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Niedersächsischer Landtag 17. Wahlperiode Drucksache 17/3512 1 Gesetzentwurf Der Niedersächsische Ministerpräsident Hannover, den 20.05.2015 Herrn Präsidenten des Niedersächsischen Landtages Hannover Sehr geehrter Herr Präsident, anliegend übersende ich den von der Landesregierung beschlossenen Entwurf eines Gesetzes zur Neuregelung des Besoldungsrechts sowie zur Änderung anderer dienstrechtlicher Vorschriften nebst Begründung mit der Bitte, die Beschlussfassung des Landtages herbeizuführen. Gleichzeitig beantrage ich, den Gesetzentwurf gemäß § 24 Abs. 2 Satz 1 der Geschäftsordnung des Nieder- sächsischen Landtages sogleich an einen Ausschuss zu überweisen. Eine Gesetzesfolgenab- schätzung hat stattgefunden. Federführend ist das Finanzministerium. Mit freundlichen Grüßen Stephan Weil

Niedersächsischer Landtag 17. Wahlperiode Drucksache 17 ... · Niedersächsischer Landtag 17. Wahlperiode Drucksache 17/3512 2 Entwurf Gesetz zur Neuregelung des Besoldungsrechts

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  • Niederschsischer Landtag 17. Wahlperiode Drucksache 17/3512

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    Gesetzentwurf

    Der Niederschsische Ministerprsident Hannover, den 20.05.2015

    Herrn

    Prsidenten des Niederschsischen Landtages

    Hannover

    Sehr geehrter Herr Prsident,

    anliegend bersende ich den von der Landesregierung beschlossenen

    Entwurf eines Gesetzes zur Neuregelung des Besoldungsrechts sowie zur nderung

    anderer dienstrechtlicher Vorschriften

    nebst Begrndung mit der Bitte, die Beschlussfassung des Landtages herbeizufhren. Gleichzeitig

    beantrage ich, den Gesetzentwurf gem 24 Abs. 2 Satz 1 der Geschftsordnung des Nieder-

    schsischen Landtages sogleich an einen Ausschuss zu berweisen. Eine Gesetzesfolgenab-

    schtzung hat stattgefunden.

    Federfhrend ist das Finanzministerium.

    Mit freundlichen Gren

    Stephan Weil

  • Niederschsischer Landtag 17. Wahlperiode Drucksache 17/3512

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    Entwurf

    Gesetz

    zur Neuregelung des Besoldungsrechts sowie

    zur nderung anderer dienstrechtlicher Vorschriften

    Artikel 1

    Niederschsisches Besoldungsgesetz (NBesG)

    Inhal tsbers icht

    Ers ter Tei l

    Allgemeine Vorschriften

    1 Regelungsbereich, Fortgeltung von Bundesrecht

    2 Bestandteile der Besoldung

    3 Regelung durch Gesetz

    4 Anspruch auf Besoldung

    5 Besoldung bei Verleihung eines anderen Amtes

    6 Weitergewhrung der Besoldung bei Versetzung in den einstweiligen Ruhestand, bei Entlas-sung von politischen Beamtinnen und Beamten oder bei Abwahl von Wahlbeamtinnen und Wahlbeamten auf Zeit

    7 Besoldung bei mehreren Hauptmtern

    8 Besoldung bei Teilzeitbeschftigung und Altersteilzeit

    9 Besoldung bei begrenzter Dienstfhigkeit

    10 Krzung der Besoldung bei Versorgung durch eine zwischenstaatliche oder berstaatliche Einrichtung

    11 Verlust des Anspruchs auf Besoldung bei schuldhaftem Fernbleiben vom Dienst

    12 Anrechnung anderer Einknfte auf die Besoldung

    13 Anrechnung von Sachbezgen auf die Besoldung, Dienstkleidungszuschuss

    14 Abtretung von Bezgen, Verpfndung, Aufrechnungs- und Zurckbehaltungsrecht

    15 Verjhrung von Ansprchen

    16 Rckforderung von Bezgen

    17 Aufwandsentschdigungen, sonstige Geldzuwendungen

    18 Zuordnung von Funktionen zu mtern, Dienstpostenbewertung

    19 Einweisung in Planstellen

    20 Zahlungsweise

  • Niederschsischer Landtag 17. Wahlperiode Drucksache 17/3512

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    Zwei ter Tei l

    Grundgehalt, Leistungsbezge an Hochschulen

    Erstes Kapi te l

    Vorschriften fr Beamtinnen und Beamte

    21 Besoldungsordnungen A und B, Amtsbezeichnungen

    22 Hhe des Grundgehalts

    23 Einstiegsmter

    24 Obergrenzen fr Befrderungsmter

    25 Erfahrungsstufen der Besoldungsordnung A

    26 Nicht anerkennungsfhige Zeiten

    27 ffentlich-rechtliche Dienstherren, Hauptberuflichkeit

    28 Zuordnung von mtern auf Zeit im kommunalen Bereich

    Zwei tes Kapi te l

    Vorschriften fr Professorinnen, Professoren sowie hauptberufliche Leiterinnen,

    Leiter und Mitglieder von Leitungsgremien an Hochschulen

    und der Polizeiakademie Niedersachsen

    29 Besoldungsordnung W, Amtsbezeichnungen, Hhe des Grundgehalts

    30 Leistungsbezge

    31 Vergaberahmen

    32 Professorinnen und Professoren an der Polizeiakademie Niedersachsen

    Dr i t tes Kapi te l

    Vorschriften fr Richterinnen, Richter, Staatsanwltinnen und Staatsanwlte

    33 Besoldungsordnung R, Amtsbezeichnungen, Obergrenzen fr Befrderungsmter

    34 Hhe des Grundgehalts

    35 Erfahrungsstufen der Besoldungsgruppen R 1 und R 2

    Dr i t ter Tei l

    Familienzuschlag

    36 Grundlage des Familienzuschlags

    37 Stufen und Hhe des Familienzuschlags

    38 nderung der Familienverhltnisse

    Vier ter Tei l

    Zulagen, Prmien, Vergtungen und Zuschlge

    39 Amtszulage

    40 Allgemeine Stellenzulage

    41 Besondere Stellenzulage

    42 Ausgleichszulage bei Wegfall von besonderen Stellenzulagen

    43 Ausgleichszulage bei Dienstherrenwechsel

  • Niederschsischer Landtag 17. Wahlperiode Drucksache 17/3512

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    44 Ausgleichszulage fr hauptberufliche Leiterinnen und Leiter und Mitglieder von Leitungsgre-mien an Hochschulen

    45 Forschungs- und Lehrzulage

    46 Zulage fr die vorbergehende Wahrnehmung von Aufgaben eines hherwertigen Amtes

    47 Zulage bei befristeter bertragung herausgehobener Funktionen

    48 Zulage fr besondere Erschwernisse

    49 Mehrarbeitsvergtung

    50 Vergtung fr zustzliche Arbeit

    51 Vergtung fr die Teilnahme an Sitzungen kommunaler Gremien

    52 Vergtung fr Beamtinnen und Beamte im Vollstreckungsdienst

    53 Zustzliche Vergtung bei verlngerter Arbeitszeit im Feuerwehrdienst

    54 Unterrichtsvergtung im Vorbereitungsdienst

    55 Prmien und Zulagen fr besondere Leistungen

    56 Personalgewinnungszuschlag

    57 Zuschlag beim Hinausschieben des Ruhestandes

    Fnf ter Tei l

    Auslandsbesoldung

    58 Auslandsbesoldung

    Sechster Tei l

    Anwrterbezge

    59 Grundsatz

    60 Anwrtergrundbetrag

    61 Anwrtersonderzuschlag

    62 Anwrterbesoldung nach Ablegung der den Vorbereitungsdienst abschlieenden Prfung

    63 Anrechnung anderer Einknfte

    Siebenter Tei l

    Jhrliche Sonderzahlungen und vermgenswirksame Leistungen

    64 Jhrliche Sonderzahlungen

    65 Vermgenswirksame Leistungen

    Achter Tei l

    bergangs- und Schlussvorschriften

    66 bergangsregelung fr Ausgleichszulagen

    67 bergangsregelung bei vor dem 1. Januar 2010 bewilligter Altersteilzeit

    68 bergangsregelung bei Gewhrung einer Versorgung durch eine zwischenstaatliche oder berstaatliche Einrichtung

    69 bergangsregelung fr Beamtinnen und Beamte, die Dienstbezge nach den Besoldungs-gruppen C 1 bis C 4 erhalten

    70 berleitung der vor dem 29. Juli 2014 gewhrten Leistungsbezge

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    71 berleitung der Beamtinnen, Beamten, Richterinnen und Richter in die Besoldungsordnun-gen A, B, W und R

    72 Zuordnung der vorhandenen Beamtinnen, Beamten, Richterinnen und Richter zu den Erfah-rungsstufen

    73 berleitung in eine neue Amtsbezeichnung

    Ers ter Tei l

    Allgemeine Vorschriften

    1

    Regelungsbereich, Fortgeltung von Bundesrecht

    (1) 1Dieses Gesetz regelt die Besoldung der Beamtinnen und Beamten

    1. des Landes,

    2. der Kommunen,

    3. der sonstigen der Aufsicht des Landes unterstehenden Krperschaften, Anstalten und Stif-

    tungen des ffentlichen Rechts sowie

    der Richterinnen und Richter des Landes. 2Die folgenden Gesetze und Verordnungen des Bundes

    gelten als Landesgesetz fort:

    1. Artikel 14 5 des Gesetzes zur Reform des ffentlichen Dienstrechts vom 24. Februar 1997

    (BGBl. I S. 322), gendert durch Artikel 17 des Gesetzes vom 19. Februar 2006 (BGBl. I

    S. 334),

    2. das Gesetz ber vermgenswirksame Leistungen fr Beamte, Richter, Berufssoldaten und

    Soldaten auf Zeit in der Fassung vom 16. Mai 2002 (BGBl. I S. 1778),

    3. die Erschwerniszulagenverordnung in der Fassung vom 3. Dezember 1998 (BGBl. I S. 3497),

    zuletzt gendert durch Artikel 67 des Gesetzes vom 21. Juni 2005 (BGBl. I S. 1818),

    4. die Vollstreckungsvergtungsverordnung in der Fassung vom 6. Januar 2003 (BGBl. I S. 8).

    (2) Dieses Gesetz regelt nicht die Entschdigung der Ehrenbeamtinnen und Ehrenbeamten

    sowie der ehrenamtlichen Richterinnen und Richter.

    2

    Bestandteile der Besoldung

    (1) Zur Besoldung gehren Dienstbezge und sonstige Bezge.

    (2) Zu den Dienstbezgen gehren

    1. das Grundgehalt,

    2. die Leistungsbezge fr Beamtinnen und Beamte der Besoldungsgruppen W 2 und W 3,

    3. der Familienzuschlag,

    4. die Zulagen,

    5. die Vergtungen,

    6. die Auslandsbesoldung.

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    (3) Zu den sonstigen Bezgen gehren

    1. die Anwrterbezge,

    2. die jhrlichen Sonderzahlungen,

    3. die vermgenswirksamen Leistungen,

    4. die Zuschlge,

    5. die Prmien.

    3

    Regelung durch Gesetz

    (1) Die Besoldung wird entsprechend der Entwicklung der allgemeinen wirtschaftlichen und

    finanziellen Verhltnisse und unter Bercksichtigung der mit den Dienstaufgaben verbundenen

    Verantwortung durch Gesetz regelmig angepasst.

    (2) 1Zusicherungen, Vereinbarungen und Vergleiche, die der Beamtin, dem Beamten, der

    Richterin oder dem Richter eine hhere als die gesetzlich zustehende Besoldung verschaffen sol-

    len, sind unwirksam. Das Gleiche gilt fr Versicherungsvertrge, die zu diesem Zweck abge-

    schlossen werden.

    (3) Die Beamtin, der Beamte, die Richterin oder der Richter kann auf die gesetzlich zu-

    stehende Besoldung weder ganz noch teilweise verzichten; ausgenommen sind die vermgens-

    wirksamen Leistungen.

    4

    Anspruch auf Besoldung

    (1) 1Beamtinnen, Beamte, Richterinnen und Richter haben Anspruch auf Besoldung.

    2Der

    Anspruch entsteht mit dem Tag, an dem die Ernennung, die Versetzung, die bernahme oder der

    bertritt in den Dienst eines in 1 Abs. 1 Satz 1 genannten Dienstherrn wirksam wird oder mit

    dem Tag, an dem sich die Zuordnung des Amtes aufgrund einer Verordnung nach 28 ndert. 3Wird die Beamtin, der Beamte, die Richterin oder der Richter rckwirkend in eine Planstelle ein-

    gewiesen, so entsteht der Anspruch mit dem Tag, der in der Einweisungsverfgung bestimmt ist.

    (2) Der Anspruch auf Besoldung endet mit Ablauf des Tages, an dem die Beamtin, der Beam-

    te, die Richterin oder der Richter aus dem Dienstverhltnis ausscheidet, soweit gesetzlich nichts

    anderes bestimmt ist.

    (3) Besteht der Anspruch auf Besoldung nicht fr einen vollen Kalendermonat, so wird nur der

    Teil der Bezge gezahlt, der auf den Anspruchszeitraum entfllt, soweit gesetzlich nichts anderes

    bestimmt ist.

    (4) 1Die Dienstbezge nach 2 Abs. 2 Nrn. 1 bis 3 und 6 werden monatlich im Voraus ge-

    zahlt. 2Die anderen Dienstbezge und die sonstigen Bezge werden monatlich im Voraus gezahlt,

    soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist.

    (5) Werden Bezge versptet gezahlt, so besteht kein Anspruch auf Verzugszinsen.

    (6) 1Bei der Berechnung von Besoldungsbestandteilen nach 2 sind die sich ergebenden

    Bruchteile eines Cents unter 0,5 abzurunden und Bruchteile von 0,5 und mehr aufzurunden. 2Zwischenrechnungen werden jeweils auf zwei Dezimalstellen durchgefhrt.

    (7) Die Beamtin, der Beamte, die Richterin oder der Richter verliert einen Anspruch auf Be-

    soldung, der ber die in diesem Gesetz vorgesehene Besoldung hinausgeht, soweit sie oder er

    den Anspruch nicht in dem Haushaltsjahr, fr das die zustzliche Besoldung verlangt wird, schrift-

    lich gegenber dem Dienstherrn geltend macht.

  • Niederschsischer Landtag 17. Wahlperiode Drucksache 17/3512

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    Besoldung bei Verleihung eines anderen Amtes

    (1) 1Verringert sich das Grundgehalt der Beamtin, des Beamten, der Richterin oder des Rich-

    ters durch Verleihung eines anderen Amtes aus Grnden, die nicht von ihr oder ihm zu vertreten

    sind, so ist abweichend von 22 das Grundgehalt zu zahlen, das ihr oder ihm bei einem Verblei-

    ben in dem bisherigen Amt zugestanden htte, soweit das Grundgehalt dieses Amtes hher ist als

    das des anderen Amtes; Vernderungen in der Bewertung des bisherigen Amtes bleiben unbe-

    rcksichtigt. 2Satz 1 gilt entsprechend fr Amtszulagen nach 39 und die allgemeine Stellenzula-

    ge nach 40. 3Die Stze 1 und 2 sind nicht anzuwenden, wenn das bisherige Amt ein Amt mit lei-

    tender Funktion in einem Beamtenverhltnis auf Probe oder in einem Beamtenverhltnis auf Zeit

    ist.

    (2) Absatz 1 gilt entsprechend fr Ruhegehaltempfngerinnen und Ruhegehaltempfnger, die

    erneut in ein Beamten- oder Richterverhltnis berufen werden.

    6

    Weitergewhrung der Besoldung bei Versetzung in den einstweiligen Ruhestand,

    bei Entlassung von politischen Beamtinnen und Beamten oder

    bei Abwahl von Wahlbeamtinnen und Wahlbeamten auf Zeit

    (1) 1Die in den einstweiligen Ruhestand versetzte Beamtin oder Richterin oder der in den

    einstweiligen Ruhestand versetzte Beamte oder Richter erhlt fr den Monat, in dem ihr oder ihm

    die Verfgung ber die Versetzung in den einstweiligen Ruhestand zugestellt worden ist, und fr

    die folgenden drei Monate die Bezge weiter, die ihr oder ihm am Tag vor der Versetzung zustan-

    den; nderungen beim Familienzuschlag sind zu bercksichtigen. 2Aufwandsentschdigungen

    werden nur fr Aufwand gewhrt, der bis zum Beginn des einstweiligen Ruhestandes entstanden

    ist.

    (2) 1Bezieht die in den einstweiligen Ruhestand versetzte Beamtin oder Richterin oder der in

    den einstweiligen Ruhestand versetzte Beamte oder Richter Einknfte aus einer Verwendung im

    Dienst eines ffentlich-rechtlichen Dienstherrn ( 27 Abs. 1) oder eines Verbandes, dessen Mit-

    glieder ffentlich-rechtliche Dienstherren sind, so werden die Bezge um den Betrag dieser Ein-

    knfte verringert. 2Dem Dienst bei einem ffentlich-rechtlichen Dienstherrn steht gleich die Ttig-

    keit im Dienst einer zwischenstaatlichen oder berstaatlichen Einrichtung, an der ein ffentlich-

    rechtlicher Dienstherr oder ein Verband, dessen Mitglieder ffentlich-rechtliche Dienstherren sind,

    durch Zahlung von Beitrgen oder Zuschssen oder in anderer Weise beteiligt ist. 3Das Finanzmi-

    nisterium oder die von ihm bestimmte Stelle stellt fest, ob die Voraussetzungen erfllt sind.

    (3) Wird eine Beamtin oder ein Beamter aus einem Amt im Sinne des 39 Abs. 1 Satz 1 des

    Niederschsischen Beamtengesetzes (NBG) entlassen, ohne dass ein Antrag vorliegt, so sind die

    Abstze 1 und 2 entsprechend anzuwenden; an die Stelle der Zustellung der Verfgung ber die

    Versetzung in den einstweiligen Ruhestand tritt die Zustellung der Entlassungsverfgung.

    (4) 1Wird eine Wahlbeamtin oder ein Wahlbeamter auf Zeit abgewhlt, so sind die Abstze 1

    und 2 entsprechend anzuwenden; an die Stelle der Zustellung der Verfgung ber die Versetzung

    in den einstweiligen Ruhestand tritt die Mitteilung ber die Abwahl oder der sonst bestimmte Be-

    endigungszeitpunkt fr das Beamtenverhltnis auf Zeit. 2Satz 1 gilt entsprechend fr die Flle des

    Eintritts in den einstweiligen Ruhestand kraft Gesetzes.

    7

    Besoldung bei mehreren Hauptmtern

    1Hat die Beamtin, der Beamte, die Richterin oder der Richter gleichzeitig mehrere besoldete

    Hauptmter inne, so wird die Besoldung aus dem Amt mit den hheren Dienstbezgen gewhrt,

    soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist. 2Sind fr die mter Dienstbezge in gleicher Hhe

    vorgesehen, so werden die Dienstbezge aus dem ihr oder ihm zuerst bertragenen Amt gewhrt,

    soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist.

  • Niederschsischer Landtag 17. Wahlperiode Drucksache 17/3512

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    Besoldung bei Teilzeitbeschftigung und Altersteilzeit

    (1) Bei Teilzeitbeschftigung werden die Dienstbezge und die Anwrterbezge im gleichen

    Verhltnis wie die Arbeitszeit gekrzt, soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist.

    (2) Bei Altersteilzeit nach 63 NBG oder nach 6 Abs. 2 des Niederschsischen Richterge-

    setzes wird Beamtinnen, Beamten, Richterinnen und Richtern ein Altersteilzeitzuschlag gewhrt.

    (3) Der Altersteilzeitzuschlag wird gewhrt

    1. Beamtinnen und Beamten in Hhe des Unterschiedsbetrags zwischen ihrer Nettobesoldung

    und 70 Prozent der Nettobesoldung, die nach der Arbeitszeit zustnde, die nach 63 Abs. 1

    Satz 2 NBG fr den Umfang der Arbeitszeit whrend der Altersteilzeit mageblich ist,

    2. Richterinnen und Richtern in Hhe des Unterschiedsbetrags zwischen ihrer Nettobesoldung

    und 70 Prozent der Nettobesoldung, die im regelmigen Dienst zustnde, und

    3. begrenzt dienstfhigen Beamtinnen, Beamten, Richterinnen und Richtern, denen zum Zeit-

    punkt der Bemessung der Altersteilzeit erhhte Dienstbezge gem 9 Abs. 1 Satz 2 ent-

    sprechend ihrem bis dahin erdienten Ruhegehalt zustehen, in Hhe des Unterschiedsbetrags

    zwischen ihrer Nettobesoldung und 70 Prozent dieser erhhten Dienstbezge.

    2Zur Ermittlung der in Satz 1 Nrn. 1 und 2 jeweils zuletzt genannten Nettobesoldung und der er-

    hhten Dienstbezge nach Satz 1 Nr. 3 ist die Bruttobesoldung um die Lohnsteuer entsprechend

    der individuellen Steuerklasse ( 38 a, 38 b und 39 f des Einkommensteuergesetzes - EStG), den

    Solidarittszuschlag ( 4 Satz 1 des Solidarittszuschlaggesetzes 1995) und um einen Abzug in

    Hhe von acht Prozent der Lohnsteuer zu vermindern; Freibetrge ( 39 a EStG) und sonstige in-

    dividuelle Merkmale bleiben unbercksichtigt.

    (4) Die Brutto- und die Nettobesoldung im Sinne des Absatzes 3 errechnen sich aus dem

    Grundgehalt, den Leistungsbezgen fr Beamtinnen und Beamte der Besoldungsgruppen W 2 und

    W 3 , dem Familienzuschlag, den Amtszulagen, den Stellenzulagen, den Ausgleichszulagen, den

    berleitungszulagen und den jhrlichen Sonderzahlungen.

    (5) Endet bei einer Lehrkraft an ffentlichen Schulen die Altersteilzeit mit ungleichmiger

    Verteilung der Arbeitszeit vorzeitig, so ist ein Ausgleich in Hhe des Unterschiedsbetrags zwischen

    den whrend der Altersteilzeit gezahlten Bezgen ohne den Altersteilzeitzuschlag und den Bez-

    gen, die nach der tatschlichen Arbeitszeit ohne Altersteilzeit zugestanden htten, zu gewhren.

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    Besoldung bei begrenzter Dienstfhigkeit

    (1) 1Bei begrenzter Dienstfhigkeit ( 27 des Beamtenstatusgesetzes - BeamtStG) erhlt die

    Beamtin, der Beamte, die Richterin oder der Richter Dienstbezge entsprechend 8 Abs. 1. 2Die

    Dienstbezge werden mindestens in Hhe des Ruhegehalts gewhrt, das sie oder er bei Verset-

    zung in den Ruhestand erhalten wrde, wenn sie oder er in vollem zeitlichen Umfang ihrer oder

    seiner begrenzten Dienstfhigkeit Dienst leistet.

    (2) Unter der in Absatz 1 Satz 2 genannten Voraussetzung wird zustzlich zu den Dienstbe-

    zgen nach Absatz 1 ein Zuschlag gewhrt.

    (3) 1Der Zuschlag betrgt fnf Prozent der Dienstbezge, die begrenzt Dienstfhige bei Voll-

    zeitbeschftigung erhalten wrden, mindestens jedoch 250 Euro monatlich. 2Werden Dienstbez-

    ge nach Absatz 1 Satz 1 gewhrt, so verringert sich der Zuschlag um den Unterschiedsbetrag zwi-

    schen den Dienstbezgen nach Absatz 1 Satz 1 und den Dienstbezgen nach Absatz 1 Satz 2. 3Der Zuschlag nach Satz 2 betrgt jedoch mindestens 150 Euro monatlich.

    (4) Zu den Dienstbezgen im Sinne des Absatzes 3 Satz 1 gehren das Grundgehalt, die

    Leistungsbezge fr Beamtinnen und Beamte der Besoldungsgruppen W 2 und W 3, der Famil i-

    enzuschlag, die Amtszulagen, die Stellenzulagen, die Ausgleichszulagen und die berleitungszu-

    lagen.

  • Niederschsischer Landtag 17. Wahlperiode Drucksache 17/3512

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    (5) Der Zuschlag nach den Abstzen 2 bis 4 wird nicht gewhrt, wenn ein Zuschlag nach 8

    Abs. 2 und 3 oder 67 gewhrt wird.

    10

    Krzung der Besoldung bei Versorgung

    durch eine zwischenstaatliche oder berstaatliche Einrichtung

    (1) 1Erhlt eine Beamtin, ein Beamter, eine Richterin oder ein Richter aus der Verwendung im

    ffentlichen Dienst einer zwischenstaatlichen oder berstaatlichen Einrichtung eine Versorgung, so

    werden ihre oder seine Dienstbezge gekrzt. 2Die Krzung betrgt 1,79375 Prozent fr jedes im

    zwischenstaatlichen oder berstaatlichen Dienst vollendete Jahr; ihr oder ihm verbleiben jedoch

    mindestens 40 Prozent ihrer oder seiner Dienstbezge. 3Erhlt sie oder er als Invalidittspension

    die Hchstversorgung aus ihrem oder seinem Amt bei der zwischenstaatlichen oder berstaatli-

    chen Einrichtung, so werden die Dienstbezge um 60 Prozent gekrzt. 4Der Krzungsbetrag darf

    die von der zwischenstaatlichen oder berstaatlichen Einrichtung gewhrte Versorgung nicht ber-

    steigen.

    (2) 1Als Zeit im zwischenstaatlichen oder berstaatlichen Dienst wird auch die Zeit gerechnet,

    in welcher die Beamtin, der Beamte, die Richterin oder der Richter ohne Ausbung eines Amtes

    bei einer zwischenstaatlichen oder berstaatlichen Einrichtung einen Anspruch auf Vergtung oder

    sonstige Entschdigung hat und Ruhegehaltsansprche erwirbt. 2Entsprechendes gilt fr Zeiten

    nach dem Ausscheiden aus dem Dienst einer zwischenstaatlichen oder berstaatlichen Einrich-

    tung, die dort bei der Berechnung des Ruhegehalts wie Dienstzeiten bercksichtigt werden.

    (3) Bezieht eine Beamtin, ein Beamter, eine Richterin oder ein Richter als frhere Abgeordne-

    te oder frherer Abgeordneter des Europischen Parlaments oder als Hinterbliebene oder Hinter-

    bliebener Versorgungsbezge nach den Artikeln 14 bis 17 des Beschlusses des Europischen

    Parlaments vom 28. September 2005 zur Annahme des Abgeordnetenstatuts des Europischen

    Parlaments (2005/684/EG, Euratom - ABl. EU Nr. L 262 S. 1), so wird die Besoldung um einen Be-

    trag in Hhe von 50 Prozent der Versorgungsbezge gekrzt, hchstens jedoch um einen Betrag

    in Hhe von 50 Prozent der Besoldung.

    (4) Zu den Dienstbezgen im Sinne des Absatzes 1 gehren das Grundgehalt, die ruhegeh-

    altfhigen Leistungsbezge fr Beamtinnen und Beamte der Besoldungsgruppen W 2 und W 3,

    der Familienzuschlag, die Amtszulagen, die ruhegehaltfhigen Stellenzulagen, die ruhegehaltfhi-

    gen Ausgleichszulagen und die berleitungszulagen.

    11

    Verlust des Anspruchs auf Besoldung bei schuldhaftem Fernbleiben vom Dienst

    1Bleibt die Beamtin, der Beamte, die Richterin oder der Richter schuldhaft dem Dienst fern,

    so verliert sie oder er fr die Zeit des Fernbleibens den Anspruch auf Besoldung. Dies gilt auch

    bei einem Fernbleiben vom Dienst fr Teile eines Tages. Der Verlust des Anspruchs auf Besol-

    dung ist festzustellen.

    12

    Anrechnung anderer Einknfte auf die Besoldung

    (1) 1Hat eine Beamtin, ein Beamter, eine Richterin oder ein Richter Anspruch auf Besoldung

    fr eine Zeit, in der sie oder er nicht zur Dienstleistung verpflichtet war, so knnen infolge der un-

    terbliebenen Dienstleistung in dieser Zeit erzielte andere Einknfte auf die Besoldung angerechnet

    werden. 2Die Beamtin, der Beamte, die Richterin oder der Richter ist zur Auskunft verpflichtet.

    3In

    den Fllen einer vorlufigen Dienstenthebung in einem Disziplinarverfahren richtet sich die An-

    rechnung nach den Vorschriften des Niederschsischen Disziplinargesetzes.

    (2) 1Erzielt eine Beamtin, ein Beamter, eine Richterin oder ein Richter aus einer nach 20

    BeamtStG zugewiesenen Ttigkeit Einknfte, so werden diese auf die Besoldung angerechnet. 2In

    besonderen Fllen kann die oberste Dienstbehrde von der Anrechnung ganz oder teilweise ab-

  • Niederschsischer Landtag 17. Wahlperiode Drucksache 17/3512

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    sehen. 3Bei Landesbeamtinnen und Landesbeamten erfolgt das Absehen von der Anrechnung im

    Einvernehmen mit dem Finanzministerium.

    13

    Anrechnung von Sachbezgen auf die Besoldung, Dienstkleidungszuschuss

    (1) Sachbezge werden unter Bercksichtigung ihres wirtschaftlichen Wertes mit einem an-

    gemessenen Betrag auf die Besoldung angerechnet, soweit durch Rechtsvorschrift nichts anderes

    bestimmt ist.

    (2) Die Landesregierung wird ermchtigt, durch Verordnung die Anrechnung nach Absatz 1

    fr die Nutzung einer Dienstwohnung auf Hchstbetrge zu begrenzen.

    (3) 1Absatz 1 gilt nicht fr Dienstkleidung und Ausrstung, die die Beamtinnen und Beamten

    tragen mssen und die vom Dienstherrn zur Verfgung gestellt werden. 2Wird Dienstkleidung, die

    die Beamtinnen und Beamten tragen mssen, vom Dienstherrn nicht zur Verfgung gestellt, so

    wird ein Dienstkleidungszuschuss gewhrt.

    14

    Abtretung von Bezgen, Verpfndung, Aufrechnung, Zurckbehaltungsrecht

    (1) Die Beamtin, der Beamte, die Richterin oder der Richter kann, soweit gesetzlich nichts

    anderes bestimmt ist, Ansprche auf Bezge nur abtreten oder verpfnden, soweit sie der Pfn-

    dung unterliegen.

    (2) Gegenber Ansprchen auf Bezge kann der Dienstherr ein Aufrechnungs- oder Zurck-

    behaltungsrecht nur in Hhe des pfndbaren Teils der Bezge geltend machen. Dies gilt nicht fr

    Ansprche auf Schadensersatz wegen vorstzlicher unerlaubter Handlung gegen die Beamtin, den

    Beamten, die Richterin oder den Richter.

    15

    Verjhrung von Ansprchen

    Fr die Verjhrung von Ansprchen nach diesem Gesetz gelten die Vorschriften des Brger-

    lichen Gesetzbuchs.

    16

    Rckforderung von Bezgen

    (1) Wird die Beamtin, der Beamte, die Richterin oder der Richter durch eine gesetzliche n-

    derung ihrer oder seiner Bezge mit rckwirkender Kraft schlechter gestellt, so sind die Unter-

    schiedsbetrge nicht zu erstatten.

    (2) 1Im brigen regelt sich die Rckforderung zu viel gezahlter Bezge nach den Vorschriften

    des Brgerlichen Gesetzbuchs ber die Herausgabe einer ungerechtfertigten Bereicherung, soweit

    gesetzlich nichts anderes bestimmt ist. 2Der Kenntnis des Mangels des rechtlichen Grundes der

    Zahlung steht es gleich, wenn der Mangel so offensichtlich war, dass die Empfngerin oder der

    Empfnger ihn htte erkennen mssen. 3Von der Rckforderung kann aus Billigkeitsgrnden mit

    Zustimmung der obersten Dienstbehrde oder der von ihr bestimmten Stelle ganz oder teilweise

    abgesehen werden.

    (3) 1Geldleistungen, die fr die Zeit nach dem Tod der Beamtin, des Beamten, der Richterin

    oder des Richters auf ein Konto bei einem Geldinstitut berwiesen wurden, gelten als unter Vorbe-

    halt erbracht. 2Das Geldinstitut hat sie der berweisenden Stelle zurckzuberweisen, wenn diese

    sie als zu Unrecht erbracht zurckfordert. 3Eine Verpflichtung zur Rckberweisung besteht nicht,

    soweit ber den entsprechenden Betrag bei Eingang der Rckforderung bereits anderweitig ver-

    fgt wurde, es sei denn, dass die Rckberweisung aus einem Guthaben erfolgen kann. 4Das

    Geldinstitut darf den berwiesenen Betrag nicht zur Befriedigung eigener Forderungen verwenden.

  • Niederschsischer Landtag 17. Wahlperiode Drucksache 17/3512

    11

    (4) 1Soweit Geldleistungen fr die Zeit nach dem Tod der Beamtin, des Beamten, der Richte-

    rin oder des Richters zu Unrecht erbracht worden sind, haben die Personen, die die Geldleistun-

    gen in Empfang genommen oder ber den entsprechenden Betrag verfgt haben, diesen Betrag

    der berweisenden Stelle zu erstatten, soweit er nicht nach Absatz 3 von dem Geldinstitut zurck-

    berwiesen wird. 2Ein Geldinstitut, das eine Rckberweisung mit dem Hinweis abgelehnt hat,

    dass ber den entsprechenden Betrag bereits anderweitig verfgt wurde, hat der berweisenden

    Stelle auf Verlangen Namen und Anschrift der Personen, die ber den Betrag verfgt haben, und

    eine etwaige neue Kontoinhaberin oder einen etwaigen neuen Kontoinhaber zu benennen. Ein

    Anspruch gegen die Erben bleibt unberhrt.

    17

    Aufwandsentschdigungen, sonstige Geldzuwendungen

    (1) 1Aufwandsentschdigungen drfen nur gewhrt werden, wenn und soweit aus dienstlicher

    Veranlassung finanzielle Aufwendungen entstehen, deren bernahme der Beamtin, dem Beamten,

    der Richterin oder dem Richter nicht zugemutet werden kann, und im Haushaltsplan oder in einem

    entsprechenden Plan Mittel dafr zur Verfgung gestellt werden. 2Wenn aufgrund tatschlicher

    Anhaltspunkte oder tatschlicher Erhebungen nachvollziehbar ist, dass und in welcher Hhe

    dienstbezogene finanzielle Aufwendungen typischerweise entstehen, sind Aufwandsentschdigun-

    gen in festen Betrgen zulssig. 3Deren Festlegung bedarf der Zustimmung des Finanzministeri-

    ums.

    (2) 1Sonstige Geldzuwendungen drfen die Kommunen und die sonstigen der Aufsicht des

    Landes unterstehenden Krperschaften, Anstalten und Stiftungen des ffentlichen Rechts ihren

    Beamtinnen und Beamten neben den Bezgen und den Aufwandsentschdigungen nur gewhren,

    wenn im Haushaltsplan oder in einem entsprechenden Plan Mittel dafr zur Verfgung gestellt

    werden. 2Sonstige Geldzuwendungen sind Geldleistungen und geldwerte Leistungen, die die Be-

    amtin oder der Beamte unmittelbar oder mittelbar von ihrem oder seinem Dienstherrn erhlt, auch

    wenn sie ber Einrichtungen geleistet werden, zu denen die Beamtin oder der Beamte einen eige-

    nen Beitrag leistet.

    (3) Das jeweils zustndige Ministerium wird ermchtigt, im Einvernehmen mit dem Finanzmi-

    nisterium durch Verordnung Vorschriften ber die Gewhrung von Aufwandsentschdigungen und

    sonstigen Geldzuwendungen an Beamtinnen und Beamte der Kommunen und der sonstigen ihrer

    Aufsicht unterstehenden Krperschaften, Anstalten und Stiftungen des ffentlichen Rechts zu er-

    lassen.

    (4) Soweit Vorschriften nach Absatz 3 nicht erlassen worden sind, bedarf die Ausbringung

    von Mitteln fr Aufwandsentschdigungen im Haushaltsplan oder in einem entsprechenden Plan

    der Kommunen und der sonstigen der Aufsicht des Landes unterstehenden Krperschaften, An-

    stalten und Stiftungen des ffentlichen Rechts der Zustimmung der obersten Aufsichtsbehrde o-

    der der von dieser bestimmten Stelle und des Finanzministeriums.

    (5) 1

    Soweit Vorschriften nach Absatz 3 nicht erlassen worden sind, drfen die Kommunen und

    die sonstigen der Aufsicht des Landes unterstehenden Krperschaften, Anstalten und Stiftungen

    des ffentlichen Rechts ihren Beamtinnen und Beamten sonstige Geldzuwendungen nur nach fr

    Landesbeamtinnen und Landesbeamten geltenden Bestimmungen gewhren. 2Die oberste Auf-

    sichtsbehrde oder die von dieser bestimmte Stelle kann im Einvernehmen mit dem Finanzminis-

    terium Ausnahmen zulassen.

    18

    Zuordnung von Funktionen zu mtern, Dienstpostenbewertung

    (1) Die Funktionen der Beamtinnen, Beamten, Richterinnen und Richter sind nach den mit

    ihnen verbundenen Anforderungen sachgerecht zu bewerten und mtern zuzuordnen. Eine Funk-

    tion kann bis zu drei mtern einer Laufbahngruppe zugeordnet werden. 3Ausnahmsweise kann ei-

    ne Funktion aus besonderen sachlichen Grnden auch mehr als drei mtern zugeordnet werden.

  • Niederschsischer Landtag 17. Wahlperiode Drucksache 17/3512

    12

    (2) Jeder Dienstposten, der mit einer Beamtin oder einem Beamten besetzt ist oder besetzt

    werden soll, ist nach sachgerechter Bewertung einem in den Besoldungsordnungen aufgefhrten

    Amt zuzuordnen (Dienstpostenbewertung).

    (3) Die Dienstpostenbewertung und die Verteilung der Planstellen auf die Dienstposten sind

    fr jede Behrde auszuweisen.

    19

    Einweisung in Planstellen

    49 Abs. 1 und 2 der Niederschsischen Landeshaushaltsordnung gilt fr die in 1 Abs. 1

    Satz 1 Nrn. 2 und 3 genannten Dienstherren entsprechend.

    20

    Zahlungsweise

    1Fr die Zahlung der Besoldung sowie von Aufwandsentschdigungen und sonstigen Geld-

    zuwendungen hat die Beamtin, der Beamte, die Richterin oder der Richter auf Verlangen der zu-

    stndigen Behrde ein Konto bei einem Geldinstitut im Inland anzugeben, auf das die berwei-

    sung erfolgen kann. 2Die bermittlungskosten mit Ausnahme der Kosten fr die Gutschrift auf dem

    Konto trgt der Dienstherr; Kontoeinrichtungs-, Kontofhrungs- oder Buchungsgebhren trgt die

    Beamtin, der Beamte, die Richterin oder der Richter. 3Eine Zahlung auf andere Weise erfolgt nur,

    wenn der Beamtin, dem Beamten, der Richterin oder dem Richter die Einrichtung oder Nutzung ei-

    nes Kontos nicht zugemutet werden kann.

    Zwei ter Tei l

    Grundgehalt, Leistungsbezge an Hochschulen

    Erstes Kapi te l

    Vorschriften fr Beamtinnen und Beamte

    21

    Besoldungsordnungen A und B, Amtsbezeichnungen

    (1) 1Die mter und Amtsbezeichnungen der Beamtinnen und Beamten, deren Besoldungs-

    gruppen sowie die Zuordnung der mter zu den Besoldungsgruppen ergeben sich aus der Besol-

    dungsordnung A (Anlage 1), der Besoldungsordnung B (Anlage 2) und einer Verordnung nach

    28. 2In den Besoldungsordnungen A und B ist auch bestimmt, welche mter und Amtsbezeich-

    nungen knftig wegfallen. 3Knftig wegfallende mter drfen nicht mehr verliehen werden.

    4Beam-

    tinnen und Beamten, die ein knftig wegfallendes Amt innehaben, kann jedoch im Wege der Be-

    frderung ein ebenfalls knftig wegfallendes Amt verliehen werden, wenn nicht eine Befrderung in

    ein anderes Amt mglich ist.

    (2) 1Die in der Besoldungsordnung A gesperrt gedruckten Amtsbezeichnungen sind Grund-

    amtsbezeichnungen. 2Den Grundamtsbezeichnungen knnen Zustze beigefgt werden, die hin-

    weisen auf

    1. den Dienstherrn oder den Verwaltungsbereich,

    2. die Laufbahn nach Laufbahngruppe oder Fachrichtung oder

    3. einen in der Laufbahn eingerichteten Laufbahnzweig.

    3Den Grundamtsbezeichnungen Rtin, Rat, Oberrtin, Oberrat, Direktorin, Direktor, Lei-

    tende Direktorin und Leitender Direktor ist ein Zusatz nach Satz 2 beizufgen. 4Die Zustze, die

    bei Landesbeamtinnen und Landesbeamten den Grundamtsbezeichnungen beigefgt werden

    knnen, ergeben sich aus der Anlage 3.

  • Niederschsischer Landtag 17. Wahlperiode Drucksache 17/3512

    13

    22

    Hhe des Grundgehalts

    (1) 1Das Grundgehalt der Beamtin oder des Beamten bestimmt sich nach der Besoldungs-

    gruppe, der das verliehene Amt zugeordnet ist, soweit sich aus 5 Abs. 1 Stze 1 und 2 sowie

    Abs. 2 nichts anderes ergibt. 2Bei Beamtinnen und Beamten der Besoldungsordnung A bestimmt

    sich das Grundgehalt zustzlich nach der Erfahrungsstufe, der die Beamtin oder der Beamte zu-

    geordnet ist ( 25 und 26). 3Die Hhe des monatlichen Grundgehalts (Grundgehaltssatz) fr Be-

    amtinnen und Beamte der Besoldungsordnungen A und B ergibt sich aus der Anlage 4.

    (2) 1Ist ein Amt einer Besoldungsgruppe noch nicht zugeordnet oder ist es mehreren Besol-

    dungsgruppen zugeordnet, so bestimmt sich das Grundgehalt nach der Besoldungsgruppe, die in

    der Einweisungsverfgung bestimmt ist. 2Die Einweisung bedarf bei den Kommunen und den

    sonstigen der Aufsicht des Landes unterstehenden Krperschaften, Anstalten und Stiftungen des

    ffentlichen Rechts in den Fllen, in denen ein Amt einer Besoldungsgruppe noch nicht zugeord-

    net ist, der Zustimmung der obersten Aufsichtsbehrde im Einvernehmen mit dem Finanzministe-

    rium.

    (3) Richtet sich die Zuordnung eines Amtes zu einer Besoldungsgruppe oder die Gewhrung

    von Amtszulagen nach einem gesetzlich festgelegten Mastab, wie der Zahl der Planstellen, der

    Einwohnerzahl einer Kommune oder der Schlerzahl einer Schule, so gibt das Erfllen dieser Vo-

    raussetzungen allein keinen Anspruch auf die Besoldung aus diesem Amt, soweit in einer Verord-

    nung nach 28 nichts anderes bestimmt ist.

    23

    Einstiegsmter

    1Aus Funoten in der Besoldungsordnung A ergibt sich, welche mter Einstiegsmter sind.

    2Soweit nicht ein Amt einer hheren Besoldungsgruppe Einstiegsamt ist, ist

    1. das erste Einstiegsamt der Laufbahngruppe 1 ein Amt der Besoldungsgruppe A 4,

    2. das zweite Einstiegsamt der Laufbahngruppe 1 ein Amt der Besoldungsgruppe A 6,

    3. das erste Einstiegsamt der Laufbahngruppe 2 ein Amt der Besoldungsgruppe A 9 und

    4. das zweite Einstiegsamt der Laufbahngruppe 2 ein Amt der Besoldungsgruppe A 13.

    24

    Obergrenzen fr Befrderungsmter

    (1) Die Zahl der Planstellen fr Befrderungsmter darf nicht berschreiten:

    1. in der Besoldungsgruppe A 8 30 Prozent und in der Besoldungsgruppe A 9 8 Prozent der

    Gesamtzahl der Planstellen der Besoldungsgruppen A 6 (nur zweites Einstiegsamt) bis A 9

    (nur Befrderungsamt) bei einem Dienstherrn,

    2. in der Besoldungsgruppe A 11 30 Prozent, in der Besoldungsgruppe A 12 16 Prozent und in

    der Besoldungsgruppe A 13 6 Prozent der Gesamtzahl der Planstellen der Besoldungsgrup-

    pen A 9 (nur erstes Einstiegsamt) bis A 13 (nur Befrderungsamt) bei einem Dienstherrn,

    3. in den Besoldungsgruppen A 15, A 16 und B 2 zusammen 40 Prozent und in den Besol-

    dungsgruppen A 16 und B 2 zusammen 10 Prozent der Gesamtzahl der Planstellen der Be-

    soldungsgruppen A 13 bis A 16 und B 2 bei einem Dienstherrn.

    (2) Weitere Obergrenzen fr Planstellen fr Befrderungsmter ergeben sich aus Funoten

    in den Besoldungsordnungen A und B.

  • Niederschsischer Landtag 17. Wahlperiode Drucksache 17/3512

    14

    (3) 1Absatz 1 gilt nicht fr Planstellen

    1. fr Beamtinnen und Beamte bei den obersten Landesbehrden,

    2. fr Lehrkrfte an ffentlichen Schulen und an Hochschulen,

    3. fr Beamtinnen und Beamte, fr die

    a) das erste Einstiegsamt der Laufbahngruppe 1 ein Amt der Besoldungsgruppe A 6 oder

    einer hheren Besoldungsgruppe ist,

    b) das zweite Einstiegsamt der Laufbahngruppe 1 ein Amt der Besoldungsgruppe A 8 oder

    einer hheren Besoldungsgruppe ist,

    c) das erste Einstiegsamt der Laufbahngruppe 2 ein Amt der Besoldungsgruppe A 11 oder

    einer hheren Besoldungsgruppe ist,

    d) das zweite Einstiegsamt der Laufbahngruppe 2 ein Amt der Besoldungsgruppe A 14

    oder einer hheren Besoldungsgruppe ist,

    4. fr Beamtinnen und Beamte der Kommunen, Zweckverbnde, kommunalen Anstalten und

    gemeinsamen kommunalen Anstalten sowie des Bezirksverbands Oldenburg und der Nie-

    derschsischen Versorgungskasse.

    2Die Planstellen nach Satz 1 bleiben bei der Bezugsgre fr die Prozentstze nach Absatz 1 un-

    bercksichtigt.

    (4) 1Die Landesregierung wird ermchtigt, fr einzelne Laufbahnen, Verwaltungsbereiche und

    Aufgaben der Landesverwaltung sowie der in 1 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 genannten Krperschaften,

    Anstalten und Stiftungen des ffentlichen Rechts durch Verordnung ganz oder teilweise von Ab-

    satz 1 abweichende Obergrenzen festzulegen. 2Es knnen auch Bestimmungen zur befristeten

    berschreitung von Stellenobergrenzen bei organisatorischen Vernderungen getroffen werden. 3Von der Verordnung nach Satz 1 erfasste Planstellen bleiben bei der Bezugsgre fr die Pro-

    zentstze nach Absatz 1 unbercksichtigt.

    25

    Erfahrungsstufen der Besoldungsordnung A

    (1) 1Die Zuordnung der Beamtinnen und Beamten der Besoldungsordnung A zu einer Erfah-

    rungsstufe richtet sich nach der dienstlichen Erfahrung. 2Die Erfahrungsstufen und die in jeder Er-

    fahrungsstufe abzuleistende Erfahrungszeit ergeben sich aus der Anlage 4. 3Die Ableistung der

    Erfahrungszeit beginnt mit dem ersten Tag des Monats, in dem das Beamtenverhltnis der Beam-

    tin oder des Beamten mit einem niederschsischen Dienstherrn beginnt. 4Die Beamtin oder der

    Beamte ist bei der Einstellung und bei der Versetzung aus dem Bereich eines anderen Landes o-

    der des Bundes der Erfahrungsstufe zugeordnet, in der fr ihre oder seine Besoldungsgruppe in

    der Anlage 4 der Anfangsgrundgehaltssatz ausgewiesen ist, soweit sich aus den Stzen 5 bis 10

    und Absatz 2 nichts anderes ergibt. 5Als Erfahrungszeit anzuerkennen sind vor der Einstellung

    oder Versetzung abgeleistete

    1. Zeiten in einem Dienstverhltnis mit Dienstbezgen bei einem ffentlich-rechtlichen Dienst-

    herrn ( 27 Abs. 1),

    2. Zeiten einer hauptberuflichen Ttigkeit in einem Arbeitsverhltnis mit einem ffentlich-recht-

    lichen Dienstherrn ( 27 Abs. 1), die nicht Voraussetzung fr den Erwerb der Laufbahnbef-

    higung sind,

    3. Zeiten einer hauptberuflichen Ttigkeit nach 27 Abs. 2, die nicht Voraussetzung fr den Er-

    werb der Laufbahnbefhigung sind,

    4. Zeiten in einem Dienstverhltnis oder einer hauptberuflichen Ttigkeit in einem Arbeitsver-

    hltnis mit einer Kirche oder ffentlich-rechtlichen Religionsgesellschaft, die nicht Vorausset-

    zung fr den Erwerb der Laufbahnbefhigung sind,

  • Niederschsischer Landtag 17. Wahlperiode Drucksache 17/3512

    15

    5. Dienstzeiten nach der Soldatenlaufbahnverordnung als Berufssoldatin oder Berufssoldat oder

    als Soldatin oder Soldat auf Zeit,

    6. Zeiten von mindestens vier Monaten bis zu insgesamt zwei Jahren, in denen Wehrdienst, Zi-

    vildienst, Bundesfreiwilligendienst, Entwicklungsdienst oder ein freiwilliges soziales oder ko-

    logisches Jahr geleistet wurde,

    7. Zeiten einer Kinderbetreuung bis zu drei Jahren fr jedes Kind und

    8. Zeiten der tatschlichen Pflege von nach rztlichem Gutachten pflegebedrftigen nahen An-

    gehrigen (Eltern, Schwiegereltern, Eltern von Lebenspartnerinnen und Lebenspartnern,

    Eheleute, Lebenspartnerinnen und Lebenspartner, Geschwister und Kinder) bis zu drei Jah-

    ren fr jede nahe Angehrige und jeden nahen Angehrigen.

    6Weitere vor der Einstellung oder Versetzung abgeleistete Zeiten einer hauptberuflichen Ttigkeit,

    die nicht Voraussetzung fr den Erwerb der Laufbahnbefhigung sind, knnen ganz oder teilweise

    als Erfahrungszeit anerkannt werden, wenn sie fr die Verwendung frderlich sind. 7Ausbil-

    dungszeiten bleiben unbercksichtigt. 8Vor der Einstellung oder Versetzung abgeleistete Zeiten in

    einem erfolgreich abgeschlossenen weiterbildenden Masterstudium knnen bis zu zwei Jahren

    und vor der Einstellung oder Versetzung abgeleistete Zeiten fr eine Promotion knnen bis zu ei-

    nem Jahr anerkannt werden, wenn sie fr die Verwendung frderlich sind. 9Sind in einem Zeitraum

    Voraussetzungen nach den Stzen 5, 6 und 8 zeitgleich erfllt, so ist der Zeitraum nur einmal an-

    zuerkennen. 10

    Zeiten nach den Stzen 5, 6 und 8 werden auf volle Monate abgerundet; bei mehre-

    ren Zeiten wird die Summe abgerundet. 11

    Die Entscheidung ber das Vorliegen der Voraussetzun-

    gen der Stze 5, 6 und 8 trifft die oberste Dienstbehrde oder die von ihr bestimmte Stelle.

    (2) Bei einer Einstellung in einem Befrderungsamt vermindern sich die Zeiten nach Absatz 1

    Stze 5 bis 10 um die Erfahrungszeit, die die Beamtin oder der Beamte bei einer Einstellung im

    Einstiegsamt abzuleisten gehabt htte, um in die Erfahrungsstufe zu gelangen, in der sie oder er

    sich durch die Einstellung im Befrderungsamt befindet.

    (3) 1Die Erfahrungszeit in der Erfahrungsstufe verlngert sich um Zeiten ohne Anspruch auf

    Dienstbezge. 2Dies gilt nicht fr

    1. Zeiten einer Kinderbetreuung bis zu drei Jahren fr jedes Kind,

    2. Zeiten der tatschlichen Pflege von nach rztlichem Gutachten pflegebedrftigen nahen An-

    gehrigen im Sinne des Absatzes 1 Satz 5 Nr. 8 bis zu drei Jahren fr jede nahe Angehrige

    und jeden nahen Angehrigen,

    3. Zeiten eines Urlaubs ohne Dienstbezge, wenn die oberste Dienstbehrde oder die von ihr

    bestimmte Stelle vor Beginn des Urlaubs schriftlich anerkannt hat, dass der Urlaub dienstli-

    chen Interessen oder ffentlichen Belangen dient,

    4. Wehrdienstzeiten und

    5. Zeiten einer Eignungsbung nach dem Eignungsbungsgesetz.

    3Zeiten nach Satz 1 werden auf volle Monate abgerundet.

    (4) 1

    Zeiten, in denen die Beamtin oder der Beamte vorlufig des Dienstes enthoben ist,

    zhlen nicht als Erfahrungszeit. 2

    Fhrt das Disziplinarverfahren nicht zur Entfernung aus dem Be-

    amtenverhltnis oder endet das Dienstverhltnis nicht durch Entlassung auf Antrag der Beamtin

    oder des Beamten oder nicht infolge strafgerichtlicher Verurteilung, so ist die Beamtin oder der

    Beamte hinsichtlich der Erfahrungszeit so zu stellen, als wre sie oder er nicht vorlufig des Diens-

    tes enthoben worden.

    (5) Entscheidungen nach den Abstzen 1 bis 4 sind der Beamtin oder dem Beamten schrift-

    lich bekannt zu geben.

  • Niederschsischer Landtag 17. Wahlperiode Drucksache 17/3512

    16

    26

    Nicht anerkennungsfhige Zeiten

    (1) Nach 25 Abs. 1 Stze 5, 6 und 8 werden nicht anerkannt

    1. Zeiten einer Ttigkeit fr das Ministerium fr Staatssicherheit oder das Amt fr Nationale Si-

    cherheit,

    2. Zeiten einer Ttigkeit, die aufgrund einer besonderen persnlichen Nhe zum System der

    ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik bertragen war,

    3. Zeiten vor einer Ttigkeit nach Nummer 1 oder 2 und

    4. Zeiten einer Ttigkeit als Angehrige oder Angehriger der Grenztruppen der ehemaligen

    Deutschen Demokratischen Republik.

    (2) Das Vorliegen der Voraussetzung nach Absatz 1 Nr. 2 wird widerlegbar vermutet, wenn

    die Beamtin oder der Beamte in der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik

    1. vor oder bei bertragung der Ttigkeit eine hauptamtliche oder hervorgehobene ehrenamtli-

    che Funktion in der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, dem Freien Deutschen Ge-

    werkschaftsbund, der Freien Deutschen Jugend oder einer hnlich systemuntersttzenden

    Partei oder Organisation innehatte,

    2. als mittlere oder obere Fhrungskraft in zentralen Staatsorganen, als obere Fhrungskraft

    beim Rat eines Bezirks, als Vorsitzende oder Vorsitzender des Rates eines Kreises oder ei-

    ner kreisfreien Stadt oder in einer hnlichen Funktion ttig war,

    3. hauptamtlich Lehrende oder Lehrender an einer Bildungseinrichtung der staatstragenden

    Parteien oder einer Massen- oder gesellschaftlichen Organisation war oder

    4. Absolventin oder Absolvent der Akademie fr Staat und Recht oder einer hnlichen Bil-

    dungseinrichtung war.

    27

    ffentlich-rechtliche Dienstherren, Hauptberuflichkeit

    (1) ffentlich-rechtliche Dienstherren im Sinne dieses Gesetzes sind der Bund, die Lnder,

    die Kommunen und die sonstigen Krperschaften, Anstalten und Stiftungen des ffentlichen

    Rechts mit Ausnahme der ffentlich-rechtlichen Religionsgesellschaften und ihrer Verbnde.

    (2) Der Ttigkeit im Dienst eines ffentlich-rechtlichen Dienstherrn stehen gleich

    1. fr Staatsangehrige eines Mitgliedstaates der Europischen Union die ausgebte gleicharti-

    ge Ttigkeit im ffentlichen Dienst einer Einrichtung der Europischen Union oder im ffentl i-

    chen Dienst eines Mitgliedstaates der Europischen Union und

    2. die von Sptaussiedlerinnen und Sptaussiedlern ausgebte gleichartige Ttigkeit im Dienst

    eines ffentlich-rechtlichen Dienstherrn ihres Herkunftslandes.

    (3) Hauptberuflich im Sinne dieses Gesetzes ist eine Ttigkeit, die entgeltlich erbracht wird,

    den Schwerpunkt der beruflichen Ttigkeit darstellt sowie dem durch Ausbildung und Berufswahl

    geprgten Berufsbild entspricht und im gleichen Zeitraum in einem Beamtenverhltnis mit dem

    gleichen Beschftigungsumfang zulssig gewesen wre.

    28

    Zuordnung von mtern auf Zeit im kommunalen Bereich

    1Die Landesregierung wird ermchtigt, durch Verordnung die mter der Beamtinnen und Be-

    amten auf Zeit der Kommunen, Zweckverbnde, kommunalen Anstalten und gemeinsamen kom-

    munalen Anstalten sowie des Bezirksverbands Oldenburg den Besoldungsgruppen der Besol-

    dungsordnungen A und B zuzuordnen und dabei Amtszulagen im Sinne des 39 vorzusehen so-

  • Niederschsischer Landtag 17. Wahlperiode Drucksache 17/3512

    17

    wie die Dauer der Erfahrungszeit in den Erfahrungsstufen abweichend von 25 zu regeln. 2Die

    mter der Beamtinnen und Beamten auf Zeit der Kommunen sind unter Bercksichtigung der Ein-

    wohnerzahl und die mter der brigen Beamtinnen und Beamten auf Zeit unter Bercksichtigung

    des begrenzten Aufgabenumfangs im Vergleich zu den entsprechenden mtern der beteiligten

    Krperschaften zuzuordnen.

    Zwei tes Kapi te l

    Vorschriften fr Professorinnen, Professoren sowie hauptberufliche Leiterinnen,

    Leiter und Mitglieder von Leitungsgremien an Hochschulen

    und der Polizeiakademie Niedersachsen

    29

    Besoldungsordnung W, Amtsbezeichnungen, Hhe des Grundgehalts

    (1) Die mter und Amtsbezeichnungen der Professorinnen und Professoren sowie der haupt-

    beruflichen Leiterinnen und Leiter und Mitglieder von Leitungsgremien an Hochschulen, die nicht

    Professorinnen oder Professoren sind, deren Besoldungsgruppen sowie die Zuordnung der mter

    zu den Besoldungsgruppen ergeben sich aus der Besoldungsordnung W (Anlage 5).

    (2) 1Das Grundgehalt bestimmt sich nach der Besoldungsgruppe, der das verliehene Amt zu-

    geordnet ist, soweit sich aus 5 Abs. 1 Satz 1 und Abs. 2 nichts anderes ergibt. 2Die Grundgeh-

    altsstze ergeben sich aus der Anlage 4. 3 22 Abs. 2 Satz 1 gilt entsprechend.

    30

    Leistungsbezge

    (1) 1Beamtinnen und Beamten der Besoldungsgruppen W 2 und W 3 drfen nach Magabe

    der folgenden Regelungen Leistungsbezge gewhrt werden:

    1. aus Anlass von Berufungs- und Bleibeverhandlungen,

    2. fr besondere Leistungen in Forschung, Lehre, Kunst, Weiterbildung oder Nachwuchsfrde-

    rung sowie

    3. fr die Wahrnehmung von Funktionen oder besonderen Aufgaben im Rahmen der Hoch-

    schulselbstverwaltung oder der Hochschulleitung.

    2Leistungsbezge nach Satz 1 Nrn. 1 und 2 knnen unbefristet, befristet oder als Einmalzahlung

    gewhrt werden. 3Leistungsbezge nach Satz 1 Nr. 3 werden fr die Dauer der Wahrnehmung der

    Funktion oder Aufgabe gewhrt.

    (2) 1Leistungsbezge drfen insgesamt bis zur Hhe des Unterschiedsbetrages zwischen

    den Grundgehltern der Besoldungsgruppe W 3 und der Besoldungsgruppe B 10 gewhrt werden. 2Sie drfen den Unterschiedsbetrag bersteigen, wenn

    1. dies erforderlich ist, um eine Person aus dem Bereich auerhalb der deutschen Hochschulen

    als Professorin oder Professor zu gewinnen oder um zu verhindern, dass eine Professorin

    oder ein Professor in den Bereich auerhalb der deutschen Hochschulen abwandert, oder

    2. eine Professorin oder ein Professor bereits Leistungsbezge erhlt, die den Unterschiedsbe-

    trag zwischen den Grundgehltern der Besoldungsgruppe W 3 und der Besoldungsgruppe

    B 10 bersteigen, und dies erforderlich ist, um die Professorin oder den Professor von einer

    anderen deutschen Hochschule zu gewinnen oder um zu verhindern, dass sie oder er an ei-

    ne andere deutsche Hochschule abwandert.

    3Satz 2 gilt entsprechend fr hauptberufliche Leiterinnen oder Leiter und Mitglieder von Leitungs-

    gremien an Hochschulen. 4Bei der Gewhrung von Leistungsbezgen darf niemand wegen des

    Geschlechts oder des Beschftigungsumfangs bevorzugt oder benachteiligt werden.

  • Niederschsischer Landtag 17. Wahlperiode Drucksache 17/3512

    18

    (3) 1ber die Gewhrung von Leistungsbezgen an Prsidentinnen, Prsidenten, Vizeprsi-

    dentinnen und Vizeprsidenten entscheidet bei Hochschulen in Trgerschaft des Staates das fr

    Hochschulen zustndige Ministerium, bei Hochschulen in Trgerschaft von rechtsfhigen Stiftun-

    gen des ffentlichen Rechts der Stiftungsrat. 2ber die Gewhrung von Leistungsbezgen an Pro-

    fessorinnen, Professoren sowie hauptamtliche Dekaninnen und Dekane entscheidet das Prsidi-

    um, an der Universittsmedizin Gttingen der Vorstand.

    (4) 1Fr die Gewhrung von Leistungsbezgen wegen besonderer Leistungen in der Lehre ist

    insbesondere die Evaluation der Lehre zu bercksichtigen. 2Die zustndige Studiendekanin oder

    der zustndige Studiendekan ist zu hren. 3Fr die Gewhrung von Leistungsbezgen wegen be-

    sonderer Leistungen in der Forschung sollen Gutachten externer sachverstndiger Personen be-

    rcksichtigt werden.

    (5) 1Das fr Hochschulen zustndige Ministerium bestimmt durch Verordnung im Einverneh-

    men mit dem Finanzministerium das Nhere ber die Gewhrung von Leistungsbezgen. 2Insbesondere sind das Verfahren, die Voraussetzungen und die Kriterien der Gewhrung sowie

    die Teilnahme der Leistungsbezge an den allgemeinen Besoldungsanpassungen zu regeln. 3Dabei sollen den Hochschulen weitgehende Entscheidungsspielrume eingerumt und die fr die

    Gewhrung von Leistungsbezgen vorgesehenen Mglichkeiten ausgeschpft werden.

    31

    Vergaberahmen

    (1) Der Gesamtbetrag der Leistungsbezge (Vergaberahmen) ist im Land so zu bemessen,

    dass die durchschnittlichen Besoldungsausgaben fr die in die Besoldungsgruppen W 2 und W 3

    sowie C 2 bis C 4 eingestuften Professorinnen und Professoren den durchschnittlichen Besol-

    dungsausgaben fr diesen Personenkreis im Jahr 2013 (Besoldungsdurchschnitt) entsprechen.

    (2) 1Der Besoldungsdurchschnitt ist fr den Bereich der Fachhochschulen sowie fr den Be-

    reich der Universitten und gleichgestellten Hochschulen getrennt zu berechnen. 2Fr das Jahr

    2013 wird der Besoldungsdurchschnitt fr den Bereich der Fachhochschulen auf 69 000 Euro und

    fr den Bereich der Universitten und gleichgestellten Hochschulen auf 82 000 Euro festgestellt. 3Das Finanzministerium setzt den Besoldungsdurchschnitt aus Anlass von allgemeinen Besol-

    dungsanpassungen unter Bercksichtigung von Vernderungen der Stellenstruktur neu fest. 4Vernderungen von jhrlichen Sonderzahlungen nach 64 sind einzubeziehen.

    (3) Der Vergaberahmen kann berschritten werden, soweit zu diesem Zweck Haushaltsmittel

    bereitgestellt sind.

    (4) 1Besoldungsausgaben im Sinne des Absatzes 1 sind die Ausgaben fr Dienstbezge

    nach 2 Abs. 2 Nrn. 1, 2, 4 und 5, fr Dienstbezge nach 1 Abs. 2 Nr. 2 des Bundesbesol-

    dungsgesetzes in der bis zum 22. Februar 2002 geltenden Fassung vom 3. Dezember 1998

    (BGBl. I S. 3434), zuletzt gendert durch Artikel 8 des Gesetzes vom 20. Dezember 2001 (BGBl. I

    S. 3926), sowie fr sonstige Bezge nach 2 Abs. 3 Nr. 2. 2Bei der Berechnung des Vergaberah-

    mens sind

    1. die hauptberuflichen Leiterinnen und Leiter und Mitglieder von Leitungsgremien an Hoch-

    schulen und

    2. die Professorinnen und Professoren sowie hauptberuflichen Leiterinnen und Leiter und Mit-

    glieder von Leitungsgremien an Hochschulen, die in einem privatrechtlichen Dienstverhltnis

    stehen und auf Planstellen fr Beamtinnen und Beamte der Besoldungsgruppen W 2 und

    W 3 sowie C 2 bis C 4 gefhrt werden,

    und die hierfr aufgewandten Besoldungs- und Vergtungsausgaben einzubeziehen. 3Mittel Dritter,

    die der Hochschule fr die Besoldung oder Vergtung von Professorinnen und Professoren zur

    Verfgung gestellt werden, sind bei der Berechnung nicht einzubeziehen.

    (5) Das fr die Hochschulen zustndige Ministerium kann die zur Durchfhrung der Abstze 1

    bis 4 erforderlichen Daten bei den Stiftungen erheben, die Trger einer Hochschule sind.

  • Niederschsischer Landtag 17. Wahlperiode Drucksache 17/3512

    19

    32

    Professorinnen und Professoren an der Polizeiakademie Niedersachsen

    (1) Fr die Professorinnen und Professoren an der Polizeiakademie Niedersachsen gelten

    29, 30 Abs. 1 und 2 Stze 1, 2 und 4, 31 Abs. 1 und 2 Stze 3 und 4, Abs. 3 und 4, 45 St-

    ze 1 und 2 und 70 entsprechend.

    (2) An der Polizeiakademie Niedersachsen entscheidet die Direktorin oder der Direktor ber

    die Gewhrung von Leistungsbezgen an eine Professorin oder einen Professor.

    (3) 1Fr die Gewhrung von Leistungsbezgen wegen besonderer Leistungen in der Lehre an

    eine Professorin oder einen Professor an der Polizeiakademie Niedersachsen ist insbesondere die

    Evaluation der Lehre zu bercksichtigen. 2Fr die Gewhrung von Leistungsbezgen wegen be-

    sonderer Leistungen in der Forschung sollen Gutachten externer sachverstndiger Personen be-

    rcksichtigt werden. 3Die Polizeiakademie Niedersachsen soll die nebenamtlich wahrzunehmen-

    den Funktionen und Aufgabenbereiche, fr die Leistungsbezge nach 30 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3

    gewhrt werden, sowie deren Hhe durch Satzung festlegen.

    (4) 1Das fr Inneres zustndige Ministerium bestimmt durch Verordnung im Einvernehmen

    mit dem Finanzministerium das Nhere ber die Gewhrung von Leistungsbezgen nach 30

    Abs. 1 und von Zulagen nach 45 Stze 1 und 2 an Professorinnen und Professoren an der Poli-

    zeiakademie Niedersachsen. 2 30 Abs. 5 Stze 2 und 3 gilt entsprechend.

    (5) Fr das Jahr 2013 wird der Besoldungsdurchschnitt im Sinne des 31 Abs. 1 fr die Poli-

    zeiakademie Niedersachsen auf 69 000 Euro festgestellt.

    Dr i t tes Kapi te l

    Vorschriften fr Richterinnen, Richter, Staatsanwltinnen und Staatsanwlte

    33

    Besoldungsordnung R, Amtsbezeichnungen,

    Obergrenzen fr Befrderungsmter

    1Die mter und Amtsbezeichnungen der Richterinnen, Richter, Staatsanwltinnen und

    Staatsanwlte, deren Besoldungsgruppen sowie die Zuordnung der mter zu den Besoldungs-

    gruppen ergeben sich aus der Besoldungsordnung R (Anlage 6). 2In Funoten in der Besoldungs-

    ordnung R sind Obergrenzen fr Planstellen fr Befrderungsmter bestimmt.

    34

    Hhe des Grundgehalts

    1Das Grundgehalt der Richterinnen, Richter, Staatsanwltinnen und Staatsanwlte bestimmt

    sich nach der Besoldungsgruppe, der das verliehene Amt zugeordnet ist, soweit sich aus 5

    Abs. 1 Stze 1 und 2 sowie Abs. 2 nichts anderes ergibt, und bei Richterinnen, Richtern, Staats-

    anwltinnen und Staatsanwlten, deren Amt der Besoldungsgruppe R 1 oder R 2 zugeordnet ist,

    zustzlich nach der Erfahrungsstufe, der sie oder er zugeordnet ist ( 35). 2Ist der Richterin oder

    dem Richter ein Amt noch nicht verliehen worden, so bestimmt sich das Grundgehalt nach der Be-

    soldungsgruppe R 1. 3Die Grundgehaltsstze ergeben sich aus der Anlage 4.

    35

    Erfahrungsstufen der Besoldungsgruppen R 1 und R 2

    1Die Zuordnung der Richterinnen, Richter, Staatsanwltinnen und Staatsanwlte der Besol-

    dungsgruppen R 1 und R 2 zu einer Erfahrungsstufe richtet sich nach der dienstlichen Erfahrung. 2Die Erfahrungsstufen und die in jeder Erfahrungsstufe abzuleistende Erfahrungszeit ergeben sich

    aus der Anlage 4. 3Die Ableistung der Erfahrungszeit beginnt mit dem ersten Tag des Monats, in

    dem das Richterverhltnis der Richterin oder des Richters oder das Beamtenverhltnis der Staats-

  • Niederschsischer Landtag 17. Wahlperiode Drucksache 17/3512

    20

    anwltin oder des Staatsanwalts mit einem niederschsischen Dienstherrn beginnt. 4Die 25

    und 26 gelten entsprechend. 5Die Richterin, der Richter, die Staatsanwltin oder der Staatsanwalt

    ist bei der Einstellung und bei der Versetzung aus dem Bereich eines anderen Landes oder des

    Bundes der Erfahrungsstufe zugeordnet, in der fr ihre oder seine Besoldungsgruppe in der Anla-

    ge 4 der Anfangsgrundgehaltssatz ausgewiesen ist, soweit sich aus 25 Abs. 1 Stze 5 bis 10

    und Abs. 2 nichts anderes ergibt. 6

    Fr die Verwendung frderlich im Sinne des 25 Abs. 1 Satz 6

    sind Ttigkeiten nach 10 Abs. 2 Satz 1 Nrn. 4 und 5 des Deutschen Richtergesetzes.

    Dr i t ter Tei l

    Familienzuschlag

    36

    Grundlage des Familienzuschlags

    1Der Familienzuschlag richtet sich nach der Stufe, die den Familienverhltnissen der Beam-

    tin, des Beamten, der Richterin oder des Richters entspricht, und nach der Besoldungsgruppe. 2Fr Beamtinnen und Beamte auf Widerruf im Vorbereitungsdienst ist die Besoldungsgruppe des

    Einstiegsamtes magebend, das ihr oder ihm unmittelbar nach Abschluss des Vorbereitungsdiens-

    tes bertragen werden kann.

    37

    Stufen und Hhe des Familienzuschlags

    (1) 1Zur Stufe 1 gehren

    1. verheiratete oder durch Lebenspartnerschaft verbundene Beamtinnen, Beamte, Richterinnen

    und Richter,

    2. Beamtinnen, Beamte, Richterinnen und Richter, die verwitwet oder Hinterbliebene einer Le-

    benspartnerin oder eines Lebenspartners sind,

    3. geschiedene Beamtinnen, Beamte, Richterinnen und Richter sowie Beamtinnen, Beamte,

    Richterinnen und Richter, deren Ehe oder Lebenspartnerschaft aufgehoben oder fr nichtig

    erklrt ist, wenn sie aus der letzten Ehe oder Lebenspartnerschaft zum Unterhalt verpflichtet

    sind, und

    4. andere Beamtinnen, Beamte, Richterinnen und Richter, die eine Person nicht nur vorberge-

    hend in ihre Wohnung aufgenommen haben und ihr Unterhalt gewhren, weil sie gesetzlich

    oder sittlich dazu verpflichtet sind oder aus beruflichen oder gesundheitlichen Grnden ihrer

    Hilfe bedrfen.

    2Satz 1 Nr. 4 gilt bei gesetzlicher oder sittlicher Verpflichtung zur Unterhaltsgewhrung nur, wenn

    fr den Unterhalt der aufgenommenen Person Mittel zur Verfgung stehen, die das Sechsfache

    des hchsten Betrages des Familienzuschlags der Stufe 1 nicht bersteigen. 3Zu den Mitteln, die

    fr den Unterhalt zur Verfgung stehen, gehren Einnahmen der aufgenommenen Person und

    Einnahmen, die fr den Unterhalt bestimmt sind. 4Zu den Einnahmen, die fr den Unterhalt be-

    stimmt sind, gehren bei einem Kind auch das gewhrte Kindergeld und der Unterschiedsbetrag

    zwischen den Stufen 2 und 1 des Familienzuschlags (kinderbezogener Teil des Familienzu-

    schlags). 5Als in die Wohnung aufgenommen gilt ein Kind auch, wenn die Beamtin, der Beamte,

    die Richterin oder der Richter es auf ihre oder seine Kosten anderweitig untergebracht hat, ohne

    dass dadurch die husliche Verbindung aufgehoben werden soll. 6Beansprucht neben einer Per-

    son nach Satz 1 Nr. 4 eine andere im ffentlichen Dienst (Absatz 9) ttige Person oder eine auf-

    grund einer Ttigkeit im ffentlichen Dienst nach beamtenrechtlichen Grundstzen versorgungsbe-

    rechtigte Person wegen der Aufnahme einer Person oder mehrerer Personen in die gemeinsam

    bewohnte Wohnung einen Familienzuschlag der Stufe 1 oder eine entsprechende Leistung, so

    wird der Betrag des Familienzuschlags der Stufe 1 der Beamtin, dem Beamten, der Richterin oder

    dem Richter nach der Zahl der Berechtigten anteilig gewhrt. 7Satz 6 ist entsprechend anzuwen-

  • Niederschsischer Landtag 17. Wahlperiode Drucksache 17/3512

    21

    den, wenn bei gemeinsamem Sorgerecht der getrennt lebenden Eltern ein Kind bei beiden Eltern-

    teilen Aufnahme gefunden hat.

    (2) 1Zur Stufe 2 oder einer folgenden Stufe gehren die Beamtinnen, Beamten, Richterinnen

    und Richter der Stufe 1, denen Kindergeld nach dem Einkommensteuergesetz oder dem Bundes-

    kindergeldgesetz (BKGG) zusteht oder ohne Bercksichtigung der 64 und 65 EStG oder der

    3 und 4 BKGG zustehen wrde. 2Die Stufe richtet sich nach der Anzahl der bercksichtigungs-

    fhigen Kinder.

    (3) Nicht von Absatz 1 erfasste

    1. ledige oder geschiedene Beamtinnen, Beamte, Richterinnen und Richter sowie

    2. Beamtinnen, Beamte, Richterinnen und Richter, deren Ehe oder Lebenspartnerschaft aufge-

    hoben oder fr nichtig erklrt ist,

    denen Kindergeld nach dem Einkommensteuergesetz oder nach dem Bundeskindergeldgesetz

    zusteht oder ohne Bercksichtigung der 64 und 65 EStG oder der 3 und 4 BKGG zustehen

    wrde, erhalten einen Familienzuschlag in Hhe des Unterschiedsbetrags zwischen der Stufe des

    Familienzuschlags, der der Anzahl der bercksichtigungsfhigen Kinder entspricht, und der Stu-

    fe 1.

    (4) Die Berechnungsgrundlagen fr den Familienzuschlag ergeben sich aus der Anlage 7.

    (5) 1Ist die Ehefrau, der Ehemann, die Lebenspartnerin oder der Lebenspartner einer Beam-

    tin, eines Beamten, einer Richterin oder eines Richters als Beamtin, Beamter, Richterin, Richter,

    Soldatin, Soldat, Arbeitnehmerin oder Arbeitnehmer im ffentlichen Dienst (Absatz 9) ttig oder ist

    sie oder er aufgrund einer Ttigkeit im ffentlichen Dienst nach beamtenrechtlichen Grundstzen

    versorgungsberechtigt und stnde ihr oder ihm ebenfalls der Familienzuschlag der Stufe 1 oder ei-

    ner der folgenden Stufen oder eine entsprechende Leistung in Hhe von mindestens der Hlfte

    des hchsten Betrages des Familienzuschlags der Stufe 1 zu, so erhlt die Beamtin, der Beamte,

    die Richterin oder der Richter den Betrag des Familienzuschlags der Stufe 1 zur Hlfte; dies gilt

    auch fr die Zeit, fr die die Ehefrau oder Lebenspartnerin Mutterschaftsgeld bezieht. 2Satz 1 fin-

    det keine Anwendung, wenn beide Eheleute in Teilzeit beschftigt sind und dabei zusammen die

    regelmige Arbeitszeit nicht erreichen. 3 8 Abs. 1 findet auf den halben Betrag des Familienzu-

    schlags der Stufe 1 keine Anwendung, wenn die Ehefrau, der Ehemann, die Lebenspartnerin oder

    der Lebenspartner vollbeschftigt oder nach beamtenrechtlichen Grundstzen versorgungsberech-

    tigt ist oder beide Eheleute, beide Lebenspartnerinnen oder beide Lebenspartner in Teilzeit be-

    schftigt sind und zusammen mindestens die regelmige Arbeitszeit erreichen.

    (6) 1Stnde neben der Beamtin, dem Beamten, der Richterin oder dem Richter einer anderen

    Person, die im ffentlichen Dienst (Absatz 9) steht oder aufgrund einer Ttigkeit im ffentlichen

    Dienst nach beamtenrechtlichen Grundstzen oder nach einer Ruhelohnordnung versorgungsbe-

    rechtigt ist, der Familienzuschlag nach Stufe 2 oder einer folgenden Stufe zu, so wird der auf das

    Kind entfallende Betrag des Familienzuschlags der Beamtin, dem Beamten, der Richterin oder

    dem Richter gewhrt, wenn und soweit ihr oder ihm das Kindergeld nach dem Einkommensteuer-

    gesetz oder nach dem Bundeskindergeldgesetz gewhrt wird oder ohne Bercksichtigung des

    65 EStG oder des 4 BKGG vorrangig zu gewhren wre; dem Familienzuschlag nach Stufe 2

    oder einer folgenden Stufe stehen eine sonstige entsprechende Leistung und das Mutterschafts-

    geld gleich. 2Auf das Kind entfllt derjenige Betrag, der sich aus der fr die Anwendung des Ein-

    kommensteuergesetzes oder des Bundeskindergeldgesetzes magebenden Reihenfolge der Kin-

    der ergibt. 3 8 Abs. 1 findet auf den Betrag keine Anwendung, wenn eine Anspruchsberechtigte

    oder ein Anspruchsberechtigter nach Satz 1 vollbeschftigt oder nach beamtenrechtlichen

    Grundstzen versorgungsberechtigt ist oder mehrere Anspruchsberechtigte in Teilzeit beschftigt

    sind und dabei zusammen mindestens die regelmige Arbeitszeit erreichen. 4Die Stze 1 bis 3

    gelten in Bezug auf den Familienzuschlag nach Absatz 3 entsprechend.

    (7) Ist einer anderen Person, die im ffentlichen Dienst (Absatz 9) steht, aufgrund eines Tarif-

    vertrages fr den ffentlichen Dienst eine Abfindung fr kinderbezogene Entgeltbestandteile ge-

    whrt worden, so schliet dieses einen Anspruch auf den Familienzuschlag nach Stufe 2 oder ei-

    ner folgenden Stufe fr dasselbe Kind aus.

  • Niederschsischer Landtag 17. Wahlperiode Drucksache 17/3512

    22

    (8) Die Bezgestellen fr den ffentlichen Dienst (Absatz 9) drfen die zur Durchfhrung die-

    ser Vorschrift erforderlichen personenbezogenen Daten verarbeiten.

    (9) 1ffentlicher Dienst im Sinne der Abstze 1 und 5 bis 8 ist der Dienst des Bundes, eines

    Landes, einer Kommune oder einer anderen Krperschaft, Anstalt oder Stiftung des ffentlichen

    Rechts oder eines Verbandes von Kommunen oder anderen Krperschaften, Anstalten oder Stif-

    tung des ffentlichen Rechts. 2Dem ffentlichen Dienst steht der Dienst einer zwischenstaatlichen

    oder berstaatlichen Einrichtung gleich, an der eine in Satz 1 bezeichnete Krperschaft oder ein

    dort bezeichneter Verband durch Zahlung von Beitrgen oder Zuschssen oder in anderer Weise

    beteiligt ist.

    38

    nderung der Familienverhltnisse

    1Der Familienzuschlag wird vom ersten Tag des Monats an gewhrt, in den das hierfr ma-

    gebende Ereignis fllt. 2Er wird nicht mehr gewhrt fr den Monat, in dem die Anspruchsvoraus-

    setzungen an keinem Tag vorgelegen haben. 3Die Stze 1 und 2 gelten entsprechend fr die Ge-

    whrung von Teilbetrgen der Stufen des Familienzuschlags.

    Vier ter Tei l

    Zulagen, Prmien, Vergtungen und Zuschlge

    39

    Amtszulage

    1Beamtinnen, Beamte, Richterinnen und Richter mit herausgehobenen Funktionen erhalten

    eine Amtszulage, wenn dies in der Besoldungsordnung A, B oder R in einer Funote vorgesehen

    ist. 2Die Amtszulagen sind unwiderruflich und gelten als Bestandteil des Grundgehalts.

    3In den Be-

    soldungsordnungen A und R werden in Funoten fr einzelne mter Obergrenzen fr Planstellen,

    die mit einer Amtszulage ausgestattet werden drfen, bestimmt. 4Die Hhe der Amtszulage ergibt

    sich aus Anlage 8.

    40

    Allgemeine Stellenzulage

    1Die in der Anlage 9 genannten Beamtinnen und Beamten erhalten eine allgemeine Stellen-

    zulage. 2Die Hhe der allgemeinen Stellenzulage ergibt sich aus der Anlage 10.

    41

    Besondere Stellenzulage

    1Beamtinnen, Beamte, Richterinnen und Richter erhalten nach den Anlagen 11 und 12 eine

    besondere Stellenzulage. 2Eine besondere Stellenzulage nach der Anlage 11 erhalten auch Beam-

    tinnen und Beamte, fr die dies in einer Funote in der Besoldungsordnung A vorgesehen ist.

    42

    Ausgleichszulage bei Wegfall von besonderen Stellenzulagen

    (1) 1Steht der Beamtin, dem Beamten, der Richterin oder dem Richter aus Grnden, die sie

    oder er nicht zu vertreten hat, eine besondere Stellenzulage nicht mehr zu, so ist eine Ausgleichs-

    zulage in Hhe der zuletzt gezahlten besonderen Stellenzulage zu gewhren, wenn ihr oder ihm

    1. die besondere Stellenzulage zuvor in einem Zeitraum von sieben Jahren insgesamt mindes-

    tens fnf Jahre lang zugestanden hat oder

    2. mehrere besondere Stellenzulagen zuvor in einem Zeitraum von sieben Jahren insgesamt

    mindestens fnf Jahre lang zugestanden haben.

  • Niederschsischer Landtag 17. Wahlperiode Drucksache 17/3512

    23

    2Satz 1 gilt nicht fr die besondere Stellenzulage nach den Nummern 9 und 10 Abs. 2 der Anla-

    ge 11. 3Bezugszeiten von besonderen Stellenzulagen, die bereits zu einem Anspruch auf eine

    Ausgleichszulage gefhrt haben, sind nicht zu bercksichtigen. 4Jeweils nach Ablauf eines Jahres

    vermindert sich die Ausgleichszulage ab Beginn des Folgemonats um 20 Prozent des Betrages

    nach Satz 1. 5Wird eine andere besondere Stellenzulage gewhrt, so wird diese auf die Aus-

    gleichszulage angerechnet. 6Die Ausgleichszulage wird Beamtinnen und Beamten auf Zeit nur fr

    die restliche Amtszeit gewhrt.

    (2) Bei einer Versetzung nach 28 Abs. 4 NBG tritt an die Stelle des Zeitraums von fnf Jah-

    ren nach Absatz 1 Satz 1 ein Zeitraum von zwei Jahren.

    (3) Wird eine Ruhegehaltempfngerin oder ein Ruhegehaltempfnger, die oder der vor dem

    Ruhestand eine besondere Stellenzulage erhalten hat, erneut in ein Beamten- oder Richterverhlt-

    nis berufen, so ist Absatz 1 entsprechend anzuwenden.

    43

    Ausgleichszulage bei Dienstherrenwechsel

    (1) 1Wird eine Beamtin, ein Beamter, eine Richterin oder ein Richter unter Wechsel des

    Dienstherrn in ein statusrechtlich dem frheren Amt wertgleiches Amt in Niedersachsen versetzt,

    so kann ihr oder ihm eine Ausgleichszulage gewhrt werden in Hhe des Unterschiedsbetrages

    zwischen dem bisherigen Grundgehalt zuzglich grundgehaltsergnzender Zulagen und dem

    Grundgehalt zuzglich einer Amtszulage und einer allgemeinen Stellenzulage zum Zeitpunkt der

    Versetzung. 2Die Ausgleichszulage verringert sich bei jeder Erhhung der Dienstbezge um die

    Hlfte des Erhhungsbetrages und bei Gewhrung einer weiteren Zulage, mit Ausnahme einer Er-

    schwerniszulage, um den Betrag dieser Zulage.

    (2) 1Steht der Beamtin, dem Beamten, der Richterin oder dem Richter, die oder der nach Ab-

    satz 1 versetzt worden ist, beim bisherigen Dienstherrn eine nicht ruhegehaltfhige Stellenzulage

    zu, so erhlt sie oder er eine weitere Ausgleichszulage in Hhe der Stellenzulage. 2Die weitere

    Stellenzulage vermindert sich jeweils nach Ablauf eines Jahres ab Beginn des Folgemonats um 20

    Prozent des Betrages nach Satz 1.

    (3) Die Entscheidung ber die Gewhrung der Ausgleichszulage trifft die oberste Dienstbe-

    hrde.

    44

    Ausgleichszulage fr hauptberufliche Leiterinnen und Leiter und Mitglieder

    von Leitungsgremien an Hochschulen

    1Ist bei hauptberuflichen Leiterinnen und Leitern und Mitgliedern von Leitungsgremien an

    Hochschulen die Summe aus Grundgehalt und Leistungsbezgen geringer als die Summe aus

    Grundgehalt und Leistungsbezgen oder diesen vergleichbaren Besoldungsbestandteilen, die sie

    in ihrer bisherigen Ttigkeit im Sinne von 30 oder vergleichbarer landes- oder bundesrechtlicher

    Regelungen erhalten haben, so erhalten sie eine Ausgleichszulage in Hhe des Unterschiedsbe-

    trages. 2Befristete Leistungsbezge werden nur fr den Zeitraum bercksichtigt, fr den sie ge-

    whrt werden. 3Leistungsbezge in Form von Einmalzahlungen bleiben bei der Berechnung nach

    Satz 1 unbercksichtigt.

    45

    Forschungs- und Lehrzulage

    1Einer Professorin oder einem Professor, die oder der Mittel privater Dritter fr ein For-

    schungs- oder Lehrvorhaben der Hochschule einwirbt und dieses Vorhaben durchfhrt, darf fr die

    Dauer des Drittmittelflusses aus diesen Mitteln eine Zulage gewhrt werden. 2Eine Zulage fr die

    Durchfhrung von Lehrvorhaben darf nur gewhrt werden, wenn die Lehrttigkeit der Professorin

    oder des Professors nicht der Erfllung der Regellehrverpflichtung dient. 3Das fr die Hochschulen

  • Niederschsischer Landtag 17. Wahlperiode Drucksache 17/3512

    24

    zustndige Ministerium bestimmt durch Verordnung im Einvernehmen mit dem Finanzministerium

    das Nhere ber die Gewhrung der Zulage.

    46

    Zulage fr die vorbergehende Wahrnehmung von

    Aufgaben eines hherwertigen Amtes

    (1) 1Werden einer Beamtin oder einem Beamten die Aufgaben eines hherwertigen Amtes

    vorbergehend vertretungsweise bertragen, so erhlt sie oder er nach zwlf Monaten der unun-

    terbrochenen Wahrnehmung dieser Aufgaben eine Zulage, wenn in diesem Zeitpunkt diesem h-

    herwertigen Amt eine freie und besetzbare Planstelle mit entsprechender Wertigkeit fest zugeord-

    net ist sowie die sonstigen haushaltsrechtlichen und laufbahnrechtlichen Voraussetzungen fr die

    bertragung dieses Amtes vorliegen. 2Wird eine Funktion bertragen, die mehreren mtern einer

    Laufbahngruppe zugeordnet ist ( 18 Abs. 1 Stze 2 und 3), so erhlt die Beamtin oder der Beam-

    te, der oder dem eines dieser mter verliehen ist, die Zulage nicht. 3Eine Beamtin oder ein Beam-

    ter, der oder dem nach 44 Abs. 5 des Niederschsischen Schulgesetzes (NSchG) ein hherwer-

    tiges Amt mit zeitlicher Begrenzung bertragen worden ist, erhlt fr die Dauer der Wahrnehmung

    des Amtes eine Zulage, wenn sie oder er das hherwertige Amt auf dem bertragenen Dienstpos-

    ten wegen 44 Abs. 5 NSchG nicht durch Befrderung erreichen kann.

    (2) 1Die Zulage wird in Hhe des Unterschiedsbetrages zwischen dem Grundgehalt der Be-

    soldungsgruppe der Beamtin oder des Beamten und dem Grundgehalt der Besoldungsgruppe,

    dem das hherwertige Amt zugeordnet ist, gewhrt. 2Auf die Zulage ist eine allgemeine Stellenzu-

    lage in der in Anlage 10 vorgesehenen Hhe anzurechnen, wenn sie in dem hherwertigen Amt

    nicht zustnde.

    47

    Zulage bei befristeter bertragung herausgehobener Funktionen

    (1) 1Wird einer Beamtin oder einem Beamten auer in den Fllen des 46 eine herausgeho-

    bene Funktion befristet bertragen, so kann sie oder er fr die Dauer der Wahrnehmung dieser

    Funktion eine Zulage erhalten. 2Die Zulage kann ab dem vierten Monat der ununterbrochenen

    Wahrnehmung bis zum Ende der Wahrnehmung, lngstens jedoch fr fnf Jahre gewhrt werden.

    (2) 1Die Zulage wird bis zur Hhe des Unterschiedsbetrages zwischen dem Grundgehalt der

    Besoldungsgruppe der Beamtin oder des Beamten und dem Grundgehalt der Besoldungsgruppe,

    die der Wertigkeit der wahrgenommen Funktion entspricht, hchstens jedoch der dritten folgenden

    Besoldungsgruppe, gewhrt. 2Die Zulage vermindert sich bei jeder Befrderung um den jeweiligen

    Erhhungsbetrag.

    (3) 1Die Entscheidung ber die Gewhrung der Zulage trifft die oberste Dienstbehrde.

    2Fr

    die Gewhrung der Zulage an Landesbeamtinnen und Landesbeamte ist das Einvernehmen des

    Finanzministeriums erforderlich.

    48

    Zulage fr besondere Erschwernisse

    (1) 1

    Die Landesregierung wird ermchtigt, durch Verordnung die Gewhrung von Zulagen zur

    Abgeltung besonderer, bei der Bewertung des Amtes oder bei der Bestimmung der Hhe der An-

    wrterbezge nicht bercksichtigter Erschwernisse (Erschwerniszulagen) zu regeln. 2Es kann be-

    stimmt werden, inwieweit mit der Gewhrung von Erschwerniszulagen ein besonderer Aufwand der

    Beamtin oder des Beamten, der Richterin oder des Richters abgegolten ist.

    (2) 1Mit Inkrafttreten einer Verordnung nach Absatz 1 tritt die nach 1 Abs. 1 Satz 2 als Lan-

    desgesetz fortgeltende Erschwerniszulagenverordnung auer Kraft. 2Bis dahin gilt die Erschwer-

    niszulagenverordnung mit der Magabe fort, dass bei teilzeitbeschftigten Beamtinnen und Beam-

    ten an die Stelle der Anspruchsvoraussetzung von 40 Dienststunden in der dienstplanmigen

    oder betriebsblichen Nachtschicht nach 20 Abs. 1 oder 2 Satz 1 Buchst. a die Anzahl der

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    Dienststunden tritt, die sich aus dem Verhltnis der individuellen wchentlichen Arbeitszeit zur re-

    gelmigen wchentlichen Arbeitszeit ergibt.

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    Mehrarbeitsvergtung

    (1) Beamtinnen und Beamten der Besoldungsordnung A, die

    1. im Arzt- oder Pflegedienst der Krankenhuser, Kliniken und Sanatorien,

    2. im Polizeivollzugsdienst,

    3. im Einsatzdienst der Berufsfeuerwehr oder

    4. im Schuldienst als Lehrkraft

    ttig sind, kann nach Magabe der Abstze 3 bis 6 eine Vergtung fr Mehrarbeit gewhrt werden.

    (2) Anderen Beamtinnen und Beamten der Besoldungsordnung A kann nach Magabe der

    Abstze 3 bis 6 eine Vergtung fr Mehrarbeit gewhrt werden, die geleistet wurde im Rahmen ei-

    nes

    1. Bereitschaftsdienstes,

    2. Schichtdienstes,

    3. Dienstes nach einem allgemein geltenden besonderen Dienstplan, den die Eigenart des

    Dienstes erfordert,

    4. Dienstes, der ausschlielich aus gleichartigen, im Wesentlichen den gleichen Zeitaufwand

    erfordernden Arbeitsvorgngen besteht, fr die der Dienstherr Richtwerte festgelegt hat, oder

    5. sonstigen Dienstes, um ein im ffentlichen Interesse liegendes unaufschiebbares und ter-

    mingebundenes Ergebnis herbeizufhren.

    (3) Eine Mehrarbeitsvergtung wird nur gewhrt, wenn die Mehrarbeit

    1. von einer Beamtin oder einem Beamten geleistet wurde, fr die oder den beamtenrechtliche

    Arbeitszeitregelungen gelten,

    2. schriftlich angeordnet oder genehmigt wurde,

    3. die sich aus der individuellen wchentlichen Arbeitszeit ergebende jeweilige monatliche Ar-

    beitszeit oder, soweit die Beamtin oder der Beamte nur whrend eines Teils eines Kalender-

    monats Dienst leistet, die anteilige monatliche Arbeitszeit um mehr als ein Achtel der indivi-

    duellen wchentlichen Arbeitszeit im Kalendermonat bersteigt und

    4. aus zwingenden dienstlichen Grnden voraussichtlich nicht durch Dienstbefreiung innerhalb

    eines Jahres ausgeglichen werden kann.

    (4) 1Die Hhe der Mehrarbeitsvergtung je Mehrarbeitsstunde ergibt sich aus der Anlage 13.

    2Mageblich sind die Verhltnisse zu dem Zeitpunkt, in dem die Mehrarbeit geleistet wurde.

    3Mehrarbeit im Rahmen eines Bereitschaftsdienstes wird nur entsprechend dem Umfang der erfah-

    rungsgem bei der betreffenden Ttigkeit durchschnittlich anfallenden Inanspruchnahme berck-

    sichtigt; darber hinaus ist die Ableistung eines Dienstes in Bereitschaft als solche angemessen zu

    bercksichtigen.

    (5) 1Die im Lauf eines Kalendermonats abgeleisteten Mehrarbeitszeiten werden zusammen-

    gerechnet; ergibt sich hierbei ein Bruchteil einer Stunde, so wird ab 30 Minuten auf eine volle

    Stunde aufgerundet, weniger als 30 Minuten bleiben unbercksichtigt. 2Besteht keine feste tgliche

    Arbeitszeit und kann daher Mehrarbeit nicht dem einzelnen Arbeitstag, sondern auf der Grundlage

    der individuellen wchentlichen Arbeitszeit nur fr eine volle Woche ermittelt werden, so ist Mehr-

    arbeit innerhalb einer Kalenderwoche, die in zwei Kalendermonate fllt, dem zweiten Kalendermo-

    nat zuzurechnen.

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    (6) 1Eine Mehrarbeitsvergtung wird nicht gewhrt neben

    1. der Auslandsbesoldung nach 58,

    2. einer besonderen Stellenzulage nach Nummer 1 der Anlage 11,

    3. einer besonderen Stellenzulage nach Nummer 9 der Anlage 11.

    2Satz 1 Nr. 2 gilt nicht fr Beamtinnen und Beamte in einer Observations- oder Ermittlungsgruppe,

    die berwiegend im Auendienst eingesetzt sind und nicht fr Beamtinnen und Beamten der Be-

    soldungsgruppen A 2 bis A 8. 3Fr die Beamtinnen und Beamten der Besoldungsgruppen A 2 bis

    A 8, die eine besondere Stellenzulage nach Nummer 1 der Anlage 11 erhalten, wird die besondere

    Stellenzulage auf die Mehrarbeitsvergtung angerechnet. 4Die Stze 1 bis 3 sind entsprechend

    anzuwenden, wenn die Beamtin oder der Beamte eine Ausgleichszulage nach 42 Abs. 1 erhlt

    und sie sich noch nicht um die Hlfte vermindert hat.

    (7) Beamtinnen und Beamten mit ermigter Arbeitszeit ist fr die bis zum Umfang der re-

    gelmigen Arbeitszeit geleistete Mehrarbeit eine Vergtung in Hhe der Besoldung zu gewhren,

    auf die sie bei entsprechend lngerer Arbeitszeit im Zeitraum der Mehrarbeitsleistung Anspruch

    gehabt htten.

    50

    Vergtung fr zustzliche Arbeit

    Die Landesregierung wird ermchtigt, durch Verordnung die Gewhrung einer Ausgleichs-

    vergtung in Hhe der zum Zeitpunkt des Ausgleichsanspruchs geltenden Stze der Mehrarbeits-

    vergtung fr Beamtinnen und Beamte zu regeln, bei denen ein Arbeitszeitausgleich aus einer

    langfristigen ungleichmigen Verteilung der Arbeitszeit, whrend der eine von der fr sie gelten-

    den individuellen wchentlichen Arbeitszeit abweichende Arbeitszeit festgelegt wurde, nicht oder

    nur teilweise mglich ist. Fr Beamtinnen und Beamte mit ermigter Arbeitszeit ist anstelle einer

    Ausgleichsvergtung in Hhe der Stze der Mehrarbeitsvergtung eine Ausgleichsvergtung in

    Hhe der Besoldung vorzusehen, auf die diese bei entsprechend lngerer Arbeitszeit im Zeitraum

    der zustzlich geleisteten Arbeit Anspruch gehabt htten. Fr Lehrkrfte an ffentlichen Schulen

    ist vorzusehen, dass auf Antrag auch dann eine Ausgleichsvergtung gewhrt werden kann, wenn

    ein vollstndiger Arbeitszeitausgleich mglich ist.

    51

    Vergtung fr die Teilnahme an Sitzungen kommunaler Gremien

    1Fr Beamtinnen und Beamte der Besoldungsordnung A der Gemeinden und Samtgemein-

    den mit weniger als 20 000 Einwohnerinnen und Einwohnern, die als Protokollfhrerinnen oder

    Protokollfhrer regelmig an Sitzungen der Vertretungen, ihrer Ausschsse, der Hauptausschs-

    se oder der Ortsrte ganz oder berwiegend auerhalb der von der Dienststelle festgelegten re-

    gelmigen tglichen Arbeitszeit teilnehmen, kann das fr Inneres zustndige Ministerium durch

    Verordnung die Gewhrung einer Sitzungsvergtung bis zu einer Hhe von 102,26 Euro je Kalen-

    dermonat regeln. 2Eine Sitzungsvergtung darf nicht neben einer Aufwandsentschdigung gewhrt

    werden. 3Eine Sitzungsvergtung darf nicht gewhrt werden, wenn die Arbeitsleistung durch

    Dienstbefreiung ausgeglichen wird.

    52

    Vergtung fr Beamtinnen und Beamte im Vollstreckungsdienst

    (1) 1Die Landesregierung wird ermchtigt, durch Verordnung die Gewhrung einer Vergtung

    fr Gerichtsvollzieherinnen und Gerichtsvollzieher und andere im Vollstreckungsdienst ttige Be-

    amtinnen und Beamte zu regeln. 2Mastab fr die Hhe der Vergtung sind die vereinnahmten

    Gebhren oder Betrge. 3Fr die Vergtung knnen Hchststze fr die einzelnen Vollstreckungs-

    auftrge sowie fr das Kalenderjahr festgesetzt werden. 4Es kann bestimmt werden, inwieweit mit

    der Vergtung ein besonderer Aufwand der Beamtin oder des Beamten mit abgegolten ist. 5Mit In-

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    krafttreten einer Verordnung nach den Stzen 1 bis 4 tritt die nach 1 Abs. 1 Satz 3 als Landes-

    gesetz fortgeltende Vollstreckungsvergtungsverordnung auer Kraft.

    (2) Das Justizministerium wird ermchtigt, im Einvernehmen mit dem Finanzministerium

    durch Verordnung die Abgeltung der den Gerichtsvollzieherinnen und Gerichtsvollziehern fr die

    Verpflichtung zur Einrichtung und Unterhaltung eines Bros entstehenden Kosten zu regeln.

    53

    Zustzliche Vergtung bei verlngerter Arbeitszeit im Feuerwehrdienst

    1Den Beamtinnen und Beamten der Kommunen in einer Laufbahn der Fachrichtung Feuer-

    wehr, deren Dienst aus Arbeitsdienst und Bereitschaftsdienst besteht, wird bei einer Verlngerung

    der individuellen wchentlichen Arbeitszeit auf mehr als 48 Stunden und hchstens 56 Stunden ei-

    ne zustzliche Vergtung fr jede geleistete Schicht gewhrt. 2Die zustzliche Vergtung betrgt

    bei einer individuellen wchentlichen Arbeitszeit von 56 Stunden fr jede geleistete 24-Stunden-

    Schicht 30 Euro in den Besoldungsgruppen A 7 und A 8, 40 Euro in den Besoldungsgruppen A 9

    bis A 12 und 55 Euro in den Besoldungsgruppen A 13 bis A 16. 3Bei einer krzeren Schicht verrin-

    gert sie sich entsprechend. 4Bei einer individuellen wchentlichen Arbeitszeit zwischen 48 und

    56 Stunden verringert sich die zustzliche Vergtung entsprechend dem Anteil der nicht ausge-

    schpften Mglichkeit der Verlngerung der individuellen wchentlichen Arbeitszeit.

    54

    Unterrichtsvergtung im Vorbereitungsdienst

    Beamtinnen und Beamte auf Widerruf im Vorbereitungsdienst, die selbstndig Unterricht an

    ffentlichen Schulen in einem Umfang erteilen, der der Regelstundenzahl fr Lehrkrfte in dem

    von ihnen angestrebten Lehramt entspricht, erhalten als Unterrichtsvergtung den Unterschieds-

    betrag zwischen dem jeweiligen Anwrtergrundbetrag und dem Grundgehalt des Einstiegsamtes,

    in das die Beamtin oder der Beamte auf Widerruf im Vorbereitungsdienst unmittelbar nach Ab-

    schluss des Vorbereitungsdienstes berufen werden kann.

    55

    Prmien und Zulagen fr besondere Leistungen

    (1) 1Die Landesregierung wird ermchtigt, zur Abgeltung von herausragenden besonderen

    Leistungen durch Verordnung die Gewhrung von Leistungsprmien (Einmalzahlungen) und Leis-

    tungszulagen an Beamtinnen und Beamte der Besoldungsordnung A zu regeln. 2In der Verord-

    nung kann geregelt werden, dass Leistungsprmien und Leistungszulagen auch fr eine durch ar-

    beitsteiliges Zusammenwirken erbrachte herausragende Leistung (Teamleistung) gewhrt werden

    knnen. 3Leistungsprmien und Leistungszulagen nach Satz 2 knnen nur Beamtinnen und Beam-

    ten gewhrt werden, die an der Teamleistung wesentlich beteiligt gewesen sind.

    (2) 1Leistungsprmien und Leistungszulagen drfen in einem Kalenderjahr an insgesamt

    hchstens