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50 Londons Univiertel Tour 4 Bloomsbury ist traditionell das Viertel der Dichter und Intellek- tuellen, der Universitäten und Bibliotheken. Mit dem British Museum besitzt Bloomsbury zudem einen der größten Londoner Publikumsmagneten. S StPa an ncras S cras Stat tion n, neugotischer Prachtbahnhof, S. 53 Br Bri itish Library tish Library, nicht nur für Lese- ratten, S. 55 Bri iti is sh h Mu useum seum, kulturhistorischer Hochkaräter, S. 57 Dickens Museum Dickens Museum, viktorianisches Flair, S. 59 Museen und Bahnhöfe Bloomsbury Der Name Bloomsbury geht auf ein Rit- tergut zurück, das im frühen 13. Jahr- hundert einem Mann namens William Blemond gehörte und deshalb Blemon- disberi bezeichnet wurde. Eine erste planmäßige Erschließung des Areals datiert in die zweite Hälfte des 17. Jahr- hunderts, als sich der Graf von Sout- hampton am heutigen Bloomsbury Square einen Palast errichten ließ. Die- sem Beispiel folgend, entstanden in den nächsten Jahrzehnten zahlreiche Squa- res, denen Bloomsbury heute seinen geruhsamen Charme verdankt. Die vie- len Studenten machen auf die 1836 am Gordon Square, im Herzen von Blooms- bury, eröffnete University of London aufmerksam. Nach einem Campus sucht man allerdings vergeblich, denn die Universität ist auf mehr als hundert Gebäude von Bloomsbury verteilt. Ob- wohl in der imaginären Rangfolge der englischen Universitäten hinter Oxford und Cambridge nur an dritter Stelle stehend, genießt das „Cockney College“ seit jeher einen fortschrittlichen Ruf. Dies gründet sich darauf, dass hier auch Studenten aufgenommen wurden, die nicht der anglikanischen Kirche an- gehörten, zudem beschritt man mit der Einrichtung von naturwissenschaftli- chen und neusprachlichen Lehrstühlen akademisches Neuland. Teil der Uni- versity of London ist auch das Warburg Institute, das sich lange Zeit am Wo- burn Square befand. Spaziergang Die viel befahrene Euston Road mar- kierte bis Mitte des 19. Jahrhunderts die nördliche Grenze der Stadt. Drei, miteinander konkurrierende Eisen- bahngesellschaften errichteten hier je- Tour Bloom bury

Museen und Bahnhöfe Tour 4 Bloomsbury · 2019. 12. 18. · Gegensatzes wurden die Fronten der Bahnhöfe, deren Bahnsteige und Rück-seiten technisch-rational gegliedert waren,mithistorischenKulissenverse-hen,

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Londons Univiertel

Tour 4Bloomsbury ist traditionell dasViertel der Dichter und Intellek-tuellen, der Universitäten undBibliotheken. Mit dem BritishMuseum besitzt Bloomsburyzudem einen der größtenLondoner Publikumsmagneten.

SSt Paanncras Scras Stattionn, neugotischerPrachtbahnhof, S. 53BrBriitish Librarytish Library, nicht nur für Lese-ratten, S. 55Briitiisshh Muuseumseum, kulturhistorischerHochkaräter, S. 57Dickens MuseumDickens Museum, viktorianischesFlair, S. 59

Museen und Bahnhöfe

BloomsburyDer Name Bloomsbury geht auf ein Rit-tergut zurück, das im frühen 13. Jahr-hundert einem Mann namens WilliamBlemond gehörte und deshalb Blemon-disberi bezeichnet wurde. Eine ersteplanmäßige Erschließung des Arealsdatiert in die zweite Hälfte des 17. Jahr-hunderts, als sich der Graf von Sout-hampton am heutigen BloomsburySquare einen Palast errichten ließ. Die-sem Beispiel folgend, entstanden in dennächsten Jahrzehnten zahlreiche Squa-res, denen Bloomsbury heute seinengeruhsamen Charme verdankt. Die vie-len Studenten machen auf die 1836 amGordon Square, im Herzen von Blooms-bury, eröffnete University of Londonaufmerksam. Nach einem Campussucht man allerdings vergeblich, denndie Universität ist auf mehr als hundertGebäude von Bloomsbury verteilt. Ob-wohl in der imaginären Rangfolge derenglischen Universitäten hinter Oxfordund Cambridge nur an dritter Stellestehend, genießt das „Cockney College“seit jeher einen fortschrittlichen Ruf.Dies gründet sich darauf, dass hierauch Studenten aufgenommen wurden,die nicht der anglikanischen Kirche an-gehörten, zudem beschritt man mit derEinrichtung von naturwissenschaftli-chen und neusprachlichen Lehrstühlenakademisches Neuland. Teil der Uni-versity of London ist auch das WarburgInstitute, das sich lange Zeit am Wo-burn Square befand.

SpaziergangDie viel befahrene Euston Road mar-kierte bis Mitte des 19. Jahrhundertsdie nördliche Grenze der Stadt. Drei,miteinander konkurrierende Eisen-bahngesellschaften errichteten hier je-

TourBloombury

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Bloomsbury

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Sehenswertes 51

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weils einen eigenen Bahnhof,um London mit den Industrie-zentren im Norden Englandszu verbinden: Im Jahre 1837wurde Euston Station mitdamals zwei Bahnsteigeneröffnet, dann folgtenKing’s Cross und StPancras Station. Letz-tere ist gewisserma-ßen eine neugotischeKathedrale des Indus-triezeitalters. Direktnebenan wurde in den1990er-Jahren die neueBritish Library errichtet,deren gewöhnungsbe-dürftiger Bau gerne als Multi-plexkino verspottet wird. Folgt mander viel befahrenen Euston Road nochetwa 200 Meter, so stößt man an derEcke zum Upper Woburn Place auf diehell leuchtende St Pancras Church, dievon 1819 bis 1822 im klassizistischenStil mit ionischem Portikus erbaut wur-de. Die Architekten William und HenryInwood arbeiteten mit griechischenVersatzstücken und kopierten ein Stückdes Erechteions der Akropolis. Der Na-me der Kirche und des Stadtteils leitetsich von den griechischen Wörtern pan(alles) und kratos (Macht) ab.

Hier im Nordwesten von Bloomsburybefinden sich die meisten Institute derUniversity of London, die schon seitJahrzehnten den Titel der größtenHochschule Großbritanniens führendarf. Am Gordon Square können Wirt-schaftswissenschaftler eine Gedenkmi-nute vor dem einstigen Haus (Nr. 46)von John Maynard Keynes einlegen.Wer sich für chinesisches Porzellanund Keramik interessiert, dem sei imHaus Nr. 53 die renommierte PercivalDavid Foundation of Chinese Art emp-fohlen. Von den anderen Universitäts-gebäuden, die diese Straßen der Ge-lehrsamkeit bilden, hebt sich das hochaufragende Senate House in der MaletStreet ab; es diente George Orwell als

Modell für das „Wahrheitsministerium“in seinem makabren Zukunftsroman1984: „Es sah verblüffend verschiedenvon allem aus, was der Gesichtskreisumfasste. Es war ein riesiger, pyrami-denartiger, weiß schimmernder Beton-bau, der sich terrassenförmig dreihun-dert Meter hoch in die Luft reckte.“ Weran altem Spielzeug interessiert ist, soll-te noch einen Abstecher zum Pollock�sToy Museum in Fitzrovia einplanen.

Angesichts der im georgianischen Stilerrichteten Häuser am Bedford Squarewird man daran erinnert, dass nochheute der größte Teil von Bloomsburyeiner Privatperson, nämlich dem na-mensgebenden Earl of Bedford, gehört.Das nun nicht mehr zu übersehendeBritish Museum wird alljährlich vonrund sechs Millionen Menschen be-sucht. Der Name ist allerdings eher irre-führend, da hier hochkarätige Kunst-schätze aus der ganzen Welt zusam-mengetragen worden sind. Das Museumkann durch zwei Eingänge – der Haupt-eingang befindet sich in der Great Rus-sell Street, der Nebeneingang am Mon-tague Place – betreten werden. Auf dieAnfänge des Stadtviertels trifft man amBloomsbury Square, dessen Gestaltungfür die Londoner Architekten und

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52 Tour 4: BloomsburyStädteplaner richtungsweisend wurde.Die kurze, nur ein paar Fußminutenentfernte Sicilian Avenue gefällt mit ih-rem kontinentalen Flair. Erst 1910 an-gelegt, finden sich hier mehrere Cafésmit Straßenterrassen. Nach einem kur-zen Zwischenstopp geht es weiter zurabschließenden Station des Stadtspa-ziergangs, dem Dickens Museum. Übereinen regen Besuch dieses Museumsbraucht man sich nicht zu wundern,denn Dickens ist nach Shakespeareder bekannteste englische Autor.

Für Familien bietet sich noch ein Ab-stecher zu den Coram’s Fields an, in de-ren Mitte sich einst das größte Londo-ner Findelheim befand. Zwar sind dieGebäude längst abgerissen, ein sehrschöner Spielplatz für Kinder bis fünfJahre (Eingang Guilfords Street 93)hält aber noch die Erinnerung an dasvon dem Schiffsmakler Thomas Corambegründete Heim wach. Erwachsenehaben übrigens nur in Begleitung einesKindes Zutritt!

London im KastenIntellektuelles BloomsburySeinen besonderen Ruf verdankt Bloomsbury den Schriftstellern, die hier einstwohnten. Darunter so bekannte Namen wie Oscar Wilde, Charles Dickens, GeorgeBernhard Shaw, Gertrude Stein, T. S. Eliot und Virginia Woolf (1882–1941). Letz-tere unterhielt am Gordon Square einen literarischen Salon, aus dem zwischen denbeiden Weltkriegen die „Bloomsbury Group“ hervorging. Zu der losen Vereinigungavantgardistischer Schriftsteller, Künstler, Wissenschaftler und Philosophen, diejeden Donnerstagabend am Gordon Square, später dann an der Adelphi Terrace(Hausnummer 10) sowie am Tavistock Square zusammentrafen, gehörten nebenVirginia und Leonard Woolf auch Clive und Vanessa Bell Lytton Strachey, DuncanGrant, E.M. Forster, Bertrand Russell sowie John Maynard Keynes. Mit anderenWorten: Sehr unterschiedliche Charaktere, die jedoch in der Ablehnung der vikto-rianischen Moral einen gemeinsamen Nenner fanden und ein für die damalige Zeitausschweifendes Sexualleben führten. Obwohl die „Bloomsberries“ von ihren Kri-tikern als eine Clique mittelmäßiger Künstler geschmäht wurden, ist es ihr blei-bendes Verdienst, dass sich das britische Kulturleben für die Moderne geöffnet undsein puritanisches Korsett abgelegt hat.Ein auffälliges Merkmal für den Blooms-bury-Kreis war der bisexuelle Lebensstil. Virginia Woolf und Vita Sackvill-Westwaren beide verheiratet und hatten sexuelle Beziehungen zu Frauen. HaroldNicolson hatte Zeit seines Ehelebens Affären mit Männern. Der Maler DuncanGrant war mehr als sechs Jahre der Liebhaber des Ökonomen John MaynardKeynes, später hatte er eine Liebesaffäre mit Virginia Woolfs Bruder Adrian undverbrachte den Rest seines Lebens in einer ménage à trois mit Woolfs Maler-schwester Vanessa Bell und dem Schriftsteller David Garnett, der wiederumDuncan und Vanessas Tochter Angelica heiratete. Und Keynes ging später eineEhe mit der Tänzerin Lydia Lopokova ein. Selbst Lytton Strachey machte einmalVirginia Stephen vor deren Ehe mit Leonard Woolf einen Heiratsantrag und lebteetliche Jahre mit Dora Carrington zusammen, die sich heftig in ihn verliebt hatte.

Sehewer

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Sehenswertes 53

SehenswertesNeugotischer Prachtbahnhof

St Pancras StationIm 19. Jahrhundert waren die Bahnhöfeder sichtbare Einbruch des industriel-len Zeitalters in die festgefügte Ord-nung der Städte. Zur Milderung diesesGegensatzes wurden die Fronten derBahnhöfe, deren Bahnsteige und Rück-seiten technisch-rational gegliedertwaren, mit historischen Kulissen verse-hen, die den Übergang von der indus-triellen Welt zu den Lebensräumen derStädte fließend erscheinen lassen. Den-noch blieben die Bahnhöfe Bauwerke,die einen ganz anderen Charakter hat-ten als die herkömmlichen Gebäude.Bahnhöfe werden nicht betreten, umsie auf demselben Weg wieder zu ver-lassen; sie richten sich an Reisende, diedurch das Bahnhofsportal den Zugangzur Ferne, zur Welt suchen. Nicht zu-fällig wurden daher Bahnhofsfassaden

wie Kirchen gestaltet, schufen sie docheinen Zugang zur Weite des Raums, dermit den herkömmlichen Transportmit-teln des 19. Jahrhunderts kaum zu be-wältigen schien.

St Pancras ist ein wunderschönes Bei-spiel für ein einer Kathedrale nachemp-fundenes Bahnhofsgebäude im neugo-tischen Stil. Hierzu fügt sich, dass esSir George Gilbert Scott, der Architektdes 1868 eröffneten Bahnhofs und desdaran angrenzenden Midland GrandHotels, vor allem als Kirchenbaumeis-ter zu Ruhm und Ansehen gebrachthat: Scott hat mehr als 500 (!) Kirchenund Kathedralen im „Gothic RevivalStil“ entworfen. Beeindruckend ist üb-rigens auch das gewölbte Glasdachüber den Bahnsteigen: Mit einer Längevon 210 Metern und einer Höhe von 70Metern galt es lange Zeit als größteGlaskonstruktion der Welt! Die impo-nierende Stahlarmatur wird weder

St Pancras Station

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54 Tour 4: Bloomsbury

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Sehenswertes 55durch Stützen noch durch Pfeiler getra-gen. Stattdessen verlegte der IngenieurWilliam Barlow die Träger für die Fun-damentplatte ins Untergeschoss, wo siedie Belastung aufnehmen konnte undden Bau einer höheren Stahlkonstruk-tion möglich machte.

Bis 1979 stand der Bau leer und drohtemehr und mehr zu verfallen. Erst Endeder 1990er-Jahre wurde das Gebäudemit seiner denkmalgeschützten Fassa-de im Zusammenhang mit dem Euro-tunnel und der St Pancras InternationalRailway Station aufwändig restauriert.

Knapp 800 Millionen Pfund ließ mansich die Renovierung kosten, wobeiman renommierte Architekten und De-signer (Norman Foster, Philippe Starcketc.) verpflichtete und einen futuristi-schen Erweiterungsbau anfügte. Diealte, metallene Dachkonstruktion wur-de durch ein Glasdach ersetzt, sodassjetzt natürliches Licht in den Innen-raum fällt. Neben den üblichen Ge-schäften und Boutiquen gibt es die mit90 Metern längste Champagnerbar Eu-ropas sowie eine gigantische Skulptur(The Meeting Place) von Paul Day, dieein sich zärtlich umarmendes Paarzeigt. Als Vorbild diente David LeansFilmklassiker Brief Encounter (1947).

Seit 2007 halten die Eurostar-Zügehier, die die Fahrzeit nach Brüssel aufknapp zwei Stunden verkürzt haben.Zudem wurde das einstige MidlandGrand Hotel – es diente schon als Ku-lisse für einen Batman-Film – im Jahre2013 als Luxushotel mit 245 Zimmernwiedereröffnet.Euston Road. King�s Cross/St Pancras.

Nicht nur für Leseratten

British LibraryAus Platzmangel musste die BritishLibrary mit ihren über 20 MillionenBüchern, Handschriften, Notenblätternund Schallplatten vom British Museum

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56 Tour 4: Bloomsburygetrennt und in einem 511 MillionenPfund teuren Neubau aus roten Ziegel-steinen an der Euston Road unterge-bracht werden. Die meisten Biblio-theksbenutzer trauern zwar der Atmos-phäre des alten Reading Room nach,doch war ein Umzug notwendig, sollteder Betrieb aufrechterhalten werden.Allerdings ist die British Library archi-tektonisch alles andere als anspruchs-voll, sodass leider versäumt wurde, imLondoner Norden einen städtebauli-chen Akzent zu setzen.

Bis auf den Lesesaal ist die BritishLibrary für das interessierte Publikumgeöffnet, Ausstellungsräume, eineBuchhandlung und ein Café runden das„Angebot“ ab. Sehenswert ist vor allemdie John Ritblat Gallery, die ein faszi-nierendes Flair aus Gelehrsamkeit, An-mut und Bücherstaub ausstrahlt. Aus-gestellt sind Originalausgaben vonShakespeare und die Gutenberg-Bibel,die Magna Carta aus dem Jahre 1215,

die berühmte Beowulf-Handschrift undsogar Originalmanuskripte von denBeatles (mit Hörbeispielen).Euston Road. King�s Cross. Mo�Do 9.30�20Uhr, Fr 9.30�18 Uhr, Sa 9.30�17 Uhr, So 11�17Uhr. Eintritt frei! www.bl.uk.

Spielzeug noch und nöcher

Pollock�s Toy MuseumGenau betrachtet, vereint Pollock’s ToyMuseum drei verschiedene Einrichtun-gen unter einem Dach: einen Spiel-zeugladen, ein Bastelgeschäft und dasnamensgebende Spielzeugmuseum.Über eine schmale Wendeltreppe ge-langt man in das eigentliche Museum,zu dessen Fundus zahlreiche Teddy-bären, Holz- und Wachspuppen, Pup-penhäuser, Bleisoldaten und Schaukel-pferde gehören.1 Scala Street, W1. Goodge Street. Tgl. au-ßer So 10�17 Uhr. Eintritt £ 7, erm. £ 4. www.pollockstoys.com.

London im KastenHarry-Potter-Filmkulissen: Platform 9 3/4 und Co.Harry-Potter-Fans aufgepasst: Den geheimen Bahnsteig 9 3/4, an dem am 1. Sep-tember um 11 Uhr der von einer scharlachroten Lokomotive gezogenen Hogwarts-Express abfährt, gibt es wirklich. Im Roman liegt der Bahnsteig hinter einem ge-heimen Portal in einer Wand zwischen den Gleisen 9 und 10 am Bahnhof King�sCross. Wer sich zwischen all den pendelnden Muggeln auf Spurensuche begibt, derkann an einer Ziegelwand ein Schild „Platform 9 ¾“ entdecken, unter dem ein Ge-päckwagen scheinbar zur Hälfte in der Wand verschwindet. J. K. Rowling bemerk-te erst nach der Publikation ihrer ersten Bücher, dass sie King’s Cross mit EustonStation verwechselt hatte … Und die Außenaufnahmen im zweiten Harry-Potter-Film zeigen nicht King’s Cross, sondern die beeindruckendere, neugotische Fassa-de von St Pancras.Übrigens kann man auch das Filmstudio in Watford besichtigen, rund 32 Kilome-ter nordwestlich von London. Dort gibt es Dumbledores Büro und andere Kulissenebenso bewundern wie Hagrids Motorrad. Von der Euston Station fahren Zügenach Watford, anschließend verkehrt ein Shuttlebus (£ 2) zwischen dem BahnhofWatford Junction und dem Studio. Achtung: Tickets müssen im Voraus gebuchtwerden! (Eintritt £ 45, 5–15 Jahre £ 37, Familienticket £ 148, tgl. 10–18 Uhr. www.wbstudiotour.co.uk).

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Sehenswertes 57

Kulturhistorischer Hochkaräter

British MuseumDas British Museum ist das kulturhis-torisch bedeutendste Museum Großbri-tanniens und lockt mit seiner geradezuunüberschaubaren Vielfalt von archäo-logischen und ethnografischen Schät-zen jedes Jahr sechs Millionen Besu-cher an. Doch auch als Bauwerk ist dasBritish Museum sehenswert, vor allemdank seinem Great Court, den LordNorman Foster mit einer spektakulärenGlaskonstruktion überdacht hat.

Den Grundstock für das 1759 gegründe-te British Museum bildete die Samm-lung des irischen Arztes Hans Sloane,die der englische Staat wenige Jahrezuvor erworben hatte. In der Anfangs-phase fungierte diese nationale Institu-tion nur als Bibliothek und naturwis-senschaftliche Sammlung, die von denZeitgenossen als „the old curiosityshop“ verspottet wurde; Fürst Pückler-Muskau stufte die im Geist der Aufklä-rung zusammengetragene Sammlung

gar als „Mischmasch“ ein. Erst infolgeder napoleonischen Kriege und Beute-züge stieg das British Museum im frü-hen 19. Jahrhundert, dem Vorbild desPariser Louvre nacheifernd, zur erstenAdresse unter den Antikensammlun-gen auf. Hatte das Museum bis dato imalten Montague House Platz gefunden,legte John Smirke 1823 einen Entwurffür einen Neubau vor, den sein BruderRobert 1857 vollendete: Der mächtigeBau im Stil des Greek Revival mit ioni-schem Portikus wies demonstrativ aufdie Kostbarkeiten der Sammlung hin.Ganz im Geiste der Aufklärung warman darum bemüht, alle Ausdrucksfor-men der menschlichen Kultur wie einelebendige Enzyklopädie unter einemDach zu versammeln.

Um sich einen ersten Überblick überdie einzelnen Sammlungen zu ver-schaffen, empfiehlt es sich, am Eingangdes „BM“ einen der kostenlosen Über-sichtspläne sowie aktuelles Informa-tionsmaterial mitzunehmen. In vielenSälen enttäuscht jedoch die antiquierteDarbietung der Kunstschätze; mit Hilfe

British Museum: ein Tempel für die Kunst

Page 9: Museen und Bahnhöfe Tour 4 Bloomsbury · 2019. 12. 18. · Gegensatzes wurden die Fronten der Bahnhöfe, deren Bahnsteige und Rück-seiten technisch-rational gegliedert waren,mithistorischenKulissenverse-hen,

58 Tour 4: Bloomsburyeiner modernen museumsdidaktischenPräsentation würde das British Mu-seum sicher an Attraktivität gewinnen.Nichtsdestotrotz können Kunstliebha-ber problemlos mehrere Tage in diesemmusealen Labyrinth verbringen.

Von herausragender Bedeutung istfraglos die im Westflügel untergebrach-te Sammlung griechischer und römi-scher Altertümer mit den Elgin Marblesin Raum 18. Die kostbaren Marmor-reliefs gehörten zu einem Fries, der dieCella des Parthenon umgab und denFestzug der Panathenäen zu Ehren derAthena darstellt. Großer Beliebtheit er-freuen sich die ägyptische Abteilungmit ihren Mumien (Raum 61 bis 66)

und der in Raum 4 stehende RosettaStone, mit dessen Hilfe Jean-FrançoisChampollion 1822 die Entzifferung derägyptischen Hieroglyphen glückte.Ebenfalls im Westflügel befinden sichdie Altertümer aus dem Nahen Ostenmit vielen sehenswerten assyrischenSkulpturen. Einblicke in die prähistori-sche und römische VergangenheitGroßbritanniens bieten die Exponate inden Räumen 41, 49 und 50; neben demMildenhall Treasure (ein reich verzier-tes römisches Tafelsilber aus dem vier-ten Jahrhundert unserer Zeitrechnung)ist dort auch der Lindow Man (eineMoorleiche, über deren ungeklärte To-desumstände gerne spekuliert wird) zubewundern. Die orientalischen Samm-lungen umfassen seltene Keramikenaus Japan, China und Persien (Raum33a, 33b, 35 sowie 56 bis 94). Für Kin-der ist sicherlich die ethnografischeAbteilung (Raum 26 und 27) mit ihrenExponaten zur Geschichte und Kulturder Indianer in Nordamerika und Mexi-ko besonders interessant.

An die ursprünglich dem British Mu-seum angeschlossene British Libraryerinnert nur noch der kreisrunde Lese-saal, die kostbaren Bücher und Hand-schriften sind in einem Neubau an derEuston Road untergebracht. Dieserweltberühmte Reading Room, in demschon Karl Marx jahrzehntelang amDesk O7 an seinem „Kapital“ gearbeitethat, bildet auch das Herz des von LordNorman Foster konzipierten und durch-geführten Umbaus des British Museum(Gesamtkosten: 100 Millionen Pfund).Im Rahmen der im Dezember 2000 ab-geschlossenen Arbeiten wurde der ge-samte Innenhof mit einem grazilenGlasdach mit 3312 einzelnen Fenster-scheiben überzogen, um so neue Aus-stellungsflächen für die ethnografi-schen Sammlungen sowie Platz für Se-minarräume, Shops und Restaurants zuschaffen. Unter der 800 Tonnen schwe-ren Konstruktion ist der größte über-dachte Platz Europas entstanden. Der

Modern: der Innenhof des BritishMuseum

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Bloomsbury

KarteS.54/55

Sehenswertes 59Reading Room selbst beherbergt daskultursoziologische Annenberg Centremit der Paul Hamlyn Library und bleibtauch nach der Eröffnung des WorldConservation and Exhibitions Centrenicht zugänglich, da noch nicht über sei-ne weitere Nutzung entschieden wurde.

Tipp: Wegen des stets großen Andrangsempfiehlt es sich, das Museum in denVormittagsstunden zu besuchen; Sonn-tage gilt es, wenn möglich, zu meiden.Wer will, kann sich für £ 5 einen Au-dioguide leihen, der die Elgin Marblesausführlich kommentiert.Great Russell Street, WC1. Tottenham CourtRoad (ein zweiter Eingang befindet sich amMontague Place). Tgl. 10�17.30 Uhr, Fr bis20.30 Uhr (nur Teile des Museums sind abendsgeöffnet). Der Great Court ist tgl. 9�18 Uhr, Frbis 20.30 Uhr geöffnet. Eintritt frei! www.britishmuseum.org.

Viktorianisches Flair

Dickens MuseumNach der auch in finanzieller Hinsichtsehr erfolgreichen Veröffentlichung der„Pickwick Papers“ bezog Charles Dick-

ens (1812–1870) ein Haus in derDoughty Street. Zwischen 1837 und1839 lebte er in dem georgianischenReihenhaus und schrieb große Teilevon „Oliver Twist“ und „Nicholas Nick-elby“. Da das Haus als einziges von Di-ckens zahlreichen Wohnsitzen erhaltengeblieben ist, lag es nahe, hier ein Mu-seum einzurichten. Die Räume desDickens Museum wurden weitgehendin den damaligen Zustand versetzt, umdie Atmosphäre des viktorianischenZeitalters heraufzubeschwören. Nebeneiner umfangreichen Dickens-Biblio-thek sind vor allem Portraits, Fotos,Manuskripte, Briefe und weitere Ge-genstände aus Dickens persönlichemBesitz zu sehen. Ein Raum ist seinerSchwägerin und heimlichen LiebeMary Hogarth gewidmet, die hier imzarten Alter von 16 Jahren verstarb, imUntergeschoss ist die Küche von DigleyDell, die in den „Pickwick Papers“ be-schrieben wird, nachgebildet.

48 Dougthy Street, WC1. Chancery Laneoder Russell Square. Tgl. außer Mo 10�17 Uhr.Eintritt £ 9.50, erm. £ 7.50 bzw. £ 4.50. www.dickensmuseum.com.

London im KastenRaub oder Kauf?Die berühmtesten Exponate aus der Sammlung griechischer und römischer Alter-tümer sind die vom Athener Parthenon stammenden Elgin Marbles. Als Athen imfrühen 19. Jahrhundert von den Türken besetzt war, kaufte der namensgebendeLord Thomas Elgin die Reliefs und rettete sie vor dem Verfall – so die englischeVersion; für die Griechen stellt der „Kauf“ einen klassischen Kunstraub dar, wes-halb sie nicht müde werden, die Elgin Marbles zurückzufordern. Und sie habenRecht: Lord Elgin hat nämlich nicht nur eine der Koren des Erechtheion abtrans-portiert, sondern auch fast die Hälfte des Frieses vom Parthenon sowie die Giebel-figuren und Metopen abreißen lassen, weshalb ihn schon ein Zeitgenosse, derbayerische König Ludwig I., der „Barbarei“ bezichtigte. Die Bemühungen um dieRückgabe der Elgin Marbles sind aber fast zwangsläufig vergeblich, denn ein gro-ßer Teil der Exponate des British Museum ist das Ergebnis eines einzigartigen Kunst-imperialismus. Wo auch immer in der Welt Vertreter des Empires auftauchten,klauten – respektive kauften – sie, soviel sie nur konnten. Würde man nun die grie-chischen Forderungen als rechtmäßig anerkennen, müssten die Engländer sich voneinem beachtlichen Teil der im British Museum ausgestellten Exponate trennen …