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Literamr. 517 Neue Bficher. Elemente der Mineralogie. Begriindet yon C.F. Naumann. 15., neu be- arbeitete und ergiinzte Auflage von Dr. Ferdinand Zirkel, ord. Professor der Mineralogie und Geognosie an der Universitiit Leipzig, k. s. Geheimer Rat. Hit 1113 Figuren im Text. Oktav, VI und 821 Seitea. Leipzig, Verlag yon Wilhelm Engelmann, 1907. Nach verh~ltnismiil]ig kurzer Zeit ist eine neue Auflage des in Deutschland am meisten verbreiteten Lehrbuches der Mineralogie erforderlich geworden (vgl. das. Referat in diesen Mitteilungen, Bd. XXI, pag. 95, 1902). Auch diese Auflage hat eine Reihe yon Verbesserangen and Zus~itzen erfahren, wie eine Vergleichung mit der 14. Auflage erkeunen liil~t. ~Ian vergleiche namentlich die sch~irfere Scheidung der Krystallsysteme, die durch die geometrischen Eigenschaften der Aehsenkreuze charakterisiert werden, die ErSrteruugea fiber Symmetrie. Die Hemiedrien werden durch Wegfall gewisser Symmetrieebenen der holoedrisehen Gruppen abgeleitet, die Hemimorphie als besondere Erseheinung (Polarwerden einer singul~iren Achse) cha- rakterisiert. Auch im optischen Tefl sind zahlreiche Ergiinzungen und Verbesserungen eingefiihrt. Im speziellen Tell sind, wie in der Yorrede erw~hnt wird, 233 Mineral- namen neu eingereiht. Trotz vieler Zusiitze ist der Umfang des Buches nicht wesentlich erhSht. Nach wie vor wird der ,Naumann-Zirkel" auch in dieser neuen Auflage die am h~iufigsten beniitzte Mineralogie der deutschen Literatur hleiben. knleitung zum Gebrauch des Polarisationsmikroskops yon Dr. Emil Weinschenk, a. o. Professor der Petrographie an der Universit~it Mfinchen. Mit 135 Texfliguren. 2., umgearbeitete und vermehrte Auflage. Freiburg im Breis- gau, Herdersche Verlagsbuchhandlung, 1906, VIII und ]47 Seiten. Die zweite Aufiage dieses Buches, dessen erstes Erscheinen in diesen Mit- teilungen (Bd. XX, pag. 271, 1901)angezeigt wurde, unterscheidet sich yon der ersten in einer viel sorgfiiltigereu Ausstattung. Auch der lnhalt ist in vieler Hin- sicht erg~nzt und verbessert worden. Wenn Referent fiir spiitere Auflagen einen Wunsch aussprechen darf, so w~ire es der, da/] bei der Unterscheidung einachsiger und zweiachsiger Krystalle im konvergenten Licht das sehr einfache und in den meisten Fiillen sehr scharfe Kennzeichen beriicksichtigt werde, das in der Lage der zentralen Isogyre schiefer Schnitte besteht. Bei einachsigen Kryslallen ist die zentrale Isogyre gerade gestreckt und parallel einem Nicolhauptschnitt, wie dies die Fig. 95 ganz richtig darstellt. Bei wirklich schiefen Schnitten zweiachsiger Krystalle ist die Isogyre schief zum Nicolhauptschnitt. Die Fig. 119 1) ]~i~t dieses Verhiiltnis nieht erkennen, denn sie zei~ das Interferenzbild fiir den nicht so h~iufig vorkommenden 1) Die tibrigens nicht yon Weinschenk herriihrt, sondern yon Fouqu~ and M. L ~v y zuerst in die petrographische Literatur eingefiihrt wurde und sich in mehr oder weniger guten Nachbildungen in fast allen Handbiichern vorfindet. Mineralog. und petrogr. Mitt. X.XVI. 1907. (Litera~ur. Register.) 35

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Page 1: Neue bücher

Literamr. 517

Neue Bficher.

E l e m e n t e d e r M i n e r a l o g i e . Begriindet yon C.F. N a u m a n n . 15., neu be- arbeitete und ergiinzte Auflage von Dr. Ferdinand Z i r k e l , ord. Professor der Mineralogie und Geognosie an der Universitiit Leipzig, k. s. Geheimer Rat. Hit 1113 Figuren im Text. Oktav, VI und 821 Seitea. Leipzig, Verlag yon Wilhelm Engelmann, 1907.

Nach verh~ltnismiil]ig kurzer Zeit ist eine neue Auflage des in Deutschland am meisten verbreiteten Lehrbuches der Mineralogie erforderlich geworden (vgl. das. Referat in diesen Mitteilungen, Bd. XXI, pag. 95, 1902). Auch diese Auflage hat eine Reihe yon Verbesserangen and Zus~itzen erfahren, wie eine Vergleichung mit der 14. Auflage erkeunen liil~t. ~Ian vergleiche namentlich die sch~irfere Scheidung der Krystallsysteme, die durch die geometrischen Eigenschaften der Aehsenkreuze charakterisiert werden, die ErSrteruugea fiber Symmetrie. Die Hemiedrien werden durch Wegfall gewisser Symmetrieebenen der holoedrisehen Gruppen abgeleitet, die Hemimorphie als besondere Erseheinung (Polarwerden einer singul~iren Achse) cha- rakterisiert. Auch im optischen Tefl sind zahlreiche Ergiinzungen und Verbesserungen eingefiihrt. Im speziellen Tell sind, wie in der Yorrede erw~hnt wird, 233 Mineral- namen neu eingereiht.

Trotz vieler Zusiitze ist der Umfang des Buches nicht wesentlich erhSht. Nach wie vor wird der ,Naumann-Zirkel" auch in dieser neuen Auflage die am h~iufigsten beniitzte Mineralogie der deutschen Literatur hleiben.

k n l e i t u n g z u m G e b r a u c h des P o l a r i s a t i o n s m i k r o s k o p s yon Dr. Emil W e i n s c h e n k , a. o. Professor der Petrographie an der Universit~it Mfinchen. Mit 135 Texfliguren. 2., umgearbeitete und vermehrte Auflage. Freiburg im Breis- gau, Herdersche Verlagsbuchhandlung, 1906, VIII und ]47 Seiten.

Die zweite Aufiage dieses Buches, dessen erstes Erscheinen in diesen Mit- teilungen (Bd. XX, pag. 271, 1901)angezeigt wurde, unterscheidet sich yon der ersten in einer viel sorgfiiltigereu Ausstattung. Auch der lnhal t ist in vieler Hin- sicht erg~nzt und verbessert worden. Wenn Referent fiir spiitere Auflagen einen Wunsch aussprechen darf, so w~ire es der, da/] bei der Unterscheidung einachsiger und zweiachsiger Krystalle im konvergenten Licht das sehr einfache und in den meisten Fiillen sehr scharfe Kennzeichen beriicksichtigt werde, das in der Lage der zentralen Isogyre schiefer Schnitte besteht. Bei einachsigen Kryslallen ist die zentrale Isogyre gerade gestreckt und parallel einem Nicolhauptschnitt, wie dies die Fig. 95 ganz richtig darstellt. Bei wirklich schiefen Schnitten zweiachsiger Krystalle ist die Isogyre schief zum Nicolhauptschnitt. Die Fig. 119 1) ]~i~t dieses Verhiiltnis nieht erkennen, denn sie ze i~ das Interferenzbild fiir den nicht so h~iufig vorkommenden

1) Die tibrigens nicht yon W e i n s c h e n k herriihrt, sondern yon F o u q u ~ and M. L ~v y zuerst in die petrographische Literatur eingefiihrt wurde und sich in mehr oder weniger guten Nachbildungen in fast allen Handbiichern vorfindet.

Mineralog. und petrogr. Mitt. X.XVI. 1907. (Litera~ur. Register.) 35

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518 Literatur.

Fall, dab der Schnitt senkrccht steht zur Aehsencbene. Ein for Anfianger bestimmtes Buch sollte sieh diesen sehr leicht zu konstatierenden Unterschied sin- und zwei- achsiger Minerals nicht entgehen lassen. Mit den veto Refercntcn vorgeschlagenen Skiodromen lassen sich die Yerh~iltnisse auch for den Anl~Anger leichtfal]lich darstellen.

D i e g e s t e i n s b i l d e n d e n M i n e r a l i e n . VonDr. E r n s t W e i n s c h e n k , a.o. Pro- fessor der Petrographie ~in der Universitiit :Hiinchen. 2 , umgearbeitete Auflage. Mit 204 Textflguren und 21 Tabelle~. Freiburg im Breisgau, Herdersche Verlags- handlung, 1907. IX und 225 Seiten. (Vgl. die Auzeige d. ~Iitt., Bd. XX[, pug. 260.)

Die zweite Auflage dieses brauchbaren Buches ist gegeniiber tier ersteu be- triichtlich erweitert durch die Aufnahme einer Anzahl seltener Minerale. Ferner wurden bei vielen Mineralen Habitusbilder der Krystallformen aufgenommen. Die Bestimmungstabellen wurden betriiehtlich erweitert und vermehrt. Aus den Erfah- rungen beim Unterricht ergibt sich der Wuusch, dab bei der Einzeichnung der op- tischen Orientierung in die charakteristisehen Schnitte der gewShnlichen Form dieser Durchschnitte Rechnung getragen werden mSchte. So verwechseln Auff~nger in der Regel den Umri~ der im Schliff sichtbaren Pyroxenschnittc (100. 111) mit der schematiscben Fig. 128 (100. 001); ~hnlich auch bei der Hornblende. Beziiglich der Feldspattabelle mSchte Ref. neuerdings d~rauf hiuweisen, da~ ~--~ beim Albit und Oligoklasalbit merklich grSi]er ist als beim 01igoklas, Andesin und Labrador. Ei~ige Bemerkaugen wie die auf pug. 215: ,Die praktische Bedeutung ist indes auch bei dieser Methods gering" (es ist yon der Methods tier Bestimmung der Plagioklase dutch Interferenzbilder yon Zwillingen die Reds), bin ieb yon dieser Seite schon gewShnt. Ich brauche reich daher auch nicht zu wundern, da~ die Methode der Plagioklasbestimmung durch den Vergleich der Lichtbrechung mit Quarz in der Tabelle beniitzt, im Text aber nicht erwiihnt ist; auch bei der Methods der Schnitte senkrecht zur a-Achse wird mein Name sowie der yon G. F. B e c k e r verschwiegen. Die Bemerkung auf pag. 214 am Scklu~l yon Absatz 2 verstehe ieh nicht. Auch bei sehr kleinen Mikrolithen kann man den spitzen and stumpfen Wiukel MP recht gut erkennen und danach den Sinn der AuslSschungsschiefe, ob + oder - - , emit teln. Yon einer Zweidcutigkeit der Messungen bei sauren Plagioklascn ist da wohl nicht die Reds. Richtig ist, dal] die Messungen ungenau werden, weil die nur nach Hundertstelmillimetern messenden Querschnitte keine scharfe Einstellung tier Tracen yon }[ oder P erlauben.

Eine Bemerkung, welche iibrigeus nicht das hicr angezeigte Werk allein betrifft, mSchte ieh mir noch erlauben. Sis bezieht sieh auf die Schreibung der Miueral- namen nach der neuen amtliehen Orthographie. Tun dem Auge schon Schreibungen wie Kalzit reeht wehe, die bei W e i n s c h e n k durch das gut deutsche Kalkspat gliicklich vermieden ist, so wird die Reglementiererei ganz unertr~glich, wenn die in den Mineralnamen steekenden Eigennamen willkiirlich veriindert werden. Wenn man Bruzit (A. B r u c e ) und Kordierit (P. L. C o r d i e r ) zu lesen bekommt, so ist einem, als ob man eine 0hrfeige erhielte. Dabei wird nicht einmal konsequent ver-

fahren, dcnn Crossit, Cummingtonit haben ihr C behalten.

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Literatur. 5].9

G r u n d z f i g e d e r G e s t e i n s k a n d e . Von Dr. Ernst W e i n s c h e n k ~ a.o. Professor der Petrographie an der Universit~t Miinehen. I. Teil. Allgemeine Gesteinskunde als Gmndlage der Geologie. ~MJt 100 Textfiguren und 6 Tafoln. VIII and 228 $eiten. II. Tell. Spezielle Gesteinskunde mit besonderer Beriicksichtigung der geologischen Verbaltnisse. Mit 186 Textfiguren und 6 Tafeln. X und 362 Seiten. Zweite, um- gearbeitete Auflage. Freiburg im Breisgau, Herderscbe Verlagshandlung. I 1906, II 1907.

Das Bach, welches in diesen Mitteilungen Bd. XXIII, pag. 108 und Bd. XXV, pag. 237 besprochen wurde, hat in der zweiten Aaflage durch Herfibernahme einzelner Abschoitte aus dem II. Teil in den I. an Ubersichtlichkeit und klarer Gliederuug ge- wonnen. Ref. konstatiert auch gerne, dal] gegeniiber der ersten Auflage die Darstellung in vielen Abschnitten ersichtlich das Streben zeigt, allzu scharfe Polemik zu ver- meiden and ruhiger geworden ist. Im tibrigen ist das Buch, abgesehen yon Ver- besserungen and Erg~nzungen im einzelnea, in den Grandzfigen unver~ndert geblieben.

In einem kleineren Format und Umfang hat der tiitige Autor unter dem Titel ,Petrographisches Vademekum" seine Ansichten fiber die (~esteinswelt auch fiir einen weiteren Kreis dargestellt.

P e t r o g r a p h i s c h e s V a d e m e k u m . Ein Hilfsbach fOx Geologen. Von Dr. Ernst W e i n s c h e n k , a.o. Professor der Petrographie an der Universitiit Miinchen. Mit einer Tafel und 98 Abbildungen. Sedez, VIII und 208 Seiten. Freiburg im Breisgaa, Herdersche Verlagshandlung, 1907.

Der Verfasser bringt hier in gedr~ingter Form, ohne auf die mikroskopische Gesteinsuntersuchung im einzelnen einzugehen, eine Darstellung der Gesteinslehre, eine Petrographie ohne Mikroskop. Er gibt die Resultate petrographischer Forschung, ohae den Weg aufzuzeigen, aaf dener, sie gewonnen wurden. Der u sucht durch diese Darstellang den Geologen anzuregen, sich eingehender mit der wissen- schaftlichen Gesteinskunde zu beschiif6gen. Daft hierbei jene Anschauungen betont werden, die in der grSl]eren Gesteinskunde des Verfassers dargelegt sind, braucbt nicht besonders hervorgehoben zu werden. Die knappe, aber gut lesbare Darstellung, die gu~e Ausstattung des Buches sind hervorzuheben.

A n l e i t u n g z u m B e s t i m m e n d e r M i n e r a l i e n . Von C .W.C . F u c h s . Ffinfte Auflage. Neu bearbeitet voa Dr. Reinhard B r a u n s , Professor an der Universit~t Bonn. Oktav, 220 Seiten. Alfred TSpelmann, Giel]en 1907.

Die AnIago des Buches ist auch in dieser Auflage im wesentlichen die gleiehe geblieben wie in der in dleser Zeitschrift (XVIII, pag. 102, 1899) angezeigten vierten Auflage. :(nderungen betreffen haapts~chlich die Streichung vieler seltener Minerale in den auf die ~ul]eren Kennzeichen gegriindeten Tabellen im vierten Teil des Buches. Eine Tahelle der Winkel der hiiufigsten Minerale ist neu hinzugekommen.

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'~)~0 Literatur.

F r a n z v. K o b e l l s T a f e l n z u r B e s t i m m u n g d e r B I i n e r a l i e n mittelst einfacher chemiseher Versuche auf troekenem und nassem Wege. 15.,neu be- arbeitete Auflage yon K. O e b b e k e . Oktav, XXVII und 125 Seiten. Miinchen, J. Lindauersche Buehhandlung, 1907.

Von diesem bekannten Bestimmungsbuch, dessen 14. Auflage in dieser Zeit- schrift XXI, pag. 96, 1902, angezeigt wurde, ist nun die 15. Auflage erschienen. Sie unterscheidet sich yon den friiheren u. a. durch die Aufnahme einer Tabelle der Borax- und Phosphorsalzperlen nach Goldschmidt.

K le i n e G e o ! o g ie v o n T i r o 1. Eine Ubersicht iiber Gesehichte und Baa der Tiroler und Vorarlberger Alpen flir Sehule und Selbstunterricht yon Dr. J. B l a a s , o. 6. Professor der Geologie an der Universit~t Innsbruck. Mit einer geologischen Karte, 22 Textbildern und 12 Tafeln mit Abbildungen yon Versteinerungen. Sedez, VI und 152 Seiten. Wagnersche Universit~ts-Buchhandlung, Innsbruck 1907.

Das kleine Biichlein wendet sich nicht an Fachleute, sondern an die Schule and an weitere Kreise, die es fiir den geologisehen NaturgenuB zu interessieren sucht. Diesen Absichten entspricht Form und Inhalt der Darstellung.

B e r g b a u e S t e i e r m a r k s . Herausgegeben unter Mitwirkung mehrerer Fachgenossen yon Dr. Karl A. R e d l i c h , o. ~. Professor an der k. k. montanistischen Hoch- sehule in Leoben. Leoben, Ludwig N~ler .

VII. J. S c h n u s t : Die Berghoheit dec Herren yon Liechtenstein im Landgericht Murau. 16 Seiten. 1905.

Yorwa|tend yon bergbaugeschichtlichem Interesse.

VIII. K. A. R e d I i c h : Die Eisensteinbergbaue der Umgebung yon Payerbach- Reichenau. Mit einem geolog. Kiirtchen und einer Ubersichtskarte der Reviere. Hirschwang, Altenburg & Sehendlegg. 30 Seiten. 1907.

Aus der Schilderung dieser Lagerst~tten sei als petrographisch wichtig hervor- gehoben der Nachwei.q, dab die unter dem Namen Sericitische Schiefer oder Sericit- Grauwaeken ausgeschiedenen, mit grohen Konglomeraten in Verbindung stehenden Gesteine sich als metamorphe Gesteine heraasstellen, die Material yon Quarzporphyren und Quarzporphyrtuffen enthalten. Sie liegen anscheinend unkonform unter den triadischen Werfner Schiefern.

In diesen serieitischen Schiefern und in den Konglomeraten liegen die wich- tigsten Lagerst~tten, welehehaupts~chllch Siderit, abet aueh eine jiingere Generation yon Quarz, Kul~ferkies, Fahlerz und Baryt und im eisernen Stock eine grol~e Zahl sekund~er Minerale enthalten. Die Natur der Lagerst~tten weist auf epigenetische Bildun~weise hin. In den hier beschriebenen Vorkommea fehlen die Beziehungen zu verdr~ingtem Kalkstein, welche fiir Eisenerz so charakteristisch sind.

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Literatur. 521

The W e i g h t s a n d M e a s u r e s of I n t e r n a t i o n a l C o m m e r c e T a b l e s and E q u i v a l e n t s . By F.H. H a t c h , Ph.D. and E. 3. V a l l e n t i n e . Oktav, 59 Seiten. --Macmillan & Co., Limited, London 1907.

Ein niitzliches Bach, welches die Standardeinbciten des metrischen Systems, des Britischen Reiches, der Vereinigten Staaten, Rnl]lands, Chinas, Japans, Britisch- Indiens, der Straits-Settlements, Siidafrikas and ~gypteDs nach ihrenVerh~iltniszahlen zur Darstellnng bringt, und zwar das gesetzliche L~ingcnmaB, Gewicht, Hohlmafl. Weitere Abteilungen bringen dann die Umwandlnn~faktoren unter Bentitzung der neuesten Pnblikationen des ,Bureau international des Poids et Mesures", ferner sind fiir die wichtigsten Relationen Umwandlungstabellen berechnet, die sehr praktisch angeordnet und iibersichtlieh gestaltet sind.

Wenngleich die Publikation in erster Linie fiir den Handel von Bedeutnng ist, wird sic anch bei wissenschaftlichen Untersuchnngen gerne verwendet werden.

M i n i n g T a b l e s , b r i n g a c o m p a r i s o n of t he u n i t s o f w e i g h t , m e a s u r e , c u r r e n c y , m i n i n g a r e a e t c . , of d i f f e r e n t c o u n t r i e s ; t o g e t h e r w i t h t a b l e s , c o n s t a n t s and o t h e r d a t a u s e f u l to m i n i n g e n g i n e e r s and s u r r l~y F.H. H a t c h , Ph.D., F .G.S . and E.J . V a l l e n t i n e , F .O.S . - - Oktav VIII and 200 Seiten. Macmillan & Co., Limited, London 1907.

Wie der lange Untertitel, der einer ]nhaltsanzeige gleichkommt, erkennen l~ifit, handelt es sich bei dieser Publikation um ein Buch iihnlich dem vorigen, aber ausfiihrlicher und fiir die besondereu Bediirfnisse des Bergingenieurs zugeschnitten. Der fiir ein solches Nachschlagebnch besonders wichtige klare und gut lesbare Druck und die Gediegenheit der Ausstattung sei besonders hervorgehoben.

A r c h i b a l d G e i k i e : A n l e i t u n g zu g e o l o g i s c h e n A u f n a h m e n . Mit 86 Ab- bildungen im Text und einem Geleitwort you Prof. V. t t i l b e r . Deatsch yon Karl v. T e r z aghi . Mit Genehmigung des Verfassers. VI und 152 Seiten, Kleinoktav. Leipzig and Wien, Franz Deuticke, 1906.

Der bertihmte Verfasser hat in dem englischen Original ein sehr anrcgcndes Btichlein geschrieben, das in eincr anschaulichen nnd dabei knappen Form die Arbeiten des Feldgeologcn behandelt und sowohl dem Anf'~nger anf dem Gebiet der 6eologie als dem Fernerstehenden eine vorziigliche Anleitung zur Anstellung geo- logischer Beobachtungen gibt. Nicht verhehlen kann man aber, dall die petrogra- phischen Auseinandersetzungen nicht ganz auf der HJhe stehen, wenn sie auch den Anschein erwecken, daft sic den Bediirfnissen des Feldgeologen besonders entgegen- kommen. Die Bearbeitung dutch den Ubersetzer, welcher auch viele englische Bei- spiele des Autors durch n~iher liegende ersetzt hat, h~tte bier noch tiefer ein- greifen diirfen.

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5 2 2 Literatur.

P e t r o g r a p h i s e h e W a n d t a f e l n . Mikroskopische Strukturbilder wiehtiger Ge- steinstypen in 12 Tafeln yon Dr. A. S a u e r , Prof. a.d. kgl. Technischen Hoeh- schule in Stuttgart. Mit erl~tuterndem Text. 31 Seiten, Oktav. K. G. Lutz' Verlag, Stuttgart 1906.

DaB der Autor im Zeitalter der Photographie den Mut hat, dem Zeichenstift den Vorzug zu geben vor dem Liehtbild, ist bemerkenswert. Man wird aber dem Herausgeber zustimmen miissen, dal~ d e r m i t vollem Saehverst~indnis und gesehiekt gef'fihrte Zeichenstift, der das Wesentliche leise betont, das stSrend ZufaUige iiber- geht, bei der Herstellung yon Abbildungen flit den Unterricht im Vorteil ist vor der Photographie, die Wesentliches und Unwesentliches mit gleicher Treue wiedergibt.

Hierzu kommt, daft die Zeichnung wirklieh mit demselben feinen Verst~indnis charakteristisch und getreu hergestel|t ist, das man schon in deu Textbildern zu Rosenbusch's Elementen der Gesteinslehre bewundern konnte. Die Zeichnungen sind im Original mit schwarzer Kreide hergestellt und yon der Firma Eckstein-St~hle in Stuttgart in sehr sauberer Weise reproduziert.

Was man beziiglich der Auswahl der dargestellten Typen etwas auffallend finden wird, ist die iiberm~Big starke Betonung der Eruptivgesteine und unter diesen wieder der glasigen Gesteine. Doch darf man hoffen, da~ in dieser Beziehung die yore Verfasser in Aussieht gestellte Fortsetzung einen Ausgleich anbahnen wird.

N e u n K r y s t a l l t a f e l n yon Dr. Max S e h w a r z m a n n , Vorstand am Gro~h. bad. Naturalienkabinett, mineraL-geol. Abteiinng, a.o. Prof. an der Technischen Hoch- sehule, Prof. am Realgymnasinm zu Karlsruhe. Hierzu Iuhaltsverzeichnis und Er- kl~rung. Karlsruhe, Verlag der G. Braunschen Hofbuchdruckerei, 1907.

Eine Auswahl yon Abbildungen, tells in senkreehter Parallelprojektion aus- gef'fihrter Krystallzeichnungen, tells Zeichnungen nach Stufen der Karlsruher Samm- lung, die urspriinglich als Illustrationeu zu einem Fiihrer durch die mineralogisch- geologische Abteilung des gro~herzoglich badisehen Naturalienkabinetts gedient haben, sind vergrSflert und auf Leinwand aufgezogen als Lehrmittel in den Handel gebraeht worden. ~ber den Wert yon Abhildungen der Minerale hat sich Referent schon wiederholt in diesen Mitteiinngen ausgesprochen. Die nach Angabe des Autors yon ihm selbst neu konstruierten Krystallbilder sind zum Teil otfenbar uDriehtig. 3Jan vergleiche z. B. auf Tar. 9 die Zeichnung eines Augitkrystalls und eines Zwillings, oder die Zeichnung des Hornblendekrystalls und Zwillings mit der Natur oder mit einer richtigen Zeichnung. Die Tafeln kSnnen daher fiir den Unterricht schwerlieh empfohlen werden. F .B.