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Programmheft Die Geliebte oder Mit einem Hund im Zimmer begeht man keinen Selbstmord

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Programmheft

Die Geliebteoder Mit einem Hund im Zimmer begeht man keinen Selbstmord

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Veranstaltungsdaten

Theaterhaus Stuttgart Siemensstrasse 11, 70469 Stuttgartwww.theaterrampe.de

5. Oktober 2011, 20:15 Uhr (Premiere) 6.-8. Oktober 2011, 20:30 Uhr9. Oktober 2011, 20:00 Uhr

MitwirkendeKonzeption/Choreografie/Regie Katja Erdmann-Rajski Tanz Julia Brendle, Alma Edelstein, Rachel Oidtmann, Katja Erdmann-Rajski, Valentina Tonelli Stimme Walter Sittler Hundestimme Anouk Bearbeitungen/Gesamtarrangement Matthias Schneider-Hollek Licht Carolin Bock Dramaturgie Ulrich Fleischmann Öffentlichkeitsarbeit Christoph Neethen

MusikJ.S. Bach Klavierkonzert Nr. 1 in d-moll, BWV 1052 (Glenn Gould, Klavier; Colum bia Symphony Orchestra unter Leonard Bernstein) Zarah Leander Nur nicht aus Liebe weinen, Davon geht die Welt nicht unter, Ein paar Tränen, Mein Leben für die Liebe Matthias Ockert Ausschnitt der Stereo-Version von „stretto (2005)“ für 8-Kanal-Tape, produziert im Rahmen eines Gastkünstlerstipendiums am ZKM Karlsruhe | Institut für Musik und Akustik 2005 Sergei Rachmaninow Klavier konzert Nr. 2 c-moll, op. 18 (Krystian Zimerman, Klavier; Boston Symphony Orchestra unter Seiji Ozawa) Giuseppe Verdi Requiem: Dies irae (John Eliot Gardiner, Monteverdi Choir, Orchestre Révolutionnaire et Romantique, Anne Sofie von Otter u.a.) Antonio Vivaldi Arie „Sposa son disprezzata“ aus der Oper „Bajazet“ (Sopran: Cecilia Bartoli, Klavier: György Fischer).

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Die Geliebteoder Mit einem Hund im Zimmer begeht man keinen Selbstmord (WahlVerwandtschaften No. 6). Frei nach Jean Cocteaus „Die geliebte Stimme“Tanztheater von Katja Erdmann-Rajski

Es ist ihr buchstäblich letztes Gespräch. Sie führt es mit dem Mann, der sie verlassen hat. Hängt an der Telefonschnur, der geliebten Stimme. Kommt nicht von ihr, nicht von ihm los. Bis zuletzt, wenn sie sich mit eben dieser Schnur erdrosselt. „Ich habe die Schnur um meinen Hals gelegt, ich habe jetzt deine Stimme um meinen Hals … Der Hörer fällt auf die Erde. Vorhang.“ Vorhang? Nicht so in Katja Erdmann-Rajskis neuem Tanztheaterstück. Sie bringt die Geliebte, die im (gesellschaftlichen) Dunkel lebt und liebt, ins grelle Rampenlicht, trans-poniert Cocteaus Mono- und Melodrama von 1930 in das Heute mit seinen Widersprüchen aus libertiner Sexualität und kleinbürgerlicher Moral, aus eman-zipiertem Selbstbewusstsein und quälender Abhängigkeit. „Durch ihren Status als Nebenfrau weiß eine Geliebte genau, wie es sich anfühlt, ver lassen zu wer-den, verlassen zu sein“ (Maja Langsdorff, Die Geliebte) – Verlassenheit ist das existenzielle Grundthema des Stücks.

Aus dem Off hört man Walter Sittler Texte zu Trennungs- und Verlassenheits-schmerz rezitieren. Doch sowohl die platt-gutgemeinten Tipps populärer Rat geber literatur als auch die kühl-analysierende Begrifflichkeit der Sozio-psychologen bleiben lieblose Stimmen – Relikte des griechischen Chors, der die Handlung nur hilflos kommentieren, aber nicht eingreifen kann.

Schmerz, Trauer, Angst, Hoffnung lässt sich nicht sprachlich, lässt sich nur kör-perlich – am eigenen Körper – erfahren. Tanzend. Katja Erdmann-Rajski spaltet Cocteaus Geliebte gleich in fünf Tänzerinnen auf, die die inneren Stimmen der Protagonistin verkörpern. Ihre Erinnerungen, Phantasien, Illusionen, Wünsche. Tanzend probieren sie Existenzmöglichkeiten der verlassenen Geliebten aus – schwankend zwischen der verführerisch-erotischen Sentimentalität Rachmaninows und Bachs kühl-logischer Musikalität, zwischen Vivaldis tödlich-verzweifelter Arie oder Zarah Leanders pragmatisch-nüchterner Liebeslust. Ergeben sich die Tänzerinnen der Verzweiflung? Oder begehren sie auf? Begehren sie? Das weiß nur der Hund.

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Angst ist ein Gefühl, das Leute mögen, wenn sie wissen, dass sie selbst nichts zu fürchten haben. Alfred Hitchcock

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Jean Cocteau und die „Die geliebte Stimme“. Jean Cocteau (1889 - 1963) machte sich einen Namen als Schriftsteller, Regisseur und Maler. Mit 17 Jahren veröffent-lichte er erste Gedichte, mit 19 seinen ersten Gedichtband Lampe d‘Aladin und war in der Pariser Bohème bald als prince frivole bekannt. 1917 schrieb er das Libretto für das kubistische Ballett Parade. Das Bühnenbild und die Kostüme schuf Pablo Picasso, die Musik Erik Satie, und

die Choreografie war von Léonide Massine. Die Tänzer gehörten zur Truppe der Ballets Russes. Anfang der 20er promotete er seinen jungen Geliebten Raimond Radiguet, dessen Erstlingsroman Le diable au corps von 1923 zum Mythos seiner Generation wurde. Anfang der 1930er Jahre drehte Cocteau seinen ersten Film: Le Sang d‘un poète. Im Laufe der Zeit wirkte er als Regisseur, Drehbuchautor bzw. als Schauspieler bei mehreren Filmen mit. In dem Film Der Zauberlehrling mit dem ins französische Exil geflüchteten deutschen Tänzer Jean Weidt entwarf Cocteau die Figur des Zauberlehrlings. Regie führte der ebenfalls ins Exil geflüch-tete Max Reichmann 1933. Zu seinen erfolgreichsten Filmen zählen La Belle et la Bête von 1946 und Orphée von 1950. Cocteau war mit Jean Marais befreundet, dem er gerne Rollen auf den Leib schrieb. Bis an sein Lebensende war Cocteau zudem eng mit dem deutschen Bildhauer Arno Breker befreundet. 1954 wurde er Mitglied der Akademie der Künste in Frankreich und Belgien. Wegen einer Opiumvergiftung musste Cocteau, der viele Jahre drogenabhängig war, medizi-nisch behandelt werden. Cocteau war bisexuell und hatte neben Beziehungen zu Männern (u.a. Jean Marais) auch mehrere Beziehungen mit Frauen, darunter Natalia Pawlowna Paley, einer Romanow-Prinzessin. Trotz seiner Leistungen auf fast allen literarischen und künstlerischen Gebieten, bestand Cocteau darauf, in erster Linie ein Dichter zu sein. Er nannte seine sämtlichen Werke Poesie. André Breton, der selbsternannte Führer der Surrealisten, bezeichnete Cocteau als „notorischen falschen Dichter, einen Versmacher, der alles, was er berührt, entwertet statt aufwertet.“Das Monodrama La voix humaine (Die geliebte Stimme) wurde 1930 an der Comédie Française uraufgeführt. Bei einer der ersten Vorstellungen kam es zum handfesten Skandal, als einer der Zuschauer empört von der Empore herunterrief, dass es sich bei der Protagonistin des Stückes um Cocteaus Geliebten handle, der ihn kurz zuvor verlassen habe. Die geliebte Stimme ist Cocteaus erfolgreichs-tes und bis heute meistgespieltes Stück. Es wurde von Simone Signoret und Hildegard Knef für das Radio aufgenommen, von Roberto Rossellini mit Anna Magnani verfilmt, von Ingrid Bergman als Fernsehspiel aufgenommen und 1958 von Francis Poulenc vertont. Pedro Almodóvar setzte Die geliebte Stimme als Spiel-im-Spiel in seinem Film Das Gesetz der Begierde (1987) ein.

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Katja Erdmann-Rajski (Konzeption, Choreo grafie, Regie, Tanz) studierte an der Stutt garter Hoch schu le für Musik und Darstellende Kunst Musiker ziehung mit dem Haupt fach Rhythmik. In der an schlie ßen den Tanzaus-bil dung mit den Schwerpunkten zeit genössischer Tanz, Tanz theater und Ausdruckstanz arbei tete sie u.a. mit Rosalia Chladek (Wien), Fe Reichelt (Frankfurt/Berlin) und

Susan ne Linke (Bremen). Sie war Mit glied im Tanztheater Fe Reichelt Frank furt/ Berlin sowie in der Compagnie Dance Art Stuttgart. Intensive For schungs arbeiten zum Tanz (Gret Palucca). Lehrt seit 2003 im Bereich Kulturpäda gogik/Kulturelle Bildung an der EFH Darmstadt. Mit Solo-Arbeiten und eigenen Choreografien hat sie sich in den vergangenen Jahren einen Namen als freie Tänzerin und Choreo-grafin gemacht. Sie zeigt ihre Arbeiten auf zahlreichen Gast spielen in ganz Deutsch land und dem Ausland. Seit 2001 produziert sie ihre eigenen Stücke unter dem Label Ze.M. Tanzprojekte. Als Dozentin, Choreo gra fin und Tän ze rin bewegt sich Erdmann-Rajski seit vielen Jahren in den Grenzbe reichen von Musik und Tanz. In ihrer choreografischen Arbeit geht sie von Bewe gungs ideen, tänzerischer Improvisation und von der Musik aus. Die idealen musi ka lischen Vorlagen findet sie bei zeitgenössischen Kompo nisten im Bereich der Neuen Musik. Abendfüllende Produk tionen (Auswahl): Zweier Geschichten (UA Stuttgart 2003), Die Kontrabass (UA Stutt gart 2004), Stabat Mater (UA Herrenberg 2004), Wasser Zeichen (UA Stutt gart 2005), Spiel(t)räume (UA Darmstadt 2005), Licht-Blicke (UA Darmstadt 2005), Frau im Quadrat (UA Stuttgart 2005), Fall aus der Zeit. Die Stimme(n) Ingeborg Bach manns (UA Stuttgart Oktober 2006). Glenn Gould oder Das Ver schwinden der Musik (UA 2008). BettGeschichten. Das Erinnern der Marlene Dietrich (UA 2009). C------H. Jandls Zunge (UA 2010). Hedy Lamarr oder Das Rauschen des Torpedos (UA 2010). Die Zelle. Hitchcocks Traum(a) (UA 2011). Für „C------H. Jandls Zunge“ erhielt Katja Erdmann-Rajski den Sonderpreis für eine herausragende choreographische Leistung beim Stuttgarter Theaterpreis 2010.

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Julia Brendle (Tanz) Tanzausbildung an der Telos-Studio-bühne in Stuttgart, an der Palucca Hochschule in Dresden und der Rotterdamse Dansacademie (Codarts University). Mitwirkung beim Telos-Tanzensemble und Palucca Tanz-studio. Zu ihrem Repertoire gehören u.a. Stücke von Anke Glasow, Douglas Nielson, Gabrielle Staiger, Itzik Galili und Angelin Preljocaj mit Auftritten in diversen

Theatern (Ro tter damse Schowburg, Korzo Theater den Haag, Semperoper Dresden, Dres de ner Schauspielhaus, Festspielhaus Hellerau, Kennedey-Center Washington). Mit einer choreographischen Collaboration tourte sie durch die Schweiz und wurde zum Tanz austausch Essen (Pact Zollverein) und in die Aterballetto-Studios in Reggio Emilia (Italien) eingeladen. Ihre professionelle Erfahrung sammelte sie mit der Telos Tanz company, u.a. durch Gastspiele z.B. in Washington D.C. sowie in verschiedenen Projekten mit De Meekers, Rotterdam; Dansateliers Rotterdam; Felix Ruckert, Delft/Berlin; Theater Thikwa, Berlin; Milena&Georgios Koulas, Limas sol/ Cyprus; Rosemary Lee, London/Limassol; Alexander Michael, London/Nicosia. Sie ist Dozentin für Tanz und Tanz theorie an der University of Nicosia/Cyprus. Seit 2006 arbeitet sie mit Katja Erdmann-Rajski zu sammen und war in den Stücken „Fall aus der Zeit“, „Frau im Quadrat“, „Tasten spiel“, „Glenn Gould“, „Im Kleid“, „BettGeschichten“, „Hedy Lamarr“ und „Die Zelle“ in Stuttgart, Tübingen, und Cardiff (Wales) zu sehen.

Alma Edelstein (Tanz) Die Argentinierin erhielt ihre klassische Ballettausbildung in Buenos Aires an der National Ballet School und bei Privatlehrern. Mit 18 Jahren begann sie an der Contemporary Dance School des Teatro Nacional San Martin eine Ausbildung. 2006 machte sie ihren Bachelor-of-Arts-Abschluss in Comtemporary Dance and Performance an der Bruckner Universität in

Linz. Vor ihrem Engagement am Stadttheater Hildesheim 2007 war sie Elevin in der schwedischen Compagnie „Norrdans“. Danach engagierte sie Katharina Torwesten als Solistin ans Landestheater Coburg, wo sie auch an mehreren der „Junge-Choreographen“-Abenden eigene Kreationen beisteuerte. Bei internatio-nalen Ballettwettbewerben gewann sie 1998 in Biarritz beim International Ballet Competition (France) den Publikumspreis und 2002 beim International Ballet Competition for Latin-America in Cordoba (Argentinien) die Goldmedaille. Von September 2010 bis Juli 2011 tanzte sie als Solistin am Landestheater Flensburg, u.a. die Zigeunerin Esmeralda in „Der Glöckner von Notre-Dame“. „Die Geliebte“ ist ihre erste Zusammenarbeit mit der Cho reo grafin Katja Erdmann-Rajski.

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Rachel Oidtmann (Tanz) studierte Theater- und Literatur-wissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und anschließend Zeitgenössischen Tanz und Choreographie am Laban Centre for Movement and Dance in London. Noch während ihrer Ausbildung tourte sie mit Stücken von Yael Flexer (Bedlam Dance Company) und Carolyn Deby (SirensCrossing). Seit ihrem Abschluss

tanzte sie u.a. für Subs.Tanz Berlin, workinprogress, Tatsumi Orimoto (Berlin), Do Theatre (Paris), Miikka Ryytty (Finnland), die Lager Dance Theatre Company (Stockholm) und Cirque du Soleil. 2010/11 war sie in Katja Erdmann-Rajskis Tanztheater „Hedy Lamarr“ zu sehen. Neben ihrer Arbeit als Tänzerin betätigt sie sich als Drama turgin, zuletzt für Renegade Theatre, Pottporus e.V. und Ruhr.2010. Als Choreographin erarbeitete sie u.a. „Recapping Memories“, die im Bonnie Bird Theatre in London uraufgeführt wurden. Aktuell absolviert sie einen Master in Theaterwissenschaft in Berlin.

Valentina Tonelli (Tanz) ist in Italien geboren und arbeitet als Tänzerin und Schauspielerin. Sie studierte zeitgenössischen Tanz, Schauspiel und Musik an der „Music, Arts & Show“ in Mailand. Fünf Jahre lang hat sie im Teatro Franco Parenti mit der Regisseurin Andrée Ruth Sham mah und der Choreographin Susanna Beltrami in vielen Vorstellungen und verschiedenen Produktionen

zusammengearbeitet. Drei Jahre ist sie mit dem Schau spieler und Regisseur Geppy Gleijeses in ganz Italien aufgetreten. Sie hat mit Davide Manico und sei-nem Tanz theater Company zusammengearbeitet und debütierte als Filmschau-spielerin in dem italienischen Kinofilm „Back ward“ (2009), bei dem Max Leonida Regie führte. In Deutschland hat sie mit Maya Lipsker („Hide“ 2010) und Jo Fabian („PiMorphosen“ 2010) zusammengearbeitet. Mit dem bildenden Künstler Enrico Pietracci entwickelt sie aktuell ein neues Projekt in Berlin. Da rüberhinaus arbeitet sie gerade unter Leitung des Regisseurs Tommaso Tuzzoli und des Dramaturgen Federico Bellini an der Entwicklung eines Duetts mit dem Schauspieler Andrea Capaldi in Italien. „Die Geliebte“ ist nach „Hedy Lamarr“ ihre zweite Tanzaufführung mit Katja Erdmann-Rajski.

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Matthias Schneider-Hollek (Musik) Querflöten- und Kompositionsstudium (Schwerpunkt: Elektronische Musik) in Stuttgart. Frühzeitige Abscheu und Abkehr von einer Konzertsaalkomponistenkarriere. Faszination an inter medialen Projekten. Benötigt seitdem auch nicht mehr die sonst übliche nervtötende Aufzählung von Wer ken, Preisen,... Schreibt lieber: Filmmusiken für ARD/

ARTE/SWR/MDR, etc. Musik für Theater und Tanz: Schauspielhaus Düsseldorf/ Schauspiel Frankfurt/Natio na l theater Mannheim/Puschkin-Theater in St. Peters-burg, GUS/Marilyn-Monroe-Theatre Los Angeles/Ballett Nürnberg. Installationen/ Performances im intermedialen Kontext. International gefragter Spezialist für Klangregie und LiveElektro nik. CDs und bis 2005 auch kommerzielle Produktio-nen für/von groß und/bis Klein. Konzerte/Lehrtätigkeiten/ Workshops u.a. in: Uni ver sity of Natal, Durban, Süd afrika/Musikakademie Basel/Musikakademie Perm, Russische Föderation/Gobi Summer Academy, – roaring hooves – Mongolei/ Kunstaka demie Stuttgart/Universität Greifswald/Musikhochschule Stuttgart. Live- und Studioprojekte u.a. durban poison IV, elektronminibarklingelton, Donners tags kartell, New York Lounge. Arbeitet seit „Fall aus der Zeit“ (2006) mit Katja Erdmann-Rajski zusammen.

Matthias Ockert (Musik) Der Komponist und Gitarrist Matthias Ockert integriert instrumentale und elektro-nische Komposition/Improvisation in stil- und kunstüber-greifenden Projekten. Architekturdiplom TU Berlin, Kom-po sitionsstudium bei Wolfgang Rihm, Sandeep Bhagwati und Hanspeter Kyburz. Jazzgitarrenunterricht bei Attila Zoller und Bill Connors in New York. Aufführungen

beim „Lucerne Festival“, „ICMC New Orleans“; Kompositionspreise: „Gläserne Manufaktur Dresden“, „Bourges“, „operare“, „Walter-Fink-Preis für Tanz, elektro-nische Musik und Medien“; Stipendien „Akademie der Künste Berlin“, „Hoepfner Stiftung“, „Hanne Darboven Stiftung“, „Experimentalstudio Freiburg“, „Ernst von Siemens Musikstiftung“, „ZKM Karlsruhe“ und „Wilfried Steinbrenner Stiftung“; Zusammenarbeit mit Ensemble Modern, Schola Heidelberg, Ensemble Intégrales und rosalie; Gitarrenlehrer beim Klangfächer Karlsruhe und Lehrbeauftragter an der HfG Offenbach/Main. Aktuelle Projekte: Porträt-CD in der Edition Zeitge-nössische Musik des Deutschen Musikrates 2013 und die Oper „Die Bibliothek von Babel“ für die Münchner Biennale 2014. www.matthiasockert.de

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Walter Sittler (Stimme), geb. 1952 in Chicago. Studierte Schauspiel an der Falckenberg-Schule in München. 1981 debütierte er am Mannheimer Nationaltheater. Von 1988 bis 1995 war er am Stuttgarter Staatstheater enga-giert. Seit 2006/2007 ist Walter Sittler mit dem Solo-Bühnenprogramm „Als ich ein kleiner Junge war“ über die Kindheit des Autors Erich Kästner in Dresden auf

Deutschland-Tournee. Im Oktober 2010 folgte mit großem Erfolg „Gut gegen Nordwind“ mit seiner Kollegin Aglaia Szyskowitz und am 19. November 2010 hatte sein zweites Erich-Kästner-Programm „Vom Kleinmaleins des Seins“ in der Gläsernen Manufaktur in Dresden Premiere. Beide Kästner-Programme, die Walter Sittler zusammen mit einem kongenialen Musiker-Ensemble auf die Bühne bringt, sind ein großer Publikumserfolg. Einem größeren Publikum wurde er durch das Fernsehen bekannt, besonders an der Seite von Mariele Millowitsch in den Fernsehserien „girl friends“ sowie „Nikola“ und „Der Kommissar und das Meer“. Für seine Rolle als Dr. Schmidt in „Nikola“ erhielt er den Adolf-Grimme-Preis und zweimal den deutschen Fernsehpreis. Sittler tritt in zahlreichen ande-ren Fernsehserien und -filmen auf. Im Jahr 2004 spielte er in der US-Komödie Eurotrip mit. Walter Sittler engagiert sich beim Bürgerprotest gegen das Bahn-hofsprojekt „Stuttgart 21“.

Carolin Bock (Licht/Technik) studierte Kulturwissen-schaft an der Universität Hildesheim. Sie arbeitete als Lichtgestal terin im Kleinkunstbereich mit Friedhelm Kändler, „Die Steptokokken”, dem Duo „Marianne Iser & Thomas Duda” sowie der freien Theatergruppe „Maha-goni”. 2001 bis 2003 war sie als Produktions assistentin bei BM Communications in Ludwigsburg tätig. Danach

machte sie sich selbstständig und arbeitet seitdem als Projektleiterin im Bereich Film und Event. 2003 traf sie den Choreografen Lior Lev und hat als Projekt-betreuerin und Lichtgestalterin an seinen Produktionen mitgewirkt. Für die Tän-zerin und Choreografin Christine Chu gestaltete sie 2006 und 2007 das Licht-design für „Glücken des Tages”, „10 Fragen an Ellen” und „Trans-Vision”. 2008 entwickelte sie das Lichtdesign für Katja Erdmann-Rajskis Tanztheater „Glenn Gould“, 2010 für „Hedy Lamarr“.

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Ulrich Fleischmann (Dramaturgie) studierte Germanis tik und Geschichte an der Universität Stuttgart und Histo-rische Anthropologie an der École des Hautes Études en Sciences Sociales, Paris. Seit 1995 arbeitet er als Texter, Designer und Konzeptioner in dem von ihm mitbe grün-deten Büro „textgestalt. Fleischmann & Kirsch Kommuni-ka tionsdesign“. Mehrere Designaus zeich nun gen (red dot

award, DDC, if, Corporate Design Preis, Berliner Type, u.a.) und Publi kationen u ̈ber Text, Design und Literatur. Seit 2005 begleitet er die Arbeit der Choreo-grafin Katja Erdmann-Rajski in Kommuni ka tion und Drama turgie. Seit 2008 lehrt er als Pro fessor für Text an der Fakultät für Gestaltung der Hochschule Augs burg.

Anouk (Hundestimme) ist am 20.2.2008 in Unterliezheim, Bayern, geboren. Ihr Vater ist ein Berner Sennenhund, ihre Mutter ein Hovawart. Sie hat sieben Geschwister. Bereits am 19. April 2008 zog sie zu Familie Giese mit ihren vier Kindern und dem Kater Mog nach Stuttgart. Biografische Highlights waren ein Krankenhausaufenthalt an der Uni-klinik Hohenheim, wo sie von Prof. Dr. med. vet. Werner

Amselgruber persönlich behandelt wurde, und 2011 ein Auslandsaufenthalt im dänischen Jütland. Anouk schwimmt gern, liebt Äpfel, aber auch sonst alles, was rund wie ein Ball aussieht. Sie hat einen ausgesprochen fröhlichen und sowohl ausgeglichenen als auch ausgleichenden Charakter – harmoniebedürftig, wie sie ist, mag sie es gar nicht, wenn gestritten wird. Ihr stimmlich-musikalisches Talent wurde von dem Stuttgarter Komponisten Matthias Schneider-Hollek entdeckt. Mit ihrem Stimmbeitrag für das Tanztheater „Die Geliebte“ tritt Anouk zum ersten Mal künstlerisch in die Öffentlichkeit und legt damit sicher den Grundstein für eine bedeutende internationale Karriere.

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Das rote Tuch oder Ein ganz gewöhnliches, mittelmäßiges Opfer

Requisiten führen meist ein stiefkindlich vernachlässigtes Leben. Kaum vom Zuschauer beachtet, keines Beifalls als würdig erachtet, nach dem Vorhang in dunkle Requisitenkammern geworfen statt ins Rampenlicht gezerrt. Von Gage gar nicht zu sprechen. Dabei spielen sie oft die entscheidende, manchmal gar die Titelrolle – Desdemonas Taschentuch, Penthesileas Pfeil und Bogen oder Kleists zerbrochener Krug. In unserem Fall – das rote Tuch.

In den Inszenierungsanweisungen zu seinem Theaterstück Die geliebte Stimme schreibt Jean Cocteau: „Der Stil dieses Einakters schließt alles aus, was an the-atralischen Schwung und Schmiss erinnern könnte; der Autor empfiehlt deshalb der Schauspielerin, in keinster Weise Bitterkeit oder die Ironie einer verletzten Frau anklingen zu lassen. Es handelt sich um ein ganz gewöhnliches, mittelmä-ßiges Opfer, verliebt von einem Ohr zum andern. Die Schauspielerin sollte den Eindruck erwecken, als blute sie, als verliere sie Blut wie ein hinkendes Tier und als ende sie in einem Zimmer voller Blut.“ Wohlgemerkt – sie (ver)blutet nicht tatsächlich, sie erweckt nur den Eindruck. Für dieses blutrote Bühnenbild findet Katja Erdmann-Rajski ein dramaturgisch ungemein ergiebiges Motiv in dem roten Tuch. In ihm sind Blut, Schmerz, Sehnsucht, Lust, Phantasie engmaschig und buchstäblich verwoben. Eine Textur roter Fäden, die das Stück durchziehen. Ein Text ohne Worte, der irre Assoziationsketten beim Zuschauer in Gang setzt. Zumindest bei mir.

Am Anfang des Stückes ist das Leintuch nur Bild, Leinwand, ein monochrom rotes (Bühnen)Bild. Eine plane Fläche, in der sich die Gewalt von Verdis Toten-sequenz Dies irae bricht. Falten- und leblos liegt es da, spiegelt die trostlose Leere der Verlassenheit, bis es von einer der Tänzerinnen zum Leben, zum Mitspieler, zum erinnerten Geliebten erweckt wird. Liebkost, zerknüllt, beschla-fen. Gleichermaßen lust- und schmerzvoll.

Während des Stückes durchläuft das Tuch unterschiedlichste Meta mor phosen. Einmal ist es schlicht ein Bettlaken, das seine jungfräuliche Unschuld weiße verloren hat. Das sich schwülstig boudoirrot gibt von anrüchig-erotischer Sinnlichkeit als auch von (selbst)zerstörerischer Aggressivität. Anrührend dage-gen diese hilflosen Gesten, mit denen immer wieder in unbedarft-hausfräulicher Manier das Bett gemacht wird – verzweifelte Versuche, die heile Welt einer gesicherten Alltagsbeziehung zu beschwören, den Traum vom Eheglück mit dem verheirateten Geliebten. Dann wieder ist das Tuch Zuflucht und -decke, die Schutz gibt, unter die man sich flüchtet. Und im nächsten Moment Totenkleid und Leichentuch, unter dem die Körper der Tänzerinnen mumienhaft erkaltet erstarren.

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In einer anderen Szene wiederum dient es – geradezu lachhaft in dem gespielten Selbstmitleid –als monströses Taschentuch, mit dessen Zipfel sich die Geliebte geziert die Tränen aus den Augenwinkeln tupft. Oder es dient als hoffnungs- und blutgeschwängerter Hochzeitsschleier, den sich die Tänzerin umlegt, um sich – auf einen imaginären Altar zuschreitend – ihren naiven Traum vom Eheglück wenigstens im Spiel zu realisieren.

Doch das Stück findet auch verstörend-krasse Bilder für Cocteaus Imagi na tion, seine Pro tagonistin verliere Blut wie ein hinkendes Tier. Dann beispielsweise, wenn das Tuch zum leidvollgesaugten Tampon wird, das sich die Tänzerin versucht in die Vagina zu stopfen, bis es wieder aus ihr herausquillt als kaum versiegen wollende Blutschnur. Oder wenn es als Blutlache daliegt, auf die sich die Tänzerin während des Solos zu Vivaldis Sposa son disprezzata mit gebro-chenen Bewegungen – hinkend wie ein waidwundes Tier – zubewegt, als wäre nicht nur ihr Herz, sondern auch Rippen und Knochen gebrochen: „Ich bin eine verschmähte Frau, treu, und doch beleidigt. Und doch ist er mein Herz, mein Mann, meine Liebe, meine Hoffnung. Ich liebe ihn, aber er ist untreu, Ich hoffe, aber er ist grausam. Lässt er mich sterben? O Gott, der Mut fehlt – Mut und Standhaftigkeit.“ Der Mut zum Sterben oder zum Leben? Erst das Gewinsel und Gehechel ihres Hundes holt sie zurück aus ihren suizidalen Phantasien – und die innere Stimme, die vehement „No“ ruft.

Und erst jetzt setzt sich die (vermeintlich) abgeklärte Stimme Zarah Leanders gegen die sentimental-erregende, von Liebes- und Todessehnsucht getränkte Klaviermusik Rachmaninows endgültig durch, wenn sie mit zwischen wunder Wehmut und offensiver Lebenslust schwankendem Timbre singt: „Wenn mal mein Herz unglücklich liebt, ist es vor Kummer unsagbar betrübt. Dann denk ich immer: Alles ist aus. Ich bin so allein. Wo ist ein Mensch, der mich versteht. So hab ich manchmal voll Sehnsucht gefleht. Tja, aber dann gewöhnt ich mich dran. Und ich sah es ein: Davon geht die Welt nicht unter. Sie wird ja noch gebraucht.“

Nur das Tuch wird nicht mehr gebraucht. Am Ende wird es achtlos ins Bade-zimmer geworfen. Man darf vermuten: Entsorgt bei 90° Weißwäsche.

Ulrich Fleischmann

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