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Sigrid Vorpahl

Döner for Two oder:

Der 40. Geburtstag

…ein bittersüßer Sketch, frei nach Freddie Frinton

Die schöne Bahnhofswirtin Sophia wird 40 und ihr Kellner Jens steht ihr bei. Das ist auch nötig, denn an diesem beson-deren Tag geht so ziemlich alles schief, was man sich nur vorstellen kann: Der Zug hat Verspätung, das Geburtstagses-sen kommt nicht und die Gäste lassen auch auf sich warten. Sei es drum: Kellner Jens setzt alles daran um seine insge-heim geliebte Sophia aufzuheitern. Wie es der Zufall will, ist „Dinner for One“ sein Lieblingssketch. Und weil er den so toll spielt, darf er am Ende sogar einen Döner für zwei bestellen.

EA 225 / Regiebuch IMPULS-THEATER-VERLAG

Postfach 1147, 82141 Planegg Tel.: 089/ 859 75 77; Fax: 089/ 859 30 44

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PERSONEN: Sophia, Wirtin in einer Bahnhofskneipe Kellner Jens, etwas älter als Sophie ORT/ DEKORATION: ‚Festtafel’ vor oder in der Bahnhofskneipe SPIELALTER: Erwachsene SPIELDAUER: ca. 30 Minuten WAS NOCH? Sollten Geräusche eingesetzt werden - etliche gibt es hier frei zum download: http://www.buschfunk.de/28.Sounds__Geraeusche.html FEEDBACK? JA! zur Autorin: [email protected] zum Verlag: [email protected]; www.buschfunk.de

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1. Bild Eine Bahnhofskneipe, die bessere Tage gesehen hat. Der Kellner Jens stellt Tische zu einer Tafel zusammen und stellt sich dabei reichlich ungeschickt an. Er ist rothaarig, etwas korpulent und trägt eine starke, wenig attraktive Brille. Seine Kellnerkluft wirkt unor-dentlich. Aus einem Lautsprecher kommt eine Ansage wie z.B.: „Achtung Reisende, die Regionalbahn Richtung (? - Ort in der Nähe) fährt heute von Gleis 2 ab. Bitte einsteigen und Vorsicht bei Abfahrt des Zuges.“ Jens klemmt sich beim Ausziehen eines Ti-sches einen Finger ein und schreit laut auf. Jens:

Aua, verdammter Mist! (Sophia stürmt herein. Sie hat Lockenwickler im Haar und ist nur halb angezogen. Ihr Outfit erinnert irgendwie an Spanien. Jens ist überrascht und bewundert heimlich ihr Aussehen. Sophia nimmt ihn als Mann gar nicht wahr. Sie zerrt sich die Lockenwickler aus

den Haaren.)

Sophia: Ist jemand gekommen?!

Jens: Nein, nein, ich habe mir nur die Finger geklemmt.

Sophia: Gott sei Dank!

Jens: Wieso?

Sophia: Na, weil ich noch nicht fertig bin! Wie spät ist es?

Jens: Der 42-iger nach (?) ist grade raus.

Sophia: (zerrt an einem verhedderten Lockenwickler) Oh Gott, ich schaffe es bestimmt nicht, ich weiß es, ich kann es gar nicht schaffen, oh mein Gott, sieh doch bloß wie ich ausse-he!

Jens: (hilft ihr ungeschickt mit dem Lockenwickler) Ruhig bleiben, langsam weiter fliegen, du siehst klasse aus, Sophia. (vergisst den Lockenwickler; bewundernd) Klasse, wie immer! (zottelt wieder an dem Lockenwickler herum)

Sophia: Danke, es dauert aber auch doppelt so lange wie früher!

Jens: Du übertreibst. Du bist wunderschön. (schnuppert heimlich an ihren Haaren)

Sophia: (leicht sentimental) Ach Jens, du bist leicht zu beeindrucken. Immerhin bin ich heu-te 40 geworden. Da macht eine Frau sich schon so ihre Gedan-ken.

Jens: (hoffnungsvoll-schüchtern) So, worüber denn?

Sophia: (hat seine Frage gar nicht wahrgenommen) Eh... Wie weit bist du mit den Vorbereitungen?

Jens: Fast fertig! (zieht den Lockenwickler zusammen mit einigen Haaren raus)

Sophia: Aua, na das hätte ich auch gekonnt!

Jens: Tut mir leid... ich wollte doch nur...

Sophia: Schon gut, beeil dich bitte. Die Jungs müssen jeden Moment kommen, dann soll wenigstens der Tisch fertig sein.

Jens: Wie viel soll ich denn decken?

Sophia: (voller Vorfreude) Na fünf, wie immer! (im Abgehen) Für wann hast du das Essen bestellt?

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Jens: Punkt acht wird geliefert, hat der Chef gesagt!

Sophia: (gibt ihm einen Schmatz auf die Wange) Wenn ich dich nicht hätte! (ab)

2. Bild Jens steht verlegen und etwas hilflos mit dem Lockenwickler in der Hand. Das Telefon klingelt. Er kramt es umständlich aus seiner Hosentasche. Jens:

Endstation ‚Frohe Zukunft’, guten Abend?... Ja, hallo Peter, wo bleibt ihr denn, Sophia wartet schon... du musst auf das Baby aufpassen? Was denn für ein Baby? ... Ach so ... ja... und was ist mit den anderen?... - verstehe... nein, nein, kein Problem... ja, werde ich ausrichten... also dann, alles Gute dann, nicht?

(Er steht fassungslos mit Lockenwickler und Telefon in der Hand, als Sophia kommt; nur wenig mehr angekleidet.)

Sophia: War das für mich?

Jens: (versenkt erschrocken das Telefon in der Hosentasche) Nein, nein, das war... Carola. Sie sucht mal wieder ihren Alten und wollte wissen, ob er vielleicht bei uns versackt ist.

Sophia: Aber sie weiß doch genau, dass heute meine Feier ist!

Jens: Ja natürlich... aber Kläuschen lädt sich ja gern selbst ein. Ich soll dich schön grüßen, hat sie gesagt.

Sophia: Oh, verdammt, die Musik... ich hab vergessen die CD einzule-gen! (ab)

Jens: Was denn für Musik?

Sophia: Verrate ich nicht! Das ist meine Überraschung für heute.

Jens: Apropos Überraschung: Ich habe da auch eine Kleinigkeit für dich. (holt einen Müllsack hervor, der mit Geschenkband ver-schlossen ist)

Sophia: Kannst du mal bitte aufmachen - meine Fingernägel sind noch nicht trocken.

(Sie zieht ein Plüsch-Tigerfell mit Kopf hervor.)

Oh Jens, das ist ja... Danke schön. Direkt aus deinem Lieb-lingsstück, was? (küsst ihn) Danke! ... Wie spät?

Jens: (lügt) Du hast noch 15 Minuten.

Sophia: O Gott! (will ab)

Jens: Sophia ich... !

Sophia: Ja?

Jens: ... ich wollte dir nur sagen...

Sophia: Was?

Jens: Eh... ich nehme dann heute die roten Tischdecken, ja?

Sophia: (verwundert) Die nehmen wir doch immer zu meinem Geburtstag!

Jens: Ja, eben.

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(Sophia kopfschüttelnd ab, Jens deckt eilig die Tafel - zunächst für fünf; dann nimmt er ein Gedeck wieder weg und dekoriert beson-ders liebevoll Sophias Platz am Kopfende. Gerade als er die Ge-

burtstagskerze anzündet, kommt wieder eine Durchsage:“ Achtung, Reisende, die verspätete Regionalbahn aus (?) hat jetzt Einfahrt auf Gleis 1“. Da die erwarteten Gäste auch jetzt nicht kommen starrt Jens entsetzt auf seine Armbanduhr und telefoniert dann

hektisch, mit gedeckter Stimme:)

Jens: Ja, hallo Tobias, hier ist Jens; wo bleibst du denn, es ist doch schon... wie bitte? Er ist wo? Safari in Kenia!...! Aber heute ist doch... verstehe. Entschuldigen Sie bitte die Störung! Oh Gott! (wählt eine andere Nummer) Ja, hallo hier ist Jens, kann ich bit-te Bonny... noch auf Arbeit? ... Können Sie mir vielleicht die Nummer...! Keine Zeit. Ja, dann... Danke. (blättert in seinem Notizbuch) Georgie! Georgie ist meine letzte Rettung. (tippt ei-ne Nummer ein) Hey, hier ist Jens!... Hier ist Jens von So-phia!... (sehr laut) Ja, hallo Georgie!

Sophia: Ich bin komme gleich!

Jens: (leiser) Wo bist du gerade, ist ziemlich laut ... Tatsächlich, schon in der Endrunde?... Toll, ja, gratuliere. Und wann... - aber später ist es zu spät!

Sophia: (aus dem Off) Ich bin fertig Jens!

Jens: Ich auch.

Sophia: Können wir anfangen?

Jens: (hilflos stotternd) Ja, ja, natürlich, Sophia, natürlich. (geht in den Zuschauerraum und nimmt einen selbstgebauten Spotstrahler, z.B. eine starke Akku-Lampe, mit der er Sophia bei ihrem Tanz verfolgt)

Sophia: Licht aus!

Jens: Spot an!

(Musik erklingt, Sophia kommt in einem außergewöhnlichen Kleid herein und führt einen kleinen Showtanz auf. Wegen des Spots bemerkt sie nicht, dass außer Jens niemand da ist und tanzt lei-denschaftlich. Nach Ende des Tanzes ein Moment Stille, dann

klatscht Jens übereifrig:)

Bravo, Sophia, Bravo, da capo, bravo Sophia:

Was ist los? Licht! ( Licht wieder an) Wo sind sie alle? (Jens klatscht leiser und zuckt schließlich die Schultern; er weicht

ihrem Blick aus.)

Jens: Ja, also, die Sache ist die...

Sophia: Komm, spuck’s aus, Jens. Haben sie den Zug verpasst?

Jens: Ja, also nein, also... nicht direkt.

Sophia: Du hast ja nur für vier gedeckt!

Jens: Ja, also, ehm... Peter kommt nicht.

Sophia: Warum?

Jens: Er... er ist... Vater geworden und muss auf das Baby aufpas-sen.

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Sophia: (verblüfft) Peter ist Papa? Dieser Casanova? Ich hätte nie vermutet, dass der mal sesshaft wird! Na, ja. Dann müssen wir eben zu viert feiern. Wann kommen die anderen drei?

Jens: Gar nicht...

Sophia: Ach, komm Jens, lass die Späße. Wo habt ihr euch versteckt, Jungs?

Jens: Also Tobi ist auf Safari in Kenia, hat mir seine Mutter erzählt.

Sophia: (lässt sich schwer auf den Stuhl an der Stirnseite der Tafel fallen) Safari? An meinem Geburtstag?!... Und was ist mit den anderen?

Jens: Bonny muss arbeiten. Er ist im Manöver und hat keine Zeit.

Sophia: Manöver!... Und George?

Jens: Er... ist gerade bei... bei der Wahl zum Mister Germany. Wenn er gewinnt ruft er dich an, hat er gesagt.

Sophia: So, hat er das... (weint leise, rappelt sich aber wieder hoch, reißt sich energisch den Überrock ab und wirft ihn auf den Bo-den) Na dann viel Glück, Mister Georgy Germany! (will ab)

Jens: Bitte... Sophia... nun sei doch nicht traurig... bitte!... (gießt zwei Gläser Sekt ein) Komm, stoß’ mit mir an! Ich bin doch da! Ist das etwa nichts? (drückt Sophia ein Glas in die Hand und stößt mit ihr an) Auf dein Wohl!

(Er trinkt das Glas mit einem Zug aus. Sophia tut es ihm gleich und hält Jens das Glas gleich noch einmal hin:)

Sophia: Auf mein Wohl! (trinkt aus)

Jens: (wütend) Diesen Hallodris brauchst du doch keine Träne nachzuweinen, die taugen doch überhaupt nichts. Was ist das schon, wenn sie einmal im Jahr kommen und sich bei dir umsonst zuschütten!

Sophia: (bitter) Was ist das schon...

Jens: (ahmt einen Betrunkenen nach) „Auf dein Wohl, Sophia, auf unsere schöne Geliebte“ - Alles nur blödes Theater! Hast du wirklich gedacht, dass einer von denen jemals ernste Absichten gehabt hat?

Sophia: (bitter) Ernste Absichten! Sie haben mich umschwärmt wie Motten das Licht und kaum bin ich vierzig, da fehlt ihnen auf einmal die Zeit...

Jens: Die haben doch keine Ahnung!

Sophia: Überhaupt keine! (beginnt leise zu singen, wird dann lauter und steht schwankend auf, schnappt sich Jens und tanzt mit ihm -z.B. nach „Nur nicht aus Liebe weinen“ - angestrengt fröhlich) Egal, Jens, alles ganz egal! Ich werde mir nicht meinen Ge-burtstag vermiesen lassen. Dann feiern wir eben allein!

(Sie setzt an aus einer Flasche zu trinken, Jens nimmt sie ihr weg.)

Jens: Genau. Dann feiern wir eben allein! (hat eine Idee, bietet So-phia seinen Arm und führt sie auf ihren Platz) The same proce-dure as last year, Miss Sophie?

Sophia: (begreift, setzt sich leicht angetrunken auf ihren Platz und befiehlt lautstark) Genau! The same procedure as every year... eh... James!

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Ganz können wir Ihnen diesen Spieltext hier nicht geben. Ist doch klar, oder?! Wenn Sie dieses Stück spielen wollen – rufen Sie uns an:

Impuls-Theater-Verlag Tel.: 089 / 859 75 77

Dann besprechen wir alles weitere!