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August 2014 NEWSLETTER Das Monatsmagazin des Österreichischen Weltraum Forums. ÖWF-Weltraumtag für ukrainische Kinder Energieschub für Aouda Suit ÖWF-Ausschreibung AMADEE-15 Titelfoto: ÖWF/Stefan Hauth

ÖWF Newsletter August 2014

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Highlights dieser Ausgabe: Ein ganz besonderer Weltraumtag für ukrainische Kinder, Energieschub für Aouda Suit durch AccuPack Batterien, Ausschreibung für AMADEE-15 Mars Simulation

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Page 1: ÖWF Newsletter August 2014

August 2014

NEWSLETTER D a s M o n a t s m a g a z i n d e s Ö s t e r r e i c h i s c h e n W e l t r a u m F o r u m s .

ÖWF-Weltraumtag für ukrainische Kinder

Energieschub für Aouda Suit

ÖWF-Ausschreibung AMADEE-15

Titelfoto: ÖWF/Stefan Hauth

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INHALT

Das Österreichische Weltraum Forum (ÖWF) ist ein Netzwerk für Raumfahrtspezialisten und Weltrauminteressierte, das mit nationalen und internationalen Forschungs-einrichtungen, Industrie und Politik zusammenarbeitet. Wir forschen im Bereich Weltraumaktivitäten, entwickeln einen von weltweit fünf experimentellen Raumanzügen und führen professionelle Simulationen bemannter Marsforschung durch.

Das ÖWF auf besonderer Mission Wasserraketen und Waisenkinder

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Tiuterra-Kristall glitzert in Solar City Ein Projekt der World Space Week 2013

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ÖWF Space Days Nonstop von Asten zum Mars

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ÖWF-Praktikanten 2014 Wer sie sind und woran sie arbeiten

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SPOTLIGHT: PolAres Suit Aouda – mit voller Energie voraus

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ÖWF-Ausschreibung Submit for AMADEE-15

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ESO News Ungewöhnliches Doppelsternsystem entdeckt

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International News Rosetta-Rendezvous mit Zielkomet geglückt

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Das ÖWF auf besonderer Mission

Wasserraketen und Waisenkinder Bereits 2013 hat das ÖWF einen Weltraumtag besonderer Art organisiert. Gedacht als kleiner Beitrag für ein großes Projekt, wurde dieser Tag nicht nur ein Erfolg, sondern blieb vielen im Gedächtnis, allen voran denen, die an diesem Tag im Mittelpunkt standen: Waisenkinder und kranke Kinder aus der Ukraine, die auf Initiative von Dr. Christoph Otto von Global 2000 in wechselnden Gruppen seit Jahren Erholungsurlaube in Österreich verbringen können. Für viele der Kinder war und ist das die erste Auslandsreise in ihrem Leben. Neben Unbekümmertheit, Spaß und grünen Wiesen gibt es in diesen Wochen endlich auch Aufmerksamkeit und ausreichend Medikamente.

Das ÖWF-Team mit den ukrainischen Gästen in Klein-Engersdorf (Niederösterreich)

Alle Fotos zu diesem Bericht: ÖWF/Stefan Hauth

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D e n „ P i l o t -versuch“ eines solchen Welt-r a u m - T a g e s letztes Jahr in H a g e n b r u n n (Niederöster-reich) und Ybbs an der Donau (Oberösterreich) fädelte ÖWF-Mitglied Alexan-der Soucek ein, der durch Zufall von den kleinen Ukraine-Urlau-bern mit ihren s c h w e r en S c h i ck s al en gehört hatte.

ÖWF/Stefan Hauth

Begleitet wurde er von Gerhard Grömer. Ukraine-Projektleiter Dr. Otto dankte damals dem ÖWF: „Ihre Weltraumveranstaltungen haben fulminante Reaktionen ausgelöst. Die Berichte waren nicht nur begeistert, sondern geradezu frenetisch. Wir danken dem ÖWF ganz herzlich für das Engagement und die begeisternden Präsentationen!“

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Diesmal wuchs die ÖWF-Helfergruppe schon auf fünf Personen an: neben Alexander und Gerhard auch Eva und Stefan Hauth sowie Magdalena Mahringer, die sich alle zusammen einen Arbeitstag freigenommen hatten, um am 14. Juli beladen mit Wasserraketen, Kinderraumanzügen und Weltraumfotos diesmal nach Klein-Engersdorf zu fahren. Die Zutaten dieses Tages: ein großer Garten, ein schattenspendender Baum, Sonne und Gewittertürme, ein Feld, das zum Wasserraketen-Versuchsgelände umfunktioniert wurde, eine Schar Kinder verschiedenen Alters, ein kleiner Astronaut im Rollstuhl, helfende Hände, Dolmetscherinnen, Improvisation, ein Heuriger, Geschichten aus der Ukraine zum Nachdenken. Manche der Kinder waren bereits letztes Jahr dabei und plauderten mit den Freunden vom ÖWF unbekümmert auf Ukrainisch. Gespräche mit den Erwachsenen erlaubten verstörende, aber gleichzeitig unbezahlbare Eindrücke von der aktuellen Situation in diesem großen Land. Da die Gäste allesamt aus Orten in der derzeit umkämpften Ostukraine stammen, war ihnen nicht einmal klar, ob und auf welcher Route sie wieder zurückreisen würden.

ÖWF/Stefan Hauth

Die Antwort auf so viele große und kleine Probleme? Lauthals auf Ukrainisch den Countdown für die ÖWF Wasserraketen zu zählen, um diesen dann begeistert nachzuschauen bei ihrem Flug in den Himmel! – Das ÖWF wird auch 2015 versuchen, Dr. Otto und seine ehrenamtlichen Helfer bei dem wunderbaren Projekt „Tschernobyl Kinder“ zu unterstützen. Es gilt, noch viele kleine Astronauten auszubilden. Alexander Soucek und Team

Ein Weltraumtag für die Kinder von Tschernobyl (August 2013)

Projekt Tschernobylkinder (Dr. Christoph Otto, Global 2000)

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Tiuterra-Kristall glitzert in Solar City

Nach einer gemeinsamen Veranstaltung der Volksschule Linz „Solar City“ mit dem Österreichischen Weltraum Forum im Juli 2013 wurde die Nachhaltig-keit solcher Events sichtbar: Die Klasse 4b wirkte einige Monate später an der World Space Week 2013 mit und erhielt nun ein besonderes Präsent dafür.

SchülerInnen nahmen an einer „weltumspannenden“ Telekonferenz teil, stellten im Rahmen einer virtuellen Führung durch das Mission Control Center Innsbruck beeindruckende Fragen und sammelten Gesteinsproben, um sie nach Tirol zu schicken. Diese wurden dort mit Proben aus 32 weiteren Nationen, einem aus der Antarktis, einem vom Meeresboden vor der Küste Australiens sowie dem Teil eines in Marokko gefundenen, tatsächlich vom Mars stammenden, Meteoriten vermahlen.

Urheberrecht am Foto: ÖWF/Gerhard Grömer

Die für die Herstellung von einzigartigen Glas-Kunstwerken international bekannte Firma Swarovski schuf daraus einen wunderschönen Kristall in einer mit 100 Stück limitierten Auflage. Er trägt den Namen „Tiuterra“ („tiu“ ist das altenglische Wort für Mars, „terra“ das aus dem Lateinischen stammende für Erde). Einen dieser – leider unverkäuflichen – Kristalle wird im Herbst 2014 die italienische Astronautin Samantha Cristoforetti zur Internationalen Raumstation (ISS) mitnehmen und ihn ein halbes Jahr später wieder zur Erde zurückbringen. Das wird das erste Mal in der Menschheitsgeschichte sein, dass ein Stück Marsgestein zweimal auf die Erde gelangt. Einige der kostbaren Tiuterra-Kristalle werden als Symbol für das gemeinsame Interesse am Weltraum an internationale Raumfahrtorganisationen und EntscheidungsträgerInnen übergeben.

Auch jede Institution, die eine Gesteinsprobe beigetragen hatte, erhält ein Exemplar des Tiuterra. So konnte ein ÖWF-Vertreter am 16. Juni 2014 auch der Klasse 4b an der Volksschule Linz „Solar City“ einen Tiuterra-Kristall übergeben. Nach langen Aufenthalten in einem Tresor wird er fallweise – unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen – der Öffentlichkeit gezeigt werden. – Bericht: Gerhard Grömer

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ÖWF Space Days

Nonstop von Asten zum Mars

Gemeinsam mit dem Elternverein der Volksschule Asten/Oberösterreich plante das ÖWF seit Juni 2013 eine zweitägige Veranstaltung für das kommende Schuljahr. Kompetent und mit viel Engagement bauten die Lehrkräfte ab Herbst 2013 das vom ÖWF zur Verfügung gestellte Lehrmaterial in den Unterricht ein. Eine der wesentlichsten Voraussetzungen für das Gelingen des Events am 26. und 27. Mai 2014 war somit erfüllt!

Urheberrecht an den Fotos: Elternverein Asten/Shakeh Lennert (oben), Wolfgang Eisner (unten)

Als am Ende des zweiten Tages ein Schüler einem ÖWF-Mitarbeiter erklärte: „Das war der schönste Tag, seit ich an der Schule bin“, waren alle Mühen vergessen. Zum Abendpro-gramm waren über 600 Besucher gekommen: bei großartiger Moderation durch Maga. Claudia Werner präsentierten die Schüler ihre Projekte und Gernot Grömer nahm die Zuhörer auf eine Reise zum Mars mit. Ein weiterer Höhepunkt: Shakeh Lennert vom Elternverein konnte als Gesprächspartner für eine Live-Schaltung zwei NASA-Wissenschaftler in Pasadena/USA begrüßen. – Bericht: Gerhard Grömer

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ÖWF-Praktikanten 2014

Viktoria Koch (OeWF)

Viktoria Koch

University: TU München Studying: Masters in Aerospace Hobbies: Travelling, Space, Volleyball, Hiking

How did you get involved with OeWF? Gernot Grömer gave a presentation about Austria and manned missions to Mars. Manned Mars missions were THE topic for my master thesis I was looking for!

What will you be working on? I will be working on a biomedical data simulation for future field missions. This will be achieved by a simulation tool called V-Hab from my university and telemetry data from previous missions, as the Delta Experiment during MARS2013 in Marocco.

Highlight of living in Innsbruck? The mountains, close aircraft approach and very nice colleagues!

Taylor Moyer (OeWF)

Taylor Moyer

University: King’s College London, United Kingdom Studying: Masters in Space Physiology and Health Hobbies: I love photography (and selfies!) and travelling

How did you get involved with OeWF? They gave a presentation at ESA’s Astronaut Centre in Cologne, the same week I was visiting with my University class.

What will you be working on? I’m going to look at the physiological changes relating to heart rate and CO2 inside of the helmet using the telemetry data from the MARS2013 mission, specifically during the Delta Experiment.

Highlight of living in Innsbruck: The beautiful view from the office!

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Andy Lamb (OeWF)

Andy Lamb

University: Imperial College London, United Kingdom Studying: Physics (2nd year undergraduate)

How did you find out about us? The UK student space society, UKSEDS publishes a magazine (Ecliptic) giving an insight into what’s going on in the space industry and had OeWF’s projects featured in it.

What will you be working on? I will be working with the Aouda.X suit team on improvements to the life support system, and also participating in the beta testing programme for an in-field display system. I will also be involved in outreach work, letting children in the region try on a mockup of our spacesuit!

What else have you been doing during your time in Innsbruck? Taking the cable car up the mountains around Innsbruck. Next time I’ll actually use my legs to get up there!

Julia Neuner (OeWF)

Julia Neuner

University: UMIT, Hall in Tirol Studying: Bachelor in Mechatronics Hobbies: Sports, playing (card-, board- outdoor…), games, reading

How did you get involved with OeWF? About 4 years ago I met Sebastian Sams at University in Innsbruck, telling me about a planetology course taking place. That’s how I met Gernot, eager to get someone new to work on the AOUDA spacesuit. Ever since I spend a lot of time with all the mechanical and outreach tasks involved. What will you be working on? My focus will be the redesign of the PLSS (Personal Life Support System). Also I’ll do some 3D-drawing, outreach-activities (building water-rockets etc) and working with the team behind the EddyNG (External Data Display – Monitoring and Control).

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Michael Müller (OeWF)

Michael Müller

School: Bundesrealgymnasium Lienz Hobbies: Astronomy, Reading, Hiking

How did you get involved with the OeWF? Two years ago Gernot Grömer gave a presentation about manned missions to Mars at my school and because of this I participated in a summer camp for astrophysics last summer, where the other participants and I spend three days with Gernot Grömer and other members of the OeWF. This was the time when I said to myself I want to be a part of this project and now I’m here.

What will you be working on? I will be working in the spacesuit laboratory in order to support the redesign of the PLSS (Personal Life Support System) of Aouda.X, and also attending a beta testing of a program that displays parameters measured in the suit.

Veronika Haberle

University: University of Technology, Vienna Studying: Bachelor in Technical Mathematics Hobbies: Hiking, Travelling, Astronomy

How did you find out about us? I met Olivia Haider during SpaceUp Europe 2012 in Genk, Belgium. Finally got to know an awesome association related to space in Austria. From the very first time hearing about it I was determined to get involved in the OeWF!

What will you be working on? I will be working with the Aouda suit team on improvements of the chest pack. The goal is to (re-)design a completely new chest pack to ensure safe, effective and successful outer space missions of future Mars astronauts. For safety reasons during field tests a location service app will be implemented to the Aouda helmet on which I will be working on as well. Oben links: Veronika Haberle at the Spacesuit Lab (OeWF)

What else have you been doing during your time in Innsbruck? Hiking around the beautiful scenery of mountains around Innsbruck and enjoying the culinary offers that this city provides. One of my favorite dissipation is to breathe the clean air coming directly from the mountains! :)

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SPOTLIGHT: PolAres SUIT

Mit voller Energie voraus – neue Akkus für Aouda Zwischen dem ÖWF und der steirischen Firma AccuPower GmbH gibt es seit kurzem eine Kooperation – das Unternehmen stellt Hardware für die nächste Evolutionsstufe des Energiesystems im Aouda Raumanzug zur Verfügung. Nach der Inbetriebnahme durch das OBDH Team werden damit längere Außenbord-Einsätze („EVA“) möglich sein. Außerdem können diese speziell zertifizierten Stromquellen nun auch via Luftfracht verschickt werden. Durchschnittstemperaturen von -55°C im Freien, harte körperliche Arbeit im Druckanzug mit jeder Menge CO2 Ausstoß – das ist nur ein kleiner Teil der Herausforderungen, die ein Mensch im Raumanzug am Mars zu bewältigen hat. Hier auf der Erde entwickelt und testet das ÖWF als eine von weltweit vier Gruppen technische Systeme, um für kommende Marsmissionen gerüstet zu sein. Eines davon ist das TCS (Temperatur Kontroll-System) in unserem Analoganzug. Wie der Name schon sagt, ist es für die Regelung der Temperatur im Anzug verantwortlich, wobei es auch noch einige andere wichtige Aufgaben erfüllt.

Gruppenbild mit Aouda: (v.li.) Christian Agerer, Taylor-Gabrielle Moyer, Sebastian Sams

mit den neuen Akkus für den ÖWF-Raumanzug-Simulator (Foto: ÖWF)

Zum Beispiel werden die Akkus, die den Anzug mit Energie versorgen, von diesem System überwacht und bei Bedarf dazu bzw. umgeschaltet. Auch die Spannungsversorgung des OBDH Systems (On Board Data Handling), dem „Gehirn“ der Aouda X, wird vom TCS aufbereitet und stellt diesem alle notwendigen Spannungen zur Verfügung. Um eine konstante Temperatur im Anzug zu gewährleisten, werden die Lüfter stets den Bedürfnissen des Anzugträgers angepasst, nachgeregelt und überwacht. Sollte aus irgend- einem Grund die automatische Regelung ausfallen, kann die Steuerung jederzeit manuell übernommen werden.

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Zwei Drittel der Leistung, die von den Akkus geliefert wird, benötigen die Lüfter um die notwendige Luftumwälzung im Torso- und Helm-Bereich sicherzustellen. Es werden insgesamt drei Akkus im Analoganzug verwendet, jeder von ihnen liefert ca. 270 Wh elektrische Energie und wiegt ca. 1,5 Kilogramm. Um auf diese Leistungsdichte zu kommen, werden seit Juli spezielle Lithium Ionen Akkus verwendet, die mit einer intelligenten Ladeelektronik ausgestattet sind, um vor Tiefentladung und Überlast zu schützen. Es sind jeweils sieben Zellen in Serie und diese sind dann viermal parallel geschaltet, um eine Spannung von 25,9 Volt zu erreichen. Wichtig bei der Lithium Ionen Technik ist auch, dass die einzelnen Zellen immer den gleichen Ladezustand aufweisen. Auch darum muss sich das Anzugteam nicht kümmern, es wird von der Ladeelektronik ständig überwacht und ausgeglichen. Damit die Akkus ihre volle Leistung entwickeln können, werden sie im PLSS (Personal Life Support System) getragen. Dadurch werden extreme Temperaturschwankungen vermieden und es kann eine Simulationszeit von drei bis acht Stunden erreicht werden. Die Energie des Anzuges ist neben den CO2- und O2- sowie den EKG-Messwerten ein sehr wichtiger Parameter und wird während der Simulationen ständig überwacht. So hängt auch die Dauer eines EVA‘s (Extra-vehicular activity oder „Marsspaziergang“) von der verfügbaren Energie ab.

Mit diesen neuen, leichteren und kleineren Akkus von der Firma AccuPower stehen den Analog-astronauten bei den nächsten Analogmissionen interessante Möglichkeiten zur Verfügung. Wir bedanken uns für die tolle Zusammenarbeit mit dem Team von AccuPower und freuen uns auf den ersten Feldeinsatz im Rahmen der AMADEE-15 Mission im Sommer 2015. Links: AccuPower Battery Box Christian Agerer

TEDx Talks June 2014: Gernot Grömer explores the challenges of sending humans to the Red Planet in a quest for traces of life and talks first-hand about Mars analog missions. "From the Northern Sahara to Planet Mars: Gernot Grömer at TEDxRheinMain" – Video available on the TEDx-Homepage.

TEDx Talks: Explore our library of talks, filmed at independently organized TEDx events. With 30,000+ videos from organizers in more than 130 countries, speakers cover topics from sanitation to technological wizardry to deep policy issues to, well, designing boots for beetles.

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ÖWF-Ausschreibung

Submit for AMADEE-15!

After eleven previous field missions, the Austrian Space Forum (OeWF) is inviting researchers to submit for the upcoming AMADEE-15 mission. During a one to two week field mission, various aspects of human-robotic partnerships in Mars exploration will be tested. The deadline for submitting experiments is 06 October 2014, followed by a peer review. Although the final site has not been chosen yet, the test region will be in Western Austria, including challenging and icy as well as flat and dry alpine terrains for engineering tests.

AMADEE-15 - Austrian Mars Rock Glacier Mars Simulation Photo: OeWF (Katja Zanella-Kux)

“During the last years, we have seen a remarkable increase in the quality with respect to scientific and engineering proposal quality”, Gernot Groemer, the PolAres Programme Officer, stated, “and we’re putting a lot of effort into providing a first-class mission for conducting cutting-edge science and technology in Mars analog research.”

The mission data will also be incorporated in the OeWF Multi-mission Science Data Archive to enable future a-posteriori science to be conducted. Two research-grade Mars spacesuit simulators will be available also allowing for biomedical and engineering research proposals. A freshly trained team of Flight Operators, Flight Planners and a dedicated Remote Science Support team will be staffing the Mission Support Center.

Also, the OeWF invites high school and university students to submit to a “Junior Researchers Programme” to let them experience the full life-cycle of a scientific or engineering experiment: From formulating a scientific hypothesis, instrument and workflow development, data analysis and interpretation to publication.

Announcement of Opportunity - Austrian Rock Glacier Mars Simulation in August 2015

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ESO News

Doppelsternsystem mit ungewöhnlichen protoplanetaren Scheiben entdeckt

Mit Hilfe des Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) haben Astronomen protoplanetare Scheiben um zwei junge Sterne im Doppelsternsystem HK Tauri gefunden, deren eine ganz anders orientiert ist als die andere. Die neuen ALMA-Beobachtungen liefern das bisher beste Bild protoplanetarer Scheiben in einem Doppelsternsystem. Sie können erklären helfen, warum so viele Exoplaneten sonderbare Umlaufbahnen mit hohen Exzentrizitäten oder ungewöhnlichem Neigungswinkel haben - ganz anders als bei den Planeten unseres eigenen Sonnensystems.

Künstlerische Darstellung der Scheiben um die jungen Sterne HK Tauri A und B

Bildnachweis: R. Hurt (NASA/JPL-Caltech/IPAC)

Im Gegensatz zu unserer einzelgängerischen Sonne entstehen die meisten Sterne in Doppelsternsystemen - umkreisen also jeweils einen Partnerstern. Doppelsterne sind im Weltall sehr häufig, sind aber trotzdem bei weitem noch nicht vollständig verstanden. Eine der offenen Fragen ist, wie und wo Planeten in solch komplexen Umgebungen entstehen.

Die zwei Sterne im System HK Tauri, das sich etwa 450 Lichtjahre von der Erde im Sternbild Taurus (Der Stier) befindet, sind weniger als fünf Millionen Jahre alt und etwa 58 Milliarden Kilometer voneinander entfernt – das ist der 13-fache Abstand zwischen Neptun und Sonne.

Sterne und Planeten entstehen aus riesigen Staub- und Gaswolken. Wenn das Material in diesen Wolken sich unter der Einwirkung von Gravitation zusammenzieht, fängt es an sich merklich zu drehen bis der Großteil des Staubs und des Gases eine abgeflachte protoplanetare Scheibe bildet, die um einen wachsenden zentralen Protostern wirbelt.

In einem Doppelsternsystem wie HK Tauri jedoch ist die Sache sehr viel komplizierter. Befinden sich die Umlaufbahnen der Sterne und die protoplanetaren Scheiben nicht ungefähr in der gleichen Ebene befinden, können diejenigen Planeten, die dort entstehen, auf hochexzentrischen und geneigten Bahnen landen. Die Forscher wollen jetzt herausfinden, ob derartige Schieflagen für Doppelsternsysteme typisch sind. Vollständiger Artikel: http://www.eso.org/public/austria/news/eso1423/

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INTERNATIONAL NEWS

Reuters/NASA/JPL-Caltech/UCLA

Großes Loch im Universum erklärt mysteriöses Kältephänomen

Honolulu - Das Phänomen zählt mit Sicherheit zu den mysteriösesten Erscheinung in den Weiten des Universums, manche Astrophysiker sprechen von einer "Wunde im All": Gemeint ist eine ominöse Stelle im Nachglühen des Urknalls, die sich durch eine ungewöhnlich niedrige Temperatur auszeichnet. Um die Beobachtung ausreichend erklären zu können, mussten

einige Physiker sogar zu reichlich ausgefallenen Thesen greifen: Falten in der Raumzeit wurden ebenso erwogen wie die Folge eines Zusammenstoßes mit einem anderen Universum. Wesentlich einfacher dagegen lautet die Erklärung von István Szapudi und seinen Kollegen von der University of Hawaii in Honolulu. Die Forscher untersuchten Daten des NASA-Satelliten "WISE" und machten sich auf die Suche nach großen Leerräumen im ansonsten dichten Netzwerk von Galaxien-Haufen, das das Universum durchzieht. Strahlung, die solche leeren Regionen durchquert, verliert auf ihrem Weg Energie, was sich als kalte Stelle in der Karte der kosmischen Hintergrundstrahlung manifestieren würde. Nachfolgende Untersuchungen bestätigten den Verdacht: Das Kältephänomen in der kosmischen Hintergrundstrahlung hängt mit der gigantischen Lücke im All zusammen. (red, derStandard.at, 8.7.2014)

Foto: Reuters/NASA TV

Raumfrachter "Cygnus" erfolgreich an ISS angedockt

Washington - Der private Raumfrachter "Cygnus" hat am 16. Juli erfolgreich an der Internationalen Raumstation ISS angedockt, teilten die US-Raumfahrtbehörde NASA und die Firma Orbital Sciences mit, die "Cygnus" entwickelt hat. An Bord hat "Cygnus" laut Orbital Sciences mehr als 1.500 Kilogramm Fracht für die ISS-Besatzung, darunter Lebensmittel, Ausrüstung, Werkzeug und Material für wissenschaftliche Experimente.

Orbital Sciences hat mit der NASA einen Vertrag über acht Versorgungsflüge zur ISS. Im November ist der dritte Start eines "Cygnus"-Frachters geplant, 2015 sollen drei weitere Nachschubflüge folgen. Darüber hinaus versorgt mit SpaceX ein weiteres Privatunternehmen die Raumstation mit Nachschub. Während "Cygnus" auf dem Rückweg beim Eintritt in die Erdatmosphäre verglüht, landet der SpaceX-Raumfrachter "Dragon" im Meer. Die US-Raumfahrtbehörde NASA hatte ihr Shuttle-Programm 2011 nach 30 Jahren eingestellt und ist daher für die Nachschubflüge zur ISS auf private Firmen angewiesen. Die Astronauten werden mit russischen Sojus-Kapseln ins All gebracht. (APA, 16.07.2014)

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Erste Nahaufnahmen mit "Rosettas" Osiris-Kamera zeigen die

Oberfläche des Kometen "67 P/Tschurjumow-Gerasimenko"

"Rosetta": Rendezvous mit

Zielkomet geglückt

Wien/Graz/Darmstadt - Freude im ESA-Kontrollzentrum: Die Kometenmission "Rosetta" hat eine ihrer heikelsten Phasen absolviert, die Sonde ist durch ein letztes Bremsmanöver in eine kompliziert zu beschreibende Quasi-Umlaufbahn um den Zielkometen "67 P/Tschurjumow Gerasimenko" eingeschwenkt. Foto: ESA/Rosetta/MPS f. Osiris team/ upd/lam/iaa/sso/inta/upm/dasp/ida

Nun hieß es von der ESA: "Wir sind auf dem Kometen", während die Sonde auf ihrem Twitter-Account in allen europäischen Sprachen "Hallo, Komet!" hinausposaunte. Nie zuvor war ein Raumfahrzeug einem Kometen so nahe gekommen. Das Bildmaterial der vergangenen Wochen übertraf bereits alles, was frühere Missionen an Aufnahmen von Kometenoberflächen zustande brachten. Die neuesten Fotos, eingefangen mit dem Kamerasystem Osiris, geben Details wieder, die buchstäblich noch nie ein Mensch zuvor gesehen hat: Helle und dunkle Regionen wechseln einander ab, schroffe Strukturen und tiefe Steilhänge grenzen an ausgedehnte, glatt wirkende Ebenen.

Mehr als sechs Milliarden Kilometer hat "Rosetta" schon zurückgelegt. Bereits seit Mai haben die Experten der Europäischen Weltraumagentur ESA verschiedene Manöver durchgeführt, um die Sonde an den Kometen und dessen Geschwindigkeit von rund 55.000 Kilometer pro Stunde anzunähern. Im November soll die Sonde das Landegerät "Philae" absetzen. Von der Mission erhoffen sich die Wissenschaftler unter anderem Informationen über die Anfänge des Sonnensystems. (red/APA, derStandard.at, 06.08.2014)

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