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Rehabilitationswissenschaftlicher Forschungsverbund Freiburg e.V. Förderung durch die Deutsche Rentenversicherung Baden-Württemberg, Deutsche Rentenversicherung Rheinland-Pfalz, Deutsche Rentenversicherung Saarland
Sektion Versorgungsforschung und Rehabilitationsforschung am Universitätsklinikum Freiburg Abteilung für Rehabilitationspsychologie und Psychotherapie am Institut für Psychologie der Universität Freiburg
Newsletter Dezember 2017
Newsletter RFV Dezember 2017
2
Inhalt
Inhalt Inhalt ............................................................................................................................................................ 2
Über den RFV .............................................................................................................................................. 3
Fortbildungsveranstaltungen ........................................................................................................................ 4
Methodenwochen ...................................................................................................................................... 4
Reha-Updates ........................................................................................................................................... 5
Projekte ........................................................................................................................................................ 7
Assessment von „Patientenorientierung“ bei multimorbiden Älteren: Verfügbarkeit und Qualität von
Messinstrumenten ..................................................................................................................................... 7
Evaluation eines Programms zur Behandlung des Metabolischen Syndroms der Drei-Burgen-Klinik
(META-Programm) – ein Projekt des Rehabilitationswissenschaftlichen Forschungsverbunds Freiburg
e.V. ........................................................................................................................................................... 9
Posttraumatic Growth: Fragebogen-, Konzept-, und Modellvalidierung ................................................... 10
Fördermöglichkeiten ................................................................................................................................... 18
Veranstaltungen ......................................................................................................................................... 19
Januar ..................................................................................................................................................... 19
Februar ................................................................................................................................................... 19
März ........................................................................................................................................................ 20
April ........................................................................................................................................................ 20
September .............................................................................................................................................. 20
Oktober ................................................................................................................................................... 20
November ............................................................................................................................................... 21
Auswahl aktueller Publikationen ................................................................................................................. 21
Impressum .................................................................................................................................................. 23
Newsletter RFV Dezember 2017
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Über den RFV
Das Ziel unseres Rehabilitationswissenschaftlichen Forschungsverbundes Freiburg e.V.
(RFV) ist es, die Rehabilitation und Rehabilitationsforschung weiterzuentwickeln und den Transfer
von wissenschaftlichen Befunden in die Praxis zu fördern. Hierfür werden Aktivitäten auf
verschiedenen Ebenen durchgeführt: Die Kommunikation wichtiger rehabilitationswissenschaft-
licher Informationen zur Verbreitung aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse und praxis-
relevanter Konzepte, die Unterstützung von Leistungsträgern und Rehabilitationseinrichtungen bei
rehabilitationswissenschaftlichen Fragestellungen und die Durchführung rehabilitationswissen-
schaftlicher Forschungsprojekte.
Das Ziel unseres Newsletters ist es, Sie über unsere bisherigen Aktivitäten im Jahr 2017 und über
unsere künftigen Aktivitäten in 2018 zu informieren und Ihnen die Möglichkeit zu geben, diese
aktiv mitzugestalten:
Was unsere Fortbildungsangebote anbelangt, so können Sie Ihre Themenwünsche bezüglich
künftiger Reha-Updates gerne Susanne Walter von der Geschäftsstelle des RFV mitteilen. Ihre
Themenwünsche bezüglich künftiger Methodenwochen können Sie wiederum gerne Julian Mack
vom Methodenzentrum des RFV zukommen lassen. Darüber hinaus bietet das Methodenzentrum
Rehabilitationswissenschaftlern oder an Forschung interessierten Mitarbeitern von Rehabilitations-
einrichtungen die Unterstützung bei der Planung und Evaluation klinischer Studien an. Die
Unterstützung bezieht sich auf alle Studienphasen wie z.B. die Wahl des Studiendesigns, das
Datenmanagement, die Entwicklung von Assessmentinstrumenten sowie die statistische Daten-
analyse. Bei Bedarf können Sie sich gerne an Julian Mack wenden.
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Fortbildungsveranstaltungen
Methodenwochen
Die Methodenwoche im Herbst fand vom 18.-21.09.2017 statt und beinhaltete folgende Module:
PD Dr. Jürgen Barth von Academic Writing in Bern: Winning the Publication Game
PD Dr. Levente Kriston vom Institut für Medizinische Psychologie am Universitätsklinikum
Hamburg-Eppendorf: Mixed Models für die Auswertung von RCTs in SPSS
Dr. Rainer Leonhart vom Institut für Psychologie der Universität Freiburg: Einführung in die
Regressionsanalyse, weiterführende regressions- und varianzanalytische Verfahren
Debora Niermann vom Institut für Soziologie der Universität Freiburg: Einführung in das
Gruppendiskussionsverfahren
Die Methodenwoche im Frühjahr findet vom 09.-13.04.2018 statt. Informationen zu den
Workshop-Modulen finden Sie ab dem 31.01.2018 auf unserer Homepage.
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Reha-Updates
Unser jährliches Reha-Update im Workshop-Format fand am 14.07.2017 statt und stellte das
Thema Arbeitsängste und Arbeitsplatzphobie in den Mittelpunkt:
Das Syndrom einer Arbeitsplatzphobie ist als eine schwere Ausprägung arbeitsplatzbezogener
Angst zu sehen. Arbeitsplatzphobie ist gekennzeichnet durch panikartige Ängste, die bei An-
näherung an den oder auch beim bloßen Gedanken an den Arbeitsplatz auftreten. In der Konse-
quenz einer Arbeitsplatzphobie kommt es regelhaft zur Arbeitsplatzvermeidung, d.h. in der Mehr-
zahl der Fälle zur Arbeitsunfähigkeit. Etwa 17% der Patienten in psychosomatischen Rehakliniken
und ca. 5% von gesunden Erwerbspersonen sind von arbeitsbezogenen Ängsten mit Vermei-
dungsverhalten in Form von Arbeitsunfähigkeit betroffen.
Unsere Referentin war Dr. Beate Muschalla. Sie ist Psychologische Psychotherapeutin (VT) und
ist in der Abteilung Rehabilitation der Deutschen Rentenversicherung Bund im Bereich Zu-
sammenarbeit mit Reha-Einrichtungen beschäftigt.
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Unser Reha-Update am 20.10.2017 widmete sich der Selbsthilfe in der Rehabilitation.
Vortragende der Veranstaltung waren:
Prof. Dr. Joachim Weis von der Onkologischen Reha Klinik des Universitätsklinikums Frei-
burg UKF gGmbH: Die Bedeutung der Selbsthilfe in der Onkologie
Peter Böhm von der Deutschen Vereinigung Morbus Bechterew e.V.: Die Beteiligung der
Selbsthilfe an Forschungsprojekten: Erfahrungen bei der Mitarbeit als Forschungs-
partner
Bernarda Deufel vom Selbsthilfebüro Freiburg/Breisgau-Hochschwarzwald: Die Situation der
Selbsthilfe in Freiburg und Breisgau-Hochschwarzwald und ihre Bedeutung für die
Rehabilitation
Die benannten Vorträge finden Sie auf unserer Homepage.
Unser nächstes Reha-Update findet am 13.04.2018 statt und beschäftigt sich mit dem Thema der
Sozialmedizinischen Begutachtung im Reha-Team.
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Projekte
Assessment von „Patientenorientierung“ bei multimorbiden
Älteren: Verfügbarkeit und Qualität von Messinstrumenten
Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung
Einrichtung: Sektion Versorgungsforschung und Rehabilitationsforschung am Universitätsklinikum
Freiburg
Projektleitung: Dr. Manuela Glattacker
Projektmitarbeiter: Dr. Manuela Kanat und Jonas Schäfer
Projektlaufzeit: 01.09.2017-31.08.2019
Kooperationspartner: Institut für Psychologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
(Projektleitung: PD Dr. Jörg Dirmaier), Zentrum für Geriatrie und Gerontologie Freiburg sowie
Cochrane Deutschland am Universitätsklinikum Freiburg (Projektleitung: Dr. Sebastian Voigt-
Radloff)
Hintergrund und Zielsetzung
Übersichtsarbeiten zu Patientenorientierung belegen positive Effekte in Bezug auf Adhärenz,
gesundheitsbezogene Parameter, Verantwortungsübernahme des Patienten für die eigene
Gesundheit, Gesundheitsverhalten, Patientenzufriedenheit sowie die Kommunikation zwischen
Patient und Behandler (Dwamena et al., 2012; Robinson, Callister, Berry & Dearing, 2008)1,2.
Dennoch fehlt bislang eine konsistente Definition des Konstrukts Patientenorientierung, und auch
im Hinblick auf Messverfahren zur Operationalisierung des Konstrukts scheint Optimierungsbedarf
vorhanden zu sein. Dies trifft insbesondere für die Gruppe älterer multimorbider Patienten zu, die
jedoch aufgrund der Komplexität ihrer Versorgungsbedürfnisse eine prioritäre Zielgruppe für
Patientenorientierung darstellen.
1 Dwamena F, Holmes-Rovner M, Gaulden CM, Jorgenson S, Sadigh G, Sikorskii A, et al. Interventions for providers
to promote a patient-centred approach in clinical consultations. Cochrane Database, Syst Rev. 2012;12:CD003267. 2 Robinson JH, Callister LC, Berry JA, Dearing KA. Patient-centered care and adherence: definitions and applications
to improve outcomes. J Am Acad Nurse Pract, 2008 Dec;20(12):600–7.
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Das Projekt verfolgt das Ziel, im Rahmen einer Übersichtsarbeit (Review) Instrumente zur
Messung des Konstrukts „Patientenorientierung“ bei multimorbiden Älteren zu identifizieren und
einer kritischen Qualitätsbewertung zu unterziehen.
Methodik
Das Review wird auf der Basis des „integrativen Modells zur Patientenorientierung“ (Scholl et al.,
2014)3 durchgeführt. Um sicherzustellen, dass die spezifischen Bedürfnisse älterer multimorbider
Menschen in diesem Modell adäquat abgebildet werden, wird das integrative Modell zur
Patientenorientierung in einer ersten Projektphase im Hinblick auf seine Übertragbarkeit auf die
Zielgruppe des Reviews geprüft und ggf. adaptiert. Zu diesem Zweck findet eine Literatur-
recherche nach Dimensionen der Patientenorientierung statt, die für die Zielgruppe spezifisch
relevant sind. Darüber hinaus werden eine web-basierte Befragung von Experten (insbes. Kliniker,
Patientenvertreter und Forscher) und Fokusgruppen mit multi-morbiden Älteren (>= 65 Jahre)
durchgeführt, um auch die Perspektive von Experten und Patienten in die Überarbeitung des
integrativen Modells einfließen zu lassen. In der zweiten Projektphase erfolgt auf der Basis des in
der ersten Projektphase überarbeiteten integrativen Modells die eigentliche Durchführung des
Reviews. Die Suche nach relevanten Studien wird in den Datenbanken PubMed, MEDLINE,
EMBASE und PsycINFO durchgeführt. Darüber hinaus erfolgt mittels verschiedener Strategien
eine Recherche von Arbeiten, die ggf. nicht in den genannten Datenbanken verfügbar sind. Die
Datenextraktion wird mithilfe von Datenextraktions-Formularen vorgenommen, die sowohl
Angaben zur Qualität der inkludierten Studien als auch zur Qualität der identifizierten Assess-
mentinstrumente beinhalten. Auf der Grundlage der Review-Ergebnisse werden abschließend
praxis- und forschungsbezogene Empfehlungen formuliert.
Die Ergebnisse des Vorhabens sollen dazu beitragen, eine zielgruppenadäquate Operationali-
sierung des Konstrukts „Patientenorientierung“ zu entwickeln, die Auswahl angemessener
Messinstrumente im klinischen Kontext zu erleichtern und Lücken in der Verfügbarkeit von
Messinstrumenten zu verschiedenen zielgruppenadäquaten Facetten des Konstrukts „Patienten-
orientierung“ zu identifizieren. Darüber hinaus können die Ergebnisse des Vorhabens als Basis für
ein systematisches Review bzgl. der Effektivität patientenorientierter Interventionen bei
multimorbiden Älteren dienen.
3 Scholl I, Zill J, Härter M, Dirmaier J (2014). An integrative model of patient-centeredness – a systematic review and concept analysis. PlosOne.
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Evaluation eines Programms zur Behandlung des
Metabolischen Syndroms der Drei-Burgen-Klinik (META-
Programm) – ein Projekt des Rehabilitationswissen-
schaftlichen Forschungsverbunds Freiburg e.V.
Förderung: Deutsche Rentenversicherung Rheinland-Pfalz
Einrichtung: Sektion Versorgungsforschung und Rehabilitationsforschung am Universitätsklinikum
Freiburg
Kooperationspartner: Drei-Burgen-Klinik, Bad Kreuznach
Projektlaufzeit: 01.11.2017-31.12.2019
Projektleitung: Dr. Manuela Glattacker
Projektmitarbeiter: Dr. Jürgen M. Giesler
Hintergrund und Zielsetzung
Die Prävalenz des metabolischen Syndroms liegt in Deutschland in der Altersgruppe der 18-79
Jährigen bei etwa 20%-23%. Ätiologisch ist die Entstehung und Aufrechterhaltung des meta-
bolischen Syndroms ein biopsychosoziales Geschehen. Zu den Grundpfeilern der Behandlung
gehören insbesondere Veränderungen des Lebensstils (verändertes Essverhalten und
Bewegungssteigerung), die auf eine Gewichtsreduktion (und Gewichtsstabilisierung) abzielen.
Therapeutisch gelten Ernährungstherapie, Bewegungstherapie und Verhaltenstherapie als Basis-
programm.
Diese Aspekte werden im sog. „META-Konzept“ der Drei-Burgen-Klinik in Bad Kreuznach zur
Behandlung des metabolischen Syndroms aufgegriffen. Die Wirksamkeit des META-Konzepts im
Hinblick auf biologische Messparameter wurde bereits in kleinerem Kontext überprüft. Dabei
zeigte sich mit Blick auf die zentralen Zielgrößen (Gewichtsreduktion bzw. Verbesserung des BMI)
ein signifikanter und nachhaltiger Effekt.
Auf Basis dieser Ergebnisse ist es das Ziel dieses Projekts, im Rahmen eines längsschnittlichen
Designs mit 3 Messzeitpunkten eine umfangreichere Evaluation des META-Programms durchzu-
führen, welche insbesondere die biopsychosozialen Effekte des Programms adressiert. Neben der
Veränderung von klinischen und psychosozialen Zielgrößen im Verlauf und im Anschluss an das
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META-Programm stehen dabei auch die Zufriedenheit der Teilnehmenden und die individuelle
Zielerreichung aus Sicht der Teilnehmenden im Fokus.
Posttraumatic Growth: Fragebogen-, Konzept-, und
Modellvalidierung
Einrichtung: Abteilung für Rehabilitationspsychologie und Psychotherapie am Institut für
Psychologie der Universität Freiburg
Projektlaufzeit: 30.06.2016-30.06.2019
Projektleitung: Julian Mack, M. Sc.
Hintergrund und Zielsetzung
Unter posttraumatic growth (PTG) werden subjektive positive Veränderungen subsumiert, welche
auf die kognitive und emotionale Verarbeitung aversiver Ereignisse zurückgeführt werden (vgl.
Maercker & Langner, 2001)4. Die Operationalisierung des Konstrukts erfolgt primär (vgl. Joseph &
Butler, 2010)5 über das posttraumatic growth inventory (PTGI) und berücksichtigt die Dimensionen
Beziehungen zu anderen, neue Möglichkeiten, persönliche Stärke, Wertschätzung des Lebens
und religiöse Veränderung (Tedeschi & Calhoun, 1996)6. Obwohl PTG seit den 90er Jahren
systematisch beforscht wird (Joseph & Butler, 2010)5, wird die Validität von PTG als eigen-
ständiges, relevantes Konstrukt weiterhin kritisch diskutiert (vgl. Jayawickreme & Blackie, 2014;
Tedeschi & Calhoun, 2014)7,6. Den Nährboden dieses Diskurses bilden einerseits die heterogenen
Beziehungsmuster zwischen PTG und bereits etablierten Gesundheitsparametern (z.B. Lebens-
zufriedenheit, Depression) (vgl. Zoellner & Maercker, 2006)8 sowie andererseits eine Reihe
4 Maercker A, Langner R (2001). Persönliche Reifung (Personal Growth) durch Belastungen und Traumata.
Diagnostica, 47 (3), 153–162. 5 Joseph S, Butler L (2010). Positive Changes Following Adversity. PTSD Research Quarterly, 3 (21), 1–3.
6 Tedeschi RG, Calhoun, LG (1996). The Posttraumatic Growth Inventory: Measuring the positive legacy of trauma.
Journal of traumatic stress, 9 (3), 455–471. 7 Jayawickreme E, Blackie LER (2014). Post-traumatic Growth as Positive Personality Change: Evidence,
Controversies and Future Directions. European Journal of Personality, 28 (4), 312–331. 8 Zoellner T, Maercker A. (2006). Posttraumatic growth in clinical psychology - a critical review and introduction of a
two component model. Clinical psychology review, 26 (5), 626–653.
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methodischer Schwächen bezüglich der Operationalisierung und darauf aufbauenden
Einschränkungen im Studiendesign (vgl. Frazier et al., 2009; Jayawickreme & Blackie, 2014)9.
Diese ambigue Ausgangslage förderte auf inhaltlicher Ebene die Entwicklung mehrerer
Entstehungsmodelle, welche die heterogenen Beziehungsmuster unterschiedlich zu erklären ver-
suchen. Abgesehen von der einheitlichen Betonung der Relevanz der zeitlichen Perspektive
(Wachstum und Belastung können vor allem unmittelbar nach dem aversiven Ereignis parallel
existieren) ergaben sich zwei konzeptuelle Herangehensweisen. Beim Janus-Face-Modell (vgl.
Zoellner & Maercker, 2006)8 wird versucht, die inkonsistente Befundlage über verschiedene PTG-
Anteile (konstruktiver Anteil vs. illusionärer, vermeidender Anteil) zu erklären, während die
Arbeitsgruppe um Tedeschi und Calhoun in ihrem Modell (vgl. Triplett, Tedeschi, Cann, Calhoun,
& Reeve, 2012)10 die simultane Entwicklung von Wachstum- und Belastungsindikatoren aufgrund
gemeinsamer kognitiver Prozessgrundlagen betonen. Abgesehen von diesen vorwiegend
theoretischen Entwicklungen, wurden alternative bzw. ergänzende Operationalisierungsansätze
(Frazier et al., 2009) entwickelt, um bisher bestehende Kritikpunkte empirisch überprüfbar zu
machen und qualitativ hochwertigere Studiendesigns zu ermöglichen.
Methodik
Im Rahmen dieses Projekts soll versucht werden, sowohl inhaltliche als auch methodische
Neuerungen integrativ zu analysieren, indem die alternativen Operationalisierungsansätze zur
Validierung der postulierten Modelle genutzt werden. Die hieraus resultierenden Forschungs-
fragen können den drei Kategorien: (a) Validierung benötigter Messinstrumente zur Modell-
prüfung, (b) Prüfung der allgemeinen Validität des PTG-Konzeptes sowie (c) Untersuchung der
postulierten Entstehungsmodelle zugeordnet werden.
Zur Untersuchung der Kategorien ist eine longitudinale Datenerhebung mit drei Messzeitpunkten
geplant. Das Design der Studie, welche auf einer primär studentischen/nicht klinischen Population
beruht, orientiert sich an den klassischen Validierungsstudien im Kontext der PTG-Forschung (vgl.
Cann et al., 2010; Cann et al., 2011)11,12 und integriert Lösungsansätze zu postulierten
9 Frazier P, Tennen H, Gavian M, Park C, Tomich P & Tashiro T (2009). Does self-reported posttraumatic growth
reflect genuine positive change? Psychological science, 20 (7), 912–919. 10
Triplett KN, Tedeschi, RG, Cann A, Calhoun LG & Reeve CL (2012). Posttraumatic growth, meaning in life, and life satisfaction in response to trauma. Psychological Trauma: Theory, Research, Practice, and Policy, 4 (4), 400–410. 11
Cann A, Calhoun LG, Tedeschi RG, Kilmer, RP, Gil-Rivas V, Vishnevsky T et al. (2010). The Core Beliefs Inventory: a brief measure of disruption in the assumptive world. Anxiety, stress, and coping, 23 (1), 19–34.
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methodischen Mängeln (vgl. Frazier et al., 2009; Jayawickreme & Blackie, 2014)9,7. Zur Unter-
suchung der Kategorie (b) werden mehrere Probandengruppen benötigt, um Personen, welche (a)
bereits eine Belastung erlebten, (b) während der Studie eine Belastung erleben oder (c) weder vor
noch während der Studie unter einer Belastung litten, zu vergleichen. Diese drei Probanden-
gruppen sollen insgesamt über den Zeitraum von sechs Monaten ohne Intervention begleitet
werden.
Das erste Ziel der Studie (a) ist die primär querschnittliche Validierung deutscher Versionen von
mehreren Fragebögen (vgl. core belief inventory (CBI) (Cann et al., 2010)11 und das event related
rumination inventory (ERRI) (Cann et al., 2011)12). Im zweiten Schritt (b) sollen die beschriebenen
Probandengruppen zur Prüfung der Validität des PTG-Konzeptes anhand mehrerer Operationali-
sierungen verglichen werden. Anschließend, die Validität der Fragebögen (a) und des Konzeptes
(b) vorausgesetzt, erfolgt die longitudinale Replikation/ Analyse der postulierten PTG-
Entstehungsmodelle (c). Explorativ soll zudem geprüft werden, ob die Prädiktion von PTG durch
die Integration der Faktoren der verschiedenen Modelle verbessert werden kann und das
Verhältnis zwischen PTG und Symptomen posttraumatischer Belastung (PTB) longitudinal
untersucht werden.
Der Nutzen des Projekts muss ebenfalls für die drei Fragenkomplexe differenziert betrachtet
werden. (a) Die Fragebögen wurden im englischsprachigen Raum an primär studentischen Stich-
proben validiert, so dass entsprechende Kennwerte zur Validierung vorliegen. Die Validierung der
beiden Fragebögen im deutschsprachigen Raum stellt eine Voraussetzung zur weiteren
Erforschung der PTG-Entstehung dar. Dieser Schritt ist daher im Rahmen dieses Projekts
(Modellvalidierung) sowie für weitere Forschungsprojekte ein essentieller erster Schritt. (b) Die
Prüfung der Validität des interessierenden Konstrukts ist im Kontext der Ressourcenallokation von
zentraler Relevanz. Sollten sich keine oder unzureichende Belege für die Validität des Konzepts
ergeben, könnte dies als ein weiterer Hinweis dafür interpretiert werden, dass zunächst weitere,
dem PTG-Konstrukt gegenüber kritische, Studien benötigt werden bzw. Forschungsgelder
anderweitig eingesetzt werden könnten. Positive Befunde bezüglich der Validität von PTG würden
wiederum für die Intensivierung der inhaltlichen PTG Forschungsbemühungen sprechen. (c) Die
Wissenserweiterung hinsichtlich des Belastungsbewältigungsprozesses (Modellvalidierung und
Modellkombination) erscheint wichtig, um langfristig positive Verarbeitungsprozesse systematisch
fördern und dysfunktionale Bewältigungsbemühungen abmildern bzw. unterbinden zu können. Die
12
Cann A, Calhoun LG, Tedeschi, RG, Taku, K, Vishnevsky T, Triplett KN et al. (2010). A short form of the Posttraumatic Growth Inventory. Anxiety, stress, and coping, 23 (2), 127–137.
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bisher primär theoretisch fundierten Entstehungsmodelle sollen longitudinal empirisch untermauert
werden. In diesem Kontext erscheinen sowohl die Differenzierung in eine illusionäre und eine
funktionale Komponente als auch die simultane Entwicklung von Wachstum und Belastung
essentiell für weiterführende Interventionen.
Viadukt: Poststationäre webbasierte Nachsorge für
depressiv erkrankte Männer
Förderung: Deutsche Rentenversicherung Baden-Württemberg
Einrichtung: Rehaklinik Glotterbad, Glottertal
Projektleitung: Dr. med. Werner Geigges, Dr. phil. Martin Poppelreuter und Dipl.-Psych. Teresa
Jakob
Projektlaufzeit: 01.10.2014 – 31.12.2017
Hintergrund und Zielsetzung
Der dauerhafte Transfer von Effekten der stationären Rehabilitation in den Alltag bedarf häufig
einer poststationären Fortführung der Behandlung, da ansonsten die Gefahr besteht, dass positive
Veränderungen verloren gehen und es zu erneuten Verschlechterungen und symptomatischen
Krisen kommt. Dies ist im Bereich der Psychosomatischen Rehabilitation aufgrund von
Besonderheiten der Klientel (emotionale Instabilität, teilweise motivationale Defizite, häufige
psychische und psychosoziale Krisen, oft wenig unterstützendes Umfeld) von besonderer
Bedeutung.
In 80% der Entlassungsbriefe unserer Klinik geben wir eine Empfehlung für ambulante Psycho-
therapie. Bei den allseits bekannten Versorgungslücken und damit verbundenen langen Warte-
zeiten auf einen Psychotherapieplatz ist dies für einen großen Anteil der Rehabilitanden nicht
praktisch umsetzbar.
In den vergangenen Jahren wurden vielfältige internetbasierte psychotherapeutische Inter-
ventionen entwickelt. Es dominieren dabei Ansätze, die auf Methoden der Kognitiven Verhaltens-
therapie (KVT) gründen. Inhaltlich steht die Behandlung von Depressionen und Ängsten im
Vordergrund. Das Feld ist durch eine sehr dynamische Entwicklung geprägt, die sich auch in einer
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wachsenden Zahl von Reviews und Metaanalysen sowie konzeptuellen Arbeiten widerspiegelt, die
eine Systematisierung vorhandener Programme und Qualitätskriterien für zukünftige
Entwicklungen anstreben (Proudfoot et al., 2011)13. Manche Autoren formulieren selbstbewusst,
dass internetbasierte Interventionen gleiche Effekte zeitigen wie traditionelle "face to face"-
Therapie (Andersson et al., 2014)14. In einigen Ländern (in Europa z.B. in den Niederlanden und in
einigen skandinavischen Ländern) sind internetbasierte Interventionen bereits fest im Ver-
sorgungssystem verankert. In Deutschland setzt dieser Trend mit einiger zeitlicher Verzögerung
nun auch ein. Zur genaueren Abklärung von Nutzerbedürfnissen, methodischen Fragen und thera-
peutischen Effekten ist klinisch orientierte Forschung im Rahmen der Regelversorgung notwendig
(Baumeister et al., 2017)15.
Internetbasierte Nachsorgeinterventionen eröffnen für die Rehabilitation verschiedene neue
Möglichkeiten, so auch für den Transfer und die nachhaltige Verstetigung von Effekten stationärer
Maßnahmen im Alltag der Rehabilitanden (Baumeister et al., o.J.)16. Der von der Deutschen
Rentenversicherung Bund initiierte Förderschwerpunkt "Nachhaltigkeit durch Vernetzung" (2010-
2013) stellte in diesem Zusammenhang einen Meilenstein für die Entwicklung internetbasierter
Nachsorgeinterventionen im Rahmen der Rehabilitation dar.
Zum Zeitpunkt der Antragsstellung für unser Projekt waren im Bereich der Psychosomatischen
Rehabilitation erste internetbasierte poststationäre Nachsorgeprojekte realisiert worden, zum
einen als therapeutisch moderierte Live Chat-Gruppen (Goldkaramney et al., 2007)17, zum
anderen in Form individualisierten E-Mail-Coachings, in dessen Rahmen Patienten vor allem bei
der Umsetzung von in der Klinik erarbeiteten Veränderungszielen im Alltag unterstützt wurden
13 Proudfoot, J, Klein, B, Barak, A, Carlbring, P, Cuijpers, P, Lange, A, Ritterband, L, Andersson, G (2011). Establishing guidelines for executing and reporting internet intervention research. Cognitive Behaviour Therapy, 40,
82-97.
14 Andersson, G., Cuijpers, P., Carlbring, P., Riper, H., Herdman, E. (2014). Guided internet-based vs. face-to-face
cognitive behavior therapy for psychiatric and somatic disorders: a systematic review and meta-analysis. World Psychiatry, 13, 288-295. 15 Baumeister, H, Lin, J, Ebert, D (2017). Internet- und mobilebasierte Ansätze. Psychosoziale Diagnostik und Behandlung in der medizinischen Rehabilitation. Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung – Gesundheits-schutz, 60, 436-444.
16 Baumeister, H, Lin, J, Ebert, D (ohne Jahr). Internetbasierte Gesundheitsinterventionen. Stand der Forschung und
Nutzungspotential für die medizinische Rehabilitation. Expertise im Rahmen des von der DRV-Bund geförderten Projektes „Internetbasierte Gesundheitsinterventionen: Stand der Forschung und Implementierungsmöglichkeiten in der medizinischen Rehabilitation.“ 17
Goldkaramnay, V, Bauer, S, Haug, S, Wolf, M, Kordy, H (2007). The exploration of the effectiveness of group therapy through an Internet chat as aftercare: a controlled naturalistic study. Psychotherapy and Psychosomatics, 76: 219-225.
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(Ebert et al., 2013)18. Beiden Ansätzen gemeinsam ist ein hoher personeller Aufwand, was die
Überführung der Interventionen in die Regelversorgung praktisch unmöglich macht.
Ziel unseres Ansatzes war, mit einem modular aufgebauten Programm, das die Teilnehmer unter
kontinuierlicher therapeutischer Begleitung selbständig bearbeiten sollten, eine hinsichtlich des
personellen Aufwands ökonomische und an die aktuelle Forschung anschlussfähige Intervention
zu entwickeln. Als Zielgruppe fokussierten wir dabei auf depressiv erkrankte Männer, da
Depressionen mit einem Anteil von ca. 70% die häufigste Einweisungsdiagnose für eine Maß-
nahme in unserer Klinik darstellen und Männer eine hinsichtlich der Nutzung ambulanter
Psychotherapie und anderer psychosozialer Unterstützungsangebote „problematische“ Gruppe
darstellen (Albani et al., 2010)19.
Intervention
Wir gestalteten eine modular aufgebaute Intervention, die sich an methodischen und inhaltlichen
Grundlagen der KVT unter Einbezug moderner Entwicklungen wie „Mindfulness based Cognitive
Therapy“ und „Acceptance and Commitment-Therapy“ orientiert. 12 aufeinander aufbauende und
sukzessiv zu bearbeitende Module waren zeitlich so geschaltet, dass die Teilnehmer die ersten
beiden Module unmittelbar nach der Rückkehr aus der Klinik und eine Woche später bear-
beiteten, womit wir den Übergang in den Alltag besonders nahe begleiten wollten. Danach folgten
weitere Module in 14-tägigem Rhythmus, die beiden letzten Module im Sinne von „booster-
sessions“ in jeweils vierwöchigem Abstand mit der Idee eines Ausschleichens der Begleitung.
Regelmäßige Elemente der Module waren ein Stimmungsfragebogen zur Selbstkontrolle,
Reflexionen zum Verlauf der zurückliegenden Zeit, psychoedukative Einheiten (häufig in Form von
Videoclips von Therapeuten aus der Klinik), verhaltensaktivierende Elemente, Methoden der
kognitiven Umstrukturierung, Achtsamkeits- und Imaginationsübungen, sowie regelmäßige Ziel-
planungen für den nächsten Abschnitt. Darüber hinaus konnten die Teilnehmer der EG über eine
verschlüsselte Nachrichtenfunktion auf der Programmplattform jederzeit mit uns in Kontakt treten.
Nachrichten wurden von uns innerhalb eines Werktages beantwortet. Bei Krisen bestand die
Möglichkeit zu telefonischen Kontakten, um persönlichere Unterstützung zu ermöglichen.
18
Ebert, DD, Hannig, H, Tarnowski, T, Sieland, B, Götzky, B, Berking, M (2013). Webbasierte Rehabilitationsnach-sorge nach stationärer psychosomatischer Therapie (W-RENA). Rehabilitation, 52:164-172. 19
Albani, C, Blaser, G, Geyer, M, Schmutzer, G Brähler, E (2010). Ambulante Psychotherapie in Deutschland aus Sicht der Patienten. Teil 1: Versorgungssituation. Psychotherapeut, 55: 503-514.
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Methodik
Wir führten die Studie als kontrolliert-randomisierte monozentrische Vergleichsstudie mit zwei
Gruppen (Experimentalgruppe (EG): aktive Teilnahme am Viadukt-Programm; Kontrollgruppe
(KG): Nutzung von Nachsorgeangeboten der Regelversorgung) und drei Messzeitpunkten (T0:
Ende der stationären Reha; T1: 4 Monate post; T2: 10 Monate post) durch. Primärer Zielpara-
meter war die depressive Symptomatik (erfasst durch BDI-II), daneben erhoben wir Daten zu
Generalisierter Angst, Emotionalen Kompetenzen, Verhaltensaktivierung, Gesundheitsbezogener
Lebensqualität, Arbeitsfähigkeit, sowie zur Zufriedenheit der EG mit dem Nachsorgeprogramm.
Die Rekrutierung erfolgte im Rahmen von wöchentlichen Informationsveranstaltungen, zu denen
potentiell qualifizierende Personen angemeldet wurden. Bei Erteilung des informed consent
wurden die Studienteilnehmer von unabhängiger Seite per Randomisierung der EG oder KG
zugeordnet. Für alle Teilnehmer fanden in der letzten Woche des Aufenthalts zwei
Kleingruppentermine statt, in denen die Erfahrungen des Klinikaufenthalts reflektiert und
persönliche Veränderungsziele für den Alltag formuliert wurden, daneben entwickelten alle
Teilnehmer einen persönlichen Krisenplan. Für die Teilnehmer der EG nutzten wir diese Termine
auch zur Einführung in die Technik des Nachsorgeprogramms. Allen Teilnehmern standen
grundsätzlich alle erreichbaren, bzw. persönlich gewünschten Nachsorgeangebote der Regel-
versorgung zur Verfügung.
Ergebnisse
Im Rekrutierungszeitraum zwischen November 2015 und Dezember 2016 konnten insgesamt 178
Studienteilnehmer rekrutiert und jeweils zur Hälfte auf die EG und KG randomisiert werden. Das
Angebot des internetbasierten Nachsorgeprogramms stieß auf großes Interesse: ungefähr 48%
der potentiell qualifizierenden Rehabilitanden entschieden sich zur Studienteilnahme. Im
November lief für die letzten Studienteilnehmer die 10-monatige Nachuntersuchungsphase aus,
so dass die Datensammlung aktuell beendet wird.
Daten zur Adhärenz zeigen, dass von den 89 Teilnehmern der EG 25 das komplette Programm
mit 12 Modulen absolvierten. Auf der anderen Seite stiegen 12 der Teilnehmer der EG trotz mehr-
facher Erinnerungen nicht in das Programm ein. Die mittlere Anzahl bearbeiteter Module betrug
6,6. Daten zum Nutzungsverhalten zeigen eine enorme Bandbreite hinsichtlich der Aktivität der
Teilnehmer im Programm und der Intensität der Kontaktaufnahme zu den Therapeuten. 31
Teilnehmer der EG nutzten die oben beschriebene Option zu telefonischen Kriseninterventionen.
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Erste Analysen zu den primären und sekundären Zielparametern zeigen bei allgemein hoher
Stabilität der Reha-Effekte keinen signifikanten Interventionseffekt. Die Zufriedenheitsmaße der
Teilnehmer der EG sind gleichzeitig sehr positiv. Besonders geschätzt wurden die enge Ver-
zahnung des Programms mit Inhalten und Zielsetzungen aus der Klinik, der persönliche Kontakt
zu den Therapeuten und das individuelle und flexible Krisenmanagement.
Differenzierte Subgruppenanalysen sollen dazu dienen, Prädiktoren für eine erfolgreiche Nutzung
unseres Programms zu entwickeln. Erste Analysen deuten darauf hin, dass die Kombination des
internetbasierten Nachsorgeprogramms mit einer ambulanten Psychotherapie nicht ökonomisch
im Sinne verbesserter therapeutischer Effekte ist.
Eine erste umfassende Darstellung der Ergebnisse des Viadukt-Programms ist im Rahmen des
Rehabilitationswissenschaftlichen Kolloquiums im kommenden Februar in München geplant.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt gehen wir aufgrund unserer Ergebnisse davon aus, dass
internetbasierte Nachsorgeinterventionen ein effektives Instrument in der Psychosomatischen
Rehabilitation werden können. Genauere Kenntnisse zu Nutzerbedürfnissen und die Entwicklung
von darauf abgestimmten flexiblen technischen und inhaltlichen Umsetzungen sind aus unserer
Sicht ebenso wichtig wie verbesserte Möglichkeiten zur Identifikation der Gruppe von
Rehabilitanden, für die genau dies ein persönlich stimmiger und hilfreicher Nachsorgeansatz ist.
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Fördermöglichkeiten
Die Deutsche Kinderkrebsnachsorge - Stiftung für das chronisch kranke Kind vergibt
einen Nachsorgepreis in Höhe von 10.000 €. Der Preis soll dazu beitragen, die stationäre und
ambulante Versorgung, Betreuung sowie Nachsorge für krebs-, herz- und mukoviszidose
kranke Kinder sowie andere schwerst chronisch kranke Kinder und deren Familien zu ver-
bessern sowie das Konzept der familienorientierten Rehabilitation bzw. familienorientierten
Nachsorge zu fördern. Bewerben können sich Arbeitsgruppen, Initiativen und Verbände sowie
Einzelpersonen aus dem deutschen Sprachraum. Die Frist endet am 31.07.2018.
Die Stiftung Hufeland-Preis der Deutschen Ärzteversicherung vergibt ihren Hufeland-Preis in
Höhe von 20.000 €. Der Preis wird für die beste Arbeit auf dem Gebiet der Präventivmedizin
bzw. der Versorgungsforschung vergeben. Er kann zwei Arbeiten, die als gleichwertig an-
erkannt worden sind, je zur Hälfte zugesprochen werden. Die Arbeit muss ein Thema
der Gesundheitsvorsorge bzw. der auf Prävention bezogenen Versorgungsforschung,
der Vorbeugung gegen Schäden oder Erkrankungen, die für die Gesundheit der
Bevölkerung von Bedeutung sind, oder
der vorbeugenden Maßnahmen gegen das Auftreten bestimmter Krankheiten oder
Schäden, die bei vielen Betroffenen die Lebenserwartung beeinträchtigen oder
Berufsunfähigkeit zur Folge haben können,
zum Inhalt haben fördern. Die Frist endet am 31.10.2018.
Die Wilhelm Woort-Stiftung vergibt einen Preis für Alternsforschung in Höhe von 20.000 €.
Mit dem Preis werden Wissenschaftler ausgezeichnet, die ein herausragendes Forschungs-
projekt oder eine modellhafte Initiative in folgenden Bereichen durchführen:
Integrierte geriatrische Versorgung, Prävention und Rehabilitation: Hausarzt, Facharzt,
Klinik,
Förderung und Erhaltung von Autonomie und gesellschaftlicher Teilhabe: Wohnen,
Aktivität, Mobilität,
Unterstützung und Vermeidung unerwünschter Alternsfolgen: Rückzug, Einsamkeit,
Gewalt.
Das Preisgeld ist für die Durchführung des für preiswürdig befundenen wissenschaftlichen
Vorhabens bestimmt. Förderfähig sind Nachwuchswissenschaftler in der Promotions- und
Postdoc-Phase sowie an forschungsinteressierte Mediziner in außeruniversitären Ein-
richtungen, die an der Implementierung innovativer Instrumente oder Methoden arbeiten.
Sowohl Selbstbewerbungen als auch Vorschläge Dritter sind möglich. Die Frist endet am
31.10.2018.
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Veranstaltungen
Januar
09.01.2018: The Age of Anxiety – Über Furcht, Angst und Angsterkrankungen in Freiburg:
Veranstalter ist die Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Universitäts-
klinikum Freiburg.
10.01.2018: Behandlung chronisch therapieresistenter Depressionen mit interventionellen
Stimulationsverfahren in Emmendingen: Veranstalter sind die Klinik für Psychosomatische
Medizin und Psychotherapie am Universitätsklinikum Freiburg und das Zentrum für Psychiatrie
Emmendingen.
16.01.2018: Training für Pflegekräfte in der Reha – Der „schwierige“ Patient in Berlin: Ver-
anstalter ist die Deutsche Gesellschaft für Medizinische Rehabilitation e.V.
19.-20.01.2018: Grundlagenseminar – Rehabilitation und Teilhabe im Sozialrecht in Köln: Ver-
anstalter ist die Deutsche Gesellschaft für Medizinische Rehabilitation e.V.
22.01.2018: Anwenderseminar Internes Qualitätsmanagement – Umstieg auf die neuen Audit-
leitfäden in Frankfurt-Bockenheim: Veranstalter ist die Deutsche Gesellschaft für Medizinische
Rehabilitation e.V.
29.01.2018: Fachtagung „Entlassmanagement und Entlassungsbericht in der medizinischen
Rehabilitation“ in Berlin: Veranstalter ist die Deutsche Gesellschaft für Medizinische Reha-
bilitation e.V.
31.01.2018: Essstörungen in Freiburg: Veranstalter sind die Klinik für Psychosomatische
Medizin und Psychotherapie am Universitätsklinikum Freiburg und das Zentrum für Psychiatrie
Emmendingen.
Februar
14.02.2018: Innovative Entwicklungen in der Therapie schizophrener Psychosen in Freiburg:
Veranstalter ist die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Freiburg.
19.02.2018: Workshop „Arztbriefe und Reha-Entlassungsberichte: besser, einfacher, schneller“
in Berlin: Veranstalter ist die Deutsche Gesellschaft für Medizinische Rehabilitation e.V.
26.-28.02.2018: 27. Reha-Kolloquium 2018 in München: Veranstalter sind die Deutsche
Rentenversicherung Bund gemeinsam mit der Deutschen Rentenversicherung Bayern Süd und
der Deutschen Gesellschaft für Rehabilitationswissenschaften.
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März
08.-10.03.2018: 19. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin:
Brücken bauen – von der Evidenz zum Patientenwohl in Graz: Veranstalter sind das EbM-
Netzwerk sowie die Medizinische Universität Graz.
19.-22.03.2018: DNVF-Spring-School in Bonn: Veranstalter ist das Deutsche Netzwerk Ver-
sorgungsforschung e.V.
20.-21.03.2018: Kongress Armut und Gesundheit 2018: Gemeinsam. Gerecht. Gesund. in
Berlin: Veranstalter ist Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V.
21.-24.03.2018: Deutscher Kongress für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in
Berlin: Veranstalter sind die Deutsche Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärzt-
liche Psychotherapie e.V. sowie das Deutsche Kollegium für Psychosomatische Medizin.
April
09.-13.04.2018: Freiburger Methodenwoche: Veranstalter ist das Methodenzentrum des
Rehabilitationswissenschaftlichen Forschungsverbundes Freiburg e.V.
13.04.2018: Reha-Update zur Sozialmedizinischen Begutachtung im Reha-Team: Veranstalter
ist der Rehabilitationswissenschaftliche Forschungsverbund Freiburg e.V.
20.-21.04.2018: Workshop „Schulungen patientenorientiert gestalten“ in Würzburg: Veran-
stalter ist das Zentrum Patientenschulung e. V.
September
15.-20.09.2018: 51. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie in Frankfurt: Ver-
anstalter ist die Deutsche Gesellschaft für Psychologie e.V.
16.-18.09.2018: Cochrane Colloquium 2018: ‘Cochrane for all – better evidence for better
health decisions’ in Edinburgh: Veranstalter ist Cochrane UK.
20.-22.09.2018: 18. Wissenschaftliche Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Sys-
temische Therapie, Beratung und Familientherapie in Oldenburg: Veranstalter sind die Carl
von Ossietzky Universität und die deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung
und Familientherapie.
Oktober
05.10.2018: Workshop „Ja, aber ...“ Gespräche mit „nicht-motivierten“ Patienten in Würzburg:
Veranstalter ist das Zentrum Patientenschulung e. V.
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06.10.2018: Workshop „Selbstmanagementstrategien für „motivierte“ Patienten“ in Würzburg:
Veranstalter ist das Zentrum Patientenschulung e. V.
10.-12.10.2018: 17. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung: Personenzentriert
forschen, gestalten und versorgen in Berlin: Veranstalter ist das Deutsche Netzwerk Ver-
sorgungsforschung e.V.
19.-20.10.2018: Train-The-Trainer „Curriculum Rückenschule der Deutschen Rentenver-
sicherung Bund“: in Würzburg: Veranstalter ist das Zentrum Patientenschulung e. V.
November
02.-04.11.2018: 37. Jahrestagung Rehapsychologie in Erkner: Veranstalter ist die Fachgruppe
Klinische Psychologie in der Rehabilitation des Berufsverbands Deutsche Psychologinnen und
Psychologen.
Auswahl aktueller Publikationen
Breuning M, Lucius-Hoene G, Burbaum C, Himmel W, Bengel J: Subjektive Krankheitser-
fahrungen und Patientenorientierung - Das Website-Projekt DIPEx Germany. Bundesgesund-
heitsblatt-Gesundheitsforschung-Gesundheitsschutz, 2017; 60 (4): 453-461.
Giesler JM, Keller B, Repke T, Leonhart R, Weis J, Muckelbauer R, Rieckmann N, Müller-
Nordhorn J, Lucius-Hoene G, Holmberg C: Effect of a Website that Presents Patients´
Experiences on a Self-Efficacy and Patient Competence of Colorectal Cancer Patients -
Results of a web-based randomized-controlled trial (DIPExRCT). J Med Internet Res, 2017; 19
(10): e334.
Glattacker M, Heyduck K, Jakob T: Yellow flags as predictors of rehabilitation outcome in
chronic low back pain. Rehabil Psychol, 2017. (in Druck)
Hennemann S, Farnsteiner S, Sander L: Internet- and mobile-based aftercare and follow-up for
mental disorders: Protocol of a systematic review and meta-analysis. Bmj Open, 2017; 7
(e016).
Koch U, Bengel J, Wallesch C: Rehabilitation im Wandel. Bundesgesundheitsblatt-Gesund-
heitsforschung-Gesundheitsschutz, 2017; 4.
Krebs S, Starbatty B, Skoetz N, Schmidt-Wolf I, Brandts C, Bischoff M, Wolf J, Glossmann JP:
Nutzung lokaler onkologischer Standard Operating Procedures und onkologischer Leitlinien:
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Eine Umfrage unter 1600 Ärzten an 4 Onkologischen Spitzenzentren der Deutschen Krebs-
hilfe. Onkologie heute, 2017; 5: 38-43.
Lin J, Sander L, Paganini S, Schlicker S, Mittag O, Berking M, Ebert D, Nobis S, Lehr D, Riper
H, Baumeister H: Effectiveness and cost-effectiveness of a guided Internet- and Mobile-based
intervention for depression in patients with chronic back pain and depression: protocol of a
multi-centre randomised controlled trial. Bmj Open, 2017. (in Druck)
Lin J, Paganini S, Sander L, Lüking M, Ebert D D, Buhrman M, Andersson G, Baumeister H:
Internetbasierte Intervention bei chronischen Schmerzen. Eine dreiarmige, randomisierte
kontrollierte Studie zur Wirksamkeit einer begleiteten und unbegleiteten Akzeptanz- und
Commitment-Therapie. Deutsches Ärzteblatt, 2017; 2017 (41): 681-688.
Mau W, Liebl M, Deck R, Lange U, Smolenski UC, Walter S, Gutenbrunner C: Kompetenz-
basierter Lernzielkatalog „Rehabilitation, Physikalische Medizin, Naturheilverfahren“ (RPMN) -
revidierte Fassung. Gemeinsame Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Rehabilitations-
wissenschaften e.V. (DGRW) und der Deutschen Gesellschaft für Physikalische Medizin und
Rehabilitation e.V. (DGPMR). Rehabilitation, 2017; 6. (in Druck)
Mau W, Liebl M, Deck R, Lange U, Smolenski UC, Walter S, Gutenbrunner C: Kompetenz-
basierter Lernzielkatalog „Rehabilitation, Physikalische Medizin, Naturheilverfahren“ (RPMN) -
revidierte Fassung. Gemeinsame Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Rehabilitations-
wissenschaften e.V. (DGRW) und der Deutschen Gesellschaft für Physikalische Medizin und
Rehabilitation e.V. (DGPMR). Phys Med Rehab Kuror, 2017. (in Druck)
Rüsch M, Helmes A, Bengel J: Cognitive behavioral group therapy for patients with physical
diseases and comorbid depressive or adjustment disorders on a waiting list for individual
therapy: results from a randomized controlled trial. Bmc Psychiatry, 2017.
Weis J, Giesler JM: Rehabilitation for Cancer Patients. Psycho-Oncology, 2017; 210: 105-122.
Wirtz M, Farin E: Generische und indikationsspezifische Messeigenschaften des IRES-24-
Patientenfragebogen: Ein Vergleich der Skalenstruktur bei orthopädischen und neurologischen
Rehabilitationspatienten mittels Differential-Item-Functioning. Diagnostica, 2017. (in Druck)
Zeiss T, Reuter K: Psychoonkologie: Qualitätsmerkmal der Krebstherapie. Geburtsh
Frauenheilk, 2017; 77 (01): 27-30.
Ziehm J, Farin E, Becker G, Köberich S: Entwicklung von Maßnahmen zur Überwindung von
Barrieren bezüglich einer palliativmedizinischen Versorgung von Patienten mit chronischer
Herzinsuffizienz: Eine Delphi-Studie. Gesundheitswesen, 2017. (in Druck)
Newsletter RFV Dezember 2017
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Impressum
Sprecher des Verbundes:
Prof. Dr. Erik Farin-Glattacker
Sektion Versorgungsforschung und Rehabilitationsforschung am Universitätsklinikum Freiburg
Hugstetterstr. 49, 79106 Freiburg
Telefon: 0761/270-74430 oder -74470, Telefax: 0761/270-73310
Prof. Dr. Dr. Jürgen Bengel
Abteilung für Rehabilitationspsychologie und Psychotherapie am Institut für Psychologie
der Universität Freiburg
Engelbergerstr. 41, 79085 Freiburg
Telefon: 0761/203-2122, Telefax: 0761/203-3040
Methodenzentrum:
M.Sc. Julian Mack
Abteilung für Rehabilitationspsychologie und Psychotherapie am Institut für Psychologie
der Universität Freiburg
Engelbergerstr. 41, 79085 Freiburg
Telefon: 0761/203-3020, Telefax: 0761/203-3040
Geschäftsstelle:
M.A. Susanne Walter
Sektion Versorgungsforschung und Rehabilitationsforschung am Universitätsklinikum Freiburg
Hugstetterstr. 49, 79106 Freiburg
Telefon: 0761/270-73530, Telefax: 0761/270-73310
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