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Österreichischer Bergrettungsdienst UNTERSUCHUNGSGANG BEI VERLETZTEN PATIENTEN (TRAUMACHECK)

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Österreichischer Bergrettungsdienst

UNTERSUCHUNGSGANG BEI VERLETZTEN PATIENTEN(TRAUMACHECK)

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Vor Untersuchungsbeginn:

Vortrag: Untersuchungsgang bei verletzten Patienten (Traumacheck)

• Unfallstelle Absichern• Auf Selbstschutz achten• Schutz weiterer Personen beachten• Eventuelle „Fluchtwege“ ins Auge fassen• Anzahl der beteiligten Personen abschätzen.

(weiteres Rettungspersonal, Triage notwendig? ..)

• Kurze Anamnese (Unfallursache?, Liegt überhaupt ein Unfall vor? …..)

• Eigenes Material sichern

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Herangehen an den Verletzten

Vortrag: Untersuchungsgang bei verletzten Patienten (Traumacheck)

• Keinen weiteren Schäden oder Gefahren aussetzen (durch Übersteigen, selbst ausrutschen, Akja oder Trage sichern, lockeres Material - Klettergurt, durch Abnehmen des Rucksacks….)

• Untersuchung beginnt immer am Kopf des verletzten

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Untersuchungsgang

Vortrag: Untersuchungsgang bei verletzten Patienten (Traumacheck)

• Erweckbarkeit?– Wache Patienten atmen und haben einen Kreislauf– Ansprechen, Schmerzreiz setzen

• Ansprechbarkeit?– Patient wach aber „weggetreten“– Keine vernünftige verbale Antwort, (Patient geschreckt,

nach Bewusstlosigkeit, nach Epilepsie, Drogen – Alkohol, Blutzuckerentgleisung, Unterkühlung, Hyperventilation)

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Bewusstloser Patient ohne Atmung

Vortrag: Untersuchungsgang bei verletzten Patienten (Traumacheck)

Reanimationsbeginn

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Bewusstloser Patient mit Atmung

Vortrag: Untersuchungsgang bei verletzten Patienten (Traumacheck)

• Grobe Orientierung bez. offensichtlicher Verletzungen oder Fehlstellungen, offene Verletzungen, Blutungsquellen - Kopfverletzungen

• Stabile Seitenlagerung (Seite je nach Gelände oder offensichtlichen Verletzungen)

• Sicherung der Atemwege• Regelmässige Kontrolle der Atmung und ggf.

Kreislauf (Puls)

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Untersuchung des wachen ansprechbaren Patienten

Vortrag: Untersuchungsgang bei verletzten Patienten (Traumacheck)

• Kontaktaufnahme– Persönliche Vorstellung– Vertrauensbasis – Sicherheitsgefühl aufbauen

• Während der Untersuchung das „Kommando übernehmen“– Keine Störungen durch Aussenstehende

zulassen

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Vortrag: Untersuchungsgang bei verletzten Patienten (Traumacheck)

• Offensichtliche stark blutende Verletzungen haben Vorrang der Behandlung

• Auf Wärmeerhalt achten, allerdings Patienten vor Untersuchung nicht einpacken evt. Wärmepackung am Oberkörper anlegen (mehrfaches Zu – und Abdecken führt zu vermehrtem Wärmeverlust)

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Ansprechbarer Patient - Kopf

Vortrag: Untersuchungsgang bei verletzten Patienten (Traumacheck)

• Orientiert? (Name, Geb. Datum, Tag, Ort)• Blick ins Gesicht

– Blutungen, Prellmarken

• Augen– Symmetrisches Augenöffnen– Pupillen

• Mund öffnen – Zunge zeigen– Blutungen, Zungenbiss, Zähne …

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Ansprechbarer Patient - Kopf

Vortrag: Untersuchungsgang bei verletzten Patienten (Traumacheck)

• Zahnschluss - schmerzhaft• Blutungen aus den Ohren• Prellmarken am Kopf suchen• Danach Kopfbedeckung aufsetzen da

Wärmeverlust über Kopf v.a. bei Kindern sehr groß

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Ansprechbarer Patient - Hals

Vortrag: Untersuchungsgang bei verletzten Patienten (Traumacheck)

• Schmerzen am Hals – Schluckakt

• Schmerzen am Genick• Kopfbewegung schmerzhaft?• Höhe der Schmerzen? (Übergang Kopf –

Nacken oder Übergang Kopf – Brustwirbelsäule)

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Ansprechbarer Patient - Stamm

Vortrag: Untersuchungsgang bei verletzten Patienten (Traumacheck)

• Griff auf Schlüsselbeine• Druck auf Brustkorb mit flacher Hand• Hände beidseits auflegen und gegen leichten

Gegendruck einatmen und ausatmen lassen– Schonatmung, assymetrische Atmung, schmerzen bei

Atmung, Husten mit evt. Blutbeimengungen– Unnatürliche Atemgeräusche?

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Ansprechbarer Patient - Stamm

Vortrag: Untersuchungsgang bei verletzten Patienten (Traumacheck)

• Bauch mit flacher Hand und leichtem Druck abtasten– 4 Quadranten (oben links, oben rechts, unten links,

unten rechts)– In bekleidetem Zustand sehr schwer zu beurteilen

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Ansprechbarer Patient - Stamm

Vortrag: Untersuchungsgang bei verletzten Patienten (Traumacheck)

• Becken – Hüftschmerzen• Offensichtliche Beinfehlstellung – fixiert?

– (typisch einwärts gedrehtes, verkürztes, angewinkeltes Bein bei Hüftluxation)

• Druck von außen nach innen auf beide Beckenschaufeln (wie wenn man ein Buch schließt)

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Ansprechbarer Patient - Stamm

Vortrag: Untersuchungsgang bei verletzten Patienten (Traumacheck)

• Wirbelsäulenschmerzen?• Vorne die Höhe angeben lassen• Die Schmerzen gehen nicht mit dem

Verletzungsschweregrad einher• Abtasten des Stammes und Befragung des

Berührungsempfindens. (Ausfälle meist symmetrisch.

• Spontane Beweglichkeit der Arme und Beine prüfen

• Bei Ausfällen Höhe markieren und Uhrzeit festhalten

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Ansprechbarer Patient – Untere Extremität

Vortrag: Untersuchungsgang bei verletzten Patienten (Traumacheck)

• Blick auf offensichtliche Fehlstellungen• Zerrissene Kleidung, Blutungen?• Abtasten Oberschenkel - Knie Unterschenkel• Beweglichkeit• Gefühl???

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Ansprechbarer Patient – Obere Extremitäten

Vortrag: Untersuchungsgang bei verletzten Patienten (Traumacheck)

• Blick auf offensichtliche Fehlstellungen• Zerrissene Kleidung, Blutungen?• Schonhaltungen? (z.B.Schulterluxation)• Abtasten Schulter, Oberarm, Ellenbogen,

Unterarm• Beweglichkeit• Gefühl???

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Weiteres Vorgehen

Vortrag: Untersuchungsgang bei verletzten Patienten (Traumacheck)

• Lagerung und Schienung der erhobenen Verletzungen

• Wärmehaushalt und Wärmezufuhr sichern• Entsprechende Alarmierung • Weitere Einsatzkräfte anfordern• Transport zur weiteren Diagnostik und

Versorgung.

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Vortrag: Untersuchungsgang bei verletzten Patienten (Traumacheck)

Mit etwas Übung kann und soll solch ein Untersuchungsgang in unter 1 Minute durchzuführen sein