Öchsle Aktuell 09-2014

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Mitglieder-Zeitschrift Öchsle-Museumsbahn, September 2014

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  • chsle - AktuellSeptember 2014

    Ein wahres Glanzstck ist der lteste Personenwagen des chsle geworden. Mit einem Teil seiner Betreuer prsentiert sich der Stg 21 aus dem Jahr 1891 am 23. August 2014 zum ersten Mal komplett aufgearbeitet vor dem Lokschuppen Ochsenhausen.

    (Foto: Michael Angele)Aus dem Inhalt:Stuttgart 21: Feierliche Inbetriebnahme am Bahnhofsfest.99 633: Der Abschluss der Aufarbeitung ist absehbar.

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    chsle Schmalspurbahn e. V. chsle-Aktuell September 2014

    Liebe Mitglieder, liebe Freunde des chsle,am 14.09.2014 findet bereits zum 8. Mal unser groes Bahnhofs- und Lokschuppenfest statt. Ein besonderes Augenmerk knnen unsere Besucher in diesem Jahr auf den Wagen Stg 21 werfen, der nach jahrelanger, aufwndiger Aufarbeitung an diesem Tag wieder in Betrieb geht. Einen ausfhrlichen Bericht zu diesem besonderen Schmuckstck gibt es weiter hinten in diesem chsle-Aktuell. Auch sonst haben wir uns bemht, an diesem Tag wieder ein ansehnliches Programm auf die Beine zu stellen. Wir wrden uns freuen, hier zahlreiche Besucher begren zu drfen!

    Die bisherige Fahrsaison luft trotz des migen Sommers sehr gut. Mit Stand Ende August konnten wir die Fahrgastzahlen im Vergleich zu 2013 sogar leicht steigern. Wir sind zuversichtlich, im laufenden Jahr wieder an die Fahrgastzahlen des Vorjahres anknpfen zu knnen. Dies zeigt, dass unsere Museumsbahn nach wie vor ein Anziehungs-punkt fr Touristen, Familien und Eisenbahnfreunde ist.

    Bereits jetzt sind wir an der Planung fr die Saison 2015. Neben den regulren Fahrtagen haben wir auch im kommenden Jahr wieder einige besondere Aktionen im Programm. Unter anderem gibt es eine Neuauflage der kulinarischen Reise, die 2014 erstmals durchgefhrt wurde und gleich sehr groes Gefallen fand.

    Besonders freut es uns, ber den Stand unserer 99 633 berichten zu knnen. Vielleicht haben Sie auf dem Titelbild unserer September-Ausgabe ja auch schon die fertig gestellte 99 633 erwartet? Nun, wir sind auf gutem Wege dahin! Aus der Erfahrung heraus waren und sind wir aber mit einem Fertigstellungstermin sehr zurckhaltend. Schlielich ist eine Punktlandung bei einem Projekt mit mittlerweile ber drei Jahren Laufzeit und zahlreichem Unbekannten, das erst im Laufe der Arbeiten genau bewertet werden kann, nicht einfach. Immer wieder mssen externe Lieferanten fr bestimmte Teile oder Arbeiten gefunden, Anfragen gestellt, geprft und

    Auftrge vergeben werden, wo die Lieferzeiten vorher kaum abschtzbar sind. Dazu kommt, dass natrlich auch die Dampfloks der Zillertalbahn betagte Damen sind, die dort tglich ihren Dienst leisten mssen. Da kommen eben auch immer wieder unvorhersehbare Schden und Reparaturen dazwischen, die dann kurzfristig vorgezogen werden mssen.

    Trotzdem haben die Mitarbeiter in der Jenbacher Werkstatt und unsere Mitarbeiter hier in der Zwischenzeit einiges geleistet: Mittlerweile sind die Kesselausrstung und die Armaturen weitgehend montiert. Auch der Regler hat seinen Platz im Dampfdom wieder gefunden. Das komplette Bremsgestnge ist eingebaut und unzhlige Meter Schmier-leitungen wurden verlegt. Auch die vier Dampfzylinder sind wieder zusammen-gebaut. Mittlerweile laufen die Arbeiten am Gestnge. Hier liegt die besondere Herausforderung darin, dass wir die Lok mit demontiertem Gestnge bernommen haben und das Gestnge jahrelang an verschiedenen Orten eingelagert war. Weder wir noch die Zillertaler Kollegen konnten deshalb auf Erfahrungen von der Demontage zurck-greifen. Allerdings hatten wir im Vorfeld das Gestnge im Ochsenhauser Lokschuppen schon einmal komplett ausgelegt, um die Vollstndigkeit zu prfen. Hier mchten wir dann auch gemeinsam in der Jenbacher Werkstatt arbeiten. Mitarbeiter von uns werden mehrere Tage vor Ort sein und mitarbeiten. Diese Eigenleistungen sparen uns nicht nur Geld, sie sind auch deshalb wichtig, weil die Vereinskollegen ja spter die Betreuung der Maschine bei uns bernehmen mssen und so wertvolle Erfahrungen sammeln knnen.

    Aber auch hier vor Ort ist einiges gelaufen. Schwerpunkt in Warthausen war die Aufarbeitung der Luftpumpe. Wir hatten es bereits berichtet, es war die komplette Neufertigung des Dampfkolbens und das Honen der Laufflche im Zylinder

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    chsle Schmalspurbahn e. V. chsle-Aktuell September 2014

    erforderlich. Mittlerweile hat die Luftpumpe bereits die ersten Probelufe erfolgreich absolviert. In Ochsenhausen sind die Loklaternen, die beleuchteten Wasserstands-gehuse und die Beschilderung der Lok in Arbeit. Die Loklaternen wiesen teilweise schwere Korrosionsschden auf, die teils nur mit viel Farbe zugedeckt waren. Die komplette Elektrik musste erneuert werden. Die Beschaffung der erforderlichen Ersatzteile gestaltete sich mitunter schwierig. Moderne temperaturbestndige Kabel passen zum Beispiel gar nicht in die dnnen Schutzschluche der Wasserstandsgehuse, so dass hier wieder, ganz historisch stimmig, auf

    baumwollisolierte Kabel zurckgegriffen werden musste.

    Natrlich werden wir Sie, liebe Mitglieder, unterrichten, sobald der Termin zur Rckkehr und Inbetriebnahme der Lok feststeht. Bis dahin mchte ich Sie auch noch einmal auf unsere Spendenaktion verweisen. Genauso wie auf die vielen helfenden Hnde sind wir natrlich auch auf die ntigen Finanzmittel angewiesen! Wir freuen uns schon heute darauf, unsere 99 633 bald wieder auf unserem chsle in Oberschwaben dampfen zu sehen und somit ein weiteres Stck wrttembergische Eisenbahngeschichte in Betrieb nehmen zu knnen.

    Egal ob es um die Restaurierung des Wagens Stg 21, die Wiederinbetriebnahme der 99 633 oder die Durchfhrung unseres Museumsbahnbetriebes geht: Dies alles wre nicht mglich, ohne die zahlreiche und mitunter sehr zeitintensive Untersttzung u n s e r e r e h r e n a m t l i c h e n Vereinsmitglieder. Hierfr mchte ich mich an dieser Stelle einmal mehr wieder recht herzlich bei allen mitwirkenden Helfern bedanken. Weitere Mitarbeiter und Untersttzer sind natrlich jederzeit gerne gesehen!

    Durch ihre Mitarbeit tragen unsere Mitglieder dazu bei, Eisenbahn-geschichte am Leben zu halten.

    Hoffen wir auf ein weiterhin erfolgreiches und spannendes Jahr 2014!

    Benny BechterVorsitzenderchsle-Schmalspurbahn e.V.

    Am 25. Juli waren bereits die meisten Armaturen am Kessel montiert. Teilweise wurden sie in der Warthauser Werkstatt aufgearbeitet. Z. B. die Messing-Kesselspeiseventile rechts und links.

    (Foto: Roland Hlbling)

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    Spendenkonto 99 633IBAN: DE32 6545 0070 0000 6169 44

    BIC: SBCRDE66XXX

    Als Dank fr Ihre Untersttzung erhalten Sie:

    Ab 100,- eine Stifterurkunde,

    ab 250,- eine Stifterurkunde in Bronze,

    ab 500,- eine Stifterurkunde in Silber undeinen Nachguss des Lokschildes,

    ab 996,33 eine Stifterurkunde in Gold und einen

    Eintrag auf der Spendertafel an der Lok.

    Die grte Herausforderung der eigenen Werkstatt war die Aufarbeitung der Luftpumpe. uerlich begutachtet erschien sie in sehr gutem Zustand. Der Blick in das Innere offenbarte dann eine groe Baustelle. Das Lokpersonal Martin Cichon und Florian Jauch nutzt am 28.08.14 die Zugpause fr ein paar Montagearbeiten, nachdem der erste Probelauf erfolgreich war.Unten ein Blick von unten. Am 16. Juni war das Bremsgestnge der Lok wieder montiert. Hier sind noch ein paar Optimierungen geplant, die wir aber erst nach dem Sammeln erforderlicher Erfahrungen in der eigenen Werkstatt durchfhren werden.

    (Foto oben: Markus Albinger, Foto unten: Roland Hlbling)

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    chslefestDas Ochsenhauser Stadtfest vom 20. bis 22. Juni stand in diesem Jahr einmal wettermig komplett unter einem guten Stern. Entsprechend erfreulich war natrlich auch der Besucherandrang. Whrend am Festsamstag wieder die Hauptversammlung der chsle-Bahn AG unsere Hauptveranstaltung war, erfreute sich das chsle-Caf im Gterschuppen des Bahnhofs vor allem am Sonntag an einem sehr groen Zuspruch. Vor dem groen Ansturm stand unser Team auf dem Foto oben noch kurz fr ein Gruppenbild bereit. Ein Besuchermagnet war natrlich die groe Oldtimer-Ausstellung der Bulldog-Freunde Ochsenhausen auf der Ladestrae am Bahnhof, wo auch eine historische Dampfmaschine zu bewundern war (Bild rechts). Eine weitere Attraktion bildete eine Gaucklergruppe aus Biberach, die unter anderem vor dem Bahnhof Station

    machte. Mit dem leider total verregneten Musikalischen Frhschoppen am 27.07. und der Ochsenhauser Musiknacht am 01.08. waren dann noch zwei weitere Veranstal-tungen im chsle-Caf, die bereits fest zum

    Jahresablauf gehren.(Fotos: Bernhard Gnzl)

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    chsle Schmalspurbahn e. V. chsle-Aktuell September 2014

    Kulinarische ReiseEin ganz besonderes Erlebnis bot die in diesem Jahr zum ersten Mal angebotene chsle-Genieertour. Als Versuch gestartet, war die vorgesehene Teilnehmerzahl schon bald erreicht. Und nicht nur aus der nheren Umgebung, sondern bis aus dem Stuttgarter Raum und aus Bayreuth kamen die Gste, die dazu teilweise sogar extra hier bernachteten.Nach einem Sektempfang mit kleinen Hppchen ging es du rch d ie

    f r h l i n g s h a f t e oberschwbische Landschaft n a c h O c h s e n h a u s e n . E i n e k u r z e Unterbrechung durch einen ber die Strecke gestrzten Baum empfanden nicht wenige Fahrgste als besondere Einlage! In der Klosterkirche Ochsenhausen war nach einer kurzweiligen Einfhrung durch den Organisten Ulrich Werther (links) ein eindrucksvolles Orgelkonzert geboten, ehe es zu den leiblichen Genssen in den Adler-Saal ging. Ein hervorragendes 3-Gnge Men mit Nachtischbuffet (oben getestet von unserem Mitarbeiter Georg Bundschu) wurde serviert und dann abgeschlossen mit einem Verdau-ungsschnpsle auf der Rckfahrt. Die kulinarische Reise 2015 ist schon geplant.

    (Fotos: Gerhard Baum)

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    An unserem Normalspurwagen Oppeln, der auf Rollbcken steht und zuknftig das Rollbockdenkmal in Ochsenhausen erweitern soll, hat sich in den letzten Wochen einiges getan. Die Arbeiten an diesem Wagen haben sich leider in die Lnge gezogen, da an diesem Projekt nur teilweise an einem Abend unter der Woche gearbeitet wurde. Auch mssen die Arbeiten komplett im Freien stattfinden und da war das Wetter in den letzten Wochen leider auch nicht wohl gesonnen. Das gesamte Fahrgestell wurde in mhseliger Arbeit von altem Dreck und Rost befreit. Anschlieend wurde das Fahrgestell mit der Spritzpistole von Rouven Kuhrke grundiert und schwarz lackiert. Nach Beendigung der Lackierarbeiten wurde der Boden aus gebrauchten Dielen neu eingebaut. Der Aufbau des Wagens wurde ebenfalls komplett entrostet, grundiert und wei gestrichen. Ein greres Problem htte die Reparatur des

    Blechdaches mit sich gebracht. Nachdem deutlich wurde, in welch schlechtem Zustand dieses letztlich doch ist, wurde beschlossen dem Wagen ein neues Dach zu verpassen. Das alte Dach wurde durch uns entfernt und eine Firma mit dem Aufbau des neuen Daches beauftragt. Dies wird einen etwas greren seitlichen berstand bekommen, so dass der hlzerne Aufbau besser vor Feuchtigkeit geschtzt sein wird.Als nchster Schritt kann mit dem Einbau der neuen Bretter begonnen werden. Diese sind bereits zugesgt und farblich behandelt. Wir hoffen, diese Arbeiten vor Einbruch des Winters noch fertig zu bekommen, so dass dann im Frhjahr lediglich kleinere Nacharbeiten an diesem Wagen ntig sind und d i e se r dann zuknf t ig a l s neues Schmuckstck in Ochsenhausen das Bahnhofsgelnde bereichern kann.

    (Benny Bechter)

    Normalspurgterwagen Oppeln

    Selbst mit der Spritzpistole war es fr Rouven Kuhrke am 20. Juni 2014 nicht einfach in alle versteckten Ecken des verwinkelten Rahmens zu kommen.

    (Foto: Gerhard Baum)

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    Bahnhof OchsenhausenAuch das historische und komplett mit Holz verkleidete Ochsenhausener Bahnhofs-gebude erfordert einiges an Unterhaltungs-aufwand, der, neben den vielen anderen Arbeiten, teilweise von unserem Verein bernommen und auch finanziert wird. Die nachgebauten Zierteile der Flugsparren wurden mittlerweile am Bahnhof und am Nebengebude wieder montiert. Es fehlt jetzt noch die Montage der Witterungsschutzbleche durch eine Fachfirma.Im vergangenen Jahr wurden die Fenster und die Rahmen des ersten Stockes abgeschliffen und neu lackiert. Die mittlerweile auch schon vor fast 25 Jahren erneuerten Fenster hatten eine Renovierung dringend ntig. Damals wurden, um den optischen Eindruck eines Sprossenfensters zu erhalten, separate Sprossenrahmen vor die neuen Fenster gesetzt.

    Dieser Aufbau erleichterte die jetzt dringend erforderliche Renovierung der bereits stark angegriffenen Rahmen etwas. Allerdings stellte sich schnell heraus, dass es weder mit Heiluft noch mit Schleifpapier mglich war, die alte Farbe der verwinkelten Teile komplett zu entfernen. Dies war aber fr einen neuen, widerstandsfhigen Anstrich unbedingt erforderlich. Erst mit Hilfe einer Ablaugerei ist es gelungen, die Rahmen komplett sauber zu bekommen. Allerdings waren danach sehr langwierige Schleifarbeiten erforderlich, um das Holz wieder glatt zu bekommen. Trotzdem hat sich der Aufwand gelohnt und d i e F e n s t e r u n s e r e r z u k n f t i g e n Museumsetage sind wieder einige Jahre gegen die Witterung geschtzt.Allerdings warten auch noch die brigen Fenster auf eine Renovierung.

    Am 16. Juni 2014 montieren Benny Bechter, Gerhard Baum und Georg Bundschu den letzten der renovierten Sprossenrahmen am Bahnhof Ochsenhausen.

    (Foto: Bernhard Gnzl)

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    Hhere GewaltHitze und Trockenheit waren in diesem Sommer kein Thema. Wohl aber Gewitter, Platzregen und Sturm. Auch unsere Museumsbahn war gleich mehrfach davon betroffen. Begonnen hat es, als Ende Mai unsere Kulinarische Reise durch einen umgestrzten Baum kurz unterbrochen wurde, der zum Glck recht einfach beseitigt werden konnte. Im Juni gingen dann gleich mehrere Gewitter mit Starkregen lokal ber Maselheim nieder. Straen entwickelten sich zu reienden Bchen. Von den an die Strecke angrenzenden Feldern wurden groe Mengen Schlamm auf die Strecke gesplt, so dass die Schienen teilweise nicht mehr zu sehen waren. Da einige Entwsserungsgrben im Laufe der Zeit, teilweise auch von Anwohnern, aufgefllt wurden, konnten die Wassermengen nicht

    abgefhrt werden und berschwemmten auch Grten und Keller. Hier waren einige Einstze des Maselheimer Bauhofs erforderlich, um die Strecke wieder befahrbar zu machen. Mehr Glck hatten wir mit einem groen umgestrzten Baum bei Reinstetten. Er wurde uns von Passanten rechtzeitig gemeldet und konnte so vor der nchsten Zugfahrt von unseren Mitarbeitern entfernt werden (unten). Diese Ereignisse zeigen, die Arbeit bei der Museumseisenbahn besteht nicht nur aus geplanten Diensten und Arbeitseinstzen, sondern immer wieder auch aus ungeplanten kurzfristigen Aktionen, die auch von den ehrenamtlichen Mitarbeitern geleistet werden mssen.

    (Foto: Benny Bechter)

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    Ein Schmuckstck geht in Betrieb

    Aufarbeitung des Wagens Stg 21 abgeschlossenGerade noch rechtzeitig zum Bahnhofsfest konnte unser neues Schmuckstck, der lteste erhaltene Schmalspurpersonenwagen der Kniglich Wrttembergischen Staatseisenbahnen von 1891 Stg 21, in Betrieb genommen werden. Zum Schluss waren noch etliche Sonderschichten unter der Woche erforderlich, um den unter Eisenbahnfreunden als Putzi bekannten Wagen noch pnktlich fertig zu bekommen. Rund 3.500 ehrenamtliche Werkstattstunden waren dazu erforderlich.Gerade im Bereich des Innenausbaus liefen zum Schluss noch sehr viele Arbeiten auf, die das Team um den Wagen mchtig auf Trab hielten. Whrend die Polsterbnke der 2. Klasse von einem rtlichen Polsterer gefertigt und auf bereits vorhandene Untergestelle montiert werden konnten, mussten alle Gepckablagen und die sehr aufwndigen Bnke der 3. Klasse komplett in der eigenen Werkstatt nachgebaut werden. Angefangen von den geschwungenen Halterungen der Gepcknetze und Bankuntergestelle bis zu den Sitzlatten, die auf der Sitzflche alle unterschiedliche Lngen aufweisen. Allein

    jede der 136 aus Eichenholz gefertigten Sitzlatten ist mit sechs Schrauben von hinten verschraubt.Ein besonderes Thema war auch die farbliche Gestaltung des Innenraumes: Wir hatten uns zur Aufbringung einer sogenannten Bierlasur entschieden. In abgestandenem Bier emulgierte natrliche Pigmente werden dabei mit einem Schwamm aufgetragen und anschlieend mit Klarlack fixiert. Dadurch ents teht e in Effekt hnl ich e iner Holzmaserung. Das passende Auftrags-verfahren zu finden, war zuerst eine echte Herausforderung. Schlielich sollte das

    Am 2. August 2014 luft die Montage der nachgebauten Originalbnke auf Hochtouren. Andreas Albinger befestigt hier die Sitzlatten mit zahllosen Schrauben.

    (Foto: Bernhard Gnzl)

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    chsle Schmalspurbahn e. V. chsle-Aktuell September 2014

    Ganze auch nicht zu rustikal wirken. Der Auftrag dauerte schlielich gleich mehrere Arbeitstage. Jetzt passt er aber sehr gut zum restlichen Interieur und auch zum komplett aufgearbeiteten historischen Boden. Auch hier galt es noch viele Kleinigkeiten zu erledigen, denn der alte Dielenboden war bisher mit einer Spanplatte und PVC-Belag belegt, deren jetzt fehlende Strke an verschiedenen Stellen wieder ausgeglichen werden musste.Aber auch die moderne Technik hat in den Wagen Einzug gehalten. Ein l-Luftheizgert der neuesten Generation sorgt zuknftig bei Fahrten im Winter fr angenehme Wrme. Das Heizgert und die Beleuchtung werden ber die neue einheitliche elektrische Zugsammel-schiene mit Strom versorgt. Hier galt es einen Kompromiss zwischen dem bestmglichen Verstecken der neuen Technik und einer hohen Wartungsfreundlichkeit zu finden.Ein paar Nacharbeiten sind noch geblieben. Die sehr mhsam von Hand durch Ulrike Jauch zu knpfenden Gepcknetze werden erst nach und nach ergnzt und auch der ursprnglich ausgewhlte Lieferant der Heizungsabdeckbleche hat uns im Stich gelassen.Mit seiner hlzernen 3. Klasse, der gepolsterten 2. Klasse und den Klappbnken auf der Plattform wird der Wagen bestimmt eine ganz besondere Attraktion werden.

    Auerdem steht unserem wrttem-bergischen Original-zug jetzt neben dem KBi 166 und dem Sommerwagen ein weiterer Personen-w a g e n z u r Verfgung. Nicht zuletzt wird der Wagen aber auch zur E r h h u n g d e r Sitzplatzkapazitt in u n s e r e m Z u g dringend bentigt. An Spitzentagen stoen wir immer wieder an Kapa-

    zittsgrenzen. Im nchsten Jahr stehen weitere Wagen zur Hauptuntersuchung an und mssen deshalb aus dem Betrieb genommen werden.

    Bernhard Gnzl trgt auf dem Foto oben am 10. Mai die Bierlasur in der 3. Klasse auf.Auf dem Foto unten passen Andreas Albinger und Gerhard Baum die erste Gepcknetz-halterung im 2. Klasse-Abteil ein.

    (Fotos: Gerhard Baum, Bernhard Gnzl)

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    chsle Schmalspurbahn e. V. chsle-Aktuell September 2014

    Ein Blick ins Innere des Wagens zeigt die etwas auergewhnliche Anordnung der 2. Klasse-Bnke. Aber so viel Beinfreiheit findet man heute nur noch selten! Unten sitzt Jrgen Jauch auf einem der von ihm restaurierten Freisitze Probe. Fotos: (Bernhard Gnzl)

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    chsle-NachrichtenStationsschilderNachdem im Frhjahr berei ts das Stationsschild des Haltepunktes Herrlishfen durch ein historisch stimmiges Stationsschild ersetzt wurde, wurde zwischenzeitlich diese Aktion auch auf die Haltepunkte Barabein, Sulmingen und den frheren Bahnhof Wennedach ausgedehnt. In Barabein wurde ein Schilderhalter aus einer alten Schiene gesetzt u n d d a r a n e i n d e m h i s t o r i s c h e n Erscheinungsbi ld nachempfundenes Stationsschild angebracht. Das bisherige historisch nicht stimmige Stationsschild wurde entfernt. In Sulmingen wurden zwei Schilder neu beschriftet und diese nach historischem Vorbild an der vor Jahren neu gebauten Wartehalle angebracht. Nachdem die beiden Schilderhalter bei der Warthalle entfernt wurden, wirkt der Haltepunkt jetzt deutlich aufgerumter. Weiterhin wurde am Bahnsteig ein neuer Schilderhalter mit historischem Stationsschild gesetzt. Als letzten Haltepunkt

    haben wir uns Wennedach vorgenommen. Dort entstand an der Stelle des frheren Bahnhofsgebudes ein neuer Schilderhalter mit beidseitiger Beschriftung. Bisher war in Wennedach keine Stationsbeschilderung vorhanden. Erstaunlich, dass dieser Mangel seit Beginn der Museumsbahnzeit nie jemand aufgefallen ist und es letztlich beinahe 30 Jahre gedauert hat, dort eine Stations-bezeichnung anzubringen.

    Bahnsteigbeleuchtung Die bisher am Bahnsteig Warthausen aufgebaute provisorische Bahnsteig-beleuchtung wurde abgebaut . Die vorhandenen Lampen wurden berprft. Nunmehr soll diese Beleuchtung durch Verwendung von Holzmasten wieder neu entstehen. Die Beleuchtung wird in etwas grerer Hhe als bisher wieder angebracht. Auch mssen zwei weitere Fundamente fr

    99 788 Berta fhrt am 28.08.14 am neuen Stationsschild von Wennedach vorbei. Endlich sieht man wieder richtig, dass hier ein Haltepunkt ist.

    (Foto: Markus Albinger)

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    die Befestigung der Masten gesetzt werden. Der Anschluss der Lampen soll nach historischem Vorbild als Freileitung erfolgen. Zu Beginn der dunklen Jahreszeit mssen die Arbeiten erledigt sein.

    Bahnhof Warthausen D i e A u f r u m a r b e i t e n a u f d e m Bahnhofsgelnde konnten fortgefhrt werden. Im Juli wurde ein Container angeliefert, in dem wir die meisten seit Jahren auf dem Bahnhofsgelnde lagernden Holzschwellen entsorgen konnten. Vor Verladung in den Container mussten alle Metallteile von den Schwellen entfernt werden. Zum Glck sind dank Energiewende und den in den letzten J a h r e n z a h l r e i c h e n t s t a n d e n e n Holzkraftwerken die Kosten der Entsorgung inzwischen deutlich gesunken.

    Personenwagen 4047Die Drehgestelle des Wagens wurden aufwendig berarbeitet. Nach Einbau der berdrehten Radstze und Einbau des mit

    groem Aufwand berholten Bremsgestnges wurde der Wagen im Juli wieder auf seine Drehgestelle gesetzt. Zuvor wurde der Rahmen des Wagens grndlich entrostet und neu lackiert. Das bisherige Bremssteuerventil der Bauart Charmilles wurde durch ein mehrlsiges Knorr Bremsventil ersetzt und die Verrohrung der Luf t le i tungen entsprechend angepasst. Der Wagenkasten des Fahrzeuges weist, wie blich, einige Schden auf. Aus diesem Grund wurde die seitliche Wagenkastenleiste unterhalb der Fenster entfernt, da diese offensichtlich nicht mehr kraftschlssig befestigt war. Leider stellte sich danach heraus, dass die hlzernen Teile des Wagenkastens an dieser Stelle groflchig verrottet waren. Um die Leisten wieder befestigen zu knnen, wurde der Wagenkasten durch den Einbau von Metallwinkeln provisorisch repariert. Anschlieend konnten die Bleche unter den Fenstern wieder montiert werden. Nach einer abschlieenden Lackierung kann der Wagen nun ab September wieder eingesetzt werden. Mittelfristig mssen die Seiten des Wagenkastens jedoch aufwndig erneuert werden.

    (Andreas Albinger)

    Kurz vor Abschluss der Hauptuntersuchung steht der Wagen 4047 am 30.08.2014 in der Warthauser Werkstatt. (Foto: Benny Bechter)

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    chsle Schmalspurbahn e. V. chsle-Aktuell September 2014

    chsle-Stammtische13. September 2014, 19.00 UhrMitarbeiterfest Lokschuppen Ochsenhausen04. Oktober 2014, 20.00 UhrJgerhaus, Sulmingen08. November 2014, 20.00 Uhr

    13. Dezember 2014, 20.00 UhrHotel Mohren, Ochsenhausen

    Sonnenhof, Hattenburg

    Es wrde mich freuen, mglichst viele Mitarbeiter und Mitglieder bei den Stammtischen begren zu drfen. Gste sind natrlich immer willkommen. Email: [email protected] oder Telefon: 0170/2387850.

    (Benny Bechter)

    ImpressumHerausgeber: chsle Schmalspurbahn e.V.Postfach 1228, 88412 Ochsenhausen, [email protected]: 3 x jhrlich Auflage: 500 ExemplareBankverbindung: Konto 185 664 008, Volksbank Ulm-Biberach (BLZ 630 901 00) IBAN: De11630901000185664008, BIC: ULMVDE66Redaktion und Satz: Bernhard Gnzl (Auch alle nicht namentlich gekennzeichneten Artikel und Bilder)Versand: Jrgen JauchMitarbeiter an dieser Ausgabe: Andreas Albinger, Markus Albinger, Michael Angele, Gerhard Baum, Benny Bechter, Stefanie Gnzl, Roland HlblingDruck: flyerwire.com

    Zum zweiten Mal beteiligt sich auch das chsle an diesem Aktionstag. Allerdings nicht ganz kostenfrei: Auf alle Fahrkarten gibt es 25% Rabatt. Die Zge verkehren nach dem Regelfahrplan. Ein Sonderbus von Biberach um 10.15 Uhr nach Warthausen und um 17:30 Uhr zurck sorgt fr eine optimale Anbindung.Zwei gefhrte Rundgnge bieten Ihnen abwechslungsreiche Informationen ber Ochsenhausen, das Areal der Klosteranlage und das chsle. Und in der Stdtischen Galerie im Fruchtkasten des Klosters luft die groe Sommerausstellung Christo & Jeanne-Claude des bekannten Verpackungsknstlers. Gefhrter Rundgang durch Ochsenhausen und auf dem Areal der Klosteranlage 13.3014.50 Uhr. Treffpunkt: Bahnhof Ochsenhausen an der Infotafel. Die zweite Fhrung geht mit

    chsle-Geschftsfhrer Andreas Albinger von 15.00 - 15.45 Uhr ber das Bahngelnde Ochsenhausen und durch den Lokschuppen.Die Teilnahme an beiden Fhrungen ist kostenlos.

    BeitragszahlungIn der letzten Ausgabe hatten wir den Beitragseinzug nach dem neuen SEPA-Verfahren fr KW 23 angekndigt. Eigentlich whnten wir uns gut vorbereitet auf das neue Verfahren. Schlielich hatten wir die Kontonummern schon lnger auf IBAN umgerechnet und Vorbereitungen getroffen. Trotzdem gab es Probleme mit der Software und dem bertrag, die wir zuerst lsen mussten. Wir werden den Beitrag jetzt ab KW 40 einziehen. Die Mandatsreferenz, ist Ihre Mitgliedsnummer. Sie finden sie auf dem Adressaufkleber. Wir identifizieren uns ber die bei der Bundesbank registrierte Glubiger-I d e n t i f i k a t i o n s n u m m e r DE3900100000170084, die dann auf Ihrem Kontoauszug erscheint. Wir bitten um Verstndnis fr diese Verzgerung!