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Nachhaltige Konfliktlösung
durch Metanoische Mediation
Quellen:
Friedrich Glasl: Konflikt, Krise, Katharsis
Stuttgart 2008
Friedrich Glasl:
Konfliktfähigkeit statt Streitlust oder Konfliktscheu
Dornach 2010
Zur Definition eines sozialen Konfliktes
Unterschiedliche (bis gegensätzliche)
Vorstellungen, Ideen, Ziele, Interessen, Werte etc.
sind an sich noch keine Konflikte.
Es kommt darauf an,
wie wir mit den Unterschieden umgehen,
ob daraus ein sozialer Konflikt entsteht
CC
„Ich“
Input:
Schmerz
Ausgrenzung
Demütigung
Unfairness
„top down control“ – + „Bottom up drive“
Output:
Misstrauen
Feindseligkeit
Aggression
Gewalt
Mandelkerne:
Angst
Insula:
Ekel
Hypothalamus:
Stress
Hirnstamm:
Erregung
Erfahrung + ErziehungStirnhirn/Präfrontaler Cortex
Soziale Abstimmung
Aus: Joachim Bauer
Schmerzgrenze 2011
Die frontolimbische SchleifeCC =
Cingulärer
Cortex
Die seelischen Funktionen
Denken
Fühlen
Wollen
Wahrnehmen
VerhaltenEffekte
Subjektive,
objektive
Wirkungen
= Das Ich
selektiv,
einseitig,
polarisiert,
fixiert
simplifizieren,
pauschalisieren,
Zuschreibungen
Verlust der Empathie,
„quasi autistisch“
affektgesteuert
Ersatz-Bedürfnisse,
ultimative Forderungen
starr, Vergeltung!
reduziert,
Spiegelverhalten,
zwanghaft,
verarmt
Deformierte seelische Funktionen
Das Kommunikationsverhalten – verbal und körpersprachlich –
wird geprägt durch
deformierte Wahrnehmungen
regressive Emotionen
eingeschränkte Denkmuster
pervertierte Intentionen
verarmtes Verhaltensrepertoir
Das Kommunikationsverhalten – verbal und körpersprachlich –
wird geprägt durch
deformierte Wahrnehmungen
regressive Emotionen
eingeschränkte Denkmuster
pervertierte Intentionen
verarmtes Verhaltensrepertoir
A B C
Buchuti Tsanava:
„…wird Sturm ernten“
D
Deformierte seelische Funktionen
Das Kommunikationsverhalten – verbal und körpersprachlich –
wird geprägt durch
deformierte Wahrnehmungen
regressive Emotionen
eingeschränkte Denkmuster
pervertierte Intentionen
verarmtes Verhaltensrepertoir
Selbstbild:
Ich bin...
stark
intelligent
ordentlich
fleißig
Feindbild:
Er ist...
schwach
dumm
schlampig
faul
verzerrt, schwarz-weiß, komplementär, fixiert !
simplifizieren, extrapolieren,
generalisieren = pauschalisieren,
unterstellen, zuschreiben,
projizieren
Deformierte seelische Funktionen
Das Kommunikationsverhalten – verbal und körpersprachlich –
wird geprägt durch
deformierte Wahrnehmungen
regressive Emotionen
eingeschränkte Denkmuster
pervertierte Intentionen
verarmtes Verhaltensrepertoir
simplifizieren, extrapolieren,
generalisieren = pauschalisieren,
unterstellen, zuschreiben,
projizieren
Deformierte seelische Funktionen
Wenn Bedürfnisse als nicht erfüllt erlebt werden:
Ich-Bedürfnisse
Soziale Bedürfnisse
Bedürfnisse nach Sicherheit, Fortbestand
Physiologische Bedürfnisse
deformierte Wahrnehmungen
regressive Emotionen
eingeschränkte Denkmuster
pervertierte Intentionen
verarmtes Verhaltensrepertoir
Lähmung WutAngst
Heftig – fanatisch,
dualisierend,
Verlust der Empathie
(quasi-autistisch)
Cartoon: Jules Stauber
Das Kommunikationsverhalten – verbal und körpersprachlich
wird geprägt durch
Deformierte seelische Funktionen
Wenn Bedürfnisse als nicht erfüllt erlebt werden :
Ich-Bedürfnisse
Soziale Bedürfnisse
Bedürfnisse nach Sicherheit, Fortbestand
Physiologische Bedürfnisse
deformierte Wahrnehmungen
regressive Emotionen
eingeschränkte Denkmuster
pervertierte Intentionen
verarmtes Verhaltensrepertoir
Lähmung WutAngst
Das Kommunikationsverhalten – verbal und körpersprachlich
wird geprägt durch
Ersatzbedürfnisse:
Zerstören statt schaffen,
unnachgiebig, fixiert
Durchsetzen oder aufgeben!
Alternativenlos, ultimativ,
Rache-Vergeltung!
Sich tot stellen
keine Gefühle zeigen
geschehen lassen,
resignieren
Reizen, sticheln
provozieren,
verbal angreifen,
Gewalthandeln
Verzagen
Rückzug
fliehen
Deformierte seelische Funktionen
Das Kommunikationsverhalten – verbal und körpersprachlich –
wird geprägt durch
deformierte Wahrnehmungen
regressive Emotionen
eingeschränkte Denkmuster
pervertierte Intentionen
verarmtes Verhaltensrepertoir
Cartoon: Jals
Spiegelverhalten
„Wie du mir – so ich dir!“
Verhalten wird immer einfältiger,
stereotyp wiederholt:
Mehr vom selben!
Deformierte seelische Funktionen
Konflikttypus:
Reichweite
soziale Arena
Austragungsform
Aktuelle
Eskalationsgrade
Interventionsstrategie
und Rollen
Rahmenvorgaben
für die Konflikt-
bearbeitung
Makro-(Mega-)soziale
kulturelle, rechtliche,
wirtschaftliche
Kontextfaktoren
Konflikt-Kompass
2.
Debatte,
Polemik3.
Taten statt
Worte
1.
Verhärtung
4.
Images und
Koalitionen
5.
Gesichtsangriff
und
Gesichtsverlust
Konflikteskalation und Selbstheilungspotenzial
. . . intakt aber gefordert
. . . angeschlagen –
und herausgefordert . . . nicht mehr
funktionierend,
überfordert
Das „soziale Immunsystem“ ist . . .
6.
Drohstrategien,
Erpressungen 8.
Zersplitterung
Totale Zerstörung
7.
Begrenzte
Vernichtungs-
schläge9.
Gemeinsam in
den Abgrund
Konflikteskalation und Selbstheilungspotenzial
Weitere Regression in die Bereiche des individuellen
und des kollektiven Unbewussten
Selbstheilungspotenzial zerstört
Nachhaltigkeit: Katharsis und Metanoia
Nachhaltigkeit!
Weitblick: Zeit (z.B. Generationen) / Raum (z.B. global)
Tiefenblick: Vordergrund / Hintergrund.
Durchblick: Zusammenhänge, Wechselwirkungen
Paradigmenwechsel:
Das Denken, das zum Konflikt geführt hat,
kann nicht die Konfliktlösung produzieren.
Lösen von bisherigen Grundannahmen, Ansätzen, Modellen
Katharsis = Reinigendes Erlebnis
Metanoia = Umdenken, innerlich umschwenken, auch äußerlich umlenken
Grundsätzliche Änderung, Umkehr – Wendeerlebnisse
Unterschiedliche Mediationsergebnisse
Oran Young (1972) unterscheidet Ergebnisse
abhängig von Erfordernissen der späteren Beziehungen
Young, O. (1972): Intermediairies: additional thoughts on third parties.
In: Journal of Conflict Resolution, vol 16, 1972, S. 51-65
2) Nonself-executing solutions: Nach der Einigung besteht Notwendigkeit
Beziehungen in irgend einer Form weiter zu führen
Das Ergebnis der Mediation erfordert, dass die Parteien jedes Mal
die Ergebnisse beachten und umsetzen wollen.
1) Self-executing solution: Nach der Einigung und dem sofortigen Vollzug
beseht zwischen den Parteien keinerlei Notwendigkeit einer Beziehung,
der Konflikt ist damit nachhaltig gelöst. (= geregelt, beendet)
3.Gefühle
Emotionale Wendeerlebnisse
Empathie, Verstehen der
Gefühle, Mit-Leiden
2.Wahrnehmungen/
Sichtweisen/Denkweisen
Kognitive Wendeerlebnisse
Perspektivenwechsel, Sicht-
weisen anerkennen,
Denkmuster erkennen
1.Vorphase/Einleitung
Initial-Wendeerlebnisse
Bereitschaft zur Mediation
5.Handlungsoptionen
Gemeinsame kreative
Suche nach Lösungen
bewerten, priorisieren
6. Übereinkunft
Entscheiden, Planen,
Verabredungen treffen,
Widerstände bedenken;
Hotline bei Schwierigkeiten?
7. Umsetzung
4.Wollen/Bedürfnisse
Intentionale Wendeerlebnisse
Aufspüren und Anerkennen
der Bedürfnisse, Bereitschaft
zu konstruktivem Handeln
Äußere
Welt
Seelische
Welt
U-Prozess Ballreich/Glasl (2007, 2011)
Nachhaltige Mediation durch Wendeerlebnisse F. Glasl 2010
1.Initial-
Wende-
erlebnis
2.Kognitive
Wende-
erlebnisse
3.Emotionale
Wende-
erlebnisse
4.Intentionale
Wende-
erlebnisse
Konfliktparteien entscheiden sich für Mediation,
sind auf schwierige Momente hingewiesen worden,
sind bereit, auch bei Schwierigkeiten weiter zu machen,
Grundhaltung und Strategie-Kalkül sind positiv
Konfliktparteien erkennen Wahrnehmungs-Deformationen,
haben Interesse für die Sichtweisen der Gegenparteien,
können sich in Sichtweisen der Anderen einleben,
erkennen ihre Denkmuster, Projektionen, Übertragungen…
Konfliktparteien sind in Kontakt mit eigenen Gefühlen,
unterdrücken nicht eigene „negative“ Gefühle,
können Emotionen der Gegenparteien hören, sehen,
sind empathisch, zeigen Mitgefühl, drücken Bedauern aus…
Konfliktparteien sind in Kontakt mit eigenen Bedürfnissen,
erkennen tiefere Bedürfnisse bei sich und den Anderen,
setzen sich ein für eigene Bedürfnisse und die
der Anderen, des Gesamtsystems
Begegnung: Vom Zwang zur Freiheit
Muster der Kollusion = des gemeinsamen Spiels nach Jürg Willi:
„Die Zweierbeziehung“
„Wir spielen zusammen ein Wiederholungsspiel
Wie zwanghaft vorprogrammiert.
„BEGEGNEN“ in der niederländischen Sprache =
= ONTMOETEN
ONT- Ent-
MOETEN müssen
ONTMOETING = BEGEGNUNG =
= frei vom Müssen, frei von Zwang
Wahre Begegnung kann von Zwängen befreien
Cartoon: Jules Stauber