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«Lamento» – Musiktheater nach Claudio Monteverdis «Orfeo» und Salvatore Sciarrinos «Luci mie traditrici» mit dem Epilog «Distendi la fronte» (UA)
Do 19.10.2017 20:00 Premiere Sa 21.10.17 20:00 So 22.10.17 20:00 Mo 23.10.17 20:00 Di 24.10.17 20:00
Mo 23.10. und Di 24.10. jeweils 19:00 Einführungsgespräch mit Jürg Henneberger und Giorgio Paronuzzi, moderiert von der Dramaturgin Anja Wernicke.
Produktion und Kompositionsauftrag von Gare du Nord, Hochschule für Musik und Schola Cantorum Basiliensis (Musikhochschulen FHNW) im Rahmen des Jubiläums zum 150-jährigen Bestehen der Musik-Akademie Basel. In Koproduktion mit dem Nationaltheater Mannheim.
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Gare du Nord eröffnet die Spielzeit 2017/18 mit der Uraufführung des Musiktheaters «Lamento».
Die Produktion entstand in Zusammenarbeit von Gare du Nord, Schola Cantorum Basiliensis
FHNW und der Hochschule für Musik FHNW zum 150-jährigen Jubiläum der Musik-Akademie
Basel.
«Orfeo besiegte die Hölle und wurde dann von seiner Leidenschaft besiegt», singt der Chor der
Geister im 4. Akt der gleichnamigen Oper. Die menschliche Schwäche zieht sich wie ein blutiger
Faden durch unsere Geschichte. Blind vor Liebe, blind vor Angst, vor Wut, Machtbegierde oder
Selbstüberschätzung werden Helden zu Tätern. Nach der Tat kommt die Reue, das Klagelied, das
Lamento – der Schmerz über den Verlust, das Mitleid mit den Opfern, mit sich selbst. «Badet
mich in Blut. Lebt wohl, ich werde auf ewig in Qualen leben.» (Il Malaspina, 8. Szene)
Die Opern «L'Orfeo» von Claudio Monteverdi und «Luci mie traditrici» von Salvatore Sciarrino
stürzen ihre ProtagonistInnen in ein Wechselbad der Gefühle. Überfordert von ihrem selbst
gewählten Vorhaben überschreiten sie ihren persönlichen «Point of no Return». Das
Musiktheater «Lamento» untersucht diese Handlungsspirale in einer Paralleldramaturgie anhand
zweier Opern, welche in ihrer Entstehung fast 400 Jahre auseinanderliegen und bettet sie in eine
neue Rahmenhandlung. Ein eigens für dieses Projekt neukomponierter Epilog von Salvatore
Sciarrino beschliesst den Abend: «Distendi la fronte» – «Entspanne die Stirn».
«Wir haben diejenige Zone des Geistes betreten, wo sich extreme Impulse entfesseln, wo sich
Vernunft und Wahnsinn vermischen. Wir dürfen aber nicht(s) vergessen, und wir können nicht
blutverschmiert heimkehren.» (Salvatore Sciarrino)
Rahmenhandlung
Musica ist die Leiterin eines Gesangsseminars für angehende OpernsängerInnen. Ihr zur Seite
steht der Countertenor. Gemeinsam bilden sie das erfahrene und konspirative Paar, das den
Verlauf der Handlung manipuliert. Im Prolog verteilt Musica die Rollen der beiden
einzustudierenden Werke: «L'Orfeo» und «Luci mie traditrici», und schickt die jungen Leute
durch eine Art musikalische Initiation. Quer durch die Jahrhunderte sind die StudentInnen der
dramatischen Entwicklung ausgesetzt. Sie erleben das Seminar im Laufe des Abends als eine
Erfahrung zwischen Leben und Tod, der sie sich emotional nicht entziehen können und werden
immer mehr zu MitakteurInnen.
Orfeo schafft es dank seines Gesangs, in die Unterwelt einzutreten. Wie er, erleben die jungen
SängerInnen die Kraft der Musik, die ihnen ermöglicht, Grenzen zu überschreiten. So wie das
Bild, das sie anfangs von ihrem angestrebten Beruf hatten, immer mehr ins Wanken gerät, so
werden auch ihre eigene Gefühlswelt und ihr Glauben an Helden und Werte in Frage gestellt. Am
Ende verlassen sie das Seminar, schwankend zwischen persönlicher Auflösung und Neuordnung.
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Besetzung
Ulrike Hofbauer Sopran
Musica, Proserpina
Anastasia Terranova Sopran
Euridice
Anna Willerding Sopran
Messaggiera
Laura Binggeli Mezzsopran
La Malaspina
Kai Wessel Countertenor
Prolog Sciarrino, Speranza, Gast Sciarrino, Pluto
Jacob Lawrence Tenor
Orfeo
Kimon Barakos Bariton
Servo, Hirte
Edward Yehenara Bass-Bariton
Il Malaspina
Ensemble ad astra der Schola Cantorum Basiliensis
Maria Sohn, Natalie Carducci Violine
Sarah Gómez, Talia Banos Viola
Thomas Chigioni Violoncello
Mark Gilenson G-Violone
Clement Gester, Dominik Richter Zink
Martin Chiang Dulzian
Cheyenne Häni Blockflöte
Christoph Anzböck Orgel
Kevin Payne Theorbe
Louis Capeille Harfe
Ensemble Diagonal der Hochschule für Musik
Jorge Rodriguez, Francisco Ávila Flöte
José Luis Inglés Bassklarinette
Cristina Arcos Cano, Noa Mick Saxophon
Irene Salas Moreno, Andrea Matés Fagott
Krystian Jarosz, Lennard Czakaj Trompete
Adrián Albaladejo, Tomyr Warcaba-Wood Posaune
Dean Georgeton, Bertrand Gourdy Schlagzeug
Charlotte Lefebvre, Elizaveta Goldenberg Violine
Rodolfo Mijares Viola
Valentin Catil Violoncello
N.N. Kontrabass
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Regie und Konzept Désirée Meiser
Musikalische Leitung Jürg Henneberger und Giorgio Paronuzzi
Bühne und Kostüme Caroline Grobben
Licht Stefan Marti
Video Mat Branger
Dramaturgie Anja Wernicke
Bühnenbau Jean-Marc Desbonnets
Technische Betreuung Mario Henkel
Choreographisches Coaching Jessica Billeter
Produktionsleitung Florian Hohnhorst
Assistenz Musikalische Leitung Sciarrino Christian Rombach
Produktionsassistenz Heidi Dünow
«Lamento» wird unterstützt durch: Sulger Stiftung, kulturelles bl, Kultur Kanton Basel Stadt,
Stiftung Basler Orchester-Gesellschaft, Maja Sacher-Stiftung, Irma Merk Stiftung, Ernst Göhner
Stiftung, Fonds «Stifterehepaar Ruth und Hans-Joachim Rapp-Moppert in memoriam», Les
Copains du Nord, Fonds 150 Jahre Musik-Akademie Basel
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Der Komponist Salvatore Sciarrino (*1947)
Salvatore Sciarrino ist einer der Vorreiter italienischer
zeitgenössischer Musik und gehört zu den
bekanntesten Komponisten der Gegenwart. Mit 12
Jahren begann er als Autodidakt zu komponieren und
entwickelte ab 1966 seinen persönlichen Stil, der durch
eine neue Qualität des Hörens und der Emotionalität
geprägt ist. Auch nach über 50 Jahren ist sein
Werkverzeichnis immer noch in einer überraschend
kreativen Entwicklung. Der sizilianische Komponist lebte lange in Rom und Mailand, seit 1983
lebt er in Città di Castello in Umbrien.
Auftragswerke schrieb er für: Teatro alla Scala, RAI, Teatro del Maggio Musicale Fiorentino,
Biennale di Venezia, Teatro La Fenice di Venezia, Fondazione Arena di Verona, Oper Stuttgart, La
Monnaie in Brüssel, Oper Frankfurt, Amsterdam Concertgebouw sowie für folgende Festivals:
Schwetzinger Festspiele, Salzburger Festspiele, Donaueschinger Musiktage, Tage für Neue
Kammermusik Witten, Lincoln Center Festival New York, Wien Modern, Wiener Festwochen,
Berliner Festspiele, Holland Festival, Festival d’Automne Paris, Ultima Oslo.
Von 1969 bis 2004 publizierte er bei Ricordi. Seit 2005 hat der Verlag Rai Trade die exklusiven
Rechte an Sciarrinos Werken. Seine Diskografie umfasst mehr als 100, oftmals mit Preisen
ausgezeichnete, CDs.
Sciarrino hat nicht nur die meisten seiner Opern-Libretti selbst geschrieben, sondern ist auch
Autor von Artikeln, Essays und anderen Textformen. Besonders hervorzuheben ist sein
interdisziplinäres Buch zur musikalischen Form «Le figure della musica, da Beethoven a oggi»,
das 1998 bei Ricordi erschienen ist. Sciarrino unterrichtete an den Musikhochschulen in Mailand
(1974–83), Perugia (1983–87) und Florenz (1987–96) sowie bei verschiedenen Meisterkursen,
einer davon fand von 1979 bis 2000 in Città di Castello statt.
Von 1978 bis 1980 war er künstlerischer Leiter des Teatro Comunale di Bologna.
Sciarrino wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter dem Kompositionspreis der
Fondation Prince Pierre de Monaco (2003) und dem prestigeträchtigen Feltrinelli International
Award (2003). Er ist Gewinner des Musikpreises Salzburg (2006). Zudem wurde er 2014 vom
Teatro La Fenice und 2016 von der Biennale Venedig für sein Lebenswerk ausgezeichnet.
Im November dieses Jahres hat seine neue Oper «Ti vedo, ti sento, mi perdo» an der Mailänder
Scala Premiere.
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Der Komponist Claudio Monteverdi (1567–1643)
Geboren als Kind des Apothekers und Arztes Baldassare
Monteverdi wuchs Claudio Monteverdi mit mehreren
Geschwistern in einer wohlsituierten Umgebung auf. Als
Schüler des späteren Cremoneser Domkapellmeisters M. A.
Ingegneri erhielt er eine sorgfältige Ausbildung, zu der Gesang
und Instrumentenspiel ebenso gehörten wie Komponieren.
Seine Begabung als Komponist wurde früh erkannt und gezielt
gefördert. Die erste Anstellung erhielt er als Violaspieler um
1590 oder 1591 am Hof der Gonzaga in Mantua. In den 22
Jahren, die er dort verbrachte, stieg er langsam in der
Hierarchie bis zum Hofkapellmeister auf. Zu seinen Aufgaben
gehörte die Aufsicht über die gesamte Kirchen- und
Kammermusik bei Hofe, die musikalische Ausgestaltung von Turnierspielen, Balletten,
Schauspielen oder Konzerten sowie das eigene Musizieren.
1599 heiratete er die Sängerin Claudia Cattaneo, Tochter eines Violaspielers. 1601 wurde der Sohn
Francesco geboren, 1603 die Tochter Leonora, die nur kurze Zeit lebte, und 1604 der Sohn
Massimiliano. In dieselbe Zeit fällt die publizistische Kontroverse mit dem Bologneser Gelehrten
G. M. Artusi, der Monteverdi in verschiedenen Schriften wegen vermeintlich fehlerhafter
Dissonanzbehandlung angriff. Monteverdi reagierte mit der Veröffentlichung seines fünften
Madrigalbuches, in dessen Vorwort er den Begriff der «seconda pratica» prägte. In
programmatischer Absicht stellte er das kritisierte Madrigal «Cruda Amarilli» an den Beginn der
Veröffentlichung.
Im Auftrag des Thronfolgers Francesco Gonzaga komponierte Monteverdi seine erste Oper
«L’Orfeo», die am 24. Februar 1607, während des Karnevals, vor den Mitgliedern der Accademia
degli Invaghiti im herzoglichen Palast und ein weiteres Mal in Anwesenheit des Hofes aufgeführt
wurde. Berühmtheit erlangte er aber vor allem mit der Komposition seiner zweiten Oper
«L’Arianna», die 1608 während der Hochzeitsfeierlichkeiten für Francesco Gonzaga mit
Margherita von Savoyen aufgeführt wurde. Kurz nach dem Tod von Vincenzo I. im Jahr 1612
wurde Monteverdi aufgrund von Sparmassnahmen von dessen Nachfolger entlassen. Ein Jahr
später trat er eine der ehrenvollsten Stellen an, die es in Italien gab, er wurde Domkapellmeister von Sankt Markus in Venedig und blieb es bis zu seinem Tode 1643. Erst gegen Ende seines
Lebens komponierte er erneut mehrere Opern, von denen nur «Il Ritorno d’Ulisse» und
«L’Incoronazione di Poppea» erhalten sind. Nach einer letzten Reise nach Cremona und Mantua
im Jahr 1643 starb er geschwächt durch die Reisestrapazen nach seiner Rückkehr in Venedig.
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Biographien
Jürg Henneberger – Musikalische Leitung Sciarrino
Der Dirigent und Pianist Jürg Henneberger, geboren 1957 in
Luzern, studierte in Basel bei Jürg Wyttenbach und an der
Hamburger Hochschule für Musik und Darstellende Kunst bei
Klauspeter Seibel und Christoph von Dohnànyi.
Als Spezialist für Neue Musik gründete er 1998 das Ensemble
Phoenix Basel. Er leitete zahlreiche Opernproduktionen,
mehrheitlich des zeitgenössischen Repertoires. Hervorzuheben sind
«Aus Deutschland» von Mauricio Kagel, «Satyricon» von Bruno
Maderna sowie «The Unanswered Question» (Regie: Christoph
Marthaler, eingeladen zum Theatertreffen Berlin 1998),
«20th Century Blues» und die Schweizer Erstaufführung der Oper
«Die Soldaten» von Bernd Alois Zimmermann am Theater Basel.
Weitere wichtige Produktionen waren «in vain» (2003) sowie «Nacht» (2011) von Georg
Friedrich Haas und «Unsichtbar Land» (2006) sowie «Gunten» (2008) von Helmut Oehring. Von
1998 bis 2014 war er Präsident der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik (IGNM) Basel.
Seit 1989 ist Jürg Henneberger Dozent für Partiturspiel, Kammermusik und Interpretation
zeitgenössischer Musik an der Hochschule für Musik FHNW und leitet dort seit 2009 mit Mike
Svoboda und Marcus Weiss den Studiengang Master of Arts in spezialisierter musikalischer
Performance (zeitgenössische Musik).
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Giorgio Paronuzzi – Musikalische Leitung Monteverdi
Giorgio Paronuzzi setzte nach Abschluss des Studiums
von Klavier, Cembalo und Komposition sowie dem
Studium der Philosophie seine Ausbildung auf dem
Gebiet der barocken Aufführungspraxis an der Schola
Cantorum Basiliensis fort. Seine Vielseitigkeit als
Kammermusiker, musikalischer Leiter und Solist zeigt
sich in der Zusammenarbeit mit Ensembles und
Orchestern wie Freiburger Barockorchester, Concerto
Köln, Orchestra della Radiotelevisione Svizzera Italiana,
A. Stradella Consort, Ensemble Labirinto, Orchestra
Sinfonica Nazionale della RAI oder Symphonieorchester
des ORF Wien. Neben der Instrumentalmusik des Barock begeistert sich Paronuzzi vor allem für
das Opernrepertoire. Zeitweise tätig an Opernhäusern in Fano, Cagliari, Palermo oder Lausanne,
arbeitet er als Cembalist und musikalischer Assistent seit mehreren Jahren mit René Jacobs
zusammen. So ist er in Brüssel, Paris, Berlin, Wien unter anderem beteiligt an grossen
Produktionen von Monteverdi bis Mozart. Nach vier Jahren als musikalischer Leiter der
Barockopernklasse der Schola Cantorum Basiliensis unterrichtet er seit 2002 an derselben
Hochschule zusätzlich Cembalo und Generalbass.
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Désirée Meiser – Regie, Konzept
Die Regisseurin Désirée Meiser ist Initiantin, Mitbegründerin und
Künstlerische Leiterin des Gare du Nord, dem Bahnhof für Neue
Musik in Basel.
Sie absolvierte die Schauspielschule in Hannover. Im Laufe ihrer
ersten Engagements in Darmstadt und in Basel unter Frank
Baumbauer, begann sie sich zunehmend auf das Musiktheater zu
konzentrieren. Sie arbeitete häufig mit dem Musiktheaterregisseur
Herbert Wernicke zusammen. Ab 1993 entwickelte sie eigene
Projekte, u.a. mit der Regisseurin Barbara Frey, und gründete 2002
gemeinsam mit Ute Haferburg den Gare du Nord. 2006 kreierte sie
das schweizerisch-mexikanische Austauschfestival «Diesseits vom
Jenseits», das im November 2006 im Gare du Nord und im März 2007 in Mexiko City am
«Festival de Mexico» stattfand.
Im Sommer 2007 inszenierte sie ihre erste Oper am Opernhaus Sao Carlos in Lissabon: «Maria de
Buenos Aires». 2008 entwickelte sie für Gare du Nord das Projekt «Dreizehn 13 – ein Visuelles
Oratorium zur Geschichte des Badischen Bahnhofes». Für das «Bicentario Argentino 2010»
realisierte sie einen schweizerisch-argentinischen Komponistenaustausch. Für das Lucerne
Festival und Gare du Nord inszenierte sie 2011 die Oper «Nacht» des Komponisten Georg
Friedrich Haas sowie 2015 die Uraufführung «WyttenbachMatterial», basierend auf dem
Madrigalspiel «Der Unfall» von Jürg Wyttenbach und Mani Matter (Libretto). Zur
Saisoneröffnung 2015 realisierte Gare du Nord in Koproduktion mit der Hochschule für Musik
FHNW und im Rahmen des grossen Krenek-Schwerpunktes «In ewigen Warteräumen» das
Musiktheaterprojekt «Mad Couples», bei dem Désirée Meiser ebenfalls für Konzept und Regie
verantwortlich war.
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Caroline Grobben – Bühne und Kostüme
Caroline Grobben war nach ihrer Ausbildung zur Bühnenbildnerin
zunächst Assistentin am Theater Basel, am Schauspielhaus Hamburg
und bei den Salzburger Festspielen (u.a. bei Anna Viebrock, Nigel
Lowery, unter der Regie von u.a. Christoph Marthaler, Andreas
Homoki, Tim Hopkins, Jossi Wieler, Katharina Thalbach, Andreas
Kriegenburg). Ab 1999 realisierte sie eigene Arbeiten am Theater
Basel und in freien Produktionen im Raum Basel, u.a. gare des
enfants, Kaserne Basel, Roxy Birsfelden. Seit 2014 ist sie auch als
Kostümbildnerin tätig: «Die Zauberflöte», «Mad Couples» (Gare du
Nord, Regie: Désirée Meiser).
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Ulrike Hofbauer – Sopran
Ulrike Hofbauer studierte Gesang und
Gesangspädagogik an den Hochschulen Würzburg und
Salzburg und an der Schola Cantorum Basiliensis. Zu
ihren massgeblichen Lehrern zählen Sabine Schütz,
Evelyn Tubb und Anthony Rooley. Die in Oberbayern
geborene Sängerin ist heute in der Nähe von Basel
ansässig und musizierte als Solistin unter anderem
zusammen mit H. Arman, A. Parrott, P. Herreweghe, A. Marcon, G. Leonhardt,
H-C. Rademann, R. Lutz und J-A. Bötticher. Sie sang unter anderem an den Theatern Basel, Bern
und Boston.
Mit ihrem eigenen Ensemble savādi hat Ulrike Hofbauer diverse erste Preise gewonnen. Mit
ihrem Ensemble &cetera verwirklicht sie grösser besetzte Projekte. Zwei davon sind auf CD
dokumentiert: «Dialoghi a voce sola» und Leonardo Leo «Sacred Works».
Seit Oktober 2014 ist Ulrike Hofbauer Professorin für Barockgesang am Institut für Alte Musik
der Universität Mozarteum in Salzburg.
Die intensive Beschäftigung mit Früh- und Hochbarock und dem «recitar cantando»-Stil bilden
Schwerpunkte ihrer künstlerischen Arbeit.
Kai Wessel – Countertenor
Kai Wessel, geboren in Hamburg, studierte Musiktheorie,
Komposition und Gesang in Lübeck und barocke
Aufführungspraxis in Basel und Hilversum. Er erhielt diverse
Preise und Stipendien (Studienstiftung, DAAD).
Operngastspiele führten ihn u.a. nach Barcelona, Madrid,
Basel, Hannover, Stuttgart, München, Berlin, Dresden,
Karlsruhe, Halle, Göttingen, Wien, Salzburg und Amsterdam.
Neben Opernuraufführungen von K. Huber,
I. Mundry, S. Sciarrino, G. F. Haas, J. Widmann u.a. gab er
Konzerte unter N. Harnoncourt, Ph. Herreweghe, T. Koopman, G. Leonhard, J. Savall, W.
Christie, R. Goebel, N. McGegan, M. Suzuki, M. Haselböck, H. Max, M. Corboz, H.-W. Henze, K.
Nagano, F. Welser-Möstr, S. Cambreling, A. Tamayo, H. Holliger, B. Furrer, P. Rundel u.v.m. 100
CDs dokumentieren diesen Werdegang. Kai Wessel ist Professor für Gesang und Historische
Aufführungspraxis an der Hochschule für Musik und Tanz Köln und Dozent für Gesang mit
Schwerpunkt zeitgenössische Vokalliteratur an der Hochschule der Künste Bern.
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Anastasia Terranova – Sopran
Anastasia Terranova wurde 1991 in Palermo geboren. Von 2013 bis
2017 absolvierte sie ihr Bachelor-Studium als Koloratursopran in
Barock und Renaissance Gesang am Konservatorium Vincenzo
Bellini in Palermo, wo sie von Luca Dordolo, Sonia Prina und
Lavinia Bertotti unterrichtet wurde. 2015 begann Anastasia mit
dem in Palermo ansässigen Ensemble Antonio il Verso zu arbeiten,
mit dem sie gemeinsam unter der Leitung von Enrico Onofri als
erster Solosopran unter anderem «Selva morale e spirituale» von
Monteverdi, die «Messa di Santa Cecilia» von Scarlatti, das
«Lauda Jerusalem» sowie «Beatus Vir» von Vivaldi aufführte.
2015 begann Anastasia an der Schola Cantorum Basiliensis zu studieren, wo sie aktuell bei Rosa
Dominguez und Evelyn Tubb Unterricht erhält.
Sie arbeitet mit verschiedenen Gruppen im Raum Basel wie dem Ensemble La Pedrina und dem
Ensemble Locatelli zusammen. Mit letzterem hat sie 2016 mehrmals die Kantate «Gloria» von
Händel in Italien aufgeführt und ist 2017 am Festival Harmonies en Livradois in Frankreich mit
dem Werk «Salve Regina» von Pergolesi aufgetreten.
Anna Willerding
Die in Bayern geborene Sopranistin Anna Willerding startete ihre
Gesangs-Laufbahn mit 13 Jahren. Ihre Ausbildung begann Sie bei
Sabine Schütz an der Berufsfachschule für Musik (BfM) in
Altötting. 2015 schloss sie ihren Bachelor an der Schola
Cantorum Basiliensis (SCB) bei Evelyn Tubb ab. Anschliessend
kehrte Sie für ein vertiefendes künstlerisches Jahr (BfM) zu
Sabine Schütz zurück. Seit 2016 studiert sie im Master Gesangspädagogik bei Evelyn Tubb erneut
an der SCB. Sie zählt zu den Preisträgerinnen der Marie-Louise Stiftung für Sänger und der
Internationalen Sommerakademie Universität Mozarteum Salzburg, wo sie bei den Salzburger
Festspielen am Preisträgerkonzert mitwirkte und den Preis des Kulturfonds der Stadt Salzburg
erhielt. Verschiedene Opernrollen wie die 2. Dame in Mozarts «Zauberflöte», Eumene in «Der
geliebte Adonis» von Reinhard Keiser sowie die Mitwirkung im Opernchor des Theater Basel in
dem Werk «Satyagraha» von Philip Glass runden ihr bisheriges Studium ab. Bei Meisterkursen
und Projekten erhielt sie wichtige Impulse von Dozenten wie Flavio Ferri-Benedetti, Hans-Peter
Blochwitz, Michi Gaigg, Margreet Honig, Ulrike Hofbauer, Emma Kirkby, Helena Lazarska,
Andrea Marcon, Anthony Rooley, Andreas Scholl, Kurt Widmer und Breda Zakotnik.
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Laura Binggeli – Mezzosopran
Nach der Ausbildung zur Buchhändlerin begann die aus
Luzern stammende Mezzosopranistin ihr Studium für
Gesang an der Hochschule Luzern Musik. An der
Hochschule für Musik FHNW hat sie nach ihrem Pädagogik-
Master 2017 den Master of Performance abgeschlossen.
Unter der Leitung von Andrew Dunscombe konnte sie in der
Rolle des «Hänsel» aus Humperdincks Oper «Hänsel und
Gretel» Bühnenerfahrungen sammeln. In einer szenischen Produktion mit Liedern von Charles
Ives hat sie unter der Leitung von Matthias Behrens gesungen. Im März 2016 hat sie die Partie
des Glückskindes in der Produktion «Der Teufel mit den drei goldenen Haaren» am Theater Basel
gesungen. Im Frühjahr 2017 war sie wieder Gast am Theater Basel («Die Genesung der Grille»).
Als Solistin tritt die Mezzosopranistin in kirchen- und kammermusikalischen Konzerten auf.
Laura Binggeli arbeitet als Gesangspädagogin in Basel und Zürich.
Jacob Lawrence – Tenor
Der australische Tenor Jacob Lawrence stammt aus einer
musikalischen Familie. Er schloss am Melbourne
Conservatory of Music einen Bachelor of Music «with
Honours» ab, und erhielt 2014 von der Melbourne
University ein Welsford-Smithers Travelling Scholarship,
das ihm sein jetziges Studium an der Schola Cantorum
Basiliensis mit Gerd Türk ermöglicht.
In Australien war Jacob Lawrence schon in mehreren
Opernrollen zu erleben: als Ubaldo in Haydns «Armida»
und als Alcindo in Vivaldis «La Ninfa e il Pastore» an der
Oper in Pinchgut. Am gleichen Ort ist er dieses Jahr als
Soldato II, Liberto und Console in «L’inocornazione di
Poppea» zu sehen. Mit dem Orchestra of the Antipodes trat er 2014 am Brisbane Baroque Festival
auf. Darüber hinaus konzertiert er in Australien regelmässig mit Liedgesang und in Oratorien.
Seit September 2016 wohnt Jacob Lawrence in Basel. Er ist reguläres Mitglied des La Cetra
Vokalensembles. Sein Hauptinteresse gilt der Musik des 16. und 17. Jahrhunderts. Er trat bei den
Abendmusiken in der Predigerkirche, in Konzerten der Freunde Alter Musik Basel, mit dem
Collegium Musicum Basel, dem Thélème Vokalensemble u.a. auf.
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Kimon Barakos – Bariton
Der Bariton Kimon Barakos wurde in Basel
geboren und erhielt seine erste
musikalische Ausbildung auf dem Klavier.
Er hat seine Matur mit Musikschwerpunkt
am Gymnasium Münchenstein abgelegt,
wo er auch im Chor seine Leidenschaft zum
Gesang entdeckte. Nach Studien an der
Universität begann er seine Ausbildung bei
Marcel Boone an der Hochschule für Musik Basel, wo er letzten Juni sein Bachelordiplom erhielt.
Sein Interesse gilt besonders dem Liedgesang, insbesondere dem französischen Repertoire. Als
Solist war er bereits in mehreren Konzerten in der Region zu hören und hatte auch die Ehre, als
Solist einer Bachkantate in der Thomaskirche zu Leipzig agieren zu dürfen. Weiter beschäftigt
sich Kimon mit Rembetiko, griechischer urbaner Untergrundmusik des letzten Jahrhunderts, und
spielt in der Formation Paparouna diverse Lauteninstrumente.
Edward Yehenara – Bass-Bariton
Edward Yehenara wurde in Baden
(Aargau) geboren und studiert klassischen
Gesang und Gesangspädagogik bei Marcel
Boone und Eva Nievergelt an der
Hochschule für Musik FHNW in Basel.
Gezielt gefördert durch Raphael Jud, war
er vor seinem Studium ein Jahr lang im
Spitzenförderungsprogramm für Musik
des Kantons Aargau und besuchte diverse
Meisterkurse. Während dieser Zeit
entstand auch sein erstes Musiktheaterwerk, «Der Schrei des Pavo», das im Dezember 2012 in
Fislisbach (Aargau) uraufgeführt wurde. Im März 2016 debütierte er in der Hauptrolle des Teufels
in Stefan Hankes «Der Teufel mit den drei goldenen Haaren» am Theater Basel auf der
Opernbühne. Ein Jahr später schlüpfte er ebenda für Richard Ayres' «Die Genesung der Grille» in
die Rolle des Elefanten. Regelmässige Meisterkurse bei Margreet Honig und Paul Triepels
begleiten sein Masterstudium. Seit Juni 2017 leitet er den Chiao-Ai Chor in Bern.
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