

    Entscheidungswissen des Mobilittsgastes

    zu investieren.

    Diese Gesamtschau ist fr den Nutzer

    als tgliche Entscheidungshilfe zu errei-

    chen. Kein Mensch wird mit einem

    Kleiderschrank in den PNV wollen. Kein

    Mensch wird einen Stundentakt und zwei-

    maliges Umsteigen auf 50 Kilometer als

    Empfehlung fr den PNV werten.

    Aber viele wrden sicher einsteigen in Bus

    und Bahn, wrden Parkgebhren sparen

    wenn sie ja was? Dass die Strecke mit

    Bus und/oder Bahn befahrbar ist, wei der

    potenzielle Nutzer. Warum nimmt er sein

    Auto? Kauft er ein? Fhrt er spter weiter?

    Geniet er sein Sozialprestige?

    Der MobilittsgastPsychogramm mit Handlungsempfehlungen

    Im Gegensatz zum lndlichen Umfeld war

    die Infrastruktur in greren Stdten fr

    den Omnibus bei weitem besser. Schon zehn

    Jahre nach diesen ersten Anfngen revoluti-

    onierten Benz in Mannheim und Daimler

    in Stuttgart das innerstdtische Verkehrs-

    wesen. Nachdem sich whrend der indus-

    triellen Revolution schnell gezeigt hat, dass

    Entwicklung und Fortschritt nur dort statt-

    fand, wo auch Personen- und Gterverkehr

    in groem Umfang mglich war, nmlich

    entlang der Eisenbahnlinien, gleichzeitig

    aber weder Geld noch Mglichkeit vorhan-

    den war, groe Landstriche, an denen die

    Eisenbahn buchstblich vorbeifuhr, an die

    Schiene anzubinden, musste eine andere

    Lsung her. Hier konnte der Omnibus sei-

    ne Vorteile voll ausspielen: Omnibuslinien

    konnten quasi ber Nacht und ohne groen

    Aufwand eingerichtet werden. Gleichzeitig

    bedeutete die Initiative der privaten Om-

    nibusunternehmer eine enorme Entlastung

    der Staatskasse, trugen doch diese die volle

    finanzielle und materielle Verantwortung.

    Dies erkannte die Obrigkeit und machte

    sich die Entwicklung zu Nutze.

    Um 1900 brach ein regelrechtes Automo-

    bilfieber los. Eine Omnibuslinie nach der

    anderen wurde beantragt und eingerichtet.

    1913 gab es bereits 41 private sowie 12 staat-

    liche Omnibuslinien in Wrttemberg. Ne-

    ben dem Linienverkehr entstand eine ganz

    neue Freizeitbeschftigung fr die Bevlke-

    rung: Lustfahrten fr Gesellschaften wur-

    den angeboten der Gelegenheitsverkehr

    war geboren.

    Die beiden Weltkriege und die Nachkriegs-

    zeiten waren auch fr die Omnibusunter-

    nehmer Zeiten allergrten Mangels. Ohne

    Fahrzeuge, ohne Reifen und Treibstoff war

    an geregelte Linienverkehre, geschweige

    denn Gelegenheitsverkehre nicht zu den-

    ken. Erst mit dem Wirtschaftswunder der

    fnfziger Jahre kam wieder richtig Schwung

    in die Busbranche. Die Deutschen entdeck-

    ten das Reisen und der Bus war bis weit in

    die sechziger, siebziger Jahre das Transport-

    mittel der Zeit. Erst mit der heutigen enorm

    hohen privaten Pkw-Dichte vernderte sich

    das Verkehrsverhalten der Bundesbrger.

    Ein Umdenken zurck zum gnstigen und

    umweltschonenden Omnibus knnte jetzt

    durch die Rohstoffverknappung bei fossilen

    Brennstoffen und die enorm gestiegenen

    Kraftstoffpreise stattfinden. Auch der Bus

    hlt Schritt mit der technischen Entwick-

    lung, ich denke nur an Hybridbusse, die bis-

    lang verlorene Bremsenergie in elektrische

    Energie zurckverwandeln. Aber auch so ist

    und bleibt der Bus DAS umweltfreundlichs-

    te und flexibelste Transportmittel fr die

    Bevlkerung.

    ML: Busse haben die Mglichkeit zu einer

    hohen Flexibilitt Wie bereiten sich Bus-

    unternehmen auf ihre Aufgabenstruktu-

    ren vor nehmen Sie das Beispiel Sch-

    lerverkehre

    Sedelmeier: Diese Flexibilitt ist unser gro-

    es Plus: Die Bahn fhrt vorbei, das Flug-

    zeug fliegt darber hinweg der Bus bringt

    Sie hin! lautete folgerichtig das Motto

    unserer Veranstaltung auf der CMT 2010,

    Europas grter Publikumsmesse fr Frei-

    zeit und Touristik. Diese Flexibilitt bringt

    aber ein enormes Ma an Infrastruktur mit

    sich. Jede einzelne Fahrt eines Busses muss

    organisiert sein: Vom betankten und gerei-

    nigten Fahrzeug, ber Sicherheitschecks bis

    zur Personalplanung der Fahrer muss alles

    durchdacht sein und letztendlich auch in

    einem vernnftigen Preis-Leistungs-Ver-

    hltnis stehen.

    Bei den Schlerverkehren stehen wir mo-

    mentan vor der fr alle spannenden Situa-

    tion der Umstellung vieler Haupt- und Re-

    alschulen auf Werkrealschulen. Wie sich da

    die Schlerstrme entwickeln werden, muss

    die Praxis zeigen. Erste Erfahrungen zeigen

    allerdings, dass nicht immer die einfachste

    Lsung die Beste ist und so manche Fehl-

    planung kam tatschlich erst bei der Umset-

    zung ans Licht. Hier mssen auf Augenhhe

    diejenigen gemeinsam handeln, die damit

    die grte Erfahrung haben, die Schulen,

    die Aufgabentrger und die ausfhrenden

    Omnibusunternehmer. Nur so kann eine

    vernnftig durchfhrbare und bezahlbare

    Schlerbefrderung auf den Weg gebracht

    werden.

    ML: Im Gegensatz zur Bahn sind die Bus-

    unternehmen bester Mittelstand, meist

    Familienunternehmen, die Arbeitsplt-

    ze schaffen und die durch Flexibilitt fr

    wichtige Logistikaufgaben zustndig sind.

    Wie ist die Zusammenarbeit zwischen

    Schiene und Bus?

    Sedelmeier: Der Bus ist das Mittel der

    Wahl, wenn es darum geht, Personen im

    lndlichen Raum in die Zentren zu brin-

    gen oder in Stdten fein zu verteilen. Auch

    als Zubringer zur Schiene spielt der Bus

    eine herausragende Rolle. Jedes der bei-

    den Transportmittel hat seine ganz eige-

    nen Vorzge und Vorteile. Die Bahn ist

    auf Langstrecken zwar schneller als der

    Bus, dieser ist aber kostengnstiger und

    umweltfreundlicher. Allerdings hat die Ge-

    schftsidee DeinBus.de junger Studenten

    aus Friedrichshafen, erst seit kurzem auch

    gerichtlich abgesegnet, gezeigt, dass auch

    im Fernverkehr auf der Strae ein Bedarf

    besteht. Im Gelegenheitsverkehr konnte

    man schon immer einen Bus fr sich mie-

    ten, neu sind hier nun die Koordination

    der Einzelanfragen und das Anbieten von

    Langstreckenbusverbindungen parallel

    zu bestehenden Bahnverbindungen. Hier

    wird sich in den kommenden Jahren buch-

    stblich noch so manches bewegen.

    ML: Immer mehr Fahrgste nutzen Bus

    und Bahn der deutsche PNV ist eine

    Erfolgsgeschichte, berichten die Medi-

    en auf der Basis der vorgelegten Zahlen.

    Welchen Anteil haben hier die Busse?

    Sedelmeier: Der Bus ist unbestritten die

    Nummer eins im PNV im Land, sowohl

    nach befrderten Personen als auch nach

    gefahrenen Kilometern. Die Vorteile der

    Schiene liegen im Fernverkehr auf der

    Hand. Im Kurz- und Mittelstreckenbereich

    bis 50 Kilometer, was ja genau den ffent-

    lichen Personen-nah-verkehr bezeichnet,

    sehe ich die Vorteile beim Bus: Flexibilitt

    in Uhrzeit und Fahrtstrecke, Kostenfak-

    toren und Umweltbilanz, alles spricht fr

    den Bus. Interessant ist dabei eine fr uns

    erstaunliche, aber erfreuliche Entwicklung:

    Fr jngere und Menschen mittleren Al-

    ters heit insbesondere in Ballungszentren

    die Frage nicht mehr: eigenes Auto ODER

    Bus sondern eigenes Auto UND Bus!

    Viele Menschen, und es werden immer

    mehr, whlen ihr Transportmittel je nach

    Bedarf. Wenn ich zur Arbeit muss, nehme

    ich den Bus, kaufe ich eine Waschmaschi-

    ne, nehme ich das Auto. Hier liegt sicher

    auch ein Trend der Zukunft: Alternativen

    in der Mobilitt je nach Bedarf whlen.

  • 1312

    Die Lage des Klimas, die Situationen von

    Zeit, Zweck, Ziel. Die Alternativen und ihre

    Vorzge.

    An dieser Stelle geben wir Prof. Dr. Dr.

    Manfred Spitzer* das Wort. Er schreibt in

    seinem Buch: Lernen, Gehirnforschung

    und die Schule des Lernens:

    Unsere Idee war dabei, herauszufinden, ob

    sich die sptere Erinnerungsleistung fr neu-

    trale Wrter unterscheidet, je nachdem, ob

    diese Wrter in einem positiven, negativen

    oder neutralen Gefhlszusammenhang ein-

    gespeichert werden und ob hierfr unter-

    schiedliche Hirnregionen zustndig sind.

    Wir konnten nachweisen, dass der emoti-

    onale Kontext, in den die Einspeicherung

    der Wrter geschieht, einen modellierten

    Einfluss auf die sptere Erinnerungsleistung

    hat.

    Es sind man sieht es und kann es wohl

    glauben nicht allein Bequemlichkeit,

    Unwissen oder Gedankenlosigkeit, sondern

    es ist vielfach der emotionale und kognitive

    Stress, den jede Entscheidung hervorruft.

    Emotion und Kognition, also Gefhl

    und Denken, sind die zu betrachten-

    den Entscheidungsaktivatoren. Dadurch

    wird die Aufgabenverteilung klar: Die

    Verkehrsmittel-Werbung muss den Part der

    emotionellen Besetzung bernehmen das

    zustzliche Konzept der Entscheidung setzt

    auf Kognition, auf Denken.

    So werden Entscheidungen frei von

    Vorurteilen und frei(er ) von Stress gefllt.

    Die Auswahl wird weil alle Alternativen

    positiv besetzt sind nach dem jeweilig

    gelernten Nutzen (Zeit, Ziel, Zweck) vor-

    genommen.

    Vor dem Hintergrund und auf dem

    Fundament von emotionalen Werten

    (Auto = Freiheit/PNV = soziale

    Kontakte/Fahrrad/= Gesundheit, usw.)

    mssten die technischen Informationen

    (Geld, Umwelt-Faktoren wie Verbrauch,

    Stresswerte, Mae und Gren) in die

    Entscheidungskampagne gestreckt wer-

    den. Emotion plus Kognition fhren

    zu neuen Entscheider-Qualitten beim

    Mobilittsnutzer.

    Natrlich ist das alles Zukunftsmusik, zu viel

    msste sich in den strategischen Planungen

    ndern, zu eng mssten die Verkehrsanbieter

    zusammenrcken, zu vernetzt mssten die

    Anbieter verkehrlicher Infrastrukturen pla-

    nen. Und zu nutzungsorientierter und

    fairer mssten Finanzmittel vergeben

    werden. Und doch: Baden-Wrttemberg

    plant einen Anfang: Das Land plant die

    Nachhaltig mobile Region Stuttgart

    ...es gibt Gegenden,in denen man uns wirklich nicht braucht...

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    berall dort aber, wo es um ,

    und geht,knnen Sie auf uns bauen!

    Mobilittinnovative Verkehrsplanung, Objektplanung

    Straenmanagement

    Alles Entscheidungsgrnde. Nur eines

    fehlt in aller Regel: Der Gedanke an die

    Alternativen. Die fallen den Menschen nur in

    Notlagen ein: Auto kaputt, zu klein. Neu im

    Entscheidungskatalog: Umwelt-Schonung.

    Wie kann man den Menschen zum Denken in

    Alternativen erziehen, strategisch das Mittel

    fr den jeweiligen Zweck, das jeweilige Ziel,

    die zur Verfgung stehende Zeit zu betrach-

    ten. Sich als Diplom-Mobilisten zu sehen.

    Hier knnen wir auf bekannte Fakten

    zurckgreifen, die allerdings bisher so

    nicht eingesetzt wurden. CRM Customer

    Relation Ship Management. Hier msste

    nehmen wir das St. Galler Modell fr pro-

    zesszentrierte CRM der potentielle Nutzer

    aus den teilnehmenden Unternehmen, aus

    Marktbeobachtungen, aus Produktauswahl

    seine Strategie wissen wollen, befolgen kn-

    nen, umsetzen.*

    Dazu knnte die Profilierungsmethodik

    von Prof. Thomas Rudolph* die-

    nen, die dem Kunden entlang einer

    Wertschpfungskette seine sozialen Ziele

    entwickelt. Von persnlicher Entwicklung-

    durch seine Wahl (Zeit zum Lesen, Zeit zum

    Schauen und Entdecken, Mue, kein Stress),

    ber soziale Integration (Gesprche), bis

    zum Umweltschutz.

    Und sicher sollte an die klugen Gedanken

    von Ralf R. Strupat* erinnert werden, die er

    in seinem Buch Das bunte Ei niederlegt,

    mit dem sofort verstndlichem Untertitel:

    Mit Kundenbegeisterung gewinnen Denn

    wir mssen den Diplom-Mobilisten in

    Zukunft sowohl fr die Mobilittsart als

    auch fr seine eigene Entscheidungsqualitt

    und sein eigenes Entscheidungsbewusstsein

    begeistern.

    Denn wohl bemerkt: hier handelt es sich

    nicht um erstaunliche Leistungen einzelner

    Verkehrsunternehmen sondern um die

    Durchsetzung des Gedankens: Wie schaf-

    fen wir es gemeinsam, in den Menschen

    Wissen und Freude an der Entscheidung

    auf Basis dieses Wissen zu implementie-

    ren, wenn es um die tgliche berlegte

    Nutzung von verschiedenenartigsten Mo-

    bilittsangeboten handelt?

    Von zu Fu gehen (Der krzeste Weg

    zur Gesundheit von Mensch und Natur

    ist der Fuweg, Dr. Gerhard Khler,

    Stuttgart), ber Fahrrder, e-bikes, konven-

    tionelle Autos, E-Auto, Bus, Bahn, Schiff,

    Flugzeug und die zustzlichen differen-

    zierten Angebote wie Rufbus, Brger-Bus

    usw) reicht die Palette.

    Beim Wissen um die Angebotspalette fngt

    es an. Beim Signalisieren der Angebote

    an den potenziellen Nutzer und dessen

    Entscheidungswollen und- wirken hrt es

    auf. Erkenne die Lage hatte Gottfried

    Benn in einem Brief an seinen Verleger

    geschrieben. Das muss der Aufruf sein:

    Allgemeiner Schnauferl-Club e.V.(ASC) gegrndet 1900

    Oldtimer-Rennen- und Rallyes aktiv vertreten, sie besitzen Museen, engagieren sich politisch und pflegen auch gesellschaftliche Events.

    Der ASC freut sich ber neue und engagierte Oldtimer-Freunde. In einem der 14 Landesgrup-pen knnen Sie als Gast an einem Clubabend teilnehmen und den Allgemeinen Schnauferl-Club kennenlernen. Ein Kontakt kann ber unsere Geschftsstelle stattfinden:

    Allgemeiner Schnauferl-Club e.V. c/o Motor Presse Stuttgart Leuschnerstrae 1D-70174 Stuttgart

    oder ber www.asc-schnauferlclub.com

    D en Fortschritt der Vergangenheit zu bewah-ren ist seit nunmehr 110 Jahren die Aufgabe des Allgemenen Schnauferl-Club. Was wir heute automobile Vergangenheit nennen, war auch einmal automobile Gegenwart. Als der ASC am 25. Mai 1900 von in die Zukunft blicken-den Individualisten gegrndet wurde, war das Auto erst wenige Jahre zuvor erfunden wor-den. Und keiner der Grnder damals konnte auch nur annhernd die unglaubliche Ent-wicklung und Geschichte des Automobils und damit der Mobilitt vorausahnen.

    Der Allgemeine Schnauferl-Club, der heute aus 14 Landesgruppen in Deutschland besteht und ber 1400 Mitglieder hat, bietet eine groe Bandbreite an Veranstaltungen und hat sich auch der Mobilitt mit all seinen Facetten ver-schrieben. Mitglieder des ASC sind weltweit auf

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  • 1514

    die Initiativen auch ber die Grenzen der

    Region hinweg transparent zu gestalten,

    ist die Entwicklung eines Leitbildes erfor-

    derlich.

    Ganz bewusst soll sich das Leitbild nicht nur

    auf Mobilitt im engeren Sinne erstrecken,

    sondern vielmehr diese in Zusammenhang

    mit Leben und Arbeiten in der Region

    Stuttgart stellen. Leben, Arbeiten und

    Mobilitt soll im Leitbild Nachhaltige

    Region Stuttgart integriert gedacht und

    ganzheitlich entwickelt werden.

    Das Leitbild wird fr das Gesamtprojekt

    mit all seinen Arbeitspakten richtungs-

    weisend sein. Seine Entwicklung wird

    sich in fnf Phasen gliedern: Aufbauend

    auf den themenbezogenen Strken und

    Potenziale der Region werden verschiedene

    Zukunftsszenarien fr eine Nachhaltige

    Region Stuttgart entwickelt und hinsicht-

    lich ihrer Leitfunktion evaluiert. In der

    anschlieenden Gestaltungsphase wird

    das eigentliche Leitbild mit Leitslogan,

    Leitmotiven und Leitstzen entwickelt. Im

    Strategietransfer werden dann die not-

    wendigen Schritte und Manahmen in

    Form einer Handlungsroadmap fr alle

    Anspruchsgruppen ausgearbeitet.

    Dann folgt die Umsetzungsphase, die ein

    bergreifendes Kommunikationskonzept

    mit entsprechendem Projektmanagement

    adressiert.

    Eine langfristig und breit angelegte

    Zieldefinition schliet dabei den zuknf-

    tigen Umgang mit Themen wie Energie,

    Ressourcen, Kommunikation, Gesellschaft,

    Umwelt, Gesundheit und Sicherheit und

    deren Potenziale in einer Nachhaltigen

    Region Stuttgart ein.

    Der Leitbildprozess wird zudem dialogori-

    entiert angelegt sein, also die verschiedenen

    Akteure und die ffentlichkeit einbeziehen.

    Projektverantwortung:

    Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Dieter Spath,

    Fraunhofer-Institut fr Arbeitswirtschaft

    und Organisation IAO, Stuttgart

    InnovativeBrgerbeteiligungsprozesseBrgerbeteiligung ist angebracht und

    erwnscht, wenn weitreichende n-

    derungen des Umfeldes und hoher Le-

    gitimationsdruck zusammenfallen.

    Das gilt fr die Stadtplanung ebenso wie fr

    die Verkehrsplanung.

    In dem Projekt Modellregion fr eine

    Nachhaltige Mobilitt werden Mobilitts-

    fragen im Gesamtkontext von Leben und

    Arbeiten in der Region Stuttgart beleuchtet.

    Hier sollen Brgerinnen und Brger mit-

    entwickeln und mitentscheiden. Die

    Beteiligungsmglichkeiten sind vielfltig.

    Denkbar sind Brgerprojekte, Runde Tische,

    Modell Zukunftswerkstatt, Brgerforen,

    Online-Partizipation, Brgertelefone,

    Ombudspersonen, Anhrungen, Planspiele,

    Projektchecks, Interviews, Umfragen,

    Printmedien, Ausstellungen und webbasier-

    te Medienarbeit.

    Automeseum Engstingen

    Kleinengstinger Str. 272829 Engstingen

    Telefon: 07129 - 73 87

    Auskunft undAnmeldung von Gruppenausserhalb der ffnungszeiten:Telefon: 07129 - 93 99 34

    ffnungszeiten:

    von Karfreitag bis Ende OktoberSamstags und Sonntagsvon 10 - 17 Uhr

    sowie zustzlich in den Schulferien (BaW)Dienstag - Sonntagvon 10 -17 Uhr

    oldtimertreffen(Roller und Kleinwagen)

    3. Oktober

    Eine Zeitreise auf 1200 qm

    Engstingen

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    Stuttgart

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    Trochtelfingen

    Zwiefalten

    Sigmaringen

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    A81Merklingen

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    312

    312312

    Zustzliche Informationen und Preise entnehmen Sie bitte unserer Internetseite:www.automuseum-engstingen.de

    Gestaltung / Fotos: Fabian Ritter (www.artefaktum-werbetechnik.de)

    Stuttgart ist schon heute

    Modellregion der Elektromobilitt.

    Darber hinaus werden neue

    Projekte zur intelligenten Steuerung

    des Verkehrs gestartet und die Vernetzung

    der Verkehrstrger weiter verbessert.

    Das Gutachten Technologien, Tftler und

    Talente - Wirtschaftliche und technolo-

    gische Perspektiven der baden-wrttem-

    bergischen Landespolitik bis 2020, das

    McKinsey und das IAW in Tbingen im

    Sommer 2010 erarbeitet hatten, zeigt unter

    anderem auf, dass in den kommenden

    Jahren im Bereich Nachhaltige Mobilitt

    ein berdurchschnittliches, dauerhaftes

    Wachstumspotenzial zu erwarten ist.

    Entwicklung zu einer

    nachhaltigen Region Stuttgart

    Dabei sollen nicht einfach die bisherigen

    Vorstellungen von Mobilitt in die Zukunft

    projiziert werden. Stattdessen muss

    Mobilitt in neuen Bildern gedacht werden,

    die neben der reinen Mobilitt Aspekte wie

    Arbeiten und Leben in einer die Menschen

    ansprechenden Stadtumgebung umfassen.

    Die nachhaltige Entwicklung von Mobilitt

    hat dabei auch Anknpfungspunkte beim

    Klimaschutz, bei der Stadtentwicklung oder

    dem demografischen Wandel.

    Als langfristiges Ziel wird gemeinsam mit

    den Beteiligten aus den Kommunen, der

    Region, der Wirtschaft, der Wissenschaft,

    der Verbnde und den Brgerinnen und

    Brgern ein Leitbild entwickelt, das als

    Grundlage fr Projekte wie zum Beispiel die

    Erprobung neuer Geschftsmodelle, elek-

    tromobiler Stadtquartiere, einer Eco-City

    oder einer Smart-City und als Modell fr

    andere Regionen dienen kann.

    Um allerdings auch kurzfristig sichtbar zu

    machen, dass die Modellregion aktiv ist,

    wird bereits jetzt mit ersten Teilprojekten

    im Verkehrsbereich gestartet, ohne die vor-

    genannte Zielsetzung aus den Augen zu

    verlieren.

    Die bisher aufgerufenen Themenfelder

    sind aber nicht abschlieend. Stattdessen

    sind Interessierte eingeladen, sich an den

    Projekten zu beteiligen und auch weitere

    Arbeitspakete zu entwerfen. So wird sich die

    Modellregion stetig weiterentwickeln.

    Projekte

    Leitbild NachhaltigeRegion StuttgartUm dem Projekt Modellregion fr eine

    Nachhaltige Mobilitt eine Vision und

    strategische Richtung zu geben, die Qualitt

    ergriffener Manahmen im Prozess sowie

    den Stand der Entwicklung insgesamt

    immer wieder beurteilen zu knnen und

    Wo haben wir in diesem Bild 66 Autofahrer versteckt?Wo haben wir in diesem Bild 66 Autofahrer versteckt?B

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    Nachhaltig mobile Region Stuttgart

  • 1716

    der Karte farblich dargestellt (grn=freier

    Verkehr, gelb=stockender Verkehr, rot=Stau).

    Die Daten ber den aktuellen Verkehrsfluss

    sind auerdem eine Voraussetzung, um eine

    intermodale Reiseauskunft in Echtzeit anbie-

    ten zu knnen (siehe Projekt Intermodale

    Reisekette).

    Seit Mai 2009 gibt es zum Beispiel mit

    den Webcams an Autobahnen ein attrak-

    tives Verkehrsinformationsangebot. Diese

    Bilder erlauben es, sich jederzeit online

    einen schnellen berblick ber die aktuelle

    Verkehrssituation zu verschaffen.

    Die geplante Information ber die aktuelle

    Verkehrslage im regionalen Straennetz auf

    einer bersichtskarte wird dieses Angebot

    auch im nachgeordneten Straennetz

    ergnzen.

    Die vorhandenen Daten aus dem kommu-

    nalen Netz der Stadt Stuttgart sollen in einer

    gemeinsamen Darstellung der Verkehrslage

    des regionalen Straennetzes integriert wer-

    den. Es ist beabsichtigt, die Informationen

    zum Verkehrsfluss ber sogenannte

    Floating Car Daten zu beschaffen.

    Projektverantwortung:

    Jrg Steinhilber, Ministerium fr Umwelt,

    Naturschutz und Verkehr Baden-Wrt-

    temberg

    Marktplatz Umweltfreundliche MobilittssystemeDie kreative Gestaltung einer nach-

    haltigen Mobilitt im urbanen Raum zielt

    zum Ersten auf eine sozialvertrgliche

    Mobilitt: z.B. muss allen Bevlke-

    rungsgruppen die Teilhabe am ffentli-

    chen Nahverkehr ermglicht werden, der

    demografische Wandel muss auch bei

    der Mobilitt gestaltet werden und die

    Sicherheit im Straenverkehr ist zu erh-

    hen. Zum Zweiten geht es um eine umwelt-

    freundliche Mobilitt: die Verkehrsstrme

    sind etwa durch integrierte Stadt- und

    Verkehrsplanung zu minimieren, der nicht

    motorisierte und ffentliche Transport ist

    zu frdern und der Treibstoffverbrauch und

    Emissionen sind zu reduzieren. Schlielich

    geht es um wirtschaftsfrdernde Mobilitt,

    um die Schaffung von attraktiven und

    leistungsfhigen Verkehrssystemen, bei-

    spielsweise die reibungslose Mobilitt

    von Menschen und Gtern und effiziente

    Institutionen der Verkehrssteuerung.

    Darber hinaus mssen Netzwerke weiter-

    entwickelt werden, auf lokaler, regionaler

    und internationaler Ebene. Schlielich geht

    es darum, beim Ausbau einer nachhaltigen

    urbanen Mobilitt die Brger mitzuneh-

    men und sie ber die Chancen knftiger

    Mobilitt zu informieren (siehe Projekt

    Innovative Brgerbeteiligungsprozesse).

    Der Bedarf an Alternativen zur indivi-

    duellen Motorisierung wchst. Teilweise

    haben sich neben nichtmotorisiertem

    Verkehr und ffentlichen Verkehrsmitteln

    (sog. Umweltverbund) neue nachhal-

    tige Mobilittssysteme wie Park-and-ride,

    Carsharing und Car2Go etabliert. Auch sie

    versprechen eine geringere Motorisierung,

    weniger Parkraumbedarf und eine Senkung

    klimaschdlicher Emissionen. Insbesondere

    mittlere Generationen in Ballungsrumen

    verzichten immer hufiger auf einen eige-

    nen Pkw und teilen sich Fahrzeuge mit

    anderen Menschen nach Bedarf. Nachhaltig

    sind diese Mobilittsangebote insbesonde-

    re dann, wenn sie so strukturiert sind,

    dass motorisierte Fahrzeuge nur sparsam

    eingesetzt werden und ein vorrangiges

    Interesse der Kunden am klassischen

    Umweltverbund erhalten bleibt.

    Darber hinaus wird zuknftig die Be-

    deutung elektrisch angetriebener Fahr-

    zeuge zunehmen. Neue Betriebs- und

    Betreibermodelle mssen eingefhrt und

    erprobt werden.

    Projektverantwortung:

    Dr. Reinhard Schlossnikel und Gnter

    Strmer, Landeshauptstadt Stuttgart

    Dr. Walter Rogg und Holger Haas,

    Wirtschaftsfrderung Region Stuttgart

    Zukunft fr Mobilitt

    Ingenieurtechnische Kompetenz

    fr Leitsysteme im PNV

    Berlin Braunschweig Dsseldorf Stuttgart Abu Dhabi Dubai Tel. +49 711 - 22 93 07 - 62 www.blic.de

    Planung von:

    Leittechnik und -Systeme (RBL / ITCS)

    Informationstechnik (DFI)

    Ticketing / Fahrgeldmanagement

    Telematik (Anschlusssicherung)

    (Fahrscheindrucker, E-Ticketing)

    Gemeinsam sollen von den Brgerinnen

    und Brgern mitgetragene Anstze erar-

    beitet und durch die gemeinschaftlich fr

    notwendig erachteten Inhalte mit Leben

    erfllt werden.

    Projektverantwortung:

    Prof. Dr. Dr. h.c. Ortwin Renn, Institut fr

    Sozialwissenschaften, Universitt Stuttgart

    Intermodale ReiseketteAuto und Internet wachsen zusammen.

    Schon bald werden Autos mit berhrungs-

    empfindlichen Bildschirmen, Kameras,

    Mikrofonen und einer schnellen mobilen

    Datenverbindung ausgestattet sein. Damit

    knnen Autofahrerinnen und Autofahrer

    von unterwegs u.a. Fahrplne abfragen, mit

    Verkehrsleitsystemen kommunizieren und

    frhzeitig ber Staus informiert werden.

    Prototypen und viele Einzelentwicklungen

    gibt es schon.

    In der Mglichkeit, ber schnelle

    mobile Datenverbindungen optimale

    Verkehrsmittel und Reisewege abrufen zu

    knnen, steckt auch ein enormes Potenzial

    fr den sogenannten Umweltverbund, der

    in der klassischen Form aus dem nicht-

    motorisierten Verkehr und dem ffentli-

    chen Personenverkehr besteht.

    Wer anhand von Echtzeitdaten ab-

    schtzen kann, dass er zu Fu oder

    mit dem Fahrrad oder mit ffentlichen

    Verkehrsmitteln schneller und kosten-

    gnstiger an sein Ziel kommt, lsst

    sein Auto lieber in der Garage oder

    auf einem Parkplatz auf halber Strecke

    stehen.

    Auf den Internet-Seiten der Nahver-

    kehrsgesellschaft Baden-Wrttemberg

    mbH (NVBW), des Verkehrsverbundes

    Stuttgart (VVS), der Deutschen Bahn

    AG, der Landeshauptstadt Stuttgart,

    der Stuttgarter Straenbahnen und

    weiterer Anbieter sind umfassende

    Fahrplaninformationen zu erhalten.

    Bei der NVBW werden aktuell ein Rad-

    routenplaner mit Verknpfung zum ffent-

    lichen Verkehr und eine zentrale Da-

    tendrehscheibe zur Verknpfung von

    Echtzeitdaten des ffentlichen Personen-

    verkehrs auf Schiene und Strae vorbereitet.

    In diesem Startprojekt sollen Lsungsanstze

    entwickelt werden, um die Vielzahl an

    Daten intelligent zu vernetzen und damit

    Reiseketten verkehrstrgerbergreifend zu

    optimieren.

    Projektverantwortung:

    Helene Weidner, Ministerium fr Verkehr

    Baden-Wrttemberg

    Aktuelle Verkehrslage im regionalen Straennetz - onlineEin gut und aktuell informierter Autofahrer

    kann bei Stausituationen eine geplante Fahrt

    verschieben, eine andere Strecke whlen

    oder in geeigneten Fllen auf ffentliche

    Verkehrsmittel umsteigen. Dazu muss er

    unter anderem ber aktuelle Informationen

    zum Verkehrsfluss verfgen. Diese wich-

    tige Verkehrsinformation soll auf einer

    Kartendarstellung mglichst bersicht-

    lich im Internet angeboten werden. Dazu

    werden auf dem verkehrswichtigen regio-

    nalen Straennetz die Streckenabschnitte in

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    der Verkehrsunternehmen des Kreisverkehr

    Schwbisch Hall.

    Softwareentwicklung Ticket Office beim KreisVerkehr Eine Erfolgsstory

    Wer kennt sie nicht die schn gestalteten Fahrausweise

    im Landkreis Schwbisch Hall?

    Ausgangspunkt war eine Softwareentwicklung bei der damaligen VSH Ver-

    kehrsgemeinschaft Schwbisch Hall GmbH im Jahr 1990. Schler bekamen

    zuvor eine Stammkarte und Berechtigungsscheine, die sie dann beim Busfahrer

    gegen eine Monatskarte eintauschten. Viel Aufwand fr die Schulsekretariate,

    die Busunternehmen, die Bahn, die Fahrer, den Verkehrsverbund, die Brger-

    meistermter, das Landratsamt.

    In der Zeit der ersten PCs und selbst programmierbaren Datenbanken hatten

    die Brder Hans und Eberhard Hafner aus Schwbisch Hall eine Idee: Die

    Ausgabe und Abrechnung von Schler-Monatskarten mit Hilfe moderner EDV.

    Diese Idee wurde zum Selbstlufer: Andere Verbnde und Verkehrsunterneh-

    men kauften die Softwareentwicklung bei der damaligen Verkehrsgemein-

    schaft Schwbisch Hall. Damit hatte der Verbund eine Refinanzierung seiner

    Investitionen und ein gut funktionierendes Abrechnungssystem, welche alle

    Beteiligten, im besonderen die Schulsekretariate und die Busfahrer, deutlich

    entlastete.

    Die Software wurde bzw. wird zum Beispiel im Hohenlohekreis, in Heilbronn,

    im Main-Tauber-Kreis, in Aalen, Heidenheim, Stutt-gart, Mannheim, Lud-

    wigshafen aber auch in Hamburg und Berlin bei der DB eingesetzt.

    Die Grenzen der Softwareentwicklung beim jetzigen KreisVerkehr Schwbisch

    Hall waren 2008 erreicht, als die Anforderungen an eine solche Software durch

    buchhaltungstechnische Vorgaben sowie der Entwicklung des elektronischen

    Tickets eine natrliche Grenze erreichte.

    Nur eine grere Softwareschmiede war in der Lage, diese neuen An-

    forderungen abzudecken. Deswegen verkaufte der Kreis-Verkehr die Software

    an die Firma HighQ in Freiburg. 18 Jahre Softwareentwicklung in Schwbisch

    Hall eine Erfolgsstory.

  • 2120

    dem Fahrrad und der zu Fu zurckge-

    legten Distanzen liegt das Sportverkehrs-

    aufkommen in Baden-Wrttemberg bei 8,2

    Milliarden Kilometer pro Jahr. Einsparpo-

    tenzial besteht in der Auslastung von Mit-

    fahrgelegenheiten, einer guten Anbindung

    von Sportsttten an den PNV und einer

    Strkung des nichtmotorisierten Verkehrs.

    Pdagogische Konzepte

    Die Bewusstseinsbildung fr ein effizientes

    Verkehrsverhalten soll durch pdagogische

    Konzepte gefrdert werden, die im Sinne

    einer nachhaltigen Bildung die Bedrf-

    nisse der Menschen sowie die individuellen

    Bestimmungsfaktoren von Aktivitts- und

    Verkehrsmittelprferenzen aufgreifen. Sol-

    che Konzepte sollen mglichst bereits in

    der Kindheit auch unter Einbeziehung der

    Eltern ansetzen. Die Verkehrserziehung in

    Schulen soll um entsprechende Module er-

    weitert und unter Bercksichtigung mobili-

    ttsrelevanter Aspekte der Sicherheits-, Ge-

    sundheits-, Sozial- und Umwelterziehung

    auch auf Kindergrten ausgedehnt werden.

    Eine funktionierende Gesellschaft lebt von

    der Bereitschaft ihrer Brgerinnen und

    Brger, aktiv Verantwortung zu berneh-

    men. Diese Bereitschaft findet im brger-

    schaftlichen Engagement ihren Ausdruck.

    Diese freiwillig und unentgeltlich prakti-

    zierte Solidaritt bildet ein Netz fr den

    Zusammenhalt der Gesellschaft. Im Ver-

    kehrssektor gibt es zahlreiche brger-

    schaftliche und ehrenamtliche Aktivitten,

    beispielsweise in der Landesverkehrswacht,

    den Arbeitskreisen Verkehrssicherheit in

    den Landkreisen, Brgerbus-Projekten,

    Gewaltprvention in Schulbussen (Schul-

    busbegleiter), Bahnhofspatenschaften

    und PNVKundenbeirten. Dieses ehren-

    amtliche Engagement soll verstrkt sicht-

    bar gemacht und untersttzt werden.

    Entwicklung des Verkehrs

    Der Personenverkehr wird von den rund

    5,6 Millionen Pkw im Land dominiert.

    Dieser motorisierte Individualverkehr hat

    sich alleine im Zeitraum von 1960 bis 1990

    vervierfacht.

    Danach hat das Wachstum allerdings etwas

    an Dynamik verloren. Seit 1995 liegt die

    Zunahme der Pkw-Jahresfahrleistungen

    unterhalb der Zuwachsrate des Pkw-Be-

    stands, d.h. es ist ein Rckgang der durch-

    schnittlich pro Jahr gefahrenen Kilometer

    zu beobachten. Dennoch werden heute fast

    80 Prozent der Verkehrsleistung im Perso-

    nenverkehr mit Pkw erbracht.

    Im ffentlichen Personenverkehr ist es mit

    der Regionalisierung Mitte der 1990er Jah-

    re gelungen, den Rckgang der Fahrgast-

    zahlen zu stoppen. Im Zuge der bertra-

    gung der Aufgabentrgerschaft fr den

    SPNV auf das Land konnten im PNV

    insbesondere die Eisenbahn, aber auch

    der ffentliche Straenpersonenverkehr

    (SPV) mit Straenbahnen, Stadtbahnen

    und Bussen zahlreiche neue Fahrgste ge-

    winnen.

    Vor allem durch den Urlaubs- und Freizeit-

    verkehr hat sich das Verkehrsaufkommen

    im Luftverkehr besonders dynamisch ent-

    wickelt. Allerdings kam es im Luftverkehr

    Mobilsein heit: Alle Arbeitsfelder betrachtenAuszge aus dem Generalverkehrsplan

    Entwicklung von Gesellschaft,

    Wirtschaft und Umwelt

    Die Grundlage der Raumordnung im Land

    ist der Landesentwicklungsplan. Eines sei-

    ner wesentlichen Ziele ist der Erhalt gleich-

    wertiger Lebensverhltnisse in allen Regi-

    onen des Landes.

    Verkehrs- und f lchensparsame Raum-

    und Siedlungsstrukturen mit kurzen We-

    gen sind hierfr eine notwendige Vo-

    raussetzung. Sie sollen die Mobilitt von

    Personen und den Transport von Gtern

    in allen Teilrumen des Landes sichern.

    Die Raumstruktur besteht gem Lan-

    desentwicklungsplan 2002 aus den vier

    Raumkategorien Verdichtungsrume,

    Randzonen um die Verdichtungsrume,

    Verdichtungsbereiche im Lndlichen Raum

    und Lndlicher Raum im engeren Sinne.

    Verdichtungsrume und Lndliche

    Rume mssen sich als Partner wirkungs-

    voll ergnzen und gemeinsam zur Entwick-

    lung des Landes beitragen, aber auch dem

    demografischen Wandel Rechnung tragen.

    Demografischer Faktor

    Bei der wachsenden Zahl lterer Menschen

    handelt es sich um eine heterogene Gruppe

    mit hchst unterschiedlichen Mobilitts-

    bedrfnissen. Dennoch sind grundstz-

    liche Entwicklungen erkennbar: Die zu-

    rckgelegten Strecken werden im Alter in

    der Regel krzer und die Tendenz zur Nut-

    zung des Pkw nimmt zu. Ein wesentlicher

    Grund hierfr liegt in den wegfallenden

    Wegen zur Arbeit, die hufiger als Fahrten

    im Freizeitverkehr mit ffentlichen Ver-

    kehrsmitteln zurckgelegt werden. Hin-

    zu kommen die mit fortschreitendem Alter

    steigende Bedeutung von persnlichen

    Komfortansprchen und der Wunsch nach

    mehr individueller Sicherheit durch die

    Nutzung eines bekannten und vertrauten

    Verkehrsmittels.

    Der demografische Wandel kann zu ei-

    ner Verschiebung der Verkehrsnachfra-

    ge im PNV fhren. Die Nachfrage ber

    den Tag kann gleichmiger werden. Die

    Nachmittagsstunden knnen die mor-

    gendliche Hauptverkehrszeit als Verkehrs-

    spitze ablsen. Die Entwicklung kann in

    Lndlichen Rumen und in Ballungsru-

    men unterschiedlich verlaufen. Neben der

    zunehmenden Zahl lterer Menschen hat

    auf diese Entwicklung die nderung der

    Schlerzahlen, der Schulstandorte und der

    Schulorganisation Einfluss.

    Die Anforderungen an die Haltestellen-

    dichte, den Fahrplan, den Komfort, die

    Sicherheit und die Benutzerfreundlich-

    keit ffentlicher Verkehrsmittel steigen.

    In einer alternden Gesellschaft gewin-

    nen hhengleiche Einstiege, Rampen und

    Aufzge, optische und akustische Fahr-

    gastinformationen und einfache Tarife an

    Bedeutung. Auch Sitzgelegenheiten, Steh-

    hilfen und Anlehnbgel in und auerhalb

    von ffentlichen Verkehrsmitteln sowie in

    Fugngerbereichen werden fr die wach-

    sende Gruppe lterer Menschen immer

    wichtiger.

    Barrierefreiheit fr mobilittseinge-

    schrnkte Menschen soll dort, wo sie noch

    nicht realisiert ist, nach und nach zum

    Standard fr alle werden.

    Auch im Straenverkehr werden sich

    durch die demografische Entwicklung

    Vernderungen ergeben. ltere Menschen

    sind besonders auf eine fugngerfreund-

    liche und altersgerechte Gestaltung des

    Straenverkehrs angewiesen. Neben einer

    anzustrebenden Reduzierung der Komple-

    xitt von Verkehrsablufen gewinnen auch

    die Les- und Erkennbarkeit von Schildern

    und Wegweisern eine andere Bedeutung.

    Auch die Hersteller von Kraftfahrzeugen

    werden sich verstrkt auf die Bedrfnisse

    der wachsenden Zahl lterer Autofahrerin-

    nen und Autofahrer, die mglichst lange

    mit dem Pkw mobil bleiben wollen, einzu-

    stellen haben.

    Sport, Freizeit, Kultur

    Etwa ein Viertel der Konsumausgaben ent-

    fllt heutzutage auf Freizeitaktivitten.

    Diese sind oft untrennbar mit Mobili-

    tt verknpft, sei es der Wochenendaus-

    f lug oder die Urlaubsreise, die Fahrt zum

    Sport, zu kulturellen Veranstaltungen oder

    zu Verwandten und Freunden. Freizeitver-

    kehr ist zum wichtigsten Verkehrszweck

    geworden. Gleichzeitig bildet er im Ge-

    gensatz beispielsweise zum Schlerverkehr

    kaum Routinen aus. Dies macht ihn be-

    deutend schwerer einschtzbar als zum Bei-

    spiel den Berufs- und Ausbildungsverkehr.

    Ein bedeutender Teil des Freizeitverkehrs

    entfllt auf den Sport. ber zwei Drittel der

    Bevlkerung Baden-Wrttembergs treiben

    Sport. Pro Jahr sind in Baden-Wrttem-

    berg 6,6 Milliarden Kilometer Pkw-Fahrten

    sportinduziert. 5 Milliarden Kilometer ent-

    fallen auf aktive Sportlerinnen und Sport-

    ler, 0,5 Milliarden Kilometer auf Zuschaue-

    rinnen und Zuschauer sowie 1,1 Milliarden

    auf die Befrderung von Kindern und Ju-

    gendlichen. Zuzglich der mit dem PNV,

  • 2322

    Tarifverbund Ortenau

    www.ortenaulinie.deRegio-Verkehrsverbund Freiburg

    www.rvf.deVerkehrsverbund Schwarzwald-Baar

    www.v-s-b.deRegio Verkehrsverbund Lrrach

    www.rvl-online.deWaldshuter Tarifverbund

    www.wtv-online.de

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    in Folge der Finanz- und Wirtschaftskrise

    zuletzt auch wieder zu deutlichen Nachfra-

    gerckgngen.

    Der nichtmotorisierte Verkehr hat derzeit

    einen Anteil von etwa 30 Prozent am Ver-

    kehrsaufkommen. Er umfasst vor allem

    Fugnger und Radfahrer, aber beispiels-

    weise auch Inline-Skater und Kickboarder.

    Dabei werden vornehmlich kurze Wege bis

    etwa fnf Kilometer Lnge zu Fu oder mit

    dem Fahrrad zurckgelegt.

    Zuknftige Entwicklung

    Die wachsende Nachfrage im motorisier-

    ten Individualverkehr und im Straen-

    gterverkehr wird dazu fhren, dass die

    durchschnittliche Verkehrsstrke auf den

    Straen nochmals deutlich zunehmen

    wird. Besonders ausgeprgt wird die Zu-

    nahme auf den Autobahnen des Landes

    sein, wo im Prognosejahr 2025 die mitt-

    lere Querschnittsbelastung voraussichtlich

    um 26 Prozent ber dem Niveau des Jah-

    res 2005 liegen wird. Die hchsten Steige-

    rungsraten werden fr Lkw und Sattelzge

    auf Autobahnen erwartet, deren Zahl um

    mehr als die Hlfte zunehmen soll. Beina-

    he jedes fnfte Fahrzeug auf Autobahnen

    wird dann ein schweres Nutzfahrzeug

    sein. Aber auch Bundes- und Landesstra-

    en werden im Jahr 2025 mehr Verkehr als

    heute verkraften mssen.

    Auf den beiden zentralen Schienenver-

    kehrsachsen im Land, der Nord-Sd-Ver-

    bindung MannheimKarlsruheBasel

    und der Ost-West-Verbindung Mann-

    heimStuttgartUlm ist bis 2025 ins-

    besondere durch den rasch wachsenden

    Schienengterverkehr mit Zunahmen der

    Zugzahlen im Bereich von 100 Prozent zu

    rechnen. Generell nimmt dabei die Zahl

    der Gterzge und damit die Zahl ben-

    tigter Trassen strker zu als die transpor-

    tierte Gtermenge, da eine berproporti-

    onale Zunahme bei den hherwertigen, d.

    h. in der Regel leichteren Gtern zu erwar-

    ten ist.

    Auch im Personenfernverkehr werden die

    Reisendenzahlen auf einigen Streckenab-

    schnitten stark steigen. Im Nahverkehr er-

    hht sich das tgliche Fahrtenaufkommen

    zwischen 2007 und 2025 um knapp 10 Pro-

    zent.

    Der Ausbau der Neckarschleusen auf 140

    Meter Lnge und weitere Manahmen,

    beispielsweise vernderte Betriebszeiten,

    werden bis 2025 die Kapazitt der Bin-

    nenwasserstraen im Land deutlich er-

    hhen. Das Umschlagvolumen der Hfen

    knnte durch infrastrukturelle und orga-

    nisatorische nderungen in den Hfen an

    Rhein, Neckar und Main bei voller Poten-

    zialabschpfung gegenber dem prognos-

    tizierten Aufkommen zustzlich nochmals

    deutlich gesteigert werden.

    Das Luftverkehrsaufkommen des Landes

    wird sich bis 2025 voraussichtlich mehr als

    verdoppeln. Die Flughfen im Land wer-

    den einen erheblichen Teil dieses Aufkom-

    mens zu bewltigen haben. Dies erfordert

    eine ausreichend leistungsfhige Infra-

    struktur mit geeigneten Anpassungen zur

    Steigerung der Leistungsfhigkeit. Auch

    im Bereich der Allgemeinen Luftfahrt wird

    weiteres Wachstum erwartet, so dass auch

    ein weiterer bedarfsgerechter Ausbau der

    Verkehrslandepltze erforderlich werden

    kann.

    Nutzerfinanzierung

    Mobilitt und Verkehr erfordern eine aus-

    reichende und verlssliche Finanzierung.

    Hufig gelingt es nicht, in den ffentli-

    chen Haushalten Mittel in dem aus fach-

    licher Sicht notwendigen Umfang bereit-

    zustellen. Dies hat sowohl im Straenbau

    als auch im PNV zu einem hohen Inve-

    stitionsstau gefhrt. Angesichts des pro-

    gnostizierten Verkehrszuwachses steigt der

    Bedarf an Verkehrsinfrastruktur und Ver-

    kehrsangeboten weiter. Diese Entwicklung

    steht in einem Zielkonflikt zur notwendi-

    gen Konsolidierung der ffentlichen Haus-

    halte. Das Land spricht sich daher fr neue

    Wege der Verkehrsfinanzierung aus. Ins-

    besondere die Strae knnte dadurch mit-

    telfristig in der Lage sein, ihre Infrastruk-

    tur durch Straenbenutzungsgebhren

    selbst zu finanzieren.

    Das Land strebt einen Systemwechsel von

    der Haushaltsfinanzierung zur Nutzerfi-

    nanzierung an. Mit der Einfhrung der

    Lkw-Maut auf Autobahnen fr Lkw ber

    12 Tonnen zulssigem Gesamtgewicht im

    Jahr 2005 wurde ein erster notwendiger

    Schritt in Richtung Nutzerfinanzierung

    vollzogen. Ihm soll nun die Ausdehnung

    der Lkw-Maut auf vierstreifige Bundes-

    straen folgen. Konsequent wre in einem

    weiteren Schritt die Einfhrung einer

    Pkw-Maut.

    Ziel der Umstellung auf die Nutzerfinan-

    zierung ist ein selbstfinanzierendes System.

    Der Straenbau soll durch zweckgebun-

    dene Einnahmen aus dem Straenverkehr

    finanziert und der Mittelf luss weitgehend

    verstetigt werden. Der Wechsel zur Nut-

    zerfinanzierung soll fr die Brgerinnen

    und Brger sowie die Wirtschaft im Land

    mit einer sprbaren Verbesserung der Ver-

    kehrsinfrastruktur verbunden sein.

    Nichtmotorisierter Verkehr und sonstige

    nachhaltige Mobilittsangebote

    Das Land will ein fahrradfreundliches Mo-

    bilittsklima schaffen und zu einer opti-

    mierten Fahrradinfrastruktur beitragen.

  • 2524

    art und eine groe Krankenversicherung

    an.

    Mit der Grndung der Arbeitsgemein-

    schaft Fahrradfreundlicher Kommunen

    in Baden-Wrttemberg e. V. (AGFK-BW)

    hat das Land ein kommunales Netzwerk

    fr die Belange des Radverkehrs initiiert.

    Die Kompetenzen auf kommunaler Ebene,

    die interkommunale Kooperation und die

    Kooperation zwischen Land und Kommu-

    nen sollen dadurch gestrkt werden. Das

    Land untersttzt das kommunale Netz-

    werk durch eine projektbezogene Frde-

    rung sowie durch die Finanzierung der

    Geschftsstelle.

    Auch der Fugnger wird nicht vergessen.

    Das Zufugehen soll als umweltfreund-

    liche, f lchensparende, preiswerte und ge-

    sundheitsfrdernde Fortbewegungsart ei-

    ne hhere Aufmerksamkeit erhalten und

    entsprechend seiner Bedeutung und sei-

    nem Nutzen im Sinne einer nachhaltigen

    Mobilitt gestrkt werden.

    Sonstige nachhaltige Mobilittsangebote

    Immer mehr Menschen verzichten auf ein

    eigenes Auto, aber nicht auf die Flexibili-

    tt des Autofahrens. Deshalb haben sich in

    den letzten Jahren verschiedene neue Mo-

    bilittsangebote fr eine gemeinschaftliche

    Nutzung von Fahrzeugen wie Carsharing

    (Autoteilen), Carpooling (Fahrgemein-

    schaften), Car2go (spontanes Autoleihen)

    neben herkmmlichen Mietwagensyste-

    men etabliert.

    Elektronisches Fahrgeldmanagement

    Ziel ist eine landesweite Durchsetzung be-

    nutzerfreundlicher, interoperabler elek-

    tronischer Fahrausweise zur weiteren

    Vereinfachung der Nutzung des PNV,

    insbesondere im verbundbergreifenden

    Verkehr.

    Situation

    In Baden-Wrttemberg wurden seit 2006

    ergnzend zum bisherigen Schalter- und

    Automatenangebot durch die Verkehrs-

    verbnde schrittweise innovative elektro-

    nische Fahrgeldmanagementsysteme ein-

    gefhrt.

    Dabei kommen derzeit drei Systeme zum

    Einsatz:

    ein An- und Abmeldesystem, bei dem

    sich der Fahrgast beim Ein-, Aus- und

    Umsteigen berhrungslos an- und wie-

    der abmeldet (Check-in/Check-out),

    ein Anmeldesystem, bei dem der Fahr-

    gast zu Fahrtbeginn mit einer Chipkarte

    einen Fahrschein zu einer bestimmten

    Zielhaltestelle erwirbt,

    ein Anmeldesystem, bei dem das Mo-

    biltelefon den Fahrschein ersetzt.

    Die zum Einsatz kommenden Medien

    sind auch ber Verbundgrenzen hinweg

    einsetzbar (interoperabel) und bieten

    so dem Nutzer zustzliche Vorteile.

    Soweit Investitionen in elektronische

    Fahrgeldmanagementsysteme vom Land

    finanziell untersttzt werden, wird die

    Beachtung der Vorgaben des Verbandes

    Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV)

    zur Frderbedingung gemacht. Die ge-

    meinsame Nutzung der VDV-Kernappli-

    kat ion ermglicht eine einheit l iche

    Schnittstelle der Vertriebssysteme. Damit

    kann ein und dasselbe Medium trotz un-

    terschiedlicher Tarife in mehreren Ver-

    kehrsverbnden genutzt werden.

    Auf der Grundlage von Fahrtendaten,

    die durch das elektronische Fahrgeldma-

    nagement gewonnen werden, kann die

    Verkehrsplanung verbessert und die Ein-

    nahmenaufteilung zwischen den Ver-

    kehrsunternehmen fair und transparent

    gestaltet werden. Den Bestimmungen

    des Datenschutzes wird dabei uneinge-

    schrnkt Rechnung getragen.

    Brgerschaftliches Engagement im PNV

    Brgerschaftliches Engagement soll den

    PNV bedarfsgerecht ergnzen, ohne in

    Konkurrenz zur gewerblichen Ttigkeit der

    Verkehrsunternehmen zu treten.

    Situation

    Die Brgerinnen und Brger des Landes

    setzen sich in vielfacher Form fr die Be-

    lange des ffentlichen Personennahver-

    kehrs ein. Das Engagement reicht von der

    Mitgliedschaft in den Nahverkehrs- und

    PNV-Kundenbeirten der Verkehrsver-

    bnde bis zum Betrieb von Brgerbussen.

    Beim Brgerbus fahren die Mitglieder

    eines Trgervereins in der eigenen Gemein-

    de oder in Teilorten einen eigenen Linien-

    verkehr. Mit ehrenamtlichen Fahrern wird

    nach einem Fahrplan ein dichtes innerrt-

    liches Haltestellennetz bedient. Mehrere

    Brgerbussysteme haben im Land bereits

    den Betrieb aufgenommen, unter ande-

    rem in Bad Krozingen, Salach und Ebers-

    bach. Weitere Brgerbusinitiativen entste-

    hen derzeit.

    In den Nahverkehrs- und PNV-Kunden-

    beirten knnen die ehrenamtlichen Mit-

    glieder durch Anregungen, Vorschlge

    und Kritik unmittelbar die Entwicklung

    der PNV-Qualitt beeinf lussen. Sie bil-

    den ein Forum, in dem die Vorstellungen

    und Ideen der Fahrgste unmittelbar mit

    den Verantwortlichen des PNV disku-

    tiert werden knnen.

    Umsetzungsplanung

    Das Land wird die kreative Beteiligung eh-

    renamtlich Ttiger im Bereich des ffent-

    lichen Verkehrs weiter untersttzen. Das

    ehrenamtliche Engagement soll sichtbar

    gemacht, anerkannt und verstrkt werden.

    Die Trgervereine von Brgerbussen kn-

    nen im Rahmen der haushaltsrechtlichen

    Mglichkeiten vom Land eine anteilige Fi-

    nanzierungsbeihilfe bei der Beschaffung

    notwendiger Fahrzeuge erhalten. Das Land

    empfiehlt den Verkehrs- und Tarifverbn-

    den, PNV-Kundenbeirte einzurichten,

    sofern dies noch nicht erfolgt ist.

    Binnenschifffahrt und Hfen

    Die Hfen im Land sollen zu zentralen tri-

    modalen Schnittstellen in Logistiknetz-

    werken entwickelt werden. So soll das

    Transportpotenzial der Binnenschifffahrt

    besser genutzt und das Umschlagspotenzi-

    al der Hfen optimal ausgeschpft werden.

    Situation

    Baden-Wrttemberg ist ber zehn Hfen

    und zahlreiche private Anlegestellen an

    die Binnenwasserstraen Rhein, Neckar

    und Main angeschlossen. Die Hfen er-

    fllen neben ihrer Grundfunktion als Ort

    fr den Gterumschlag zwischen Strae,

    Schiene und Binnenschiff auch zahlreiche

    weitere Aufgaben auf dem Gebiet der logis-

    tischen Dienst leistungen, wie zum Beispiel

    Lagerung, Kommissionierung oder Kon-

    fektionierung von Gtern. In den Hfen

    siedeln zudem Industrieunternehmen an,

    Der Radverkehrsanteil im Land soll weiter

    gesteigert werden. berdies soll die Ver-

    kehrssicherheit der Radfahrer stetig ver-

    bessert werden.

    Situation

    Auf der Grundlage der Radwegekonzepti-

    onen der Landkreise hat das Land in den

    zurckliegenden Jahren wichtige Verbes-

    serungen des Radwegenetzes in Baupro-

    gramme des Landes und des Bundes aufge-

    nommen und realisiert. Seit 1995 konnten

    entlang von Bundesstraen ca. 165 Kilo-

    meter und entlang von Landesstraen ca.

    425 Kilometer Radwege gebaut und ent-

    sprechend den Empfehlungen der For-

    schungsgesellschaft fr Straen- und Ver-

    kehrswesen einheitlich beschildert werden.

    In Baden-Wrttemberg bestehen 17 touri-

    stische Landesradfernwege. Von den ins-

    gesamt ca. 4.300 Kilometern sind bislang

    ca. 3.430 Kilometer (Stand Mai 2010) un-

    ter Zugrundelegung des Standards der For-

    schungsgesellschaft fr Straen- und Ver-

    kehrswesen ausgeschildert.

    Alb-Neckar-Radweg

    Bodensee-Radweg

    Donau-Radweg

    Donau-Bodensee-Radweg

    Heidelberg-Schwarzwald-Bodensee-

    Radweg

    Hohenlohe-Ostalb-Radweg

    Hohenzollern-Radweg

    Kocher-Jagst-Radweg

    Kraichgau-Hohenlohe-Radweg

    Neckar(tal)-Radweg

    Odenwald-Madonnen-Radweg

    Radweg Liebliches Taubertal

    Rhein(tal)-Radweg

    Schwbische Alb-Radweg

    Schwarzwald-Radweg

    Stromberg-Murrtal-Radweg

    Veloroute Rhein

    Seit dem Jahr 2009 verfgt das Land ber

    eine Geschf tsstel le Umweltverbund

    bei der Nahverkehrsgesellschaft Baden-

    Wrttemberg mbH, die gemeinsam mit

    dem Fahrradmanager des Landes die Um-

    setzung der Handlungsempfehlungen des

    Runden Tisches Radverkehr vorantreibt

    und die Radverkehrsfrderung im Land

    koordiniert. Mit der Internetplattform

    FahrradLand Baden-Wrttemberg wur-

    de der Informationsaustausch zwischen

    den beteiligten Akteuren der Radverkehrs-

    frderung in Baden-Wrttemberg opti-

    miert.

    Ein wesentlicher Baustein des Fahrradma-

    nagements ist das 2009 gegrndete Lan-

    desbndnis ProRad. Dabei handelt es sich

    um ein hochrangig besetztes und auf Lan-

    desebene agierendes Forum, das es sich zur

    Aufgabe gemacht hat, den Fahrradverkehr

    als Politikfeld zu etablieren und nachhal-

    tig zu frdern. Dem Landesbndnis geh-

    ren die Landtagsfraktionen, Ministerien,

    die kommunalen Landesverbnde, die Ar-

    beitsgemeinschaft der Regionalverbnde,

    Interessensverbnde, PNV-Unterneh-

    men, die Tourismus-Marketing GmbH Ba-

    den-Wrttemberg, die Universitt Stuttg-

  • 2726

    Die KolibriCard war der Zu-

    gangsschlssel hin zu mehr

    Service und Fahrkomfort.

    Das elektronische Ticke-

    ting machte im Bereich des Einmal-

    tickets Schluss mit Preisermittlung,

    Geltungsbereichsbestimmung und

    Kleingeldsuche an der Haltestelle und

    ffnete den PNV schnell und nachhal-

    tig fr weitere Kunden. Denn fr sie und

    bestehende Kunden wurde das Bus- und

    Bahnfahren einfacher, weil das intelli-

    gente System alle Fahrtrouten kennt und

    den Fahrpreis automatisch errechnet.

    Ein hohes Gut knftiger Nutzungs-

    mglichkeiten ist die Kompabilitt des

    e)))-Ticket. Denn in absehbarer Zeit wird

    der Fahrgast die KolibriCard des Kreis-

    Verkehr Schwbisch Hall auch in anderen

    Verbundgebieten einsetzen knnen. Die

    Technik schafft die Voraussetzung: die Ko-

    libriCard und die im Ostalbkreis genutzte

    Ostalbmobil-Karte sind prozessgesteu-

    erte, ISO-standardisierte RFID-Nutzerme-

    dien fr den PNV, in denen innerhalb von

    Verbnden aber auch verbundbergreifend

    elektronische Fahrausweise abgebildet wer-

    den knnen. Basis ist der Standard, der

    durch die VDV Kernapplikation GmbH &

    Co. KG, Kln, als bundesweiter Standard

    festgelegt wurde.

    Das aktive Nutzermedium ist aber auch in

    der Lage, andere Applikationen abzubilden

    - die nicht zwingend den Bereich des P-

    NV betreffen mssen. Deshalb ist ein An-

    trag auf Frderung eines Projektes durch

    die KreisVerkehr Schwbisch Hall GmbH

    gestellt worden(2009): hier geht es um die

    Integration der Parkapplikation Schw-

    bisch Hall auf Basis des Mifare-Standards

    (einem Schreib- und Lesesystem auf 13,56

    MHz Basis, hnlich LEGIC) auf das PV-

    Nutzermedium KolibriCard Schwbisch

    Hall nach VDV-KA-Standard.

    Hinter diesem langen Titel verbirgt sich

    schlicht eines: Nach Abschluss des Pro-

    jektes und nach Aufspielen der Applika-

    tion auf die KolibriCard knnen auf der

    Grundlage der gleichen Chiptechnologie

    verschiedene Nutzungsmglichkeiten an-

    geboten werden: Parkhuser, Freizeitein-

    richtungen, Schwimmbder, kulturelle

    Einrichtungen - in einer zweiten Phase

    kann dann der Einzelhandel mit einem

    Bonussystem integriert werden und auch

    Zugangsberechtigungen, Kantinenbe-

    suche und -abrechnungen knnen ber

    die KolibriCard gesteuert werden. Somit

    ist diese Karte zum Einen der Schlssel zu

    steigender Nutzung des PNV - aber auch

    der Schlssel zu mehr Lebensqualitt, weil

    Eine Karte fr alles das Leben doch recht

    erleichtern wird.

    KreisVerkehr Schwbisch Hall GmbH

    Am Spitalbach 20

    74523 Schwbisch Hall

    Telefon: 07 91 / 970 10-0

    Telefax: 07 91 / 970 10-50

    [email protected]

    www.kreisverkehr-sha.de

    Zukunft wird bald Gegenwart:

    Parken und einkaufen mit der Kolibri-Card

    Die elektronische Karte...

    ... der Schlssel fr Auto, Bus & Bahn.

    die nicht dem Logistikgewerbe zuzurech-

    nen sind, was die Hfen zu wichtigen regi-

    onalen Wirtschaftsfaktoren macht.

    Verbesserung der Wahrnehmung

    der Binnenschifffahrt

    Leistung und Potenzial der Binnenschiff-

    fahrt sollen strker in den Fokus von poli-

    tisch Verantwortlichen in den Kommunen,

    von Entscheidungstrgern in Wirtschaft

    und Logistik sowie der Brger rcken.

    Gleichzeitig sollen brokratische Hemm-

    nisse fr die Binnenschifffahrt abgebaut

    werden.

    Situation

    In der ffentlichkeit wird die Leistungs-

    fhigkeit der Binnenschifffahrt in logisti-

    scher und technologischer Hinsicht hufig

    unterschtzt. Die Vorzge, die die Bin-