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    Split,

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    MINISTERIUM FÜR KULTUR DER REPUBLIK KROATIEN

    MUSEUM DER KROATISCHEN ARCHÄOLOGISCHEN DENKMÄLER IN SPLIT

    MONUMENTA MEDII AEVI CROATIAE 3

    Tomislav Šeparović

     Janko Belošević

    Željko Tomičić

    Kontekst d.o.o., Split

    Silvana Juraga

    Zoran Alajbeg

    Zlatko GunjačaAnte Jurčević

    Zlatko Sunko

    Maja Perinec

    . .

    Dalibor Tešanović

    Igor Čaljkušić

    AKD d.o.o., Zagreb

    200 Ausgaben

    . .

    CIP- Katalogisierung in der Publikation

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    , MajaGräberfelder aus dem 8. bis 11. Jahrhundert im Gebiet desfrühmittelalterlichen kroatischen Staates / Maja Petrinec;<Zeichnungen Silvana Juraga, Fotografien Zoran Alajbeg...et al.>.-Split: Museum der kroatischen archäologischen Denkmäler, 2009-(Monumenta medii aevi Croatiae ; 3)

    Bibliographie. – Verzeichnisse.

    ISBN 978-953-6803-24-8

    I. Gräberfelder – Kroatien – Frühes Mittelalter

    Museum der kroatischen archäologischen Denkmäler

    HR – 21000 Split, S. Gunjače b. b.

    Tel. 021/323-901, fax 021/323-903

    e-mail: [email protected]

    www.mhas-split.hr

      © by Muzej HAS Spli

    Dieses Buch wurde mit der finanziellen Unterstüt-

    zung des Ministeriums für Kultur der Republik

    Kroatien gedruckt

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     Für Lara Fulir 

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    EINLEITUNG Zeitliche und räumliche Richtlinien

    Terminologie Kurze Übersicht über die bisherigen Forschungsarbeiten auf frühmittelalterlichen Gräberfeldern

    Einteilung der Gräberfelder – das Problem der Periodisierung und Chronologie

    KTALOGBrandgräberfelder

    Reihengräberfelder mit heidnischen, bzw. überwiegend heidnischen Bestattungsmerkmalen

    Einzelfunde, die für Gräberfelder mit heidnischen Bestattungsmerkmalen charakteristisch sind

    Reihengräberfelder mit heidnischen und christlichen Bestattungsmerkmalen

    Reihengräberfelder mit ausschließlich christlichen Bestattungsmerkmalen Gräberfelder bei Kirchen mit einer Bestattungsphase vom .-. Jahrhundert Einzelfunde, die für Gräberfelder mit christlichen Bestattungsmerkmalen charakteristisch sind

     ALLGEMEINE MERMALE DER GRÄBERFELDERDie Lage der Gräberfelder

    Größe und Form der Gräberfelder und Ausrichtung der Gräber

    Kennzeichnung der Gräberfelder und Gräber

    Lage und Anzahl der Toten im Grab

    Form und Art des Grabes

    Bestattungsbräuche

     ANALYSE DER GRABFUNDE

    Schmuck und Metallgegenstände an der Kleidung

     Waffen und Reiterausrüstung

     Werkzeug und alltägliche Gegenstände

    Gefäße

    Münzen

    Schmuck und Metallgegenstände an der Kleidung  Werkzeug und andere alltägliche Gegenstände

     Waffen und Reiterausrüstung

    CHRONOLOGIE UND SCHLUSSFOLGERUNGEN 

     Abkürzungsverzeichnis TABELLEN  TYPOLOGISCH-CHRONOLOGISCHE TABELLEN  LITERATURVERZEICHNIS   REGISTER  

     ANLAGEGeographische Karten

    Darstellung der Entwicklung der Ohrringe mit Ringlein, die in eine Schleife gewunden sind,

    und der Ohrringe mit zwei antithetischen herzförmigen Verzierungen

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    Das Museum der kroatischen Denkmäler stellt hiermit den dritten Band der Ausgabenreihe vor, welche vor etwas mehrals einem Jahrzehnt mit dem Zweck initiiert wurde, einzelne Gruppen altkroati-scher Denkmäler fachlich und wissenschaftlich zu bearbeiten. Nach dem Korpusder lateinischen epigraphischen Denkmäler von Mr. sc. Verdana Delonga sowiedem ersten Band über den Korpus vorromanischer Architektur von Professoremeritus Tomislav Marasović befindet sich vor uns nun das Werk von Dr.sc.Maja Petrinec über die Gräberfelder aus dem 8. bis 11. Jahrhundert im Gebiet desfrühmittelalterlichen kroatischen Staates. Die Bedeutung dieses Werkes wirdanhand der Auszüge aus den Rezensionen zweier führender kroatischer Mediä-

     visten am besten dargestellt.

    “ ...Nicht näher eingehend auf die Darlegung der Reihe von wertvollen Angaben,mit denen Maja Petrinec in diesem Buch zahlreiche archäologische Probleme bezüglich der Entstehung und Entwicklung der materiellen und geistigen Kul-tur der Slawen/ Kroaten in der neuen Heimat an der Ostadriaküste und im wei-teren Küstengebiet erleuchtet hat, möchte ich noch einmal hervorheben, dassdie Autorin mit wissenschaftlicher Methode grundlegend, übersichtlich sowiein höchst professionellem und wissenschaftlichem Maße den umfangreichenarchäologischen Fundus aus der Hinterlassenschaft von Gräbern altkroatischerGräberfelder des 8. bis 11. Jahrhunderts bearbeitet hat. Maja Petrinec’s Werk isteine sachkundig zusammengefasste Synthese, die übersichtlich geschildert undmit zahlreichen Illustrationen über die altkroatische Hinterlassenschaft vonGräbern aus dem 8. bis 11. Jahrhundert begleitet ist und stellt in diesem Sinne ei-nen wahrlich wertvollen Beitrag für die kroatische nationale Archäologie dar...”.

    “ Dr.sc. Maja Petrinec’s Werk ist in seinem handschriftlichen Wesen nicht nuraufgrund der Bedeutung des mas sondern auch aufgrund der detailliertenund allumfassenden Art der Darstellung eine wahrlich ursprüngliche wissen-schaftliche Arbeit, die alle Bedingungen und Anforderungen einer monographi-schen Arbeit erfüllt. Diese Monographie stellt eine unumgängliche und beson-ders wertvolle Kontribution an die kroatische archäologische Wissenschaft dar,insbesondere in der Erforschung der Archäologie des frühen Mittelalters. Das

     Werk ist in jeglicher Hinsicht ein nützliches und synthetisches Arbeitsmate-rial, welches bei der weiteren Vertiefung der seit langem vorhandenen, jedoch

     weit zerstreuten Erkenntnisse über das üppige archäologische und kulturell-geschichtliche Erbe des frühen Fürstentums und des Königreiches der Kroatenhelfen wird. Der Autorin Maja Petrinec gebührt der Verdienst daran, dass siediesen zerstreuten Schatz erfasste und versuchte, ihn in eine logische Einheit zusystematisieren. Dieses Bestreben ist sicherlich der erste Versuch solcher Art imBezug auf das Territorium des frühen kroatischen Staates...”. .

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    Im gesamten archäologischen Bestand auf dem Gebiet des ersten kroatischenStaates nehmen frühmielalterliche Gräberfelder, die in seinem Stammgebiet

     weit verstreut liegen, eine wichtige Stellung ein. Gerade diese Gräberfelder habenden Beginn der neuen Epoche im Binnenland der adriatischen Ostküste sowohlzeitlich als auch räumlich entscheidend geprägt.

    Obwohl das Wort Gräberfeld an sich auf die Welt der Toten hindeutet, lieferndie Gräber und die dazugehörenden Grabfunde zahlreiche Daten über das Lebender Menschen, die hier bestaet wurden. Sie sind Zeugen von symbiotischenProzessen, die sich gegen Ende der Antike auf dem Gebiet der einstigen Provinz

    Dalmatien abspielten, Zeugen von der Übernahme fortgeschrienerer Techniken, von der direkten Anwendung importierter Gegenstände, von einer Verflechtungund Verschmelzung der traditionellen slawischen Sien und Formen mit denFormen des mediterranen Kulturkreises, von den Handels– und Kulturkontak-ten mit den benachbarten Gebieten sowie von der Missionierungsarbeit und der

     Verbreitung des Christentums.Im Rahmen der kroatischen Archäologie sind die frühmielalterlichen Grä-

     berfelder schon seit fast hundert Jahren ein wichtiges Forschungsthema; dieSammlungen in den archäologischen Museen sowie auch in den anderen Museenenthalten eine beträchtliche Anzahl von Funden, die aus Gräbern stammen. Trotzder zahlreichen wissenschalichen Abhandlungen und Fachbeiträge zur Prob-lematik dieser Gräberfelder muss man feststellen, dass die vorhandenen Datennicht zusammengefasst sind, dass das Fundmaterial nicht systematisch bearbei-tet wurde und dass eine Gesamtchronologie bisher noch nicht erstellt wordenist. Zudem muss man auch darauf hinweisen, dass es sich hier größtenteils umFundstäen handelt, die gegen Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhundertsuntersucht worden sind; zu jener Zeit also, als sich die nationale Archäologie nochin der Anfangsphase befand und die Forschungen nicht einmal mit notwendigs-ter technischer Dokumentation begleitet wurden.

    Obwohl sich die Situation durch die Entwicklung der Archäologie in derzweiten Häle des 20. Jahrhunderts wesentlich besserte, ist dieses umfangrei-che Fundmaterial bis heute noch in keiner einheitlichen Publikation dargestellt

     worden.

    Zeiliche und Räumliche Richlinien

    Die genannten Gräberfelder gehören in eine Zeit, in die die traditionelle Histo-riographie die Ansiedlung der Kroaten in dieses Gebiet datiert hae, sowie in dieunmielbar darauf folgende Zeit, beziehungsweise in die Zeit des ersten kroa-tischen Staates auf diesem Gebiet unter der Regierung der Herrscherdynastieder Trpimirović. Ihr Verbreitungsgebiet stimmt größtenteils mit dem Territori-

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    Gräberfelder aus dem . bis . Jahrhunder im Gebie des frühmitelalerlichen kroaischen Saaes

    um des Kroatischen Fürstentums – so wie es in De adminisrando imperio (  )  von Konstantin Porphyrogennetos definiert wurde – überein, wobei die größteFunddichte auf dem von den Flüssen Zrmanja und Cetina umgrenzten Gebietfestgestellt werden konnte. Durch neuere Forschungen konnte die Ostgrenzeauf dem Gebiet von Poljica und dann auch weiter nördlich, an den Randgebie-ten von Imota, Livno und Pliva entlang, markiert werden. Im Hinblick auf das

    Fundrepertoire weisen die zeitgleichen Gräberfelder der benachbarten sclaviniae (das Fürstentum von Neretva und Zahumlje) eine völlige Verwandtscha mit dengenannten Gräbern auf.

    Den Angaben aus zufolge erstreckt sich Kroatien “ enlang der Küse biszu den Grenzen Isriens, d.h. der Sad Labin“, also entlang der Küste Liburniens

     bis zum Fluss Raša; diese Tatsache wird durch die Gräber auf dem Gebiet von Vinodol, vor allem in Gorica in Stranče, bestätigt. In diesem Zusammenhang mussunbedingt auch auf das Gräberfeld in Žminj hingewiesen werden, das allerdingsaußerhalb der damaligen kroatischen Grenzen lag, trotzdem aber Funde der alt-kroatischen Kultur barg, die von durch historische Quellen beschriebene Ereig-nisse in archäologischer Hinsicht bestätigt werden (die Versammlung von Rižana ).Den wissenschalichen Erkenntnissen zufolge wurden dort Kolonisten bestaet,

    die im Laufe des 9. Jahrhunderts im Rahmen der fränkischen Staatspolitik ver-lassenes und unbebautes Land auf der istrischen Halbinsel besiedelt haen. Ausdem kroatischen Küstengebiet kommend, brachten sie auch ihre bereits geformteKultur mit. Die Spuren ihrer Siedlungen können auch weiter westlich und süd-

     westlich anhand bestimmter Grabfunde – beispielsweise, in Predloka bei Koper,im heutigen slowenischen Küstengebiet – verfolgt werden.

    Die Erkenntnisse über das bisher noch nicht ausreichend erforschte Binnen-land, das sich an das genannte Gebiet anschließt, sind jedoch nicht eindeutig,obwohl in dazu angemerkt wird, dass Kroatien “ mi seinen Gebirgen eilweisein die Reichsprovinz Isrien hinübergreif“; diese Anmerkung könnte sich auf denOberlauf des Kupa–Flusses beziehen, aber auch auf weiter nördliche Gebiete,

     wofür auch einzelne Funde aus der Region Bela krajina in Slowenien sprechenkönnten. Dasselbe gilt auch für Lika, Gacka und Krbava, die unter der Herrschades Bans standen; hier sei darauf hingewiesen, dass auf diesem Gebiet mehrereEinzelfunde entdeckt werden konnten, die mit den entsprechenden Funden ausanderen Gebieten des frühmielalterlichen Kroatiens völlig verwandt sind.

    Eine klare Bestimmung der Grenzen im Norden bleibt allerdings anhand ar-chäologischer Funde doch etwas problematisch. Man geht davon aus, dass dieGrenze des Kroatischen Fürstentums im Laufe des 9. Jahrhunderts größtenteilsder alten römischen Grenzlinie zwischen Dalmatien und Pannonien entsprach –eine logische Annahme, die auch durch indirekte Geschichtsquellen unterstützt

     wird; dort wird der Fürst Borna nämlich dvx Dalmaiae e Liburniae (sowie auchdvx Guduscanorum ) genannt, während Ljudevit Posavski als dvx Pannoniae in-

     eriors bezeichnet wird. Die Grenze erstreckte sich wahrscheinlich entlang derGebirge Kapela, Plješivica und Grmeč und umfasste die Flusstäler von Kupa (den

    oberen Flusslauf), Una, Sana und Vrbas. Aus diesem Gebiet sind uns bisher keinefrühmielalterlichen Gräberfelder bekannt, die in direkte Verbindung mit deraltkroatischen Kultur gebracht werden könnten, was allerdings in großem Maßeauf mangelnde Erforschungen zurückzuführen ist. Die Gräberfelder tauchen aber

     weiter nördlich auf, in Gomjenica bei Prijedor. Dort wurde eine klar definierteGruppe von Gräbern entdeckt, bei denen nicht nur für einzelne Gegenstände,sondern auch für ganze Grabanlagen zahlreiche direkte Analogien mit den Grä-

     bern im Kerngebiet des Fürstentums gefunden werden konnten. AltkroatischeFunde tauchen sporadisch auch auf dem Gräberfeld in Petoševci bei Laktaši auf.

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    Obwohl sie auf dem Gräberfeld in Mahovljani bei Banja Luka nicht registriert wurden, können sie mit Rücksicht auf einen Fund einbeeriger Kopfschmuck-ringe in einem Einzelgrab in Klašnice auch hier vermutet werden, während sieim Norden bis nach Sisak reichen. Die Tatsache, dass sie in Sisak und auf denGräberfeldern Nordwestbosniens vorkommen, muss im Zusammenhang mit denhistorischen Ereignissen in der Regierungszeit von Tomislav in der ersten Häle

    des 10. Jahrhunderts betrachtet werden.

    Terminologie

    Unter der Bezeichnung der Gräber als  rühmitelalerlich verstehe ich folgendezeitliche Untergliederung:

    a) Frühmielalter (7./8.–11. Jahrhundert) b) Hochmielalter (12.–13. Jahrhundert)c) Spätmielalter (14.–15. Jahrhundert).

     Außer als frühmielalterlich können diese Gräberfelder auch als alkroaisch  bezeichnet werden, weil sie ungeachtet ihrer Verwandtscha mit zeitgleichenGräberfeldern in der Nachbarscha – sowie auch im weiteren europäischenRaum – mit ihren spezifischen Merkmalen ausschließlich auf dem Territoriumdes Kroatischen Fürstentums/Königreichs vorkommen. Der Begriff alkroaischeGräberelder  weist jedoch nicht unbedingt auch auf die ethnische Zugehörigkeitder Bestaeten.

    Es muss zudem betont werden, dass die meisten frühmielalterlichen Grä- berfelder typologisch gesehen den Reihengräbern, die im Frühmielalter für den weiteren europäischen Raum charakteristisch waren, zuzuordnen sind.

    urze übersich über die BisherigenForschungsarbeien auf FrühmitelalerlichenGräberfeldern

    Der Beginn der Forschungsarbeiten auf frühmielalterlichen Gräberfeldern da-tiert ans Ende des 19. Jahrhunderts und ist eng mit dem Beginn der Untersu-chungen an mielalterlichen archäologischen Fundorten und der Entwicklungmielalterlicher nationaler Archäologie im Allgemeinen, bzw. mit der Person desBruder Lujo Marun, verbunden. Aufgrund der Ergebnisse der ersten unprofessio-nellen archäologischen Untersuchungen, die Marun in der Umgebung von Knin

    durchführte, kommt es in kürzester Zeit zur Gründung der Kniner Gesellscha zur Altertumsforschung (Kninsko sarinarsko drušvo), später die Gesellscha deskroatischen Altertums (Hrvasko sarinarsko drušvo ), der die Gründung des Ers-ten Museums kroatischer Denkmäler in Knin (Prvi muzej hrvaskih spomenika uKninu) später Museum des kroatischen Altertums (Muzej hrvaskih sarina) undheute Museum der kroatischen archäologischen Denkmäler in Split (Muzej hr-vaskih arheoloških spomenika u Spliu ) folgt. Die erwähnte Gesellscha und dasMuseum entwickeln in kürzester Zeit eine beneidenswerte Forschungstätigkeit,die sich Anfang des 20. Jahrhundert aus der Umgebung von Knin in das gesamte

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    Gräberfelder aus dem . bis . Jahrhunder im Gebie des frühmitelalerlichen kroaischen Saaes

    nördliche und milere Dalmatien ausbreitet. Aus diesem Zeitabschni verfügen wir bedauerlicherweise nur über bescheidene Angaben, besonders hinsichtlichfrühmielalterlicher Gräberfelder. Die Arbeit an den Fundorten selbst wurdedurch keine Dokumentation begleitet, mit Ausnahme der von Marun 1 hinter-lassenen Notizen über einzelne Fundorte. Jedoch wurden Grabfunde nach ihrerZugehörigkeit zu einzelnen Grabanlagen in Zeichnungen dokumentiert. Die für

    den Druck vorbereiteten Tabellen mit den zuvor genannten Zeichnungen solltenim zweiten Band des Buches von don Frane Bulić mit dem Titel Hrvaski spo-menici u kninskoj okolici uz osale suvremene iz doba hrvaske narodne dinasije

    (Kroatische Denkmäler in der Umgebung von Knin neben weiteren zeitgleichenDenkmälern aus der Zeit der kroatischen Volksdynastie)2 erscheinen. Die Hand-schri für dieses Band, die der Akademie in Zagreb übergeben wurde, ist unterungeklärten Umständen verschwunden, so dass zahlreiche wertvolle Angabenfür immer verloren sind. Auch wenn Marun umfangreiche Notizen über die For-schungen auf frühmielalterlichen Gräberfeldern in seinen Tagebüchern Sari-narski dnevnici zusammenfasste, können diese Angaben, die kleinere Metallfunde behandeln, nur in seltenen Fällen mit konkreten Artefakten aus dem Fundus desMuseums der kroatischen archäologischen Denkmäler (im Folgenden: MHAS)

    in Verbindung gebracht werden. Demzufolge ist heute nicht einmal mehr dieBestimmung des Fundortes für viele Funde möglich. Im Jahr 1939 verfasste derneue Leiter des Museums, S. Gunjača, ebenso umfangreiche Notizen auf Grund-lage von Maruns Erinnerungen und erstellte erfolgreiche Verbindungen allerGegenstände zu den zugehörigen Fundorten. Marun verstarb kurze Zeit später.Das Tagebuch mit den Angaben verbrannte leider während des 2. Weltkriegs in-folge der italienischen Bombardierung der Festung in Knin in einem Feuer, dasdas Museumsgebäude erfasste.3 Doch trotz der hier angeführten Umstände istes mir in dieser Arbeit gelungen, einzelne, bisher nicht zugeordnete oder falschzugeschriebene Gegenstände sowohl mit ihren wahren Fundorten als auch mitMaruns Notizen zu verbinden. Gerade diese Angaben zeigten sich bei dem Ver-such wesentliche Fragen zur Chronologie altkroatischer Gräberfelder zu beant-

     worten als besonders bedeutend. Ein weiteres Problem bei dem Versuch die Pio-nierzeit der Forschungsarbeit kroatischer nationaler Archäologie zu erleuchtenstellt die Tatsache dar, dass Marun während seiner Arbeiten ein großes Netzwerk

     von sog. Beauragten zusammenstellte, die archäologische Ausgrabungen in ganzDalmatien völlig unprofessionell und ohne jegliche Aufsicht durchgeführt ha- ben. Die spärlichen Angaben, die er von diesen Beauragten erhielt, stellte selbstMarun häufig in Frage. Das MHAS verwahrt somit auch heute eine Anzahl vonFunden, von denen man lediglich weiß, dass sie das Ergebnis der Tätigkeiten vonMaruns Beauragten sind. Eine Ausnahme hierbei ist Vladimir Ardalić, MarunsBeauragter aus Đevrske bei Knin, dessen Briefe mit notierten Angaben über dieEntdeckungsumstände im Archiv des MHAS verwahrt werden. Informationslü-cken werden annähernd durch die Arbeiten von Frano Radić und seltener durchMaruns Arbeiten, die in der ersten Serie der Publikation Sarohrvaska prosvjea

     veröffentlicht waren , ergänzt.Unmielbar nach der Gründung der Kniner Gesellscha zur Altertumsfor-

    schung in Split wird, als Folge einer Auseinandersetzung zwischen Marun undBulić, die Kroatische Gesellscha zur Erforschung kroatischer Geschichte Bihać gegründet, die sich ebenso mit archäologischen Ausgrabungen an mielalterli-chen Fundstäen beschäigt. Das Tätigkeitsfeld dieser Gesellscha war auf dieUmgebung von Split begrenzt, besonders auf das Gebiet von Kaštela und Solin.Leider wurden auch hier die archäologischen Ausgrabungen von Laien geführt,so dass man über einige Gräberfelder weitaus weniger Angaben zu Verfügung

    Marun . Bulić . Mündliche Angabe von 

    Z. Gunjače.

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    hat, als über jene, die Marun erforscht hae. Die Situation wandelte sich jedoch,als sich Ljubo Karaman dem Fachvorsitz der Bihać–Gesellscha in den dreißigerJahren des 20. Jahrhunderts anschloss. Man könnte sogar sagen, dass zu diesemZeitpunkt die kroatische nationale Archäologie als wissenschaliche Disziplin ge-gründet wurde. Karaman leitete zudem auch die erste systematische Erforschungeinzelner Gräberfelder (Majdan in Solin, Mravinci–Glavičine) und schrieb als

    erster eine wissenschaliche Studie zur Entwicklung altkroatischer Gräberfelder.4 Zudem führte er den Begriff “Reihengräberfeld“ in die kroatische archäologischeLiteratur ein und verwies auf die Besonderheiten solcher Gräber, indem er siemit ähnlichen, im weiteren europäischen Raum entdeckten Gräberfeldern ver-glich. Besonders hierbei ist die Tatsache, dass Karaman in seine Erörterung überaltkroatische Gräberfelder sowohl Funde der Bihać–Gesellscha als auch jene derKroatischen Gesellscha zur Altertumsforschung mit einbezog.

    Unmielbar vor Ausbruch des 2. Weltkriegs tri Stjepan Gunjača die Leitungdes MHAS an. Er beginnt umgehend mit Revisionsausgrabungen an zahlreichenund von Marun bereits erforschten Fundstellen. Diese umfassenden Revisions-ausgrabungen werden von Gunjača unmielbar nach Kriegsende fortgeführt, sodass zahlreiche Lücken aus vorhergehenden Zeiten durch seine Arbeit gefüllt

     werden konnten. Gunjača selbst beschäigte sich aber weniger mit der Proble-matik von Gräberfeldern, so auch nicht mit mielalterlichen Gräberfeldern. Die bedeutendsten Verdienste für die systematische Erforschung mielalterlicherGräberfelder im gesamten Gebiet Dalmatiens in den Fünfziger und Sechziger Jah-ren des letzten Jahrhunderts trägt Dušan Jelovina, der zuerst Mitarbeiter und spä-ter Leiter des MHAS wurde. Seine weitläufige Feldtätigkeit wurde zudem durcheine Reihe von Publikationen über die Ergebnisse dieser Forschungsarbeiten inder drien Ausgabe von Sarohrvaska prosvjea begleitet.5 Obwohl er Autor derersten gesamten Synthese über altkroatische Gräberfelder ist, schenkt Jelovinafrühmielalterlichen Gräberfeldern keine besondere Beachtung. 6

    Neben D. Jelovina leistet in dieser Zeit auch Dasen  Vrsalović7 einen bedeuten-den Beitrag zur Erforschung frühmielalterlicher Gräberfelder. In diesem Zeit-raum entstehen zudem zahlreiche wissenschaliche Artikel von Zdenko  Vinski,der einzelne Funde betrachtet, die größtenteils aus dem Fundus des MHAS unddes Archäologischen Museums in Zagreb stammen und gerade für diese frühmit-telalterlichen Gräberfelder charakteristisch sind.8

    In der darauf folgenden Entwicklung der Erforschung frühmielalterlicherGräberfelder trägt die Arbeit des Archäologischen Museums in Zadar und der

     Abteilung für Archäologie der Philosophischen Fakultät in Zadar eine wichtigeBedeutung, bzw. die planmäßige und systematische Erforschung und Rekognos-zierung, die Janko Belošević9 im nördlichen Dalmatien durchführte. Neben denetwa zehn systematisch erforschten Reihengräberfelder, dessen Bedeutendstes,das große Gräberfeld in Ždrijac bei Nin10, in seiner Gesamtheit erst kürzlich pu-

     bliziert wurde, veröffentlichte Belošević auch zahlreiche von solchen Gräberfel-dern stammende einzelne oder zufällige Funde. Zudem ist er der Verfasser einer

    ziemlich umfangreichen Anzahl von fachlichen und wissenschalichen Arbeiten,die sich mit der Problematik frühmielalterlicher Gräberfelder im Allgemeinen

     beschäigt. Die Monographie Maerijalna kulura Hrvaa od 7. do 9. soljeća (Materielle Kultur der Kroaten vom 7. bis 9. Jahrhundert) aus dem Jahr 1980 isteben diesen frühmielalterlichen Gräberfeldern gewidmet und heute ein un-umgängliches Werk bei jedem ernsthaen Versuch sich mit dieser Problematikzu beschäigen.11 

     Auch Radomir Jurić führte  Ausgrabungen an einigen bedeutenden Gräberfel-dern im nördlichen Damatien im letzten Jahrzehnt durch. Die Ergebnisse dieser

    Karaman . Jelovina ; Jelovina ;

     Jelovina ; Jelovina ; Jelovina b; Jelovina ; Jelovina .

    Jelovina . Vrsalović ; Vrsalović a;

     Jelovina–Vrsalovć . Vinski ; Vinski ; Vinski

    ; Vinski a; Vinski ;Vinski ; Vinski –;Vinski ; Vinski ; Vinski; Vinski .

    Belošević ; Belošević ;Belošević ; Belošević a;Belošević ; Belošević a;Belošević ; Belošević ;Belošević a; Belošević; Belošević –;Belošević ; Belošević ;Belošević –; Belošević–; Belošević ;Belošević ; Belošević ;

    Belošević ; Belošević ;Belošević ; Belošević .

    Belošević . Belošević .

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    Gräberfelder aus dem . bis . Jahrhunder im Gebie des frühmitelalerlichen kroaischen Saaes

     Arbeiten sind zum Grossteil noch immer nicht veröffentlicht oder Angaben sindnur in zusammengefassten Berichten auffindbar.12

    Die Erforschung frühmielalterlicher Gräberfelder im Raum Šibenik und des-sen Hinterland in den Siebziger und Achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts ist mitder Arbeit der Archäologischen Abteilung des Stadtmuseums Šibenik unter derLeitung von Zlatko Gunjača  verbunden. Die Ergebnisse dieser Forschungsarbei-

    ten sind leider größtenteils noch immer nicht publiziert. Einen kurz gefasstenBezug auf frühmielalterliche Gräberfelder nahm Gunjača bei der Darlegung der bedeutendsten Ergebnisse der archäologischen Ausgrabungen in Dubravice beiSkradin.13

    Das Bild der Gräberfelder aus dem Zeitraum des frühmielalterlichen Kro-atiens wurde beträchtlich durch die Arbeit des Museums der Cetina– Regionaus Sinj unter der Leitung von Ante Milošević ergänzt. In diesem Zeitabschni

     wurden einzelne, mit heidnischen Bestaungsmerkmalen gekennzeichnete Rei-hengräberfelder erforscht sowie zahlreiche einzelne oder zufällige Funde ausdem gleichen Horizont veröffentlicht.14 Besonders wichtige Angaben zu früh-mielalterlichen Reihengräberfeldern sind auch in Arheološka opografija Ceine(Archäologische Topographie der Cetina–Region) des oben angeführten Autors

    auffindbar.15

     Einige bedeutende archäologische Forschungsarbeiten wurden überdie betreffenden Gräberfelder in den letzten zehn Jahren von dem genanntenMuseum in Zusammenarbeit mit dem  durchgeführt. Die Arbeit des umfasst in der letzten Zeit auch archäologische Untersuchungen von bisher dürf-tig erforschten Gebieten. Dies bezieht sich vor allem auf das Gebiet von Imots-ki und Umgebung, wo Ausgrabungen vor allem von Magdalena Dragičević undLjubomir Gudelj16  durchgeführt werden, sowie den Raum Poljica mit einigenaltkroatischen Gräberfeldern, die Vedrana Delonga untersuchte.17 Im Raum Tro-gir– Kaštela leistet Tonči Burić diesbezüglich einen bedeutenden Beitrag. 18 DieErgebnisse dieser Ausgrabungen, mit Ausnahme des Fundortes bei der Kirche Sv.Mihovil in Proložac, sind nur teilweise veröffentlicht.

     Alle bisher angeführten Forschungsarbeiten waren ausschließlich auf das Ge- biet zwischen Zrmanja und Cetina ausgerichtet, bzw. den zentralen Raum desfrühmielalterlichen Kroatiens. Der Erforschungsgrad ist weitaus ungünstigerim restlichen Teil des gekennzeichneten Territoriums.

    Die ersten systematisch durchgeführten Ausgrabungen im Gebiet des süd- westlichen Bosniens begannen nach dem 2. Weltkrieg und sind an die Arbeitdes Naionalmuseums in Sarajevo gebunden. In diesem Zeitraum wurde das Grä-

     berfeld in Grborezi bei Livno in seiner Gesamtheit erforscht und veröffentlicht. Angaben zu einigen zerstörten oder archäologisch ungeprüen Fundorten sowiezu einzelnen Funden geben Irma Čremošnik und Nada Miletić. 19 Die letzteretrug wesentlich zur Klärung der Problematik frühmielalterlicher Gräberfelderim Raum des heutigen Bosniens bei, einschließlich auch der Problematik alt-kroatischer Gräberfelder. Diesbezüglich sind besonders ihre Ausgrabungen imNordwesten Bosniens von großer Bedeutung, vor allem das systematisch unter-

    suchte Gräberfeld in Gomjenica bei Prijedor.20 Archäologische Ausgrabungen inLivno und Umgebung, die in letzter Zeit vom Franziskaner–Museum in Livnoin Zusammenarbeit mit dem MHAS vorgenommen werden, führten ebenso zu

     bedeutenden neuen Entdeckungen, deren Ergebnisse bisher nur teilweise ver-öffentlicht sind.21

    Obwohl bisher noch kein einziges Gräberfeld entdeckt wurde, stammt ausdem Raum Lika eine geraume Anzahl von einzelnen Gegenständen, die man demfrühen Mielalter zuordnen könnte. Lediglich zwei an Kirchen liegende Gräber-felder können zumindest teilweise dem 10.–11. Jahrhundert zugeordnet werden.

    Jurić ; Jurić . Gunjača . Milošević ; Milošević ;

    Milošević ; Milošević; Milošević ; Miloševića; Milošević ; Miloše-vić .

    Milošević . Gudelj . Delonga . Burić ; Burić ; Burić

    ; Burić, Čače, Fadić ;Burić ; Burić ; Burić.

    Čremošnik ; Čremošnika; Čremošnik ; Mileića; Mileić ; Mileić; Mileić ; Mileić .

    Mileić ; Mileić a. Vrdoljak ; Perinec, Šeparo-

    vić, Vrdoljak ; Marić .

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    Funde aus diesem Gebiet sind größtenteils im Archäologischen Museum in Zag-reb verwahrt, die vereinzelt von Josip Brunšmid22 Anfang des 20. Jahrhundertspubliziert worden sind. Die Mehrheit ist jedoch unter unbekannten Umständenentdeckt worden und wurde erst später unter vorzeitlichem Material erkannt.Diese Funde veröffentlichten Ksenija und Zdenko Vinski in den ersten Ausgabender drien Serie der Publikation Sarohrvaska prosvjea.23 Slavenka Ercegović

    führte im Raum Lika auch einige Sondenuntersuchungen durch.24  Auch wenn schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein Paar altkroatischer Ohr-

    ringe aus der Umgebung der Kirche Sv. Maria in Tribalj ins Archäologische Muse-um in Zagreb kam, wurden erst in den vergangenen Jahrzehnten systematischearchäologische Ausgrabungen an einzelnen Fundorten im Raum des kroatischenKüstenlandes, bzw. in der Umgebung von Vinodol, unternommen. Das Gräberfeld bei Veli Dol in Križišće wurde von Radmila Matejčić erforscht.25 Zudem begann sieauch mit den Ausgrabungen des großen Reihengräberfeldes auf Gorica in Stranče,die Željka Cetinić fortführte und abschloss.26 Die Ergebnisse dieser Ausgrabun-gen sind nicht vollständig veröffentlicht, jedoch ist die Ausstellung des Seeahrs–und hisorischen Museums des kroaischen Küsenlandes in Rijeka dem Gräberfeldauf Gorica gewidmet und mit einem umfangreichen Katalog begleitet.

    Das Bild der Gräberfelder in Vinodol wird durch einzelne, der altkroatischenKultur zugeordnete Gräberfelder in Istrien ergänzt, auch wenn das Gebiet Istriens westlich des Flusses Raša nicht zum Kroatischen Fürstentum/ Königreich gehörte,so dass wir hier nicht näher auf sie eingehen werden. Das Ergebnis der Unter-suchungen des großen Reihengräberfelds in Žminj hingegen vervollständigt dasgesamte archäologische Bild der altkroatischen Gräberfelder. Systematisch durch-geführte Ausgrabungen auf diesen Gräberfeldern wurden vom ArchäologischenMuseum Isriens in Pula unter der Leitung von Branko Marušić durchgeführt.27

    Eineilung der Gräberfelder – das Problem der

    Periodisierung und Chronologie

    Die erste Einteilung der mielalterlichen Gräberfelder stammt von L. Marun. Ernennt sie alkroaische Gräberelder mi Flachgräbern und unterscheidet:

    1. “Gräberfelder aus der kroatischen heidnischen golosen Zeit”2. “Gräberfelder aus der Zeit der kroatischen Herrscher”Das erste chronologische System wurde im Jahr 1940 von Lj. Karaman28 vor-

    geschlagen; er versuchte, die Entwicklung der altkroatischen Gräber von derZuwanderung der Kroaten bis zum Hochmielalter darzustellen, wobei er dreiPhasen definierte:

    1. Knochengräber aus der vorchristlichen Zeit (8. Jh.)

    2. Gräberfelder und Gräber aus den ersten zwei christlichen Jahrhunderten(9. und 10. Jh.)

    3. Altkroatische Gräber nach dem Jahr 1000.Es sei hier angemerkt, dass die Verbrennung der Toten als slawische Bestat-

    tungsart für Karaman schon damals eine offene Frage war, bzw. er nahm an, dassdie Existenz der Brandgräber die erste Phase frühmielalterlicher Gräberfelderauf dalmatinischem Boden nach der Besiedelung durch die Slawen/Kroaten dar-stellte. Im Rahmen der zweiten Phase definierte Karaman eine besondere Gruppe

     von Gräbern ohne Sakralbauten im 9. und 10. Jahrhundert, wies jedoch auch dar-

    Brunšmid . Vinski ; Vinski–Gasparini

    . Ercegović ; Ercegović . Maejčić . Ceinić . Marušić ; Marušić ;

    Marušić ; Marušić ;Marušić ; Marušić .

    Karaman , –, –.

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    Gräberfelder aus dem . bis . Jahrhunder im Gebie des frühmitelalerlichen kroaischen Saaes

    auf hin, dass die Verstorbenen in derselben Zeitperiode ebenso auf Gräberfeldern,die um die Kirche herum entstanden waren, bestaet wurden. Zudem glaubte er,dass die drie Phase der Gräberfelder länger dauerte und verwies hierzu auf dieDarstellung einer Frau mit Ohrringen des Dreibeeren–Typus auf der Konsole desGlockenturms im Dom von Split aus dem 14. Jahrhundert, sowie auf Einzelfunde

     von Ohrringen des genannten Typs aus dem Hochmielalter.

    Karamans Chronologie wurde durch S. Gunjača ergänzt, und zwar in dem Teil,der sich auf das Hochmielalter bezieht, vor allem im Hinblick auf die zeitlicheZuordnung der Ohrringe des Dreibeeren–Typus.29

    D. Jelovina, der im Jahr 1976 die erste umfassende Übersicht von Gräberfel-dern und Grabfunden der mielalterlichen Zeit auf dem von Zrmanja und Cetinaumgrenzten Gebiet zusammengestellt hae, schlug folgende Gliederung vor:30

    1. Knochengräber ohne Kirchen (Ende des 7. bis zum Ende des 8. oder bis indie ersten Jahrzehnte des 9. Jahrhunderts.)

    2. Gräberfelder mit christlicher Bestaungsart an Kirchen (9.–11. Jh.)3. Spätmielalterliche Gräberfelder (12.–15. Jh.).Hier sei jedoch darauf hingewiesen, dass Jelovina die Möglichkeit des Vorkom-

    mens von Brandgräbern im Mielalter verwarf.31

    Dank der systematischen archäologischen Grabungen von J. Belošević in Nord-dalmatien sind wir zu neuen, wertvollen Daten gekommen, die für die Chronolo-gie der mielalterlichen Gräberfelder wichtig sind. Außerdem war Belošević dererste, der auf die Spuren eines Gräberfeldes mit Brandbestaungen gekommen

     war. In einer vor kurzer Zeit veröffentlichten Zusammenfassung der bisherigenForschungsergebnisse von altkroatischen Gräberfeldern teilte Belošević die Grä- berfelder wie folgt auf:32

    1. Gräberfelder mit Brandbestaungen (7. Jh.)1. Reihengräber mit Knochenbestaungen, heidnische Bestaungsart (Ende

    des 7. bis zur Mie des 9. Jh.)2. Reihengräber mit Knochenbestaungen, die Charakteristiken der dalmati-

    nisch–kroatischen Kultur tragen (9. bis 11. Jh.)3. Zeitgleiche Gräberfelder in der unmielbaren Umgebung von Kirchen4. Gräberfelder des Hochmielalters (13.–15. Jh.).Ein wichtiger Beitrag zur Chronologie der mielalterlichen Gräberfelder sind

    auch die Ergebnisse der Forschungen von Z. Gunjača im Gebiet von Šibenik.33 DieEntdeckung des frühmielalterlichen Gräberfeldes in Dubravice bei Skradin ist

     von außerordentlicher Bedeutung, weil dort die unmielbare Verbindung zwi-schen den Brandgräbern und den späteren Knochengräbern festgestellt werdenkonnte. Gunjača hat die Ergebnisse der genannten Forschungen summarisch ver-öffentlicht und dabei folgende Gliederung vorgeschlagen:

    1. Gräberfelder mit Brandbestaungen (7. Jh.)2. Reihengräber (8.–9. Jh.)3. Reihengräber des 8.–9. Jahrhunderts im Rahmen der Gräberfelder mit Kon-

    tinuität

    4. Gräberfelder in unmielbarer Umgebung von Kirchen mit frühmielal-terlichen (einschließlich der Phase im 8.–9. Jh.) und späteren Bestaungen.

     Als letztes erwähne ich hier ein chronologisches System, das sich von denschon erwähnten Systemen völlig unterscheidet und das im Jahr 1989 von N.Jakšić vorgeschlagen wurde.34  Unter Berücksichtigung des Gräberfeldes vonBegovača in Biljane Donje versuchte Jakšić durch räumliche Analyse der charak-teristischen Funde bei der Nekropole die zeitliche Folge der Bestaungen festzu-stellen und die Datierung, die bei der ersten Veröffentlichung dieses Gräberfeldes

     vorgeschlagen wurde, kritisch zu hinterfragen. Er kam zu dem Schluss, dass im

    Gunjača , –. Jelovina , –. Jelovina , –. Belošević –, –. Gunjača , –. Jakšić , –.

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    Grabinventar drei verschiedene Phasen zu erkennen sind, die mit den zeitglei-chen künstlerischen Stilrichtungen des Westens korrespondieren. Demzufolgeschlug er auch entsprechende neue Bezeichnungen vor: die vorromanische, ro-manische und die gotische Phase.

    Jakšić blieb aber nicht nur dabei, die Namen der einzelnen Phasen aufgrundihrer zeitlichen Übereinstimmung mit den entsprechenden Stilrichtungen zu

    ändern, sondern stellte auch fest, dass sich die Änderungen dieser Stilrichtungenauf den Schmuck in den Gräbern von Begovača ausgewirkt haben. Er ging dabei

     von der Annahme aus, dass qualitätvolle Goldarbeiten (Ohrringe) ohne Zweifelaus städtischen Werkstäen stammen, wo die Rezeption des zeitgenössischenKunststils deutlich zu erkennen ist. Seiner Meinung nach hat Karaman durchdie Nichtbeachtung der Tatsache, dass der Schmuck in städtischen Werkstäengefertigt wurde, drastische chronologische Fehler begangen, die dann zu einerganzen Reihe von Folgefehlern führten. Mit der Bezeichnung “Karaman undseine Anhänger” stellte Jakšić eigentlich fest, dass alle Autoren, die sich mit derProblematik der Chronologie der mielalterlichen Gräberfelder bei uns beschäf-tigt haben, seine angeblich falschen Vorstellungen bloß blind übernommen ha- ben. Dabei ließ er völlig außer Acht, in welcher Zeit und unter welchen Umstän-

    den Karaman gearbeitet hae, genauso wie die Tatsache, dass weder Karaman,noch seine “Anhänger” ihre Schlussfolgerungen nicht nur aus der Analyse desSchmucks, sondern durch Betrachtung der Entwicklung von Gräberfeldern ineinem wesentlich breiteren Kontext gezogen haben. Das chronologische System

     von Jakšić könnte wie folgt dargestellt werden:1. Die vorromanische Phase (9.–11. Jh.) – umfasst die Gräberfelder, die man im

     Allgemeinen dem sog. heidnischen Horizont des 8. und 9. Jahrhunderts zuordnete;2. Die romanische Phase (12.–13. Jh.) – umfasst die Gräberfelder, die in das späte

    9. und ins 10. Jahrhundert datiert wurden; bis zur Mie des 11. Jahrhunderts;3. Die gotische Phase (14.–15. Jh.) – umfasst die spätmielalterlichen Gräber-

    felder, die in der damaligen Literatur unterschiedlich datiert wurden (12.–14. Jh.,12.–15. Jh., 13.–15. Jh.).

    Obwohl gerade die letzte, gotische Phase im Rahmen der Chronologie vonJakšić am wenigsten umstrien ist und von ihm am ausführlichsten bearbeitet wurde, ist die Untergliederung von T. Burić viel präziser und akzeptabler.35 ImRahmen des Spätmielalters unterscheidet er zwei Phasen:

    1. Hochmielalter, die Herrschasepoche der Arpadendynastie (12.–13. Jh.);2. Spätmielalter, die Herrschasepoche der Anjou–Dynastie und der späte-

    ren Dynastien (14.–15. Jh.).Im nachstehend dargestellten Katalog habe ich versucht, alle zugänglichen

    Daten aufzulisten. So bin ich zu einer Gesamtzahl von Fundstäen mit Einzel-funden gekommen, die als Grabfunde bezeichnet werden können, jedoch vonarchäologisch ungeprüen Fundstäen stammen. Das gesammelte Fundmaterialkonnte nicht gleichwertig bearbeitet und dargestellt werden, weil die betreffen-den Gräberfelder in unterschiedlichem Maße publiziert worden sind und weil

    die Dokumentation bei unsystematisch erforschten Gräberfeldern teilweise fehlt.Der Katalog enthält die Grunddaten über jedes Gräberfeld. Bei schon publiziertenGräberfeldern wurden nur einzelne, chronologisch relevante Gräber berücksich-tigt. Für Gräberfelder, die bisher noch nicht publiziert worden sind, lege ich allemir zugänglichen Daten vor. Die Fundstäen habe ich im Katalog alphabetischaufgelistet und wie folgt gegliedert:  I.   II.   III. .

    Burić, Čače, Fadić ,–.

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    Gräberfelder aus dem . bis . Jahrhunder im Gebie des frühmitelalerlichen kroaischen Saaes

    Dabei ist die Gliederung in den “heidnischen” und “christlichen” Horizontnicht wortwörtlich zu nehmen, weil sich der Prozess der Christianisierung übereinen langen Zeitraum abspielte und in verschiedenen Gebieten auf unterschied-lichen Stufen ablief.

    Die genannte Gliederung lässt sich wie folgt untergliedern:

      I  I A Brandgräberfelder  I B Brandgräberfelder – archäologisch ungeprüe Fundstäen  II  II A Reihengräberfelder mit heidnischen, bzw. überwiegend heidnischen

    Bestaungsmerkmalen  II B Einzelfunde, die für Gräberfelder mit heidnischen Bestaungsmerk-

    malen charakteristisch sind  III  III A Reihengräberfelder mit heidnischen und christlichen Bestaungs-

    merkmalen

      III B Reihengräberfelder mit ausschließlich christlichen Bestaungsmerk-malen  III C Gräberfelder bei Kirchen mit einer Bestaungsphase vom 8.–11. Jh.

    III D Einzelfunde, die für Gräberfelder mit christlichen Bestaungsmerk-malen charakteristisch sind

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    Gräberfelder aus dem . bis . Jahrhunder im Gebie des frühmitelalerlichen kroaischen Saaes

    Die Gegenstände befinden sich im Archäologischen Museum inZadar.Lit. Jurić 2004; Jurić 2005

    I B Brandgräberfelder – archäologisch unge-prüe Fundsäten

    . čć  An der Fundstäe Bračića podvornica in Biskupija, an die hundertMeter nördlich der Basilika auf Crkvina, wurden neben den Kno-chengräbern (siehe III A) auch einige Gruben mit Brandresten ge-funden. Notizen besagen, dass man “auch einige Gräber vorfand,die teilweise mit seitlicher Ummauerung waren, teilweise Holz-särge beinhalteten oder aber in der einfachen verbrannten Erdelagen”. Innerhalb dieser Gräber wurden “drei runde, tiefe Gru- ben entdeckt, sowie Überreste von Töpfen, Brandreste und eineLanze”. Die Funde sind nicht erhalten geblieben, d.h. es ist nichtmöglich sie unter den Gegenständen im Fundus des Museums der

    kroatischen archäologischen Denkmäler zu identifizieren.Lit. Marun 1897; Marun 1998, 119

    . ć S. Gunjača führt an, dass 1955 beim Anbau von Reben etwa zehnKnochengräber entdeckt wurden, die teilweise Bruchstücke vonTöpfen, aber auch Asche beinhalteten. Bei der Begehung derFundstelle wurden in der Nähe der Gräber mit Umschalung ausTrockenmauerwerk Überreste von verbranntem Holz, Kohl, Kera-mikscherben und eine mit Ton gefüllte Grube entdeckt. Archäo-logische Testausgrabungen im Jahr 1956 brachten jedoch keine

     weiteren Ergebnisse.Lit. Gunjača 1955, 231; Gunjača 1956, 210; Milošević 1998, 85

    . ć . Zum Knochgräberfeld an der Fundstäe “Acker des M. Monti” inOrlić (siehe II A) führt Bruder Lujo Marun an, dass “man alter-tümliche Gräber fand, mit Toten, die in einfacher Branderde la-gen oder auch verbrannt waren... In einem größeren Topf, dessenGröße bei unseren altkroatischen Töpfen bisher unbekannt war,fand man verbrannte Knochen…“ Lit. Marun 1998, 229

    . Bei Feldarbeiten im Gebiet eines frühmielalterlichen Knochen-gräberfeldes am Standort Debeljak (Weinreben von Vranjković

    und Lapčić) wurden im Jahr 1895 eher zufällig an die 90 Metall-gegenstände inmien von Asche, Kohle und verbranntem Holzgefunden, die später mehrheitlich verloren gingen. Im gleichenJahr und in der Nähe des Fundortes wurden noch drei weitere Ge-genstände entdeckt. Im darauf folgenden Jahr gab es an einigenStellen im gleichen Gebiet noch weitere neue und ähnliche Ent-deckungen. Angaben darüber finden sich in den Tagebüchern vonBruder Lujo Marun und in den Briefen von V. Ardalić, MarunsBeauragtem im Dorf Đevrske. Der Brief von Ardalić an L. Ma-run vom 1. April 1896 besagt: “…ich ging nach Smrdelje nachdem

    sie dort waren, zuerst zu Sako Vranjković, dem Vorsteher, der mirzwanzig bronzene Fibeln zeigte, die er an gleicher Stelle wie dieersten silbernen Ohrringe fand; beim Jäten des gleichen Wein- bergs fand er gewisse Kohle, er sagte, dass sein Sohn einen halbenSack davon ausgrub; in dieser groben Kohle fand er diese Gegen-stände. Er grub nicht die gesamte Kohle aus, sondern ließ denRest dort liegen, von diesen Gegenständen sind einige gut erhal-ten, die, die auf Riemen befestigt waren, im Allgemeinen sind sie

     winzig, ich würde sagen, dass manche im Feuer geschmolzen sind…” Kurz danach, am 16. April 1896, besuchte Marun den Fund-ort und schrieb in sein Tagebuch: “… ich ging einen Kilometer inRichtung Osten zum Weinberg von Lako Vranković… Dort sah ichan mehreren Stellen Kohlehaufen und darunter einige altertüm-liche Gegenstände, die vom Feuer geformt waren, sowie zerstörteund zerbröckelte Teile von Töpfen. Der Besitzer aber fand unterder Asche circa zehn kleinere Fibeln, die teilweise vom Feuer zer-stört, aber auch einige, die erhalten waren. Einige Fibeln ähnelndenen, die in Biskupija gefunden wurden.“ 

     Aufgrund des bisher genannten, muss man sagen, dass tatsächlichalle Gegenstände in einer Brandstelle gefunden wurden. Es han-

    delt sich dabei nicht um einen Einzelfall, sondern um eine größe-re Anzahl solcher Funde. Zudem wurden in der Brandstelle auchBruchstücke von Tonschalen entdeckt.Die Metallgegenstände, die innerhalb dieser Brandrückstände ge-funden wurden, werden spätawarischen Riemengarnituren zu-geordnet.Lit. Archiv MHAS 1895; Marun 1998, 59, 62, 70, 77, 84, 89, 101,115, 175, 182; Radić 1898a; Radić 1900; Gunjača 1989, 370–380;HiK (Katalog) 2000, 334–335

    a. Vergoldete, bronzene Riemenzunge, die auf der Vorderseite miteiner Reihe von vier Medaillons verziert ist, deren Kanten inhalbmondförmigen Reliefmotiven verziert sind, jede mit einer

    Darstellung eines Vogels in der Mie; der Zwischenraum ist mitgepunzten Punkten verziert; die Hinterseite der Riemenzungehat zwei Schmuckfelder, beide mit stilisierten Pflanzenmotiven

     verziert; an der Spitze der Riemenzunge befinden sich zwei Na-delöhre mit Löchern für Nadeln, von denen eine erhalten ist; Län-ge 11,1 cm, Breite 2,7 cm (T. 88,1)

     b. drei vergoldete, bronzene Riemenbeschläge, die in der Durch- bruchtechnik bearbeitet sind und reliefartige Ausführungen vonPflanzenmotiven darstellen; mit zwei Löchern für Nadeln, die zurBefestigung dienen; Länge 3,5 cm, Breite 3,2 cm (T. 88,2)

    c. zwei vergoldete, bronzene Riemenbeschläge in Kreisform mitdem sog. Kaiserporträt im Profil und mit zwei Löchern für Na-deln; Durchmesser 2,6 cm (T. 88,3)

    d. Bronzener und vergoldeter Beschlag eines Pferdegeschirrs ;Durchmesser 2,1 cm (T. 88,5)e. In der Durchbruchtechnik bearbeiteter, bronzener, zweiteiliger

    Riemenbeschlag; er besteht aus zwei mit einem Gelenk verbun-denen Teilen; Länge 3,3 cm, Breite 1 cm (T. 88,4)

    f. Bronzener Riemenbeschlag in Herzform und mit gerippter Ober-fläche mit drei Nadellöchern mit denen er am Riemen befestigt werden konnte; Länge 1,5 cm, Breite 1,3 cm (T. 88,6)

    g. Bronzener Riemenbeschlag in Herzform und mit gerippter Ober-fläche mit drei Nadellöchern mit denen er am Riemen befestigt

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     werden konnte; Länge 1,9 cm, Breite 1,2 cm (T. 88,7)h. Zwei bronzene Riemenbeschläge in Herzform und mit gerippter

    Oberfläche mit drei Nadellöchern mit denen sie am Riemen be-festigt werden konnten; Länge 1,8 cm, Breite 1,8 cm (T. 88, 8–9)

    . In Topolje bei Knin im Areal eines Knochengräberfeldes (siehe II

     A) entdeckte Bruder Lujo Marun vermutlich aus Brandgräbernstammende Überreste. Es wird angeführt, dass man “einige Grä- ber ohne Ummauerung gefunden hae, sowie eine runde Grube,ähnlich der in Bračića bašćam in Biskupija, die Brandrückstände beinhaltete. Jedoch wurde diese nicht genauer erforscht“.Lit. Marun 1998, 204

    II A Reihengräberfelder mi heidnischen, bzw. überwiegend heidnischenBesatungsmerkmalen

    . ć Das Dorf Bajagić befindet sich ca. 10 km nordöstlich von Sinj amlinken Cetina Flussufer. Die Fundstäe Banova draga liegt naheder Pfarrkirche Sv. Nikola Putnik und des Dorffriedhofes, bei des-sen Erweiterung die frühmielalterlichen Gräber in den siebzigerJahren des letzten Jahrhunderts vernichtet wurden. Die Fundstel-le wurde nicht archäologisch untersucht. Mit Sicherheit kann be-stimmt werden, dass sechs Gegenstände der gleichen Grabanlageentstammen und weitere sieben Gegenstände aus den übrigenzerstörten Gräbern kommen, deren gesamte Anzahl unbekanntist. Mit Rücksicht auf die Funde kann man mit großer Wahr-scheinlichkeit sagen, dass es sich hierbei um Gräber mit heidni-

    schen Bestaungsmerkmalen handelt. Ein Teil der Funde befin-det sich im Museum der Cetina Region in Sinj und ein andererTeil in der Archäologischen Abteilung des Franziskanerklosters inSinj. Ein byzantinischer Gulden, ebenso ein Grabfund, befindetsich in privatem Besitz von I. Žanko aus Sinj.Lit. Milošević 1984, 185–196; Milošević 1998, 171–172; HiK (Ka-talog) 2000, 176–178

    :a. Eisensporn, die Sporenschenkel enden in herzförmigen Plächen

    mit drei Nadelöhren. Der beschädigte Dorn war mit silbernenBlechringen geschmückt, die teilweise erhalten blieben; Höhe 16cm, Höhe des Dornes 2,7 cm, Abstand zwischen den Schenkeln 9,4

    cm (T. 1,3) b. Eisensichel; Bogenspannweite 18, 9 cm, Klingenbreite 1,6 cm (T. 1,1)c. Dreischneidiger Eisenpfeil; Länge 6,5 cm, Durchmesser des An-

    satzstückes 0,7 cm (T. 1,2)d. Eisenmesser: Länge 24 cm, Klingenbreite 3,1 cm (T. 1,5)e. Eisenmesser; Länge 15,2 cm, Klingenbreite 1,9 cm (T. 1,6)f. Schwarzes Tongefäß aus unreinem Ton, hergestellt auf einer

    schwach rotierenden Töpferscheibe, der Hals ist mit eingekerb-ten parallelen Linien verziert; Höhe 11 cm, Durchmesser der Öff-nung 9,4 cm, Durchmesser des Bodens 8,4 cm (T. 1,4)

    :a. Tongefäß aus grobem und unreinem Ton, an der Wölbung mit fla-

    chen linienförmigen Einkerbungen verziert, am geraden Boden befindet sich ein reliefartiges Zeichen in Kreuzform innerhalb ei-nes Rechtecks; Höhe 10,4 cm, Durchmesser der Öffnung 9,5 cm,Durchmesser des Bodens 7,2 cm (T. 2,2)

     b. Hochwertig geschmiedete Eisenlanze in Form eines Weidenzwei-ges; Länge 33,3 cm, Durchmesser des Ansatzstückes 2 cm (T. 2,1)

    c. Eisensichel mit Beschlag am oberen Teil des Griffes; Länge 33,2cm, Bogenspannweite 20,3 cm, Klingenbreite 1,8 cm (T. 2,3)

    . ć Die Fundstäe befindet sich ca. 200 m nördlich der Basilika aufCrkvina. Im Jahr 1895 entdeckte man zuerst eine gemauerte undgewölbte Gru, die zuvor schon zerstört und geplündert wurdeund eine zweite im Jahr 1900 mit zwei Sektionen, die L. Marunals Familiengru betrachtete. Beide Grüe ähneln der Gru, diesich unter dem Südschiff der Basilika befindet. Neben den zuvorerwähnten, fand man auch ein Grab in einer einfachen Erdbahre,das teilweise mit Steinen ummantelt war. Der Verstorbene war in

    einem Holzsarg bestaet. Beim Toten fand man Sporen, ein klei-nes Messer, gewisse Eisenkeen und eine Bronzefibel am Hals. Inder gleichen Erde fand man zudem noch Scherben von zerstörtenTongefäßen, Gussformen und Tierknochen. Diese Funde verglichMarun mit jenen, die in der Grube mit Brandresten bei Bračićapodvornice entdeckt wurden. An gleicher Stelle wurden 1908 ar-chäologische Ausgrabungen durchgeführt, über die es heißt, dass

    “bei der Arbeit von 57 Arbeitern nur noch zwei weitere Gräberentdeckt wurden”. Beide Tote lagen in einfachen Erdbahren in

     West–Ost Ausrichtung. Bei einem Toten wurde ein kleines Ei-senmesser gefunden sowie Feuerstahl und Flintstein. Neben demlinken Arm befanden sich zwei Pfeile, einer davon in Form einerLanze, ein rohrförmiger Riemenbeschlag sowie ein zerstörtes Ge-

    fäß unterhalb der Beine. Im anderen Grab wurden nur Überres-te eines zerstörten Gefäßes gefunden. An gleicher Stelle wurden1954 bei Feldarbeiten eine Pfeilspitze und ein Ring gefunden. DieFunde können unter den Gegenständen im Fundus des Muse-ums der kroatischen archäologischen Denkmäler nicht identifi-ziert werden.Lit. Marun 1998, 63, 106–107, 174.; Jelovina 1976, 26; Gunjača1958, 232., HiK (Katalog) 2000, 239–240

    . ć ćDie Fundstäe befindet sich ca. 100 m südöstlich der Kirche ander Lokalität Bukorovića podvornica, zwischen der bereits er-

     wähnten Kirche und der orthodoxen Kirche Sv. Trojica in Biskupi-

     ja. Im Jahr 1903 fand man eine gemauerte und gewölbte Gru mitÜberresten eines in West–Ost ausgerichteten Toten. Das Grab beinhaltete eine Torques, eine Kee mit silbernen Beeren unddrei goldene Ohrringe. In unmielbarer Nähe fand man 1908 einGrab aus Trockenmauerwerk und in ihm einen Toten nebst Ei-sensporen und bronzener Riemenzunge sowie Tongefäßen unter-halb der Beine. Zudem fand man einen Gegenstand bei den Hüf-ten, der als Schafsglocke aus Messing identifiziert wurde. DieserFund wurde fälschlicherweise dem Gräberfeld auf Crkvina zuge-ordnet. Auch wenn man unmielbar nach der Entdeckung dieser

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    Gräberfelder aus dem . bis . Jahrhunder im Gebie des frühmitelalerlichen kroaischen Saaes

    Funde mit archäologischen Untersuchungen auf dem Acker des Aćim Popović begann, wurden keine weiteren Gräber gefunden.

    Dabei wurde ein auf dem gleichen Feld entdecktes Beil erworben.Die erhaltenen Fundstücke (Teil der Grabeinheit von 1908 undBeil) sind im Museum der kroatischen archäologischen Denkmä-ler verwahrt.Lit. Marun 1998, 126, 128, 161–162, 260; HiIK (Katalog) 2000,219; Petrinec 2005, 171–212

    , a. Eisensporn; die Enden der Sporenschenkel sind nicht erhalten ge-

     blieben. Der Fuß des verlängerten Dornes ist mit einer Verscha-lung aus Bronzeblech ummantelt, mit schraffierten Dreiecken

     verziert und in Pseudogranulierung eingefasst; Länge 14 cm (T.3,1)

     b. Zwei vogelartige Riemenzungen mit Nieten am Kopeil, welchesmit Pseudogranulierung eingefasst ist; Höhe 5 cm, Breite 3 cm (T.3,2)

    c. Zwei Bronzeschleifen in Vogelform; Länge 2,5 cm, Breite 3,5 cm(T. 3,4)

    d. Zwei Bronzeschnallen mit geraffter Kante und Eisennadeln zurBefestigung; Länge 2,7 cm, Breite 3,5 cm (T. 3,3)

      :a. Eisenbeil; Länge 22 cm, Klingenbreite 5 cm (T. 96, 1)

    . ć  Das Dorf Bitelić befindet sich 10 km nördlich von Sinj. Die Fund-

    stelle Podvornice ist in unmielbarer Nähe der Brücke von Panj amHügelabhang, der von der Anhöhe in Bitelić zum rechten CetinaFlussufer abfällt. Im Jahr 1983 wurde zufällig ein Grab mit heidni-schen Bestaungsmerkmalen entdeckt. Ähnliche Gräber sollen sichauch auf den umliegenden Feldern bei Žarkuša befinden. Der Fund

     wird im Museum der Cetina Region in Sinj auewahrt.Lit. Milošević 1986; Milošević 1998, 159

    :a. Eisenmesser mit eingekerbten Vertiefungen entlang der Klinge;

    Länge 11,8 cm, Klingenbreite 1,9 cm (T. 4,3) b. Stücke eines Eisenmessers, das als Feuerstahl diente; Schneide ist

    mit Zick–Zacklinien verziert: 4,5 × 2,3 cm (T. 4,4)

    c. Flintstein (T. 4,5)d. Tongefäß aus unreinem Ton, hergestellt auf einer schwach rotie-renden Töpferscheibe und mit nachfolgender manueller Bearbei-tung; am Hals befindet sich die Einprägung eines Töpferzeichens,Höhe 11,9 cm, Durchmesser der Öffnung 11,1 cm, Durchmesserdes Bodens 9,7 cm (T. 4,2)

    e. Tongefäß aus unreinem Ton, hergestellt auf einer schwach rotie-renden Töpferscheibe und mit nachfolgender manueller Bearbei-tung; Höhe 10,8 cm, Durchmesser der Öffnung 9,8 cm, Durch-messer des Bodens 8,1 cm (T. 4,1)

    Bild . – Kirche Sv. Spas in Ceina mi dem Weiler Toići im Hinergrund

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    . ć Die Fundstäe in der Ansiedlung Totići liegt am südöstlichenEnde des Feldes von Vranješ. Hier wurden wiederholt Gräber ge-funden, von denen etwa 30 bei Feldarbeiten im Jahr 1920 ver-nichtet wurden. Die Gräber waren mit Steinen umkleidet undmit Plaen abgedeckt, vereinzelt beinhalteten sie Eisenmesser,Scherben zerstörter Gefäße mit Asche und einen Mühlstein. Test-ausgrabungen im Jahr 1953, die vom Museum der kroatischen ar-chäologischen Denkmäler unter der Leitung von J. Grabovacdurchgeführt wurden, brachten keine Ergebnisse. In Anbetrachtder beschriebenen Umstände, kann man davon ausgehen, dass essich um ein Gräberfeld mit heidnischen Bestaungsmerkmalenhandelt, und vielleicht sogar um Überreste eines Brandgräberfel-des (siehe I B). Es gibt zudem Anzeichen, dass sich in der Nähedes Gräberfeldes eine Ansiedlung befand.Lit. Gunjača 1955, 231; Gunjača 1956, 210; Milošević 1998, 85

    . Die Fundstelle befindet sich westlich der örtlichen Strasse, die ausCviljani zur Ansiedlung Kotluši und weiter in Richtung Cetina

    Dorf führt. Während Ausgrabungsarbeiten zum Bau einer Was-serabfüllanlage wurden im Juli 2007 zufällig Gräber entdeckt, da- bei wurde ein Teil durch die schweren Arbeitsmaschinen vernich-tet. Die noch immer anhaltenden archäologischen Ausgrabungenzeigten, dass sich an dieser Stelle zwei Gräberfelder befinden. Daserste stammt aus dem späten 8. und der ersten Häle des 9. Jahr-hunderts und wird durch Funde von Keramikgeschirr, bronzenenGarnituren frühkarolingischer Sporen, Messer mit eisernen He- beschlägen und vereinzelten Schmuckgegenständen belegt. DieToten in diesen Gräbern waren in Holzsärgen in einfacher Erde bestaet. Das zweite Gräberfeld wird in das späte Mielalter undden Beginn der Neuzeit datiert, es überlagert teilweise ein älteresGräberfeld. Die Funde deuten auf den Zeitraum des 16., 17. und

     Anfang des 18. Jahrhunderts hin. Die Funde werden im Stadtmu-seum Knin auewahrt.Lit. unveröffentlicht

    a. Bronzeohrring mit traubenförmiger Verzierung; 2,5 × 0,6 cm (T.

    5,7) b. Eisenmesser mit Hebeschlag, der Beschlag besteht aus zwei

    Bruchstücken und ist mit einer Gruppe von drei Rippen verziert,am unteren Ende blieben zwei Nieten erhalten; Messer, Länge13,3 cm Klingenbreite 1,3 cm; Beschlag, Bruchstück an der Klinge7,2 × 1,6 cm, Bruchstück am Griff 5,7 × 0,6 cm (T. 5,8)

    a. Kleines Eisenmesser; Länge 7,5 cm, Klingenbreite 1,5 cm b. Tongefäß

    a. Silberring mit rautenförmiger Ausdehnung in der Mie und mit

    gepunzten Rauten verziert; Durchmesser 2 cm (T. 5,1) b. Tongefäß

    a. Kleines Eisenmesser; Länge 12,5 cm, Klingenbreite 1,5 cm (T. 6,2) b. Tongefäß

    a. ein Paar gusseiserner Ohrringe mit traubenförmiger Verzierung

    in der Mie, bei einem Ohrring sind nur Teile des Ringes erhaltengeblieben; Größe des erhaltenen Ohrrings 2,7 × 1,8 cm (T. 5,2–3)

    a. Eisenmesser mit Hebeschlag; Messer, Länge 16,5 cm, Klingen-

     breite 1,5 cm; Beschlag 8,5 × 1,6 cm (T. 6,1)

    a. ein Paar bronzener Sporenzungen in Form eines Schildes, am obe-

    ren Ende befinden sich drei bronzene Nieten; 3,1 × 1,5 cm (T. 5,4) b. Bruchstück einer Sporenschleife, die Schnalle ist aus Eisen und

    die vordere Ausdehnung aus Bronze, sie ist in Form eines ovalenPlächens mit einem mileren Rippenstück (T. 5,5)

    c. Bruchstück einer eisernen Sporenspange; erhalten geblieben ist

    die ovale Schnalle mit dem Überbleibsel einer Nadel; Durchmes-ser 2,8 cm (T. 5,5)

    a. Bronzener einbeeriger Kopfschmuckring (der an den Schläfen ins

    Haar gesteckt wurde), der aus zwei hohlen glaen und unverzier-ten Halbkugeln zusammengesetzt ist; 3,5 × 3,5 cm (T. 5,6)

    . ć Die Fundstelle befindet sich an der leichten sandigen Erhöhungzwischen den Dörfern Stankovci und Ćista Velika. Archäologi-sche Ausgrabungen wurden an dieser Stelle nicht durchgeführt.Im Jahr 1974 wurden einige Gräber mit steinernen Bauelementen

    durch Rekognoszierung (J. Belošević) bemerkt, die durch Sand-grabungen vernichtet wurden. Zahlreiche oberflächliche, slawi-sche Keramikfunde deuten darauf hin, dass es sich hierbei umdie Überreste eines Reihengräberfeldes mit heidnischen Bestat-tungsmerkmalen handelt.Lit. Belošević 1980, 63

    . đ ć čDie Fundstelle befindet sich in den ehemaligen Gärten vor demHaus der drei Brüder Ardalić in Đevrske. Nach Angaben, die L.Marun von dem Beauragten V. Ardalić erhalten hat, wurdenim Garten der zuvor genannten Brüder Gräber mit heidnischenBestaungsmerkmalen gefunden, die ein älteres Gräberfeld aus

    römischer Zeit überlagert haben. Einige Gräber wurden genau-er beschrieben. Im ersten Grab, welches mit behauenen Steinenumrandet war, wurde neben der linken Hand ein Silberring undBruchstücke eines verzierten Gegenstandes aus Knochen gefun-den, unterhalb der Beine lag ein Tongefäß. Im zweiten, ebensoumrandeten Grab, wurden neben der linken Hand des Toten zweikleine Messer gefunden und ein Tongefäß unterhalb der Beine.Das drie Grab beinhaltete, gleichfalls an der linken Hand desToten, ein kleines Messer, einen Feuerstein und einen Reifen ausBein. Ein viertes Grab wird erwähnt mit zwei silbernen Ohrrin-

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    c. Eisenmesser; Länge 12,6 cm, Klingenbreite 2,1 cm (T. 8,3)d. Graubraunes Tongefäß, manuell hergestellt, das Fingerspuren so-

     wie Anzeichen von Schabungen an den Innen– und Außenwändeaufweist; Höhe 10,6 cm (T. 8,4)

    . Das Dorf Jasensko befindet sich 5 km südöstlich von Sinj. DieFundstelle Kraljeva ograda liegt in der Ansiedlung Tomići gleichneben der Dorfstrasse. Dort wurde 1975 zufällig ein Grab ent-deckt, das ummauert und Schlickplaen bedeckt war. Darin lie-gende Beigaben deuten auf heidnische Bestaungsweisen hin. Inunmielbarer Nähe wurden weitere ähnliche Gräber ohne Fundeentdeckt. Die Fundstelle wurde nie archäologisch untersucht. Dieentdeckten Gegenstände werden im Museum der Cetina Regionin Sinj auewahrt.Lit. Milošević 1984, 196–199; Milošević 1998, 187

    :a. Eisenpfriem; Länge 10,7 cm (T. 9,4) b. Feuerstahl aus Eisen und Feuerstein; Länge 6,4 cm, Breite 3,4 cm

    c. Feuerstein (T. 9,1)c. Eisenschnalle; Höhe 4,8 cm, Breite 2,5 cm (T. 9,2)d. Eiserner, rohrförmiger Beschlag; Länge 2,2 cm, Durchmesser 0,8

    cm (T. 9,3)

    . ć Die Fundstelle befindet sich auf einem unkultivierten Sandpla-teau 1,5 km südwestlich der Dorirche. Die ersten systemati-schen archäologischen Forschungsarbeiten wurden vom Archäo-logischen Museum in Zadar (M. Suić) 1955 und 1957 durchgeführt.Dabei wurden 42 Gräber entdeckt und untersucht. 1967 entdeck-te man zufällig eine Schale, ein Eisenbeil und eine bronzene Rie-menzunge als Inventar eines zerstörten Grabes. Darauin führte

    das Archäologische Museum in Zadar (J. Belošević) weitere Aus-grabungen durch und legte 13 weitere Gräber frei. Die insgesamt55 Gräber werden dem Horizont mit heidnischen Bestaungs-merkmalen zugeordnet. In unmielbarer Nähe des Gräberfeldes,in einer Entfernung von einigen zehn Metern, fand man auch sla-

     wische Brandgräber. Ein Teil der Funde wird im ArchäologischenMuseum in Zadar und ein weiterer Teil im Museum der kroati-schen archäologischen Denkmäler in Split verwahrt.Lit. J. Belošević 1975; Belošević 1980, 44–46; Belošević 1982;Belošević 1983–1984

    a. Eisensichel; Länge 26 cm; Klingenbreite 0, 24 cm (T. 10,1)

     b. Eisenpfriem; Länge 11,3 cm (T. 10,2)c. Eisenmesser; Länge 28 cm; Klingenbreite 3 cm (T. 10,5)d. Eisenmesser; Länge 16,1 cm, Klingenbreite 2,8 cm (T. 10,6)e. Eisenbeil; Länge 17 cm; Klingenbreite 6 cm (T. 10,3)f. Dunkelgraues Tongefäß, manuell hergestellt und mit drei einge-

    kerbten waagrechten Linien am Hals des Gefäßes verziert; Höhe12 cm, Durchmesser der Öffnung 12 cm; Durchmesser des Bodens8 cm (T. 10,4)

    a. Silberohrring mit milerer traubenförmiger Verzierung, in der

    Granulierungstechnik hergestellt; Durchmesser 1,5 cm, Höhe 2,6cm, Höhe der mileren Verzierung 1,5 cm (T. 11,1)

     b. Mille fiori Perle; Durchmesser 1 cm, Länge 1,9 cm (T. 11,2)c. Kleines Eisenmesser; Länge 8 cm, Klingenbreite 1,5 cm (T. 11,3)d. Tongefäß; Höhe 14 cm, Kantendurchmesser 11,5 cm, Bodendurch-

    messer 8 cm (T. 11,4)e. Tongefäß; Höhe 12 cm, Durchmesser der Öffnung 9, 8 cm; Durch-

    messer des Bodens 6,2 cm (T. 11,5)

    a. Blaförmige Eisenpfeilspitze; Höhe 10 cm; Durchmesser des An-

    satzstückes 1 cm (T. 12,2) b. Eisenpfriem; Höhe 11,4 cm (T. 12,5)c. Bruchstücke von Eisenfeuerstahl und zwei Feuersteinen; Länge

    ca. 5,5 cm (T. 12,7)d. Eisenmesser; Länge 11,5 cm; Klingenbreite 1,8 cme. Bruchstücke von Eisengegenständen mit unbekanntem Verwen-

    dungszweck; Länge 6 cm; 5,7 cm; 3 cm (T. 12,6)

    f. Eisenschnalle; Beschlag 2 × 1,3 cm; Länge der Nadel 1,7 cm (T.12,3)

    g. Graues Tongefäß, hergestellt auf einer primitiven Töpferscheibeund mit drei eingekerbten waagrechten Linien am Hals des Ge-fäßes verziert; Höhe 10,2 cm, Durchmesser der Öffnung 10,5 cm,Durchmesser des Bodens 6,5 cm (T. 12,1)

    a. ein Paar Silberringe mit S–Endung; Durchmesser 2,1 cm (T. 13,1) b. Halskee aus dunkelblauen und gelben Glaspaste– Körnern (T.

    13,2)c. Ring aus gestanztem Silberblech, mit geschlossenem Kreis und

    ovaler Ausdehnung mit eingekerbtem Kreuzmotiv auf der Vor-

    derseite; Durchmesser 2,1 cm (T. 13, 3)d. Tongefäß; Höhe 11 cm; Durchmesser der Öffnung 11 cm, Durch-

    messer des Bodens 7, 6 cm (T. 13,4)Das Grab beinhaltete zudem noch ein kleines Eisenmesser undeine Schnalle, die nicht publiziert wurden.

    a. ein Paar Silberringe mit Öse und Schleife, die nach außen gedreht

    sind; Durchmesser ca. 2 cm (T. 14,2) b. Ring aus gestanztem Silberblech, mit geschlossenem Kreis und

    ovaler Ausdehnung mit eingekerbtem Kreuzmotiv auf der Vor-derseite; Durchmesser 2,2 cm (T. 14,3)

    c. Bandförmiger Ring aus gestanztem Silberblech, mit geschlosse-

    nem Kreis und ovaler Ausdehnung mit eingekerbtem Kreuzmotivund Zick–Zacklinien (T. 14,4)d. Halskee aus gelben und dunkelblauen Körnern und Rundperlen,

    mit Schnien verziert (T. 14,5)e. Beschädigtes Eisenmesser; Länge des erhalten gebliebenen Teils

    ca. 8 cm, Klingenbreite 1,6 cm (T. 14,1)f. Graues Tongefäß, hergestellt auf einer primitiven Töpferscheibe

    (T. 14,6)

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    Gräberfelder aus dem . bis . Jahrhunder im Gebie des frühmitelalerlichen kroaischen Saaes

    a. Bruchstück einer Klinge mit Niete; Länge 9, 5 cm; Breite 2 cm (T.

    15,1) b. Eisenmesser; Länge ca. 20,5 cm; Klingenbreite 2,5 cm (T. 15,2)

    a. Eisenpfriem; Länge 18, 1 cm (T. 16,3) b. Eisenmesser; Länge 21,5 cm, Klingenbreite 2,2 cm (T. 16,4)c. Eisenfeuerstahl und 6 Feuersteine; Länge 6,6 cm, Breite 4 cm (T.

    16,1)d. Bruchstück einer Eisenklinge (?); Länge 6,5 cm, Breite 3,4 cm (T.

    16,2)

    a. ein Paar Eisensporen, die Sporenschenkel enden in gerafften

    Schnallen und Beschlägen zur Befestigung am Schuhwerk. DerDorn ist massiv und der Fuß ist mit einer Messingverschalungummantelt, mit schraffierten Dreiecken verziert und in Pseu-dogranulierung eingefasst; Höhe 18 cm, Abstand zwischen denSchenkeln 9 cm, Höhe des Dornes 5 cm (T. 17,1)

     b. Eisenzunge einer Sporengarnitur mit vogelähnlicher Endung;Höhe 6 cm, Breite 2,7 cm (T. 17,2)

    a. Silberohring mit milerer, traubenförmiger Verzierung und zwei

    Gelenken an den Ringen, die in der Filigran– und Granulations-technik hergestellt sind; Höhe 3 cm, milere Verzierung 1,6 cm(T. 18,1)

     b. Silberohring mit milerer, traubenförmiger Verzierung und zweiGelenken an den Ringen, die in der Filigran– und Granulations-technik hergestellt sind; Höhe 3 cm, milere Verzierung 1,3 cm(T. 18,2)

    c. Silberner, tordierter Torques mit Enden in Form einer Öse und

    eines nach außen gebogenen Häkchens; Durchmesser 14 cm (T.18,4)

    d. Halskee mit zwei angereihten Beeren aus goldenem Pressblechund 13 gelben und dunkelblauen Körnern aus Glaspaste (T. 18,3)

    e. Ring aus gestanztem Silberblech mit geschlossenem Reif und vor-derseitiger ovaler Ausdehnung mit Verzierungen in Form eineseingekerbten Kreuzes, dessen Enden sich spalten; Durchmesser1,9 cm (T. 18,5)

    f. Rötlicher Tonkreis (Gewicht) aus römischem Backstein; Durch-messer 3,4 cm (T. 18,6)

    a. ein Paar Silberringe mit Schleife und Öse als Enden. Die Überres-

    te einer Verzierung aus gewundenem Silberdraht sind auf einemRing erhalten; 3 cm, 2,2 cm (T. 19,3) b. Halskee mit angereihten blauen und gelben Körnern aus Glas-

    paste und einer mehrteiligen Perle (T. 19,2)c. Rötlicher Tonkreis (Gewicht); Durchmesser 1,7 cm (T. 19,5)d. Halbmondförmiger Anhänger aus Bronzenguss; Höhe 4,5 cm,

    Breite 4,2 cm (T. 19,1)e. Eisenmesser; Länge 14,3, Klingenbreite 1,5 cm (T. 19,4)

    a. Bronzene, gegossene Riemenzunge, die mit Pflanzenornamenten

     verziert ist; Höhe 3,8 cm, Breite 1,9 cm (T. 20,5) b. Zwei mehrteilige Perlen; 3,3 cm; 2,1 cm (T. 20,7)c. Eisenmesser, Länge 10 cm, Klingenbreite 1,6 cm (T. 20,4)d. Eisenfeuerstahl und Feuerstein; Länge 6,3 cm, Breite 3,1 cm (T.

    20,3; T. 20,6)e. Eisenring; Durchmesser 3 cm (T. 20,2)f. Tongefäß; Höhe 12 cm, Durchmesser der Öffnung 9 cm; Durch-

    messer des Bodens 9 cm (T. 20,1)

    . ć Die Fundstelle Razbojine befindet sich im östlichen Teil des Fel-des von Kašić, auf einem leicht erhöhten Plateau, über das ein Pfadführt, der den Ort Kašić mit Smilčić und Biljane Donje verbindet.

     An dieser Stelle führte 1956 das Museum der kroatischen archäolo-gischen Denkmäler (D. Jelovina) systematische archäologische Aus-grabungen durch. Dabei wurden 37 Gräber, bzw. der äußere Teil ei-nes großen Reihengräberfeldes entdeckt, das sich nach Süden undSüdosten ausdehnte und bei Vorbereitungsarbeiten zum Anbau von

     Weinreben zerstört wurde. Alle dort liegenden Gräber werden demHorizont mit heidnischen Bestaungsmerkmalen zugeordnet.Lit. Jelovina 1968; Belošević 1980, 48–49

    a. Gefäß aus ungesäubertem Ton/Sandgemisch; gut gebrannt und

    auf einer Töpferscheibe hergestellt. Die Innen– und Außensei-ten zeigen Spuren von manueller Modellierung des Gefäßes. AmÜbergang vom Hals zur Wölbung befindet sich ein eingebrann-tes Töpferzeichen; Höhe 11 cm, Durchmesser der Öffnung 9,5 cm,Durchmesser des Bodens 6 cm (T. 22,3)

    a. Rohr– und rippenförmiger Eisenbeschlag (beschädigt) (T. 21,3) b. Eisenschnalle in D–Form; Länge 5,7 cm, Breite 5 cm (T. 21,2)c. Dunkelgraues Tongefäß aus reinem Ton, hergestell t auf einer

    handbetriebenen Töpferscheibe; Höhe 13 cm, Durchmesser derÖffnung 10,8 cm, Durchmesser des Bodens 9 cm (T. 21,1)

    a. Eisenklinge mit schlecht erhaltenem Lederumschlag; Länge 8,5

    cm, Breite 1,7 cm (T. 21,6) b. Wetzstein von ungleichmäßiger Form mit vier glaen Seiten;

    Länge 3,5 cm, Breite 2,5 cm (T. 21,5)c. Graubraunes Tongefäß aus reinem Ton, hergestellt auf einer

    handbetriebenen Töpferscheibe. Der Hals und die Wölbung sind

    mit drei kammförmigen Wellen und einer kammförmigen Reihe von waagrechten Linien verziert; Höhe 16,7 cm, Durchmesser derÖffnung 12 cm, Durchmesser des Bodens 8 ,5 cm (T. 21,4)

    a. Dunkelgraues Tongefäß aus reinem Ton, gut gebrannt und auf ei-

    ner handbetriebenen Töpferscheibe hergestellt. Am oberen Endeist die Einkerbung eines Töpferzeichens erkennbar; Höhe 11,2 cm,Durchmesser der Öffnung 8,7 cm, Durchmesser des Bodens 6,9cm (T. 22,2)

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     b. Eisenmesser mit geradem Rückenteil und gewundener Klinge;Länge 13,7 cm, Klingenbreite 1,6 cm (T. 22,1)

    a. Eisenmesser mit trapezförmigem Eisenhe aus gebogenem Blech;

    Messerlänge 11,8 cm, Klingenbreite 3 cm, Helänge 12,6 cm, Brei-te 1,5–4 cm (T. 23,3)

     b. Eisenfeuerstahl; Länge 6,9 cm, Breite 3,5 cm (T. 23,2)c. Eisenpfriem– Locher; Länge 5,5 cm, Dicke 0,7 cm (verloren)d. Dunkelgraues Tongefäß aus gut gereinigtem Ton, gut gebrannt

    und auf einer handbetriebenen Töpferscheibe hergestellt; unver-ziert; Höhe 14,3 cm, Durchmesser der Öffnung 10,8 cm, Durch-messer des Bodens 10 cm (T. 23,1)

    a. ein Paar Bronzeringe mit nach außen gewundenen Schleifen und

    Ösen am Ende; Durchmesser ca. 2 cm (T. 24,2) b. Eisenmesser; Länge 18,7 cm, Klingenbreite 1,5 cm (T. 24,3)c. Beschädigtes, rötliches Tongefäß aus gereinigtem Ton, das auf ei-

    ner handbetriebenen Töpferscheibe hergestellt wurde, es weist

    starke Spuren von nachträglicher Bearbeitung per Hand auf;Höhe des erhaltenen Teils 7,5 cm, Durchmesser des Bodens 8 cm(T. 24,1)

    . ć čDie Fundstäe befindet sich westlich der Dorirche in Kašić.Die Fundstelle wurde bei der Aushebung von Gräben für Mili-tärübungen fast vollständig vernichtet. Die Gräber haben sichim sandigen Terrain klar abgezeichnet, besonders diejenigen, dieBrandspuren, Reste von Asche und Russ sowie Bruchstücke vonKeramikgeschirr aufwiesen. Höchstwahrscheinlich handelt essich hierbei um Gräber mit heidnischen Bestaungsmerkmalen.Die Fundstäe wurde archäologisch nie untersucht.

    Lit. Belošević 1980, 60–61

    . Die Fundstelle befindet sich ca. 5 km nördlich von Kijevo an ei-ner Grube für Bausand. Im Jahr 1977 wurde zufällig das Grab einesKindes entdeckt, welches sich in einer einfachen Erdbahre befand.Neben dem Haupt des Verstorbenen befand sich ein Tongefäß. Andieser Stelle gab es weitere Gräber. Unter den Funden fand manein Tongefäß, welches direkt nach der Ausgrabung zerstört wur-de. Nach den Funden und Form der Gräber zu urteilen, handelt essich um ein Gräberfeld mit heidnischen Bestaungsmerkmalen.Die Fundstelle wurde archäologisch nie näher untersucht.Lit. Milošević 1998, 80

    . ć . Das Feld von Knin (Kninsko polje) ist heute Bestandteil der StadtKnin. Die Fundstelle befindet sich neben Gugine kuće an derGrenze zwischen Kninsko polje und Vrpolje, hinter dem ehema-ligen Wirtshaus von Jundžić (nach Angaben von L. Marun). Andieser Stelle wurde 1907 durch Zufall ein Grab in einer einfa-chen Erdbahre gefunden, in dem sich ein Verstorbener befandund an dessen Seite ein Schwert lag. Die Beine des Verstorbenen

     waren schon zuvor, als sie abgelegt wurden, versehrt worden, beiihnen wurde ein Sporn entdeckt. L. Marun notierte, dass sich angleicher Stelle weitere Gräber in einfachen Erdbahren befanden,die jedoch bei landwirtschalichen Arbeiten zerstört wurden. Ausdem Vorhergesagten kann man folgern, dass es sich hierbei umein Gräberfeld mit heidnischen Bestaungsmerkmalen handelt.Das Schwert wird im Museum der kroatischen archäologischenDenkmäler auewahrt und war bis vor kurzem irrtümlicherwei-se dem Fundort Orlić zugeordnet.Lit. Marun 1998, 152, 158; Jelovina 1986, T. XVIII, 208; Zekan 1992,131–132; HiK (Katalog) 2000, 268–269

    :a. Zweischneidiges Eisenschwert, dessen Schwertknauf in sieben

    Lappen aufgeteilt ist und das eine unverzierte kürzere Parierstan-ge mit gewundenen Kanten hat. Die Klinge weist Spuren von Da-maszierung auf; Länge 96 cm, Schwertgefäß 15 cm, Parierstange10,2 cm (T. 91,1)

    . ć

    Die Fundstelle befindet sich 400 m westlich von Crkvine inGornji Koljani, unweit von Vukovića most, auf den Feldern vonDuvnjak, die sich am linken Ufer des Cetina Flusses bei der ehe-maligen Kreuzung nach Dragović und Ježević befinden. Heute istdieses Gebiet durch den See Peruča überflutet. 1897 wurden zu-fällig drei Gräber in West–Ost Ausrichtung entdeckt. Angeblichgab es keine weiteren Gräber an dieser Stelle. Das erste Grab lag ineiner einfachen Erdbahre. Der Verstorbene lag in einem Sarg, der

     vollkommen mit weißem Ton umkleistert war. An seiner linkenHüe fand man ein Schwert mit passender Garnitur. Bei späte-ren Untersuchungen dieses Grabes fand man zudem noch Sporenmit einer Verschlussgarnitur unterhalb der Beine des Toten. AmRiemen befand sich ein eiserner rohrförmiger Beschlag. Oberhalb

    des Hauptes fand man Eisenbruchstücke, dessen Verwendungs-zweck nicht bekannt ist. Der Tote lag in einfacher Erde ohne Sarg,an seinem linken Oberschenkel fand man einen Feuerstein undFeuerstahl. Der Feuerstahl wurde teilweise in der Literatur irr-tümlicherweise dem ersten Grab zugeordnet. Vom drien Grab

     waren nur die Unterschenkelknochen des Toten erhalten geblie- ben. Alle drei Gräber werden dem Horizont mit heidnischen Be-staungsmerkmalen zugeordnet. Die Funde werden im Museumder kroatischen archäologischen Denkmäler auewahrt.Lit. Radić 1897; Marun 1897; Milošević 1998, 127; HiK (Katalog)2000, 274–275

    a. Zweischneidiges Schwert aus Eisen mit Schwertknauf, der in fünfLappen geteilt und mit Furchen abgetrennt sowie mit gekerbtemSilberdraht verziert ist; die Parierstange ist länger und hat gewun-dene Enden; Länge 95 cm, Parierstange 12,5 cm (T. 25,1)

     b. Bronzene Riemenzunge einer Schwertgarnitur; in gestreckter U–Form mit fünf Nietenlöchern am oberen Ende, von denen zweierhalten sind; Länge 10,7 cm, Breite 1,3 cm (T. 25,4)

    c. Bronzebeschlag einer dreischneidigen Schwertgarnitur; Länge 4,5cm, Breite des Plächens 2,8 cm (T. 25,2)

    d. Drei Bronzebeschläge einer Schwertgarnitur, dessen Schwert oval

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    Gräberfelder aus dem . bis . Jahrhunder im Gebie des frühmitelalerlichen kroaischen Saaes

    ist; Länge 5,4 cm, Breite 3 cm (T. 25,3)e. Bronzeriemenschnalle mit halbkreisförmigem Schnallenbügel

    mit gerafftem Rand und viereckigem Beschlag mit zwei Nieten;Länge 5 cm, Schnallenbügelbreite 4,7 cm (T. 25,5)

    f. ein Paar Eisensporen, dessen Zacken in einem Schnallenbügel mitgerafftem Rand und einem Beschlag mit zwei Nieten enden; länge-rer kegelförmiger Dorn mit Messingummantelung, die mit Motivenschraffierter Dreiecke verziert und in einer Kornreihe eingefasst ist;Länge 18 cm, Abstand zwischen den Sporenschenkeln 9 cm (T. 25,7)

    g. Eisenzunge einer schildförmigen Sporengarnitur mit Plächenmit 4 Bronzenieten; Länge 5,4 cm, Breite 2,7 cm. (T. 25,8)

    h. Eisenschnalle einer Sporengarnitur mit halbrundem Schnallen- bügel und viereckigem Beschlag; Länge 5 cm, Schnallenbügelbrei-te 4,5 cm (T. 25,9)

    i. Eisenschleife einer Sporengarnitur mit vorderseitigem, ovalemPlächen in Schildform; Länge 1,8 cm, Breite 3,5 cm (T. 25,10)

     Anmerkung: Das Grab beinhaltete zudem noch einen rohrförmi-gen Riemenbeschlag, der mit Einkerbungen und Kanneluren ver-ziert war und heute verloren ist. (T. 25,6)

    . č Der Fundort befindet sich in der Ansiedlung Nimci, unter der Ni-mačka greda, ca. 300 m südlich der Eisenbahnlinie Zadar–Knin.Bei der Aushebung des Fundaments zum Bau einer Garage wur-de durch Zufall ein Grab mit heidnischen Bestaungsmerkmalenentdeckt. An gleicher Stelle fand man schon früher Gräber. Dabei

     wurde ein Tongefäß in einem Grab entdeckt, was darauf schlie-ßen lässt, dass es sich hierbei um ein Gräberfeld mit heidnischenBestaungsmerkmalen handelt. Der Fund wird im Archäologi-schen Museum der Stadt Zadar verwahrt.Lit. Jurić 1988; Jurić 1987; Jurić 1994–1995, 403

    :

    a. Eisenmesser mit Beschlag und Bronzenieten; Länge 20,5 cm,Klingenbreite 2,5 cm (T. 92,2)

    . . Der Friedhof Sv. Ivo befindet sich auf der rechten Uferseite desFlusses Bistrica, auf dem Grundstück und in der Umgebung desKrankenhauses in Livno. Es handelt sich hierbei um einen kom-plexen Fundort mit Siedlungsschichten aus spätantiker und früh-christlicher Zeit sowie architektonischen Überresten eines spät-mielalterlichen Klosters. Archäologische Untersuchungen die-ses Fundortes wurden in Zusammenarbeit des Nationalmuseums,des Instituts zur Erhaltung des kulturellen Erbes in Sarajevo (T.Glavaš, B. Marijan) und Bruder B. M. Vrdoljak aus dem Archäo-

    logischen Museum sowie der Galerie Gorica in Livno durchge-führt. Bei diesen Ausgrabungen wurden einige spätantike, aberauch frühmielalterliche Gräber entdeckt, die dem Horizont mitheidnischen Bestaungsmerkmalen angehören. Gräber, die die-ser früheren Epoche entstammen, sind meist durch zahlreichespätmielalterliche Gräber sowie Gräber aus der Neuzeit vernich-tet worden. Die Forschungsergebnisse wurden nicht veröffent-licht. Die Funde befinden sich im Franziskanerkloster und derGalerie Gorica in Livno.Lit. Glavaš 1994; Petrinec, Šeparović, Vrdoljak 1999

    a. Eisenmesser; Länge 25,3 cm (T. 26,4) b. Eisenmesser; Länge 14,2 cm, Klingenbreite 2 cm (T. 26,3)c. Eisenfeuerstahl; Länge 6,2 cm (T. 26,2)d. Graurotes Tongefäß, hergestellt auf einer langsam rotierenden

    Töpferscheibe mit sichtbaren Spuren von anschließender Bear- beitung per Hand; Höhe 10,5 cm, Durchmesser der Öffnung 9,5cm, Durchmesser des Bodens 9,2 cm (T. 26,1)

    a. Halskee aus 38 Glas– und Glaspastekörnern, 31 Körner sind blau,

    zwei sind weiß, eines ist gelb und zwei sind bunt (T. 27,1) b. Eisenring, teilweise beschädigt, Durchmesser 1,1 cm (T. 27,2)c. Eisenmesser; Länge 7,8 cm, Klingenbreite 1,1 cm (T. 27,3)

    a. ein Paar Silberohrringe mit auf den Ring gesetzter milerer Ver-

    zierung in Gestalt einer Glocke und zwei seitlichen knieförmigen Verdickungen aus tordiertem Draht; ein Ohrring ist unvollständig,sie sind in der Filigran– und Granulierungstechnik hergestellt;

    Höhe 4 cm, Ringdurchmesser 1,7 cm (T. 28,1) b. Halskee, bestehend aus 25 Glaspastekörnern, 7 davon in dunkel-

     blauer und 18 in gelber Farbe (T. 28,2)

    :a. Eisenpfeil in Form einer Spitze; Länge 7,2 cm (T. 27,4)

    . č Die Fundstelle befindet sich auf dem 3 km langen Plateau Kosa,oberhalb von Ljubač, wo sich zahlreiche frühgeschichtliche Tu-muli befinden. Grabräuber fanden in einem dieser Tumuli Gräber,in denen sich Tongefäße, Eisenmesser, Sporen und andere Ge-genstände befanden. Lediglich ein Tongefäß dieser Funde wurde

    gereet. Die genaue Lage des Gräberfeldes ist nicht bestimmbar.Die Funde lassen folgern, dass es sich hierbei um ein Gräberfeldmit heidnischen Bestaungsmerkmalen handelt.Lit. Belošević 1972, 128; Belošević 1980, 59

    . č Die Fundstäe befindet sich einige Kilometer östlich von Ninin der Bucht von Ljubač, auf einem Feld zwischen den DörfernLjubač und Krneza in unmielbarer Nähe der kleinen mielal-terlichen Kirche Gospa od Sniga. An dieser Stelle waren auf einemder drei Tumuli vernichtete Gräber mit steinerner Architekturerkennbar. Den Angaben der örtlichen Bevölkerung zufolge, gabes Tongefäße, die sie während landwirtschalicher Arbeiten dort

    fanden. Daraus lässt sich schließen, dass es sich um Gräber mitheidnischen Bestaungsmerkmalen handelt.Lit. Belošević 1980, 59

    . č ć ć ćDie Fundstelle befindet sich im Dorf Morpolača unweit vonŠkorića kuće und in der Nähe der romanischen Kirche Sv. Pe-tar. Bei landwirtschalichen Arbeiten und Ausgrabungen durchLaien wurde 1908 und 1910 eine Vielzahl von Gräbern entdecktund vernichtet. Diese gehörten sicherlich zu einem der bedeu-

  • 8/16/2019 neka knjiga

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    tendsten bisher registrierten Gräberfelder mit heidnischen Be-staungsmerkmalen. Einige Funde wurden von L. Marun erwor- ben, der darauin den bereits verwüsteten Fundort erkundete.In seinen Notizen finden sich wertvolle Angaben über die Entde-ckungsumstände und Grabfunde. Die Mehrheit der Gräber lag ineinfachen Erdbahren, wobei einige Verstorbene in Särge gebeet

     waren. Zudem wurden Gräber mit einfachen Steinmauern und Abdeckungen aus ungleichmäßig gehauenen Steinplaen regis-triert. Jedes Grab beinhaltete einen Toten und lag in West–Ost

     Ausrichtung. In einem der Gräber (Grab A) fand man ein geteil-tes Schwert und schlecht erhaltene Sporen sowie einen gebrochenEisenpfriem und Pfeile. Im daneben liegenden Grab (Grab B) fandman unterhalb der Beine des Verstorbenen vergoldete Sporen miteiner Verschlussgarnitur sowie Tongefäße und am Riemen eineSchnalle. In den anderen Gräbern fand man Tongefäße, meist un-terhalb der Beine. Marun führte an, dass er das bisher größte ent-deckte Tongefäß dieser Art für das Museum erwarb. Es gab eine

     Vielzahl an großen und kleinen Eisenmessern, von denen Ma-run 26 kaue. In einem Grab wurde ein erhaltenes Kübelchengefunden. Zahlreiche Reife wurden in den anderen Gräbern auf-

    gefunden. Einige Eisensicheln, von denen Marun zwei erhaltenemit sich nahm, wurden ebenso entdeckt. Hinzu kommen noch3 Eisenpfeile, 2 Feuerstahle, 1 Bronzeschelle, Bruchstück einesgeflochtenen Eisenharnisches, 3 Tonkreise, einige Bruchstückeeiner zerstörten Silberhalskee (höchstwahrscheinlich ein Tor-ques), einfache Silberringe mit S–Endung, 1 silberner vergoldeterOhrring mit Granulierungsverzierungen und zahlreiche einfacheRinge, von denen das Museum 6 erwarb. Zudem fand man 2 Sil- berringe mit eingekerbten Ornamenten in Blüten– und Kreuz-form (mit aller Wahrscheinlichkeit handelt es sich um Ringe ausgestanztem Silberblech mit rautenförmigen und ovalen Ausdeh-nungen), 1 einfachen Bronzering und 1 römische Fibel. Außer ei-nem Schwert, vergoldeten Sporen und einem Eisensporn lässt

    sich heute nichts mehr unter den Gegenständen im Fundus desMuseums der kroatischen archäologischen Denkmäler identifi-zieren. Das Schwert, welches gebrochen ist, wurde bis vor kurzemirrtümlicherweise sogar zweien Fundstellen falsch zugeordnet;der Schwertknauf wurde dem Fundort Plano bei Knin und dieSchneide der Fundstelle in Gračac bei Skradin zugewiesen. Die

     vergoldeten Sporen wurden in der gesamten Literatur, und sogarder neueren die sich damit beschäigte, fälschlicherweise demFundort Biskupija–Crkvina (das sog. Grab im beschädigten Sarko-phag) zugeschrieben. Das Archäologische Museum in Zadar ver-

     wahrt ein von der gleichen Fundstäe stammendes Eisenbeil.Lit. Marun 1998, 162–164, 192–193.; Vinski 1981, 26, 31, T. XII,1–8. Zekan 1992, 134; HiK (Katalog) 2000, 226–227, 284–285;

    Petrinec 2006, 21–36, Bild 3

    a. Zweischneidiges Eisenschwert mit zweiteiligem Schwertknauf,

    der ein dreieckiges oberes Ende hat; die Parierstange ist kurz undmassiv; Länge 98 cm, Länge der Parierstange 8,2 cm (T. 29,1)

     b. Stark beschädigter Eisensporn mit Schen keln, die in ovalenSchnallenbügeln enden; der kurze Dorn in der Basis ist mit dreiplastischen Rippen verziert; Länge 13,5 cm, Schenkelabstand 7 cm(T. 29,2)

    a. ein Paar vergoldeter Bronzesporen mit Schenkeln, die in Plächen

    enden, die wiederum jeweils sechs in einer Körnerreihe eingefass-te Silbernieten haben; die Dorne sind beschädigt, die erhaltenenBasen sind mit abwechselnd schraffierten Dreiecken verziert; derSporenbogen ist mit eingekerbten Ranken verziert; Höhe 12,5 cm,

     Abstand zwischen den Sporenschenkeln 8 cm (T. 30,1) b. Vergoldete Bronzezunge einer Sporengarnitur mit Enden in Form

    einer Knospe und drei Silbernieten, die in einer Körnerreihe ein-gefasst sind; die Oberfläche ist mit einge