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Mythen und Fakten zum Thema Eierstockkrebs?
J. Sehouli
Direktor der Klinik für GynäkologieCharité Comprehensive Cancer Center
Europäischen Kompetenzzentrum für Eierstockkrebs (EKZE)Charité/ Campus Virchow-Klinikum
Universitätsmedizin Berlin
©Sehouli 2011
Mythen und Fakten...
(aus ärztlicher Sicht)
• Eierstockkrebs ist zu selten, der ganze Aufwand lohnt sich doch nicht?
• Die Behandlungsergebnisse haben sich in den letzten Jahren überhaupt doch
nicht verändert!
• Die Tumorbiologie ist wichtiger und ausschlaggebender als die Art und
Qualität der Behandlung!
• Die Patientin ist doch inoperabel und die „grosse Operation macht keinen
Sinn“!
• Die neoadjuvante Chemotherapie zum Downstaging verbessert doch die
optimale Resektionsrate und vermindert doch die Morbidität der
Patientinnen!
• Bei älteren Patientinnen lohnt sich die Behandlung sowieso nicht, Studien
gehen gar nicht, zu toxische Konzepte und die Frauen und Angehörige lehnen
Studien eher ab.
• Mein Eierstockkrebs ist aufgrund meiner
psychischen Problemen entstanden
• Mein Eierstockkrebs ist ein grosser Tumor
• Da mein Eierstockkrebs im Bereich der Leber
nun ist brauche ich dringend einen
„Leberexperten“
• Die erste Chemotherapie hat doch nicht
gewirkt, die nächste wird sicher wieder ohne
Nutzen sein
Mythen und Fakten...
(aus Sicht der Patientin und ihren Angehörigen)
Ätiologie
Hypothesen:Hypothesen:
--Hypothese der Hypothese der „„IncessantIncessant OvulationOvulation““ (1)(1)
--GonadotropinGonadotropin--HypotheseHypothese (2)(2)
--AndrogenAndrogen--ProgesteronProgesteron Interaktion Interaktion (3)(3)
--Exposition gegenExposition gegenüüber Karzinogenen (via Tuben) ber Karzinogenen (via Tuben) (4)(4)
(1) Fathalla MF: Incessant ovulation--a factor in ovarian neoplasia? Lancet 2 (7716): 163, 1971.(2) Cramer DW, Welch WR: Determinants of ovarian cancer risk. II. Inferences regarding pathogenesis.
J Natl Cancer Inst 71 (4): 717-21, 1983. (3) Risch HA: Hormonal etiology of epithelial ovarian cancer, with a hypothesis concerning the role of
androgens and progesterone. J Natl Cancer Inst 90 (23): 1774-86, 1998.(4) Cramer DW, Xu H. Epidemiologic evidence of uterine growth factors in the pathogenesis of ovarian
cancer. Ann Epidemiol 1995; 5:310-14.
©Sehouli/2011
Subjektive Krankheitstheorien
• Angegebene Gründe: (n=92)
– Kein Grund: 3,3%
– Privater Stress: 58,7%
– Genetische Prädisposition: 35,8%
– Beruflicher Stress: 30,4%
– Hormone: 29,3%
– Umwelteinflüsse: 29,3%
– Ernährung: 25,0%
– Infektion: 13,0%
– Rauchen: 5,4%
Mueller S, Sehouli J et al. Mueller S, Sehouli J et al. LaienLaienäätiologischetiologische Vorstellungen bei Patientinnen mit Vorstellungen bei Patientinnen mit OvarialkarzinomOvarialkarzinom. . Ergebnisse einer monozentrischen Untersuchung. Ergebnisse einer monozentrischen Untersuchung. GeburtshGeburtsh FrauenheilkFrauenheilk 2006; 66:3592006; 66:359--364.364.
©Sehouli/2011
Modul I Prof. Dr. C. Denkert 7
Dualistisches Modell der Tumorentstehung
Singer et al. 2005
Muzinöser BOT
(CA125: 45 U/ml)
V. renalis sinistra
V. cava sinistra
V. cavadextra
A. renalis dextra
A. mestenterica inf.
V. renalis dextra
A. Iliacadextra
A. Iliaca sin
V. ovarica sinistraUreter sin.
Plexus hypogastricus
Aorta abdominalis
V. ovarica dextra
N. Ilio-inguinalis sin
Schlechtere Prognose ?
Operation ?
Chemotherapie ?
„Das Ovarialkarzinom der „älteren“ Frau“
==??
Superti-Furga slide
Standardtherapie bei FIGO I-IIA: Studien- vs. Nicht-Studienkliniken
Studienkliniken (n= 56 Pat.)
Qualitätssicherungserhebung Q III 2001AGO Organkommission OVAR
Standard "weich" = mind. 1 Zyklus Platin (bzw. kein e CT bei FIGO IA G1)und mindestens 7 von 8 Items des StagingsUntertherapie
52% 48%75%
25%
Nicht-Studienkliniken (n= 68)
Nahezu 3 x hNahezu 3 x h ööhere here Chance im Chance im
Studienzentrum Studienzentrum eine bessere Therapie eine bessere Therapie
zu erhaltenzu erhalten
• „Höre nie auf zu fragen.“