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Abruzzen, die grünste Region Europas Nationalpark Gran Sasso und Monti della Laga Nationalpark der Majella Nationalpark Abruzzen, Latium und Molise Regionalpark Sirente-Velino Naturreservate und Oasen der Region 2 6 12 20 26 30 Abruzzo Promozione Turismo - Corso V. Emanuele II, 301 - 65122 Pescara - Email [email protected]

Natur in allen Facetten

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Abruzzen, die grünsteRegion Europas

NationalparkGran Sassound Monti della Laga

Nationalparkder Majella

NationalparkAbruzzen, Latiumund Molise

RegionalparkSirente-Velino

Naturreservateund Oasen der Region

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ABRUZZENIn den Abruzzen ist die Natur eine geschützteRessource. Die Region hat ein Drittel ihres Gebietesin Naturschutzparks umgewandelt und es so nichtnur auf nationaler Ebene in puncto Umweltschutzzu einer Meisterschaft gebracht, sondern steht auchals grünes Herzstück des Mittelmeerraums aufeuropäischer Ebene mit der größten Fläche anNaturschutzgebieten an erster Stelle.

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Ein Drittel der Abruzzen steht durch drei Nationalparks, einenRegionalpark und über dreißig Naturschutzgebiete unterNaturschutz. Eine mutige, weitblickende Entscheidung, um dieUmwelt als Ressource zu nutzen und dafür zu sorgen, dass dieRegion eine absolute Führungsposition im Bereich „grünerTourismus“ einnimmt. Dabei befinden sich diese „grünenRessourcen“ hauptsächlich, aber nicht ausschließlich in den Bergen,wo sich die Landschaften und Ökosysteme je nach Höhenlageändern: zuerst typisch mediterran, dann richtig alpin mitLatschenkiefernwäldern und Hochgebirgssteppen.AlsTeil des Apennins sind die Abruzzen vorwiegend bergig: ZweiDrittel der Fläche der Region befinden sich in einer Höhe von über750m. Dies ist auf den besonderenVerlauf des Apenninszurückzuführen, dessen Zentralteil sich zwar auch hier in der Mitteder Halbinsel befindet, sich aber gleichzeitig auch in Querrichtungausdehnt und somit ein komplexes System an parallelen Bergstöckenbildet, die mit weitläufigen Hochebenen durchsetzt sind. In dieserabruzzesischen Bergregion befinden sich die höchsten Gipfel desApennins: Corno Grande auf dem Gran Sasso (2919 m. ü. d. M.),Monte Amaro auf der Majella (2794 m. ü. d. M.) und MonteVelino(2486 m. ü. d. M.). UnzähligeTalmulden und Hochebenen prägen

die grünsteRegion Europas

Die Rolle, die die abruzzesischen Parksauf nationaler und internationaler Ebenebei der Erhaltung der Umwelt und derArtenvielfalt spielen, darf nichtunterschätzt werden, wenn man bedenkt,

dass die Region allein etwa 75 % allerTier- und Pflanzenarten Europas schützt!

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dieses Gebiet, allen voran die Hochebene Fucino auf der Marsica.Diese entstand, als der einst zweitgrößte italienische See im Jahr1877 austrocknete, und ist heute eines der bedeutendstenObstanbaugebiete in Mittelitalien. Nicht zu vergessen die beidenweitläufigen intramontanenTalmulden von L’Aquila und Peligna undandere kleinereTäler sowie ein komplexes System an Hochebenenvon der unermesslichen Karstebene Campo Imperatore, quasi ein„Tibet“ im Herzen des Mittelmeerraums, über die Hochebene delleRocche, die nördlichen Ausläufer desVelino und des Sirente bis zuden großen Altipiani Maggiori d’Abruzzo, südwestlich der Majella.Dieses mächtige Berggebiet reicht fast bis an die Küste (nur wenigeKilometer fehlen), wo sich die höchsten Gipfel als ein spektakulärerAussichtsbalkon präsentieren. Das übrige Gebiet ist von Hügelnbedeckt, die sanft zum Meer abfallen. Der schmale Küstenstreifen mitden Mündungen der Flusstäler bildet das einzige Flachland derRegion.Ein so wildes, von der Natur dominiertes Gebiet, in dem nur dasüberlebt, was sich anpasst, gewährleistete in seinen zahlreichenLebensräumen den Fortbestand sehr vielerTier- und Pflanzenartenund verschaffte somit den Abruzzen die Bezeichnung „grüneRegion“ oder „italienisches Schatzkästlein der Artenvielfalt“.

Für zahlreicheTiere und Pflanzen, deren Lebensraum sich einst aufden ganzen Apennin erstreckte, sind heute die Abruzzen die letztenatürliche Zufluchtsstätte, die sie vor dem Aussterben bewahrt.BedrohteWahrzeichen der Region sind Gämse,Wolf und Marsica-Braunbär, drei Arten, die ihren Fortbestand ausschließlich diesenBergen verdanken. Im Nationalpark der Majella leben außerdemAdler, Luchse und Otter, die sich im Orfento tummeln. ImRegionalpark Sirente-Velino wurde der Gänsegeier erst kürzlichwieder angesiedelt. Zudem sind in den Abruzzen Arten beheimatet,die heute vorwiegend in der nordischenTundra vorkommen, wieSchneemaus,Mornellregenpfeifer (ein sympathischerVogel) oderLatschenkiefern: All diese Arten werden von den Biologen als „Relikteaus der Eiszeit“ bezeichnet, alsVertreter jenerTiere und Pflanzen, dieden Mittelmeerraum während der letzten Eiszeit bevölkerten unddie auf den hohen Bergen der Abruzzen bis heute überlebenkonnten.Das regionale Netzwerk aus Parks und Naturreservaten mit derunglaublichenVielfalt an Landschaften und Lebensräumen ermöglichtdie Erhaltung und den Schutz zahlreicher Arten. Die Größe diesesSchutzraums und dieVernetzung der einzelnen Gebiete, die oftaneinandergrenzen oder über Biokorridore miteinander verbunden

Mit der extremen Vielfalt der natürlichenLebensräume (Meer, Flüsse und Seen,Wälder, Berge, Hochgebirge) bieten sich dieAbruzzen mehr denn je als außerordentlichesnatürliches Laboratorium zur Erhaltung vonNatur und Ökosystemen an.

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sind, ermöglichen auch das Überleben auch von äußerstwanderfreudigen, ubiquitären Arten, die innerhalb wenigerTageHunderte von Kilometern zurücklegen. Das Paradebeispiel hierfür istderWolf, das Raubtier an der Spitze der natürlichen europäischenNahrungskette.Will man die Charakteristika der abruzzesischen Naturzusammenfassen, lautet die beste Definition sicherlich, dass dieRegion eine Anthologie europäisch-mediterraner Landschaften sind,denn innerhalb ihrer Grenzen bieten sie eineVielfalt von natürlichenLebensräumen, die in Europa in einem ebenso begrenzten Gebietihresgleichen sucht: mediterrane Küste mit unterschiedlichstenLebensräumen (Sand, Dünen, Sumpf, Strandkiefernwald, Macchia,Klippen, Felsen, flache, steinige Strände), Hügelgebiete, die vomMenschen in unterschiedlichem Maße urbar gemacht wurden,wertvolle Feuchtgebiete (wie die Fluss- und Seebereiche) undhochinteressante geologische Phänomene, ein umfassendes, an vielenStellen unberührtes Berggebiet, das ebenfalls vielfältige Landschaftenaufweist (Wälder,Wiesen, Bergseen, riesige Karstebenen, Schluchten,Wasserfälle, Höhlen, Gipfel und Hochgebirgslandschaften mitdurchaus alpinem Charakter, Gletscher,Vulkanbildungen). Und indieser überraschenden morphologisch-geologischenVielfalt an

unberührten und oft wilden Landschaften leben selteneTierarten,die in den abruzzesischen Parks geschützt werden: Die Regionpräsentiert sich somit als außerordentliches natürlichesLaboratorium zur Erhaltung von Natur und Ökosystemen, heuteweltweites Paradebeispiel für mutige und entschlosseneEntscheidungen in puncto Naturschutz.Die Naturschutzgebiete in den Abruzzen stellen heute nicht nur einwichtiges Instrument für eine wirksame Umweltschutzpolitik dar,sondern bieten auch die einmalige Chance, dieWirtschaft auf eineumweltverträglicheWeise anzukurbeln und denWeg für einewirklich nachhaltige Entwicklung zu bereiten. Denn das Systemberuht auch auf der Notwendigkeit, Methoden für die nachhaltigeEntwicklung und für das Umweltmanagement mit besonderemAugenmerk auf die Natur und die Landschaft, aber auch dieGesellschaft und die Kultur in den verschiedenen Gebieten zuerproben und zu verbreiten. Diese Entwicklung ist nicht nurfremdenverkehrsorientiert, sondern will auch Qualitätsprodukte ausdem landwirtschaftlichen und handwerklichen Bereich bekanntermachen und fordert somit die Entstehung von Dienstleistungen,Einrichtungen und Infrastrukturen für denVertrieb dieserErzeugnisse.

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Gran Sasso

Das Parkgebiet ist bergig mit nahezu alpinemCharakter und setzt sich aus zweiGebirgsgruppen zusammen: dem Massiv desGran Sasso d’Italia und den darüberliegendenMonti della Laga.

NATIONALPARK

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Der Park wurde 1995 gegründet und weist eine Fläche von148 935 ha auf, die sich geringfügig auch auf das Latium und dieMarken erstreckt. Der abruzzesische Teil beträgt 9/10 derGesamtfläche und betrifft die Provinzen Teramo, L’Aquila undPescara sowie 41 Gemeinden (Arsita, Barete, Barisciano, Brittoli,Bussi sul Tirino, Cagnano Amiterno, Calascio, Campli, Campotosto,Capestrano, Capitignano, Cappelle Calvisio, Carpineto della Nora,Castel del Monte, Castelli, Castelvecchio Calvisio, Castiglione aCasauria, Civitella Casanova, Civitella del Tronto, Cortino, Corvara,Crognaleto, Fano Adriano, Farindola, Isola del Gran Sasso, L’Aquila,Montebello di Bertona, Montereale, Montorio al Vomano, Ofena,Pescosansonesco, Pietracamela, Pizzoli, Rocca Santa Maria, SantoStefano di Sessanio,Teramo,Torricella Sicura,Tossicia,ValleCastellana,Villa Celiera und Villa Santa Lucia).

Der Gran Sasso ist das abruzzesische Gebirge schlechthin mitseinen majestätischen Gipfeln, den höchsten des Apennins: CornoGrande (2912 m), Corno Piccolo, Pizzo d’Intermesoli und MonteCamicia. Das Massiv beherbergt auch den Calderone, densüdlichsten Gletscher Europas und den einzigen im Apennin, undgrenzt im Süden an die Hochebene Campo Imperatore an, eineschier unendliche, nahezu tibetisch anmutende Karstlandschaft ineiner Höhe von 1600 bis über 2000 m.Im Nordwesten ist der Gran Sasso mit den Monti della Lagaverbunden, die sich im nördlichen Bereich des Parks zwischen dendrei Regionen befinden, wo sie jeweils unterschiedliche Strukturenaufweisen: zerklüftet in den Marken, steil abfallend im Latium,sanfter in den Abruzzen mit denWasserfällen Morricana,Volparaund Barche. Im Osten erheben sie sich als raue, gewundene

Gebirgskette mit einem Grat, der vom Monte Comunitore biszum Gipfel Macera della Morte, dem Grenzpunkt zwischen denRegionen auf einer Höhe von 2022m, und schließlich bis zumMonte Gorzano (2458m) verläuft. Die Vielfalt des Parks in punctoLandschaft, Flora und Fauna wird durch die unterschiedlicheBeschaffenheit der beiden Bergmassive begünstigt: Die Monti dellaLaga bestehen aus Mergel- und Sandstein und präsentieren sichdaher sanfter, der Gran Sasso besteht vorwiegend aus Kalksteinund ist daher entschieden zerklüfteter.Verständlich wird derUrsprung dieser Vielfalt, wenn man sich die unterschiedlichenHöhenstrukturen und Himmelsrichtungen sowie nicht zuletzt auchdie differenzierte Nutzung des Bodens vor Augen führt. Der GranSasso weist hohe Steilhänge, Moränen, Zungenbecken, Schluchten,Felsen, die weitläufige Hochebene Campo Imperatore,ausgedehnte Karstfelder und zahlreiche kleine Seen sowie denGletscher Calderone auf. All dies erzählt die Geschichte dieses

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und Monti della Laga

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Gebirges und unterscheidet es deutlich von den angrenzendenMonti della Laga, auch wenn die beiden Massive, die buchstäblichim hohen Valle del Vomano ineinander verkeilt sind, eine perfekteökologische Fortsetzung sind.Wie der Mensch diese Berge nutzte,zeigt die unterschiedliche Bewaldung: DichteWälder auf den derProvinz Teramo zugewandten Seiten des Gran Sasso und der Lagaund vorwiegendWiesen undWeiden auf der Seite der ProvinzL’Aquila des Gran Sasso und der Seite im Latium der Laga liefernden Beweis dafür, dass der Boden im Süden eher als Weidegrunddiente, im Norden und Osten dagegen für die Forstwirtschaftgenutzt wurde.Zur Vegetation gehören auch die Buchenwälder, durchsetzt mitWeißtannen, auf der Laga und auf der Teramo zugewandten Seitedes Gran Sasso, dieWeiden auf der Hochebene CampoImperatore und auf demVoltigno sowie herrlicheHochgebirgsblumen. An Säugetieren gibt esWölfe, Gämsen,Wildschweine,Wildkatzen, Schneemäuse und eventuell Bären.Vertreter der Vogelwelt sind Königsadler,Wanderfalken, Uhus undAlpensteinhühner. Auf dem See von Campotosto tummeln sichHaubentaucher, Reiher und verschiedene Entenvögel. Aber Faunaund Flora sind nicht die einzigen Attraktionen dieses Parks, derdurch eine unauflösliche Verflechtung von Natur und

menschlichemWirken geprägt ist. Den Beweis dafür liefern dieunzähligen alten und wunderbar erhaltenen Dörfer und Burgen:Auf der Teramo zugewandten Seite sind es in erster Linie dieverlassenen mittelalterlichen Ortschaften in denWäldern derLaga und die Einsiedeleien auf der Montagna dei Fiori, dasherrliche Städtchen Campli, Civitella del Tronto, die spektakuläreRuine Castel Manfrino, die Burgen in Castel di Luco und Piano diRoseto, Castelli mit denWerkstätten, in denen die bekanntenKeramikarbeiten hergestellt werden, und dem Oratorium SanDonato (auch bezeichnet als „Sixtinische Kapelle der Majolika“),die zauberhaften historischen Zentren Isola del Gran Sasso,Cortino,Valle Castellana,Tossicia und Pietracamela. Auf der Seitevon L’Aquila stechen dagegen Campotosto mit dem großen See,L’Aquila selbst mit den herrlichen Museen und Denkmälern sowiedie alten Ortschaften am Gran Sasso mit ihrem mittelalterlichenFlair hervor: Zu Letzteren zählen Assergi, Barisciano, Santo Stefanodi Sessanio, Calascio, Castelvecchio Calvisio und CarapelleCalvisio, Castel del Monte, Ofena und Bussi sul Tirino. Auf derPescara zugewandten Seite, die schnell zu den Hügeln undschließlich zum Meer hin abfällt, dominiert der Turm Forca diPenne sowohl die Küsten- als auch die Gebirgslandschaft. Anseinem Fuße liegt Farindola mit dem bekannten Schafskäse.

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ABRUZZEN ITALIEN 9KULINARISCHE HIGHLIGHTS

In E CO RQVQUVQ wird eine der bekanntesten und begehrtestenabruzzesischen Wurstwaren hergestellt: die vorzüglicheMortadellinadi Campotosto aus manuell verarbeitetem, feinzerkleinertem Schweinefleisch, gespickt mit demcharakteristischen Speckstreifen (Lardello).Die ovalförmige Wurst wird im Allgemeinen paarweise verkauft,daher auch die deftige Bezeichnung „Eselshoden“. Die typischenSchafskäse in der Gegend von CASTEL DEL MONTE sindCanestrato und Marcetto. Diese herrliche mittelalterlicheOrtschaft gilt als eine der Hochburgen der abruzzesischenViehwirtschaft. Ihr Name (nach der berühmten apulischen BurgCastel Del Monte) bestätigt deutlich die engen Beziehungen, diedie Abruzzen auf den mehrere tausend Jahre altenViehwanderstraßen, die die Ebenen des Tavoliere mit denWeidegründen von Campo Imperatore verbanden, mit Apulienunterhielten. Der Canestrato di Castel delMonte ist ein mittel bislang gereifter Hartkäse. Sein Aroma ist reich an den Düften derwild auf den Weidegründen wachsenden und im Futter derSchafe verwendeten Kräuter. Manchmal schmeckt der Käseleicht pikant. Der Marcetto verdankt seinen Namen dengeschmacklichen Eigenschaften und der Tatsache, dass sichwährend der Reifezeit im Käse Larven der Käsefliegeentwickeln, die einen Verfaulungsprozess einleiten, durch dender Käseteig cremig wird. Es handelt sich also um einenStreichkäse mit sehr pikantem Geschmack – ein wirklich ganz

besonderes Produkt für echte Genießer. Dagegen wird derSchafskäse Pecorino, eines der Symbolprodukte der Abruzzen, inallen Gebieten, die von Viehherden durchquert werden,hergestellt. Dieser harte oder halbharte Käse ist das typischeProdukt der uralten süditalienischen Bewirtschaftungsmethode.Zusammen mit Giuncate und Ricotta, die frisch verzehrtwerden, bildete der Pecorino bis vor wenigen Jahrzehnten dieExistenzgrundlage und das Grundnahrungsmittel der Hirten, diemit ihren Herden zwischen Apulien und den Abruzzen abhängigvon den Jahreszeiten auf der Suche nach Weidegründenumherzogen. So wurde auch für eine abwechslungsreicheErnährung der Schafe gesorgt, die den Milchprodukten ihreneinzigartigen Geschmack und Duft verleiht. Ein besonders guter,origineller Pecorino, ganz typisch im Geschmack und imGeruch, wird in der Gegend von Farindola mit Lab vom Schweinhergestellt. Erwähnenswert bei den landwirtschaftlichenErzeugnissen sind auch die Linsen von Santo Stefano di Sessanio,die in einem kleinen Gebiet zwischen den Gemeinden S. Stefanodi Sessanio, Calascio, Barisciano, Castelvecchio Calvisio undCastel del Monte an den Ausläufern des Gran Sasso angebautwerden. Sie zeichnen sich hauptsächlich durch ihre kleine Größe(3–5 mm Durchmesser), ihre dunkle Farbe und ihreKochfestigkeit aus, dank derer alle Nährwerte unverändertbeibehalten werden. Im Vergleich zu herkömmlichen Linsenweisen sie einen höheren Eisengehalt auf. Diese Linsen sindbesonders schmackhaft und werden zur Zubereitung vonheißen, leckeren Suppen mit Einlagen aus verschiedenenhausgemachten Nudeln verwendet. Zeugnisse davon, dassKastanienbäume gepflegt und ihre Früchte geerntet werden,gibt es schon aus dem 13. Jh. Besondere Techniken zurKonservierung der Kastanien, wie die Aufbewahrung samtFruchtbecher oder das Einlegen in Wasser, wurden seit dieserZeit eingesetzt, um die Früchte als Grundnahrungsmittel längerhaltbar zu machen. Hier wächst dieMarrone di Valle Castellana, dieim Gebiet der gleichnamigen Gemeinde gesammelt wird undder GruppeMarrone Fiorentino angehört, deren typischeEigenschaften sie aufweist. Diese Esskastanie wird inunterschiedlichen Größen geerntet, da ausschließlich biologischeAnbaumethoden eingesetzt werden.

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Dank der Größe des Gebiets und der vielfältigen Landschaftkönnen alle naturnahen Sportarten praktiziert werden:Wanderungen oder Mountainbiketouren auf den unzähligengut markierten und gepflegten Wegen des Parks, interessanteAusflüge mit Führer oder auch anspruchsvolle Trekkingtourenin Begleitung der zahlreichen Hoch- und Mittelgebirgsführeroder Naturguides, Reitausflüge und Reitwanderungen auf demwundervollen Reitweg des Gran Sasso, einem gut ausgebautenRundkurs mit einer Länge von über 300 km, der allenReitsportfans eine einzigartige Infrastruktur in punctoQualität und Größe zur Verfügung stellt.Leidenschaftlichen Natur- und Landschaftsfotografen hat derPark unvergessliche Szenarien zu bieten. Die Beobachtungvon Tieren in der freien Natur ist dagegen in denTierreservaten für Gämsen in Pietracamela und Farindolasowie für Rehe in Cortino möglich. Optimale Bedingungenzum Birdwatching finden Sie an der Forca di Penne und amLago di Campotosto, auf dem Sie auch noch Kanu fahren undwindsurfen können.Die zahlreichen Wasserläufe eignen sich fürs Canyoning. Eineder interessantesten Strecken für Kanu- und Kajakfansbefindet sich am oberen Flussarm des Vomano. Sicherlich keinColorado River, aber bei den italienischen Kanufahrern sehrbeliebt. Vor allem dieser Abschnitt gilt als echte „schwarze

Piste“, auf die sich nur wirklich erfahrene Paddler wagensollten. Die Bergsteigertradition auf dem Gran Sasso wirdganz groß geschrieben. Die erste dokumentierte „sportliche“Bezwingung eines Berges erfolgte nämlich in den Abruzzen,des Gran Sasso im Jahr 1573! In Assergi befindet sich einebedeutende Schule, und Möglichkeiten zum Bergsteigen oderzum Klettern gibt es an den Felswänden des Corno Grande,des Corno Piccolo, des Monte Camicia und des Pizzod’Intermesoli. Skiläufer kommen im Park mit den Liftanlagenin San Giacomo, Monte Piselli, Prati di Tivo, Prato Selva,Campo Imperatore und Monte Cristo auf ihre Kosten.Langlaufen können Sie dagegen auf der schier endlosenHochebene Campo Imperatore, die eine der schönsten undoriginellsten Kulissen Italiens für diesen Sport bietet. ZurVerfügung stehen zahlreiche gespurte Loipen, Sie können sichaber auch auf unberührten Neuschnee wagen. Auch bei Casteldel Monte, Santo Stefano di Sessanio und auf den Hochebenenund Karsttälern, die am südlichen Rand von CampoImperatore terrassenförmig abfallen, können Sie herrlicheAusflüge in zauberhafter Naturlandschaft genießen.Pietracamela ist ein optimaler Ausgangspunkt für Skitourenund Alpinsport im Winter. Möglichkeiten fürs Eiskletternbieten die vielen Wasserläufe, die seitlich des Gebirges ins Talfließen.

SPORT UNDAKTIVITÄTEN

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FÜR INFORMATIONEN

Parkbehörde ParcoNazionale del Gran Sassoe Monti della Laga0862.60521

[email protected]

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Nationalpark

Auf der Westseite ragt die Majella rau undeindrucksvoll in die Höhe, öffnet sich oben zurHochebene Femmina Morta und wird auf derOstseite von den ursprünglichsten Tälern derAbruzzen durchzogen.

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Die ununterbrochene Anwesenheit des Menschen, der seitUrzeiten die Hänge der Majella bevölkert, wie prähistorischeFunde aus der Altsteinzeit beweisen, prägt dasWesen und dieIdentität des Parks, der sich als Beschützer von Natur und Menschpräsentiert. Altsteinzeitliche Ausgrabungsstätten, jungsteinzeitlicheHöhlen und Dörfer, Siedlungen aus der Eisenzeit, italische undrömische Städte undWallfahrtsorte, Einsiedeleien und Kultstättenaus weit zurückliegender Zeit, Grotten und Inschriften von Hirtenund Räubern, überall in den Feldern undWiesen verstreutetholosartige Hütten, sanfte, bewaldete Hänge, Hochgebirgsweiden,tiefe Täler : Die Faszination der Majella liegt darin, dass sie seit jeherals heiliges Gebirge galt, als Schoß für ihre Bewohner, alsursprüngliche, mütterliche Figur, was bereits an ihrem Namenersichtlich wird:Maja, die römische Göttin desWachstums, die vonden ersten Bauern verehrt wurde. Seit Anbeginn der Menschheitwar die Majella Zufluchtsstätte und Lebensquell für Jäger undBauern, Einsiedler und Hirten, Soldaten und Räuber, Köhler undBergleute, Ansässige und Reisende. Die Dankbarkeit und jenesüberdauernde Gefühl der kindlichen Abhängigkeit, das dieAbruzzeser heute noch ihr gegenüber empfinden, sind daher gutbegründet und verständlich.

der Majella

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Der Park wurde 1995 gegründet, hat eine Fläche von 74 095 haund umfasst 39 Gemeinden in den Provinzen L’Aquila, Chieti undPescara (Abbateggio, Ateleta, Bolognano, Campo di Giove,Cansano, Caramanico Terme, Civitella Messer Raimondo, Corfinio,Fara San Martino, Gamberale, Guardiagrele, Lama dei Peligni,Lettomanoppello, Lettopalena, Manoppello, Montenerodomo,Pacentro, Palena, Palombaro, Pennapiedimonte, Pescocostanzo,Pettorano sul Gizio, Pizzoferrato, Popoli, Pratola Peligna, Pretoro,Rapino, Rivisondoli, Roccacasale, Roccamorice, Rocca Pia,Roccaraso, Salle, San Valentino in Abruzzo Citeriore, Sant’Eufemia aMajella, Serramonacesca, Sulmona,Taranta Peligna und Tocco daCasauria). Sitz der Parkbehörde ist Guardiagrele, die Bürosbefinden sich in Campo di Giove.Geomorphologisch präsentiert sich die Majella als mächtiger,buckeliger, sanft gerundeter, von tiefen Tälern durchfurchterKalksteinblock, dessen höchster Gipfel der Monte Amaro mit einerHöhe von 2793m ist. Einzigartig ist dieses Gebirge aufgrund seinergeografischen Lage im Zentrum des Mittelmeerraums, seinerHöhenstruktur (mindestens drei Gipfel sind höher als 2000 m),seiner ursprünglich anmutenden Silhouette sowie des rauen,unbeständigen Klimas. Es bewahrt eine der wichtigstenArtenvielfalten Europas mit mediterranen, alpinen, balkanischen,pontischen, illyrischen, pyrenäischen und arktischen Pflanzen vonäußerst hohem biogeografischenWert sowie eine kostbare Faunamit zahlreichen seltenen und wertvollen Arten.Auf der Majella lebenWölfe, Bären, Gämsen, Otter, Rehe undHirsche. Besonders erwähnenswert bei den 130 Vogelarten sindder Königsadler, derWanderfalke, der Uhu, der Lannerfalke, derHabicht und der Mornellregenpfeifer. Buchenwälder bedecken dieHänge auf einer Höhe von 1000 bis 1800m, auf den Gratenhingegen wächst die für diesen Klimaraum seltene und fürnordische Breiten typische Latschenkiefer. Die Vegetation zählt über1700 Arten, von denen viele endemisch sind. Flora und Vegetationdes Gebirges sind auch das Ergebnis der menschlichen Besiedlung

Zweifelsohne ist und bleibt dieser großePark, der auch den Gebirgswall des MonteMorrone und die Monti Pizi umfasst, einerder wichtigsten Lebensräume für wildeTiere in Italien und Europa.

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des Massivs, die vor Jahrtausenden mit der Entwicklung desAckerbaus begann. Dies bezeugen zahlreiche Felsmalereien in denjungsteinzeitlichen Kultstätten. In der Vergangenheit rodete derMensch die Eichen- und Hopfenbuchenwälder am Fuß desGebirges, um Felder zu gewinnen, die er bestellen konnte.Weiteroben dezimierte er hingegen den Buchenwald, um dieSommerweisen für die Herden zu vergrößern und manchmalauch um mehr Raum für den Ackerbau zu schaffen, der in einigenGegenden der Majella bis in hohe Höhenlage praktiziert wurde(1500–1600 m).Die Majella ist das einzige Gebirge im Apennin, auf dem aufgroßer Höhe die krummen Latschenkiefern vorkommen.Anfänglich konnten diese strauchartigen Gehölze in denunzugänglichen Bereichen, die sie vor dem Abweiden bewahrten,überleben, infolge der Viehwirtschaftskrise verbreiteten sie sicherneut in ihrer angestammten phytoklimatischen Zone zwischen1700 und 2300m. Die Latschenkiefer ist insbesondere imnördlichen Bereich ziemlich weit verbreitet. Neben ihr wachsen

andere Strauchgewächse, wie Zwergwacholder, Zwerg-Mehlbeere,Bärentraube und andere. Interessant ist der Sadebaum:Wie dieLatschenkiefer wurde auch diese Pflanze in vielen anderenGebirgsregionen ausgerottet, konnte aber auf den sonnigenFelsen, von denen sie ins Leere hinabhängt, überleben. DasGebirge bewahrt auch eine andere seltene Pflanzenart: dieeinheimische Schwarzkiefer, die durch den Eingriff des Menschenim Laufe der Zeit auf die unzugänglichen Felsen des Cima dellaStretta, des Vallone di Macchialunga und des Valle dell’Orfentozurückgedrängt wurde. Die letzten riesigen Exemplare klammernsich weiterhin an die Felsen und fordern die Gesetze derSchwerkraft und die Jahrhunderte als stille und beständige Zeugendes einzigartigen lebenden Naturschatzes des Majella-Massivsheraus.Im Park können Sie zauberhafte alte Dörfer besuchen, wie dasalte Pacentro, das Thermalbad Caramanico, Guardiagrele mit demreichhaltigen Kunsthandwerk sowie das herrliche Pescocostanzomit der stolzen Altstadt aus der Renaissance- und Barockzeit.

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Bereits zu Urzeiten teilten sich Ackerbauern und Hirten dieNutzung der steinigen Hänge und der hohen Weiden diesesGebirges. Sowohl die saisonbedingten landwirtschaftlichenTätigkeiten auf relativ geringer Höhe, als auch dieViehwirtschaft weiter oben führten zu einerjahrtausendelangen, kontinuierlichen Abtragung der Steine.Zeugnis davon liefern die unzähligen Steinanhäufungen, dieregelmäßig das Landschaftsbild prägen.Dieses Steinmeer bildet die Grundlage der langenTrockenmauern, die die Felder abgrenzen, der Einfriedungender Terrassierungen, um dem Gebirge bestellbares Land zuentreißen und das Höhenprofil der Hänge regelmäßig zugestalten und der Aberhunderten von Pajare, tholosförmigenHütten in Trockenbauweise, die typisch für die mediterraneBaukultur und vor allem im nördlichen Teil des Gebirgesanzutreffen sind.Die Bauweise dieser Hütten ist abhängig vonBestimmungszweck (Land- oder Viehwirtschaft) und Standort.Stehen sie nicht weit von den Dörfern in der Nähe der Häuser,dienen sie als Ställe und Heuschober. Weiter oben in der Zoneder Felder sind sie kleiner und werden jahreszeitenabhängigvon den Bauern als Unterschlupf und Geräteschuppenverwendet. Noch weiter oben, an der Grenze zwischen den

Feldern und den Weiden, sind schließlich die für die Viehzuchtverwendeten Komplexe anzutreffen: große, nur in der Saisongenutzte Gehöfte, die sich oft primitiv monumentalpräsentieren und in denen die Herden, die weiter bergaufweiden, untergebracht und versorgt werden. VerschiedeneHütten (der Melkstall, eine oder mehrere Schlafhütten und dasLager) werden miteinander verbunden und von einer hohenMauer umgeben, die den Pferch, in dem die Tiere die Nachtverbringen, schützt – schließlich gibt es hier Wölfe. Nur dieHirten wagen sich weiter in die Höhe, wo sie mit ihren HerdenZuflucht in den zahlreichen Höhlen und Erosionsmulden an denRändern der Schluchten finden. Im Frühling kommen sie auchweiter nach unten, doch mit dem Beginn der Schneeschmelzebegeben sie sich wieder nach oben. Die Eingänge zu denSchlafhöhlen von Hirten und Schafen werden mit Steinen undLatschenkiefern abgedeckt. Leider betreibt heute fast niemandmehr Viehzucht auf diese Art und Weise, aber die Anwesenheitvon vielen Menschen auf den Vorsprüngen dieses Gebirges infrüheren Zeiten bezeugen noch die vielen in die Felsengeritzten Inschriften: Namen, Daten, Herkunftsorte, manchmalauch grammatikalisch falsche Sätze und viele Kreuze, eingeritztvon einem einfachen, frommen Volk, das die Natur als stärksteund geifbarste Manifestation Gottes sah.

HÜTTEN INTROCKENBAUWEISE

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Der Majella-Nationalpark bewahrt viele Düfte und Aromen derabruzzesischen Tradition. In erster Linie befindet sich dort eineder Hochburgen der italienischen Pastaherstellung: Fara SanMartino, eine Ortschaft am östlichen Fuß der Majella, wo dasreine Gebirgswasser seit jeher die Niederlassung diesesflorierenden Industriezweigs begünstigte, der mit seinen überausbekannten und renommierten Erzeugnissen Märkte in derganzenWelt erobern konnte.Bei denWurstwaren an erster Stelle steht die Salsicciotto diPennapiedimonte, eine abgehangeneWurst aus mageremSchweinefleisch, die in einen Mantel aus Salz und Schweinefett,gewürzt mit gemahlenem schwarzen Pfeffer und einer Mischungaus einheimischen Kräutern (Thymian, Wacholder, Rosmarin,Lorbeer, Schnittlauch, Chili, Fenchel und Salbei) gehüllt ist.Unbedingt kosten sollten Sie den Pecorino-Käse, der in vielenGegenden des Parks hergestellt wird, sowie den köstlichenCaciocavallo der Altipiani Maggiori, für den in dieser traditionellenViehzucht-Enklave die delikate, duftende Rohmilch dereinheimischen Kühe verarbeitet wird, die frei auf den schierunendlichen Bergwiesen der Gemeinden Pescocostanzo,Rivisondoli, Roccaraso, Rocca Pia und Palena grasen.Aus den Brotsorten (jedes Dorf, jede Bäckerei hat ihr eigenesRezept und ihren eigenenWeizensauerteig), die im Allgemeinengehaltvoll und haltbar sind und aus einheimischenWeizensortengebacken werden, sticht besonders das PaneNobile diGuardiagrele

heraus. Zubereitet wird es nach einemmittelalterlichen Rezeptaus einer komplizierten Mischung aus doppelt griffigemWeizenmehl, Vollkornmehl, Mais, Hafer, Gerste, Hirse undRoggen mit Sesamkörnern, Olivenöl extravergine, Käse, Wasser,Salz, Weizensauerteig und einer kleinen Menge Bierhefe.Merkmale dieser Brotsorte sind die gehaltvolle Substanz und dielange Haltbarkeit sowie der charakteristische würzige Duft.Es gibt auch zahlreiche und besondere Süßspeisen: in erster Liniedie berühmten Confetti di Sulmona, ganze, in Zuckergusseingeschlossene Mandeln. Typisch sind auch deren bunte undäußerst kreative Verpackungen, die sich manchmal alsausgeklügelte und fantasievoll gestaltete „floreale Kunstwerke“präsentieren. Erwähnenswert ist auch die delikate SfogliatelladiLamadeiPeligni aus unzähligen Blätterteigschichten, die eineexquisite Füllung aus Trauben- und Kirschenmarmelade,gekochtem Most, Walnüssen und Kakao umhüllen und eine ovaleForm haben.Besonders schmackhaft sind auch die Sise delleMonachemit ihrentypischen drei Zipfeln und der dreieckigen Form. Da dereigentliche Name dieses Gebäcks auf die weibliche Brust anspielt,ist für weniger humorvolle Genießer auch die Bezeichnung TreMonti (drei Berge) geläufig. Dieses Gebäck ist typisch fürGuardiagrele und besteht aus zwei Schichten lockeremBiskuitteig, der mit Konditorcreme gefüllt ist.Kosten sollten Sie außerdem noch die charakteristischen Pasticci diRapino, ein Gebäck, das traditionsgemäß bei Feierlichkeiten undFesten serviert wird. In seiner Form ähnelt es einem Törtchen,gefüllt mit einer cremigen Masse aus Milch, Zartbitterschokolade,Zitrone, gehackten, gerösteten Mandeln und Zimt.Absoluter Star bei den Likören ist der CenterbediTocco Casauriamitseinem charakterstarken und originellen Geschmack sowie seinerunverwechselbaren smaragdgrünen Farbe, seinem hohenAlkoholgehalt (über 70 %!), seinem intensiven Duft nach Kräutern,die in der Umgebung gesammelt und noch taufrisch in die Fabrikgeliefert werden, wo sie getrocknet und geputzt werden, sodassnur die zarten Blätter übrig bleiben. Das Rezept hat eine langeTradition und wird heute noch eifersüchtig von der einzigenFamilie, die diesen ganz besonderen Likör herstellt, bewahrt.

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Das Parkgebiet ist ideal für einen naturnahen Aktivurlaub.Die große Fläche und die buckelige, sanft gerundete Formdes Massivs, dem Felswände zum Klettern fehlen, sowie diezahlreichen Wanderwege machen aus der Majella dasEldorado für Bergwanderer: Möglich sind Ausflüge aller Art –von bequemen Spaziergängen bis hin zu schwierigenBesteigungen. Insbesondere der Rundweg AltaViadellaMajellaist außergewöhnlich eindrucksvoll. Die Ausmaße derGipfelregion des Gebirges dürfen jedoch auch nichtunterschätzt werden und ermöglichen lange undanspruchsvolle Besteigungen sowie Überquerungen.Alle Wege auf der Majella, die man zu Fuß zurücklegen kann,sind auch mit dem Mountainbike zu bewältigen: Die Routensind wirklich unzählig – zu den Wanderwegen gesellen sichHunderte von Kilometern an Fahrstraßen, Eselspfaden,Landwirtschafs- und Forstwegen, Schotterwegen und altenPfaden, die sich wie ein dicht gewebtes Spinnennetz auf dergesamten Fläche des Massivs verteilen, das seit jeher vomMenschen bewohnt und durchwandert wurde.Besonders interessant ist die Führung zur ursprünglichanmutenden, herrlichen Schlucht des Orfento mit ihrenspektakulären zölestinischen Einsiedeleien. Ausgangspunktfür die Wanderung ist Caramanico. Dank der großen Zahlund der ausgezeichneten Ortskenntnisse der Hoch- und

Mittelgebirgsführer, die im Park ihrer Arbeit nachgehen,können alle Wanderungen und Ausflüge bedenkenlosunternommen werden.Bemerkenswert sind außerdem die Angebote fürReitsportfans, die Ausritte und Touren vor allem auf denEbenen bei Cinquemiglia, Roccaraso, Rivisondoli,Pescocostanzo, Palena und Aremogna an der Südseite derAltipiani Maggiori d’Abruzzo ermöglichen.Kletterfreunde kommen mit einem exzellent ausgerüstetenKlettergarten in Abbateggio-Roccamorice auf ihre Kosten.Canyoning und Kanu fahren können Sie dagegen auf demoberen Flusslauf des Aventino.Im Winter gibt es ausgezeichnete Möglichkeiten sowohl fürAbfahrts- als auch Langläufer, da sich im Park zahlreichewichtige Skiorte befinden: Pizzoferrato und Gamberale,Passolanciano-La Majelletta, Campo di Giove, Pacentro-PassoSan Leonardo sowie allen voran das Skigebiet des AltoSangro am südlichen Rand des Parks. Es handelt sich um dasgrößte in Mittel- und Süditalien und steht im nationalenVergleich sogar an siebter Stelle, was Qualität undGesamtmenge der Pisten und Serviceleistungen betrifft. DasGebiet umfasst die Gemeinden Roccaraso mit ihreneleganten Geschäften und den größten Liftanlagen,Rivisondoli, eine alte Ortschaft, die für ihre lebende Krippeberühmt ist, und Pescocostanzo mit der herrlichen Altstadtund den prächtigen Renaissance- und Barock-Gebäuden. Idealfür Langläufer sind der herrliche Wald von Sant’Antonio unddie Hochebene Aremogna.

SPORT UNDAKTIVITÄTEN

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FÜR INFORMATIONEN

ParkbehördeParco Nazionaledella Majella0871.80371

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NationalparkAbruzzen

Dieser 1922 entstandene Nationalpark ist derälteste und wichtigste Italiens. Errepräsentiert die typischen Eigenschaften desZentralapennins, einschließlich einer weltweiteinzigartigen oder im übrigen Teil derGebirgskette ausgestorbenen Flora und Fauna.Über eine Million Besucher zieht die herrlicheNaturlandschaft pro Jahr an.

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Im Herbst bietet dasGebirge einunglaublichesSchauspiel aus warmen,leuchtenden Farben:vom Purpur-Violett derManna-Eschen und demFeuerrot desBergahorns über dasleuchtende Orange desFelsenahorns, das Goldder Pappel, dasScharlachrot derKirschen und derwilden Birnen bis hinzum Zinnoberrot derPfaffenhütchen.

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Latium und MoliseDerNationalparkAbruzzen, Latium und Molise umfasst eine Fläche von50 000 ha und erstreckt sich auch auf die Regionen Molise und Latium.DerabruzzesischeTeil bedeckt dreiViertel der Gesamtfläche, befindet sich in derProvinz L’Aquila und umfasst die GemeindenAlfedena,Barrea, Bisegna,CivitellaAlfedena,Gioia dei Marsi, Lecce dei Marsi,Opi,Ortona dei Marsi,Pescasseroli (Sitz der Direktion der Parkbehörde), Scanno,Villavallelonga undVilletta Barrea.Die Berge des Parks muten wild und ursprünglich an und sind durchKlammen,Karstfelder,Hochebenen und schöne Seen,wieVivo, Scanno undBarrea, geprägt. In geomorphologischer Hinsicht befinden wir uns im Herzendes großen Kalkgebiets, das sich von den Monti Sibillini in den Markenununterbrochen bis zumMassiv des Pollino erstreckt.AusladendeBergkuppen,offeneTäler, steil abfallende Hänge und schier undurchdringlicheSchluchten,wie die bei der Mündung des Barrea, faszinierendeFelsenkulissen,wie Camosciara, von bewaldeten Hängen umgebeneGrasflächen,wie Forme und Campitelli, ausgedehnte Geröllfelder, helle undgeschichtete Felsen, auf denen sich eindrucksvolle Schwarzkiefern winden:Das alles prägt die vielfältigen und abwechslungsreichen Parkregionen. Einegroße Zahl an verborgenen und imAllgemeinen in trockenen Kalkzoneneher seltenenWasserläufen durchzieht die blütenweißen Gesteinsmassiveund die erhabenen Buchenwälder. Ein großer Stausee, der Barrea, der sichperfekt in die Landschaft eingepasst hat, ergänzt in Richtung Osten dievielfältige Parklandschaft. In dieses Szenario gliedert sich dieVegetation ein,

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die sich gürtelartig von denTälern bis zu den Gipfeln ausdehnt. In dentieferen und von der Sonne begünstigten Regionen gedeihen Feldahorn,Manna-Eschen,Weißbuchen und Flaumeichen, in den sonnigenFelsenzonen immergrüne Lärchen und im UnterholzTerebinthen,Schwarzdorn,Weißdorn, Felsenahorn,Wildrosen sowie Brombeersträucher.In Bodennähe weben der gelbe Frauenschuh,die Marsica-Iris, rote Lilienund zahlreiche wilde Orchideen sowie die Stinkende Nieswurz,Alpenveilchen,Mäusedorn, der Zweiblättrige Blaustern,Anemonen,Fingerhut und viele andereArten einen durchgehenden Blütenteppich, dernur ab und zu von Steinen und Felsen unterbrochen wird.Weiter obensind Zerreichenwälder zu finden sowie eindrucksvolle, schlank aufragendeEichen mit teilweise von einer „flaumigen“ Haube überzogenen Eicheln.Zusammen mit den wildenApfelbäumen, Ebereschen und anderen für dasMittelgebirge typischen Laubbäumen sind sie zahlreich vertreten.Gipfelwärts dominiert die Buche das Landschaftsbild.Ab 1800 bis 2000mHöhe weicht diese dann den niedrigen, dichtenWacholdersträuchern undLatschenkiefern, die dann wiederum Raum für die Gebirgswiesen lassen, diedie hohen Hänge und die Grate überall dort bedecken,wo weder Felsennoch Schratten herrschen.An einigen Orten desAltoValle del Sangro sindneben der Buche,dem seltenen Bergahorn und Birkengruppen einearomatisch duftende,dichte Schwarzkiefernart zu finden,die nur hiergedeiht und aus diesem Grund nicht einfach Österreichische Schwarzkieferheißt, sondern nach einer Ortschaft im Park, am linken Ufer des Sangro,

benannt wurde:Pino Nero diVilletta Barrea (Schwarzkiefer ausVillettaBarrea).Die unglaublicheArtenvielfalt der Pflanzen im NationalparkAbruzzen,Latium und Molise ist auch imTierreich zu finden. Fast 6000 Insektenartenleben in diesem Gebiet.Dies stellt auf italienischer Ebene einen Rekord beider entomologischen Fauna dar.Vertreten sind herrliche Käfer,wie derAlpenbock oder der Chrysochola sipari – sehr selteneArten, die nur anbestimmten Orten vorkommen.Zu den Säugetieren, die alsWahrzeichendes Parks gelten, gehört neben dem Bären, dem ältesten Symbol desitalienischen Nationalparks, der gedrungene, robusteApennin-Wolf mitseinen charakteristischen rötlichen Ohren. SeineAnwesenheit ist im Parkäußerst wichtig, denn er sorgt dafür, dass das ökologische Gleichgewicht beiden Grasfressern erhalten bleibt.Vermehren sich diese zu sehr, können siederVegetation schaden. Im Park anzutreffen sind ebenfalls dieAbruzzen-Gämse,die aufgrund der Stärke und Größe ihrer Hörner und der Färbungihres Fells als eigeneArt gilt und über 500 Exemplare zählt, sowie dasWildschwein, der Hirsch, der Luchs, der Fuchs, der Dachs, der Steinmarder,das Mauswiesel und das Südliche Eichhörnchen. Erwähnenswert bei denVögeln sind neben demAdler der Bussard, derTurmfalke, derWanderfalke,der Uhu,der Steinkauz, der Gänsegeier sowie der überaus selteneWeißrückenspecht, ein typischerWaldbewohner.Auf denWeiden sindSteinhühner undAlpenkrähen zu beobachten, auf den Seen Graureiher,Haubentaucher, Kraniche und verschiedene Entenvögel.Der Barrea-See

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wird von zahlreichen Stockenten und Blesshühnern bevölkert.Erwähnenswert bei denAmphibien dagegen sind der Feuersalamander, derBrillensalamander und die Gelbbauchunke, die als seltene, aber gleichzeitigtypischeVertreter der amphibischenApennin-Fauna gelten.

Herzstück des Gebiets ist Pescasseroli mit ausgezeichnetenFremdenverkehrsangeboten und Übernachtungsmöglichkeiten.Rund umdie Gipfel mit ihrer Höhe von knapp 2000m erstrecken sichWiesen,Täler,Wasserläufe, die italischen Nekropolen in Barrea undAmplero, diesamnitischeAkropolis inAlfedena sowie schöne Dörfer wie Bisegna, SanSebastiano,GioiaVecchio,Opi,Villetta Barrea und Barrea mit dem See,CivitellaAlfedena, das einsame Scontrone,das herrliche Scanno mit seinerwunderbarenAltstadt und seiner Goldschmiede- und Klöppeltradition.Da dieses Gebiet durch einen Park seit fast einem Jahrhundert unterNaturschutz steht, sind die Fremdenverkehrseinrichtungen gut integriert undorganisiert.Über 150 Wege und etwa ein Dutzend Lehrpfade bietenWanderfreunden, Spaziergängern, Pferde- und Mountainbikefans nahezuunendliche Möglichkeiten. Erwähnenswert sind Orte, die Bergtouristenbereits ein Begriff sind,wie Camosciara oder dasVal Fondillo, derVivo-Seeund Forca Resuni, der Diavolo-Pass mit den Quellen des Sangro und derSee Montagna Spaccata, um nur einige der berühmtesten zu nennen.DerBarrea-See bietet Kanufahrern undWindsurfern die perfekte Gelegenheitfür ihren Lieblingssport und ist außerdem – zusammen mit den anderen

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kleineren Seen – ideal zum Birdwatching.Die breitenVerbindungsstraßeneignen sich hervorragend für bequeme Radtouren. Im Park finden SieEinrichtungen, um mehr über diese Gegend zu erfahren,wie das Museumund denTierpark in Pescasseroli, das Centro Rapaci (Raubvogelzentrum) inBarrea, dieTierreservate in Opi (für Gämsen), in CivitellaAlfedena (fürWölfe und Luchse), in Bisegna (ebenfalls für Gämsen) sowie das Museodegli Insetti (Insektenmuseum) und dasTierreservat für Rehe in SanSebastiano.VonVilletta Barrea fahren Sie auf den Kurven des Passo Godi bergauf.AmPass können Sie im Berghotel eine Pause einlegen und sich dann einenschönen Spaziergang auf der Ebene gönnen.Wieder hinunter geht es aufder anderen Seite bis Scanno,dem größten Ort eines kleinen, aberinteressanten Berggebiets.Weltweit bekannt ist dieses Dorf für seineherrlicheAltstadt, die von international berühmten Künstlern wie CartierBresson und Giacomelli fotografiert wurde, und für ihren See, der die Bergedes NationalparksAbruzzen, Latium und Molise vom wilden Massiv desMonte Genzana trennt.ZurVerfügung steht ein erheblichesFremdenverkehrsangebot mit interessanten kulinarischen Erlebnissen mittypischen Gerichten wie Polenta und Orapi,wildem Spinat, der im Frühlingwächst und mit dem eine Sauce zu hausgemachter Pasta zubereitet wird.Der Lago di Scanno bietet sich zum Kanufahren undWindsurfen an, und dieUferstraße eignet sich hervorragend für schöne Radausflüge.

DerHerr der abruzzesischenWälder bildet eine nur hiervorkommendeUnterart und konnte der Jagd- undWilderei-Ärasowie Bränden und unkontrollierter Rodung entkommen: Ungefähr100 Exemplare leben heute innerhalb der Parkgrenzen. Dieserherrliche Sohlengänger hat eine eindrucksvolle Größe; dieMännchen können einGewicht von über 300 kg erreichen, dieWeibchen sind etwas kleiner. In einem entlegenenWinkel einesBuchenhains baut der Bär seineHöhle, wo er vonDezember bisMärz seinenWinterschlaf hält. In den übrigenMonaten streift erungestört durch denWald, spaziert auf den Lichtungen umher unddringt oft bis zu den Feldern imTal vor, um sich dort an Erdbeeren,Stachelbeeren, Himbeeren undwildenÄpfeln gütlich zu tun. SeineErnährung ist zwar vorwiegend pflanzlich, besteht aber zu etwaeinemViertel aus Fleisch: Daher greift er oft auch die Schafe in derNähe vonGehöften an. Zwei Drittel der Bärenpopulationkonzentriert sich imPark, die anderen Exemplare leben auf derMajella, in derGegend der Cinquemiglia, auf demSirente und aufdemGran Sasso. DerMarsica-Braunbär fasst seit einigen JahrenzunehmendVertrauen und lässt sich häufiger sehen. EineBegegnung ist daher keineAusnahme.

DER MARSICA-BRAUNBÄR

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Die zahlreichen Wege im Park sind perfekt markiert undermöglichen herrliche und für ihre Schönheit bekannteWanderungen, eventuell in Begleitung eines Führers, Ausritteoder Mountainbiketouren. Außerdem können Sie Natur- undLandschaftsfotos schießen, Tiere in freier Wildbahn und inden Gehegen beobachten, Birdwatching an den Seenpraktizieren und auf dem größten See, dem Lago di Barrea,auch Kanu fahren und windsurfen.Der Park verfügt über 150 Wege und etwa ein DutzendLehrpfade.Im Winter locken die schönen, eleganten WintersportortePescasseroli und Scanno-Passo Godi Abfahrtsläufer.Langlaufen ist dagegen auch in den eindrucksvollen OrtenForca d’Acero und Macchiarvana auf herrlichen Loipen durchBuchenwälder und über große Lichtungen möglich.

FÜR INFORMATIONEN

ParkbehördeParco Nazionaled’Abruzzo, Lazio eMolise0863.91131

[email protected]

SPORT UNDAKTIVITÄTEN

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Regionalpark

Die Massive Velino und Sirente sind nur wenigmehr als eine Stunde Fahrt von Rom entferntund bequem von allen Orten in den Abruzzenzu erreichen. Auch wenn sie nicht so hoch sindwie die Majella und der Gran Sasso, bieten siedoch ebenso interessante Möglichkeiten wiedie größeren Bergmassive.

Der Regionalpark Sirente-Velino wurde 1989 gegründet understreckt sich auf einer Fläche von 50 288 ha in der ProvinzL’Aquila. Sitz der Parkbehörde ist Rocca di Mezzo. Zum Parkgehören die Gemeinden Acciano, Aielli, Castel di Ieri, CastelvecchioSubequo, Celano, Cerchio, Collarmele, Fagnano Alto, Fontecchio,Gagliano Aterno, Goriano Sicoli, L’Aquila, Magliano dei Marsi, Massad’Albe, Molina Aterno, Ocre, Ovindoli, Pescina, Rocca di Cambio,Rocca di Mezzo, Secinaro, Collarmele und Tione degli Abruzzi.

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Sirente-Velino

Die Felswände der höchsten Gipfel ragen steil in die Höhe, dieGeröllfelder sind reich an seltenen Pflanzenarten. Bei Skiläufernsind diese Berge für die Pisten in Ovindoli und Campo Felicebekannt, sie werden aber auch vonWanderern hoch geschätzt. Ingeomorphologischer Hinsicht sind die beiden Kalksteinmassive,zwischen denen sich die Hochebenen Rocche, Pezza und Prati delSirente öffnen, durch Karstfelder und Felswände, die SchluchtenCelano und San Venanzio sowie die Höhlen Grotte di Stiffegeprägt. Die schönsten Buchenwälder befinden sich auf demSirente, im Valle Cerchiata und in Cerasolo.Weiter unten, auf derSeite des Aterno, sind Eichenwälder zu finden, in den Schluchtenwachsen dagegen Steineichen. Die Vegetation des Parks ist auf denbeiden Massiven und in den tiefer liegenden Zonen völligunterschiedlich. Die Flora wartet mit seltenen Arten, wieApennin-Fingerkraut, Diripide linneiana, Campanula cavolini undSteifem Lauch auf. Im Park leben Apennin-Wölfe, Marsica-Braunbären, Rehe, Hirsche, Stachelschweine, Füchse,WildkatzenundWildschweine sowie viele kleine Säugetiere. Erwähnenswertbei den Vögeln sind Königsadler, Bussard, Schwarzmilan, Habicht,Turmfalke, Kolkrabe, Gänsegeier,Wanderfalke und Lannerfalke, Uhuund Grünspecht. Zahlreich vertreten sind auch die Amphibien,darunter der Feuersalamander und der Triton, sowie Reptilien wiedie Smaragdeidechse und verschiedene Nattern.

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Um ein historisch-geografisches Profil des Parks zu erstellen, empfiehltes sich, sein Gebiet, das im Übrigen seit der Antike ununterbrochenbewohnt ist, in drei Bereiche aufzugliedern: in den geschichtsträchtigenBereich desVelino in Richtung der Fucino-Ebene, in das mittlereSubequana-Tal, das sich bis zurTalmulde von L’Aquila erstreckt, sowie indie Hochebene Altopiano delle Rocche, die dazwischen liegt, von derViehwirtschaft geprägt ist und erst ab dem Mittelalter bewohnt wurde.Geschichte und Bevölkerung des Gebiets und der Ortschaften im BereichdesVelino sind vorwiegend durch dessen Zugehörigkeit zur Fucino-Ebenegeprägt. Sowohl in der Frühgeschichte (es gibt wichtige Ausgrabungsstättenrund um den Fucino-See) – als auch in der italisch-römischen Zeit (wieeine der wichtigsten Städte der antikenAbruzzen,Alba Fucens bei Massad’Albe, bezeugt) spielte diese Ebene eine große Rolle.DasValle Subequana steht hingegen geografisch und historisch mit derTalmulde von L’Aquila inVerbindung, sowohl in der Bevölkerungsphasezur italischen Zeit (Zeugnis hierfür ist die außerordentliche Nekropolein Fossa) als auch im Mittelalter.Aufgrund seiner Schönheit und der guterhaltenen Burgen, der Klöster, der Abteien, der Ortschaften und derLandschaft selbst kann man sogar sagen, dass dieser Bereich des Parkseines der besten Zeugnisse der mittelalterlichen Abruzzen ist.Auf der Hochebene delle Rocche wurde, wie im gesamten Berggebietder Abruzzen, bereits in derVorgeschichteViehwirtschaft betrieben. DieDörfer sind jedoch mittelalterlichen Ursprungs. Sie entstanden zu einerZeit, als der Hochebene eine militärische Bedeutung alsVerbindungsglied zwischen dem Fucino und derTalmulde von L’Aquilazukam. Dies bezeugen die Burg Rovere, Schauplatz zahlreicherSchlachten, und ihr interessantes Museum.Auch die Landwirtschaft mitihren hoch gelegenenWeiden und den saisonbedingten Kulturen inHöhenlage spielte eine große Rolle.Auf keinen Fall entgehen lassensollten Sie sich einen Besuch der landwirtschaftlichen Saisondörfer inPagliare diTione, Fontecchio und Fagnano am östlichen Rand derHochebene. Diese einzigartigen Stätten sind eng mit der durch dieBodenbestellung in den Bergen und die jahreszeitenabhängigeWanderschaft der Herden geprägtenWirtschaft verbunden.

Das im Park und in den alten Ortschaftengehütete kunsthistorische Gut ist von großerBedeutung. Der mittlere Teil desabruzzesischen Berggebiets liefertetatsächlich einen erheblichen Beitrag zurGeschichte und Identitätsbildung der Region.

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Die Größe und Vielfalt des Gebiets und der Landschaftermöglichen alle Arten von Ausflügen: von kurzenSpaziergängen auf den blumenübersäten Wiesen derHochebenen Altopiano delle Rocche, Piano di Pezza und Pratidel Sirente bis hin zu anspruchsvollen Besteigungen der Gipfeldes bewaldeten Sirente oder des nackten Velino.Da Hoch- und Mittelgebirgsführern sowie Naturguides zurVerfügung stehen, werden auch geführte Ausflüge,Lehrausflüge und Trekkingtouren angeboten.Wie immer besteht die Möglichkeit, alle Wege im Park, diezu Fuß zu bewältigen sind, auch mit dem Mountainbike oderauf dem Pferderücken zurückzulegen. Zu den gut markiertenWegen des Parks gesellen sich in diesem Fall die unzähligenmöglichen Routen auf den vielen alten Pfaden,Schotterwegen, Fahrstraßen, Eselspfaden, Land- undForstwegen. Die zahlreichen gut asphaltierten, verkehrsarmenStraßen mit wunderbarer Aussicht ermöglichen zudem einenRadtourismus von hohem Niveau, nicht zuletzt dank dervielen Dörfer, die im Park liegen. Das abwechslungsreicheGelände, die vielen Höhenunterschiede und herrlichenAusblicke dienen auch als inspirierende Motive fürwunderschöne Natur- und Landschaftsfotos. Dagegen stellendie Gipfel des Velino und des Sirente für Bergsteiger undKletterfreunde anspruchsvolle Herausforderungen dar.Liebhaber von Canyoning, Kajak und Kajak und Kanu kommenauf dem Fluss Aterno auf ihre Kosten. Im Winter bieten dieSkipisten in Ovindoli und Campo Felice ausgezeichneteBedingungen für den Abfahrtslauf. Langläufer können sichhingegen auf der spektakulären Hochebene Piano di Pezza voreiner unvergleichlich schönen landschaftlichen Kulisseaustoben.

SPORT UNDAKTIVITÄTEN

FÜR INFORMATIONEN

Behörde RegionalparkSirente-Velino0862.916343

[email protected]

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NaturreservateDas regionale System an Naturschutzgebietenwird durch über 30 Oasen und Naturreservatevervollständigt. Einige befinden sich innerhalbder Parks, einige außerhalb.

Die anderen Schutzgebiete in der Provinz ChietiIn der Provinz Chieti befindet sich das Naturreservat, gleichzeitigWWF-OaseLago di Serranella am Zusammenfluss der Flüsse Sangro und Aventino.Der Kern besteht aus einer flachen künstlichen Mulde, die besonders reichanVogelarten ist (über 200 Arten!): Dort leben Seltenheiten wie derGroße Silberreiher, Schwarzstorch und Flamingo. In den Gemeinden Rosellound Agnone (im Molise) befindet sich die WWF-Oase Abetina di Rosello, woeiner der letztenWeißtannen-Mischwälder, die es heute noch in denAbruzzen gibt, geschützt wird. Dort lebenWölfe,Wildkatzen, Rehe undSchwarzspechte. In der Gemeinde Orsogna wurde in dem kleinen Parcoterritoriale dell’Annunziata eine tiefe Schlucht mit einem dichten Lärchen-,Flaumeichen und Lorbeerwald, der vonVögeln und kleinen Säugetierenbevölkert ist, unter Schutz gestellt. InTorino di Sangro schützt das Biotopodelle leccete litoranee den letzten wild wachsenden Küstenwald derabruzzesischen Riviera, bestehend aus Flaum- und Zerreichen, zu denen sichOrient-Weißbuchen, Ulmen, Lärchen und Arten der mediterranen Macchiagesellen. Das nahe gelegene Biotopo del Bosco di Don Venanzio in derGemeinde Pollutri schützt hingegen einen eindrucksvollen Uferwald mitEschen, Pappeln und Sommereichen. Das einzige Meeresschutzgebiet ander abruzzesischen Küste befindet sich im Norden vonVasto und betrifftdas empfindliche Ökosystem aus Klippen, Dünen und Sandstrand, geschütztdurch den Regionalpark Punta Aderci (oder Punta d’Erce).

ANDERE

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ABRUZZEN ITALIEN 31

e undOasen der RegionDie anderen Schutzgebiete in der Provinz L’AquilaDie Gemeinde Morino imValle Roveto beherbergt das spektakuläreNaturreservat Zompo lo Schioppo mit über 1000 ha hochstämmigemBuchenwald und dem schönstenWasserfall der Abruzzen, der voneinem Felsen 80m in die Tiefe stürzt und ein unvergleichlich schönesSzenario bietet. Dort leben Bären,Wölfe, Uhus undWanderfalken.Klein, aber wirklich aufsehenerregend ist dasMuseum/Besucherzentrum, das jedes Jahr Ziel von Tausenden vonTouristen und Schulklassen ist. Das Naturreservat Grotte di Pietraseccain der Gemeinde Carsoli schützt das besondere und in mancherHinsicht einzigartige lokale Karstgebiet, das die Grotta di Pietraseccasowie die Grotta grande del Cervo umfasst und berühmt für diearchäologischen und paläontologischen Funde ist sowie für dieaußerordentlich schönen blütenweißen Konkretionen mitunterschiedlichen Formen und Strukturen, die in den 400mAusdehnung der Höhle zu finden sind.Die Gemeinde Anversa degli Abruzzi beherbergt die herrliche WWF-Oase Gole del Sagittario, die die lange, spektakuläre Schlucht mit ihrertypischen V-Form schützt, die in Millionen von Jahren durch dieErosionswirkung desWassers des Flusses Cavuto gegraben undgeformt wurde. Alle für die Apenninfauna typischen Säugetiere (außerder Gämse) und Vögel sind in der Oase vertreten, insbesondereKönigsadler,Wanderfalke, Mauerläufer und Alpenkrähe.Vor den Torenvon Tempèra, einem Ortsteil von L’Aquila, befindet sich schließlich derParco territoriale delle Sorgenti del Vera, der zum Schutz eines glasklarenQuellwasserspiegels mit seltenen Algenarten eingerichtet wurde. DasGewässer ist umgeben von jahrhundertealten Pappeln undWeidenund wird von Eisvogel, Graureiher undWasseramsel besucht.

Die anderen Schutzgebiete in der Provinz PescaraIn der Nähe von Popoli schützt das Naturreservat Sorgenti del Pescara eineeinzigartige und eindrucksvolle Quelle, die einen kristallklaren, vonWäldernund Schilfdickicht umgebenen See bildet.Wenn Sie denWeg an diesemSee entlang laufen, werden Sie über die große Zahl von Quellen erstauntsein, die dort hervorsprudeln: über 60. DasWasser fließt direkt vom GranSasso, vom großenWassersystem am Campo Imperatore, hierher undgelangt nach einem unterirdischenVerlauf von ca. 30km im Reservat andie Oberfläche.Auf der ca. 50ha großen Fläche leben zwischen dichtemRöhricht und vielenWasserpflanzen, wie dem gewöhnlichenWasserhahnenfuß, dem Schwimmenden Laichkraut, derWasserschwertlilieund derWasserhyazinthe über 100Wasservogelarten (Stand- undZugvögel), wie der Graureiher, das Blesshuhn, dieTeichralle und derEisvogel.Wenige Kilometer von der historischen Ortschaft Penne entferntwurde auf dem in den 60er Jahren zur Bewässerung eingerichtetenkünstlichen See das Naturreservat und gleichzeitigWWF-Oase Lago di Penne

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gegründet, eine der am häufigsten von Zugvögeln für einen Zwischenstoppbesuchten Feuchtzonen. Im Reservat, in dem sich zu denFlaumeichenwäldern an den HängenWeiden- und Pappelwälder am Ufergesellen, wohnen Nachtreiher, Purpurreiher und Fischadler. Etwas weiter inRichtung Küste zwischen Pescara und Montesilvano (zu deren Gemeindendieser Landstrich gehört) wurde ein kleiner, mit Kiefern (fast ausschließlichAleppo-Kiefern) bestandener Küstenstreifen mit einer Länge von dreiKilometern und einer Breite von 50m eingerichtet, um zu schützen, wasnach den „Betonattacken“ vom ursprünglichen Strandkiefernwald übriggeblieben ist, der direkt am Meer lag und viel größer war. Mit einerentsprechenden Schutzmaßnahme wurde in Pescara der Naturpark PinetaDannunziana eingerichtet, sozusagen eine grüne Lunge im Herzen der Stadt.Eine der Schleifen des Flusses Fino, wenige Kilometer bevor dieser in denTavo fließt, bildet den Parco territoriale attrezzato di Città Sant’Angelo, einkleines Feuchtgebiet, das von zahlreichenVogelarten besucht wird. DerParco territoriale attrezzato di Vicoli wurde zum Schutz der Hänge zwischender Altstadt und dem Flusslauf des Nora eingerichtet. Geschützt wird einWald mit Flaumeichen, Feldahornen und Robinien sowie verschiedenenseltenenVogelarten. In Scafa zwischen der Majella und dem MonteMorrone wird durch den Parco territoriale attrezzato delle Sorgenti Sulfureedel Lavino ein wirklich ganz besonderes Gebiet unter Schutz gestellt, in demPappeln undWeiden spektakuläreTeiche mit Quellschwefelwasserumrahmen, das dank der speziellen grünen und blauen Algen, die denGrund bedecken, von einer herrlichenTürkisfarbe ist. Das Schutzgebietbeherbergt eine wirklich interessante Fauna:Teichrallen, Seidensänger,Grünspechte, Gebirgsstelzen und Eisvögel zusammen mit kleinenSäugetieren, wie Igeln, Mauswieseln, Steinmardern und Dachsen.

Die anderen Schutzgebiete in der Provinz TeramoDas Naturschutzgebiet Castel Cerreto befindet sich in der GemeindePenna Sant’Andrea und schützt einenWald mit Zerreichen, Flaumeichenund Hainbuchen sowie zahlreichen Straucharten, darunter Ginster,Wacholder,Weißdorn und Mäusedorn. Die Fauna umfasst selteneVögelwie Schleiereulen, Habichte, Grünspechte. Die häufigstenVertreter der

Säugetiere sind Mauswiesel, Steinmarder, Fuchs, Hase, Haselmaus,Wildschwein, Eichhörnchen und Igel. In Atri wird die eindrucksvolleSzenerie mit den durch die Erosion besonderer Lehmartenentstandenen Erosionsrinnen durch das Naturreservat Calanchi di Atrigeschützt. Die spärlicheVegetation umfasst typische, beiWüstenklimatavorkommende Arten, wie Kapern, wilde Artischocken und Süßholz.Entlang der kleinenWasserläufe sind Flusskrebse und Stinktiereverbreitet sowie die omnipräsenten Füchse. Einer der speziellsten Gästein den Erosionsrinnen ist zweifelsohne das Stachelschwein. Der Parcoterritoriale attrezzato del Fiume Fiumetto in der Gemeinde Colledaraschützt das Bachbett mit kleinenWasserfällen und Ufervegetation,umgeben vonWäldern mit Flaumeichen, Sommereichen,Weiden undPappeln, in denen Stinktiere, Dachse und viele Vogelarten leben. Immittleren Abschnitt des Flusses Vomano, einem der wichtigstenWasserläufe in der Provinz Teramo, der vomWasser des Gran Sassound der Laga gespeist wird, befindet sich im Gebiet der GemeindeMontorio al Vomano der Parco territoriale attrezzato del Fiume Vomano,das größte Schutzgebiet dieser Art in den Abruzzen. Der Fluss strömtan dieser Stelle durch Lärchenwälder und zwischen hohenSandsteinfelsen hindurch, die durch die langsame Erosionswirkung desWassers ausgehöhlt wurden. An den Hängen nistet derWanderfalke,daneben wohnen Ziegenmelker, Neuntöter undWiedehopf.

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