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Baubericht Morane D3801 1 KW 2020 Morane Saulnier D-3801 1 Baubericht Morane D3801 mit 2.5 m Spannweite Vor gut einem Jahr erfuhr ich von Kollegen der Warbirdszene Schweiz, dass Erich Rot- henfluh eine Morane D3801 mit GFK Rumpf und Sandwichflügel im Massstab 1 : 4.25 (Spw. 2.5 m) entwickelt hat und das Modell nun in begrenztem Masse auch anbietet. Die optisch im Vergleich zu vielen WW II Warbirds etwas gedrungene und schrullige Morane D3801 gehört seit Jahrzehnten zu meinen Favoriten. Nach einem Besuch bei Erich und der Besprechung einiger Details (Verstärkung im Bug für den Valach 120 Reihenmotor, Position des Motorspantes, festes Flügelmittelteil bis zum EZFW etc.) stand für mich der Kauf eines Bausatzes fest. Der Fertigungsgrad wur- de festgelegt. Das lief alles in einer sehr konstruktiven und angenehmen Atmosphäre. Sechs Monate später konnte ich im April 2019 den quasi spritzfertigen Rohbau bei Erich abholen. Ein Sahnestück sondergleichen, super präzise gefertigt – echt Swissmade, das die Armbrust wirklich verdient - Erich, ich ziehe meinen Hut vor dir. Seither lagerte das Edelteil in meinem Kellarium unter Tüchern. Nun ist aber der Zeit- punkt gekommen, die zweite Stufe, die Fertigstellung des Edelteils zu zünden. Diese wird hauptsächlich der ultimative Modellbaucrack Hugo vornehmen. Ich werde hier re- gelmässig über den aktuellen Stand rapportieren. 2 Das Original Abbildung 1: Morane D3801 mit der auffälligen Neutralitätsbemalung wie sie ab 1944 vorge- geben wurde. Das Bild wurde im Fliegermuseum Dübendorf aufgenommen.

Morane Saulnier D - mg-wohlen.ch...• Neutraltätsbemalung 1944 gemäss Muster im Fliegermuseum (siehe Abb. 1) Far-ben mit Basislack, Endversiegelung mit 2-K Seidenmatt • Endgewicht

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  • Baubericht Morane D3801 1 KW 2020

    Morane Saulnier D-3801

    1 Baubericht Morane D3801 mit 2.5 m Spannweite Vor gut einem Jahr erfuhr ich von Kollegen der Warbirdszene Schweiz, dass Erich Rot-henfluh eine Morane D3801 mit GFK Rumpf und Sandwichflügel im Massstab 1 : 4.25 (Spw. 2.5 m) entwickelt hat und das Modell nun in begrenztem Masse auch anbietet. Die optisch im Vergleich zu vielen WW II Warbirds etwas gedrungene und schrullige Morane D3801 gehört seit Jahrzehnten zu meinen Favoriten. Nach einem Besuch bei Erich und der Besprechung einiger Details (Verstärkung im Bug für den Valach 120 Reihenmotor, Position des Motorspantes, festes Flügelmittelteil bis zum EZFW etc.) stand für mich der Kauf eines Bausatzes fest. Der Fertigungsgrad wur-de festgelegt. Das lief alles in einer sehr konstruktiven und angenehmen Atmosphäre. Sechs Monate später konnte ich im April 2019 den quasi spritzfertigen Rohbau bei Erich abholen. Ein Sahnestück sondergleichen, super präzise gefertigt – echt Swissmade, das die Armbrust wirklich verdient - Erich, ich ziehe meinen Hut vor dir. Seither lagerte das Edelteil in meinem Kellarium unter Tüchern. Nun ist aber der Zeit-punkt gekommen, die zweite Stufe, die Fertigstellung des Edelteils zu zünden. Diese wird hauptsächlich der ultimative Modellbaucrack Hugo vornehmen. Ich werde hier re-gelmässig über den aktuellen Stand rapportieren.

    2 Das Original

    Abbildung 1: Morane D3801 mit der auffälligen Neutralitätsbemalung wie sie ab 1944 vorge-geben wurde. Das Bild wurde im Fliegermuseum Dübendorf aufgenommen.

  • Baubericht Morane D3801 2 KW 2020

    2.1 Allgemeine Beschreibung Morane D3801 in der Schweiz

    (Quelle: Text zum Original hier 1 zu 1 zitiert aus: https://old.hermannkeist.ch/morane-saulnier.html) Nach der Beschaffung zweier früher Musterflugzeuge wurde der Typ in der Schweiz wei-terentwickelt. Es folgte der Lizenzbau der D-3801, die mit 289 Stück zum grössten Be-schaffungsprogramm der Schweizer Luftwaffe gehörte. Sie wies verschiedene Verbesse-rungen auf, wie z.B. der stärkere HS 51 12Y Motor mit 1000 PS, sowie der fest einge-baute Kühler. Das Flugzeug wurde als Mehrzweck Kampfflugzeug eingesetzt und war mit Kanonen, Flügel-MG, Bomben und Raketen bewaffnet.

    2.2 Eckdaten zur Morane D3801 (CH-Armee)

    Die Morane bildete zusammen mit der Me-109 insbesondere während der Aktivdienstzeit das Rückgrat der Jagdstaffeln. Sie wurden in Luftkämpfe mit der Deutschen Luftwaffe verwickelt oder dienten als Leitflugzeuge für alliierte Bomber, welche illegal in die Schweiz einflogen. Die Morane diente nach ihrem Einsatz bei den Frontstaffeln noch längere Zeit in der Pilotenausbildung und als Zielflugzeug für die Fliegerabwehrtruppen. Die meisten D-380x dienten bei Kriegsende als Trainer und wurden 1959 ausser Dienst gestellt.

    Morane D3801 Schweiz Allgemeine Angaben

    Muster D3801 CH-Armee Immatrikulation: J-91 bis J-297 Im Einsatz von 1941 bis 1959

    Entwicklungsfirma R. und L. Morane et Saulnier, Paris, F

    Hersteller Lizenzbau, Eidg. Flugzeugwerk ( F + W ) Emmen, Doflug Altenrhein und SWS Schlieren, CH

    Baujahr 1941

    Verwendungszweck Mehrzweck Kampfflugzeug

    Besatzung 1 Pilot

    Anzahl beschaffter Flugzeuge 207

    Technische Daten

    Bauart freitragender Tiefdecker, Gemischtbauweise, Metall-Gitterrumpf verspannt, Leichtmetall- und Stoffverkleidung, Metalltragfläche mit Plimaxbeplankung (Leichtmetall-Holz, verleimt)

    Abmessungen Spannweite 10.62 m, Länge 8.17 m, Höhe 3,40 m

    Gewichte Rüstgewicht 2125 kg; Zuladung 600 kg; max. Abfluggewicht 2725 kg

    Triebwerk Modell: Hispano-Suiza HS-51 12 Y

    Entwicklungsfirma: Ing. M. Marc Birkigt, Genf, CH, und Barcelona, E

    Hersteller: Lizenzbau, Adolph Saurer AG, Arbon, und SLM Wmterthur, CH

    Typ: flüssigkeitsgekühlter 12-Zylinder-, 4-Takt-Motor, 2 unter 60° V- Form stehend angeordnete Zylinderblöcke zu 6 Zylinder, 2 Vergasergruppen zu 3 Vergaser mit automatischen Höhenkorrektoren

    Zylinderbohrung 150 mm; Kolbenhub 170 mm Hubvolumen 36,0 l; Verdichtungsverhältnis 6,5:1; Aufladung: 980 mm Hg

    Volldruckhöhe: 3900 m ü.M.; Nennleistung 1000 PS bei 2500 U/min

    Propeller 3-Blatt, Metall. Typ Escher Wyss EW-V6, Constantspeed, D = 3,10m, S = 18° bis 47° Verstellbereich, Verstellgeschwindigkeit 5 pro Sekunde

    Ausrüstungen Fallschirm, Einziehfahrwerk, Radbremsen, Spreizklappen, Sauerstoff-, Funk- und Nachtfluganlagen, Kabinenheizung

    Flugleistungen

    Ve max. horizontal 535 km/h

    max. Steigleistung 16,2 m/s

    max. Einsatzhöhe 10'800 m ü. M.

    Flugdauer 1 Std 35 Min

    Reichweite 600 km

  • Baubericht Morane D3801 3 KW 2020

    3 Morane D-3801 als RC Modell In den 1980er Jahren hat der bekannte Schweizer Scalebauer Franz Meier einen Bau-plan der Morane im Maßstab 1:5 (Spw. 2.16 m) entworfen. Der Rumpf ist in Holzbauwei-se, das Rumpfheck ist bespannt, der einteilige Rippenflügel ist beplankt.. In der Folge wurden vorwiegend in der Schweiz mehrere Modelle gebaut. So hat auch Paul Haller von der Modellfluggruppe unteres Fricktal eine Morane nach Plan aufgebaut. Paul konn-te den Erstflug mit seinem Modell 1989 durchführen. Er war von dem Modell offensicht-lich sehr angetan, denn wenige Jahre später baute er die Morane nochmals nach den selben Plänen aber diesmal im Massstab 1:4 (Spw. 2.65 m). Die „kleine“ Morane (Abb. 2) kaufte ich ihm Mitte der 1990er Jahre ab. Nach mehreren Motorenwechseln und ande-ren Erneuerungen (Ersatz EZFW) kurve ich heute immer noch gerne und lustvoll mit der mittlerweile 30 jährigen Morane in der Biosphäre herum.

    Abbildung 2: Meine 30 jährige Morane D3801, M. 1/5 befeuert mit einem Gaui 50 ist immer noch einsatzbereit. Die Neue soll die gleiche Bemalung erhalten.

  • Baubericht Morane D3801 4 KW 2020

    3.1 Eckdaten zum neuen Modell D3801

    • Spannweite 2.5 m, • Länge 1.92 m, • Massstab 1 : 4.25 • Motor Valach 4-T 120 ccm Reihen, Flügelrad-Benzinpumpe von TC • Tankinhalt 1 Liter, Kraftstoff Aspen 4-T + 3% HP ultra Oel • Auspuff noch offen (Zimmermann oder Hugo Eigenbau) • Propeller 3 Blatt Fiala 25 x 16 oder 26 x 14 • RC Anlage Futaba, 2 galvanisch getrennte Empfangslinien: • 2 Empfänger Fasstest 8K à 16 K • 9 Servos Futaba S3071 HV ca. 10 kgf/cm, Hochstrom • Servoeinsatz: 2 x Quer, 2 x Höhe, 1 x Seite, 1 x Heckrad, 1 x Gas, 2 x Lande-

    klappe (LK auf 140° Drehwinkel programmiert) • Stromversorgung: 3 Li-Ion Akkus Jeti 2S 2.6 Ah (Empfänger 1 und 2 sowie Zün-

    dung und Pumpe), 1 Emcotec Li-Ion 3 S 2.6 Ah (EZFW und Licht) • 2 Magnet Schalter Emcotec, 1 RC-Zündschalter RXCEL • EZFW Behotec C50 elektr., Drehwinkel 85° • Räder HFW ø 5.5 oder 6 Zoll Dubro, Heck 2 Zoll • Neutraltätsbemalung 1944 gemäss Muster im Fliegermuseum (siehe Abb. 1) Far-

    ben mit Basislack, Endversiegelung mit 2-K Seidenmatt • Endgewicht 16 – 18 kg

    3.2 Bau und Dokumentation Der Endausbau der Morane wird hauptsächlich unser bekannte Hugo Christen vorneh-men. Die wichtigsten Infos zum Bau gehen jeweils aus der Bildbeschriftung hervor. Hugo wird als erstes die Einbauten angehen und danach die Basislackierung vornehmen. Da-nach werde ich die Beschriftungen und Anweisungen/Warnungen etc. anbringen. Für die finale 2-K Lackierung geht die Morane wieder zu Hugo. Ich werde hier laufend rapportieren. 1. Januar 2020 Kurt Wächter