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DAS MUSIKINSTRUMENT 10/2012 MANAGEMENT + UNTERNEHMEN I STORY 18 1887 – das Jahr, in dem alles begann Torakusu Yamaha war sehr von Mechanik fasziniert. Er studierte Uhrmacherei in Naga- saki und reparierte medizinische Geräte. Bei einem Besuch in einer Grundschule in Hamamatsu, einer Stadt in der Nähe von Tokio, bat man ihn, ein defektes Harmo- nium zu reparieren. Yamaha brachte das Instrument wieder in Ordnung und dabei fielen ihm diverse Dinge auf, die verbes- serungswürdig waren. So begann er, sein erstes eigenes Instrument zu entwickeln, und stellte schließlich seinen fertigen Prototypen am Konservatorium in Tokio, der heutigen Tokyo University of the Arts, persönlich vor. In einer klassischen Hollywoodge- schichte hätte Yamaha sich mit dem Harmo- nium auf dem Rücken zu Fuß auf den Weg gemacht und schließlich die Mitglieder des Konservatoriums von seinem Instrument begeistert. Das mit dem Fußmarsch stimmt, doch die Präsentation war ein herber Rück- schlag für ihn. Vor allem die Stimmung des Instrumentes wurde harsch kritisiert. Er be- gann also wieder von vorn. Typisch: Leidenschaft für das Detail Dass die Geschichte dann doch noch ein Happy End gefunden hat, liegt an der Hart- näckigkeit des Firmengründers. Torakusu Yamaha war klar, dass er sich stärker mit der Theorie der Tonbildung befassen musste, damit seine Instrumente den richtigen Ton treffen. Er eignete sich innerhalb weniger Monate nicht nur das notwendige Wissen an, sondern fand auch konstruktive Wege, die Stimmstabilität seines Instrumentes deutlich zu verbessern. Hier hat auch die Stimmgabel im Yamaha-Logo ihre Wurzeln. Man kann sich vorstellen, dass Herr Yamaha damit sehr oft die Stimmung kontrolliert hat, bis er 1887 sein Harmonium erfolgreich auf den Markt brachte. Seine Leidenschaft für Details ist der Schlüssel zum Ver- ständnis des Unternehmens Yamaha, wie wir es heute kennen. Nachhaltigkeit – in jeder Beziehung Bis in die späten 1980er Jahre wurde das Un- ternehmen von der Familie des Gründers geführt. Torakusu Yamahas Werte prägen das Leitbild dieses globalen Unternehmens noch heute. Das zeigt sich insbesondere in der Partnerschaft mit dem Fachhandel, dem Partnership-Programm oder der Yamaha Salesmen Academy zur Schulung und Weiter- qualifizierung der Händler. Außerdem steht 125 YEARS OF PASSION & PERFORMANCE: Es gibt wohl kaum einen Musiker – ob Amateur oder Profi –, der in seinem Leben noch nie mit Instru- menten oder Audioprodukten von Yamaha in Berührung war. Seit 125 Jahren ist das Unternehmen ein Klangerfinder der besonderen Art. Zeit, sich einmal genauer damit zu befassen, was Yamaha eigentlich so besonders macht und zu gratulieren. Yamaha oder wie man als weltgrößter Hersteller von Musikinstrumenten seine Liebe zur Musik bewahrt „Torakusu Yamahas Werte prägen das Leitbild dieses global agierenden Unternehmens noch heute.“ © PPVMEDIEN 2012

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Das MusikinstruMent 10/2012

1 8 M a n a g e M e n t + U n t e r n e h M e n I S t o r y1 8

1887 – das Jahr, in dem alles begannTorakusu Yamaha war sehr von Mechanik fasziniert. Er studierte Uhrmacherei in Naga-saki und reparierte medizinische Geräte. Bei einem Besuch in einer Grundschule in Hamamatsu, einer Stadt in der Nähe von Tokio, bat man ihn, ein defektes Harmo-nium zu reparieren. Yamaha brachte das Instrument wieder in Ordnung und dabei fielen ihm diverse Dinge auf, die verbes-serungswürdig waren. So begann er, sein erstes eigenes Instrument zu entwickeln, und stellte schließlich seinen fertigen Prototypen am Konservatorium in Tokio, der heutigen Tokyo University of the Arts, persönlich vor.

In einer klassischen Hollywoodge-schichte hätte Yamaha sich mit dem Harmo-nium auf dem Rücken zu Fuß auf den Weg gemacht und schließlich die Mitglieder des Konservatoriums von seinem Instrument begeistert. Das mit dem Fußmarsch stimmt,

doch die Präsentation war ein herber Rück-schlag für ihn. Vor allem die Stimmung des Instrumentes wurde harsch kritisiert. Er be-gann also wieder von vorn.

Typisch: Leidenschaft für das DetailDass die Geschichte dann doch noch ein Happy End gefunden hat, liegt an der Hart-näckigkeit des Firmengründers. Torakusu Yamaha war klar, dass er sich stärker mit der Theorie der Tonbildung befassen musste, damit seine Instrumente den richtigen Ton treffen. Er eignete sich innerhalb weniger Monate nicht nur das notwendige Wissen an, sondern fand auch konstruktive Wege, die

Stimmstabilität seines Instrumentes deutlich zu verbessern. Hier hat auch die Stimmgabel im Yamaha-Logo ihre Wurzeln. Man kann sich vorstellen, dass Herr Yamaha damit sehr

oft die Stimmung kontrolliert hat, bis er 1887 sein Harmonium erfolgreich auf den Markt brachte. Seine Leidenschaft für Details ist der Schlüssel zum Ver-ständnis des Unternehmens Yamaha, wie wir es heute kennen.

Nachhaltigkeit – in jeder BeziehungBis in die späten 1980er Jahre wurde das Un-ternehmen von der Familie des Gründers geführt. Torakusu Yamahas Werte prägen das Leitbild dieses globalen Unternehmens noch heute. Das zeigt sich insbesondere in der Partnerschaft mit dem Fachhandel, dem Partnership-Programm oder der Yamaha Salesmen Academy zur Schulung und Weiter-qualifizierung der Händler. Außerdem steht

125 Years OF PassiOn & PerFOrManCe:

Es gibt wohl kaum einen Musiker – ob Amateur oder Profi –, der in seinem Leben noch nie mit Instru-menten oder Audioprodukten von Yamaha in Berührung war. Seit 125 Jahren ist das Unternehmen ein Klangerfinder der besonderen Art. Zeit, sich einmal genauer damit zu befassen, was Yamaha eigentlich so besonders macht und zu gratulieren.

Yamaha oder wie man als weltgrößter Hersteller vonMusikinstrumenten seine Liebe zur Musik bewahrt

„Torakusu Yamahas Werte prägen das Leitbild dieses global agierenden

Unternehmens noch heute.“

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bei Yamaha die langfristige und nachhaltige Entwicklung von Märkten im Vordergrund. Die Kombination von Handwerkskunst und konsequenter Grundlagenforschung, ein-drucksvoll belegt durch 5.700 nationale und 5.100 internationale Patente, hat kaum ein Unternehmen so konsequent in allen Belan-gen umgesetzt wie Yamaha. Auch in Sachen Umweltschutz ist das Unternehmen stark engagiert, wie die Aufforstung von Tonhölzern oder die Einführung blei-freier Lötverfahren bei Blasinstrumen-ten zeigen. Yamaha ist übrigens der erste und einzige Hersteller, der seine Blasins-trumente bleifrei lötet. Heute ist Yamaha ein Konzern mit über 25.000 Mitarbeitern in 81 Niederlassungen weltweit. Das Unterneh-men hat in den letzten 100 Jahren über 6,34 Millionen Klaviere hergestellt. Seit über 60 Jahren gehören Gitarren, Streichinstrumente und Trompeten zum Programm. Mehr als 10 Millionen verkaufter Blasinstrumente welt-weit sind ein echter Branchenrekord. Drums und Percussion gehören seit mittlerweile 40 Jahren zum Yamaha-Portfolio. Und zum zehnten Geburtstag der Tyros-Entertainer-Keyboard-Serie hat sogar Pop-Titan Dieter Bohlen, bekennender Tyros-Nutzer, gratu-liert. Was macht Yamaha also so besonders? Werfen wir einen Blick auf die Details.

Yamaha – das Werkzeug der KünstlerMr. Mister, Alphaville, A-Ha, Reamon – viele Bands hätten ohne Instrumente von Yamaha einen anderen Sound. Und auch im klassi-schen Bereich ist Yamaha eine feste Größe, die bei der musikalischen Entwicklung vieler Künstler eine große Rolle spielt – wie man bei der Pianistin Olga Kern, dem Cellisten Johannes Moser, den Violinisten Max Grosch und Stefan Pintev oder dem 1997 verstorbe-nen Pianisten Sviatoslav Richter hören kann. Jazzgröße Jamie Cullum drückt seine Bezie-hung zu seinem Instrument so aus: „Mein Lieblings-Yamaha-Flügel ist der S6. Er hat genau das richtige Klangvolumen für das, was ich tue. Manchmal bin ich nicht gerade ein sanfter Spieler, und dieser Flügel hält sein Tuning sehr gut während des ganzen Auf-tritts. Wenn es sein muss, kann man diesen Flügel wirklich streicheln und ihm sehr sanfte Töne entlocken. Und wenn er sich gegen die Lautstärke von Schlagzeugen und Gitarren behaupten muss, ist er voll da. Ich spiele auf der Bühne und im Studio auf einem – er ist mein perfekter Flügel.“ Damit liegt Cullum ganz auf einer Linie mit Pianisten und Legen-den wie Elton John, Alicia Keys, Norah Jones, John Legend oder Paul McCartney.

Someone like AdeleEine Bühne, ein Klavier, eine Stimme – der

Auftritt von Adele bei den Brit Awards 2011 war beeindruckend. Miles Robertson, ihr Pianist, begleitet sie bei ihren Auftritten und im Studio auf Pianos und Keyboards von Yamaha. Auch Onree Gill, der als Sideman von Alicia Keys, Lenny Kravitz und Usher bekannt ist, spielt auf Instrumenten von Yamaha. Oder Alfred Kritzler, der seit Jahren für Herbert Gröne-

meyer spielt und von sich sagt: „Bei all diesen Projekten begleiten mich die außergewöhn-lichen Pianos von Yamaha seit vielen Jahren. Angefangen habe ich mit dem P-120, später kam das CP-300, und heute spiele ich das CP-1 – ich bin von dem wunderbaren Flügelklang und der großartigen dynamischen Spielbar-keit begeistert. Das CP-1 inspiriert mich im Studio wie auf der großen Bühne!“ Inspira-

tion, die auch Nachwuchstalente wie Tiemo Hauer und viele andere zu schätzen wissen.

Weil ich Schlagzeuger binWas haben Bela B., Manu Katché und Vinnie Colaiuta (Garbage) gemeinsam? Einen abso-lut individuellen Stil, der sich durch ihr Instru-ment und ihre Spielweise ausdrückt. So findet

man bei Yamaha so unterschiedliche Mu-siker wie Steve Gadd, Dave Weckl, Curt Cress, Mike Bordin, Billy Cobham, Gulli Briem und die Mitglieder der Yamaha Groove All Stars Europe Ralf Gustke und Wolfgang Haffner. Yamaha hat als erster und bisher einziger Musikinstrumente-

hersteller in Europa mit den Yamaha Groove All Stars eine hochkarätige Besetzung auf die Bühne gebracht.

Sax und Brass trifft den TonAnsprache, Klang, Verarbeitung, Spielge-fühl: Yamaha-Blasinstrumente scheinen den Ton und Geschmack der Musiker zu treffen. Til Brönner, Allen Vizzuti, Thorsten Skringer

„Yamaha hat als erster Hersteller in Europa

mit den Yamaha Groove All Stars eine hochkarä-

tige Besetzung auf die Bühne gebracht.“

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und Rüdiger Baldauf gehen nur damit auf die Bühne. Der Yamaha-Klang hat den Sound von Tower of Power, den Brecker Brothers oder Peter Herbolzheimer geprägt. Einer der wenigen weltweit anerkannten Saxofonisten für klassische Musik ist Professor Jean-Yves Fourmeau, der Yamaha seit Jahren die Treue hält und zudem beratend zur Seite steht, wenn es darum geht, die Akustik der Yamaha-Saxo-fone immer weiter zu verbessern, um auch die feinsten Facetten der Musik zum Klingen zu bringen.

Die unerkannte Hollywoodgröße Nie klang die dunkle Seite der Macht besser als in John Williams epischer Filmmusik zu „Star Wars“ (Episode I bis III). Filme wie „Braveheart“, „In 80 Tagen um die Welt“,

„Der Goldene Kompass“ oder „Charlie und die Schokoladenfabrik“ haben Millionen Kinobesucher begeistert. Diese und viele wei-tere weltberühmte Filmmusiken wurden vom London Symphony Orchestra eingespielt. Was aber kaum jemand weiß: Bei allen Auf-nahmen zu diesen und vielen anderen Filmen ist als erste Trompete eine Yamaha zu hören. Das hätte eigentlich einen Oscar verdient.

Lang Lang und 100 junge PianistenDer chinesische Pianist Lang Lang hat 2010 in Berlin mit 100 Klavierschülern Schuberts Mar-che militaire Nr. 1 einstudiert und in einem Konzert aufgeführt. Für dieses Projekt hat Yamaha den Teilnehmern Digitalpianos vom Typ P-155S zur Verfügung gestellt, so dass alle Teilnehmer auf gleichwertigen Instrumenten

musizieren konnten. Dieses Engagement in der Nachwuchsförderung ist beispielhaft für Yamaha. Das gemeinsame Musizieren von Menschen, so die Grundüberzeugung des Unternehmens, fördert den Zusammenhalt in der Gesellschaft und bereichert die Kultur und jeden Einzelnen. Yamaha bezeichnet das als „Creating Kando together“. Kando ist ein japanisches Wort, das den Zustand der Inspi-ration und das Glücksgefühl beschreibt, die entstehen, wenn „das Gemüt und der Geist durch das Musizieren bzw. die Musik beflü-gelt werden“.

Nachwuchsförderung mit vielen FacettenDie Förderung des musikalischen Nachwuch-ses liegt Yamaha seit jeher besonders am Herzen. Allein in Deutschland gibt es mehr als 2.000 Klassen, die an Schulmusikpro-grammen wie BläserKlasse, FlötenTöne oder TeamPlay teilnehmen. Weltweit erlernen rund 686.000 Musikschüler in über 40 Ländern an Yamaha-Musikschulen spielerisch ihr Ins-trument. Yamaha ist Förderer der Initiative Deutschlandstipendium des Bundesminis-teriums für Bildung und Forschung und hat in den vergangenen 20 Jahren über 850 Sti-pendien ausgelobt sowie nationale und inter-nationale Musikwettbewerbe und Konzerte unterstützt. Digitale Klangerzeugung – von D-1 und DX-7 bis hin zum 3D-SoundBereits 1959 wurden die Yamaha Technical Laboratories eröffnet. Im selben Jahr wurde die elektronische Orgel Electone D-1 auf dem Markt eingeführt. Yamaha hat sich bereits früh mit der Digitaltechnik befasst und 1971 mit der Produktion von Halbleitern begon-nen. 1974 kam der Synthesizer CSY-1 auf den Markt, 1980 folgte mit dem GS-1 der erste volldigitale Synthesizer.

Der GS-1 war zwar ein kommerzieller Flop, technologisch war er jedoch der Wegbe-reiter für die FM-Synthese, die 1983 mit dem DX-7 ihren Siegeszug um die Welt antreten sollte. Ob Phil Collins’ „One more night“, der Bass bei „Take on me“ von A-Ha, Ulla Meine-ckes „Die Tänzerin“ oder Whitney Houstons „Greatest love of all“ – kaum ein Instrument hat die 80er und 90er mit seinem Klang so ge-prägt wie der DX-7. Mit dem Physical-Model-ling-Synthesizer VL-1 von 1994 betrat Yamaha abermals absolutes Neuland. Grundprinzip der sogenannten PM-Synthese ist es, mathe-matisch zu beschreiben, wie zum Beispiel eine Klavierseite die Luft zum Schwingen bringt, um dies digital nachzubilden und so ein be-sonders realistisches Klangbild zu erzeugen. Dieses Know-how nutzte man auch für die Entwicklung von LSI-Chips, die als Soundchip in einer Vielzahl von Mobiltelefonen verwen-

Auch im professionellen Studio-, Broadcast- und Live-Sektor ist Yamaha eine feste Größe. Besonders die digitalen Mischpulte sind vielerorts Industriestandard.

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det werden. Viel wichtiger war es jedoch für die eigens entwickelten Klangfeldprogramme der Yamaha-Heimkinokomponenten. Bis heute ist Yamaha der einzige Anbieter in die-sem Bereich, der 3D-Tonwiedergabe ermög-licht. Klang mit einer ganz neuen Tiefe.

Den Kern des Klanges begreifenYamaha hat die Kompetenzen aus der Analyse von Konzertsälen in den Bau von Instrumen-ten übertragen und daraus ein patentiertes, Yamaha-eigenes Verfahren entwickelt, um die Klangeigenschaften von Holz zu verbessern. Das Ergebnis dieser Grundlagenforschung ist

das sogenannte A.R.E.-Verfahren („A.R.E.“ ist die Abkürzung für „Acoustic Resonance Enhancement“). Dieses umweltfreundliche und chemiefreie Verfahren verändert die Ei-genschaften der Klanghölzer auf molekularer Ebene mit dem Effekt, dass die Resonanzei-genschaften des Holzes optimal abgestimmt werden, was sonst erst nach der Nutzung über viele Jahre hinweg möglich ist. Das Ver-fahren kam zuerst bei hochwertigen Gitarren zum Einsatz und wird inzwischen auch für die neue, professionelle Konzertgeige Artida YVN500S angewandt. Man darf davon ausge-hen, das weiter Instrumente folgen werden.

Silent-Technologie – und die Nachbarn sind begeistertWilhelm Busch dichtete einst: „Musik wird oft nicht schön gefunden, weil sie stets mit Geräusch verbunden.“ Yamaha nahm die räumliche Enge und die akustische Trans-parenz vieler japanischer Wohnungen zum Anlass, um eine Technologie zu entwickeln, die es erlaubt, nahezu lautlos Klavier, Gitarre, Violine, Cello oder Trompete zu üben und so die Nachbarn nicht zu stören. Die Silent-Instrumente bieten dabei eine Klangqualität, die dem akustischen Vorbild sehr, sehr nahe kommt. Material und Mechanik sind in wei-ten Teilen identisch mit denen des akusti-schen Instruments. Dass diese Idee absolut richtig war, wird daran deutlich, dass zum Beispiel mittlerweile 35 % aller verkauften Klaviere bei Yamaha Silent-Instrumente sind.

Musik in all ihren FacettenEs gibt kein Unternehmen, dessen musika-lisches Portfolio so breit gefächert ist wie das von Yamaha. Zu diesem Portfolio zählen Schülerblockflöten, Marching Drums, Gei-gen und Klaviere ebenso wie klassische Ban-dinstrumente wie Gitarre, Bass, Schlagzeuge und Synthesizer. Abgerundet wird das Pro-duktspektrum durch Pro-Audio-Produkte, also Endstufen, Mischpulte und Klangprozes-soren, sowie Heimkino- und Hi-Fi-Produkte. Ob für Theater, Kino, Studio, Bühne oder zu Hause: Quasi alle Aspekte von Musikalität werden vom Unternehmen mit eigenen Pro-dukten abgedeckt. Und für manchen ist auch der Klang der Motoren bei Yamaha Motors Musik in den Ohren.

Yamaha Total Piano – für jeden das passende KlavierDas akustische Klavier ist die Königin der Instrumente. Bei Yamaha stellen das die Premiumflügel der CFX- oder der S6-Reihe eindrucksvoll unter Beweis. Doch die Band-breite von Tasteninstrumenten reicht noch viel weiter. Yamaha produziert neben akusti-schen Flügeln auch Klaviere, Disklaviere, Si-lentpianos, Hybridpianos und Digitalpianos und deckt damit die gesamte Bandbreite des Pianospiels ab.

Bereit fürs KonservatoriumMit dem CF-Flügel hat Yamaha ein Instru-ment für Weltklassepianisten geschaffen. Expressiven Ausdruck, dynamische Nuancen und feinste Details im Spiel des Künstlers

Fotos (v. o. n. u.): Til Brönner spielt Yamaha-Trompeten, das Duo Alf und Timmi setzen auf Yamaha Instrumente

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gleichermaßen zum Ausdruck zu bringen ist Yamaha’s Ansporn. Etwas, das zum Bei-spiel dem virtuosen Spiel einer Pianistin wie Fumiko Shiraga entgegenkommt. Aber auch auf dem Weg zu Weltruhm ist Yamaha erste Wahl: Jahrzehntelanges Bespielen durch un-zählige Musikstudenten an den Hochschulen und Konservatorien dieser Welt überstehen Yamaha-Flügel wie der C3 wegen ihrer Ro-bustheit und Klangtreue schadlos.

Analog meets digital Das Disklavier ist eine Weiterentwicklung des akustischen Klaviers bzw. Flügels. In ei-ner perfekten Symbiose vereint es analoge Klavierbaukunst mit digitaler Technik. Es er-möglicht zum Beispiel die Aufzeichnung des eigenen Spiels anhand der Tasten-, Hämmer- und Pedalbewegungen. Bei der Wiedergabe werden nämlich statt des Abspielens einer digitalen Tonaufzeichnung die Hämmer des Flügels in Bewegung gesetzt, die die vorher g e s p e i c h e r t e n Töne originalge-treu durch An-spielen der Saiten wiedergeben. Das Disklavier hat vielfältige Ein-satzmöglichkeiten. So wird das Instrument an renommierten Ausbildungsinstituten für pädagogische Einsatzzwecke genutzt. Der Klavierschüler kann sein Spiel aufnehmen und dann in der originalgetreuen Wiedergabe analysieren. Eine ganz andere Einsatzmög-lichkeit ist die Nutzung als Entertainment-Flügel. Ans Internet angeschlossen oder an-hand mitgelieferter Software spielt der Flügel live bei Ihnen zu Hause vorher von namhaften Musikern eingespielte Musik – wann immer Sie wollen!

Digitalpianos – das „andere“ PianoDass Yamaha mit dem Clavinova einmal einen Gattungsbegriff für Digitalpianos schaffen würde, hat man 1983 nicht geahnt. Tatsäch-lich hat man damit einen Stein ins Rollen gebracht und einen neuen Markt geschaffen. Kompakte Maße, stimmstabil, wartungsfrei und über Kopfhörer spielbar: Das waren die Argumente für ein Clavinova, das sich erst in Japan etablierte und dann seinen Siegeszug durch die ganze Welt antrat. Heute beste-chen die Digitalpianos durch eine ungeheure Bandbreite von Einsteigerinstrumenten der

Arius-Serie, den Klassikern der Clavinova-Modelle, bis hin zu den Instrumenten der Avant-Grand-Serie für ambitionierte Spieler.

Testsieger Clavinova2011 belegte Yamaha mit dem Clavinova CLP-430 und dem Arius YDP-181 die Plätze 1 und 2 im Digitalpianotest der „Stiftung Waren-test“. Das Clavinova CLP-430 überzeugte da-bei nicht nur mit dem besten Klang und der besten Spielbarkeit, sondern auch mit seiner durchweg guten Handhabung. Und es war das einzige aller getesteten Instrumente, das mit „sehr gut“ in den Umwelteigenschaften Stromverbrauch und Konstruktion/Verarbei-tung glänzte. Studiomonitore von YamahaIn vielen CD-Booklets findet man die klassi-sche Szene, wo die Band am Mischpult steht. Und der Profi entdeckt sofort ein kleines, aber wesentliches Detail: die weißen Kalotten der

NS-10M-Studio-monitore. Seit vie-len, vielen Jahren hat Yamaha damit den Standard für Nahfeldmonitore gesetzt. Etwas,

was sich mit der HS80-und der HS50-Reihe nahtlos fortsetzt.

19"-Klassiker on Tour und in StudiosMultieffekte sind aus den Studio- und Tour-Racks nicht mehr wegzudenken. Und Yamaha hat mit dem SPX90 einen Klassiker schlechthin auf den Markt gebracht, den man auch heute noch fast überall antrifft. Mit die-sem Effektprozessor standen den Musikern ganz neue Klanggestaltungsmöglichkeiten zur Verfügung. Reverb, Delay, Flanger, Com-pressor, Noise Gate, ein parametrischer EQ und andere Effekte waren in einer kompak-ten 19"-Einheit vereint und konnten via MIDI oder Fußpedal abgerufen werden.

Performance im Verleih, in Fest-installationen, in Stadien oder im KinoKaum ein Bereich stellt härtere Anforde-rungen an das Equipment als der Commer-cial-Audio-Bereich. Zuverlässigkeit und Performance sind hier das A und O und das Audio-Equipment von Yamaha überzeugt hier seit Jahrzehnten. Darum trifft man nicht nur im Tourbetrieb oder im FOH-Bereich auf Mischpulte, Endstufen oder Prozessoren von Yamaha, sondern auch in Kinosälen, Kon-zertsälen und Theatern wie der Mailänder Scala oder im Schauspielhaus Düsseldorf, der Musikhalle Helsinki oder der O2-Arena. Auch in Fußballstadien, zum Beispiel in den Stadien von Bayer Leverkusen und Schalke

„Eines wird klar: Das

Unternehmen Yamaha hat seit 125

Jahren Musik in seiner DNA.“

Fotos (v. o. n. u.): Toto-Gitarrist Steve Lukather mit seiner NTX-Gitarre, Saxopho-nist Thorsten Skringer und Drummer Manu Katchè schwören auf Yamaha-Instrumente

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Eines wird klar: Das Unternehmen Yamaha hat Musik in seiner DNA. Seit 125 Jahren hat das Unternehmen den Mut, Dinge auf seine ei-gene Art, mit einer Mischung aus Traditionsbewusstsein und Mo-dernität zu verfolgen. Dabei kommen immer wieder bahnbrechende Neuerungen heraus, die den Klang einer ganzen Epoche prägen. Yamaha wird an Hochschulen, Musikschulen, auf den Bühnen und in Studios, im Handel und von Musikern auf der ganzen Welt ge-schätzt. Seine Musikschulen bringen Menschen rund um den Globus zum Musizieren.

Gleichzeitig behält das unternehmen seine Fachhandelspartner und ihre Bedürfnisse im Blick. es entwickelt Märkte und hat dabei immer den wichtigen Dreiklang von Qualität, kundenzufriedenheit und Wer-terhalt im Blick.

Michael stöver, Director Country Management Germany bei Yamaha, bringt es so auf den Punkt: „Yamaha steht seit 125 Jahren für Qua-

lität, Verlässlichkeit und Partnerschaft. Darum bringen wir im Jubiläumsjahr 125 neue Produkte auf den Markt und unter-stützen diese Modelloffensive durch ge-zielte aktivitäten für den Handel, wie die 0%-Finanzierung, upgrade-Bonus, Pro-dukttouren, Händlerveranstaltungen und vieles mehr. Das wird ein heißer Herbst für den Handel und der auftakt für ein er-folgreiches Weihnachtsgeschäft.“ eines ist sicher: Man wird noch viel von Yamaha hören. und wir freuen uns auf das, was das unternehmen für uns in den nächs-ten Jahren auf die Bühne bringt.

Daten + Fakten: Yamaha und die Zukunft

MichaelStöver

04 oder denen der EURO 2012, wird die Technik der Japaner genutzt, ebenso wie im Porsche-Museum in Stuttgart. Selbst Besprechungs-räume renommierter Unternehmen wie der Deutschen Bank oder SAP sind mit Yamaha-Equipment ausgestattet. Die Gründe für Betreiber oder Toningenieure, sich für Yamaha zu entscheiden, sind dabei immer gleich: Zuverlässigkeit, Leistungsreserven, Klangqualität.

While my guitar gently weepsWenn Musiker wie Joe Bonamassa, Billy Sheehan, Rea Garvey und Mike Stern auf Yamaha setzen, zeigt das, welche Vielseitigkeit das Portfolio von Yamaha bereithält. In den 70ern ließ Carlos Santana seine SG2000 auf der Bühne singen. Heute geben junge Musiker wie Jason Mraz oder Uwe Bossert von Reamon mit Yamaha ihr musikalisches Statement ab. Steve Lukather, Lee Ritenour, Victor Smolsky spielen Yamaha und auch Bruce Springsteen wurden Yamaha auf der Bühne gesehen. Auf Yamaha-Electro-Acoustic-Gitarren wie der APX 700 wurden unzählige Balladen komponiert und gespielt. Session-Profis wie Nathan East und Abe Labo-riel haben mit Yamaha das Bassfundament für unzählige Hits gelegt, so wie Michael Antony bei Van Halen. Es gibt wohl kaum eine Stilrichtung, für die Yamaha nicht die passende Gitarre oder den Bass parat hat.

THR: starker Sound für zu Hause und unterwegsJe größer der Verstärker, desto besser der Klang. Aber ab 100 Watt be-ginnt der ultimative Hörsturz – Ärger mit den Nachbarn, Schlepperei und Platznot im Wohnzimmer inklusive. Das muss nicht sein. Mit dem THR hat Yamaha ein leichtes, kreatives Werkzeug für zu Hause und unterwegs geschaffen, das durch gute Clean-, Crunch- und Hi-Gain-Sounds glänzt und neben Effekten wie Hall und Delay auch über einen Aux-in zum Play-along und eine USB-Schnittstelle fürs Homerecor-ding verfügt. Plötzlich macht es wieder Spaß, zu Hause die Gitarre einzustöpseln und einfach loszulegen. Und mit der Yamaha-App für das iPhone kann man sogar den Gitarrenpart seiner Lieblingssongs in den Vordergrund holen und via Aux-in dazuspielen.

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