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127 Ber. fur c6&06 Gefunden C 41.38 41.02 pCt. H 3.45 3.58 8 Lorknl) hat vor Kurzem gefunden, dass bei der Darstellung der Acetylendicarbonsaure aus DibrombernsteinsBure Aconitsaure als Neben- product erhalten wird und dass diese SHure sich auch bildet, wenn man Acetylendicarbonsaure mit weingeistigem Kali behandelt. Die Vermu- thung Lo vhn’s, dass hierbei zunachst Oxalessigsaure entsteht, welche sich mit noch unveriinderter Acetylendicarbonsaure zu einem Aconit- saure liefernden Condensationsproduct verbindet, wird in ihrem ersten Theile durch die vorliegende Untereuchnng in willkommener Weise bestatigt. 18. L. Claisen: Notie aber die Verseifbarkeit organischer Saureather durch essigsaure Alkalien. [Mittheilung aus dem chemischen Laboratorium der kgl. Akademie der Wissen- schafien zu Munchen.] (Eingegangen am 10. Januar.) Durch Einwirkung von wasserigem essigsaurern Kaliurn auf Oxal- essigather mird, wie ich in der vorigen Abhandlung mittheilte, der Triathpliither der Aconitoxalsiiure und nicht, wie man erwarten sollte, deren Tetrathylather gebildet. Ebenso wird aus Acetonoxalather unter den gleichen Bedingungen statt des Digthyliithers der Monathyl- 6ther der Diacetondioxalsture erhalten. In beiden Fallen also wirkt das essigsaure Alkali nicht blos condensirend, sondern auch verseifend ein. Um festzustellen, ob auch andere einfachere Saureather durch Alkaliacetate so leicht verseift werden, hat FIr. Dr. Zedel auf meinen Wunsch die Einwirkung einer wasserigen HaliumacetatlGsung auf Oxallither untersucht und gefunden, dass letzterer schon bei ge lindem Erwarmen in Lthyloxalsaures Kalium verwandelt wird: COOCaH5 + CaH3Oa. K COOK + CaHrOa I CO 0 C2 H5 - - I COOC2Hs huf 1 Molekiil Oxalather wurde 1 hlolekiil Kaliumacetat (das Salz in der gleichen Gewichtsmcnge Wasser gelBut) angewandt und die Mischung unter Durchschiitteln auf dem Wasserbade erwarmt. Nach kurzer Zeit vereinigten sich die beiden Schichten, und als nach 1) Diese Bericlite XXII, 3053. Vergl. auch Buchner, ibidem XXII, 2929.

Notiz über die Verseifbarkeit organischer Säureäther durch essigsaure Alkalien

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Ber. fur c6&06 Gefunden C 41.38 41.02 pCt. H 3.45 3.58 8

L o r k n l ) hat vor Kurzem gefunden, dass bei der Darstellung der Acetylendicarbonsaure aus DibrombernsteinsBure Aconitsaure als Neben- product erhalten wird und dass diese SHure sich auch bildet, wenn man Acetylendicarbonsaure mit weingeistigem Kali behandelt. Die Vermu- thung Lo vhn’s, dass hierbei zunachst Oxalessigsaure entsteht, welche sich mit noch unveriinderter Acetylendicarbonsaure zu einem Aconit- saure liefernden Condensationsproduct verbindet, wird in ihrem ersten Theile durch die vorliegende Untereuchnng i n willkommener Weise bestatigt.

18. L. C l a i s e n : Notie aber die Verseifbarkeit organischer Saureather durch essigsaure Alkalien.

[Mittheilung aus dem chemischen Laboratorium der kgl. Akademie der Wissen- schafien zu Munchen.]

(Eingegangen am 10. Januar.)

Durch Einwirkung von wasserigem essigsaurern Kaliurn auf Oxal- essigather mird, wie ich in der vorigen Abhandlung mittheilte, der Triathpliither der Aconitoxalsiiure und nicht, wie man erwarten sollte, deren Tetrathylather gebildet. Ebenso wird aus Acetonoxalather unter den gleichen Bedingungen statt des Digthyliithers der Monathyl- 6ther der Diacetondioxalsture erhalten. I n beiden Fallen also wirkt das essigsaure Alkali nicht blos condensirend, sondern auch verseifend ein. Um festzustellen, ob auch andere einfachere Saureather durch Alkaliacetate so leicht verseift werden, hat FIr. Dr. Z e d e l auf meinen Wunsch die Einwirkung einer wasserigen HaliumacetatlGsung auf Oxa l l i t he r untersucht und gefunden, dass letzterer schon bei g e lindem Erwarmen in L t h y l o x a l s a u r e s K a l i u m verwandelt wird:

COOCaH5 + CaH3Oa. K C O O K + CaHrOa I

C O 0 C2 H5 - - I

COOC2Hs h u f 1 Molekiil Oxalather wurde 1 hlolekiil Kaliumacetat (das

Salz in der gleichen Gewichtsmcnge Wasser gelBut) angewandt und die Mischung unter Durchschiitteln auf dem Wasserbade erwarmt. Nach kurzer Zeit vereinigten sich die beiden Schichten, und als nach

1) Diese Bericlite XXII, 3053. Vergl. auch Buchner, ibidem XXII, 2929.

dem Erkalten Blkohol zugesetzt wurde, schied sich ein Salz ab, welches sich durch seine charskteristische Form ( Schuppen und Bliittchen ) sowie durch den Kaliurngehalt als iithyloxalsaures Kalium zu er- kennen gab:

Berechnet Gefunden K 25.00 24.67 pCt.

Oxalsaures Kalium, dessen Bildung bei der iiblichen Darstellungs- weise des Kaliumlthyloxalats mittelst alkoholischen Kalis schwer zu vermeiden ist, schien nicht entstanden zu sein; ob es bei der Ein- wirkung von 2 Molekiilen Kaliumacetat gebildet wird, wurde nicht untersucht, da es mir fur einen speciellen Zweck nur auf eine bequeme Gewinnungsweise des athyloxalsauren Kaliums ankam').

Vielleicht mag sich dieses Verfahren eignen, urn auch die Aether anderer mehrbasiscber SZiuren i n die entsprecbenden Aethersauren iiberzufiihren. C r u m B r o w n und W a l k e r a ) haben vor Eurzem eine hiibsche Methode aufgefunden, aus den Aethersiiuren der Oxal- siiurereihe durch Elektrolyse die hoheren Homologen dieser zwei- basischen Siiuren anfzubauen; ich habe daher nicht saumen wollen, die genannten Fachgenossen a u f dieses f i r ihre Zwecke vielleicht ganz brauchbare Verfahren zur Darstellung solcher Aethersauren auf- merksam zu machen.

19. L. C l a i s e n : Ueber gearbte Abkommlinge des Acetonoxal - athers.

[Mittheilung BUS dem chemischen Laboratorium der koniglichen Akademie der Wissenschalten zu Miinchen.] (Eingegangen am 10. Januar.)

In einer friiheren Mittheilung3) habe ich auf eine schijne und eigenthumliche Farbenreaction des A c e t o n o x a l a t h e r s aufmerksam ge- macbt, welche eintritt, wenn das an sich farblose Natriumsalz dieses Aethers mit Eisessig gekocht wird; die Fliissigkeit nimmt dann eine p r a h t i g e dunkelrothviolette Farbung, ganz ahnlich der einer concentrir- ten Chamiileonliisung, an. Nach Untersuchungen, welche ich in Ge- meinschaft mit Hrn. T h e o b a l d angestellt habe und iiber welche ich spater eingehend berichten werde, beruht diese Reaction auf der

1) Ueber Darstellung cler Aethyloxalsh-e vergleiche auch Anschii t z ,

a) Ibidem 261, 107. 3, Diese Berichte XXI, 1141.

Ann. Chem. Pharm. 254, 6.