MOMO: INTEGRIERTES WASSER- RESSOURCENMANAGEMENT … MOMO: INTEGRIERTES WASSER-RESSOURCENMANAGEMENT IN ZENTRALASIEN Aufgabenstellung 1. Die Mongolei ist ein Land der Extreme: Temperaturschwankungen

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  • I N S T I T U T S T E I L A N G E W A N D T E S Y S T E M T E C H N I K A S T

    ASWA - SMARTES TRINKWASSER AUS AUTARKEN, EFFIZIENTEN UND MOBILEN WASSERWERKEN

    Aufgabenstellung1

    In kaum einem Bereich sind die

    Differenzen zwischen Anspruch und

    Wirklichkeit so gro wie im Bereich der

    Trinkwasserversorgung: Zwar haben die

    UN das Recht auf sauberes Wasser in den

    Menschenrechtskatalog aufgenommen,

    doch haben weltweit nach wie vor ber

    800 Millionen Menschen keinen Zugang zu

    sauberem Wasser, weit ber 2 Milliarden

    keine einfachsten sanitren Anlagen.

    Bisherige, mobile Trinkwasseraufbeitungs-

    lsungen - beispielsweise fr den Einsatz

    in Katastrophenregionen - bestehen meist

    aus mehreren Modulen und chemischer

    Aufbereitung, die aufwndig installiert und

    in einem betriebsbereiten Zustand gehalten

    werden mssen. Im Rahmen von ASWA

    (autarken Systemlsung zur Wasser- /

    Abwasseraufbereitung) soll daher ein vllig

    neuer Ansatz zur Wasseraufbereitung

    umgesetzt und in Wachstumsregionen wie

    z.B. Asien positioniert werden.

    Das mobile Wasserwerk

    Fr das angestrebte Trinkwasseraufberei-

    tungskonzept ASWA sind einige technische

    Neuerungen geplant, die zum einen den

    Installations- und Wartungsaufwand

    minimieren, zum Anderen eine Vielzahl

    an neuen Funktionen ermglichen. Dazu

    gehren im Wesentlichen:

    Leicht, transportabel und kompakt: DIN-Container-Format - weltweite Verladbarkeit

    Modular und flexibel: Anpassung an unterschiedliche Wasserqualitten

    Autark und energieeffizient: Netzunabhngige Stromversorgung mit Photovoltaik und Windkraft

    Robust und wartungsarm: Thermische Isolation und Fernwartung per Mobilfunk oder Satellitenverbinung

    Extrem Rohwassereffizient: Output 95 Prozent vom Input

    Institutsteil Angewandte

    Systemtechnik AST

    Am Vogelherd 50

    98693 Ilmenau

    Ansprechpartner

    Wasserversorgung und

    Abwasserbehandlung:

    Dr.-Ing. Buren Scharaw

    Telefon +49 3677 461-121

    [email protected]

    Dipl.-Ing. Thomas Westerhoff

    Telefon +49 3677 461-107

    www.iosb-ast.fraunhofer.de

  • Technik

    Es existieren bereits Anlagen zur Erzeugung

    von Trinkwasser, diese bestehen aus meh-

    reren Modulen die vor der Nutzung erst

    aufwenig in einen betriebsbereiten Zustand

    gebracht werden mssen.

    Das Gewicht der Anlage wurde um 20%

    reduziert. Durch diese Leichtbauweise des

    Trinkwasseraufbereitungssystems ASWA

    ist eine schnelle Inbetriebnahme am Zielort

    mglich.

    Das Konzept sieht vor, das dass gefrderte

    Rohwasser mittels unterschiedlicher Was-

    serbehandlungsmanahmen in Trinkwasser

    umgewandelt werden kann. Durch die

    flexible Anlagengre ist eine Produktion

    von 100 bis 2.000 Liter Trinkwasser pro

    Stunde mglich und die Energiespeiche-

    rung erlaubt einen Betrieb von bis zu 16

    Stunden pro Tag.

    Durch die robuste und wartungsarme

    Bauweise, sowie die berwachung via

    Mobil- oder Satellitenverbindungen ist der

    Einsatz auch ohne permanete Betreuung

    von Personal vor Ort mglich.

    Bei der Realisierung des Konzepts steht

    vorallem die Funktionalitt im Focus, so soll

    das ASWA Temperaturschwankungen von

    +50C bis -20C aushalten und auch bei

    Staub und Sandstrmen arbeiten.

    Partner

    Fachhochschule Schmalkalden KNN Systeme & Dienstleistungen PROTEKUM - Umweltinstitut GmbH

    Oranienburg

    VKA GmbH

    Ausblick

    Entwicklung von speziellen Funktionsele-menten fr Abwasser-und Wasserberei-tungsanlagen

    Realisierung einer vllig autarken Betriebsweise

    Online-Betriebsdatenerfassung & -berwachung zur Fernwartung der Anlagensteuerung

    Verbesserung der Wasser-/Abwasser-aufbereitung durch neuartige Klrtechik und Hygieneniesierung

    Einfacher Transport und Inbetriebnahme (Gehusesystem aus Leichtbau)

    Funktionsabsicherung durch Lebensdau-erhypothesen fr die Steuerung sowie den Schichtverbundwerkstoffen unter Simulation der Einsatzbedingungen (hohe Temperaturschwankungen, hohe Feuchte)

    Einsatz in Krisen- sowie und struktur-schwachen Gebieten

    2 Prozessabbildung

    2

    Desinfektionslsungen mit UV-LEDS.PDF
  • I N S T I T U T S T E I L A N G E W A N D T E S Y S T E M T E C H N I K A S T

    1

    INNOVATIVE DESINFEKTIONS-LSUNGEN MIT UV-LEDS

    Motivation

    Wasser hat eine enorme Bedeutung fr die

    menschliche Existenz. Mehr als 660

    Millionen Menschen weltweit haben noch

    keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser,

    was wiederum die Verbreitung von

    Krankheiten und Epidemien begnstigen

    kann. Die Desinfektion von Trinkwasser und

    Bereitstellung von sauberem Trinkwasser fr

    alle Menschen stellt deshalb einen

    Hauptbestandteil der UN-Milleniumziele dar.

    Aktuell werden in der Trinkwasser-

    desinfektion aus Kostengrnden noch

    klassische quecksilberhaltige Strahler den

    UVC-LEDs vorgezogen, da ein

    wirtschaftlicher Einsatz dieser momentan

    noch nicht realisierbar ist. Auch gibt es bei

    der Trinkwasserdesinfektion mittels LEDs

    viele weitere offene Fragen, die mithilfe der

    durchgefhrten Forschungsprojekte geklrt

    werden sollen.

    LEDs ermglichen jedoch durch ihre

    spezifischen Eigenschaften vllig neue

    Mglichkeiten, die wesentliche Nachteile

    der bisherigen Technik lsen knnen. So

    bentigt eine LED keine Aufwrmphase,

    das bedeutet, dass ihre Leistung sofort

    abgerufen werden kann. Ein inter-

    mittierender Betrieb ist dadurch mglich.

    Auch bezglich der Anordnung von LEDs

    und den Freiheiten bei der Kombination

    verschiedener Emissionswellenlngen, die

    auf unterschiedliche Wirkmechanismen

    abgestimmt werden knnen, ergeben sich

    Effizienzvorteile in der Desinfektion. LEDs

    erffnen beim Reaktordesign vllig neue

    Mglichkeiten. Durch die zunehmende

    Leistungsfhigkeit der LEDs werden

    perspektivisch auch grere Reaktoren zur

    Desinfektion umsetzbar. Darber hinaus ist

    durch die geringe Versorgungsspannung

    auch der Betrieb mit mobilen

    Energiequellen realisierbar, was die

    Dimensionen der Nutzung erweitert.

    Institutsteil Angewandte

    Systemtechnik AST

    Am Vogelherd 50

    98693 Ilmenau, Germany

    Wasserversorgung und

    Abwasserbehandlung:

    Dipl.-Ing. Thomas Westerhoff

    Telefon +49 3677 461-107

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    Dr.-Ing. Buren Scharaw

    Telefon +49 3677 461-121

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    www.iosb-ast.fraunhofer.de

    1

  • 1

    Umsetzung

    Es wurden die technischen Aspekte zum

    Ersatz von Quecksilberdampflampen durch

    LEDs erarbeitet und die entsprechenden

    Regularien recherchiert.

    Da LEDs vielfltigste neue Reaktordesigns

    ermglichen, wurden verschiedene LED-

    Anordnungen simuliert und prototypisch

    aufgebaut und vermessen. Unter

    Bercksichtigung der gegebenen

    Abstrahlcharakteristik konnte hierdurch

    eine optimale Anordnung von LEDs

    identifiziert werden. Fr diese Designs

    wurden anschlieend Khlkonzepte sowie

    die notwendige Ansteuerungselektronik

    mit Monitoring-Fhigkeiten entworfen und

    umgesetzt.

    Eine besondere Innovation ist die

    Mglichkeit, die LEDs direkt im Wasser

    ohne aufwndiges Hllrohr zu betreiben,

    wodurch die Leistungsausbeute durch

    Wegfall von Reflexionen nochmals

    gesteigert werden konnte.

    Auf der IFAT 2018 wurden die ersten

    Funktionsmuster der Fachwelt prsentiert.

    1 Einzelne UV-LED-Sektion

    2 Anordnung der LEDs auf einem Modul

    Vorteile

    Mehr Freiheiten beim Reaktordesign

    Wellenlngen mit hherer Desinfektions-

    wirkung verfgbar

    Keine Aufheizphasen

    Gute berwachung und Fernwartung

    Hohe Lebensdauer

    Sehr hohe mechanische Stabilitt,

    vibrationsfest

    Quecksilberfrei

    Applikationen

    Dezentrale Trinkwasserdesinfektion PoU (Point-of-Use) Anwendungen Desinfektion von Flssigkeiten im

    klinischen Bereich

    Oberflchendesinfektion Luftdesinfektion

    Partner

    Institutsteil Angewandte Systemtechnik AST des Fraunhofer IOSB

    PURION GmbH Xylem Water Services GmbH DVGW - Technologiezentrum Wasser

    2

    EDIT.pdf
  • I N S T I T U T S T E I L A N G E W A N D T E S Y S T E M T E C H N I K A S T

    FORSCHUNGSPROJEKT EDIT: HYGIENE ONLINE MONITORING

    Aufgabenstellung1

    Das Projekt EDIT zielt auf die Entwicklung

    einer neuartigen Systemlsung fr das

    Inline-Monitoring von wasserbrtigen

    Pathogenen, bestehend aus einem

    automatisierten Anreicherungs- und

    Detektionssystems und dessen Integration

    in gngige Wassermonitoringsysteme

    fr die Hygieneberwachung von Roh-,

    Trink- und aufbereitetem Abwasser sowie

    in Oberflchengewssern. Wesentliches

    technisches Innovationsmerkmal ist ein

    automatisierter Workflow, der durch die

    Entwicklung und optimale Abstimmung

    verschiedener Komponenten (Subsysteme

    fr Ankonzentration, Extraktion und Detek-

    tion) erreicht wird. Die Validierung des

    Gesamtsystems erfolgt sowohl unter

    kontrollierten Versuchsbedingungen in

    Laboratorien und Teststrecken wie auch

    im Praxiseinsatz bei Endanwendern in der

    Wasserwirtschaft.

    Forschungsziele

    Ziel dieser Arbeiten ist die Entwicklung

    eines Funktionsmusters, die komplemen-

    tiert werden durch die Untersuchung sich

    wandelnder klimatischer, hydrologischer

    und gesellschaftlicher Rahmenbedingungen

    und ihrer Auswirkungen auf die Wasser-

    wirtschaft und -hygiene. Grundlage dafr

    ist ein auf die Bedrfnisse der Endanwen-

    der abgestimmtes, optimal positioniertes

    und systemtechnisch integrierbares System

    (SIMS). Beide Arbeitsergebnisse werden als

    Systemlsung in einem angepassten und

    auf zuknftige Herausforderungen

    ausgerichteten Hygiene-Online-Monitoring-

    System (HOLM) zusammen gefhrt, fr

    das sehr gute nationale und internationale

    Vermarktungschancen bestehen und das

    zahlreiche Einsatzmglichkeiten im Indus-

    rie- und Forschungsbereich bietet.

    Institutsteil Angewandte

    Systemtechnik AST

    Am Vogelherd 50

    98693 Ilmenau

    Wasserversorgung und

    Abwasserbehandlung:

    Dr.-Ing. Buren Scharaw

    Telefon +49 3677 461-121

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  • Projektverlauf

    Erfassung und Analyse zweier Versor-gungsgebiete

    Erstellung der systemtechnischen Modelle

    Simulation und Kalibrierung der Modelle Dynamische und hydraulische Simulation Platzierung des HOLM-Systems mittels

    Modellsimulation in einer Teststrecke

    Entwicklung der mathematischen Beschreibung zur Ausbreitung von Mi-kroorganismen, ihre Modellkalibierung und Umsetzung in einer Softwarelsung

    Implementierung von Schnittstellen von SIMS und HOLM sowie dem Prozessleit-system

    Test und Erprobung der entwickelten Manahmen

    Projektparnter

    Fraunhofer IOSB - Institutsteil Ange-wandte Systemtechnik AST

    Helmholtz-Zentrum fr Umweltfor-schung GmbH (UFZ)

    Institut fr Wasserchemie - TU Mnchen Institut fr Mikrosystemtechnik -

    Universitt Freiburg

    DVGW-Technologiezentrum Wasser Karlsruhe

    r-biopharm AG GWK Przisionstechnik GmbH Berliner Wasserbetriebe Trinkwasserversorgung Magdeburg

    GmbH

    Stadtwerke Marburg GmbH badenova AG & Co. KG Stadtwerke Waldkirch GmbH

    Ausblick

    Zuknftig besteht fr das EDIT-HOLM-

    System eine Vielzahl von Einsatzfeldern:

    Wasserversorgern ermglicht ein schnelles

    und automatisiertes Hygienemonitoring

    nicht nur die Sicherstellung einer hygienisch

    einwandfreien Trinkwasserbereitstellung,

    sondern auch die Reduzierung prophylak-

    tischer Desinfektionsmanahmen (wie z.B.

    Chlorsplungen). Unter Feldbedingungen

    wird das vergleichsweise kompakte System

    ein schnelles und przises Monitoring der

    mikrobiologischen Qualitt von Oberfl-

    chen-, Grund- und Trinkwasser erlauben

    selbst in Gebieten, in denen bislang

    zuverlssige quantitative Testverfahren nicht

    zur Verfgung standen.

    2

    HAPPI.pdf
  • I N S T I T U T S T E I L A N G E W A N D T E S Y S T E M T E C H N I K A S T

    KLEINWASSERKRAFTWERKE: BEWERTUNG UND VERBESSERUNG DER KLIMASCHUTZ POTENTIALE DURCH INTELLIGENTE TECHNOLOGIEN

    Herausforderung

    In der VR China soll die Verwendung von

    Holz und anderen Brennstoffen durch

    Kleinwasserkraftwerke signifikant reduziert

    werden, um eine klimavertrgliche Ener-

    gieinfrastruktur aufzubauen. So

    werden allein bis 2014 ber tausend

    Kleinanlagen in 24 Provinzen als treibstoff-

    substituierender Wasserkraftwerke (Small

    Hydropower Substituting Fuel SHSF)

    installiert.

    Mit der Energienutzung aus Wasserkraft

    sind gleichzeitig aber auch groe

    Auswirkungen auf Gewsserkologie,

    Wasserfhrung, Soziokonomie oder das

    aquatische kosystem verbunden, die

    bisher nur in geringem Ausma in China

    bercksichtigt werden. Oft beeinfluen sich

    diese mehrkriteriellen Problemstellungen

    gegenseitig.

    Forschungsziele

    Im deutsch-chinesischen Forschungsprojekt

    HAPPI soll ein Bewertungsansatz fr

    Planung, Bau und Betrieb von Kleinwas-

    serkraftanlagen mit folgenden Aspekten

    entwickelt werden:

    kologische Auswirkungen: Klima-schutzpotenzial sowie Natur- und Gewsserschutz, wie z.B. nderungen in Flora und Fauna, der Landschaft und der

    Fliegewsser sowie der Landnutzung,

    konomische Auswirkungen: Kosteneffizienz, Netzinfrastruktur und Verbrauchernhe, Realisierungszeitraum, Standort- und bautechnische Optimie-

    rung sowie

    soziale Auswirkungen: verbesserte Infra-struktur, Beschftigung, Einfluss auf das Entwicklungspotenzial der lndlichen Besiedlung, Armutsbekmpfung und Umsiedlungen.

    Institutsteil Angewandte

    Systemtechnik AST

    Am Vogelherd 50

    98693 Ilmenau

    Oberflchenwasser und

    Maritime Systeme:

    Prof. Dr.-Ing. Thomas Rauschenbach

    Telefon +49 3677 461-124

    Fax +49 3677 461-100

    [email protected]

    www.iosb-ast.fraunhofer.de

    www.happishp.com

  • Arbeitspakete

    Nachhaltigkeitsbewertung Umwelt Nachhaltigkeitsbewertung Klima Nachhaltigkeitsbewertung

    Soziokonomie

    Hydrologische Modellierung und CO2-Bilanzierung

    Hydraulik und Standortoptimierung Geotechnologie und

    konstruktiver Wasserbau

    Steuerungs- und Managementstrategien Energiemanagementstrategien Finanzierungsstrategien und

    Betreibermodelle

    Monitoringsystem Integrierter Planungsleitfaden Automatischer Kaskadenbetrieb Ex-Post Evaluierung der

    Nachhaltigkeitsaspekte

    Machbarkeitsevaluierung Beteiligungsprozesse und

    Capacity-Building

    Projektpartner

    Fraunhofer IOSB - Institutsteil Angewandte Systemtechnik AST

    Fraunhofer-Institut fr System- und Innovationsforschung ISI

    Universitt Kassel G.U.B. Ingenieur AG Umwelt- und Ingenieurtechnik

    Dresden GmbH

    Ingenieurgesellschaft Prof. Dr. Sieker mbH

    G.M.F. mbH - Gesellschaft fr Me- und Filtertechnik mbH

    Ausblick

    Neben den kologischen Vorteilen und der

    optimierten Nutzen des enormen, bisher

    unerschlossenen Energiepotenzials der

    Wasserkraft, insbesondere in China, zielt

    HAPPI auch auf die Erlangung wirtschaft-

    lichen Nutzens durch Know-how-Transfer,

    Patente und Export von Ingenieurdienst-

    leistungen und Anlagenlieferleistungen.

    Folgende Ziele stehen daher in der

    Ergebnisverwertung im Vordergrund:

    Anwendung von Modellen zur Stand-ortbewertung und den Entwurf von energetisch optimierten Wasserkraftan-lagen aus hydrologischer, hydraulischer, kologischer und konomischer Sicht.

    Einsatz von Dimensionierungsverfahren zur optimalen Gestaltung von hyd-raulischen Anlagen des konstruktiven Wasserbaus bei Wasserkraftanlagen in

    weitgehend modularer Bauweise.

    Durchfhrung gewsserkologischer Gestaltungskonzepte bei Staubau-werken, hydraulischen Kanlen und der Anwendung fischfreundlicher

    Kraftwerkstechnik.

    Schulungen zur Anwendung der entwickelten Fhrungsinstrumente

    fr das Qualittsmanagement und die

    Gewhrleistung des Gesundheits- und

    Arbeitsschutzes am Bau.

    Beratungsleistungen zur Entwicklung von marktfhigen Unternehmensstruk-

    turen fr Betrieb und Wirtschaftlichkeit

    von Energieversorgungsunternehmen.

    Entwicklung und Anwendung von Finanzierungs- und Betreibermodellen,

    die auf die rechtlich-gesellschaftlichen

    Verhltnisse Chinas ausgerichtet sind.

    2

    HydroDyn.pdf
  • I N S T I T U T S T E I L A N G E W A N D T E S Y S T E M T E C H N I K A S T

    WASSERNETZMANAGEMENT MIT HYDRODYN

    Problemstellung

    Betreiber von Trinkwasserverteilnetzen

    stehen vor vielfltigen Problemen. Ihre

    Hauptaufgabe ist die sichere und nachhalti-

    ge Versorgung der Abnehmer mit qualitativ

    hochwertigem Trinkwasser. Hierzu ist ein

    komplexes Management des Versorgungs-

    systems aus Hochbehltern, Pumpen,

    Ventilen und Rohrleitungen notwendig.

    Die Verbruche der Abnehmer mssen ab-

    geschtzt, der Fllstand der Hochbehlter

    sinnvoll gesteuert und die Pumpen sollten

    zur Erhhung der Lebensdauer nicht zu

    oft geschaltet werden. Auerdem mssen

    regelmige Wartungsarbeiten geplant

    und durchgefhrt werden, oft sind auch

    Planungen fr Netzerweiterungen ntig.

    All diese Aufgaben sollen natrlich mg-

    lichst kostengnstig durchgefhrt werden

    und sind ohne weitgehend automatisch

    arbeitende technische Hilfsmittel kaum

    noch realisierbar.

    Fr den operativen Betrieb steht dem

    Betreiber im Allgemeinen ein Prozessleit-

    system zur Verfgung, dessen Regeleinstel-

    lungen auf langjhrigen Erfahrungswerten

    beruhen und einen stabilen, aber nur selten

    wirklich kostenoptimalen Betrieb ermgli-

    chen. Systeme zur aktiven Leckerkennung

    und Leckortung sind selten installiert, so

    dass Schden im Leitungssystem hufig zu

    spt oder gar nicht erkannt werden.

    Das HydroDyn Softwarepaket bietet eine

    einzigartig flexible Auswahl an Online-

    Werkzeugen zur Betriebsuntersttzung mit

    transparenter Integration in bestehende

    Systeme. Es hilft somit dem Betreiber seine

    Anlage effektiver und sicherer zu steuern.

    Institutsteil Angewandte

    Systemtechnik AST

    Am Vogelherd 50

    98693 Ilmenau

    Ihr Ansprechpartner:

    Dipl.-Ing. Steffen Dietze

    Telefon +49 3677 461-127

    [email protected]

    www.iosb-ast.fraunhofer.de

  • Lsungen mit HydroDyn

    Die Software HydroDyn erlaubt die Model-

    lierung und Simulation von Wassernetzen

    basierend auf einer modifizierten Version

    des global etablierten Epanet-Rechenkerns.

    Integration: Modelldaten knnen aus

    Fremdsystemen bernommen werden.

    HydroDyn kann ber eine OPC-Schnittstelle

    oder ber Datenbankschnittstellen mit dem

    Prozessleitsystem gekoppelt werden. Zur

    Untersttzung des Betriebs von Wasserver-

    sorgungsunternehmen ist es somit mglich,

    HydroDyn auer fr planerische Aufgaben

    vor allem prozessbegleitend einzusetzen.

    Die folgenden, auf die jeweilige Situation

    vor Ort anzupassenden Module stehen

    dafr zur Verfgung:

    Prozessbegleitende Simulation: Ein

    Simulationsmodell luft online in Echtzeit

    und basierend auf aktuellen Messwerten

    parallel zum realen Prozess mit. Dies

    ermglicht Einblicke in den Prozess an

    Stellen, fr die keine Messwerte vorhanden

    sind. Auerdem knnen ber Differenzen

    zwischen simulierten und gemessenen

    Werten Probleme im Netz erkannt werden.

    Leckerkennung: Mit Hilfe verschiedener

    Methoden wie Messwertmonitoring,

    Volumen- und Massenbilanzen sowie

    Vergleichen zwischen gemessenen und

    simulierten Werten lassen sich mgliche

    Leckagen erkennen und in ihrer Gre

    abschtzen.

    Referenzen

    Verschiedene Module des Systems werden

    in groen Pipelinesystemen im Nahen

    Osten implementiert:

    Saudi-Arabien Kuwait Vereinigte Arabische Emirate Libyen Mongolei

    Leckortung: Basierend auf der vorherge-

    henden Leckerkennung wird mit Methoden

    wie Negative Pressure Wave und

    Druckgradientenberechnung eine Abscht-

    zung des Leckortes vorgenommen. Dabei

    knnen alle im Netz vorhandenen Sensoren

    bercksichtigt werden. Pinpoint-Suchver-

    fahren mittels akustischem Korrelator oder

    Bodenmikrofonen knnen so zielgerichteter

    und zeitsparender erfolgen.

    Verbrauchsprognose: Durch mathema-

    tische Verfahren wird der wahrscheinliche

    Verbrauch der Abnehmer im Netz fr die

    nchsten 24 Stunden vorhergesagt.

    Prozessoptimierung: Mittels mathemati-

    scher Optimierungsverfahren und basierend

    auf der hydraulischen Berechnung des

    gesamten Netzes sowie der Verbrauchs-

    prognose werden stndlich Vorschlge fr

    den kostenoptimalen Betrieb des System

    aus Hochbehltern, Pumpen und Ventilen

    berechnet.

    Transparenz: Alle Verfahren knnen so

    in das Prozessleitsystem integriert werden,

    dass der Einsatz fr den Betreiber vllig

    transparent ist. Da die Verfahren den klas-

    sischen Leitsystemfunktionen bergeordnet

    sind und ausschlielich Handlungsvorschl-

    ge generieren, bleiben alle im Leitsystem

    realisierten Sicherheitsfunktionen intakt

    und es entsteht bei ihrem Einsatz kein ber

    den bisherigen Betrieb hinausgehendes

    Risiko. Der Betreiber wird im optimalen

    Betrieb seines Systems untersttzt.

    KMU-MEM.pdf
  • I N S T I T U T S T E I L A N G E W A N D T E S Y S T E M T E C H N I K A S T

    ENERGIEEFFIZIENTE ABWASSER-BEHANDLUNG IN MEMBRAN BIO-REAKTOR DURCH ULTRASCHALLREINIGUNG

    Aufgabenstellung1

    In herkmmlichen Klranlagen wird das

    Abwasser in drei Stufen gereinigt. In der

    ersten Reinigungsstufe wird das Abwasser

    mechanisch in Rechen- und Siebanlagen

    gereinigt. In der zweiten Reinigungsstufe

    wird das Abwasser dann biologisch gerei-

    nigt. In konventionellen Anlagen werden

    in einem Absetzbecken die gebundenen

    Abwasserinhaltsstoffe als Schlamm vom

    Klarwasser getrennt. Das Klarwasser wird in

    der Regel in einen Fluss, den sogenannten

    Vorfluter, eingeleitet.

    In Wasserschutzgebieten ist je nach

    Anforderung des Vorfluters eine

    dritte Reinigungsstufe erforderlich. Hier

    werden konventionell Sandfilter und eine

    Desinfektionsstufe eingesetzt. Viren und

    Bakterien sollen in der Desinfektionsstufe

    abgettet werden. Eine Alternative zu

    dieser herkmmlichen Tertirstufe ist die

    Membranfiltration.

    In Membran-Bio-Reaktoren (MBR)

    konnte der Volumenbedarf fr die gesamte

    Klranlage erheblich reduziert werden, da

    die Membranen direkt in den Bio-Reaktor

    eingetaucht werden. Somit knnen das

    Nachklrbecken, die Sandfilter und die

    Desinfektionsstufe komplett entfallen.

    Allerdings tritt bei MBR-Anlagen das Prob-

    lem des Bio-Fouling, des Bewuchses der

    Membrane mit einer organischen Schicht,

    auf. Um diese Schicht zu entfernen,

    kann entweder eine Crossflow-Belftung

    eingesetzt werden, oder eine chemische

    Reinigung whrend des Rcksplvorgangs.

    Institutsteil Angewandte

    Systemtechnik AST

    Am Vogelherd 50

    98693 Ilmenau

    Wasserversorgung und

    Abwasserbehandlung:

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    gefrdert durch

    1

  • Umsetzung

    Um die enormen Energiekosten fr die Abreinigung der Membranen zu optimieren wird versucht, die Crossflow-Belftung mit herkmmlichen grobblasigen Belftern durch den Einsatz von Ultraschallwellen ge-neriert durch Plattenschwinger zu ersetzen.

    Die Hauptbestandteile des Projektes sind:

    Ermittlung der geeigneten Ultraschall-frequenz

    Ermittlung der Reinigungsdauer und Hufigkeit

    Erarbeitung eines Steuerungskonzeptes Umsetzung des Steuerungskonzeptes

    Das gesamte Steuerungskonzept wird dabei vom Fraunhofer AST entwickelt und praktisch umgesetzt.

    Ziel

    Ziel ist hierbei die Entwicklung einer prozessadaptiven und somit energie-sparenden Anpassung von Reinigungs-dauer, Intensitt und Frequenz an die jeweilige Verschmutzung. Hierfr mssen geeignete, online messbare Hilfsgren zur Erfassung des aktuellen Verschmut-zungsgrades, der hauptschlich durch die im Wasser befindlichen Partikel sowie durch Bio-Fouling bestimmt wird, ermittelt werden. Durch den Einsatz der intelligenten Steuerung in Zusammenhang mit den neuartigen Reinigungsverfahren sollte der Energieeinsatz von MBR Anlagen erheblich reduziert werden knnen.

    Partner

    SGS Aqua Technologies GmbH Fraunhofer AST

    1

    22 berblick ber das Steuerkonzept.

    1 Membran Bio-Reaktor

    Zentrale Steuereinheit,entweder spezielle Hardware fr Industrieeinsatzoder auch jedes Android-basierte Handy/Tablet

    Langzeitdatenspeicherung,Benutzerinterface

    Schnittstellen zu Fremdsystemen

    12 V Verschiedene Protokolle

    Lokale Steuereinheitautonom arbeitsfhig

    Lokale Steuereinheitautonom arbeitsfhig

    Lokale Steuereinheitautonom arbeitsfhig

    SteuerungenMesswerte auslesen

    4-20 mADigital

    SteuerungenMesswerte auslesen

    4-20 mADigital

    SteuerungenMesswerte auslesen

    4-20 mADigital

    Ethernet/UDP

    O1 PumpensteuerungO2 UltraschallsteuerungI1 DurchflussmessungI2 Unterdruckmessung (ca. 700 mBar)I3 TrbungsmessungI4 TS-MessungSpter:O3 Pumpe VorlagebehlterI5 Wasserstand Vorlagebehlter

    MOSIOP_UV_LED.pdf
  • I N S T I T U T S T E I L A N G E W A N D T E S Y S T E M T E C H N I K A S T

    1

    MOSIOP - MODELLBASIERTE SIMULATION UND OPTIMIERUNG EINES UV-LED BASIERTEN DESINFEKTIONSMODULS

    Motivation

    Wasser hat eine enorme Bedeutung fr

    die menschliche Existenz. Mehr als 660

    Millionen Menschen weltweit haben noch

    keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser,

    was wiederum die Verbreitung von

    Krankheiten und Epidemien begnstigen

    kann. Die Desinfektion von Trinkwasser und

    Bereitstellung von sauberem Trinkwasser fr

    alle Menschen stellt deshalb einen Haupt-

    bestandteil der UN-Milleniumziele dar.

    Aktuell werden aus Kostengrnden noch

    klassische Strahler den UVC-LEDs vorge-

    zogen, da ein wirtschaftlicher Einsatz dieser

    momentan noch nicht realisierbar ist.

    Ebenso gibt es bei der Trinkwasser-

    desinfektion mittels LEDs noch einige

    offene Fragen, die mithilfe dieses Teil-

    projektes geklrt werden sollen.

    LEDs ermglichen jedoch durch Ihre

    spezifischen Eigenschaften auch einige

    Mglichkeiten, die wesentliche Nachteile

    der bisherigen Technik lsen knnen. Eine

    LED bentigt keine Aufwrmphase, das be-

    deutet, dass ihre Leistung sofort abgerufen

    werden kann. Ein intermittierender Betrieb

    ist dadurch mglich. Auch bezglich der

    Anordnung von LEDs und den Freiheiten

    bei der Kombination verschiedener Emis-

    sionswellenlngen, die auf unterschiedliche

    Wirkmechanismen abgestimmt werden

    knnen, ergeben sich besonders beim

    Reaktordesign vielfltige Mglichkeiten.

    Durch die zunehmende Leistungsfhigkeit

    der LEDs werden perspektivisch auch klei-

    nere Reaktoren zur Desinfektion umsetzbar.

    Darber hinaus ist durch den geringen

    Bedarf an Versorgungsspannung auch der

    Betrieb mit mobilen Energiequellen reali-

    sierbar, was die Dimensionen der Nutzung

    erweitert.

    Institutsteil Angewandte

    Systemtechnik AST

    Am Vogelherd 50

    98693 Ilmenau, Germany

    Wasserversorgung und

    Abwasserbehandlung:

    Dipl.-Ing. Thomas Westerhoff

    Telefon +49 3677 461-107

    [email protected]

    Dr.-Ing. Buren Scharaw

    Telefon +49 3677 461-121

    [email protected]

    www.iosb-ast.fraunhofer.de

  • 1 Simulation des Wasserflusses im Inneren, ohne

    Trennwnde

    1

    2 Anordnung der LEDs auf einem Modul

    Umsetzung

    Der Institutsteil Angewandte Systemtechnik

    (AST) des Fraunhofer IOSB untersucht

    zunchst die technischen Aspekte zum

    Austausch von Quecksilberdampflampen

    durch LEDs und die entsprechenden

    Regularien. Weiterhin werden verschiedene

    LED-Anordnungen getestet. Unter Berck-

    sichtigung der gegebenen Abstrahlcharak-

    teristik soll die optimale Anordnung von

    LEDs identifiziert werden.

    Im Folgenden Verlauf wird sowohl simulativ

    als auch experimentell ein Khlkonzept

    entwickelt, welches die Alterung der LEDs

    soweit mglich verringern soll.

    Einen weiteren wichtigen Punkt stellt die

    Entwicklung eines druckresistenten und UV-

    bestndigen transparenten Gehuses und

    einer wasserdichten Modulsteckverbindung

    dar.

    Den Abschluss bildet die Ausarbeitung

    des Funktionsmusters des Moduls und die

    Entwicklung der Modulplatine.

    Ziel

    Das Hauptziel ist zunchst die Entwicklung

    eines kaskadierbaren UVC-LED Desinfek-

    tionsmoduls.

    Aufgrund der Trinkwasserproblematik wird

    eine einfache und sichere Handhabung

    angestrebt, die den flchendeckenden

    Einsatz in betroffenen Lndern ermglicht.

    Hierzu werden Grundlagenuntersuchungen

    durchgefhrt welche Wissenslcken, die

    aktuell im Bereich des effizienten Einsatzes

    von UV-LEDs zur Wasserdesinfektion

    existieren, schlieen. Die gewonnenen Er-

    kenntnisse flieen direkt in die Entwicklung

    des Moduls ein und sollen eine Nutzung

    des UV-LED Moduls am PoU (Point of

    Use) sowie in grotechnischen Anlagen

    ermglichen.

    Partner

    Institutsteil Angewandte Systemtechnik AST des Fraunhofer IOSB

    PURION GmbH Xylem Water Services GmbH DVGW - Technologiezentrum Wasser

    MoMo-Phase-II.pdf
  • I N S T I T U T S T E I L A N G E W A N D T E S Y S T E M T E C H N I K A S T

    1

    MOMO PHASE II: SBR-PILOTKLRANLAGE & WASSERMONITORING

    Aufgabenstellung1

    Die Mongolei ist ein Land der Extreme:

    Temperaturschwankungen von +40 Grad

    bis -40 Grad Celsius ber das Jahr verteilt,

    ausgedehnte Wlder mit reichhaltigen

    Niederschlgen im Norden und lebens-

    feindliche Bedingungen in der Wste

    Gobi - zusammengenommen stellen diese

    Faktoren eine Herausforderung fr eine

    nachhaltige Wasserbewirtschaftung der

    Region dar.

    Fr MoMo wurde die Mongolei daher als

    Modellregion fr die Bearbeitung, Lsung

    und Umsetzung eines auf die nachhaltige

    Nutzung ausgerichteten, integrierten

    Wasserressourcenmanagements (IWRM) in

    Zentralasien ausgewhlt.

    Das Forschungsprojekt MoMo gliedert sich

    in mehrere Phasen: Schwerpunkt der ersten

    Phase war die Erarbeitung von Grundlagen

    auf Basis wissenschaftlicher Analysen. In

    der zweiten Phase liegt der Fokus auf der

    prototypischen Umsetzung der in Phase I

    generierten Handlungsempfehlungen.

    1 Installation von Sensorik fr die

    dynamische Netzberechnung mit

    HydroDyn

    Institutsteil Angewandte

    Systemtechnik AST

    Am Vogelherd 50

    98693 Ilmenau

    Wasserversorgung und

    Abwasserbehandlung:

    Dr.-Ing. Buren Scharaw

    Telefon +49 3677 461-121

    [email protected]

    Dipl.-Ing. Stefan Rll

    Telefon +49 3677 461-172

    [email protected]

    www.iosb-ast.fraunhofer.de

    gefrdert durch

  • Monitoring

    Installation von Datenloggern zur Erfassung der Grundwasserressourcen

    Aufbau eines Grundwassermessnetzes mit entsprechender Datenbank-anbindung

    Analyse der Grund- und Tinkwasser-qualitt in Darkhan, den Gersiedlungen sowie in der regionalen Umgebung

    Klranlage Darkhan

    Optimaler Betrieb der Klranlage Darkhan

    Implementierung innovativer Optimierungsalgorithmen

    Analyse der Abwasserqualitt

    Sequential Batch Reactor (SBR)

    SBR zur Abwasserreinigung Pilothafte Implementierung der

    SBR-Anlage

    Kooperation mit p2m und der USAG Darkhan

    Innovative, dezentrale Technik zur Abwassereinigung

    Modellierung und Simulation der Abwassereinungsprozesse

    Optimale Steuerung der Anlage hin-sichtlich verschiedener Reinigungsziele und unter Bercksichtigung der ueren Randbedingungen, z.B. niedrige Tempe-raturen und kontinentales Klima

    Implementierung, Umsetzung und Pro-grammierung einer vollautomatisierten SPS-Steuerung fr den SBR-Reaktor

    Trinkwasserverteilnetz

    Modellierung und Simulation der Trinkwasserverteilung in Darkhan

    Installation von Sensoren in das Trinkwassernetz

    Verbesserte Modellkalibrierung durch eingebaute Messtechnik

    Leckortung Analyse und Identifikation

    der Schwachstellen im Trinkwasser-

    verteilnetz

    Behebung der Schwachstellen und Lecks in Zusammenarbeit mit

    der USAG Darkhan

    Kooperationspartner

    Bauhaus Universitt Weimar Bergmann Abwassertechnik CESR - Center for Environmental

    Systems Research

    geoflux GbR Helmholtz-Zentrum fr Umweltfor-

    schung GmbH - UFZ

    Leibniz-Institut fr Gewsserkologie und Binnenfischerei

    p2m berlin GmbH Passavant-Roediger GmbH Seeconsult GmbH Terrestris GmbH & Co. KG Universitt Heidelberg Vista Geowissenschaftliche

    Fernerkundung GmbH

    2

    MoMo-Phase-III.pdf
  • I N S T I T U T S T E I L A N G E W A N D T E S Y S T E M T E C H N I K A S T

    1

    MOMO PHASE III: PRAKTISCHE UMSETZUNG VON IWRM- KONZEPTEN IN DARKHAN

    Aufgabenstellung

    Darkhan ist mit rund 90.000 Einwohnern

    die drittgrte Stadt in der Mongolei und

    das Einzugsgebiet um Darkhan-Uul-Aimag

    die zweitgrte Industrieregion des

    Steppen- und Wstenstaates. Die Stadt

    wurde zu Beginn der 1960er Jahre als

    Industriestandort nach sozialistischem

    Vorbild auf der grnen Wiese errichtet.

    Seit 2006 beschftigt sich das Fraunhofer

    IOSB-AST im Rahmen der Frdermanahme

    Integriertes Wasserressourcenmana-

    gement IWRM in der Modellregion

    Mongolei mit der Sicherstellung der Trink-

    wasserversorgung und Verbesserung der

    Abwasserbehandlung in und um Darkhan.

    Probleme entstehen dabei vorallem durch

    die veraltete technische Infrastruktur und

    intensive Industrie- und Bergbauaktivitten

    im Einzugsgebiet Kharaa. So konnten

    Fraunhofer-Wissenschaftler in der Phase I

    und II des Forschungsprojektes mit einem

    Monitoringsystem Trinkwasserverluste von

    ber fnfzig Prozent im Wasserversor-

    gungsnetz von Darkhan nachweisen. Eine

    weitere Hrde sind die Siedlungsstrukturen:

    Etwa die Hlfte aller Einwohner von Dark-

    han lebt in peri-urbanen Siedlungen ohne

    Anschluss an ein zentrales Trinkwasser- und

    Abwassersystem. Der Schwerpunkt in

    Phase III des MoMo-Projektes liegt daher

    darauf, die in den vorangegangenen

    Projektphasen ermittelten und getesteten

    wissenschaftlichen und technischen

    Lsungen im volltechnischen Mastab

    umzusetzen. Auerdem sollen die Anstze

    in vergleichbare Regionen bertragen

    und damit ein erweiterter Zugang zum

    zentralasischen Markt im Bereich des

    Umwelt- und Wassersektors geschaffen

    1 Tiefbrunnen fr Grundwasser-

    monitoringsysteme

    Institutsteil Angewandte System-

    technik AST

    Am Vogelherd 50

    98693 Ilmenau

    Wasserversorgung und

    Abwasserbehandlung:

    Dr.-Ing. Buren Scharaw

    Telefon +49 3677 461-121

    [email protected]

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    gefrdert durch

    2 Bau einer dezentralen Klr-

    anlage in lndlicher Region

    2

  • Grundwasser

    Erstellung und Implementierung eines langfristigen Grundwassermonitorings mit lokalen Partnern

    Schrittweise bergabe des Grundwasser-Monitorings in die Eigenverantwortlich-keit der mongolischen Partner

    Abwasser

    Weiterer Ausbau der in MoMo Phase II getesteten WSB-Technologie und bertragung auf zehn bis fnfzehn Mehrfamilienhuser in Darkhan

    Zustandserfassung und Belastung der Abwasserkanalisation mittels technischer Simulationswerkzeuge

    Beratungsleistungen fr die Sanierung der Zentralklranlage der Stadt Darkhan

    Trinkwasser

    Sanierung von zwei Leitungsabschnitten 2012 und 2014 haben die Trinkwasser-verluste um fnfzehn Prozent reduziert

    Sanierung im Stadtteil Mangirt mit hchster Prioritt, da hier die Trinkwas-serverluste bei ber 70 Prozent liegen

    Stromerzeugung mittels Turbine ber eine DN600-Fallleitung

    Online-Fernablesung von Wasserzhlern

    Projektbegleitende Manahmen

    Zulassungen und Standardisierungen der in MoMo Phase II getesteten Verfahren

    Pre-Feasibility-Study zur Verbesserung der Trinkwassersituation in Darkhan

    Betreibermodelle fr fachliche und bautechnische Umsetzung von WSB-

    Anlagen

    Austauschprogramme (DAAD) und Capacity Development mit der KRBA

    (Kharaa River Basin Management)

    Technische Ausbildung, Training und Schulung von Fachkrften

    Kooperationspartner in Deutschland

    Bergmann Abwassertechnik AG Deutsches Institut fr Entwicklungs-

    politik (DIE)

    Helmholtz-Zentrum fr Umwelt-forschung GmbH - UFZ

    Leibniz-Institut fr Gewsserkologie und Binnenfischerei

    p2m berlin GmbH Terrestris GmbH & Co. KG

    Kooperationspartner in der Mongolei

    Ministry for Construction and Urban Development

    Ministry for Environment and Green Development

    Ministry for Education, Culture and Sport

    Mongolian University of Science and Technology (MUST)

    National Water Authority of Mongolia Darkhan-uul Aimag Darkhan Sum and Orkhon Sum Communal water supply of Darkhan city

    (USAG)

    Fa Gereege Construction Fa Ultrasonic LLC

    3

    3 Neubau einer Abwasserzubrin-

    gerleitung in lndlicher Region

    MoMo.pdf
  • I N S T I T U T S T E I L A N G E W A N D T E S Y S T E M T E C H N I K A S T

    1

    MOMO: INTEGRIERTES WASSER-RESSOURCENMANAGEMENT INZENTRALASIEN

    Aufgabenstellung1

    Die Mongolei ist ein Land der Extreme:

    Temperaturschwankungen von +40 Grad

    bis -40 Grad Celsius ber das Jahr verteilt,

    ausgedehnte Wlder mit reichhaltigen

    Niederschlgen im Norden und lebens-

    feindliche Bedingungen in der Wste

    Gobi - zusammengenommen stellen diese

    Faktoren eine Herausforderung fr eine

    nachhaltige Wasserbewirtschaftung der

    Region dar.

    Die Mongolei wurde als Modellregion fr

    die Bearbeitung, Lsung und Umsetzung

    eines auf die nachhaltige Nutzung

    ausgerichteten, integrierten Wasserressour-

    cenmanagements (IWRM) in Zentralasien

    vorgeschlagen. Es wird ein Ansatz verfolgt,

    in dem Nutzungs- und Schutzbelange, die

    Manahmen und die Umsetzung in einem

    interdisziplinren Management integrativ

    bearbeitet werden.

    Fr das Projekt wurde eine Laufzeit von

    3 plus 2 Jahren, aufgeteilt in mehrere

    Phasen und in definierte Arbeitsschritte,

    veranschlagt.

    1 Die oft dezentral anzutreffen-

    den Jurtensiedlungen in der Mon-

    golei stellen eine Herausforderung

    fr eine nachhaltige Trinkwasser-

    versorgung dar.

    Institutsteil Angewandte

    Systemtechnik AST

    Am Vogelherd 50

    98693 Ilmenau

    Ansprechpartner

    Wasserversorgung und

    Abwasserbehandlung:

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    gefrdert durch

  • Ziele

    Identifizierung der Schwachstellen und Engpsse des Versorgungsnetzes

    Konzepterstellung zur Sanierung von Leitungsnetzen und Infrastrukturen

    Planung und optimale Bemessung der Anlagen

    Optimiertes Management der Wasserver- und Abwasserentsorgung in lndlichen sowie stdtischen Gebieten

    Verringerung der bernutzung von Wasserressourcen und von diffusen Gewsserbelastungen

    Effektive Wassernutzung, Wasserpreis-entwicklung

    Sicherung kologischer Funktionen und Naturschutz, stdtische Entwicklung und Bevlkerungsexplosion

    Aufbau von Forschungs- und Entwick-lungsaktivitten

    Bildung und ffentlichkeitsarbeit Wissenstransfer (Einzugsgebiet, Region,

    Mongolei, Zentralasien)

    Methoden

    Mittels der im Fraunhofer AST entwi-

    ckelten Simulationsprogramme werden

    die Schwachstellen und Engpsse der

    Versorgungs- und Entsorgungsnetze

    bestimmt und schlielich eine optimale Pla-

    nungsaufgabe zur Systemauslegung sowie

    optimierte Vorschlge zur Bewirtschaftung

    unterbreitet und damit z.B. die immens ho-

    hen Sanierungs- und Betriebskosten mini-

    miert. Mittels Kostenvergleichsrechnungen

    werden Sanierungsalternativen untersucht

    und Entscheidungshilfen vorgeschlagen

    dahingehend, ob systematische Repara-

    turen oder eher Erneuerungen mit den

    entsprechend erforderlichen Investitionen

    zu einem optimierten Kapitaleinsatz fhren.

    Neben der Analyse des derzeitigen Zustan-

    des der Anlagen und der anzusetzenden

    Sanierungskosten werden in den Anstzen

    die verfgbaren Einnahmen (Gebhren),

    Nutzungsdauer der Anlagen und die

    Belange der Nutzergruppen bercksichtigt.

    Sensitivittsanalysen zeigen den Betreibern

    der Wasserversorgungsanlagen und den

    politischen Entscheidungstrgern

    auf, wie sich die gewhlten Anstze

    langfristig auf Kosten (Einnahmen und

    Ausgaben) und Vermgen (Werteverzehr)

    auswirken.

    Partner

    Ing.-Bro Dr. Pecher und Partner Leibniz Institut fr Gewsserkologie

    und Binnenfischerei Berlin

    Universitt Kassel TU Ilmenau

    2 Das Fehlen flchendeckender

    Trinkwassernetze erfordert in der

    Modellregion Mongolei so

    genannte Wasserkioske

    2

    POS.pdf
  • I N S T I T U T S T E I L A N G E W A N D T E S Y S T E M T E C H N I K A S T

    1

    POS: PROZESSOPTIMIERUNGS-SYSTEM FR KLRANLAGEN

    Aufgabenstellung1

    Moderne Klranlagen sind komplexe

    Gebilde. Ein optimaler Betrieb ist aufgrund

    der vielen mglichen Stellgren und

    sich widersprechenden Teilziele der

    verschiedenen Prozesse nur sehr schwierig

    zu erreichen. Deshalb steht das Prozessopti-

    mierungssystem dem Anlagenbetreiber

    im Fhren seiner Anlage beratend bei.

    Das Prozessoptimierungssystem setzt auf

    dem Leitsystem der Anlage auf und hilft

    dem Betreiber mit modernen Methoden

    der modellprdiktiven Regelung beim

    Ermitteln der langfristig optimalen Betriebs-

    einstellungen. Da es als Beratungssystem

    ausgelegt ist, greift es nicht direkt in die

    Steuerung der Anlage ein, sondern stellt

    nur Entscheidungshilfen fr den optimalen

    Betrieb bereit.

    Ziele

    Aufgrund der groen verfahrens- und

    messtechnischen Unterschiede einzelner

    Klranlagen ist das Prozessoptimierungs-

    system kein monolithisches Programm,

    sondern besteht aus einer Reihe von

    Modulen, die an die jeweilige Anlage und

    speziellen Anforderungen des Betreibers

    angepasst werden.

    Wesentlich ist dabei die ganzheitliche

    Betrachtung der Anlage, die,

    abhngig von den rtlichen Voraus-

    setzungen, vom Kanalnetz ber die

    Belebung bis hin zur Schlammfaulung und

    Energiegewinnung reicht. Neben der Pro-

    zessoptimierung eignet sich das System zur

    Messdatenvisualisierung, zu Veranschauli-

    chung der Kostensituation der Anlage und

    zur vorausschauenden dynamischen

    Simulation bestimmter Betriebszustnde.

    1 Neben der Simulation und Pro-

    zessoptimierung verfgt POS auch

    ber umfangreiche Mglichkeiten

    zur Messdatenvisualisierung

    Institutsteil Angewandte

    Systemtechnik AST

    Am Vogelherd 50

    98693 Ilmenau

    Ansprechpartner

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  • Voraussetzungen

    Das POS baut auf einer eigenen Datenbasis

    auf in welche die Daten aus dem Leitsystem

    der Klranlage bertragen werden. Dabei

    werden Schnittstellen wie SQL, ACPLT/KS

    und OPC (zuknftig) untersttzt.

    Ein wesentlicher Vorteil des POS ist

    seine Netzwerkfhigkeit. So kann die

    Bedienoberflche auf verschiedenen

    Rechnern der Anlage laufen und eine

    visuelle Darstellung der Daten ist mittels

    eines Webbrowsers ber das Internet

    mglich. Die Datenbertragung kann dabei

    ber verschlsselte und passwortgeschtzte

    Verbindungen erfolgen. Das Prozessopti-

    mierungssystem setzt einen modernen,

    gut ausgestatteten Rechner voraus. Es wer-

    den die meisten Windows (ab NT), Unix,

    Linux und Macintosh Systeme untersttzt.

    Fr die Visualisierung ber das Internet ist

    jeder moderner Webbrowser geeignet.

    Weiterhin sind verschiedene Online-Mes-

    sungen sowie der Zugang zu den Messda-

    ten und Einstellungen der Klranlage ber

    das Prozessleitsystem notwendig. An diese

    Messdaten werden hohe Anforderungen

    hinsichtlich Verfgbarkeit und Zuverlssig-

    keit gestellt.

    Ergebnis

    Basierend auf einem angepassten Modell

    bietet das POS die Mglichkeit, Teile

    der Anlage oder die gesamte Anlage zu

    simulieren. Diese Simulation kann online

    oder offline erfolgen. Die Offline-Simulation

    erfolgt mit historischen oder knstlich

    erzeugten Eingangsdaten. Sie eignet sich

    fr die Ausbildung des Betriebspersonals

    sowie zum vorherigen Testen neuer

    Betriebseinstellungen.

    Bei der Online-Simulation wird das

    Anlagenmodell parallel zur realen Anlage

    mit den gleichen Eingangsdaten simuliert.

    Somit ist es mglich, aktuelle Informationen

    ber Anlagenteile, von denen keine

    Online-Messwerte zur Verfgung stehen,

    zu bekommen. Das Simulationssystem

    wird als Softwaresensor betrieben. Im

    Vordergrund steht der kostenoptimale

    Betrieb der gesamten Anlage. Aufgrund

    der ganzheitlichen Betrachtung wird

    ein optimales Zusammenspiel der einzelnen

    Anlagenteile erreicht.

    Die Optimierung ist als modell-prdiktive

    Regelung ausgelegt. Das bedeutet, dass

    aufbauend auf dem Anlagenmodell

    ein- oder mehrmals tglich die kostenopti-

    malen Einstellungen fr die Anlage berech-

    net werden. Als Ergebnis der Optimierung

    erhlt der Anlagenbetreiber Vorschlge

    fr die optimalen Einstellungen der

    Anlagenstellgren.

    Projekt-Saudi-Arabien-ABB.pdf
  • I N S T I T U T S T E I L A N G E W A N D T E S Y S T E M T E C H N I K A S T

    1

    SHOAIBA PHASE III: TRINKWASSERVERSORGUNG FR SAUDI-ARABIEN

    Wasser fr den Wstenstaat

    Das Knigreich Saudi-Arabien besitzt eine

    schnell wachsende Bevlkerung mit einem

    Durchschnittsalter von etwa 21 Jahren (zum

    Vergleich dazu Deutschland: 41 Jahre),

    fast zwei Drittel der Einwohner ist unter

    25 Jahre alt. Wasser ist dabei ein entschei-

    dender Faktor fr die Lebensqualitt der

    Menschen, aber auch fr wirtschaftliche

    Prosperitt, zum Beispiel in einem wachsen-

    den Industrie- und Landwirtschaftssektor.

    Zusammen fhren beide Einflugren

    auch in Zukunft zu einem weiter steigen-

    den Wasserbedarf in Saudi-Arabien, der

    nicht mehr vollstndig durch die unterir-

    dischen Grundwasservorrte abgedeckt

    werden kann, zumal grere Flusysteme

    oder Seen nahezu vollstndig fehlen. Der

    Staat bernimmt daher betrchtliche An-

    strengungen, um Meerentsalzungsanlagen

    an den Ksten zu installieren und ber

    riesige Pipeline-System zu den Verbrauchs-

    zentren im Landesinneren zu befrdern. Ein

    Beispiel dafr ist das SHOAIBA III Water

    Transmission Project. Es umfasst fnf

    Pumpstationen, drei Reservoire sowie ein

    344 km langes Pipelinenetz, das Wasser aus

    den rohlgefeuerten Entsalzungsanlagen zu

    den Stdten Dschidda, Taif und Mekka mit

    ingesamt rund fnf Millionen Einwohnern

    transportieren soll. Im Auftrag der ABB AG

    erstellt das Fraunhofer AST fr das Projekt

    ein Leckerkennungs- und Simulationssys-

    tem, das zusammen mit einer modernen

    Leittechnik fr ein hochverfgbares

    Wassertransportsystem sorgen soll. Mit

    dem durch die Softwarelsung HydroDyn

    mglichen Netzprognosen knnen alle

    Elemente (Pumpenbetrieb, Befllung der

    Reservoire, Auslastung der Entsalzungsan-

    lagen) optimal aufeinander abgestimmt,

    Wasserluste minimiert und Betriebskosten

    reduziert werden.

    1 Fossiles Kraftwerk fr die

    Entsalzungsanlagen in Dschidda.

    Quelle: ALSTOM Pressemitteilung

    Institutsteil Angewandte

    Systemtechnik AST

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  • Technik

    Das Pipelinesystem frdert das Wasser

    ber 30 Pumpen vom Meer auf bis zu

    1700 m Hhe. Dabei entstehen in den

    Rohrleitungen Drcke bis zu 80 Bar, was

    einer Tauchtiefe von 800 m entsprechen

    wrde. Das Fraunhofer AST stellt eine

    prozessbegleitende Simulation fr dieses

    System aus Rohrleitungen, Pumpen,

    Ventilen und Tanks bereit. Das bedeutet,

    dass die vom Fraunhofer AST entwickelte

    Simulationssoftware HydroDyn direkt an

    das Prozessleitsystem von ABB gekoppelt

    ist und einen Online-Vergleich von

    simulierten und gemessenen Werten

    ermglicht. Dadurch lassen sich mgliche

    Fehler im Pipelinesystem erkennen und

    der Betrieb kann optimiert werden.

    Darber hinaus ermglicht das System eine

    simulationsuntersttzte Leckerkennung

    und Leckortung, fr die sonst nur schwer

    zu berwachenden Rohrleitungen, die

    zum Teil in unterirdischen Tunnelsystemen

    verlegt sind.

    Projektpartner

    ABB ist ein fhrender Technologiekonzern

    der Energie- und Automationstechnik. Das

    Unternehmen ermglicht seinen Kunden in

    der Energieversorgung, der Industrie und

    im Handel, ihre Produktivitt zu verbessern

    und die Umweltbelastung zu reduzieren.

    Der ABB-Konzern beschftigt weltweit

    etwa 117.000 Mitarbeiter, davon rund

    11.000 in Deutschland.

    Ausblick

    Die eingesetzte Software HydroDyn

    mit ihrer engen Ankopplung an das ABB

    Leitsystem hilft dem Betreiber, den Betrieb

    seines System zu optimieren, fehlerhafte

    Zustnde zu erkennen sowie bestimmte

    Betriebsszenarios vorab am Computer zu

    testen. Weiterhin kann das Betriebspersonal

    geschult werden. Auf Grund des weltweit

    zunehmenden Wertes der Ressourcen

    Wasser und Energie werden Systeme,

    welche die Wasserverluste minimieren

    sowie den Energieverbrauch optimieren,

    in naher Zukunft zur Standardausrstung

    in der Wasserversorgung zhlen. Allein

    in Saudi-Arabien sind mehrere hnliche

    Projekte in Vorbereitung.

    1 Pipelinesystem

    2 Pipeline-Verlegung in Saudi-

    Arabien. Quelle: Pressemitteilung

    iLF Beratende Ingenieure

    2

    Kartenmaterial von OpenStreetMap - Verffentlicht unter CC-BY-SA 2.0

    1

    TOS.pdf
  • I N S T I T U T S T E I L A N G E W A N D T E S Y S T E M T E C H N I K A S T

    1

    TOS: OPTIMIERTE BEWIRT- SCHAFTUNG FR SPEICHER- UND TALSPERRENSYSTEME

    Aufgabenstellung1

    Talsperren sind kosysteme, welche

    empfindlich auf Vernderungen in der

    Umwelt reagieren. Entscheidend fr ihren

    Zustand sind einerseits Menge und Art der

    Stoff- und Energieeintrge in das Gewsser

    und andererseits auch Prozesse des Stoff-

    und Energieumsatzes im Gewsser selbst.

    Die Beeinflussung der Trinkwasserres-

    sourcen wchst mit der Intensitt der

    Einzugsgebietsbewirtschaftung und der

    Nutzung des Gewssers. Die internen

    Umsatzprozesse im Gewsser sowie die Zu-

    und Ablufe werden aber auch erheblich

    durch meteorologische und hydrologische

    Einflussgren bestimmt. Die Bedeutung

    dieser Einflussgren hat in den letzten

    Jahren zugenommen.

    Die inzwischen unbestrittenen globalen

    Klimanderungen haben witterungsbeding-

    te Extremwetterlagen, wie Rekordber-

    schwemmungen (Asien und Nordamerika)

    und Drreperioden (Afrika, Australien) zur

    Folge. Ungewhnliche Wetterlagen fhrten

    in der jngsten Vergangenheit auch in

    Mitteleuropa zu Situationen, in denen die

    kontinuierliche Bereitstellung von Wasser

    hchster Qualitt aus Talsperren nur unter

    erheblichem Aufwand mglich war. Eine

    optimierte Bewirtschaftung der Talsperren

    unter Einbeziehung aller Randbedingungen

    ist somit unumgnglich.

    1 TOS dient zum Entwurf von Be-

    wirtschaftungsstrategien und zur

    Beherrschung von Hochwasser-

    situationen fr Speicher- und

    Talsperrensysteme.

    Institutsteil Angewandte

    Systemtechnik AST

    Am Vogelherd 50

    98693 Ilmenau

    Ansprechpartner

    Wasserversorgung und

    Abwasserbehandlung:

    Dr.-Ing. Buren Scharaw

    Telefon +49 3677 461-121

    [email protected]

    www.iosb-ast.fraunhofer.de

  • Technik

    Der Aufbau eines ganzheitlichen Systems

    aus

    1. Gewsserschutz,

    2. gezielter Bewirtschaftung eines groen

    Wasserkrpers und

    3. Wasseraufbereitung

    ist die Voraussetzung zur Sicherung der

    Trinkwassermenge und -qualitt. Die

    Systemlsung besteht darin, modellgesttz-

    te, optimierte Strategien fr die Steuerung

    der Speicher- und Talsperrensysteme zur

    tglichen Wassermengen- und -qualitts-

    bewirtschaftung sowie in Hochwassersitu-

    ationen zu ermitteln. Dafr wird fr den

    Betreiber eine individuelle Bedienoberflche

    entwickelt. Grundlage fr die Optimierung

    sind Einzugsgebiets- und Gewssergte-

    modelle sowie Zufluss- und Niederschlags-

    vorhersagen. Wichtige Randbedingungen

    sind Vorschriften und Vorgaben fr die

    Rohwassergte (Trinkwasserverordnung),

    Steuervorschriften fr die einzelnen Ver-

    bindungsstollen und Trinkwassertalsperren

    sowie vorgegebene Wasserabgabemengen.

    Ergebnis

    Die rechnergesttzte Optimierung hat

    besondere Bedeutung bei Mehr-Speicher-

    Systemen mit unterschiedlichen Aufgaben,

    bei denen Experten auch nherungsweise

    kaum optimale Strategien anhand ihrer Er-

    fahrungen und mentalen Modellen finden

    knnen. Eine getrennte Einzelsteuerung

    wre hier im Allgemeinen einer optimalen

    Gesamtsteuerung deutlich unterlegen. Als

    Online-Beratungssystem fr die optimale

    Bewirtschaftung von Talsperrensystemen

    wurde das modulare Softwarepaket TOS

    entwickelt.

    Ausblick

    Durch die Informationstechnologie und

    Automatisierungstechnik erffnen sich dem

    Betreiber von Talsperren neue Mglichkei-

    ten fr die Optimierung der berwachung

    und der Bewirtschaftung von Gewssern.

    Im Verbund mit Gewsserschutzstrategien

    und Aufbereitungstechnologien werden auf

    dieser Basis auch zuknftig regenerative

    Ressourcen wie Talsperren eine erhebliche

    Bedeutung fr die Trinkwasserversorgung

    einnehmen. Deshalb ist es in Zusammen-

    arbeit zwischen dem Fraunhofer AST

    und der Thringer Talsperrenverwaltung

    vorgesehen, Optimierungsprogramme,

    Systemmodelle und Wissensbasen, in

    denen grundlegendes Fachwissen abgelegt

    ist, ber Schnittstellen sinnvoll zu verknp-

    fen, so dass den Fachleuten ein Hchstma

    an Informationen ber mgliche Bewirt-

    schaftungs- und Sanierungsmanahmen

    innerhalb krzester Zeit verfgbar wird.

    UV-LEDS in der Medizintechnik.pdf
  • I N S T I T U T S T E I L A N G E W A N D T E S Y S T E M T E C H N I K A S T

    1

    UV-LEDS IN DER MEDIZINTECHNIK

    Motivation

    Das Fraunhofer IOSB-AST arbeitet seit 2014

    im Advanced-UV for Life-Konsortium

    zusammen mit verschiedenen Unterneh-

    men und Forschungseinrichtungen im

    Bereich der Entwicklung von UV-LEDs und

    deren Anwendung in unterschiedlichsten

    Einsatzfeldern. Neben Technologie-partnern

    wie dem Ferdinand-Braun-Institut fr

    Hochfrequenztechnik Berlin, die sich mit

    der Entwicklung der LEDs beschftigen,

    ist es Aufgabe des Fraunhofer IOSB-AST

    technische Lsungen fr den Einsatz in An-

    wendungen zu erforschen und Lsungen

    fr Probleme zu finden.

    Hierbei wird besonderes Augenmerk auf

    die gezielte Ausnutzung der Vorteile,

    die UV-LEDs gegenber klassischen

    quecksilberbasierten Strahlungsquellen

    bieten, gelegt. Neben der deutlich hheren

    mechanischen Stabilitt von LEDs, der

    Mglichkeit der Versorgung im Niedrig-

    spannungsbereich, sowie der besseren Ge-

    staltungs-mglichkeiten bei der Anordnung

    der Strahlungsquellen bieten besonders die

    relativ frei whlbaren Wellenlngen stark

    erweiterte Anwendungsmglichkeiten. Der

    Wellenlngenbereich im UVC-Band (240-

    280nm) ist uerst effektiv in der Abttung

    von Mikroorganismen, da er direkt die DNA

    von Bakterien und Viren zerstrt.

    So zeigen sich beim Einsatz von UVC-LEDs

    mit 265nm Emissionswellenlnge in der

    Desinfektion um bis zu zwei Log-Stufen

    bessere Desinfektionsleistungen gegenber

    klassischen Quecksilber-Niederdruck-

    Strahlern bei gleicher Bestrahlungsdosis.

    Dieses Potential macht UVC-LEDs im Kampf

    gegen multiresistente Erreger im Gesund-

    heitswesen zu einer effizienten Waffe,

    ohne dass Antibiotika oder chemische

    Substanzen zum Einsatz kommen.

    Institutsteil Angewandte

    Systemtechnik AST

    Am Vogelherd 50

    98693 Ilmenau, Germany

    Wasserversorgung und

    Abwasserbehandlung:

    Dipl.-Ing. Thomas Westerhoff

    Telefon +49 3677 461-107

    [email protected]

    Dr.-Ing. Buren Scharaw

    Telefon +49 3677 461-121

    [email protected]

    www.iosb-ast.fraunhofer.de

    1

  • 1 Einzelne UV-LED-Sektion

    1

    2 Anordnung der LEDs auf einem Modul

    Technologieanstze

    UVC-LEDs knnen in medizinischen Ger-

    ten aufgrund ihrer kleinen Abmessungen

    und hohen Strahlungsintensitt zur zielge-

    richteten Desinfektion von Flssigkeiten,

    Oberflchen und schwer zugnglichen

    Bereichen eingesetzt werden. Da die LEDs

    Punktlichtquellen mit hoher Intensitt sind,

    lassen sich durch geschickte Anordnung

    komplexe Bestrahlungsgeometrien effizient

    erzeugen. Das Fraunhofer IOSB-AST hat

    in den vergangenen Jahren im Bereich des

    Designs von LED-basierten UVC-Strahlungs-

    quellen, der Simulation und Optimierung

    des Bestrahlungsfeldes umfangreiche

    Erfahrungen gesammelt und bietet diese

    Fachkompetenz interessierten Kunden an.

    Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeiten am

    Fraunhofer IOSB-AST ist die Entwicklung

    geeigneter UVC-LED-Ansteuerelektroniken,

    deren Eigenschaften weit ber die

    herkmmlicher LED-Ansteuerungen im

    Beleuchtungssektor hinausgehen. Da

    UVC-Strahlung fr das menschliche Auge

    unsichtbar ist, mssen UVC-Lichtquellen

    elektronisch berwacht werden. Ebenso ist

    sie Sicherstellung der Bestrahlungsdosis zur

    Erreichung einer effektiven Desinfektion

    wichtig. Weiterhin knnen verschiedene

    Wellenlngen kombiniert werden, die auf

    unterschiedliche Wirkmechanismen abzie-

    len. Daher wurden Mehrkanalquellen (bis

    zu 24 einzeln regelbare Kanle) entwickelt.

    Auch Hochleistungsansteuerungen finden

    sich im Portfolio des Institutes. Diese und

    weitere Funktionen sind in den Ansteue-

    rungen integriert.

    Die Fraunhofer Gesellschaft versteht sich

    hierbei jedoch nicht als Hersteller, sondern

    als Partner der Industrie im Bereich der

    Angewandten Forschung und stellt

    Industrieunternehmen ihr Know-How in

    gemeinsamen Projekten zur Verfgung.

    Zusammenfassend die Vorteile von UV-

    LEDs:

    Frei konfigurierbare Strahlerdesigns whlbare Wellenlngen fr hhere

    Desinfektionswirkung

    Keine Aufheizphasen Gute berwachbarkeit und Fernwartung Hohe Lebensdauer Sehr hohe mechanische Stabilitt,

    vibrationsfest

    Quecksilberfrei

    Applikationen

    Desinfektion medizinischer Gerte Desinfektion von Flssigkeiten im

    klinischen Bereich

    Oberflchendesinfektion Luftdesinfektion

    2