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1
Bij uitgeverij Boom verscheen de
NIOD publicatie A.E. Cohen als
geschiedschrijver van zijn tijd.
(Amsterdam, 2005)
Enkele bijlagen verschenen niet in
papieren druk maar worden via deze
digitale weg gepubliceerd.
BIJLAGE 1
Erlass über die Verwaltung der besetzten
Gebiete Frankreichs, Luxemburg, Belgiens und
Hollands.
9. Mai 1940
BIJLAGE 2
Erlass des Führers über Ausübung der
Regierungsbefugnisse in den Niederlanden
18. Mai 1940.
BIJLAGE 3
Verordnung des Reichskommissars für die
besetzten niederländischen Gebiete über die
Ausübung der Regierungsbefugnisse in den
Niederlanden
29. Mai 1940.
BIJLAGE 4
Erlass des Reichskommissars für die besetzten
niederländischen Gebiete über den
organisatorischen Aufbau der Dienststellen des
Reichskommissariats
3. Juni 1940.
BIJLAGE 5
Werd in de papieren publicatie opgenomen.
BIJLAGE 6
Unterstellung der Landesgruppe Niederlands
der Auslandsorganisation unter den
Reichskommissar
15. Okt.1941
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BIJLAGE 1
Der Führer und Oberste Befehlshaber
Der Wehrmacht
Führerhauptquartier, d. 9.5.40
Erlass über die Verwaltung der besetzten Gebiete
Frankreichs, Luxemburg, Belgiens und Hollands.
1.
Die dem Oberbefehlshaber des Heeres übertragene Befugnis, die vollziehende
Gewalt im Operationsgebiet auszuüben, erstreckt sich auch auf die Erweiterung des
Operationsgebietes, die durch das Vorgehen der deutschen Truppen über die Reichsgrenze
im Westen eintritt.
2.
Der Oberbefehlshaber des Heeres hat für die zu besetzenden Gebiete Frankreichs,
Luxemburgs, Belgiens und Hollands eine Militärverwaltung einzusetzen. Die Durchführung
der Militärverwaltung ist hierfür ausgestatteten militärischen Dienststellen zu übertragen.
Die Exekutivorgane sind vom Heer zu stellen.
3.
Die Handhabung der Militärverwaltung hat so zu erfolgen, dass der Eindruck einer
beabsichtigten Annektion der besetzten Gebiete nicht entsteht. Die Bestimmungen der
Haager Landkriegsordnung sind zu achten. Die Bevölkerung ist zu schonen, das
Wirtschaftsleben in Gang zu halten.
4.
Feindselige Handlungen der Landesbevölkerung (Freischärlerei, Sabotage, passiver
Widerstand, politisch-demonstrative Arbeitsniederlegung) sind mit voller Schärfe zu
unterdrücken.
3
5.
Die Grenze zwischen dem Deutschen Reich und den besetzten Gebieten Frankreichs,
Luxemburgs, Belgiens und Hollands wird vom Beginn des Einmarsches der deutschen
Truppen ab für den nichtmilitärischen Personen und Warenverkehr gesperrt. Ueber
Ausnahmen von dieser Grenzsperre entscheiden der Oberbefehlshaber des Heeres und die
von ihm beauftragten Dienststellen. Sie sind zunächst auf ein Mindestmass zu beschränken.
Die Grenzsperre erstreckt sich auch auf leitende Persönlichkeiten und Beauftragte der
Obersten Reichsbehörden und der Dienststellen der Partei. Grundsätzliche Anträge dieser
Stellen auf Einreisegenehmigungen sind über das Oberkommando der Wehrmacht zu leiten.
Gez. Adolf Hitler
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BIJLAGE 2
1/1940
Erlass des Führers über Ausübung der Regierungsbefugnisse
in den Niederlanden
vom 18. Mai 1940.
(Reichsgesetzblatt, Teil I, Seite 778.)
Um die öffentliche Ordnung und das öffentliche Leben in den unter dem Schutze der
deutschen Truppen stehende niederländischen Gebieten sicherzustellen, ordne ich an:
1.
Die besetzten niederländischen Gebiete werden dem “Reichskommissar für die
besetzten niederländischen Gebiete” unterstellt. Sein Sitz ist Den Haag. Der
Reichskommissar ist Wahrer der Reichsinteressen und übt im zivilen Bereich die oberste
Regierungsgewalt aus. Er untersteht mir unmittelbar und erhält von mir Richtlinien und
Weisungen.
2.
Der deutsche Wehrmachtsbefehlshaber in den Niederlanden übt die militärischen
Hoheitsrechte aus; seine Forderungen werden im zivilen Bereich vom Reichskommissar
durchgesetzt. Er hat das Recht, die massnahmen anzuordnen, die zur Durchführung seines
militärischen Auftrags und zu militärischen Sicherung notwendig sind. Das gleiche Recht
steht den Oberbefehlshabern der Wehrmachtteile zu.
3.
Zur Durchführung seiner Anordnungen kann sich der Reichskommissar deutscher
Polizeiorgane bedienen. Die deutschen Polizeiorgane stehen dem deutschen
Wehrmachtsbefehlshaber in den Niederlanden zur Verfügung, soweit es die militärischen
Bedürfnisse erfordern und die Aufgaben des Reichskommissars es zulassen.
5
4.
Der Reichskommissar kann sich zur Durchführung seiner Anordnungen und zur
Ausübung der Verwaltung der niederländischen Behörden bedienen.
5.
(1) Das bisher geltende Recht bleibt in Kraft, soweit es mit der Besetzung vereinbar
ist.
(2) Der Reichskommissar kann durch Verordnung Recht setzen. Die Verordnungen
werden im “Verordnungsblatt für die besetzten niederländischen Gebiete” verkündet.
6.
Zum Reichskommissar für die besetzten niederländischen Gebiete bestelle ich den
Reichsminister Dr. Arthur Seyss-Inquart.
7.
Vorschriften zur Durchführung und Ergänzung dieses Erlasses ergehen nach meinen
Richtlinien für den zivilen Bereich durch den Reichsminister und Chef der Reichskanzlei, für
den militärischen Bereich durch den Chef des Oberkommandos der Wehrmacht.
8.
Dieser Erlass tritt in Kraft, sobald und soweit ich den dem Oberbefehlshaber des
Heeres erteilten Auftrag zur Ausübung der vollziehenden Gewalt zurückziehe.
Führer-Hauptquartier, den 18. Mai 1940.
Der Führer,
gez. Adolf Hitler.
Der Vorsitzende des Ministerrates
Für die Reichsverteidigung,
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gez. Göring,
Generalfeldmarschall.
Der Reichsminister und Chef der
Reichskanzlei,
gez. Dr. Lammers.
Der Chef des Oberkommandos der
Wehrmacht,
gez. Keitel.
Der Reichsminister des Auswärtigen,
gez. Von Ribbentrop.
Der Reichsminister des Innern,
gez. Frick.
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BIJLAGE 3
3/1940
Verordnung des Reichskommissars für die besetzten niederländischen Gebiete über die
Ausübung der Regierungsbefugnisse in den Niederlanden
vom 29. Mai 1940.
Auf Grund des Par. 5 des Erlasses des Führers über die Ausübung der
Regierungsbefugnisse in den Niederlanden vom 18. Mai 1940 (RGBl. I S. 778) verordne ich
für die Dauer der Besetzung der niederländischen Gebiete durch Truppen folgendes:
1.
(1) Der Reichkommissar für die besetzten niederländischen Gebiete übt, soweit dies
zur Erfüllung seiner Aufgabe nötig ist, alle Befugnisse aus, die nach der Verfassungsurkunde
und den Gesetzen bisher dem König und der Regierung zustanden.
(2) Erheischen es die Interessen des Grossdeutschen Reiches oder der öffentlichen
Ordnung oder des öffentlichen Lebens in den Niederlanden, so trifft der Reichskommissar
die notwendigen Massnahmen, und zwar auch solche gesetzgeberischer Art. Diese
Verordnungen des Reichskommissars haben Gesetzeskraft.
2.
(1) Das bisher geltende niederländische Recht bleibt in Kraft, soweit es mit der
Besetzung vereinbar ist und soweit nicht die Bestimmungen des Erlasses des Führers über
die Ausübung der Regierungsbefugnisse in den Niederlanden (RGBl. I, S. 778) dem
entgegenstehen. Die für die besetzten niederländischen Gebiete geltenden Verordnungen
des Oberbefehlshabers des Heeres bleiben bis auf weiteres in Kraft.
(2) Alle Rechtsvorschriften sind dem Reichskommissar vor ihrer Verkündung
vorzulegen. Die Verkündung ist auszusetzen, wenn der Reichskommissar es verlangt.
(3) Der Reichskommissar behält sich vor, den ihm nachgeordneten deutschen
Dienststellen die Befugnis gemäss Abs. 2 zu übertragen.
8
3.
(1) Der Reichskommissar bedient sich zur Durchführung seiner Anordnungen, soweit
nicht die ihm unterstellten deutschen Dienststellen unmittelbar tätig werden, der
Niederländischen Behörden.
(2) Die Generalsekretäre der niederländischen Ministerien sind dem
Reichskommissar im Rahmen ihres sachlichen Bereichs für die ordnungsgemässe Leitung der
Amtsgeschäfte verantwortlich. Sie können unter Beobachtung der Bestimmungen des Par. 2
Abs. 2 und 3 Ausführungsvorschriften zu den geltenden niederländischen Gesetzen und zu
den Verordnungen des Reichskommissars erlassen.
4.
(1) Der Reichskommissar übt seine Befugnisse durch die innerhalb seines Amts
tätigen Generalkommissare aus.
(2) Der Reichskommissar bestellt für die einzelnen Provinzen Beauftragte. Soweit es
notwendig ist, bestellt er Sonderbeauftragte für einzelne örtliche oder sachliche Bereiche.
5.
(1) Die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruhe, Ordnung und Sicherheit obliegt der
niederländischen Polizei, soweit sich der Reichskommissar zur Durchführung seiner
Anordnungen nicht deutscher SS- und Polizeikräfte bedient. Die niederländischen
Polizeibehörden unterstehen der Aufsicht der deutschen Polizei und sind an deren
Weisungen gebunden.
(2) Die Erforschungen und Bekämpfung aller reichs- und deutschfeindlichen
Bestrebungen ist Sache der deutschen Polizei.
6.
(1) Die Rechtsprechung ist unabhängig.
(2) Die Urteile ergehen im Namen des Rechts.
(3) Der Reichskommissar bestimmt, welche Urteile ihm vor ihrer Vollstreckung zur
Bestätigung vorzulegen sind.
(4) Der Reichskommissar bestimmt durch Verordnung, welche Straftaten der
Sondergerichtsbarkeit unterliegen und unter welchen Voraussetzungen Personen
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niederländischer Staatsangehörigkeit der Wehrgerichtsbarkeit oder der deutschen
Polizeigerichtsbarkeit unterliegen.
7.
Innerhalb einer Frist, die der Reichskommissar bestimmt, geben die im öffentlichen
Dienst stehenden Richter, Beamten und Angestellten sowie die haupt- und nebenamtlichen
Lehrpersonen an den öffentlichen und privaten Unterrichtsanstalten die eidesstattliche
Erklärung ab, dass sie die Verordnungen und sonstigen Anordnungen des Reichskommissars
sowie der ihm nachgeordneten deutschen Dienststellen gewissenhaft befolgen und sich
jeder gegen das Deutsche Reich oder die deutsche Wehrmacht gerichteten Handlung
enthalten werden.
8.
Alle in den besetzten niederländischen Gebieten tätigen deutschen Behörden,
Dienststellen und Organe mit Ausnahme derjenigen der Wehrmacht sind dem
Reichskommissar dienstlich unterstellt.
9.
Die allgemein rechtsverbindlichen Anordnungen werden im “Verordnungsblatt für
die besetzten niederländischen Gebiete” verkündet, das in deutscher und niederländischer
Sprache erscheint. Der deutsche Text ist authentisch.
10.
Diese Verordnung tritt am Tage ihrer Verkündung in Kraft.
Den Haag, am 29. Mai 1940.
Der Reichskommissar für die besetzten niederländischen Gebiete: Seyss-Inquart
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BIJLAGE 4
4/1940
Erlass des Reichskommissars für die besetzten niederländischen Gebiete über den
organisatorischen Aufbau der Dienststellen des Reichskommissariats
Vom 3. Juni 1940.
Auf Grund Par. 5 des Erlasses des Führers über die Ausübung der
Regierungsbefugnisse in den Niederlanden vom 18. Mai 1940 (RGBl. I. S. 778) ordne ich
folgendes an:
1.
(1) Der Reichskommissar für die besetzten niederländischen Gebiete bedient sich zur
Durchführung seiner Aufgaben der in seinem Amt tätigen Generalkommissare, und zwar
1) für Verwaltung und Justiz;
2) für das Sicherheitswesen (Höherer SS- und Polizeiführer);
3) für Finanz und Wirtschaft;
4) zur besonderen Verwendung.
(2) Der Vertreter des Auswärtigen Amts und der Beauftragte für die Niederländische
Bank unterstehen dem Reichskommissar unmittelbar.
(3) Der Reichskommissar bestellt für die einzelnen Provinzen Beauftragte; soweit es
notwendig ist, bestellt er Sonderbeauftragte für einzelne örtliche oder sachliche Bereiche.
2.
(1) Alle Sachen, die sich der Reichskommissar ausdrücklich zur unmittelbaren
Entscheidung vorbehält, werden von der Präsidialabteilung in Amt des Reichskommissars
bearbeitet.
(2) Die Präsidialabteilung bearbeitet insbesondere alle Fragen des Personalwesens
sämtlicher Behörden und Organe des Reichskommissars sowie der Dienstaufsicht über diese,
alle Angelegenheiten des Haushalts dieser Behörden sowie die Angelegenheiten des
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Präsidialbüros (Urkundenausfertigung, Protokoll und dergleichen). Der Präsidialabteilung
sind ferner die Oberkasse und das Hauptbüro angegliedert.
3.
(1) Die Generalkommissare haben im Rahmen ihrer sachlichen Zuständigkeit das
Recht, von allen niederländischen Behörden, Aemtern, Anstalten und Einrichtungen
öffentlicher und nichtöffentlicher Art Auskünfte jeder Art einzufordern und ihnen die
notwendigen Weisungen zu erteilen.
(2) Sie haben insbesondere die Aufgabe, die Entscheidungen des Reichskommissars
gemäss Par. 2 Abs. 2 der Verordnung über die Ausübung der Regierungsbefugnisse in den
Niederlanden vom 29. Mai 1940 (Verordnungsblatt für die besetzten niederländischen
Gebiete Nr. 3) vorzubereiten.
4.
Zum Aufgabenbereich des Generalkommissars für Verwaltung und Justiz gehören:
1) Die Angelegenheiten der Verordnungs- und Gesetzgebung, des Staatsrechts sowie
des Verordnungsblatts für die besetzten niederländischen Gebiete;
2) die Angelegenheiten der Planung;
3) die Angelegenheiten der inneren Verwaltung, insbesondere auch die
Angelegenheiten der Gemeindeaufsicht, ausgeschlossen jedoch die
Angelegenheiten der Gemeindepolizei;
4) alle Angelegenheiten der Justiz mit Ausnahme derjenigen der Reichspolizei;
5) alle Angelegenheiten der Kulturpflege (Kunst, Denkmalsschutz, Wissenschaft,
Volksbildung usw.), des Unterrichts und der Kirchen;
6) alle Angelegenheiten der Volksgesundheit sowie der kulturellen und sozialen
Jugendfürsorge.
5.
Der Höhere SS- und Polizeiführer:
1) befehligt die in den besetzten niederländischen Gebieten eingesetzten Verbände
der Waffen-SS und die deutschen Polizeiverbände und – organe;
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2) führt die Aufsicht über die niederländische Reichs- und Gemeindepolizei und
erteilt ihr die notwendigen Weisungen.
6.
Zum Aufgabenbereich des Generalkommissars für Finanz und Wirtschaft gehören:
1) alle Angelegenheiten des Finanzministeriums;
2) alle Angelegenheiten des Wirtschaftsministeriums;
3) alle Angelegenheiten des Waterstaatministeriums;
4) alle Angelegenheiten des niederländischen Postverwaltung;
5) alle Angelegenheiten des Sozialministeriums, ausgenommen die in Par. 4, Ziff. 6,
erwähnten Sachen.
7.
Zum Aufgabenbereich des Generalkommissars zur besonderen Verwendung gehören:
1) alle Fragen der öffentlichen Meinungsbildung und der nichtwirtschaftlichen
Vereinigungen;
2) diejenigen Aufgaben, die der Reichskommissar ihm auf Grund besonderer
Entschliessung zuweist.
8.
(1) Zum Aufgabenbereich der Beauftragten des Reichskommissars für die einzelnen
Provinzen gehören - mit Ausnahme des Sicherheitswesens – alle Angelegenheiten der
öffentlichen Verwaltung, der Wirtschaft und der öffentlichen Meinungsbildung in dem ihnen
zugewiesenen Gebiet. Er kann sich zur Durchführung seiner Aufgaben nach den Richtlinien
des Höheren SS- und Polizeiführers der deutschen Polizeiorgane bedienen.
(2) Die niederländischen Behörden, Aemter, Anstalten und Einrichtungen öffentlicher
und nichtöffentlicher Art sowie deren Organe sind auf Grund besonderer Anordnung
verpflichtet, den Beauftragten des Reichskommissars über bestimmte Angelegenheiten
unaufgefordert Bericht zu erstatten und ihnen bestimmte Verwaltungsmassnahmen vor
ihrer Anordnung mitzuteilen. Die Anordnung ist auszusetzen, wenn der Beauftragte es
verlangt
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9.
Die Befugnisse der vom Reichskommissar für einzelne örtliche oder sachliche
Bereiche ernannten sonderbeauftragten richten sich nach dem gegebenen Auftrag.
10.
(1) die Beauftragten des Reichskommissars für die Provinzen haben ihren Dienstsitz
am gleichen Ort wie die Kommissare gemäss Art. 141 der Verfassungsurkunde.
(2) Der Dienstsitz der Sonderbeauftragten wird vom Reichskommissar bestimmt.
11.
Die Errichtung und Aufhebung ziviler deutscher Dienststellen sowie die Feststellung
ihres örtlichen und sachlichen Zuständigkeitsbereichs erfolgt ausschliesslich durch den
Reichskommissar.
12.
Dieser Erlass tritt am Tage seiner Verkündung in Kraft.
Den Haag, am 3. Juni 1940.
Der Reichskommissar für die besetzten niederländischen Gebiete: Seyss-Inquart
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BIJLAGE 6
Unterstellung der Landesgruppe Niederlands der Auslandsorganisation unter den
Reichskommissar
Die Lage in den besetzten niederländischen Gebieten und die sich daraus ergebenden
besonderen Aufgaben für die dort wohnenden Reichsdeutschen, vor allem für die
Parteigenossen, machen eine Unterstellung der bisherigen Landesgruppe Niederlande der
Auslandsorganisation unter den Reichskommissar für die besetzten niederländischen
Gebiete notwendig.
Ich ordne daher an:
1. Die Landesgruppe Niederlande der Auslandsorganisation scheidet ab 15. Oktober
1940 aus der Auslandsorganisation der NSDAP aus und werd dem Reichskommissar
unterstellt.
2. Sie führt ab 15. Oktober 1940 den Namen “Arbeitsbereich der NSDAP in den
Niederlanden”.
7.10.1940
Arbeitsbereich der NSDAP. in den Niederlanden
Der Leiter des Arbeitsbereichs der NSDAP. in den besetzten Niederlanden ist in allen
internen Parteiangelegenheiten an meine, in allen den politischen Einsatz des
Arbeitsbereichs der NSDAP. betreffenden Fragen an die Weisungen und Richtlinien des
Reichskommissars für die besetzten niederländschen Gebiete gebunden.
Im einzelnen bestimme ich folgendes:
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1. Der Leiter des Arbeitsbereichs der NSDAP. hat die Rechte eines Hoheitsträgers der
NSDAP.
2. Anderungen in organisatorischer und personeller Hinsicht, die der Genehmigung der
Partei-Kanzlei bedürfen, sind von der vorherigen Zustimmung des Reichskommissars
abhängig.
3. Der Arbeitsbereich untersteht der Finanzhoheit des Reichsschatzmeisters der NSDAP.
4. Der Arbeitsbereich ist in Kreise und Ortsgruppen unterteilt.
5. Alle Parteigenossen, gleichviel ob sie von ihrer Heimatortsgruppe schon überwissen
wurden oder nicht, unterstehen für die Dauer ihres Aufenthaltes in den Niederlanden
dem Leiter des Arbeitsbereichs. Dasselbe gilt sinngemäss für die Angehörigen der
Gliederungen und angeschlossenen Verbände.
Ueber die Aufnahme von deutschen Staatsbürgern, die ihren Wohnsitz in den Niederlanden
haben, und von Niederländern, die die deutsche Staatsbürgerschaft erworben haben, in die
NSDAP. hat der Reichsschatzmeister durch Schreiben vom 6. Dezember 1940 an den Leiter
des Arbeitsbereichs die erforderlichen Bestimmungen erlassen.
15.10.1941