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»New Atheism« − Die Protagonisten
Richard Dawkins
(*1941)
Biologe
Christopher Hitchens
(*1949)
Publizist
Sam Harris
(*1967)
Schriftsteller
Daniel Dennett
(*1942)
Philosoph
2006
2006
1995
2007
2004
2006 2006
1996
»New Atheism« − Die Protagonisten
2006
2006
Die Zukunft des Atheismus
"Dies ungeheure Ereignis ist noch unterwegs und wandert…"
Abstreifen des "mystischen Nebelschleiers"
des "gesellschaftlichen Lebensprozesses"
"...die Abwendung von der Religion (vollzieht
sich mit der) schicksalsmäßigen Unerbitt-
lichkeit eines Wachstumsprozesses…"
"Um die Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts galt es als selbst-
verständlich, dass der Säkularismus eine nicht mehr umkehrbare
Entwicklung sei und der Glaube nie wieder eine maßgebliche Rolle
in der Weltpolitik spielen werde. Da die Menschen nun zunehmend
von der Vernunft geleitet würden, so die Annahme, hätten sie
entweder überhaupt keine religiösen Bedürfnisse mehr oder wären
zufrieden, sie auf die unmittelbar persönlichen und privaten
Lebensbereiche zu beschränken." (S.10)
Die Zukunft des AtheismusR
elig
ion
»Säkularisierung«
relig
ion
slo
se
Zu
ku
nft
»Renaissance« statt »Absterben« der Religion?
"... Ende der siebziger Jahre des zwanzigsten
Jahrhunderts begannen Fundamentalisten sich gegen die
Übermacht des Säkularismus aufzulehnen und der
Religion erneut eine Hauptrolle auf der Weltbühne
zuzuweisen... Die Religion ist wieder zu einer Kraft
geworden, die keine Regierung ungestraft ignorieren
kann." (S. 10)
Christian
Right
Die Zukunft des Atheismus
Argumente des »alten« Atheismus
»Epistemische« Prämisse: Die
klassischen Gottesbeweise sind gescheitert,
d.h. der Gottesglaube (bzw. die Religion)
besitzt keine Erklärungsrelevanz mehr.
»Genetische« Kritik: Die Entstehung und
Verbreitung des Gottesglaubens (bzw. der
Religion) lassen sich natürlich erklären.
»Funktionale« Kritik: Die praktischen
Auswirkungen des Gottesglauben (bzw. der
Religion) sind für die Menschheitsgeschichte
verderblich bzw. schädlich.
Argumente: epistemische Kritik
»Epistemische« Kritik: Die klassischen
Gottesbeweise sind gescheitert, d.h. der
Gottesglaube (bzw. die Religion) besitzt keine
Erklärungsrelevanz mehr.
Religiöse Wirklichkeitsdeutungen sind in
intellektueller Hinsicht nicht nur überflüssig und
überholt −
… sie sind unbegründet, irrational, widerlegt,
naiv, dumm, verrückt usw.
Der Gottesglaube macht davon keine Ausnahme.
Re
lig
ion
s-K
riti
k
Theismus-Kritik
Argumente: epistemische KritikPotpourri verbreiteter religiöser Überzeugungen
Gott verfasst
Heilige Schriften.
Die Welt wurde vor
ca. 6.000 Jahren mit
allen Arten
erschaffen.
Jesus wurde von
einer Jungfrau
geboren.
Mohammed flog auf
einem Pferd gen
Himmel.
Die Seele wird der
Zygote bei der
Befruchtung
eingehaucht.
Wer den eigenen
Glauben nicht teilt,
kommt in die Hölle.
Wer Ungläubige
tötet, kommt in den
Himmel.
Jesus wird in den
nächsten 50 Jahren
auf die Erde
zurückkommen. »religiös«
kritikimmun
akzeptabel
toleriert
irrational
keinerlei
Evidenzen
Argumente: epistemische Kritik
Ted Haggard
Yousef al-Khattab
"We are all atheists about most
of the gods that societies have
ever believed in...
... Some of us just go
one god further."
(Richard Dawkins)
Argumente: epistemische Kritik
"Wir wissen, als was wir einen Menschen bezeichnen
sollen, der an vieles glaubt, für das es keine rationale
Berechtigung gibt. Sind die Inhalte eines solchen
Glaubens ungewöhnlich weit verbreitet, bezeichnen wir
solche Menschen als 'religiös'; ansonsten sprechen wir
vermutlich von 'Verrückten', 'Psychotikern' oder 'an
Wahnvorstellungen Leidenden'." (S. 72)
"Klar gibt es das Argument, dass wenn viele etwas glauben, diese vielen
nicht verrückt sein können. Und dennoch ist es lediglich ein historischer
Unfall, dass es in unserer Gesellschaft als normal gilt, zu glauben, es gebe
einen Schöpfer des Universums und dieser könne unsere Gedanken hören,
während es von geistiger Krankheit zeugt, zu glauben, dieser Schöpfer
verständige sich mit dir, indem er seine Botschaften mit Hilfe von
Regentropfen an dein Schlafzimmerfenster morst." (S. 73)
Argumente: epistemische Kritik
Religion Wissenschaft
"Wenn man über die Wahrheit einer Behauptung nachdenkt, dann
befasst man sich entweder mit einer aufrichtigen Bewertung der
vorliegenden Evidenz, oder man tut es nicht." (Brief an ein christlicher Land, 89)
"Glaube ist genau deshalb bösartig, weil er keine Rechtfertigung braucht
und keine Diskussion duldet." (Der Gotteswahn, 429)
"Die Religion entstammt der menschlichen
Vorgeschichte, in der niemand ... auch nur den
Hauch einer Ahnung davon hatte, was passierte."(Der Herr ist kein Hirte, 84)
religiöse
Weltdeutung
Argumente: genetische Kritik
naturalistische
Weltdeutung
naturalistische Weltdeutung
religiöse Weltdeutung(en)
»Genetische« Kritik: Die Entstehung und
Verbreitung des Gottesglaubens (bzw. der
Religion) lassen sich natürlich erklären.
Gene
»intentionaler Standpunkt«
Argumente: genetische Kritik
»Genetische« Kritik: Die Entstehung und
Verbreitung des Gottesglaubens (bzw. der
Religion) lassen sich natürlich erklären.
Gene
»intentionaler Standpunkt«
Absichten
Überzeugungen
Argumente: genetische Kritik
naturalistische Weltdeutung
religiöse Weltdeutung(en)
»Genetische« Kritik: Die Entstehung und
Verbreitung des Gottesglaubens (bzw. der
Religion) lassen sich natürlich erklären.
E v o l u t i o n
Meme
Selektionsvorteil?
Gene
Nebenprodukt
Leichtgläubigkeit
Argumente: funktionale Kritik
»Funktionale« Kritik: Die praktischen
Auswirkungen des Gottesglauben (bzw. der
Religion) sind für die Menschheitsgeschichte
schädlich.
Richard Dawkins:
"The time has come for people of reason to say:
enough is enough. Religious faith...
discourages independent thought,
it's divisive,
and it's dangerous."
Verdummung
Wahnideen
Gewalt
Terrorismus
Intoleranz Fanatismus
Indoktrination
Imagine
Imagine there's no heaven
It's easy if you try
No hell below us
Above us only sky
Imagine there's no countries
It isn't hard to do
Nothing to kill or die for
And no religion too
You may say I am a dreamer
But I'm not the only one
I hope someday you'll join us
And the world will live as one
Diskussion des "New Atheism"
Diskussion des "New Atheism"
Kontroverspunkte?
Ist Religion wirklich die Wurzel allen Übels?
Ist die Darstellung der Religion fair?
Ist der Atheismus humaner?
Ist der Atheismus rationaler?
Ist die Bibel "amoralisch"?
Ist Religion die Wurzel allen Übels?
Civil War
1. Weltkrieg
2. Weltkrieg
Vietnam
1. Golfkrieg
Krieg?
Korea
Religion?
Nationalismus?
Ideologie?
Ökonomie?
Ist Religion die Wurzel allen Übels?
Terrorismus?
Religion?
Nationalismus?
Ideologie?
Ökonomie?
Tamilen
IRA
ETAHamas
Oklahoma
Al Kaida
Ist die Darstellung der "Religion" fair?
»American
Taliban«
Richard Harries
Bishop of Oxford
Repräsentativ für Christentum oder
Islam?
Wo bleiben die "Liberalen" oder
"Moderaten"?
Richard Dawkins
Richard Dawkins:
"Some say that while religious
fundamentalists betray reason moderate
believers betray reason and faith equally." cherry picking
Head I Win, Tail You Lose
Ist der Atheismus "humaner"?
"Entscheidend ist nicht ob Hitler und
Stalin Atheisten waren, sondern ob
der Atheismus die Menschen
systematisch dazu veranlasst,
schlimme Dinge zu tun. Und dafür gibt
es nicht den geringsten Anhaltspunkt." (Der Gotteswahn, S. 379)
Ist dann nicht auch entscheidend, ob
der Theismus die Menschen
systematisch dazu veranlasst,
schlimme Dinge zu tun?
Ist der Atheismus "rationaler"?Kann die Wissenschaft alle
sinnvollen Fragen beantworten?
"blind pitiless
indifference"
personaler
Schöpfer
Dogmatismus?
"Glaube ist genau
deshalb bösartig, weil er
keine Rechtfertigung
braucht und keine
Diskussion duldet." (Der Gotteswahn, 429)
Atheismus?
Ist die Bibel "amoralisch"?"Der Gott des Alten Testaments ist – das kann man mit Fug und Recht
behaupten – die unangenehmste Gestalt in der gesamten Literatur: Er ist
eifersüchtig und auch noch stolz darauf; ein kleinlicher, ungerechter,
nachtragender Überwachungsfanatiker; ein rachsüchtiger, blutrünstiger
ethnischer Säuberer; ein frauenfeindlicher, homophober, rassistischer,
Kinder und Völker mordender, ekliger, größenwahnsinniger,
sadomasochistischer, launisch-boshafter Tyrann."(Der Gotteswahn, 45)
Ex 20: 5Du sollst dich nicht vor anderen Göttern niederwerfen
und dich nicht verpflichten, ihnen zu dienen. Denn ich, der Herr,
dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott: Bei denen, die mir feind
sind, verfolge ich die Schuld der Väter an den Söhnen, an der
dritten und vierten Generation …
Ist die Bibel "amoralisch"?"Der Gott des Alten Testaments ist – das kann man mit Fug und Reht
behaupten – die unangenehmste Gestalt in der gesamten Literatur: Er ist
eifersüchtig und auch noch stolz darauf; ein kleinlicher, ungerechter,
nachtragender Überwachungsfanatiker; ein rachsüchtiger, blutrünstiger
ethnischer Säuberer; ein frauenfeindlicher, homophober, rassistischer,
Kinder und Völker mordender, ekliger, größenwahnsinniger,
sadomasochistischer, launisch-boshafter Tyrann."(Der Gotteswahn, 45)
Röm 9: 13denn es steht in der Schrift: Jakob habe ich geliebt,
Esau aber gehasst. 14Heißt das nun, dass Gott ungerecht
handelt? Keineswegs! 15Denn zu Mose sagt er: Ich schenke
Erbarmen, wem ich will, und erweise Gnade, wem ich will. 16Also
kommt es nicht auf das Wollen und Streben des Menschen an,
sondern auf das Erbarmen Gottes. 17In der Schrift wird zum
Pharao gesagt: Eben dazu habe ich dich bestimmt, dass ich an dir
meine Macht zeige und dass auf der ganzen Erde mein Name
verkündet wird. 18Er erbarmt sich also, wessen er will, und macht
verstockt, wen er will.
Ist die Bibel "amoralisch"?"Der Gott des Alten Testaments ist – das kann man mit Fug und Reht
behaupten – die unangenehmste Gestalt in der gesamten Literatur: Er ist
eifersüchtig und auch noch stolz darauf; ein kleinlicher, ungerechter,
nachtragender Überwachungsfanatiker; ein rachsüchtiger, blutrünstiger
ethnischer Säuberer; ein frauenfeindlicher, homophober, rassistischer,
Kinder und Völker mordender, ekliger, größenwahnsinniger,
sadomasochistischer, launisch-boshafter Tyrann."(Der Gotteswahn, 45)
Lev 20: 13Schläft einer mit einem Mann, wie man mit einer Frau
schläft, dann haben sie eine Gräueltat begangen; beide werden
mit dem Tod bestraft; ihr Blut soll auf sie kommen.
Eph 5: 24Wie aber die Kirche sich Christus unterordnet, sollen
sich die Frauen in allem den Männern unterordnen.
1 Kor 11: 7Der Mann darf sein Haupt nicht verhüllen, weil er
Abbild und Abglanz Gottes ist; die Frau aber ist der Abglanz des
Mannes. 8Denn der Mann stammt nicht von der Frau, sondern die
Frau vom Mann. 9Der Mann wurde auch nicht für die Frau
geschaffen, sondern die Frau für den Mann.
Ist die Bibel "amoralisch"?"Der Gott des Alten Testaments ist – das kann man mit Fug und Reht
behaupten – die unangenehmste Gestalt in der gesamten Literatur: Er ist
eifersüchtig und auch noch stolz darauf; ein kleinlicher, ungerechter,
nachtragender Überwachungsfanatiker; ein rachsüchtiger, blutrünstiger
ethnischer Säuberer; ein frauenfeindlicher, homophober, rassistischer,
Kinder und Völker mordender, ekliger, größenwahnsinniger,
sadomasochistischer, launisch-boshafter Tyrann."(Der Gotteswahn, 45)
1 Sam 15: 2So spricht der Herr der Heere: Ich habe beobachtet,
was Amalek Israel angetan hat: Es hat sich ihm in den Weg
gestellt, als Israel aus Ägypten heraufzog. 3Darum zieh jetzt in
den Kampf, und schlag Amalek! Weihe alles, was ihm gehört, dem
Untergang! Schone es nicht, sondern töte Männer und Frauen,
Kinder und Säuglinge, Rinder und Schafe, Kamele und Esel!
Geltungsansprüche
#1: Geltungsansprüche
werden den Offen-
barungsempfängern
direkt von Gott mitgeteilt.
Inhalt der
Offenbarung
#2: Geltungsansprüche
werden aus grund-
legenderen religiösen
Erfahrungen abgeleitet.
menschlich bedingter
Reflex einer Erfahrung
... von Gott dem Mose
diktiert?
Niederschlag einer Erfahrung
Gottes als "sittlich fordernd"?
... von Allah/Gabriel dem
Mohammed diktiert?Niederschlag der Gottes-
erfahrung(en) Mohammeds?
Was bedeutet „Wort Gottes“?
sensorischer
Input
Interpretation
Reflexion
Erfahrung = "gedeutete Wahrnehmung"
kultureller
Kontext
Theorien
Überzeugungen
E r w a r t u n g e n
K o r r e k t u r e n
Versuch & Irrtum
"Offenbarung"
Was bedeutet „Erfahrung“?
Gott "spricht" dadurch, dass Menschen seiner gewahr werden und dies dann
sprachlich artikulieren und reflektieren.
Wir haben Gottes "Wort" immer nur vermittelt durch "Menschenwort", d.h.
durch Deutungen von Menschen einer bestimmten Zeit und Epoche.
"... theology is a rhapsody of feigned and ill-invented nonsense ..."
"... the Holy Scriptures are stuffed with such madness, nonsense,
and contradictions, that I admire the stupidity of the world in being so
long deluded by them ..."
"... I reject the mystery of the Trinity as unworthy of
refutation; and scoff at the incarnation of Christ ..."
(www25.uua.org/uuhs/duub/articles/thomasaikenhead.html)
Was ist neu am "Neuen Atheismus"?
? Thomas Aikenhead
(1678-1697)
Die Zukunft des AtheismusR
elig
ion
»Säkularisierung«
relig
ion
slo
se
Zu
ku
nft
"Im Westen ... fiel es manchen Menschen, die nicht mehr
religiös denken, sehr schwer, die Renaissance der Religion
zu schätzen, vor allem wenn sie sich auf brutale und
grausame Weise äußerte. In vielen Fällen hat sich die
moderne Gesellschaft in 'zwei Nationen' gespalten:
Säkularisten und Religiöse leben im selben Land
nebeneinander her, aber sie verstehen weder die Sprache
des jeweils anderen noch seine Geisteshaltung…
Christian
Right
Die Zukunft des AtheismusR
elig
ion
»Säkularisierung«
relig
ion
slo
se
Zu
ku
nft
Was im einen Lager als heilig und erstrebenswert gilt,
erscheint dem gegnerischen Lager als dämonisch und
verrückt. Säkularisten und Religiöse fühlen sich beide
vom jeweiligen Gegner zutiefst bedroht, und der
Zusammenprall zweier vollkommen unvereinbarer
Weltanschauungen ... verschärft nur die Entfremdung und
Verständnislosigkeit auf beiden Seiten. Es ist eine
ungesunde und potenziell gefährliche Situation." (S. 510)
Christian
Right
Der Kontext des »neuen« Atheismus
Tragen die "New Atheists" dazu bei, diese Situation zu entschärfen?
… einseitige bzw. selektive Darstellung der "Religion"
… Verallgemeinerungen bzw. Pauschalisierungen
… "Null Toleranz"-Strategie
… Diffamierung und Polemik statt Argument und Diskurs
Atheistischer
Fundamentalismus?
Dialog mit dem Atheismus
„Wenn die Kirche auch den Atheismus eindeutig verwirft, so bekennt sie
doch aufrichtig, daß alle Menschen, Glaubende und Nichtglaubende, zum
richtigen Aufbau dieser Welt, in der sie gemeinsam leben,
zusammenarbeiten müssen. Das kann gewiß nicht geschehen ohne
einen aufrichtigen und klugen Dialog.“
(Gaudium et spes, 21)
Es gibt
Gott!Es gibt
keinen Gott!
Was sind wir bereit, in den
Dialog mit dem Atheismus
einzubringen?
Welche
Einstellungen/
Voraussetzungen
erwarten wir seitens
des Atheisten?