2
vorwärts NIEDERSACHSEN DEZEMBER 2013/JANUAR 2014 | WWW.SPD-NIEDERSACHSEN.DE Bei den Koalitionsverhandlungen sind niedersächsische Interessen sehr gut vertreten. An den Gesprächen nehmen 13 Vertreterinnen und Vertreter aus Nie- dersachsen teil. Bei den Koalitionsverhandlungen in Berlin galt es in den vergangen Wochen mit Nachdruck die spezifischen Interes- sen unseres Bundeslandes zu vertreten. Deshalb war es gut, dass wir mit einer starken Delegation aus Niedersachsen an den Koalitionsverhandlungen unmit- telbar beteiligt waren: Gabriele Löse- krug-Möller (Arbeitsgruppe Arbeit und Soziales), Karin Evers-Meyer (Auswärti- ges, Verteidigung, Entwicklungszusam- menarbeit), Caren Marks (Familie, Frau- en und Gleichstellungspolitik), Carola Reimann (Gesundheit und Pflege), Sigmar Gabriel (Große Runde), Stephan Weil (Große Runde und Energie), Huber- tus Heil (Wirtschaft), Thomas Opper- mann (Inneres und Justiz), Olaf Lies (Verkehr, Bauen und Infrastruktur), Boris Pistorius (Inneres und Justiz), Matthias Miersch (Umwelt, Landwirt- schaft und Verbraucherschutz), Lars Klingbeil (Unterarbeitsgruppe Digitale Agenda) und Wilhelm Priesmeier (Umwelt, Landwirtschaft und Verbrau- cherschutz). Immer wieder lobten alle Beteiligten die insgesamt gute Atmosphäre während der Verhandlungen. Doch es war keines- wegs alles nur harmonisch, auch wenn bei so manchem Thema eine vorläufige Einigung gefunden wurde. Viele Punkte sorgen für ein zähes Ringen der Verhand- lungspartner und unterbrochene Ge- spräche. Der Mindestlohn gehört mit zu den Streitthemen, ein Thema, das auch für Niedersachsen wichtig und zurzeit aktueller denn je ist. Umso wichtiger war es, dass sich Nie- dersachsen bei den Gesprächen direkt einbringen und vertreten konnte. Darü- ber hinaus bleiben für uns die zehn Punkte bestehen, die beim Parteikonvent beschlossen wurden – Altersarmut dau- erhaft verhindern, die Pflegesituation verbessern, den Optionszwang abschaf- fen und Mehrstaatlichkeit ermöglichen, die Infrastruktur ausbauen, in Bildung investieren – besonders in Ganztags- schulen und Steuerbetrug kompromiss- los bekämpfen. LIEBE GENOSSINNEN, LIEBE GENOSSEN, im Dezember wird’s nun ernst: Soll die SPD hineingehen in die Bundesregierung – ja oder nein? Das ist bei uns bekanntlich durchaus strittig. Meine Meinung lautet: Das hängt von den Inhalten ab. Aber egal, wie jede und jeder von uns dazu steht, letztlich entscheiden die Mitglieder. Und deswegen habe ich am Ende eines stressi- gen Jahres mit zwei stressigen Wahl- kämpfen doch zwei herzliche Bitten: Helft mit, dass möglichst viele Mitglie- der mitmachen bei der Mitgliederbefra- gung. Ihr entscheidet! Diese Chance soll- ten wir uns nicht entgehen lassen. Und da hilft vor allem eines: Reden, reden, reden! Je lebendiger und solidarischer unsere innerparteiliche Diskussion im Vorfeld der Entscheidung ist, desto besser für unsere Partei. Deshalb meine Bitte an alle Orts- vereine und Unterbezirke: Sorgt für die Diskussion in euren Bereichen. Ich weiß, das macht noch einmal viel Arbeit. Aber es lohnt sich, für die SPD geht es um viel in den nächsten Wochen. Herzliche Grüße Euer Stephan Weil Landesvorsitzender NIEDERSACHSEN REDET MIT EDITORIAL Starke Stimmen für Niedersachsen: Ministerpräsident Stephan Weil und die stellvertretende Landesvorsitzende Gabriele Lösekrug-Möller. Foto: dpa-picture alliance | Sebastian Kahnert Mehr Informationen zu den Koalitionsverhandlungen auf www.spd.de

Niedersachsen Vorwärts 12/2013

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Die regionale Ausgabe des Vorwärts für Niedersachsen; Ausgabe Dezember 2013 / Januar 2014

Citation preview

Page 1: Niedersachsen Vorwärts 12/2013

vorwärtsNIEDERSACHSEN

D E Z E M B E R 2 0 1 3 / J A N U A R 2 0 1 4 | W W W . S P D - N I E D E R S A C H S E N . D E

Bei den Koalitionsverhandlungen sind niedersächsische Interessen sehr gut vertreten. An den Gesprächen nehmen 13 Vertreterinnen und Vertreter aus Nie-dersachsen teil.

Bei den Koalitionsverhandlungen in Berlin galt es in den vergangen Wochen mit Nachdruck die spezifischen Interes-sen unseres Bundeslandes zu vertreten. Deshalb war es gut, dass wir mit einer starken Delegation aus Niedersachsen an den Koalitionsverhandlungen unmit-telbar beteiligt waren: Gabriele Löse-krug-Möller (Arbeitsgruppe Arbeit und Soziales), Karin Evers-Meyer (Auswärti-ges, Verteidigung, Entwicklungszusam-menarbeit), Caren Marks (Familie, Frau-en und Gleichstellungspolitik), Carola Reimann (Gesundheit und Pflege), Sigmar Gabriel (Große Runde), Stephan Weil (Große Runde und Energie), Huber-tus Heil (Wirtschaft), Thomas Opper-mann (Inneres und Justiz), Olaf Lies (Verkehr, Bauen und Infrastruktur), Boris Pistorius (Inneres und Justiz), Matthias Miersch (Umwelt, Landwirt-schaft und Verbraucherschutz), Lars Klingbeil (Unterarbeitsgruppe Digitale Agenda) und Wilhelm Priesmeier (Umwelt, Landwirtschaft und Verbrau-cherschutz).

Immer wieder lobten alle Beteiligten die insgesamt gute Atmosphäre während der Verhandlungen. Doch es war keines-wegs alles nur harmonisch, auch wenn bei so manchem Thema eine vorläufige Einigung gefunden wurde. Viele Punkte sorgen für ein zähes Ringen der Verhand-lungspartner und unterbrochene Ge-spräche. Der Mindestlohn gehört mit zu den Streitthemen, ein Thema, das auch für Niedersachsen wichtig und zurzeit aktueller denn je ist.

Umso wichtiger war es, dass sich Nie-dersachsen bei den Gesprächen direkt einbringen und vertreten konnte. Darü-ber hinaus bleiben für uns die zehn Punkte bestehen, die beim Parteikonvent beschlossen wurden – Altersarmut dau-erhaft verhindern, die Pflegesituation verbessern, den Optionszwang abschaf-fen und Mehrstaatlichkeit ermöglichen, die Infrastruktur ausbauen, in Bildung investieren – besonders in Ganztags-schulen und Steuerbetrug kompromiss-los bekämpfen. �

LIEBE GENOSSINNEN, LIEBE GENOSSEN,im Dezember wird’s nun ernst: Soll die SPD hineingehen in die Bundesregierung – ja oder nein? Das ist bei uns bekanntlich durchaus strittig. Meine Meinung lautet: Das hängt von den Inhalten ab. Aber egal, wie jede und jeder von uns dazu steht, letztlich entscheiden die Mitglieder. Und deswegen habe ich am Ende eines stressi-gen Jahres mit zwei stressigen Wahl-kämpfen doch zwei herzliche Bitten:

Helft mit, dass möglichst viele Mitglie-der mitmachen bei der Mitgliederbefra-gung. Ihr entscheidet! Diese Chance soll-ten wir uns nicht entgehen lassen. Und da hilft vor allem eines: Reden, reden, reden! Je lebendiger und solidarischer unsere innerparteiliche Diskussion im Vorfeld der Entscheidung ist, desto besser für unsere Partei. Deshalb meine Bitte an alle Orts-vereine und Unterbezirke: Sorgt für die Diskussion in euren Bereichen.

Ich weiß, das macht noch einmal viel Arbeit. Aber es lohnt sich, für die SPD geht es um viel in den nächsten Wochen.

Herzliche GrüßeEuer

Stephan WeilLandesvorsitzender

NIEDERSACHSEN REDET MITEDITORIAL

Starke Stimmen für Niedersachsen: Ministerpräsident Stephan Weil und die stellvertretende Landesvorsitzende Gabriele Lösekrug-Möller. Foto: dpa-picture alliance | Sebastian Kahnert

Mehr Informationen zu den Koalitionsverhandlungen auf www.spd.de

Page 2: Niedersachsen Vorwärts 12/2013

II NIEDERSACHSEN 11/2013 vorwärts

EU-MITTEL: WENIGER BESSER VERTEILEN Ein Interview mit dem Europaabgeordneten Bernd Lange zur Förderpolitik der EU ab 2014Vorwärts: Erst kurz vor dem Ende der lau-fenden Förderperiode Ende 2013 hat das Europäische Parlament der neuen Struk-turverordnung zugestimmt. Warum so spät?Bernd Lange: Leider waren insgesamt 90 Verhandlungsrunden notwendig, vor allen Dingen der Ministerrat hat die Vor-schläge der EU-Kommission von Oktober 2011 für eine Vereinfachung blockiert. Die Bundeskanzlerin und der britische Premier tragen die Verantwortung für ein gekürztes Haushaltsvolumen für die Jahre 2014–2020. Konkret bedeutet das weniger Geld für die Strukturpolitik, Nie-dersachsen wird in der kommenden För-derperiode ca. 35% weniger EU-Mittel erhalten als in der laufenden. Bis zuletzt haben die EU-Abgeordneten dafür gestritten, dass das wenige Geld nach besseren Kriterien verteilt wird.

Mit einer neuen Veranstaltungsreihe sucht Detlef Tanke (rechts) als SPD-Gene-ralsekretär das Gespräch mit Genossinnen und Genossen vor Ort. In Niedersachsen hat sich durch den Machtwechsel im Janu-ar einiges verändert. Die rot-grüne Landes-regierung konnte beispielsweise mit dem Tariftreue- und Vergabegesetz gerechte Löhne und gute Arbeitsbedingungen bei öffentlichen Aufträgen sichern. Gerade

Im kommenden Mai steht die Europawahl an. Der SPD-Landesverband Niedersachsen hat ein-stimmig beschlossen, erneut Bernd Lange, er führt die Landesliste an, und Matthias Groote als Spitzenkandidaten auf-zustellen. Außerdem treten an: Dr. Cornelia Ott, Franka Strehse, Nils Hindersmann, Dr. Jens Albers, Georg Berenzen und Johannes Schraps.

Im Januar wird bei der Europa-Delegierten-konferenz in Berlin die gemeinsame Liste der SPD-Kandidaten aufge-stellt. �

Bei der Bundestagswahl vor rund acht Jahren stand die SPD bei den jungen Wählerinnen mit mehr als 40 Prozent noch hoch im Kurs. Heute sieht das Bild anders aus: Immer weniger Frauen zwi-

Vorwärts: Welche Kriterien sind das?Bernd Lange: Die Strukturpolitik soll stärker auf die EU 2020-Strategie für ein intelligentes, nachhaltiges und integra-tives Wachstum abgestimmt werden. Bspw. sind Innovationen, Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz, Armutsbekämpfung, Aus- und Weiter-bildung besonders förderungswürdig.

Vorwärts: In Niedersachsen hat der ehemalige Regierungsbezirk Lüneburg besonders von der EU-Förderung profi-tiert. Hier wurden Änderungen befürch-tet. Wie geht es für Lüneburg weiter?Bernd Lange: Der ehemalige Regierungs-bezirk Lüneburg fällt zurzeit unter die höchste Förderstufe. Um dem nach wie vor größeren Bedarf gerecht zu werden, konnten wir im EP eine neue Kategorie »Übergangsregion« durchsetzen. Das heißt Lüneburg bekommt auch in der

weil Leiharbeit und Werkverträge heute an vielen Orten zum Standard gehören, ist dieses Gesetz ein wichtiger Schritt gewe-sen. In der Reihe »Im Gespräch mit dem Generalsekretär« soll unter anderem da-rüber gesprochen werden, wie dieses Gesetz wahrgenommen wird, was sich noch tun muss, wie die SPD-Struktur auf-gebaut ist und welchen Weg die Partei in Niedersachsen in Zukunft gehen kann. �

schen 18 und 44 Jahren machen ihr Kreuz bei den Sozialdemokraten. Nun arbeitet die SPD Niedersachsen daran, die jungen Wählerinnen wieder zurückzugewin-nen. Ein Lösungsansatz lautet, Wahl-kampfthemen stärker auf die unmittel-bare Lebenswelt der Frauen zu formulie-ren. Darüber hinaus sollten Programm und Praxis der Partei mehr auf das Lebensgefühl der Wählerinnen zuge-schnitten werden. Das bedeutet einen Abbau von Bürokratie und starren Struk-turen sowie ein moderneres, positiveres und zugleich verantwortungsbewusste-res Lebensgefühl zu transportieren. Bei-tragen würde dazu, so das Zwischener-gebnis der Steuerungsgruppe Junge Frauen, wenn das Erscheinungsbild der Partei auch öffentlich stärker durch Frau-en geprägt würde. Dabei sollten sie nicht nur »typische« Rollen wie die der Mode-ratorin oder der Expertin für »weiche« Themen wie Sozialpolitik übernehmen.

Vielmehr sollten sie auch bei »harten Themen« wie bei Wirtschafts- oder Innenpolitik als Fach-Frau auftreten. �

ImpressumHerausgeber: SPD NiedersachsenVerantwortlich: Heike WernerRedaktion: Remmer Hein, Rosa Legatis, Christoph MatterneAnschrift: Odeonstraße 15/16, 30159 HannoverE-Mail: [email protected] & Satz: Anette [email protected]

Bernd Lange MdEP

Für junge Frauen wie diese will die SPD-Nieder-sachsen interessanter werden, um sie als Wählerinnen und Mitglieder zu gewinnen.

BERND LANGEMITGLIED DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS

EUROPA I N F O

Alle zwei Wochen Aktuelles im Newsletter »Europa-Info«. HIER ANMELDEN: www.bernd-lange.de/aktuell/europa-info

nächsten Periode eine stärkere Förde-rung. Das ist richtig und wichtig.

Vorwärts: Was ist noch neu?Bernd Lange: Neu ist die Förderung von Programmen, die mehrere Fonds kombi-nieren. Das ist für den neuen regionalpo-litischen Ansatz in Niedersachsen von Vorteil. Wir Europaabgeordneten haben uns besonders für Transparenz einge-setzt: Programme müssen im Internet veröffentlicht werden, dabei gibt es klare Regeln für Verfahren und Berichte. �

NIEDERSACHSENS GENERALSEKRETÄR SUCHT DAS GESPRÄCH

NIEDERSACHSENS KANDIDATEN FÜR DIE EUROPAWAHL

VORANKÜNDIGUNG

GRÜNDUNG DER AG MIGRATION UND VIELFALT

JUNGE FRAUEN STEHEN IM MITTELPUNKT

Der SPD Unterbezirk Region Hannover lädt ein zur

GRÜNDUNGSVERSAMMLUNG DER AG MIGRATION UND VIELFALT 30. Januar 2014, 19.00 Uhr Stadtteilzentrum Kronsberg, Thie 6, 30539 Hannover.

Auf der Tagesordnung steht unter anderem die Wahl eines Vorstandes.

KONTAKT: [email protected]; WEITERE INFOS: www.spd-region-hannover.de

Foto:Shutterstock