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Nr. 10 – Sept. 2011 Newsletter Mission & Entwicklung Glaube in Aktion Wasser eine Selbstverständlichkeit?

Newsletter Nr. 10

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September 2011 Wasser – eine Selbstverstänlichkeit?

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Page 1: Newsletter Nr. 10

Die Wasserpumpe von Lingwe wurde durch die Heilsarmee erstellt und ist Teil des Matabeleland-Wasserprojekts von SwiZimAid und der Heils-armee Schweiz. Dieses Projekt ermöglichte in den letzten drei Jahren in 10 Dörfern der Region Matabeleland den Bau von Wasserpumpen und dadurch für hunderte Menschen den Zugang zu sauberem und sicherem Trinkwasser.

Wenn Sie die Hilfe durch SwiZimAid finanziell unterstützen möchten: PC 30-6709-1 (mit dem Vermerk: SwiZimAid-Projekte)

Nr. 10 – Sept. 2011Newsletter Mission & Entwicklung

Glaube in Aktion

Wassereine Selbstverständlichkeit?

ImpressumHerausgeber Stiftung Heilsarmee Schweiz, Mission & Entwicklung Laupenstrasse 5, 3001 Bern, Schweiz Telefon 031 388 05 91, [email protected] Markus Muntwiler, Doris Droz, Thomas MartinFotos Archiv Mission & EntwicklungLayout / Konzept Thomas Martin / Martin Stucki Grafik, Heimenschwand, msgrafik.chDruck Jordi AG, Belp

Dieser Newsletter erscheint dreimal jährlich.Postkonto: 30-6709-1 (mit entsprechendem Verwendungszweck)www.heilsarmee.ch/mission

Dieses Produkt wurde klimaneutral auf FSC-Mix Papier gedruckt.

EditorialWasser ist für den Menschen eines der wertvollsten Güter. So erstaunt es nicht, dass der Zugang zu Wasser sowohl ein Menschenrecht als auch ein international anerkanntes und gefördertes Ziel ist, ein Unterziel der sogenannten Millennium-Entwicklungsziele. Mehr als eine Milliarde Menschen haben jedoch keinen sicheren Zugang zu sauberem Wasser. Dieser Zugang zu Trinkwasser und zu Wasser für die Landwirtschaft ist jedoch grundlegend für die Überwindung der Armut.

Kürzlich hat die Jugendgruppe der Heilsarmee in Bern dieses Thema aufgegriffen und einen tollen Benefizabend mit Livemusik und Tanz zum Thema "save water, save lives" (Spare Wasser, rette Leben) durchgeführt. An diesem Abend wurden die Besucher auf die schwierige Trinkwassersituation in den Südländern hingewiesen und zum Nachdenken über den eigenen Umgang mit Wasser angeregt. Ein Heilsarmee-Wasser-projekt an Primarschulen in Kenia wurde vorgestellt, und es wurde dafür gesammelt. Informationen zu diesem Projekt finden Sie ebenfalls in diesem Newsletter. Es war ein gelungener Abend, an dem ganze 2 500 Franken für das Projekt in Kenia zusammen-gekommen sind. Ich freue mich sehr über tolle Initiativen wie diese. Sie auch?

Markus Muntwiler, Leiter Mission & Entwicklung

vorsichtig einen ersten Schluck. Doch unsere Zweifel sind sehr schnell verflogen. Es ist tatsächlich sauberes und gutes Trinkwasser.

In weiten Teilen Simbabwes gibt es ausgedehnte Grundwasserströme. Das Wasser fliesst oft nur rund 60 bis 100 Meter unter dem Boden. Die Beschaffen­heit des Bodens – Sand und Kies – wirkt wie ein natürlicher Filter, der das Wasser reinigt und ihm nahezu Trinkwasserqualität verleiht. Wasser in Hülle und Fülle, das nur darauf wartet von Hand mit einer dieser kleinen rotblauen Wasserpum­pen heraufgepumpt zu werden.

Etwa 8 000 Franken kostet der Bau einer solchen Pumpe inklusive Bohrloch. Ein Betrag, der für die Menschen in Simbabwe unerreichbar ist, uns aber – wenn wir ein wenig von unserem Überfluss zusammenlegen – kaum schmerzt.

Jedesmal, wenn ich zuhause den Wasserhahn öffne und er stöhnend und äch­zend das Wasser freigibt, höre und sehe ich in Gedanken … die kleine rotblaue Wasserpumpe von Lingwe.

Samuel BüchiSwiZimAidSwiZimAid ist die Initiative einer Gruppe Heilsarmee­mitglieder aus Zürich mit dem Ziel, den Menschen in Simbabwe und der Heilsarmee vor Ort konkrete Hilfe zu leisten. Folgende Ziele stehen für SwiZimAid im Zentrum:

• Praktische Hilfe leisten • Zimbabwe besuchen, um zu spüren, wo Hilfe nötig ist • Die bestehenden Heilsarmee­Strukturen nutzen • Unseren Überfluss teilen • Geld für spezifische Projekte sammeln

So unterstützt und begleitet SwiZimAid in Zusam­menarbeit mit Mission & Entwicklung der Heilsarmee Schweiz verschiedene Projekte in Simbabwe (z.B. im Bereich Wasser oder Musik), sammelt dafür Geld, Instrumente und Kleider und besucht regelmässig Simbabwe, um die Menschen und die Heilsarmee vor Ort zu ermutigen und praktische Hilfe zu leisten.

Informationen zu SwiZimAid und aktuellen Projekten in Simbabwe:

www.swizimaid.ch

News vom Missionsfeld

Markus und Tabea Wipf-Zünd werden im Oktober einen dreijährigen Einsatz für die Heilsarmee in Ecuador beginnen. Sie werden dort als Projektverantwortliche in den Bereichen Immobilien und Sozialprogramme tätig sein. Im Moment sind sie in England und absolvieren einen Intensivkurs in Englisch, damit sie für ihre zukünftige Arbeit gerüstet sind.

Claude Huguenin-Nkoko ist Mitte August am Ende seines Einsatzes für die Heils-armee in Kongo Kinshasa angelangt. Er hat dort die letzten acht Jahre als Verant-wortlicher im Bereich Immobilien gearbeitet. Claude Huguenin wird jedoch mit seiner Frau Matty und der Tochter Ambre Thia weiterhin in Kinshasa leben.

Sarah Makanjera-Cox musste leider aus medizinischen Gründen ihren Einsatz in Kongo Brazzaville frühzeitig abbrechen. Wiederholte, starke Malariaerkrankungen haben ihren Körper zu stark geschwächt. So ist sie im Juli zusammen mit ihrem Mann Tinashe nach Südafrika umgezogen und wird ihren Missionseinsatz dort beenden. Sarah Makanjera arbeitet nun für die Heilsarmee Südafrika in der Projektarbeit.

Log dich ein und triff Europa

Frühbucherrabatt

bis 15. Okt. 2011

28. Dezember 2011- 2. Januar 2012Erfurt, Deutschland2. Europäischer Jugend-Missions-Kongress

www.Mission-Net.orgEuropäisch I Interkulturell I Missional I Gemeindeorientiert I Relevant I Ganzheitlich I Jesuszentriert I Anbetend

Die kleine rotblaue Wasserpumpe von Lingwe

Samuel Büchi ist Mitglied des Heilsarmee-Korps Zürich Zent-ral. Im Rahmen von SwiZimAid hat er zusammen mit anderen Schweizer Heilsarmeeangehörigen Simbabwe bereits mehrmals besucht, um zu überprüfen, wie die SwiZimAid-Hilfe vor Ort umgesetzt wird. Dabei spielt auch Wasser immer wieder eine zentrale Rolle.

Lingwe, ein kleines Dorf in der Provinz Matabeleland Süd, rund 100 km südlich von Bulawayo, der zweitgrössten Stadt von Simbabwe. Rund um das Dorf nur Sand und karge Bäume, dazwischen dann und wann ein kleiner Bauernhof mit ausgemergelten Rindern und Ziegen. Hier Wasser zu finden, scheint aussichtslos.

Ein paar Minuten später durchqueren wir mit dem Auto ein ausgetrocknetes Flussbett. Plötzlich bremst der Fahrer ab und deutet auf ein paar Menschen. Sie versammeln sich um ein kleines Loch mit einem Durchmesser von etwa 50 Zen­timetern. Im Loch eine dreckige, trübe Flüssigkeit. Uns verschlägt es den Atem, denn für die Menschen dort ist diese Brühe … Trinkwasser, das einzige Trinkwas­ser im Umkreis von mehreren Kilometern.

Wieder ein paar Minuten später erreichen wir eine kleine Gebäudegruppe, das lokale Heilsarmeekorps. Ein paar Hütten zum Wohnen und eine etwas grössere Hütte als Versammlungslokal. Das Wichtigste an diesem Ort befindet sich aber wenige hundert Meter davon entfernt. Eine kleine rotblaue Wasserpumpe. Stolz schreitet unser Begleiter auf die Pumpe zu, packt den Hebel und beginnt zu pumpen. Einige Sekunden lang hört man nur das Stöhnen und Ächzen des Metalls, dann aber plötzlich geschieht das Unfassbare. Aus der Pumpe fliesst kühles, glasklares Wasser. Wir füllen unsere leeren PET­Flaschen und nehmen

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Die Wasserpumpe von Lingwe wurde durch die Heilsarmee erstellt und ist Teil des Matabeleland-Wasserprojekts von SwiZimAid und der Heils-armee Schweiz. Dieses Projekt ermöglichte in den letzten drei Jahren in 10 Dörfern der Region Matabeleland den Bau von Wasserpumpen und dadurch für hunderte Menschen den Zugang zu sauberem und sicherem Trinkwasser.

Wenn Sie die Hilfe durch SwiZimAid finanziell unterstützen möchten: PC 30-6709-1 (mit dem Vermerk: SwiZimAid-Projekte)

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Dieses Produkt wurde klimaneutral auf FSC-Mix Papier gedruckt.

EditorialWasser ist für den Menschen eines der wertvollsten Güter. So erstaunt es nicht, dass der Zugang zu Wasser sowohl ein Menschenrecht als auch ein international anerkanntes und gefördertes Ziel ist, ein Unterziel der sogenannten Millennium-Entwicklungsziele. Mehr als eine Milliarde Menschen haben jedoch keinen sicheren Zugang zu sauberem Wasser. Dieser Zugang zu Trinkwasser und zu Wasser für die Landwirtschaft ist jedoch grundlegend für die Überwindung der Armut.

Kürzlich hat die Jugendgruppe der Heilsarmee in Bern dieses Thema aufgegriffen und einen tollen Benefizabend mit Livemusik und Tanz zum Thema "save water, save lives" (Spare Wasser, rette Leben) durchgeführt. An diesem Abend wurden die Besucher auf die schwierige Trinkwassersituation in den Südländern hingewiesen und zum Nachdenken über den eigenen Umgang mit Wasser angeregt. Ein Heilsarmee-Wasser-projekt an Primarschulen in Kenia wurde vorgestellt, und es wurde dafür gesammelt. Informationen zu diesem Projekt finden Sie ebenfalls in diesem Newsletter. Es war ein gelungener Abend, an dem ganze 2 500 Franken für das Projekt in Kenia zusammen-gekommen sind. Ich freue mich sehr über tolle Initiativen wie diese. Sie auch?

Markus Muntwiler, Leiter Mission & Entwicklung

vorsichtig einen ersten Schluck. Doch unsere Zweifel sind sehr schnell verflogen. Es ist tatsächlich sauberes und gutes Trinkwasser.

In weiten Teilen Simbabwes gibt es ausgedehnte Grundwasserströme. Das Wasser fliesst oft nur rund 60 bis 100 Meter unter dem Boden. Die Beschaffen­heit des Bodens – Sand und Kies – wirkt wie ein natürlicher Filter, der das Wasser reinigt und ihm nahezu Trinkwasserqualität verleiht. Wasser in Hülle und Fülle, das nur darauf wartet von Hand mit einer dieser kleinen rotblauen Wasserpum­pen heraufgepumpt zu werden.

Etwa 8 000 Franken kostet der Bau einer solchen Pumpe inklusive Bohrloch. Ein Betrag, der für die Menschen in Simbabwe unerreichbar ist, uns aber – wenn wir ein wenig von unserem Überfluss zusammenlegen – kaum schmerzt.

Jedesmal, wenn ich zuhause den Wasserhahn öffne und er stöhnend und äch­zend das Wasser freigibt, höre und sehe ich in Gedanken … die kleine rotblaue Wasserpumpe von Lingwe.

Samuel BüchiSwiZimAidSwiZimAid ist die Initiative einer Gruppe Heilsarmee­mitglieder aus Zürich mit dem Ziel, den Menschen in Simbabwe und der Heilsarmee vor Ort konkrete Hilfe zu leisten. Folgende Ziele stehen für SwiZimAid im Zentrum:

• Praktische Hilfe leisten • Zimbabwe besuchen, um zu spüren, wo Hilfe nötig ist • Die bestehenden Heilsarmee­Strukturen nutzen • Unseren Überfluss teilen • Geld für spezifische Projekte sammeln

So unterstützt und begleitet SwiZimAid in Zusam­menarbeit mit Mission & Entwicklung der Heilsarmee Schweiz verschiedene Projekte in Simbabwe (z.B. im Bereich Wasser oder Musik), sammelt dafür Geld, Instrumente und Kleider und besucht regelmässig Simbabwe, um die Menschen und die Heilsarmee vor Ort zu ermutigen und praktische Hilfe zu leisten.

Informationen zu SwiZimAid und aktuellen Projekten in Simbabwe:

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Markus und Tabea Wipf-Zünd werden im Oktober einen dreijährigen Einsatz für die Heilsarmee in Ecuador beginnen. Sie werden dort als Projektverantwortliche in den Bereichen Immobilien und Sozialprogramme tätig sein. Im Moment sind sie in England und absolvieren einen Intensivkurs in Englisch, damit sie für ihre zukünftige Arbeit gerüstet sind.

Claude Huguenin-Nkoko ist Mitte August am Ende seines Einsatzes für die Heils-armee in Kongo Kinshasa angelangt. Er hat dort die letzten acht Jahre als Verant-wortlicher im Bereich Immobilien gearbeitet. Claude Huguenin wird jedoch mit seiner Frau Matty und der Tochter Ambre Thia weiterhin in Kinshasa leben.

Sarah Makanjera-Cox musste leider aus medizinischen Gründen ihren Einsatz in Kongo Brazzaville frühzeitig abbrechen. Wiederholte, starke Malariaerkrankungen haben ihren Körper zu stark geschwächt. So ist sie im Juli zusammen mit ihrem Mann Tinashe nach Südafrika umgezogen und wird ihren Missionseinsatz dort beenden. Sarah Makanjera arbeitet nun für die Heilsarmee Südafrika in der Projektarbeit.

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Die kleine rotblaue Wasserpumpe von Lingwe

Samuel Büchi ist Mitglied des Heilsarmee-Korps Zürich Zent-ral. Im Rahmen von SwiZimAid hat er zusammen mit anderen Schweizer Heilsarmeeangehörigen Simbabwe bereits mehrmals besucht, um zu überprüfen, wie die SwiZimAid-Hilfe vor Ort umgesetzt wird. Dabei spielt auch Wasser immer wieder eine zentrale Rolle.

Lingwe, ein kleines Dorf in der Provinz Matabeleland Süd, rund 100 km südlich von Bulawayo, der zweitgrössten Stadt von Simbabwe. Rund um das Dorf nur Sand und karge Bäume, dazwischen dann und wann ein kleiner Bauernhof mit ausgemergelten Rindern und Ziegen. Hier Wasser zu finden, scheint aussichtslos.

Ein paar Minuten später durchqueren wir mit dem Auto ein ausgetrocknetes Flussbett. Plötzlich bremst der Fahrer ab und deutet auf ein paar Menschen. Sie versammeln sich um ein kleines Loch mit einem Durchmesser von etwa 50 Zen­timetern. Im Loch eine dreckige, trübe Flüssigkeit. Uns verschlägt es den Atem, denn für die Menschen dort ist diese Brühe … Trinkwasser, das einzige Trinkwas­ser im Umkreis von mehreren Kilometern.

Wieder ein paar Minuten später erreichen wir eine kleine Gebäudegruppe, das lokale Heilsarmeekorps. Ein paar Hütten zum Wohnen und eine etwas grössere Hütte als Versammlungslokal. Das Wichtigste an diesem Ort befindet sich aber wenige hundert Meter davon entfernt. Eine kleine rotblaue Wasserpumpe. Stolz schreitet unser Begleiter auf die Pumpe zu, packt den Hebel und beginnt zu pumpen. Einige Sekunden lang hört man nur das Stöhnen und Ächzen des Metalls, dann aber plötzlich geschieht das Unfassbare. Aus der Pumpe fliesst kühles, glasklares Wasser. Wir füllen unsere leeren PET­Flaschen und nehmen

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Die Wasserpumpe von Lingwe wurde durch die Heilsarmee erstellt und ist Teil des Matabeleland-Wasserprojekts von SwiZimAid und der Heils-armee Schweiz. Dieses Projekt ermöglichte in den letzten drei Jahren in 10 Dörfern der Region Matabeleland den Bau von Wasserpumpen und dadurch für hunderte Menschen den Zugang zu sauberem und sicherem Trinkwasser.

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EditorialWasser ist für den Menschen eines der wertvollsten Güter. So erstaunt es nicht, dass der Zugang zu Wasser sowohl ein Menschenrecht als auch ein international anerkanntes und gefördertes Ziel ist, ein Unterziel der sogenannten Millennium-Entwicklungsziele. Mehr als eine Milliarde Menschen haben jedoch keinen sicheren Zugang zu sauberem Wasser. Dieser Zugang zu Trinkwasser und zu Wasser für die Landwirtschaft ist jedoch grundlegend für die Überwindung der Armut.

Kürzlich hat die Jugendgruppe der Heilsarmee in Bern dieses Thema aufgegriffen und einen tollen Benefizabend mit Livemusik und Tanz zum Thema "save water, save lives" (Spare Wasser, rette Leben) durchgeführt. An diesem Abend wurden die Besucher auf die schwierige Trinkwassersituation in den Südländern hingewiesen und zum Nachdenken über den eigenen Umgang mit Wasser angeregt. Ein Heilsarmee-Wasser-projekt an Primarschulen in Kenia wurde vorgestellt, und es wurde dafür gesammelt. Informationen zu diesem Projekt finden Sie ebenfalls in diesem Newsletter. Es war ein gelungener Abend, an dem ganze 2 500 Franken für das Projekt in Kenia zusammen-gekommen sind. Ich freue mich sehr über tolle Initiativen wie diese. Sie auch?

Markus Muntwiler, Leiter Mission & Entwicklung

vorsichtig einen ersten Schluck. Doch unsere Zweifel sind sehr schnell verflogen. Es ist tatsächlich sauberes und gutes Trinkwasser.

In weiten Teilen Simbabwes gibt es ausgedehnte Grundwasserströme. Das Wasser fliesst oft nur rund 60 bis 100 Meter unter dem Boden. Die Beschaffen­heit des Bodens – Sand und Kies – wirkt wie ein natürlicher Filter, der das Wasser reinigt und ihm nahezu Trinkwasserqualität verleiht. Wasser in Hülle und Fülle, das nur darauf wartet von Hand mit einer dieser kleinen rotblauen Wasserpum­pen heraufgepumpt zu werden.

Etwa 8 000 Franken kostet der Bau einer solchen Pumpe inklusive Bohrloch. Ein Betrag, der für die Menschen in Simbabwe unerreichbar ist, uns aber – wenn wir ein wenig von unserem Überfluss zusammenlegen – kaum schmerzt.

Jedesmal, wenn ich zuhause den Wasserhahn öffne und er stöhnend und äch­zend das Wasser freigibt, höre und sehe ich in Gedanken … die kleine rotblaue Wasserpumpe von Lingwe.

Samuel Büchi SwiZimAidSwiZimAid ist die Initiative einer Gruppe Heilsarmee­mitglieder aus Zürich mit dem Ziel, den Menschen in Simbabwe und der Heilsarmee vor Ort konkrete Hilfe zu leisten. Folgende Ziele stehen für SwiZimAid im Zentrum:

• Praktische Hilfe leisten • Zimbabwe besuchen, um zu spüren, wo Hilfe nötig ist • Die bestehenden Heilsarmee­Strukturen nutzen • Unseren Überfluss teilen • Geld für spezifische Projekte sammeln

So unterstützt und begleitet SwiZimAid in Zusam­menarbeit mit Mission & Entwicklung der Heilsarmee Schweiz verschiedene Projekte in Simbabwe (z.B. im Bereich Wasser oder Musik), sammelt dafür Geld, Instrumente und Kleider und besucht regelmässig Simbabwe, um die Menschen und die Heilsarmee vor Ort zu ermutigen und praktische Hilfe zu leisten.

Informationen zu SwiZimAid und aktuellen Projekten in Simbabwe:

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Markus und Tabea Wipf-Zünd werden im Oktober einen dreijährigen Einsatz für die Heilsarmee in Ecuador beginnen. Sie werden dort als Projektverantwortliche in den Bereichen Immobilien und Sozialprogramme tätig sein. Im Moment sind sie in England und absolvieren einen Intensivkurs in Englisch, damit sie für ihre zukünftige Arbeit gerüstet sind.

Claude Huguenin-Nkoko ist Mitte August am Ende seines Einsatzes für die Heils-armee in Kongo Kinshasa angelangt. Er hat dort die letzten acht Jahre als Verant-wortlicher im Bereich Immobilien gearbeitet. Claude Huguenin wird jedoch mit seiner Frau Matty und der Tochter Ambre Thia weiterhin in Kinshasa leben.

Sarah Makanjera-Cox musste leider aus medizinischen Gründen ihren Einsatz in Kongo Brazzaville frühzeitig abbrechen. Wiederholte, starke Malariaerkrankungen haben ihren Körper zu stark geschwächt. So ist sie im Juli zusammen mit ihrem Mann Tinashe nach Südafrika umgezogen und wird ihren Missionseinsatz dort beenden. Sarah Makanjera arbeitet nun für die Heilsarmee Südafrika in der Projektarbeit.

Log dich ein und triff Europa

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28. Dezember 2011- 2. Januar 2012Erfurt, Deutschland2. Europäischer Jugend-Missions-Kongress

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Die kleine rotblaue Wasserpumpe von Lingwe

Samuel Büchi ist Mitglied des Heilsarmee-Korps Zürich Zent-ral. Im Rahmen von SwiZimAid hat er zusammen mit anderen Schweizer Heilsarmeeangehörigen Simbabwe bereits mehrmals besucht, um zu überprüfen, wie die SwiZimAid-Hilfe vor Ort umgesetzt wird. Dabei spielt auch Wasser immer wieder eine zentrale Rolle.

Lingwe, ein kleines Dorf in der Provinz Matabeleland Süd, rund 100 km südlich von Bulawayo, der zweitgrössten Stadt von Simbabwe. Rund um das Dorf nur Sand und karge Bäume, dazwischen dann und wann ein kleiner Bauernhof mit ausgemergelten Rindern und Ziegen. Hier Wasser zu finden, scheint aussichtslos.

Ein paar Minuten später durchqueren wir mit dem Auto ein ausgetrocknetes Flussbett. Plötzlich bremst der Fahrer ab und deutet auf ein paar Menschen. Sie versammeln sich um ein kleines Loch mit einem Durchmesser von etwa 50 Zen­timetern. Im Loch eine dreckige, trübe Flüssigkeit. Uns verschlägt es den Atem, denn für die Menschen dort ist diese Brühe … Trinkwasser, das einzige Trinkwas­ser im Umkreis von mehreren Kilometern.

Wieder ein paar Minuten später erreichen wir eine kleine Gebäudegruppe, das lokale Heilsarmeekorps. Ein paar Hütten zum Wohnen und eine etwas grössere Hütte als Versammlungslokal. Das Wichtigste an diesem Ort befindet sich aber wenige hundert Meter davon entfernt. Eine kleine rotblaue Wasserpumpe. Stolz schreitet unser Begleiter auf die Pumpe zu, packt den Hebel und beginnt zu pumpen. Einige Sekunden lang hört man nur das Stöhnen und Ächzen des Metalls, dann aber plötzlich geschieht das Unfassbare. Aus der Pumpe fliesst kühles, glasklares Wasser. Wir füllen unsere leeren PET­Flaschen und nehmen

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Die Wasserpumpe von Lingwe wurde durch die Heilsarmee erstellt und ist Teil des Matabeleland-Wasserprojekts von SwiZimAid und der Heils-armee Schweiz. Dieses Projekt ermöglichte in den letzten drei Jahren in 10 Dörfern der Region Matabeleland den Bau von Wasserpumpen und dadurch für hunderte Menschen den Zugang zu sauberem und sicherem Trinkwasser.

Wenn Sie die Hilfe durch SwiZimAid finanziell unterstützen möchten: PC 30-6709-1 (mit dem Vermerk: SwiZimAid-Projekte)

Nr. 10 – Sept. 2011Newsletter Mission & Entwicklung

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ImpressumHerausgeber Stiftung Heilsarmee Schweiz, Mission & Entwicklung Laupenstrasse 5, 3001 Bern, Schweiz Telefon 031 388 05 91, [email protected] Markus Muntwiler, Doris Droz, Thomas MartinFotos Archiv Mission & EntwicklungLayout / Konzept Thomas Martin / Martin Stucki Grafik, Heimenschwand, msgrafik.chDruck Jordi AG, Belp

Dieser Newsletter erscheint dreimal jährlich.Postkonto: 30-6709-1 (mit entsprechendem Verwendungszweck)www.heilsarmee.ch/missionDieses Produkt wurde klimaneutral auf FSC-Mix Papier gedruckt.

EditorialWasser ist für den Menschen eines der wertvollsten Güter. So erstaunt es nicht, dass der Zugang zu Wasser sowohl ein Menschenrecht als auch ein international anerkanntes und gefördertes Ziel ist, ein Unterziel der sogenannten Millennium-Entwicklungsziele. Mehr als eine Milliarde Menschen haben jedoch keinen sicheren Zugang zu sauberem Wasser. Dieser Zugang zu Trinkwasser und zu Wasser für die Landwirtschaft ist jedoch grundlegend für die Überwindung der Armut.

Kürzlich hat die Jugendgruppe der Heilsarmee in Bern dieses Thema aufgegriffen und einen tollen Benefizabend mit Livemusik und Tanz zum Thema "save water, save lives" (Spare Wasser, rette Leben) durchgeführt. An diesem Abend wurden die Besucher auf die schwierige Trinkwassersituation in den Südländern hingewiesen und zum Nachdenken über den eigenen Umgang mit Wasser angeregt. Ein Heilsarmee-Wasser-projekt an Primarschulen in Kenia wurde vorgestellt, und es wurde dafür gesammelt. Informationen zu diesem Projekt finden Sie ebenfalls in diesem Newsletter. Es war ein gelungener Abend, an dem ganze 2 500 Franken für das Projekt in Kenia zusammen-gekommen sind. Ich freue mich sehr über tolle Initiativen wie diese. Sie auch?

Markus Muntwiler, Leiter Mission & Entwicklung

vorsichtig einen ersten Schluck. Doch unsere Zweifel sind sehr schnell verflogen. Es ist tatsächlich sauberes und gutes Trinkwasser.

In weiten Teilen Simbabwes gibt es ausgedehnte Grundwasserströme. Das Wasser fliesst oft nur rund 60 bis 100 Meter unter dem Boden. Die Beschaffen­heit des Bodens – Sand und Kies – wirkt wie ein natürlicher Filter, der das Wasser reinigt und ihm nahezu Trinkwasserqualität verleiht. Wasser in Hülle und Fülle, das nur darauf wartet von Hand mit einer dieser kleinen rotblauen Wasserpum­pen heraufgepumpt zu werden.

Etwa 8 000 Franken kostet der Bau einer solchen Pumpe inklusive Bohrloch. Ein Betrag, der für die Menschen in Simbabwe unerreichbar ist, uns aber – wenn wir ein wenig von unserem Überfluss zusammenlegen – kaum schmerzt.

Jedesmal, wenn ich zuhause den Wasserhahn öffne und er stöhnend und äch­zend das Wasser freigibt, höre und sehe ich in Gedanken … die kleine rotblaue Wasserpumpe von Lingwe.

Samuel Büchi SwiZimAidSwiZimAid ist die Initiative einer Gruppe Heilsarmee­mitglieder aus Zürich mit dem Ziel, den Menschen in Simbabwe und der Heilsarmee vor Ort konkrete Hilfe zu leisten. Folgende Ziele stehen für SwiZimAid im Zentrum:

• Praktische Hilfe leisten • Zimbabwe besuchen, um zu spüren, wo Hilfe nötig ist • Die bestehenden Heilsarmee­Strukturen nutzen • Unseren Überfluss teilen • Geld für spezifische Projekte sammeln

So unterstützt und begleitet SwiZimAid in Zusam­menarbeit mit Mission & Entwicklung der Heilsarmee Schweiz verschiedene Projekte in Simbabwe (z.B. im Bereich Wasser oder Musik), sammelt dafür Geld, Instrumente und Kleider und besucht regelmässig Simbabwe, um die Menschen und die Heilsarmee vor Ort zu ermutigen und praktische Hilfe zu leisten.

Informationen zu SwiZimAid und aktuellen Projekten in Simbabwe:

www.swizimaid.ch

News vom Missionsfeld

Markus und Tabea Wipf-Zünd werden im Oktober einen dreijährigen Einsatz für die Heilsarmee in Ecuador beginnen. Sie werden dort als Projektverantwortliche in den Bereichen Immobilien und Sozialprogramme tätig sein. Im Moment sind sie in England und absolvieren einen Intensivkurs in Englisch, damit sie für ihre zukünftige Arbeit gerüstet sind.

Claude Huguenin-Nkoko ist Mitte August am Ende seines Einsatzes für die Heils-armee in Kongo Kinshasa angelangt. Er hat dort die letzten acht Jahre als Verant-wortlicher im Bereich Immobilien gearbeitet. Claude Huguenin wird jedoch mit seiner Frau Matty und der Tochter Ambre Thia weiterhin in Kinshasa leben.

Sarah Makanjera-Cox musste leider aus medizinischen Gründen ihren Einsatz in Kongo Brazzaville frühzeitig abbrechen. Wiederholte, starke Malariaerkrankungen haben ihren Körper zu stark geschwächt. So ist sie im Juli zusammen mit ihrem Mann Tinashe nach Südafrika umgezogen und wird ihren Missionseinsatz dort beenden. Sarah Makanjera arbeitet nun für die Heilsarmee Südafrika in der Projektarbeit.

Log dich ein und triff Europa

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bis 15. Okt. 2011

28. Dezember 2011- 2. Januar 2012Erfurt, Deutschland2. Europäischer Jugend-Missions-Kongress

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Die kleine rotblaue Wasserpumpe von Lingwe

Samuel Büchi ist Mitglied des Heilsarmee-Korps Zürich Zent-ral. Im Rahmen von SwiZimAid hat er zusammen mit anderen Schweizer Heilsarmeeangehörigen Simbabwe bereits mehrmals besucht, um zu überprüfen, wie die SwiZimAid-Hilfe vor Ort umgesetzt wird. Dabei spielt auch Wasser immer wieder eine zentrale Rolle.

Lingwe, ein kleines Dorf in der Provinz Matabeleland Süd, rund 100 km südlich von Bulawayo, der zweitgrössten Stadt von Simbabwe. Rund um das Dorf nur Sand und karge Bäume, dazwischen dann und wann ein kleiner Bauernhof mit ausgemergelten Rindern und Ziegen. Hier Wasser zu finden, scheint aussichtslos.

Ein paar Minuten später durchqueren wir mit dem Auto ein ausgetrocknetes Flussbett. Plötzlich bremst der Fahrer ab und deutet auf ein paar Menschen. Sie versammeln sich um ein kleines Loch mit einem Durchmesser von etwa 50 Zen­timetern. Im Loch eine dreckige, trübe Flüssigkeit. Uns verschlägt es den Atem, denn für die Menschen dort ist diese Brühe … Trinkwasser, das einzige Trinkwas­ser im Umkreis von mehreren Kilometern.

Wieder ein paar Minuten später erreichen wir eine kleine Gebäudegruppe, das lokale Heilsarmeekorps. Ein paar Hütten zum Wohnen und eine etwas grössere Hütte als Versammlungslokal. Das Wichtigste an diesem Ort befindet sich aber wenige hundert Meter davon entfernt. Eine kleine rotblaue Wasserpumpe. Stolz schreitet unser Begleiter auf die Pumpe zu, packt den Hebel und beginnt zu pumpen. Einige Sekunden lang hört man nur das Stöhnen und Ächzen des Metalls, dann aber plötzlich geschieht das Unfassbare. Aus der Pumpe fliesst kühles, glasklares Wasser. Wir füllen unsere leeren PET­Flaschen und nehmen

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Die Wasserpumpe von Lingwe wurde durch die Heilsarmee erstellt und ist Teil des Matabeleland-Wasserprojekts von SwiZimAid und der Heils-armee Schweiz. Dieses Projekt ermöglichte in den letzten drei Jahren in 10 Dörfern der Region Matabeleland den Bau von Wasserpumpen und dadurch für hunderte Menschen den Zugang zu sauberem und sicherem Trinkwasser.

Wenn Sie die Hilfe durch SwiZimAid finanziell unterstützen möchten: PC 30-6709-1 (mit dem Vermerk: SwiZimAid-Projekte)

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EditorialWasser ist für den Menschen eines der wertvollsten Güter. So erstaunt es nicht, dass der Zugang zu Wasser sowohl ein Menschenrecht als auch ein international anerkanntes und gefördertes Ziel ist, ein Unterziel der sogenannten Millennium-Entwicklungsziele. Mehr als eine Milliarde Menschen haben jedoch keinen sicheren Zugang zu sauberem Wasser. Dieser Zugang zu Trinkwasser und zu Wasser für die Landwirtschaft ist jedoch grundlegend für die Überwindung der Armut.

Kürzlich hat die Jugendgruppe der Heilsarmee in Bern dieses Thema aufgegriffen und einen tollen Benefizabend mit Livemusik und Tanz zum Thema "save water, save lives" (Spare Wasser, rette Leben) durchgeführt. An diesem Abend wurden die Besucher auf die schwierige Trinkwassersituation in den Südländern hingewiesen und zum Nachdenken über den eigenen Umgang mit Wasser angeregt. Ein Heilsarmee-Wasser-projekt an Primarschulen in Kenia wurde vorgestellt, und es wurde dafür gesammelt. Informationen zu diesem Projekt finden Sie ebenfalls in diesem Newsletter. Es war ein gelungener Abend, an dem ganze 2 500 Franken für das Projekt in Kenia zusammen-gekommen sind. Ich freue mich sehr über tolle Initiativen wie diese. Sie auch?

Markus Muntwiler, Leiter Mission & Entwicklung

vorsichtig einen ersten Schluck. Doch unsere Zweifel sind sehr schnell verflogen. Es ist tatsächlich sauberes und gutes Trinkwasser.

In weiten Teilen Simbabwes gibt es ausgedehnte Grundwasserströme. Das Wasser fliesst oft nur rund 60 bis 100 Meter unter dem Boden. Die Beschaffen­heit des Bodens – Sand und Kies – wirkt wie ein natürlicher Filter, der das Wasser reinigt und ihm nahezu Trinkwasserqualität verleiht. Wasser in Hülle und Fülle, das nur darauf wartet von Hand mit einer dieser kleinen rotblauen Wasserpum­pen heraufgepumpt zu werden.

Etwa 8 000 Franken kostet der Bau einer solchen Pumpe inklusive Bohrloch. Ein Betrag, der für die Menschen in Simbabwe unerreichbar ist, uns aber – wenn wir ein wenig von unserem Überfluss zusammenlegen – kaum schmerzt.

Jedesmal, wenn ich zuhause den Wasserhahn öffne und er stöhnend und äch­zend das Wasser freigibt, höre und sehe ich in Gedanken … die kleine rotblaue Wasserpumpe von Lingwe.

Samuel Büchi SwiZimAidSwiZimAid ist die Initiative einer Gruppe Heilsarmee­mitglieder aus Zürich mit dem Ziel, den Menschen in Simbabwe und der Heilsarmee vor Ort konkrete Hilfe zu leisten. Folgende Ziele stehen für SwiZimAid im Zentrum:

• Praktische Hilfe leisten • Zimbabwe besuchen, um zu spüren, wo Hilfe nötig ist • Die bestehenden Heilsarmee­Strukturen nutzen • Unseren Überfluss teilen • Geld für spezifische Projekte sammeln

So unterstützt und begleitet SwiZimAid in Zusam­menarbeit mit Mission & Entwicklung der Heilsarmee Schweiz verschiedene Projekte in Simbabwe (z.B. im Bereich Wasser oder Musik), sammelt dafür Geld, Instrumente und Kleider und besucht regelmässig Simbabwe, um die Menschen und die Heilsarmee vor Ort zu ermutigen und praktische Hilfe zu leisten.

Informationen zu SwiZimAid und aktuellen Projekten in Simbabwe:

www.swizimaid.ch

News vom Missionsfeld

Markus und Tabea Wipf-Zünd werden im Oktober einen dreijährigen Einsatz für die Heilsarmee in Ecuador beginnen. Sie werden dort als Projektverantwortliche in den Bereichen Immobilien und Sozialprogramme tätig sein. Im Moment sind sie in England und absolvieren einen Intensivkurs in Englisch, damit sie für ihre zukünftige Arbeit gerüstet sind.

Claude Huguenin-Nkoko ist Mitte August am Ende seines Einsatzes für die Heils-armee in Kongo Kinshasa angelangt. Er hat dort die letzten acht Jahre als Verant-wortlicher im Bereich Immobilien gearbeitet. Claude Huguenin wird jedoch mit seiner Frau Matty und der Tochter Ambre Thia weiterhin in Kinshasa leben.

Sarah Makanjera-Cox musste leider aus medizinischen Gründen ihren Einsatz in Kongo Brazzaville frühzeitig abbrechen. Wiederholte, starke Malariaerkrankungen haben ihren Körper zu stark geschwächt. So ist sie im Juli zusammen mit ihrem Mann Tinashe nach Südafrika umgezogen und wird ihren Missionseinsatz dort beenden. Sarah Makanjera arbeitet nun für die Heilsarmee Südafrika in der Projektarbeit.

Log dich ein und triff Europa

Frühbucherrabatt

bis 15. Okt. 2011

28. Dezember 2011- 2. Januar 2012Erfurt, Deutschland2. Europäischer Jugend-Missions-Kongress

www.Mission-Net.org Europäisch I Interkulturell I Missional I Gemeindeorientiert I Relevant I Ganzheitlich I Jesuszentriert I Anbetend

Die kleine rotblaue Wasserpumpe von Lingwe

Samuel Büchi ist Mitglied des Heilsarmee-Korps Zürich Zent-ral. Im Rahmen von SwiZimAid hat er zusammen mit anderen Schweizer Heilsarmeeangehörigen Simbabwe bereits mehrmals besucht, um zu überprüfen, wie die SwiZimAid-Hilfe vor Ort umgesetzt wird. Dabei spielt auch Wasser immer wieder eine zentrale Rolle.

Lingwe, ein kleines Dorf in der Provinz Matabeleland Süd, rund 100 km südlich von Bulawayo, der zweitgrössten Stadt von Simbabwe. Rund um das Dorf nur Sand und karge Bäume, dazwischen dann und wann ein kleiner Bauernhof mit ausgemergelten Rindern und Ziegen. Hier Wasser zu finden, scheint aussichtslos.

Ein paar Minuten später durchqueren wir mit dem Auto ein ausgetrocknetes Flussbett. Plötzlich bremst der Fahrer ab und deutet auf ein paar Menschen. Sie versammeln sich um ein kleines Loch mit einem Durchmesser von etwa 50 Zen­timetern. Im Loch eine dreckige, trübe Flüssigkeit. Uns verschlägt es den Atem, denn für die Menschen dort ist diese Brühe … Trinkwasser, das einzige Trinkwas­ser im Umkreis von mehreren Kilometern.

Wieder ein paar Minuten später erreichen wir eine kleine Gebäudegruppe, das lokale Heilsarmeekorps. Ein paar Hütten zum Wohnen und eine etwas grössere Hütte als Versammlungslokal. Das Wichtigste an diesem Ort befindet sich aber wenige hundert Meter davon entfernt. Eine kleine rotblaue Wasserpumpe. Stolz schreitet unser Begleiter auf die Pumpe zu, packt den Hebel und beginnt zu pumpen. Einige Sekunden lang hört man nur das Stöhnen und Ächzen des Metalls, dann aber plötzlich geschieht das Unfassbare. Aus der Pumpe fliesst kühles, glasklares Wasser. Wir füllen unsere leeren PET­Flaschen und nehmen

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Vergleich Kenia – Schweiz Kenia SchweizFläche 580 367 km² 41 285 km²Einwohner 38,6 Mio. 7,7 Mio.Bruttoinlandprodukt pro Einwohner 912 US-Dollar 67 560 US-DollarArbeitslosigkeit 40 % 2,9 %Lebenserwartung (F/M) 60/59 Jahre 84/80 JahreHeilsarmeemitglieder 184 372 3877

Wie können Sie helfen?

• Engagieren Sie sich mit einer Spende für die Hilfe in Kenia, damit noch mehr Kinder von besseren hygienischen Verhältnissen an ihren Schulen – und damit einer besse-ren Gesundheit – profitieren können.

Einzahlungen mit dem Vermerk „WASH Kenia“ auf das Konto 30-6709-1.

• Beten Sie für das Land Kenia, für die Leute, die dort leben und auch die Mitglieder der Heilsarmee, welche vor Ort mit ihrem Dienst den Bedürftigen helfen.

WASH-Projekt in KeniaWasser­, Sanitär­ und Hygieneprojekt für Heilsarmeeschulen auf dem Land

Mehr als eine Milliarde Menschen weltweit haben wenig oder kein sauberes Trinkwasser zur Verfügung. Hinzu kommt der Hygienenotstand: Verschmutz­tes Wasser ist eine Quelle für Krankheiten und Tod. In den Entwicklungslän­dern sterben jedes Jahr 1,5 Millionen Kinder unter fünf Jahren an Durchfall, weil sie verschmutztes Wasser getrunken haben.

Mit dem WASH­Projekt verbessert die Heilsarmee Kenia in Zusammenarbeit mit der Heilsarmee Schweiz die hygienische Situation in 40 Heilsarmee­Primarschulen in den ländlichen Gebieten im Osten Nairobis. Das Projekt hat vier Schwerpunkte:

• Das Sammeln und Aufbewahren von Regenwasser. Einrichtungen an den Schulgebäuden ermöglichen das Sammeln von Regenwasser. Dieses wird in grossen Tanks aufbewahrt, um später genutzt werden zu können.

• Den Zugang zu sauberem und sicherem Trinkwasser sicherstellen. Ein Teil des gesammelten Regenwassers wird gereinigt und in Trinkwasserbe­hälter gefüllt. Die Kinder können damit ihren Durst stillen.

• Der Bau von neuen Toilettenanlagen, die den Bedürfnissen der Mädchen und Knaben entsprechen. Dazu gehören auch Einrichtungen zum Hände­waschen.

• Die Schulung der Kinder und Angestellten im Bereich Wasser, Gesund­heit und Hygiene. So werden die Kinder für die Problematik sensibilisiert und sind motiviert, sowohl in der Schule als auch zu Hause auf eine mini­male Hygiene zu achten.

Gegen 10 000 Schulkinder profitieren beim WASH­Projekt von verbesserten sanitären Einrichtungen und Wasserversorgungen. Dies hat nicht nur einen positiven Einfluss auf die Gesundheit der Kinder, sondern verbessert auch deren schulische Leistungen.

Gakame – eine Dorfgemeinschaft, die mithilft

Im Oktober 2010 reiste ich zusammen mit meinem Chef und einem Kollegen der Heilsarmee Schweden nach Kenia, um das WASH-Projekt zu besuchen. Es war meine erste Afrika-reise im Rahmen meiner Arbeit bei Mission & Entwicklung der Heils armee Schweiz und auch das erste Mal, dass ich an einer Projekt evaluation mitarbeitete.

Während zehn Tagen erfassten und untersuchten wir alle Aspekte dieses grossen Pro-jekts. Vor Ort lernte ich die sieben Teammitglieder kennen, die für das Projekt in Kenia arbeiten – alles Kenianer: Georg, der Projektmanager, James, der Ingenieur, der die Pläne zeichnet, Lilian, die einzige Frau im Projektteam, ist für die Sensibilisierung und Bildung im Bereich Hygiene verantwortlich, Burt, der Bauleiter und zwei Chauffeure, Matthew und Livingstone.

Dieses WASH-Team begibt sich Woche für Woche in die Dörfer, um das Projekt umzu-setzen und vorwärtszubringen. Die Arbeitstage sind lang, ebenso die zurückgelegten Distanzen. Die entfernteste Schule befindet sich 360 km nördlich der Hauptstadt Nairobi.

Projektumsetzung zu HauseTembe ist ein 14­jähriger, für sein Alter eher kleiner Junge. Mangelhafte Ernährung hat sein Wachstum beeinträchtigt. Mit seiner Familie lebt Tembe in der Nähe von Gakame, rund 360 km nordöstlich von Nairobi. Oft hilft er seinem Vater, einem Bauer, bei der Betreuung der Ziegen und Kühe oder der Bewirt­schaftung des Gartens.

Tembe besucht die Heilsarmeeschule Gakame, rund einen Kilometer von seinem Zuhause entfernt. Zusammen mit 18 anderen Kindern geht er dort in die sechste Klasse. Am liebsten mag er Fächer wie Geografie und Chemie. Später möchte er Arzt werden. „Wenn ich mal Arzt bin, kann ich das Gelernte anwenden und Menschen helfen, die krank sind.“

Tembes Schule war Teil des WASH­Projektes. „In der Schule lernten wir vieles über Hygiene. Zum Beispiel, dass es wichtig ist, nach der Benut­zung der Toilette die Hände zu waschen.“ Das Gelernte hat er nun auch zu Hause umgesetzt. „Letzthin habe ich zu Hause zusammen mit meiner Schwester einen leeren Behälter mit einem Loch versehen. Das Loch haben wir mit einem kleinen Holzstück verschlossen und Wasser in den Behälter gefüllt. Nun können wir den Behälter benutzen, um uns nach der Benutzung des Plumpsklos die Hände zu waschen.“

Der Junge hat verstanden, dass das Thema Hygiene beim Verlassen des Schulareals nicht beendet ist. Obschon zu Hause die Toiletten nicht so schön sind, wie die neuen Einrichtungen an der Schule, kann er doch auch zu Hause einen Teil zur Hygiene – und damit zu einer besseren Gesundheit – beitragen.

Thomas Martin

Auch ich besuchte eine dieser abgelegenen Schulen – die Schule von Gakame. Sie liegt in den Bergen, in einer sehr kargen Region. Nur einige Büsche und Grashalme wachsen auf den ausgetrockneten Feldern. Die Strasse, auf der wir unterwegs waren, um die Schule zu erreichen, ist kurvig und von Felsen gesäumt. Bei der Schule angekommen, schlug uns eine extreme, stickige Hitze entgegen.

Die Schule bietet Platz für 190 Schüler, die von 6 Lehrern unterrichtet werden. Die Schulmauern und der Boden sind aus Lehm und das Dach ist aus altem Wellblech geformt. Die wenigen Bänke, die in den Zimmern herumstehen, befinden sich in einem schlechten Zustand. In einigen Klassenzimmern gibt es keine Wandtafel. Ein Lehrer erzählte uns von den Schwierigkeiten, hier zu unterrichten. Das Leben hier ist hart, es fehlt an allem; es gibt auch kein Wasser.

Die durch das WASH-Projekt finanzierten Toiletten und das Auffangsystem für das Regenwasser werden die Situation an dieser Schule verbessern. Die Dorfbewohner freuen sich über diese Verbesserung und halfen aktiv mit. So hoben sie zum Beispiel 24 m³ Erde und Steine für die Toiletten aus. Ein Drittel der Aushubmasse war Fels und musste mit den vor Ort vorhandenen Werkzeugen – einfachen Eisenstangen –

zerschlagen werden. Zusätzlich zu dieser Mitarbeit beschlossen die Dorfbewoh-ner, selbst drei neue Klassenzimmer zu finanzieren. Ein toller Beitrag.

40 Heilsarmee-Schulen können dank dem WASH-Projekt renoviert werden. Lilian aus dem Projektteam ist glücklich über den Projektverlauf: „Obwohl sich die Verhaltensweisen im Bereich Hygiene nur langsam verändern, ist es eine grosse Genugtuung, das Engagement und den Wandel in den Dörfern, die vom Projekt profitieren, zu sehen“.

Nach diesem ersten Besuch in Kenia ist es mein Traum, die Anzahl der Schulen, die durch das WASH-Projekt Unterstüt-zung erhalten und so positiv verändert werden können, zu verdoppeln. Der Bedarf ist immens, führt die Heilsarmee doch 500 Schulen im ganzen Land.

Irène CherpillodVerantwortliche Afrikaprojekte

Page 7: Newsletter Nr. 10

Vergleich Kenia – Schweiz Kenia SchweizFläche 580 367 km² 41 285 km²Einwohner 38,6 Mio. 7,7 Mio.Bruttoinlandprodukt pro Einwohner 912 US-Dollar 67 560 US-DollarArbeitslosigkeit 40 % 2,9 %Lebenserwartung (F/M) 60/59 Jahre 84/80 JahreHeilsarmeemitglieder 184 372 3877

Wie können Sie helfen?

• Engagieren Sie sich mit einer Spende für die Hilfe in Kenia, damit noch mehr Kinder von besseren hygienischen Verhältnissen an ihren Schulen – und damit einer besse-ren Gesundheit – profitieren können.

Einzahlungen mit dem Vermerk „WASH Kenia“ auf das Konto 30-6709-1.

• Beten Sie für das Land Kenia, für die Leute, die dort leben und auch die Mitglieder der Heilsarmee, welche vor Ort mit ihrem Dienst den Bedürftigen helfen.

WASH-Projekt in KeniaWasser­, Sanitär­ und Hygieneprojekt für Heilsarmeeschulen auf dem Land

Mehr als eine Milliarde Menschen weltweit haben wenig oder kein sauberes Trinkwasser zur Verfügung. Hinzu kommt der Hygienenotstand: Verschmutz­tes Wasser ist eine Quelle für Krankheiten und Tod. In den Entwicklungslän­dern sterben jedes Jahr 1,5 Millionen Kinder unter fünf Jahren an Durchfall, weil sie verschmutztes Wasser getrunken haben.

Mit dem WASH­Projekt verbessert die Heilsarmee Kenia in Zusammenarbeit mit der Heilsarmee Schweiz die hygienische Situation in 40 Heilsarmee­Primarschulen in den ländlichen Gebieten im Osten Nairobis. Das Projekt hat vier Schwerpunkte:

• Das Sammeln und Aufbewahren von Regenwasser. Einrichtungen an den Schulgebäuden ermöglichen das Sammeln von Regenwasser. Dieses wird in grossen Tanks aufbewahrt, um später genutzt werden zu können.

• Den Zugang zu sauberem und sicherem Trinkwasser sicherstellen. Ein Teil des gesammelten Regenwassers wird gereinigt und in Trinkwasserbe­hälter gefüllt. Die Kinder können damit ihren Durst stillen.

• Der Bau von neuen Toilettenanlagen, die den Bedürfnissen der Mädchen und Knaben entsprechen. Dazu gehören auch Einrichtungen zum Hände­waschen.

• Die Schulung der Kinder und Angestellten im Bereich Wasser, Gesund­heit und Hygiene. So werden die Kinder für die Problematik sensibilisiert und sind motiviert, sowohl in der Schule als auch zu Hause auf eine mini­male Hygiene zu achten.

Gegen 10 000 Schulkinder profitieren beim WASH­Projekt von verbesserten sanitären Einrichtungen und Wasserversorgungen. Dies hat nicht nur einen positiven Einfluss auf die Gesundheit der Kinder, sondern verbessert auch deren schulische Leistungen.

Gakame – eine Dorfgemeinschaft, die mithilft

Im Oktober 2010 reiste ich zusammen mit meinem Chef und einem Kollegen der Heilsarmee Schweden nach Kenia, um das WASH-Projekt zu besuchen. Es war meine erste Afrika-reise im Rahmen meiner Arbeit bei Mission & Entwicklung der Heils armee Schweiz und auch das erste Mal, dass ich an einer Projekt evaluation mitarbeitete.

Während zehn Tagen erfassten und untersuchten wir alle Aspekte dieses grossen Pro-jekts. Vor Ort lernte ich die sieben Teammitglieder kennen, die für das Projekt in Kenia arbeiten – alles Kenianer: Georg, der Projektmanager, James, der Ingenieur, der die Pläne zeichnet, Lilian, die einzige Frau im Projektteam, ist für die Sensibilisierung und Bildung im Bereich Hygiene verantwortlich, Burt, der Bauleiter und zwei Chauffeure, Matthew und Livingstone.

Dieses WASH-Team begibt sich Woche für Woche in die Dörfer, um das Projekt umzu-setzen und vorwärtszubringen. Die Arbeitstage sind lang, ebenso die zurückgelegten Distanzen. Die entfernteste Schule befindet sich 360 km nördlich der Hauptstadt Nairobi.

Projektumsetzung zu HauseTembe ist ein 14­jähriger, für sein Alter eher kleiner Junge. Mangelhafte Ernährung hat sein Wachstum beeinträchtigt. Mit seiner Familie lebt Tembe in der Nähe von Gakame, rund 360 km nordöstlich von Nairobi. Oft hilft er seinem Vater, einem Bauer, bei der Betreuung der Ziegen und Kühe oder der Bewirt­schaftung des Gartens.

Tembe besucht die Heilsarmeeschule Gakame, rund einen Kilometer von seinem Zuhause entfernt. Zusammen mit 18 anderen Kindern geht er dort in die sechste Klasse. Am liebsten mag er Fächer wie Geografie und Chemie. Später möchte er Arzt werden. „Wenn ich mal Arzt bin, kann ich das Gelernte anwenden und Menschen helfen, die krank sind.“

Tembes Schule war Teil des WASH­Projektes. „In der Schule lernten wir vieles über Hygiene. Zum Beispiel, dass es wichtig ist, nach der Benut­zung der Toilette die Hände zu waschen.“ Das Gelernte hat er nun auch zu Hause umgesetzt. „Letzthin habe ich zu Hause zusammen mit meiner Schwester einen leeren Behälter mit einem Loch versehen. Das Loch haben wir mit einem kleinen Holzstück verschlossen und Wasser in den Behälter gefüllt. Nun können wir den Behälter benutzen, um uns nach der Benutzung des Plumpsklos die Hände zu waschen.“

Der Junge hat verstanden, dass das Thema Hygiene beim Verlassen des Schulareals nicht beendet ist. Obschon zu Hause die Toiletten nicht so schön sind, wie die neuen Einrichtungen an der Schule, kann er doch auch zu Hause einen Teil zur Hygiene – und damit zu einer besseren Gesundheit – beitragen.

Thomas Martin

Auch ich besuchte eine dieser abgelegenen Schulen – die Schule von Gakame. Sie liegt in den Bergen, in einer sehr kargen Region. Nur einige Büsche und Grashalme wachsen auf den ausgetrockneten Feldern. Die Strasse, auf der wir unterwegs waren, um die Schule zu erreichen, ist kurvig und von Felsen gesäumt. Bei der Schule angekommen, schlug uns eine extreme, stickige Hitze entgegen.

Die Schule bietet Platz für 190 Schüler, die von 6 Lehrern unterrichtet werden. Die Schulmauern und der Boden sind aus Lehm und das Dach ist aus altem Wellblech geformt. Die wenigen Bänke, die in den Zimmern herumstehen, befinden sich in einem schlechten Zustand. In einigen Klassenzimmern gibt es keine Wandtafel. Ein Lehrer erzählte uns von den Schwierigkeiten, hier zu unterrichten. Das Leben hier ist hart, es fehlt an allem; es gibt auch kein Wasser.

Die durch das WASH-Projekt finanzierten Toiletten und das Auffangsystem für das Regenwasser werden die Situation an dieser Schule verbessern. Die Dorfbewohner freuen sich über diese Verbesserung und halfen aktiv mit. So hoben sie zum Beispiel 24 m³ Erde und Steine für die Toiletten aus. Ein Drittel der Aushubmasse war Fels und musste mit den vor Ort vorhandenen Werkzeugen – einfachen Eisenstangen –

zerschlagen werden. Zusätzlich zu dieser Mitarbeit beschlossen die Dorfbewoh-ner, selbst drei neue Klassenzimmer zu finanzieren. Ein toller Beitrag.

40 Heilsarmee-Schulen können dank dem WASH-Projekt renoviert werden. Lilian aus dem Projektteam ist glücklich über den Projektverlauf: „Obwohl sich die Verhaltensweisen im Bereich Hygiene nur langsam verändern, ist es eine grosse Genugtuung, das Engagement und den Wandel in den Dörfern, die vom Projekt profitieren, zu sehen“.

Nach diesem ersten Besuch in Kenia ist es mein Traum, die Anzahl der Schulen, die durch das WASH-Projekt Unterstüt-zung erhalten und so positiv verändert werden können, zu verdoppeln. Der Bedarf ist immens, führt die Heilsarmee doch 500 Schulen im ganzen Land.

Irène CherpillodVerantwortliche Afrikaprojekte

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Vergleich Kenia – Schweiz Kenia SchweizFläche 580 367 km² 41 285 km²Einwohner 38,6 Mio. 7,7 Mio.Bruttoinlandprodukt pro Einwohner 912 US-Dollar 67 560 US-DollarArbeitslosigkeit 40 % 2,9 %Lebenserwartung (F/M) 60/59 Jahre 84/80 JahreHeilsarmeemitglieder 184 372 3877

Wie können Sie helfen?

• Engagieren Sie sich mit einer Spende für die Hilfe in Kenia, damit noch mehr Kinder von besseren hygienischen Verhältnissen an ihren Schulen – und damit einer besse-ren Gesundheit – profitieren können.

Einzahlungen mit dem Vermerk „WASH Kenia“ auf das Konto 30-6709-1.

• Beten Sie für das Land Kenia, für die Leute, die dort leben und auch die Mitglieder der Heilsarmee, welche vor Ort mit ihrem Dienst den Bedürftigen helfen.

WASH-Projekt in KeniaWasser­, Sanitär­ und Hygieneprojekt für Heilsarmeeschulen auf dem Land

Mehr als eine Milliarde Menschen weltweit haben wenig oder kein sauberes Trinkwasser zur Verfügung. Hinzu kommt der Hygienenotstand: Verschmutz­tes Wasser ist eine Quelle für Krankheiten und Tod. In den Entwicklungslän­dern sterben jedes Jahr 1,5 Millionen Kinder unter fünf Jahren an Durchfall, weil sie verschmutztes Wasser getrunken haben.

Mit dem WASH­Projekt verbessert die Heilsarmee Kenia in Zusammenarbeit mit der Heilsarmee Schweiz die hygienische Situation in 40 Heilsarmee­Primarschulen in den ländlichen Gebieten im Osten Nairobis. Das Projekt hat vier Schwerpunkte:

• Das Sammeln und Aufbewahren von Regenwasser. Einrichtungen an den Schulgebäuden ermöglichen das Sammeln von Regenwasser. Dieses wird in grossen Tanks aufbewahrt, um später genutzt werden zu können.

• Den Zugang zu sauberem und sicherem Trinkwasser sicherstellen. Ein Teil des gesammelten Regenwassers wird gereinigt und in Trinkwasserbe­hälter gefüllt. Die Kinder können damit ihren Durst stillen.

• Der Bau von neuen Toilettenanlagen, die den Bedürfnissen der Mädchen und Knaben entsprechen. Dazu gehören auch Einrichtungen zum Hände­waschen.

• Die Schulung der Kinder und Angestellten im Bereich Wasser, Gesund­heit und Hygiene. So werden die Kinder für die Problematik sensibilisiert und sind motiviert, sowohl in der Schule als auch zu Hause auf eine mini­male Hygiene zu achten.

Gegen 10 000 Schulkinder profitieren beim WASH­Projekt von verbesserten sanitären Einrichtungen und Wasserversorgungen. Dies hat nicht nur einen positiven Einfluss auf die Gesundheit der Kinder, sondern verbessert auch deren schulische Leistungen.

Gakame – eine Dorfgemeinschaft, die mithilft

Im Oktober 2010 reiste ich zusammen mit meinem Chef und einem Kollegen der Heilsarmee Schweden nach Kenia, um das WASH-Projekt zu besuchen. Es war meine erste Afrika-reise im Rahmen meiner Arbeit bei Mission & Entwicklung der Heils armee Schweiz und auch das erste Mal, dass ich an einer Projekt evaluation mitarbeitete.

Während zehn Tagen erfassten und untersuchten wir alle Aspekte dieses grossen Pro-jekts. Vor Ort lernte ich die sieben Teammitglieder kennen, die für das Projekt in Kenia arbeiten – alles Kenianer: Georg, der Projektmanager, James, der Ingenieur, der die Pläne zeichnet, Lilian, die einzige Frau im Projektteam, ist für die Sensibilisierung und Bildung im Bereich Hygiene verantwortlich, Burt, der Bauleiter und zwei Chauffeure, Matthew und Livingstone.

Dieses WASH-Team begibt sich Woche für Woche in die Dörfer, um das Projekt umzu-setzen und vorwärtszubringen. Die Arbeitstage sind lang, ebenso die zurückgelegten Distanzen. Die entfernteste Schule befindet sich 360 km nördlich der Hauptstadt Nairobi.

Projektumsetzung zu HauseTembe ist ein 14­jähriger, für sein Alter eher kleiner Junge. Mangelhafte Ernährung hat sein Wachstum beeinträchtigt. Mit seiner Familie lebt Tembe in der Nähe von Gakame, rund 360 km nordöstlich von Nairobi. Oft hilft er seinem Vater, einem Bauer, bei der Betreuung der Ziegen und Kühe oder der Bewirt­schaftung des Gartens.

Tembe besucht die Heilsarmeeschule Gakame, rund einen Kilometer von seinem Zuhause entfernt. Zusammen mit 18 anderen Kindern geht er dort in die sechste Klasse. Am liebsten mag er Fächer wie Geografie und Chemie. Später möchte er Arzt werden. „Wenn ich mal Arzt bin, kann ich das Gelernte anwenden und Menschen helfen, die krank sind.“

Tembes Schule war Teil des WASH­Projektes. „In der Schule lernten wir vieles über Hygiene. Zum Beispiel, dass es wichtig ist, nach der Benut­zung der Toilette die Hände zu waschen.“ Das Gelernte hat er nun auch zu Hause umgesetzt. „Letzthin habe ich zu Hause zusammen mit meiner Schwester einen leeren Behälter mit einem Loch versehen. Das Loch haben wir mit einem kleinen Holzstück verschlossen und Wasser in den Behälter gefüllt. Nun können wir den Behälter benutzen, um uns nach der Benutzung des Plumpsklos die Hände zu waschen.“

Der Junge hat verstanden, dass das Thema Hygiene beim Verlassen des Schulareals nicht beendet ist. Obschon zu Hause die Toiletten nicht so schön sind, wie die neuen Einrichtungen an der Schule, kann er doch auch zu Hause einen Teil zur Hygiene – und damit zu einer besseren Gesundheit – beitragen.

Thomas Martin

Auch ich besuchte eine dieser abgelegenen Schulen – die Schule von Gakame. Sie liegt in den Bergen, in einer sehr kargen Region. Nur einige Büsche und Grashalme wachsen auf den ausgetrockneten Feldern. Die Strasse, auf der wir unterwegs waren, um die Schule zu erreichen, ist kurvig und von Felsen gesäumt. Bei der Schule angekommen, schlug uns eine extreme, stickige Hitze entgegen.

Die Schule bietet Platz für 190 Schüler, die von 6 Lehrern unterrichtet werden. Die Schulmauern und der Boden sind aus Lehm und das Dach ist aus altem Wellblech geformt. Die wenigen Bänke, die in den Zimmern herumstehen, befinden sich in einem schlechten Zustand. In einigen Klassenzimmern gibt es keine Wandtafel. Ein Lehrer erzählte uns von den Schwierigkeiten, hier zu unterrichten. Das Leben hier ist hart, es fehlt an allem; es gibt auch kein Wasser.

Die durch das WASH-Projekt finanzierten Toiletten und das Auffangsystem für das Regenwasser werden die Situation an dieser Schule verbessern. Die Dorfbewohner freuen sich über diese Verbesserung und halfen aktiv mit. So hoben sie zum Beispiel 24 m³ Erde und Steine für die Toiletten aus. Ein Drittel der Aushubmasse war Fels und musste mit den vor Ort vorhandenen Werkzeugen – einfachen Eisenstangen –

zerschlagen werden. Zusätzlich zu dieser Mitarbeit beschlossen die Dorfbewoh-ner, selbst drei neue Klassenzimmer zu finanzieren. Ein toller Beitrag.

40 Heilsarmee-Schulen können dank dem WASH-Projekt renoviert werden. Lilian aus dem Projektteam ist glücklich über den Projektverlauf: „Obwohl sich die Verhaltensweisen im Bereich Hygiene nur langsam verändern, ist es eine grosse Genugtuung, das Engagement und den Wandel in den Dörfern, die vom Projekt profitieren, zu sehen“.

Nach diesem ersten Besuch in Kenia ist es mein Traum, die Anzahl der Schulen, die durch das WASH-Projekt Unterstüt-zung erhalten und so positiv verändert werden können, zu verdoppeln. Der Bedarf ist immens, führt die Heilsarmee doch 500 Schulen im ganzen Land.

Irène CherpillodVerantwortliche Afrikaprojekte

Page 9: Newsletter Nr. 10

Vergleich Kenia – Schweiz Kenia SchweizFläche 580 367 km² 41 285 km²Einwohner 38,6 Mio. 7,7 Mio.Bruttoinlandprodukt pro Einwohner 912 US-Dollar 67 560 US-DollarArbeitslosigkeit 40 % 2,9 %Lebenserwartung (F/M) 60/59 Jahre 84/80 JahreHeilsarmeemitglieder 184 372 3877

Wie können Sie helfen?

• Engagieren Sie sich mit einer Spende für die Hilfe in Kenia, damit noch mehr Kinder von besseren hygienischen Verhältnissen an ihren Schulen – und damit einer besse-ren Gesundheit – profitieren können.

Einzahlungen mit dem Vermerk „WASH Kenia“ auf das Konto 30-6709-1.

• Beten Sie für das Land Kenia, für die Leute, die dort leben und auch die Mitglieder der Heilsarmee, welche vor Ort mit ihrem Dienst den Bedürftigen helfen.

WASH-Projekt in KeniaWasser­, Sanitär­ und Hygieneprojekt für Heilsarmeeschulen auf dem Land

Mehr als eine Milliarde Menschen weltweit haben wenig oder kein sauberes Trinkwasser zur Verfügung. Hinzu kommt der Hygienenotstand: Verschmutz­tes Wasser ist eine Quelle für Krankheiten und Tod. In den Entwicklungslän­dern sterben jedes Jahr 1,5 Millionen Kinder unter fünf Jahren an Durchfall, weil sie verschmutztes Wasser getrunken haben.

Mit dem WASH­Projekt verbessert die Heilsarmee Kenia in Zusammenarbeit mit der Heilsarmee Schweiz die hygienische Situation in 40 Heilsarmee­Primarschulen in den ländlichen Gebieten im Osten Nairobis. Das Projekt hat vier Schwerpunkte:

• Das Sammeln und Aufbewahren von Regenwasser. Einrichtungen an den Schulgebäuden ermöglichen das Sammeln von Regenwasser. Dieses wird in grossen Tanks aufbewahrt, um später genutzt werden zu können.

• Den Zugang zu sauberem und sicherem Trinkwasser sicherstellen. Ein Teil des gesammelten Regenwassers wird gereinigt und in Trinkwasserbe­hälter gefüllt. Die Kinder können damit ihren Durst stillen.

• Der Bau von neuen Toilettenanlagen, die den Bedürfnissen der Mädchen und Knaben entsprechen. Dazu gehören auch Einrichtungen zum Hände­waschen.

• Die Schulung der Kinder und Angestellten im Bereich Wasser, Gesund­heit und Hygiene. So werden die Kinder für die Problematik sensibilisiert und sind motiviert, sowohl in der Schule als auch zu Hause auf eine mini­male Hygiene zu achten.

Gegen 10 000 Schulkinder profitieren beim WASH­Projekt von verbesserten sanitären Einrichtungen und Wasserversorgungen. Dies hat nicht nur einen positiven Einfluss auf die Gesundheit der Kinder, sondern verbessert auch deren schulische Leistungen.

Gakame – eine Dorfgemeinschaft, die mithilft

Im Oktober 2010 reiste ich zusammen mit meinem Chef und einem Kollegen der Heilsarmee Schweden nach Kenia, um das WASH-Projekt zu besuchen. Es war meine erste Afrika-reise im Rahmen meiner Arbeit bei Mission & Entwicklung der Heils armee Schweiz und auch das erste Mal, dass ich an einer Projekt evaluation mitarbeitete.

Während zehn Tagen erfassten und untersuchten wir alle Aspekte dieses grossen Pro-jekts. Vor Ort lernte ich die sieben Teammitglieder kennen, die für das Projekt in Kenia arbeiten – alles Kenianer: Georg, der Projektmanager, James, der Ingenieur, der die Pläne zeichnet, Lilian, die einzige Frau im Projektteam, ist für die Sensibilisierung und Bildung im Bereich Hygiene verantwortlich, Burt, der Bauleiter und zwei Chauffeure, Matthew und Livingstone.

Dieses WASH-Team begibt sich Woche für Woche in die Dörfer, um das Projekt umzu-setzen und vorwärtszubringen. Die Arbeitstage sind lang, ebenso die zurückgelegten Distanzen. Die entfernteste Schule befindet sich 360 km nördlich der Hauptstadt Nairobi.

Projektumsetzung zu HauseTembe ist ein 14­jähriger, für sein Alter eher kleiner Junge. Mangelhafte Ernährung hat sein Wachstum beeinträchtigt. Mit seiner Familie lebt Tembe in der Nähe von Gakame, rund 360 km nordöstlich von Nairobi. Oft hilft er seinem Vater, einem Bauer, bei der Betreuung der Ziegen und Kühe oder der Bewirt­schaftung des Gartens.

Tembe besucht die Heilsarmeeschule Gakame, rund einen Kilometer von seinem Zuhause entfernt. Zusammen mit 18 anderen Kindern geht er dort in die sechste Klasse. Am liebsten mag er Fächer wie Geografie und Chemie. Später möchte er Arzt werden. „Wenn ich mal Arzt bin, kann ich das Gelernte anwenden und Menschen helfen, die krank sind.“

Tembes Schule war Teil des WASH­Projektes. „In der Schule lernten wir vieles über Hygiene. Zum Beispiel, dass es wichtig ist, nach der Benut­zung der Toilette die Hände zu waschen.“ Das Gelernte hat er nun auch zu Hause umgesetzt. „Letzthin habe ich zu Hause zusammen mit meiner Schwester einen leeren Behälter mit einem Loch versehen. Das Loch haben wir mit einem kleinen Holzstück verschlossen und Wasser in den Behälter gefüllt. Nun können wir den Behälter benutzen, um uns nach der Benutzung des Plumpsklos die Hände zu waschen.“

Der Junge hat verstanden, dass das Thema Hygiene beim Verlassen des Schulareals nicht beendet ist. Obschon zu Hause die Toiletten nicht so schön sind, wie die neuen Einrichtungen an der Schule, kann er doch auch zu Hause einen Teil zur Hygiene – und damit zu einer besseren Gesundheit – beitragen.

Thomas Martin

Auch ich besuchte eine dieser abgelegenen Schulen – die Schule von Gakame. Sie liegt in den Bergen, in einer sehr kargen Region. Nur einige Büsche und Grashalme wachsen auf den ausgetrockneten Feldern. Die Strasse, auf der wir unterwegs waren, um die Schule zu erreichen, ist kurvig und von Felsen gesäumt. Bei der Schule angekommen, schlug uns eine extreme, stickige Hitze entgegen.

Die Schule bietet Platz für 190 Schüler, die von 6 Lehrern unterrichtet werden. Die Schulmauern und der Boden sind aus Lehm und das Dach ist aus altem Wellblech geformt. Die wenigen Bänke, die in den Zimmern herumstehen, befinden sich in einem schlechten Zustand. In einigen Klassenzimmern gibt es keine Wandtafel. Ein Lehrer erzählte uns von den Schwierigkeiten, hier zu unterrichten. Das Leben hier ist hart, es fehlt an allem; es gibt auch kein Wasser.

Die durch das WASH-Projekt finanzierten Toiletten und das Auffangsystem für das Regenwasser werden die Situation an dieser Schule verbessern. Die Dorfbewohner freuen sich über diese Verbesserung und halfen aktiv mit. So hoben sie zum Beispiel 24 m³ Erde und Steine für die Toiletten aus. Ein Drittel der Aushubmasse war Fels und musste mit den vor Ort vorhandenen Werkzeugen – einfachen Eisenstangen –

zerschlagen werden. Zusätzlich zu dieser Mitarbeit beschlossen die Dorfbewoh-ner, selbst drei neue Klassenzimmer zu finanzieren. Ein toller Beitrag.

40 Heilsarmee-Schulen können dank dem WASH-Projekt renoviert werden. Lilian aus dem Projektteam ist glücklich über den Projektverlauf: „Obwohl sich die Verhaltensweisen im Bereich Hygiene nur langsam verändern, ist es eine grosse Genugtuung, das Engagement und den Wandel in den Dörfern, die vom Projekt profitieren, zu sehen“.

Nach diesem ersten Besuch in Kenia ist es mein Traum, die Anzahl der Schulen, die durch das WASH-Projekt Unterstüt-zung erhalten und so positiv verändert werden können, zu verdoppeln. Der Bedarf ist immens, führt die Heilsarmee doch 500 Schulen im ganzen Land.

Irène CherpillodVerantwortliche Afrikaprojekte

Page 10: Newsletter Nr. 10

Vergleich Kenia – Schweiz Kenia SchweizFläche 580 367 km² 41 285 km²Einwohner 38,6 Mio. 7,7 Mio.Bruttoinlandprodukt pro Einwohner 912 US-Dollar 67 560 US-DollarArbeitslosigkeit 40 % 2,9 %Lebenserwartung (F/M) 60/59 Jahre 84/80 JahreHeilsarmeemitglieder 184 372 3877

Wie können Sie helfen?

• Engagieren Sie sich mit einer Spende für die Hilfe in Kenia, damit noch mehr Kinder von besseren hygienischen Verhältnissen an ihren Schulen – und damit einer besse-ren Gesundheit – profitieren können.

Einzahlungen mit dem Vermerk „WASH Kenia“ auf das Konto 30-6709-1.

• Beten Sie für das Land Kenia, für die Leute, die dort leben und auch die Mitglieder der Heilsarmee, welche vor Ort mit ihrem Dienst den Bedürftigen helfen.

WASH-Projekt in KeniaWasser­, Sanitär­ und Hygieneprojekt für Heilsarmeeschulen auf dem Land

Mehr als eine Milliarde Menschen weltweit haben wenig oder kein sauberes Trinkwasser zur Verfügung. Hinzu kommt der Hygienenotstand: Verschmutz­tes Wasser ist eine Quelle für Krankheiten und Tod. In den Entwicklungslän­dern sterben jedes Jahr 1,5 Millionen Kinder unter fünf Jahren an Durchfall, weil sie verschmutztes Wasser getrunken haben.

Mit dem WASH­Projekt verbessert die Heilsarmee Kenia in Zusammenarbeit mit der Heilsarmee Schweiz die hygienische Situation in 40 Heilsarmee­Primarschulen in den ländlichen Gebieten im Osten Nairobis. Das Projekt hat vier Schwerpunkte:

• Das Sammeln und Aufbewahren von Regenwasser. Einrichtungen an den Schulgebäuden ermöglichen das Sammeln von Regenwasser. Dieses wird in grossen Tanks aufbewahrt, um später genutzt werden zu können.

• Den Zugang zu sauberem und sicherem Trinkwasser sicherstellen. Ein Teil des gesammelten Regenwassers wird gereinigt und in Trinkwasserbe­hälter gefüllt. Die Kinder können damit ihren Durst stillen.

• Der Bau von neuen Toilettenanlagen, die den Bedürfnissen der Mädchen und Knaben entsprechen. Dazu gehören auch Einrichtungen zum Hände­waschen.

• Die Schulung der Kinder und Angestellten im Bereich Wasser, Gesund­heit und Hygiene. So werden die Kinder für die Problematik sensibilisiert und sind motiviert, sowohl in der Schule als auch zu Hause auf eine mini­male Hygiene zu achten.

Gegen 10 000 Schulkinder profitieren beim WASH­Projekt von verbesserten sanitären Einrichtungen und Wasserversorgungen. Dies hat nicht nur einen positiven Einfluss auf die Gesundheit der Kinder, sondern verbessert auch deren schulische Leistungen.

Gakame – eine Dorfgemeinschaft, die mithilft

Im Oktober 2010 reiste ich zusammen mit meinem Chef und einem Kollegen der Heilsarmee Schweden nach Kenia, um das WASH-Projekt zu besuchen. Es war meine erste Afrika-reise im Rahmen meiner Arbeit bei Mission & Entwicklung der Heils armee Schweiz und auch das erste Mal, dass ich an einer Projekt evaluation mitarbeitete.

Während zehn Tagen erfassten und untersuchten wir alle Aspekte dieses grossen Pro-jekts. Vor Ort lernte ich die sieben Teammitglieder kennen, die für das Projekt in Kenia arbeiten – alles Kenianer: Georg, der Projektmanager, James, der Ingenieur, der die Pläne zeichnet, Lilian, die einzige Frau im Projektteam, ist für die Sensibilisierung und Bildung im Bereich Hygiene verantwortlich, Burt, der Bauleiter und zwei Chauffeure, Matthew und Livingstone.

Dieses WASH-Team begibt sich Woche für Woche in die Dörfer, um das Projekt umzu-setzen und vorwärtszubringen. Die Arbeitstage sind lang, ebenso die zurückgelegten Distanzen. Die entfernteste Schule befindet sich 360 km nördlich der Hauptstadt Nairobi.

Projektumsetzung zu HauseTembe ist ein 14­jähriger, für sein Alter eher kleiner Junge. Mangelhafte Ernährung hat sein Wachstum beeinträchtigt. Mit seiner Familie lebt Tembe in der Nähe von Gakame, rund 360 km nordöstlich von Nairobi. Oft hilft er seinem Vater, einem Bauer, bei der Betreuung der Ziegen und Kühe oder der Bewirt­schaftung des Gartens.

Tembe besucht die Heilsarmeeschule Gakame, rund einen Kilometer von seinem Zuhause entfernt. Zusammen mit 18 anderen Kindern geht er dort in die sechste Klasse. Am liebsten mag er Fächer wie Geografie und Chemie. Später möchte er Arzt werden. „Wenn ich mal Arzt bin, kann ich das Gelernte anwenden und Menschen helfen, die krank sind.“

Tembes Schule war Teil des WASH­Projektes. „In der Schule lernten wir vieles über Hygiene. Zum Beispiel, dass es wichtig ist, nach der Benut­zung der Toilette die Hände zu waschen.“ Das Gelernte hat er nun auch zu Hause umgesetzt. „Letzthin habe ich zu Hause zusammen mit meiner Schwester einen leeren Behälter mit einem Loch versehen. Das Loch haben wir mit einem kleinen Holzstück verschlossen und Wasser in den Behälter gefüllt. Nun können wir den Behälter benutzen, um uns nach der Benutzung des Plumpsklos die Hände zu waschen.“

Der Junge hat verstanden, dass das Thema Hygiene beim Verlassen des Schulareals nicht beendet ist. Obschon zu Hause die Toiletten nicht so schön sind, wie die neuen Einrichtungen an der Schule, kann er doch auch zu Hause einen Teil zur Hygiene – und damit zu einer besseren Gesundheit – beitragen.

Thomas Martin

Auch ich besuchte eine dieser abgelegenen Schulen – die Schule von Gakame. Sie liegt in den Bergen, in einer sehr kargen Region. Nur einige Büsche und Grashalme wachsen auf den ausgetrockneten Feldern. Die Strasse, auf der wir unterwegs waren, um die Schule zu erreichen, ist kurvig und von Felsen gesäumt. Bei der Schule angekommen, schlug uns eine extreme, stickige Hitze entgegen.

Die Schule bietet Platz für 190 Schüler, die von 6 Lehrern unterrichtet werden. Die Schulmauern und der Boden sind aus Lehm und das Dach ist aus altem Wellblech geformt. Die wenigen Bänke, die in den Zimmern herumstehen, befinden sich in einem schlechten Zustand. In einigen Klassenzimmern gibt es keine Wandtafel. Ein Lehrer erzählte uns von den Schwierigkeiten, hier zu unterrichten. Das Leben hier ist hart, es fehlt an allem; es gibt auch kein Wasser.

Die durch das WASH-Projekt finanzierten Toiletten und das Auffangsystem für das Regenwasser werden die Situation an dieser Schule verbessern. Die Dorfbewohner freuen sich über diese Verbesserung und halfen aktiv mit. So hoben sie zum Beispiel 24 m³ Erde und Steine für die Toiletten aus. Ein Drittel der Aushubmasse war Fels und musste mit den vor Ort vorhandenen Werkzeugen – einfachen Eisenstangen –

zerschlagen werden. Zusätzlich zu dieser Mitarbeit beschlossen die Dorfbewoh-ner, selbst drei neue Klassenzimmer zu finanzieren. Ein toller Beitrag.

40 Heilsarmee-Schulen können dank dem WASH-Projekt renoviert werden. Lilian aus dem Projektteam ist glücklich über den Projektverlauf: „Obwohl sich die Verhaltensweisen im Bereich Hygiene nur langsam verändern, ist es eine grosse Genugtuung, das Engagement und den Wandel in den Dörfern, die vom Projekt profitieren, zu sehen“.

Nach diesem ersten Besuch in Kenia ist es mein Traum, die Anzahl der Schulen, die durch das WASH-Projekt Unterstüt-zung erhalten und so positiv verändert werden können, zu verdoppeln. Der Bedarf ist immens, führt die Heilsarmee doch 500 Schulen im ganzen Land.

Irène CherpillodVerantwortliche Afrikaprojekte

Page 11: Newsletter Nr. 10

Vergleich Kenia – Schweiz Kenia SchweizFläche 580 367 km² 41 285 km²Einwohner 38,6 Mio. 7,7 Mio.Bruttoinlandprodukt pro Einwohner 912 US-Dollar 67 560 US-DollarArbeitslosigkeit 40 % 2,9 %Lebenserwartung (F/M) 60/59 Jahre 84/80 JahreHeilsarmeemitglieder 184 372 3877

Wie können Sie helfen?

• Engagieren Sie sich mit einer Spende für die Hilfe in Kenia, damit noch mehr Kinder von besseren hygienischen Verhältnissen an ihren Schulen – und damit einer besse-ren Gesundheit – profitieren können.

Einzahlungen mit dem Vermerk „WASH Kenia“ auf das Konto 30-6709-1.

• Beten Sie für das Land Kenia, für die Leute, die dort leben und auch die Mitglieder der Heilsarmee, welche vor Ort mit ihrem Dienst den Bedürftigen helfen.

WASH-Projekt in KeniaWasser­, Sanitär­ und Hygieneprojekt für Heilsarmeeschulen auf dem Land

Mehr als eine Milliarde Menschen weltweit haben wenig oder kein sauberes Trinkwasser zur Verfügung. Hinzu kommt der Hygienenotstand: Verschmutz­tes Wasser ist eine Quelle für Krankheiten und Tod. In den Entwicklungslän­dern sterben jedes Jahr 1,5 Millionen Kinder unter fünf Jahren an Durchfall, weil sie verschmutztes Wasser getrunken haben.

Mit dem WASH­Projekt verbessert die Heilsarmee Kenia in Zusammenarbeit mit der Heilsarmee Schweiz die hygienische Situation in 40 Heilsarmee­Primarschulen in den ländlichen Gebieten im Osten Nairobis. Das Projekt hat vier Schwerpunkte:

• Das Sammeln und Aufbewahren von Regenwasser. Einrichtungen an den Schulgebäuden ermöglichen das Sammeln von Regenwasser. Dieses wird in grossen Tanks aufbewahrt, um später genutzt werden zu können.

• Den Zugang zu sauberem und sicherem Trinkwasser sicherstellen. Ein Teil des gesammelten Regenwassers wird gereinigt und in Trinkwasserbe­hälter gefüllt. Die Kinder können damit ihren Durst stillen.

• Der Bau von neuen Toilettenanlagen, die den Bedürfnissen der Mädchen und Knaben entsprechen. Dazu gehören auch Einrichtungen zum Hände­waschen.

• Die Schulung der Kinder und Angestellten im Bereich Wasser, Gesund­heit und Hygiene. So werden die Kinder für die Problematik sensibilisiert und sind motiviert, sowohl in der Schule als auch zu Hause auf eine mini­male Hygiene zu achten.

Gegen 10 000 Schulkinder profitieren beim WASH­Projekt von verbesserten sanitären Einrichtungen und Wasserversorgungen. Dies hat nicht nur einen positiven Einfluss auf die Gesundheit der Kinder, sondern verbessert auch deren schulische Leistungen.

Gakame – eine Dorfgemeinschaft, die mithilft

Im Oktober 2010 reiste ich zusammen mit meinem Chef und einem Kollegen der Heilsarmee Schweden nach Kenia, um das WASH-Projekt zu besuchen. Es war meine erste Afrika-reise im Rahmen meiner Arbeit bei Mission & Entwicklung der Heils armee Schweiz und auch das erste Mal, dass ich an einer Projekt evaluation mitarbeitete.

Während zehn Tagen erfassten und untersuchten wir alle Aspekte dieses grossen Pro-jekts. Vor Ort lernte ich die sieben Teammitglieder kennen, die für das Projekt in Kenia arbeiten – alles Kenianer: Georg, der Projektmanager, James, der Ingenieur, der die Pläne zeichnet, Lilian, die einzige Frau im Projektteam, ist für die Sensibilisierung und Bildung im Bereich Hygiene verantwortlich, Burt, der Bauleiter und zwei Chauffeure, Matthew und Livingstone.

Dieses WASH-Team begibt sich Woche für Woche in die Dörfer, um das Projekt umzu-setzen und vorwärtszubringen. Die Arbeitstage sind lang, ebenso die zurückgelegten Distanzen. Die entfernteste Schule befindet sich 360 km nördlich der Hauptstadt Nairobi.

Projektumsetzung zu HauseTembe ist ein 14­jähriger, für sein Alter eher kleiner Junge. Mangelhafte Ernährung hat sein Wachstum beeinträchtigt. Mit seiner Familie lebt Tembe in der Nähe von Gakame, rund 360 km nordöstlich von Nairobi. Oft hilft er seinem Vater, einem Bauer, bei der Betreuung der Ziegen und Kühe oder der Bewirt­schaftung des Gartens.

Tembe besucht die Heilsarmeeschule Gakame, rund einen Kilometer von seinem Zuhause entfernt. Zusammen mit 18 anderen Kindern geht er dort in die sechste Klasse. Am liebsten mag er Fächer wie Geografie und Chemie. Später möchte er Arzt werden. „Wenn ich mal Arzt bin, kann ich das Gelernte anwenden und Menschen helfen, die krank sind.“

Tembes Schule war Teil des WASH­Projektes. „In der Schule lernten wir vieles über Hygiene. Zum Beispiel, dass es wichtig ist, nach der Benut­zung der Toilette die Hände zu waschen.“ Das Gelernte hat er nun auch zu Hause umgesetzt. „Letzthin habe ich zu Hause zusammen mit meiner Schwester einen leeren Behälter mit einem Loch versehen. Das Loch haben wir mit einem kleinen Holzstück verschlossen und Wasser in den Behälter gefüllt. Nun können wir den Behälter benutzen, um uns nach der Benutzung des Plumpsklos die Hände zu waschen.“

Der Junge hat verstanden, dass das Thema Hygiene beim Verlassen des Schulareals nicht beendet ist. Obschon zu Hause die Toiletten nicht so schön sind, wie die neuen Einrichtungen an der Schule, kann er doch auch zu Hause einen Teil zur Hygiene – und damit zu einer besseren Gesundheit – beitragen.

Thomas Martin

Auch ich besuchte eine dieser abgelegenen Schulen – die Schule von Gakame. Sie liegt in den Bergen, in einer sehr kargen Region. Nur einige Büsche und Grashalme wachsen auf den ausgetrockneten Feldern. Die Strasse, auf der wir unterwegs waren, um die Schule zu erreichen, ist kurvig und von Felsen gesäumt. Bei der Schule angekommen, schlug uns eine extreme, stickige Hitze entgegen.

Die Schule bietet Platz für 190 Schüler, die von 6 Lehrern unterrichtet werden. Die Schulmauern und der Boden sind aus Lehm und das Dach ist aus altem Wellblech geformt. Die wenigen Bänke, die in den Zimmern herumstehen, befinden sich in einem schlechten Zustand. In einigen Klassenzimmern gibt es keine Wandtafel. Ein Lehrer erzählte uns von den Schwierigkeiten, hier zu unterrichten. Das Leben hier ist hart, es fehlt an allem; es gibt auch kein Wasser.

Die durch das WASH-Projekt finanzierten Toiletten und das Auffangsystem für das Regenwasser werden die Situation an dieser Schule verbessern. Die Dorfbewohner freuen sich über diese Verbesserung und halfen aktiv mit. So hoben sie zum Beispiel 24 m³ Erde und Steine für die Toiletten aus. Ein Drittel der Aushubmasse war Fels und musste mit den vor Ort vorhandenen Werkzeugen – einfachen Eisenstangen –

zerschlagen werden. Zusätzlich zu dieser Mitarbeit beschlossen die Dorfbewoh-ner, selbst drei neue Klassenzimmer zu finanzieren. Ein toller Beitrag.

40 Heilsarmee-Schulen können dank dem WASH-Projekt renoviert werden. Lilian aus dem Projektteam ist glücklich über den Projektverlauf: „Obwohl sich die Verhaltensweisen im Bereich Hygiene nur langsam verändern, ist es eine grosse Genugtuung, das Engagement und den Wandel in den Dörfern, die vom Projekt profitieren, zu sehen“.

Nach diesem ersten Besuch in Kenia ist es mein Traum, die Anzahl der Schulen, die durch das WASH-Projekt Unterstüt-zung erhalten und so positiv verändert werden können, zu verdoppeln. Der Bedarf ist immens, führt die Heilsarmee doch 500 Schulen im ganzen Land.

Irène CherpillodVerantwortliche Afrikaprojekte

Page 12: Newsletter Nr. 10

Die Wasserpumpe von Lingwe wurde durch die Heilsarmee erstellt und ist Teil des Matabeleland-Wasserprojekts von SwiZimAid und der Heils-armee Schweiz. Dieses Projekt ermöglichte in den letzten drei Jahren in 10 Dörfern der Region Matabeleland den Bau von Wasserpumpen und dadurch für hunderte Menschen den Zugang zu sauberem und sicherem Trinkwasser.

Wenn Sie die Hilfe durch SwiZimAid finanziell unterstützen möchten: PC 30-6709-1 (mit dem Vermerk: SwiZimAid-Projekte)

Nr. 10 – Sept. 2011Newsletter Mission & Entwicklung

Glaube in Aktion

Wassereine Selbstverständlichkeit?

ImpressumHerausgeber Stiftung Heilsarmee Schweiz, Mission & Entwicklung Laupenstrasse 5, 3001 Bern, Schweiz Telefon 031 388 05 91, [email protected] Markus Muntwiler, Doris Droz, Thomas MartinFotos Archiv Mission & EntwicklungLayout / Konzept Thomas Martin / Martin Stucki Grafik, Heimenschwand, msgrafik.chDruck Jordi AG, Belp

Dieser Newsletter erscheint dreimal jährlich.Postkonto: 30-6709-1 (mit entsprechendem Verwendungszweck)www.heilsarmee.ch/mission

Dieses Produkt wurde klimaneutral auf FSC-Mix Papier gedruckt.

EditorialWasser ist für den Menschen eines der wertvollsten Güter. So erstaunt es nicht, dass der Zugang zu Wasser sowohl ein Menschenrecht als auch ein international anerkanntes und gefördertes Ziel ist, ein Unterziel der sogenannten Millennium-Entwicklungsziele. Mehr als eine Milliarde Menschen haben jedoch keinen sicheren Zugang zu sauberem Wasser. Dieser Zugang zu Trinkwasser und zu Wasser für die Landwirtschaft ist jedoch grundlegend für die Überwindung der Armut.

Kürzlich hat die Jugendgruppe der Heilsarmee in Bern dieses Thema aufgegriffen und einen tollen Benefizabend mit Livemusik und Tanz zum Thema "save water, save lives" (Spare Wasser, rette Leben) durchgeführt. An diesem Abend wurden die Besucher auf die schwierige Trinkwassersituation in den Südländern hingewiesen und zum Nachdenken über den eigenen Umgang mit Wasser angeregt. Ein Heilsarmee-Wasser-projekt an Primarschulen in Kenia wurde vorgestellt, und es wurde dafür gesammelt. Informationen zu diesem Projekt finden Sie ebenfalls in diesem Newsletter. Es war ein gelungener Abend, an dem ganze 2 500 Franken für das Projekt in Kenia zusammen-gekommen sind. Ich freue mich sehr über tolle Initiativen wie diese. Sie auch?

Markus Muntwiler, Leiter Mission & Entwicklung

vorsichtig einen ersten Schluck. Doch unsere Zweifel sind sehr schnell verflogen. Es ist tatsächlich sauberes und gutes Trinkwasser.

In weiten Teilen Simbabwes gibt es ausgedehnte Grundwasserströme. Das Wasser fliesst oft nur rund 60 bis 100 Meter unter dem Boden. Die Beschaffen­heit des Bodens – Sand und Kies – wirkt wie ein natürlicher Filter, der das Wasser reinigt und ihm nahezu Trinkwasserqualität verleiht. Wasser in Hülle und Fülle, das nur darauf wartet von Hand mit einer dieser kleinen rotblauen Wasserpum­pen heraufgepumpt zu werden.

Etwa 8 000 Franken kostet der Bau einer solchen Pumpe inklusive Bohrloch. Ein Betrag, der für die Menschen in Simbabwe unerreichbar ist, uns aber – wenn wir ein wenig von unserem Überfluss zusammenlegen – kaum schmerzt.

Jedesmal, wenn ich zuhause den Wasserhahn öffne und er stöhnend und äch­zend das Wasser freigibt, höre und sehe ich in Gedanken … die kleine rotblaue Wasserpumpe von Lingwe.

Samuel BüchiSwiZimAidSwiZimAid ist die Initiative einer Gruppe Heilsarmee­mitglieder aus Zürich mit dem Ziel, den Menschen in Simbabwe und der Heilsarmee vor Ort konkrete Hilfe zu leisten. Folgende Ziele stehen für SwiZimAid im Zentrum:

• Praktische Hilfe leisten • Zimbabwe besuchen, um zu spüren, wo Hilfe nötig ist • Die bestehenden Heilsarmee­Strukturen nutzen • Unseren Überfluss teilen • Geld für spezifische Projekte sammeln

So unterstützt und begleitet SwiZimAid in Zusam­menarbeit mit Mission & Entwicklung der Heilsarmee Schweiz verschiedene Projekte in Simbabwe (z.B. im Bereich Wasser oder Musik), sammelt dafür Geld, Instrumente und Kleider und besucht regelmässig Simbabwe, um die Menschen und die Heilsarmee vor Ort zu ermutigen und praktische Hilfe zu leisten.

Informationen zu SwiZimAid und aktuellen Projekten in Simbabwe:

www.swizimaid.ch

News vom Missionsfeld

Markus und Tabea Wipf-Zünd werden im Oktober einen dreijährigen Einsatz für die Heilsarmee in Ecuador beginnen. Sie werden dort als Projektverantwortliche in den Bereichen Immobilien und Sozialprogramme tätig sein. Im Moment sind sie in England und absolvieren einen Intensivkurs in Englisch, damit sie für ihre zukünftige Arbeit gerüstet sind.

Claude Huguenin-Nkoko ist Mitte August am Ende seines Einsatzes für die Heils-armee in Kongo Kinshasa angelangt. Er hat dort die letzten acht Jahre als Verant-wortlicher im Bereich Immobilien gearbeitet. Claude Huguenin wird jedoch mit seiner Frau Matty und der Tochter Ambre Thia weiterhin in Kinshasa leben.

Sarah Makanjera-Cox musste leider aus medizinischen Gründen ihren Einsatz in Kongo Brazzaville frühzeitig abbrechen. Wiederholte, starke Malariaerkrankungen haben ihren Körper zu stark geschwächt. So ist sie im Juli zusammen mit ihrem Mann Tinashe nach Südafrika umgezogen und wird ihren Missionseinsatz dort beenden. Sarah Makanjera arbeitet nun für die Heilsarmee Südafrika in der Projektarbeit.

Log dich ein und triff Europa

Frühbucherrabatt

bis 15. Okt. 2011

28. Dezember 2011- 2. Januar 2012Erfurt, Deutschland2. Europäischer Jugend-Missions-Kongress

www.Mission-Net.orgEuropäisch I Interkulturell I Missional I Gemeindeorientiert I Relevant I Ganzheitlich I Jesuszentriert I Anbetend

Die kleine rotblaue Wasserpumpe von Lingwe

Samuel Büchi ist Mitglied des Heilsarmee-Korps Zürich Zent-ral. Im Rahmen von SwiZimAid hat er zusammen mit anderen Schweizer Heilsarmeeangehörigen Simbabwe bereits mehrmals besucht, um zu überprüfen, wie die SwiZimAid-Hilfe vor Ort umgesetzt wird. Dabei spielt auch Wasser immer wieder eine zentrale Rolle.

Lingwe, ein kleines Dorf in der Provinz Matabeleland Süd, rund 100 km südlich von Bulawayo, der zweitgrössten Stadt von Simbabwe. Rund um das Dorf nur Sand und karge Bäume, dazwischen dann und wann ein kleiner Bauernhof mit ausgemergelten Rindern und Ziegen. Hier Wasser zu finden, scheint aussichtslos.

Ein paar Minuten später durchqueren wir mit dem Auto ein ausgetrocknetes Flussbett. Plötzlich bremst der Fahrer ab und deutet auf ein paar Menschen. Sie versammeln sich um ein kleines Loch mit einem Durchmesser von etwa 50 Zen­timetern. Im Loch eine dreckige, trübe Flüssigkeit. Uns verschlägt es den Atem, denn für die Menschen dort ist diese Brühe … Trinkwasser, das einzige Trinkwas­ser im Umkreis von mehreren Kilometern.

Wieder ein paar Minuten später erreichen wir eine kleine Gebäudegruppe, das lokale Heilsarmeekorps. Ein paar Hütten zum Wohnen und eine etwas grössere Hütte als Versammlungslokal. Das Wichtigste an diesem Ort befindet sich aber wenige hundert Meter davon entfernt. Eine kleine rotblaue Wasserpumpe. Stolz schreitet unser Begleiter auf die Pumpe zu, packt den Hebel und beginnt zu pumpen. Einige Sekunden lang hört man nur das Stöhnen und Ächzen des Metalls, dann aber plötzlich geschieht das Unfassbare. Aus der Pumpe fliesst kühles, glasklares Wasser. Wir füllen unsere leeren PET­Flaschen und nehmen