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MS ARTVILLE 2014 DOKUMENTATION WWW.MSARTVILLE.DE WILHELMSBURG | HAMBURG

MS ARTVILLE 2014 · DOKUMENTATION

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MS ARTVILLE 2014

10 Veranstaltungstage; insgesamt ca. 10.000 BesucherInnen; 56 Konzerte & DJs; 81 Künstler- Innen und MusikerInnen aus Argentinien, Australien, Brasilien, Chile, Deutschland, Groß- britannien, Kanada und der Schweiz; 14 HelferInnen und HandwerkerInnen; 4 Wandergesellen, 6 KöchInnen; 18 realisierte Projekte; 3 Performancekollektive; 16 ehrenamtliche Kommuni-katorInnen; 200 Kunstrundgänge; 10 Kunstrundgänge auf Englisch; 8.500 Programmhefte

Das künstlerische Format zeigte sich in diesem Jahr erstmalig in neuem Gewand und hat unter dem Namen MS ARTVILLE bereits im Juli 2014 auf dem Gelände am Reiherstieg in Wilhelmsburg seine

KUNST: ANDREAS WUNDERSEE | CUCO (CL) | DARKO CARAMELLO | FEDERICO MINUCHIN

(AR) | FEHMI BAUMBACH | FERDINAND SCHMELZER | FLOCKE//ART | JACOBUS DURSTEWITZ |

JAN NEHRING (BR) | JANA FUX | KRAUTZUNGEN | NOVE (BR) | SEBASTIÁN MUHR (CL) |

STARARCHITEKTEN UND APOSTROPHZ | $¥€ & STUDENTEN DER BAUHAUS UNI WEIMAR |

WÖLFE & KABEL | ZIPPER AND THE CORNER | ZONENKINDER | MUSIK: AKAAK | ALLE

FARBEN | ANKLEPANTS (AUS) | ANTOINE BAISER | BEYKIN | CLEMENS HELL | CORNELIUS |

CYRIL HAHN (CAN) | DAGOBERT | DAMH | DAVID HASERT | DER BÜRGERMEISTER DER NACHT

| DIE VÖGEL | DIGGER BARNES | DJ SKL UND DJ COLA | FAT JAZZ ORCHESTRA | FENNEC

& WOLF | FLIBURT & PETER INVASION B2B | FUCHS & HASE | GAZELLE TWIN (UK) | GOOD

GUY MIKESH | GREG HAINES (UK) | HANS NIESWANDT | ISM – HARRISON WIESENGRUND &

NOE DERBYSHIRE | JACOB GROENING | JAN ROTH | JONAS WOEHL | JONATHAN JOHNSON

| KALINKA GRIMALDIS KÖNIGSPUDEL & DAS VIERHÄNDIGE KLAVIER | KATRIN ACHINGER |

KYSON (AUS) | LAMBERT | LENNART RICHTER & JENS HUSSMANN | LEXER | MAJIEC

ANTONSKI | ME SUCCEEDS | MERCEDES TUCCINI | MIS-SHAPES | NORA GANTENBRINK |

PATLAC | PAUL GREGOR | PETER SEMPEL | PLANNINGTOROCK (UK) | PUNKTPUNKT | RADIO

GRANULITPAVILLON | RAMPUE | REZNIK | RSS DISCO | RUPERT MARNIE & WILHELM (FLUTH!)

| SCHLEPP GEIST | SCHNIPO SCHRANKE | SEMI SILENT | SOPHIA KENNEDY | SOSO & RERE |

TELLAVISION | TRIP COOL | POETRY SLAM: BENTE VARLEMANN | DAVID FRIEDRICH | FABIAN

NAVARRO | FRANK KLÖTGEN | FRANZISKA HOLZHEIMER | LARS RUPPEL | MORITZ NEUMEIER

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Aktivitäten aufgenommen. Namenstechnisch näher an das MS DOCKVILLE herangerückt, brachte das MS ARTVILLE allerlei Neuerungen mit sich.

Das MS ARTVILLE versteht sich nicht als gewöhnliche Ausstellung mit weißen Wänden und fertigen Kunstwerken, sondern als eine Open-Air-Galerie im Spannungsfeld zwischen Hafenindustrie, kultureller Vielfalt und künstlerischem Underground, die Woche für Woche wächst und sich den BesucherInnen ständig neu präsentiert.

Der gemeinsam gestaltete Entstehungsprozess unter kontinuierlichem Austausch mit den BesucherInnen steht allegorisch für das MS ARTVILLE. Selbst die Entwicklung des Themas war dem Prozessualen unterworfen: Im Gegensatz zu den Vorjahren wurde zunächst auch kein Metathema vorgegeben, vielmehr ist dieses dann aus der gemeinsamen Reflektion mit den KünstlerInnen erwachsen. So war es nur konsequent, dass der Name MS ARTVILLE auch sinnstiftend war. Das Thema ‚Artville’ lässt sich auf vielen Ebenen verstehen: Kunst im öffentlichen Raum, Urban Art, Kunst im Offspace sind nur einige Assoziationsmöglichkeiten. Wir beschäftigen uns mit Kunst und Stadt. Ja, wir bauen eine Kunststadt. Und gemäß dem abgedroschenen Spruch „Auch Rom wurde nicht an einem Tag erbaut.“, wird dieses Thema uns auch in den nächsten Jahren beschäftigen und begleiten.

Das bisherige Konzept des ‚Kunstcamps‘ mit der Einteilung in eine interne und eine externe Phase wurde aufgebrochen und so entstanden drei Produktionswochen, die jeweils in Präsentations- und Veranstaltungswochenenden mündeten. In jeder Woche lebten und arbeiteten wechselnde internationale Künstlerteams aller Disziplinen vor Ort. In den ersten vier Tagen einer jeden Woche arbeiteten die KünstlerInnen an ihren Projekten, die an den Wochenenden mit den BesucherInnen eingeweiht und reflektiert wurden.

Insgesamt waren es 18 KünstlerInnen und Kunstkollektive, die sich in diesem Jahr auf unterschied-lichste Weisen am Bau unserer Stadt beteiligten: Der Hamburger Street Art Künstler Darko Caramello hat mit dem sechsten Teil seiner Reihe „Transforming Mesh“ das imposante Eingangstor zum Gelände erbaut. Sein im Aufbau flexibles System wandert von Ort zu Ort und passt sich dem Ort und den Gegebenheiten an. Die fluoreszierenden „Großstadtlichter“ von Andreas Wundersee trugen dazu bei, die Wahrnehmung der Realität zu verändern, und Fehmi Baumbach hat mit ihrer überdimensionalen Collage „Was“ die Kunststadt zur größten Galerie des Landes gemacht. Mit ihrer Gedankengeographie hat sie einen ganz eigenen impulsiven Klang versprüht. Das chilenische Kollektiv Cuco hat seine Kunst symbolisch mit der Natur verknüpft. Sein kreatives Schaffen trug den Namen „The Tree Life Under“ und kam an verlassenen Orten zum Vorschein. Auch die Zonenkinder integrierten die Natur kunstvoll in ihr kreatives Konzept und erweckten Baumstämme zum Leben. Der Architekt Ferdinand Schmelzer bescherte uns mithilfe seines innovativen Stecksystems „Tamanduá“ ein dreigliedriges, organisches Volumen, das an eine Wippe erinnerte und zum Spielen aufforderte. Auch Jana Fux schuf einen Spiel-raum, in welchem Reflexionsgesetze und geometrische Optik physisch erfahrbar gemacht wurden. Ihr „Kokon II“ war ein begehbares Kaleidoskop, das sich in permanenter Veränderung befand. Der Berliner Flocke//Art sprayt schon seit Jahren – mittlerweile berührt er an verschiedensten Plätzen die Passan-tInnen mit einer collagenartigen Kombination aus Spray- und Klebearbeiten sowie Acrylmalerei. Mit Vielseitigkeit, Witz und Provokation hat er bei uns Transportcontainer gestaltet. Die aus dem letzten Jahr bekannte „Galerie des Tages“ des Hamburger Kunstkollektivs Krautzungen bekam in diesem Jahr ein kunsthistorisches, interaktives Konzept. Die BesucherInnen wurden mit der Cut-up-Methode auf Homers Odyssee entführt. Der Musiker, Angler und Maler Jakobus Durstewitz baute aus 40-Fuß

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Seecontainern und alten, gebrauchten Theaterkulissen ein großes, rotes Stadttor mit einer begehbaren Brüstung, den „¥€$, WE CAN-CAN“. Die Verhandlung von Themen wie Flüchtlingspolitik, Stadtent-wicklung und hanseatische Überheblichkeit war hier mehr als willkommen. An diesem Kunstwerk kann exemplarisch aufgezeigt werden, welche Synergien im Rahmen des MS ARTVILLE entstanden sind. Die Zusammenarbeit verschiedenster KünstlerInnen und Kunstkollektive und die gegenseitige Befruchtung bei den jeweiligen Projekten ergeben sich meist durch inspirierende Begegnungen. Vor Ort leben und arbeiten Menschen, die sich ohne äußere Einwirkungen kennenlernen und gegenseitig voneinander lernen. So auch in diesem Fall, denn im Inneren des Containers errichtete die multidisziplinäre Gruppe $¥€ gemeinsam mit Studierenden der Bauhaus Uni Weimar eine Forschungsvilla im Kolonialstil. Auch unsere langjährigen Begleiter, die Stararchitekten und ApostrophZ, schafften einen neuen Raum. Sie haben mit dem „Vögellabor“ unsere gefiederten FreundInnen ins Visier genommen. Erfinderisch, detailreich und mit Liebe zu Wahrnehmungsspielereien konzipiert. Seit einigen Jahren überführt der Chilene Sebastián Muhr Fahrräder in alle erdenklichen Variationen. Dieses Jahr ist das „Wheel Nest“, eine Maschine mit optisch-akustischem Eigenleben, entstanden. Die Netzwerkanalyse „___˜˜˜!!!)))ûûû“ vom Performancekollektiv Wölfe & Kabel zeigte Knotenpunkte auf, stellte Verbindungen her und spann neue Fäden in ein Geflecht, das sich in ständiger Bewegung und Transformation befand. Mit Zipper and the Corner haben wir uns Dauercamper in die Kunststadt geholt. Auch auf dem MS DOCKVILLE wurde das Symbol der Spießigkeit, der „easy Kisi“-Wohnwagen, zum mobilen Veranstaltungsort. Zur Bar. Zum DJ-Pult. Die Kooperation mit fluxus², einem global und interdisziplinär agierenden Netzwerk aus KünstlerInnen, Kulturschaffenden und KunstvermittlerInnen, hat uns 2014 Großes beschert: Mit Federico Minuchin, Jan Nehring und Nove hatten wir gleich drei südamerikanische Künstler zu Gast, die sich den verschiedensten Formen der Street Art widmeten.

Die Kunstvermittlung spielte auch 2014 eine große Rolle und wurde in diesem Jahr von unseren KommunikatorInnnen und dem Performancekollektiv Wölfe & Kabel übernommen. Diese wurden selbst zu Medien, zu wandelnden Kommunikationspaketen und zu PerformerInnen. Sie haben das Gelände vernetzt, Verbindungen hergestellt und Kunstrundgänge angeboten. Mit einer eigens programmierten Software haben Wölfe & Kabel ein Matchingsystem entwickelt, anhand dessen die BesucherInnen herausfinden konnten, mit welchen KünstlerInnen sie die meisten Übereinstimmungen hatten und ein persönliches Treffen mit diesen gewinnen konnten.

Zu den KünstlerInnen und Kunstkollektiven gesellte sich ein musikalischer Strudel aus bewährten Veranstaltungen wie dem VOGELBALL oder dem BUTTERLAND Open Air und neuen Formaten wie dem neoklassischen SYMFOTRONIK oder dem fulminanten MS ARTVILLE-Abschluss MANIFEST. Insgesamt waren über 46 internationale und nationale MusikerInnen und Acts Teil des diesjährigen MS ARTVILLE.

Eben diese Vielfalt und Balance zwischen Altem und Neuem, in Zusammenhang mit einem neuen inhaltlichen und künstlerischen Anspruch, spiegeln den prozesshaften Schwerpunkt des diesjährigen MS ARTVILLE wider. Veränderungen brauchen Zeit und so wollen wir diesem Thema mehr Raum geben und im nächsten Jahr weiter daran arbeiten, Bestehendes ausbauen und die Kunststadt so metaphorisch und baulich organisch wachsen lassen. Diesjährige Kunstwerke bleiben bestehen, Neues wird hinzu-kommen und so die Stadtentwicklung vorantreiben. Die ausgedehnte zeitliche Auseinandersetzung mit dem MS ARTVILLE und der Gedanke einer Kunststadt, die nach und nach in vollem Glanz erstrahlt, lassen uns voller Zuversicht auf das Jahr 2015 blicken.

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„Das Butterland war bereits eine Veranstaltung vor dem Maschinenraum an dem Perlen aus der Deephouse Szene die Menge von Besuchern bei schönsten Wetter zum stampfen und tanzen brachten, bis das Gelände zugestaubt war.“

MAINSTAGE.DE

„Die Grenzen verschwimmen: So klingt die Zukunft.“

zEIT.DE

„Denn das Festival verändert nicht nur seine Besucher, sondern jedes Jahr auch sich selbst“

DIE WELT

„Ansonsten aber: bleibt das Artville weiterhin eine Auseinandersetzung mit Kunst, die auf eine unglaublich lässige Weise jenseits der Konvention daherkommt.“

KULTURNEWS

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MS ARTVILLE ist ein Projekt der:

Kopf & Steine GmbH

Max-Brauer-Allee 277, 22769 Hamburg, Deutschland

www.msartville.de | www.facebook.com/msartville

Text & Redaktion: Lara Goldsworthy, Janna Rath

Fotos: Pablo Heimplatz

Gestaltung: yytt.de

Umsetzung: Charlotte Wielage

Kompletter Pressespiegel:

http://tinyurl.com/AV2014-PS

Vielen Dank an unsere PartnerInnen und SponsorInnen: