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AnSichten AbSichten Plakatkurs mit Prof. Gertrud Nolte, 3. Semester 2010/11 Fachhochschule Würzburg- Schweinfurt

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Kritische Nachrichten-hinterfragung in Plakatform.

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Plakatkurs mit Prof. Gertrud Nolte, 3. Semester 2010/11 Fachhochschule Würzburg- Schweinfurt

Der Plakatkurs bringt doch was......im 3. Wintersemester 2010/11 belegte ich den Pla-katkurs bei Prof. Gertrud Nolte. Uns wurde die Auf-gabe zugeteilt, jede Woche mit kritischem Auge alle Zeitungen und Nachrichten zu durchforsten. Wir sollten uns eigene Meinungen zu bestimmten The-men bilden und diese auf Plakate bannen, für jeder-mann schnell begreiflich und plakativ. Eines habe ich in diesem Kurs gelernt: Es stellt sich als schwer he-raus, klare und eindeutige Aussagen zu vermitteln.

Gleichzeitig soll das Plakat auch noch ansprechend und eindringlich wirken. Nur wenn man ständig seinen Blick schult, sich Vergleiche und intensive Gespräche mit Kommilitonen unterzieht, dann lernt man langsam die perfekte Kombination aus Einfach-heit und Prägnanz, die Plakate so spannend machen.

Valerie Guhra

Valerie Guhra

IntegrationMigranten werden in Deutschland von den gesell-schaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten systema-tisch ausgeschlossen. Sarrazin treibt seine Anschuldi-gungen gegenüber Ausländern auf die Spitze. Meine erste Plakatidee lehnt sich an das Spiel „4 Gewinnt“ an, um die Lächerlichkeit der Debatten aufzuzeigen. Man hat den Anschein, als ginge es um Sieger und Gewinner und dass noch nicht klar ist, wer verlieren wird.

Die zweite und auch verwirklichte Idee verdeutlicht, dass es sehr wohl möglich ist, in Frieden nebenein-ander zu leben. Wir müssen fremde Menschen nicht gleich in unsere Herzen schließen, doch jeder Einzel-ne von uns hat das Bedürfnis nach Wärme und vor allem einen angemessenen Umgang miteinander. Schrift: Garamond.

Nächster Spielzug bitte!

سامِتْلِا ثَبَع بيِرَق

1. EntwurfSchrift: Franklin Gothic Medium

Wollen wir nicht alle nur ein bisschen Wärme?

2. EntwurfSchrift: Gill Sans MT Bold

18.-24.10.10

Wärme?

Wollen wir nicht

alle nur einbisschen

Massentierhaltung

1. EntwurfSchrift: Rockwell Extra Bold

2. EntwurfSchrift: Georgia Bold

DinA 4 großer Lebensraum für ein Huhn83% davon Legebatterie34 Mio Hennen in Deutschland

uantitätistMassen-mord!Q

In der ARD Themenwoche ging es um den wahren Wert unseres Essens. Das süddeutsche Zeitung Ma-gazin veröffentlichte dazu einen Artikel zum Thema „Essen ist Leben“. Die darin vorkommenden Fakten sind erschreckend: Ein Deutscher verspeist in seinem Leben 1094 Tiere und ein Kilogramm Fleisch pro Wo-che. Lebensmittel in Deutschland waren noch nie so günstig wie heute. Wo die Produkte herkommen, fragt sich allerdings kaum jemand. Die Discount Su-permärkte stehen unter einem großen Wettbewerbs-druck und drücken so ihre Preise.

Geflügel steht dabei ganz hoch im Kurs. Doch der Verbraucher ist selber schuld, dass in Deutschland 83% aller Eier aus der Legebatterie stammen und ein Huhn den Lebensraum von der Größe eines DinA 4 Blattes besitzt. Mein Plakat soll uns wachrütteln, wir können es uns leisten, mehr Qualität zu kaufen, da-für leiden die Tiere weniger. Verändert sich das Ver-halten des Konsumenten in Richtung Verantworung, wird der Anbieter ebenfalls sein Verhalten ändern.

25.-31.10.10

uantitätistMassen-mord!

QDinA 4 großer Lebensraum83% davon Legebatterie34 Mio Hennen in Deutschland

Druck aus den USA

1. EntwurfSchrift: Rosewell

2. EntwurfSchrift: Rosewell

Rücksichtsloser Druck

Das große Problem stellen die frei aushandelbaren Wechselkurse dar, die jedes Land vornehmen darf. Es herrscht kein Überblick mehr. Jeder übt Druck auf den anderen aus. Mein Plakat verdeutlicht, dass die USA ohne Rücksicht auf andere Länder ihr Geld dru-cken, um sich aus der Wirtschaftskrise zu retten. Die zwangsläufige Folge daraus ist die Inflation. Es muss verstärkt über eine neue Währungsordnung nachge-dacht werden.

Die wichtigsten zwanzig Industrieländer trafen sich in dieser Woche auf einem Gipfeltreffen in Südkorea. Es droht ein Währungskrieg auf der ganzen Welt. Tatsache ist, dass die Geldpolitik nach der Finanz-krise sehr locker sitzt. Die USA pumpt derzeit viele neue Milliarden auf den Markt. Die Folge: Der Dollar verliert an Wert und die US- Wirtschaft erhält bes-sere Exportchancen. China will seine Währung, den Yuan, zu einem extrem niedrigen Kurs an den Dollar anpassen, um sich Wettbewerbsvorteile zu sichern

1.-7.11.10

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Rücksichtsloser

Druck

Führungsstile

1. EntwurfSchrift oben: Blackoak StdSchrift Mitte: Swis 721 Blk

Macht missbrauchtMitarbeiter!

Mein Führungsstil mit Untergebenen.

Macht missbrauchtMitarbeiter!

Macht missbrauchtMitarbeiter!Macht missbrauchtMitarbeiter!Macht miss

brauchtMitarbeiter!Macht missbrauchtMacht miss

brauchtMitarbeiter!

Macht missbrauchtMitarbeiter!Macht miss

brauchtMitarbeiter!Macht miss

brauchtMitarbeiter!

In einer Pressekonferenz des Bundesfinanzministers Wolfgang Schäuble kam es zu Verzögerungen bei der Austeilung von Steuerschätzungsprognosen für die Presse. Herr Schäuble kritisierte darauf hin seinen Pressereferenten Michael Offer, warum dies so lange dauert und unterbrach ihn ständig. Dann verließ er den Raum und kam eine viertel Stunde später wie-der. Michael Offer trat nach dieser Bloßstellung von seinem Amt zurück. Nun entbrennt eine Diskussion über den Führungsstil von Politikern mit ihren Mit-arbeitern.

Spitzenpolitiker sind mit einem unnatürlich großen Druck belastet. Sie stehen ständig unter Beobachtung und tragen die Entscheidungsverantworung. Dennoch sollten Poli-tiker ihre Macht nicht ausnutzen. Mein Plakat beinhaltet eine zweideutige Aussage: „Macht miss braucht Mitar-beiter“. Einerseits werden die Untergebenen missbraucht und gedemütigt, andererseits benötigt die Macht auch ihre Mitstreiter. Schrift: Stencil Std Bold.

8.-14.11.10

Terrorwarnungen

1. EntwurfSchrift: Handschrift

2. EntwurfSchrift: Franklin Gothic Heavy

Mein Plakat verdeutlicht die Polizeiüberflutung. Das Volk wird dadaruch eingeschüchtert, denn ein verängstigtes Volk ist ein gutes Volk. Polizeiaufrüs-tung kann tatsächlich umgesetzte Terroranschläge nicht verhindern. Aus einer Mücke wird ein Elefant gemacht. Auf dem ersten Entwurf versuchte ich die den Polizeiaufwand als Ablenkung vor der zerbre-chenden EU zu erklären, was aber an der Komplexi-tät des Themas scheiterte.

Nach Angaben der Bundesregierung planen islamis-tische Extremisten offenbar Ende des Monats einen Anschlag in Deutschland. Darauf hin verstärkte un-ser Innenminister Thomas de Maiziere die Sicher-heitskräfte, vor allem an internationalen Flughäfen und Bahnhöfen. Die Bundespolizei riet vom Besuch großer Schauplätzen wie den Weihnachtsmarkt ab. Die Bevölkerung reagierte mit gemischten Gefühlen auf die starke Polizeipräsenz.

15.-21.11.10

Terro

r

Poliz

ei

1. EntwurfSchrift: Futura MT Bold

2. EntwurfSchrift: Futura MT Bold

40 Jahre TatortVon Kiel bis Konstanz, der Tatort zeigt seine Stärken vor allem im regionalen Bereich, denn wenn vor der Haustür gedreht wird, schaut man genauer hin. Was wäre der Sonntag ohne den guten alten Tatort, das ist auf alle Fälle ein Plakat wert. Mein Plakat ist ein bun-tes Geburtstagsplakat, die Tatort- typischen Symbole wie das Auge und das Fadenkreuz sind darin zu se-hen. In verschiedenen Farben, als Geburtstagskonfet-ti, aber auch als Verbindung, denn Tatort wird meis-tens in der Gemeinschaft gesehen.

Herzlichen Glückwunsch! Der Tatort feiert seinen 40. Geburtstag. 40 Jahre Mord und Mörderquote, 40 Jahre fieberten, freuten, hassten, und gruselten wir uns gemeinsam mit der Familie oder mit Feunden vor der Mattscheibe. Im Gegensatz zu den Opfern am Tatort ist der Tatort selber nicht totzukriegen. Es wurden stets brisante Themen behandelt, wie etwa Kindesmissbrauch, Jugendgewalt, oder illegale Ein-wanderung. Tabuthemen sorgten für Schlagzeilen und Diskussionen.

22.-28.11.10

glotzen

40 Jahre

gemeinsam

1. EntwurfSchrift: Cooper Std

2. EntwurfSchrift: Cooper Std

Wetten dass?...Zu dem Vorfall äußerten sich viele Politiker, Aussa-gen wie „Menschenleben dürfen kein Einschaltpo-tential sein.“, machen sich breit. Mein Plakatspruch steht wie eine unüberwindbare Mauer. Der Mensch schafft es nicht mehr, den gefährlichen Wetten für hohe Einschaltquoten gerecht zu werden. Ich persön-lich schaue diese Show schon lange nicht mehr. Der zweite Entwurf soll einfach nur die Unmöglichkeit und Sinnlosigkeit der Wetten wiederspiegeln: Ein Turmspringer springt in ein Stachelmeer.

Am vierten Dezemberabend hieß es wieder mal: „Wetten, dass?“ Zeit sich vor die Röhre zu setzen und sich mit seichter Unterhaltung berieseln zu las-sen. Doch es sollte ganz anders kommen. Der wag-halsige Kandidat Samuel möchte mit neuartigen Sprungfederschuhen über Autos springen, die in Schrittgeschwindigkeit auf ihn zufahren. Über das erste Auto schafft er es, am Zweiten prallt er ab und bleibt regungslos liegen. Erst kürzlich ist er aus dem künstlichen Koma erwacht und wird für immer Läh-mungserscheinungen von dem Unfall tragen.

29.11.-5.12.10

1. EntwurfSchrift: Earth

2. EntwurfSchrift: Bookman Old Style

Illegale ArzneitestsPfizer ist der größte Pharmaindustriekonzern welt-weit und soll laut Wikileaks 1996 illegale Medika-mententests an Menschen in Nigeria getestet haben. Eine entsetzliche Hirnhautentzündungsepidemie brach in dem armen Land aus, mehr als 12. 000 Men-schen starben. Pfizer schickte ärztliche Unterstüt-zung. Doch sie injizierten den Kranken fragwürdiges Antibiotikum, was aufgrund seiner starken Wirkung in Europa seit 1999 verboten wurde. Die 200 behan-delten Kinder erlitten fast alle Leberschäden, viele leiden unter Behinderungen, manche starben sogar.

Wikileaks veröffentlichte kürzlich Dokumente, in denen klar wird, dass Pfizer Druck auf die nigeria-nische Behörde ausübte, um Prozessen zu entgehen. Außerdem musste Pfizer nur 75 Mio. Dollar Schmer-zensgeld an Nigeria zahlen, statt die vereinbarten 150 Mio. Darauf hin wurden die Klagen gegen Pfizer fallen gelassen. Auf meinem Plakat erzähle ich die-sen tragischen Ablauf, der einen einfach nur wütend macht. Die ersten Entwürfe sind zu unruhig, ich re-duzierte meine Geschichte auf das Mindeste.

6.-12.12.10

1. EntwurfSchrift: Copperplate Gothic Bold

2. EntwurfSchrift: Constantia

Papst im BundestagBenedikt der XVI. spricht im Herbst 2011 hinter di-cken Mauern. Unser Papst Joseph Ratzinger, wird Ende diesen Jahres im Reichstag sprechen. Das be-deutet nicht in der Öffentlichkeit, sondern hinter si-cheren Mauern. Die Grünen sind skeptisch, der Ge-schäftsführer Volker Beck meldete große Bedenken, wie das Berliner Volk darauf reagieren wird. Er setzt sich für die Schwulen- und Lesbenszene ein. 1996 sprach Johannes Paul II. vor dem Brandenburger Tor und wurde von Demonstranten ausgebuht.

Berlin mit seiner schwul- lesbischen und kirchenkri-tischen Szene ist vorsichtig ausgedrückt - kein Heim-spiel für Katholiken. Die Missbrauchsfälle und die Erklärung von Benedikt, nur schwule Prostituierte dürften ein Kondom benutzen, macht die Sache nicht einfacher. Meiner Meinung nach sollte ein Vertreter Gottes immer offen zum Volk sprechen, egal wie es um die Launen der Bürger steht. An diesem Vorha-ben sieht man, dass selbst die Kirche Ängste um die Sicherheit ihres Lammes hegt und ihn feige vor dem Volk versteckt.

13.-19.12.10

1. EntwurfSchrift: Times New Roman

2. EntwurfSchrift: Times New Roman

DioxinskandalDer Futtermittelhersteller Harles und Jentzsch, der seine Firma in Schleswig-Holstein betreibt, stellte dioxinverseuchtes Tierfutter her und lieferte es bun-desweit aus. Es handelt sich um beigemischte Fette, die eigentlich nur für die Industrie gedacht sind. Verfüttert wurde es an Hühner und Schweine, und gelangt so in unsere Lebensmittel. Die Folge daraus: Mehr als 4700 Betriebe mussten geschlossen werden, vor allem Schweinemast- Betriebe.

Etliche Tiere wurden notgeschlachtet, der Verbrau-cher ist verunsichert. Profit um jeden Preis fragt man sich da? Es geht darum, dass Tiere umkommen, weil Kriminelle nicht nur gegen Menschen vorgehen, son-dern auch gegen die Tiere. Mein Plakat verdeutlicht unseren extremen Fleischbedarf. Der Junge von der Kinderschokoladenpackung steht stellvertretend für uns Durchschnittsbürger.

DIOXIN

US S T

EV

F TT R E ME L

P R O T E I

10.-16.1.11

DIOXIN

USST

EV

FTTREMEL

PROTEI

DIOXIN

USST

EV

FTTREMEL

PROTEI

Experimente im Fotostudio

PlakatwettbewerbDas deutsche Studentenwerk veranstaltete dieses Jahr wieder einen großen Plakatwettbewerb für Ge-stalter an allen deutschen Fachhochschulen. Die Auf-gabe bestand darin, sämtliche Gefühle für die FH zu zeigen. Welche Emotionen spüren wir, wenn wir an das Leben in und ums Studium denken? Hass, Trau-er, Angst, Ehrgeiz, all diese Gefühle sollen verkörpert werden.

Mein Plakat veranschaulicht die Vielfalt an der FH. Jedes Semester ist es möglich, neue Kurse und Fächer zu wählen. Den Gefühlen und Talenten wird freien Lauf gelassen. Genau diesen frischen Wind liebe ich an meinem Studium und spiegele dies in meinem Plakat wieder.

um Weihnachten

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Plakatkurs mit Prof. Gertrud Nolte, 3. Semester 2010/11 Fachhochschule Würzburg- Schweinfurt