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Politisches nicht nur aus Rottenburg, Hirrlingen, Starzach und Neustetten Neues aus dem Neckartal Jetzt in Farbe auf www.Die-Linke-Roenburg.de Ortsverband Rottenburg Hirrlingen Starzach Neusteen www.DIE-LINKE-ROTTENBURG.de Mai 2012 DIE LINKE steht nicht allein Seite 2 Zur Situation von Tageseltern Seite 3 Existenzsichernden Lohn für Integrationslehrer! Seite 4 Aktion: Klasse Kitas für unsere Kinder Seite 5 Gefährdung durch Energiesparlampen in Kitas und Schulen? Seite 6 Lesen Sie weiter: Die CDU-Bildungspolitik ist ge- scheitert In den letzten Wochen belegen Ent- scheidungen vieler Eltern das Versa- gen der alten CDU-FDP-Landes- regierung in der Bildungspolitik. Mit großer Vernunft wählten sie die wei- terführende Schule und viele von ihnen die neue Gemeinschaftsschule. Dagegen erweist sich die Werkreal- schule als Totgeburt. Die CDU hatte sie eingeführt, um der Kritik an ihrem dreigliedrigen Auslesesystem, begrün- det mit dem Märchen von der „Begabungsgerechtigkeit“, die Spitze zu brechen. Zu recht hatte BfH/Die Linke als einzige Fraktion im Gemein- derat diese Scheinreform abgelehnt. Jetzt wählen die Eltern und Lehrerkol- legien auch Schavans Lieblingskind ab: das achtjährige Gymnasium (G8). Nach einer Umfrage des konservativen Philologenverbandes wollen von 282 Gymnasien 152 wieder zurück zum neunjährgen Gymnasium (G9). Beim Ausbau der Kindertages- stätten droht eine Prozesswelle Nirgendwo zeigt sich das Scheitern dieser CDU-Politik krasser als beim Ausbau der Kindertagestätten (Kitas). Im Ländle fehlen im Juli 2013 voraus- sichtlich 26.000 Betreuungsplätze und über 6.000 Erzieherinnen, um das Bun- desgesetz zu erfüllen. Eltern können die Kommunen nach § 24 SGB VIII (Sozialgesetzbuch) einen Betreuungs- platz einklagen. Landesweit droht eine Prozesswelle, verursacht durch den verschleppten Kita-Ausbau der CDU. Da hilft auch nicht die neueste Zehn- Punkte-Luftblase von „Familien- ministerin“ Schröder. Nach dem aktuellen Kita-Bedarfs- plan für Rottenburg fehlen im Sep- tember 2013 ca. 110 Betreuungsplät- ze für Unterdreijährige. Ein vermeid- barer Skandal! Denn der Rechtsan- spruch ist seit Jahren bekannt. Aber die grün-rote Landesregierung setzt die unselige CDU-Politik mit kleinen Kor- rekturen fort. Ihr „Pakt für Familien mit Kindern“ ist völlig unterfinanziert, wie die GEW kritisiert. Statt jetzt den Kommunen genügend Geld anzubieten, werden Tageseltern als Billighilfskräfte angeworben. Sie sollen landesweit 20 Prozent des Bedarfs abdecken. In Rot- tenburg werden gerade einmal 3,2 Pro- zent der Kinder von ihnen betreut. Zwei Drittel von ihnen sind über drei Jahre alt, weil für Eltern die Öffnungs- zeiten der Kitas zu unflexibel sind und Ganztagsplätze fehlen oder ihre Kinder eine spezifische Betreuung brauchen. Kitas sind der Grundstein für frühkindliche Entwicklung DIE LINKE setzt sich für ein soforti- ges Aktionsprogramm der Landesre- gierung für den Kita-Ausbau ein. Es Neue Chancen für unsere Kinder

NNT Mai 2012

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Neues aus dem Neckartal Mai 2012

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Politisches nicht nur aus Rottenburg, Hirrlingen, Starzach und Neustetten

Neues aus dem Neckartal Jetzt in

Farbe auf

www.Die-Linke-Rottenburg.de Ortsverband Rottenburg Hirrlingen Starzach Neustetten www.DIE-LINKE-ROTTENBURG.de

Mai 2012

DIE LINKE steht nicht allein Seite 2

Zur Situation von Tageseltern Seite 3

Existenzsichernden Lohn für Integrationslehrer! Seite 4

Aktion: Klasse Kitas für unsere Kinder Seite 5

Gefährdung durch Energiesparlampen in Kitas und Schulen? Seite 6

Lesen Sie weiter:

Die CDU-Bildungspolitik ist ge-

scheitert

In den letzten Wochen belegen Ent-

scheidungen vieler Eltern das Versa-

gen der alten CDU-FDP-Landes-

regierung in der Bildungspolitik. Mit

großer Vernunft wählten sie die wei-

terführende Schule und viele von

ihnen die neue Gemeinschaftsschule.

Dagegen erweist sich die Werkreal-

schule als Totgeburt. Die CDU hatte

sie eingeführt, um der Kritik an ihrem

dreigliedrigen Auslesesystem, begrün-

det mit dem Märchen von der

„Begabungsgerechtigkeit“, die Spitze

zu brechen. Zu recht hatte BfH/Die

Linke als einzige Fraktion im Gemein-

derat diese Scheinreform abgelehnt.

Jetzt wählen die Eltern und Lehrerkol-

legien auch Schavans Lieblingskind ab:

das achtjährige Gymnasium (G8).

Nach einer Umfrage des konservativen

Philologenverbandes wollen von 282

Gymnasien 152 wieder zurück zum

neunjährgen Gymnasium (G9).

Beim Ausbau der Kindertages-

stätten droht eine Prozesswelle

Nirgendwo zeigt sich das Scheitern

dieser CDU-Politik krasser als beim

Ausbau der Kindertagestätten (Kitas).

Im Ländle fehlen im Juli 2013 voraus-

sichtlich 26.000 Betreuungsplätze und

über 6.000 Erzieherinnen, um das Bun-

desgesetz zu erfüllen. Eltern können

die Kommunen nach § 24 SGB VIII

(Sozialgesetzbuch) einen Betreuungs-

platz einklagen. Landesweit droht eine

Prozesswelle, verursacht durch den

verschleppten Kita-Ausbau der CDU.

Da hilft auch nicht die neueste Zehn-

Punkte-Luftblase von „Familien-

ministerin“ Schröder.

Nach dem aktuellen Kita-Bedarfs-

plan für Rottenburg fehlen im Sep-

tember 2013 ca. 110 Betreuungsplät-

ze für Unterdreijährige. Ein vermeid-

barer Skandal! Denn der Rechtsan-

spruch ist seit Jahren bekannt. Aber die

grün-rote Landesregierung setzt die

unselige CDU-Politik mit kleinen Kor-

rekturen fort. Ihr „Pakt für Familien

mit Kindern“ ist völlig unterfinanziert,

wie die GEW kritisiert. Statt jetzt den

Kommunen genügend Geld anzubieten,

werden Tageseltern als Billighilfskräfte

angeworben. Sie sollen landesweit 20

Prozent des Bedarfs abdecken. In Rot-

tenburg werden gerade einmal 3,2 Pro-

zent der Kinder von ihnen betreut.

Zwei Drittel von ihnen sind über drei

Jahre alt, weil für Eltern die Öffnungs-

zeiten der Kitas zu unflexibel sind und

Ganztagsplätze fehlen oder ihre Kinder

eine spezifische Betreuung brauchen.

Kitas sind der Grundstein für

frühkindliche Entwicklung

DIE LINKE setzt sich für ein soforti-

ges Aktionsprogramm der Landesre-

gierung für den Kita-Ausbau ein. Es

Neue Chancen für unsere Kinder

DIE LINKE wirkt … DIE LINKE wirkt ...

muss entsprechend dem Bundesgesetz

genügend Plätze, eine angemessene

Bezahlung und Ausbildung für Erzie-

herinnen und Tageseltern vorsehen. Es

muss in den

Kitas durch

Betreuung,

Erziehung und

frühkindliche

Bildung der

Grundstein für die Entwicklung der

Kinder gelegt wird. Es muss endlich

eine stufenweise Einführung der Ge-

bührenfreiheit wie in neun anderen

Bundesländern ermöglicht werden.

Durch die gute Konjunktur, von den

Beschäftigten hart erarbeitet, erhält das

Land Steuermehreinnahmen in Milliar-

denhöhe. Aber sie werden vor allem

für das Milliardengrab Stuttgart 21 und

LBBW-Spekulationsverluste benutzt.

Auch Rottenburg hat

genug Geld: Allein

7,7 Mio. Euro Steuer-

mehreinnahmen letz-

tes Jahr. Das DHL-

Fiasko wird die Stadt

einen zweistelligen Millionenbetrag

kosten (Grundstück, Sanierung, Er-

schließung und Zinsen).

Das zeigt: Wir brauchen neue Priori-

täten. Unsere Kinder müssen endlich

Vorrang vor riskanten Grundstücks-

spekulationen haben. Die geplante

Gebührenerhöhung muss öffentlich

in allen Gemeinderats- und Aus-

schusssitzungen diskutiert werden,

wie dies der Rottenburger Gesamtel-

ternbeirat für die Kitas zu Recht

fordert!

Dr. Emanuel Peter

Gemeinderat

„DIE LINKE“

Rottenburg

Betreuungsgeld schafft keine Wahlfreiheit Diözese und Caritas für qualitativen Ausbau der Kinderbetreuung

Stuttgart/Rottenburg, 22. Mai 2012 - Die Diözese Rottenburg-Stuttgart und ihr Caritasverband wenden sich entschieden ge-

gen das geplante Betreuungsgeld. Sozial- und Familienpolitik sollten die Bildungschancen von Kindern erhöhen und die

Chancengleichheit von Frauen stärken, betonten Diözese und Caritasverband am Dienstag. Ein qualitativer Ausbau der Kita-

plätze sei dafür geeigneter als ein wenig Betreuungsgeld. Die Alternative „Betreuungsgeld oder Kitaplatz “ kritisierte Ordi-

nariatsrätin Irme Stetter-Karp , Leiterin der Hauptabteilung Caritas, als zu starr und als familienpolitischen Fehler. Das Be-

treuungsgeld verhindere intelligente Lösungen in der Kleinkindbetreuung und Berufschancen von Müttern. „Damit droht

vielen Frauen Armut im Alter.“

Nach Überzeugung von Dr. Stetter-Karp hilft ein Betreuungsgeld jenen Frauen nicht, die auf einen Verdienst nach dem ers-

ten Jahr der Elternzeit angewiesen sind. Als Verdienstausgleich sei es zu gering. So ermögliche es besonders Eltern mit ge-

ringem Einkommen keine Wahlfreiheit. Eltern mit Hartz IV-Einkommen hätten – nach der aktuellen politischen Debatte –

wenig von dem Betreuungsgeld, da es auf das Einkommen der Eltern angerechnet werden soll.

Einen Platz in der Krippe oder der Kindertagesstätte sehen Diözese und Caritas gerade für Kinder aus sozial schwachen Fa-

milien als Chance, in frühen Jahren nachhaltig gefördert zu werden. „Ein Kitabesuch stärkt biografische Erfolgsfaktoren“,

sind Stetter-Karp und Caritasdirektor Prälat Wolfgang Tripp überzeugt. Daher sei der Ausbau der Betreuungsplätze für unter

Dreijährige ohne Alternative. Das Betreuungsgeld dagegen mindere die Chancen von Frauen am Arbeitsmarkt; der beste

Schutz vor Armut sei eine kontinuierliche Erwerbsbiografie. Besonders Frauen in ländlichen Gebieten hätten des schwer,

ihre Existenz eigenständig zu sichern.

Diözese und Caritasverband sehen im Betreuungsgeld keine Alternative zum Kitabesuch . Eine qualifizierte außerfamiliäre

Betreuung biete Kindern wichtige Lern- und Erfahrungsräume. „Sprachliche Förderung und Integration in frühen Lebensjah-

ren können ihrer Biografie eine wichtige Wendung zu einem selbstbestimmten Leben geben“, so Tripp . Alle Erfahrungen

aus den Beratungsstellen der Caritas würden belegen, dass ein Kitabesuch komplementär zum familiären Umfeld die indivi-

duellen Entwicklungschancen der Kinder beeinflusse.

Quelle: Pressemitteilung - www.dicv-rottenburg-stuttgart.caritas.de

Die Meinung der Anderen - DIE LINKE steht nicht allein!

Zur Situation von Tageseltern

Tageseltern dürfen nicht gegen Erzie-

herinnen und Kinderpflegerinnen in

Kindertagesstätten (Kitas) ausgespielt

werden. Beide erfüllen wichtige Auf-

gaben, die sich nach unterschiedlichen

Bedürfnissen der Kinder und Eltern

richten. Deshalb brauchen beide Be-

rufsgruppen eine gerechte Bezahlung

und einen geklärten Berufsstatus.

Dafür setzt sich DIE LINKE ein.

Wir führten ein Interview mit der Ta-gesmutter Angelika Kranzbühler (A.K.) aus Rottenburg.

Frage: Seit wann sind Sie Tagesmutter? Was interessiert Sie an dieser Tätig-keit?

A.K.: Ich selbst bin Tagesmutter seit 1992 – mit Unterbrechungen – und seit 2005 im Tageselternverein. Da ich selbst Mutter von drei Kindern bin, habe ich Übung und Spaß am Umgang mit Kindern.

Frage: Wie viele Tagesmütter gibt es in Rottenburg und wie viele Kinder wer-den von ihnen betreut?

A.K.: In der Kernstadt und den Teilor-ten von Rottenburg gibt es aktuell 36

Tagesmütter und drei Kinderfrauen. Sie betreuen insgesamt 132 Kinder vom Säuglingsalter bis zu ca. zwölf Jah-ren, in Ausnahmen auch älter.

Frage: Warum wenden sich Eltern überhaupt an Tagesmütter und nicht an Kitas?

A.K.: Tagesmütter haben flexible und bedarfsgerechte „Öffnungszeiten“, manchmal schon morgens ab 6 Uhr bis abends um 20 Uhr oder länger.

Zudem brauchen sehr kleine Kinder oft noch eine enge Bezugsperson für ihre individuelle Förderung, so bei ADHS oder bei Sprachproblemen. Dies kann

in Kitas mit dem aktuellen Betreuungs-schlüssel kaum geleistet werden.

Frage: Tageseltern haben bisher 3,90 Euro pro Kind pro Stunde vom Land-kreis erhalten. Was musste mit diesem Geld alles abgedeckt werden?

A.K.: Der Kreistag hat den Stundensatz gerade für alle Tagesmütter auf 5,50 Euro angehoben, egal ob sie Kinder unter oder über drei Jahren betreuen. Von diesem Stundensatz müssen alle Betriebskosten wie Essen, Strom, Was-ser usw. bezahlt werden. Eine Tages-mutter darf bis zu fünf Kindern gleich-zeitig betreuen, aber das ist kaum zu leisten.

Frage: Wie müsste Ihrer Meinung nach die finanzielle und rechtliche Stellung der Tageseltern verbessert werden?

A.K.: Ich möchte noch hinzufügen, dass der Landkreis hälftig die Sozialversiche-rung bei Krankheit und Rente bezahlt. Das ist gut, weil Tageseltern ja Selbst-ständige sind. Aber generell müsste es eine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall geben und eine Rechtsbeihilfe, falls es zu Streitigkeiten mit den Eltern kommt.

Frau Kranzbühler, wir danken Ihnen für das Interview.

Das Interview

Bio-Schulobst - endlich auch in Rottenburg?

Kürzlich hat Verbraucherminister

Bonde (Grüne) in Tübingen den Auf-

takt für das EU-Schulfruchtpro-

gramm gemacht: 32 Kindertagesein-

richtungen der Stadt Tübingen er-

halten frisches Obst und Gemüse.

Durch das EU-Programm werden

die Kitas jetzt zu 50 Prozent finanzi-

ell gefördert. Landesweit nehmen an

der Aktion 1.100 (vor-)schulische

Einrichtungen teil. Denn je früher

Kinder eine gesunde Ernährung ler-

nen, desto nachhaltiger ist dies für

ihre lebenslange Gesundheit.

Schon vor zwei Jahren hatte Dr. Peter

(DIE LINKE) im Gemeinderat Rotten-

burg den Antrag eingebracht, Kitas und

Schulen mit Bio-Milch kostenfrei zu

versorgen. Aus finanziellen Gründen

wurde er abgelehnt.

Davon hätten sowohl die Bio-Bauern

der Umgebung wie auch die Kinder

etwas gehabt. Auch dieses Programm

hätte die EU zu 50 Prozent gefördert.

Denn europaweit können sich immer

weniger Eltern und Kinder eine ge-

sunde Ernährung leisten. Bei uns

kommt jedes vierte Kind ohne Früh-

stück in den Unterricht und kann

sich nicht konzentrieren. Wegen fal-

scher Ernährungsgewohnheiten grei-

fen Kinder oft zu Fastfood mit ihren

schädlichen Folgen, 15 Prozent der

Kinder und Jugendlichen sind über-

gewichtig, sieben Prozent unterge-

wichtig. Deshalb gehört Ernährungs-

und Gesundheitserziehung in Ganztags

-Kitas und Schulen und kann durch

gemeinsames Frühstücken und Mittag-

essen eingeübt werden. „Junk-food“

aus Automaten gehört nicht in die

Schulen.

Dr. Peter (DIE LINKE) wird deshalb

im Rottenburger Gemeinderat eine

Initiative für Bio-Obst und Gemüse in

Kitas und Schulen einbringen – durch

die Stadt gefördert.

Existenzsichernden Lohn für Integrationslehrer!

Integration ist eine wichtige Sache.

Darüber sind sich alle Politiker/

Innen und Akteure im öffentlichen

Leben einig. Deshalb wurden 2005

die Integrationskurse zur Sprachver-

mittlung vom Bundesamt für Migra-

tion und Flüchtlinge (BAMF) einge-

richtet. In Rottenburg ist die Träger-

einrichtung die Volkshochschule

(VHS), wo zur Zeit drei Sprachdo-

zentinnen in Integrationskursen un-

terrichten.

Das BAMF stellt hohe Anforderungen

an die Qualifikation der Lehrer/Innen

(u.a. Hochschulstudium, aufwändige

Zusatzqualifizierungen) und die Kurse

werden auf hohem Niveau und mit

großem Engagement von uns durchge-

führt. Im Gegensatz dazu sind Ver-

dienst und soziale Situation der Sprach-

lehrerinnen niederschmetternd. Mit 20

Euro Honorar brutto für die gehaltene

Stunde ist bei 20 Unterrichtsstunden

pro Woche ein angemessener Lebens-

unterhalt kaum zu bestreiten. (Siehe

Kasten!) Sozialleistungen gibt es kei-

ne! Bei Krankheit und Urlaub ist die

Bezahlung gleich Null, dafür haben wir

viele Stunden Vorbereitung, Testkor-

rekturen und Besprechungen zusätzlich

zu leisten, die alle in den 20 Euro ent-

halten sind.

Für unsere Kursteilnehmer sind wir oft

die ersten und einzigen Ansprechpart-

ner/Innen, die zwischen ihnen und un-

serer Gesellschaft vermitteln und Ver-

trauen schaffen. Dieser Verantwortung

sind wir uns bewusst und erfüllen sie,

soweit es für uns möglich ist. Als Leh-

rerinnen in Integrationskursen werden

wir zwangsläufig mit Problemen der

Migrant/Innen konfrontiert. Im tägli-

chen Unterricht fassen sie Vertrauen

und bitten uns bei Sorgen und Nöten

aller Art um Rat, häufig auch im für sie

sehr schwierigen Umgang mit Behör-

den.

Unsere Zeit während der Unterrichts-

pausen (15 Minuten/Tag) reicht bei

weitem nicht aus, uns ausreichend mit

ihren Fragen zu beschäftigen. So versu-

chen wir zu helfen beim Verstehen von

amtlichen Schreiben, der Vermittlung

von Schwangeren an Hebammen, der

Suche nach einem Praktikum, nach

Tandempartnerschaften, nach geeigne-

ten Sport- und Gymnastikangeboten

usw.

Ein aktueller Fall:

Ein algerischer Kursteilnehmer, der

große Probleme mit der Verlängerung

seines Aufenthalts hat und dadurch in

seiner Aufnahmefähigkeit des Unte-

richtsstoffs stark eingeschränkt ist,

kann ohne die Hilfe seiner Lehrerin

Briefe, Mitteilungen etc. nicht verste-

hen, geschweige denn beantworten.

Die gesetzlichen Vorschriften sind

meistens auch für Deutsche

reichlich undurchsichtig und es

bedarf der weiteren Beratung

mit kompetenten Stellen, um

eine gangbare Lösung zu fin-

den.

Wie zeitaufwendig derartige

Hilfestellungen sind, lässt sich

kaum bemessen! Und alles na-

türlich ohne jegliche finanzielle

Entschädigung.

Leider wird unser Einsatz

zwar allgemein gelobt, aber

in keiner Weise angemessen

honoriert. So äußerte sich ein

Vertreter des BAMF dahinge-

hend, dass die Situation der

Unterrichtenden in Integrati-

onskursen nicht relevant sei!

Um auf unsere prekäre und für

uns nahezu untragbare Situati-

on aufmerksam zu machen, haben wir

uns deshalb an den Rottenburger Ober-

bürgermeister Herrn Neher und die

Gemeinderatsfraktionen gewandt, in

der Hoffnung, dort Unterstützung zu

finden. Denn wenn Integration

„Chefsache“ sein soll, dann sollten

auch wenigstens die Lehrkräfte ange-

messen bezahlt werden!

Gastbeitrag der Integrationsdozentin

Irmgard Zeeden

Jahreseinkommen einer Integrationslehrerin

Ein Integrationskurs umfasst 644 Unterrichtseinheiten (UE) im Jahr. Das sind vier UE am Tag und 20 UE pro Woche. Es werden 161 Tage pro Jahr unterrichtet, der Rest sind Feier-, Brückentage und Ferien. Im Durchschnitt muss man 33 Tage auf den nächsten Kurs warten.

Bei 20 Euro pro UE ergibt sich eine Jahresbrutto-Einkommen von 12.880 Euro (644 UE), abzüglich 2.563 Euro Rentenversicherung und 2.654 Euro Kranken- und Pflegeversicherung.

Das ergibt ein Einkommen von 7.663 Euro pro Jahr oder ca. 639 Euro mo-natlich (vor Steuer!) für eine Lehrkraft mit Uni-Abschluss!

Das „Kinderland“ Baden-Württemberg

liegt im Bundesgebiet West im Mittel-

feld bei der Kinderbetreuung. Um die

gesetzliche Verpflichtung des Kita-

Ausbaus bis zum Juli 2013 zu erfüllen,

fehlen nicht nur 26.000 Betreuungs-

plätze und über 6.000 Erzieher und

Erzieherinnen. Es fehlen Ganztagsplät-

ze und Plätze für die Inklusion von

Kindern mit Behinderung. In vielen

ländlichen Landkreisen sind noch nicht

einmal 10% der vorgeschriebenen Plät-

ze vorhanden. Diese Notsituation ist

Folge einer jahrelangen Verschleppung

des Kita-Ausbaus durch die ehemalige

CDU-FDP-Landesregierung.

Die Leidtragenden dieser Situation sind

vor allem die Kinder. Denn Versäum-

nisse in der frühen Entwicklung wer-

den später nur mühsam oder gar nicht

mehr aufgeholt und kosten viel Geld.

Leidtragende sind besonders Kinder

aus benachteiligten Familien und mit

Migrationshintergrund, die besondere

Förderung benötigen. Leidtragende

sind Familien mit geringem Einkom-

men, die sich keine private Betreuung

leisten können. Leidtragende sind al-

leinerziehende Frauen, die aufgrund

fehlender Betreuungsplätze häufig eine

schlecht bezahlte Teilzeitarbeit anneh-

men müssen. Und schließlich leidet die

Entwicklung unseres ganzen Landes

unter der Abwanderung von Familien

aus Landkreise mit schlechter sozialer

Infrastruktur.

Deshalb fordert die Teilnehmerinnen

und Teilnehmer der Tagung „Klasse

Kitas für unsere Kinder“ (5.Mai 2012

in Stuttgart) zusammen mit den Ge-

werkschaften und dem Deutschen Städ-

te- und Gemeindebund von der Lan-

desregierung ein Aktionsprogramm für

den sofortigen Ausbau der Kitas im

Land. Laut dem Kita-Urteil, das Nord-

rhein-Westfalen erstritten hat, ist jede

Landesregierung zur Finanzierung ver-

pflichtet. Wir akzeptieren weder die

seit vier Jahren ungelöste Finanzkrise

noch die so genannte Schuldenbremse

als Rechtfertigung, diese große gesell-

schaftliche Aufgabe weiter hinauszu-

schieben. Vielmehr muss die Landesre-

gierung neue Prioritäten für unsere

Kinder setzen, statt die Eltern mit

schlecht bezahlten Tageseltern und

einem völlig unzureichenden „Pakt für

Familien mit Kindern“ zu vertrösten.

Die wichtigsten Forderungen sind aktu-

ell

500 Mio. Euro für den fristgerechten

Ausbau der Kitas, um den Rechtsan-

spruch der Eltern zu erfüllen und Kla-

gen gegen die Kommunen abzuwenden

Verbesserung des Personalschlüssels in

den Kitas und deutliche Erhöhung des

Entgelts für Tageseltern, damit die

Betreuung attraktiver für junge Men-

schen wird

Deutliche Erhöhung der Ausbildungs-

plätze für Erzieherinnen, um mittelfris-

tig den Personalnotstand zu beseitigen.

Eine schrittweise Einführung der Ge-

bührenfreiheit.

Das Geld für dieses Aktionsprogramm

ist vorhanden. Die Beschäftigten dür-

fen nicht um die Steuermehreinnah-

men des Landes betrogen werden, denn

sie wurden von ihnen erwirtschaftet.

Außerdem tritt die Tagung für eine

starke Besteuerung der Millionärsein-

kommen ein: Unsere Kinder brauchen

Zukunft und keine Spekulation an den

Börsen auf unsere Kosten!

Abschlusserklärung der Stuttgarter Tagung der Partei DIE LINKE.

Baden-Württemberg „Klasse Kitas für unsere Kinder“ am 5. Mai 2012

Unterstützen Sie die Postkartenaktion der LINKEN.

Aktionspostkarten am Infostand

und bei

Dr. Emanuel Peter

Zieglerweg 3

72108 Rottenburg

Impressum

V.i.S.d.P.: Hans Jürgen Petersen

Eichendorffstr. 49

72108 Rottenburg

Unsere Termine:

Unser nächster „Überparteilicher Kommunalpoliti-

scher Arbeitskreis“ trifft sich am 12. Juni 2012 im

Württemberger Hof (Nebenzimmer) Tübinger Str.

14, 72108 Rottenburg, ab 19.30 Uhr

Weitere Termin entnehmen Sie bitte unserer Homepa-

ge (www.die-linke-rottenburg.de)

Wenn Sie uns unterstützen möchten, dann spenden Sie unter dem

Verwendungszweck „Freie Presse für freie Menschen - Rottenburg“

Volksbank Tübingen, Kto.-Nr. 60 367 008 BLZ: 641 901 10

Ihre Anschrift dazu und Sie erhalten eine Spendenbescheinigung.

DANKE!

Informieren Sie sich auch auf diesen Internetseiten

www.die-linke-rottenburg.de

www.die-linke-tuebingen.de

www.die-linke-bw.de

Anregungen an

Wolfgang Schäfer, Sofienstr. 14, 72108 Rottenburg

Tel.: 07472 208365, e-mail: [email protected]

Energiesparlampen

Giftige Dämpfe in unseren Kindertagesstätten und Schulen?

Ende April stellte BfH/ DIE LINKE

im Gemeinderat die Anfrage, wann

die Stadtverwaltung die giftigen

Energiesparlampen gegen ungefähr-

liche LED-Lampen austauschen wol-

le. Sie erhielt die erstaunliche Ant-

wort, dass in Kindertagesstätten und

Schulen „keine gesundheitsgefähr-

denden Energiesparlampen einge-

setzt werden“. Das ist falsch!

Auf Nachfrage

von Dr. Peter,

DIE LINKE,

in einigen

Kitas und

Schulen wer-

den die gefähr-

lichen Leucht-

mittel u.a. in

der Kita Dätz-

weg, im Neu-

bautrakt und

der Mensa der

Kreuzerfeld-

Grundschule und im EBG eingesetzt.

Anlass für die Anfrage im Gemeinderat

war die 3sat-Sendung „Ausge-

brannt“ (19.April 2012). Ab September

2012 wird der Verkauf der alten Glüh-

lampen EU-weit verboten. Der EU-

Beschluss von 2009 war auf Druck der

Leuchtmittelkonzerne ohne vorige Un-

tersuchungen zustande gekommen. Er

hatte damals einen Rekord-Verkauf

von Energiesparlampen auf 27 Mio.

Stück ausgelöst.

Doch diese

Lampen sind

gefährlich,

denn sie ent-

halten Queck-

silber. Geht

die Lampe

kaputt, wer-

den hochgifti-

ge Dämpfe

freigesetzt.

Aber nicht

nur das. Jetzt

kam heraus,

dass die Lam-

pen sogar während ihres normalen Be-

triebes krebserregende Dämpfe abson-

dern, die zwischen Glaskörper und

Halterung entweichen. Sie enthalten

„einen ganzen Cocktail an Giftstoffen“,

so der Chemiker Gary Zöllner in der

Sendung. Völlig ungeklärt ist die Ent-

sorgung der „Energiesparlampen“, die

noch nicht einmal eine lange Lebens-

dauer haben, wie behauptet wird.

Die Linke tritt dafür ein, dass die

hochgiftigen „Energiesparlampen“

nichts in Kitas, Schulen und anderen

öffentlichen Gebäuden zu suchen

haben. Im Gegenteil – sie gehören

verboten und aus dem Handel ge-

nommen. Die Stadtverwaltung muss

zum Wohl unserer Kinder und der

Beschäftigten handeln!

Dr. Emanuel Peter

Gemeinderat

„DIE LINKE“

Rottenburg