Upload
haduong
View
216
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
www.aekn.de
17. November 2015 Seite 1
Offenlegung von potenziellen Interessenkonflikten
Name:…Dr. med. Kirsch…………..……….. Vorname:…Christian.………...……….………………..
Ich bin als Referent für folgende Veranstaltung tätig: 14. ZQ-Forum Patientensicherheit & Risikomanagement…………..…………………
Datum: 16.06.2017
Sponsoring durch folgende Firmen: .keine.............................................................................................
Es bestehen keine Interessenskonflikte:
Honorar für Vortrags- und/ oder Beratertätigkeiten ja nein X
Übernachtungs- und Reisekosten ja nein X
Aktien oder Patente an Firmen ja nein X
Forschungs- und Studiengelder ja nein X
Sonstiges/ andere finanzielle Beziehungen _______________________
Dieses Dokument dient als Muster für die Offenlegung von Interessenkonflikten der Referenten von zertifizierten Veranstaltungen.
Ich versichere, die Darstellung meiner Beiträge
produkt- und firmenneutral zu halten.
www.uniklinikum-dresden.de2
Dr. med. Christian Kirsch
Zentralbereich Qualitäts- und Medizinisches Risikomanagement und
Bereich Gastroenterologie
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Strukturierte
M&M-KonferenzenDas „Wie“ ist entscheidend!
14. ZQ-Forum Patientensicherheit & Risikomanagement 16.06.2017 [email protected]
www.uniklinikum-dresden.de
Morbidität
• Krankheitshäufigkeit für eine bestimmte
Bevölkerungsgruppe
• Häufigkeit von Komplikationen von Operationen oder
Eingriffen
Mortalität
• Anzahl der Todesfälle bezogen auf eine
Gesamtpopulation
• Anzahl von Todesfällen nach Operationen oder
Eingriffen
M&M – Was ist das ?
14. ZQ-Forum Patientensicherheit & Risikomanagement 16.06.2017 [email protected]
www.uniklinikum-dresden.de
Verortung M&MK im „Fehlermanagement“
4
Gemeinsamer Nenner:
• voneinander Lernen!
• Risiken identifizieren!
• Vorbeugemaßnahmen
ableiten!
Spezifischer Fokus:
1. Transparent (Identität der Beteiligten) ggf. personalrechtl. relevant/
Personalentwicklung
2. Prozessorientiert, niederschwellig durch Anonymität (kein Schaden!)
3. Gemeinsam Analysieren und Lernen, Fallbezogen
4. Abklärung von Haftungs- und Rechtsfragen (Ansprüche, Regulierung)
Schnittmengen
vorhanden!
14. ZQ-Forum Patientensicherheit & Risikomanagement 16.06.2017 [email protected]
www.uniklinikum-dresden.de
„Eine Morbiditäts- und Mortalitätskonferenz ist eine regelmäßige,berufsgruppen- und disziplinenübergreifende, strukturierteBesprechung zur Aufarbeitung besonderer*Krankheitsverläufe und Todesfälle mit dem Ziel, gemeinsamdaraus zu lernen und konkrete Maßnahmen zur Verbesserung derQualität und Sicherheit der Patientenversorgung abzuleiten.“
* z.B. unerwartete, oder fehlerhafte, seltene sowieaußergewöhnliche, lehrreiche Behandlungsverläufe undZwischenfälle
M&M-Konferenz - Definition
14. ZQ-Forum Patientensicherheit & Risikomanagement 16.06.2017 [email protected]
www.uniklinikum-dresden.de
M&M-Konferenzen in deutschen Krankenhäusern
14. ZQ-Forum Patientensicherheit & Risikomanagement 16.06.2017 [email protected]
www.uniklinikum-dresden.de
M&M-Konferenzen in deutschen Krankenhäusern
127
68
54
32
522946
19
1568 26
12
4
5
8
5
24
28
4
169
2113
5 4
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
Gibt es in Ihrer Einrichtung M&M-Konferenzen?
bewusst dagegenentschieden
noch nicht damit befasst
diskutiert, aber keineUmsetzungspläne
Umsetzung in den nächsten12 Monaten geplant
unsystematisch umgesetzt
systematisch umgesetzt
14. ZQ-Forum Patientensicherheit & Risikomanagement 16.06.2017 [email protected]
www.uniklinikum-dresden.de
M&M-Konferenzen in deutschen Krankenhäusern
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Wenn Sie bereits M&M-Konferenzen umgesetzt haben, wie finden solchestatt? (Mehrfachantworten möglich; max. sieben)
Psychiatrien n=14
Rehakliniken n=37
Allgemeinkrankenhäuser n=340
Fachkrankenhäuser n=42
Universitätskliniken n=30
Gesamt n=412
14. ZQ-Forum Patientensicherheit & Risikomanagement 16.06.2017 [email protected]
www.uniklinikum-dresden.de
M&M-Konferenzen in deutschen Krankenhäusern
At the Crossroad with Morbidity and Mortality Conderences: Lessons Learned through a narrative systematic review. Xiong et al. Can J Gastroenterol Hepatol. 2016;2016:7679196. doi: 10.1155/2016/7679196.
38 Studien wurden eingeschlossen
10 Studien aus Innere Medizin und Intensivmedizin
25 Studien aus Bereich Chirurgie
Untersuchung von Ziel, Struktur und Ablauf der M&M-Konferenzen
Problem
- Studien sehr heterogen z.B. unterschiedliche Methoden
- fehlende Standardisierung
- unscharfe Definitionen der Aspekte einer M&M-Konferenz (Ziele, Prozesse, Struktur)
14. ZQ-Forum Patientensicherheit & Risikomanagement 16.06.2017 [email protected]
www.uniklinikum-dresden.de
Charakteristika der M&M-Konferenzen
At the Crossroad with Morbidity and Mortality Conderences: Lessons Learned through a narrative systematic review. Xiong et al. Can J Gastroenterol Hepatol. 2016;2016:7679196. doi: 10.1155/2016/7679196.
Charakteristika Innere Medizin, Intensivmedizin
Chirurgie
Ziel
Qualitätsverbesserung 90% 56%
Lehre 40% 60%
Beides 40% 32%
Anzahl der Fälle
<2 40% 0
2-4 10% 20%
>4 0 12%
Nicht berichtet 50% 68%
Teilnehmer
Assistenzärzte 80% 88%
Pflegepersonal 60% 24%
Studenten 90% 88%
Andere 50% 28%
Häufigkeit
monatlich 60% 24%
Wöchentlich 20% 60%
4-6 mal pro Jahr 20% 4%
Dauer1h 50% 28%
>1h ? 12%
14. ZQ-Forum Patientensicherheit & Risikomanagement 16.06.2017 [email protected]
www.uniklinikum-dresden.de
Charakteristika
At the Crossroad with Morbidity and Mortality Conderences: Lessons Learned through a narrative systematic review. Xiong et al. Can J Gastroenterol Hepatol. 2016;2016:7679196. doi: 10.1155/2016/7679196.
Charakteristika Innere Medizin, ITS Chirurgie
Art der Fälle
Komplikationen 60% 72%
Todesfälle 30% 52%
Lehrfälle 30% 12%
Systemprobleme 40% 0
Literaturreview 20% 40%
Empfehlungen90% 36%
14. ZQ-Forum Patientensicherheit & Risikomanagement 16.06.2017 [email protected]
www.uniklinikum-dresden.de
Positive Effekte auf die Versorgung
Antonacci et al. 2008 und 2009:
- 40% Reduktion der Gesamtmortalität nach ca. 29000 Operationen in 4 Jahren
Kirschenbaum et al. 2010:
- signifikante Reduktion der Herzstillstände auf Intensivstation von 3,1/1000 auf
0,6/1000
- signifikante Reduktion aller Todesfälle von 34/1000 auf 24/1000
Vogel et al. 2010:
- Reduktion der Wundinfektionsrate nach kolorektaler Resektion von 7,8 % auf 3,5%
Nolan et al. 2010:
- Senkung der Rate beatmungsbedingter Pneumonien durch M&M mit
Einbeziehung der Intensivpflegekräfte
Effekte von M&M-Konferenzen
14. ZQ-Forum Patientensicherheit & Risikomanagement 16.06.2017 [email protected]
www.uniklinikum-dresden.de
Strukturveränderungen durch Maßnahmen aus M&M-Konferenzen
Bechtold et al. 2007, Deis et al. 2008
Positive Effekte auf die ärztliche Kompetenz
Thomas et al. 2012, Kim et al. 2010, Berenholtz et al. 2009
Positive Effekte auf Teamkommunikation
Ksouri et al. 2010
Positive Effekte auf die Unternehmenskultur
Rothmund und Lorenz 1998, Szekendi et al. 2010
Effekte von M&M-Konferenzen
14. ZQ-Forum Patientensicherheit & Risikomanagement 16.06.2017 [email protected]
www.uniklinikum-dresden.de14
Anfang 20. Jhr. - Ernest Codman: „end results based medical care“
1930 - Philadelphia County Medical Society’s Anesthesia MortalityCommittee: Morbidity and Mortality Conferences (MMC) im Sinne von multidisziplinären Fortbildung
1999 - To Err is Human: Fokus der Morbidity and Mortality Conference (MMC) vor allem auf Patientensicherheit
2011 - Paradigmenwechsel (von der Fehlerkultur zur Sicherheitskultur, von der Einzelfallbetrachtung hin zur Beachtung von Gesamtsystemzusammenhängen etc.)
M&M-Konferenzen sind „alt“!
14. ZQ-Forum Patientensicherheit & Risikomanagement 16.06.2017 [email protected]
www.uniklinikum-dresden.de
Führung
Sicherheitskultur
- bei unerwünschten Behandlungsverläufen sollten alle Fragen nach dem „Warum?“
gestellt werden dürfen.
- personellen Ressourcen für die Planung und Durchführung
Vertraulichkeit/Sicherheit für die Teilnehmenden
Anonymität
- bei der Dokumentation streng darauf achten
Wertschätzung
Partizipation
Systematik
- strukturierte und systematische Vorgehensweise bei jedem Fall werden
Lösungs- und Ressourcenorientierung
Ergebnisse und Follow up-Prozess
Kernelemente von M&M-Konferenzen
http://www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_upload/downloads/pdf-Ordner/QS/M_Mk.pdfhttps://www.initiative-qualitaetsmedizin.de/mediapool/1414/media_file/sendfile/
14. ZQ-Forum Patientensicherheit & Risikomanagement 16.06.2017 [email protected]
www.uniklinikum-dresden.de
M&M-Konferenzen UKD - Projektziele
Etablierung von strukturierten M&M-Konferenzen als Instrument der
Qualitätssicherung in Kliniken des UKD
Führungsprozess UKD
Evaluation von Qualitätsparametern einer erfolgreichen M&M-Konferenz
(Prozesse der Implementierung, Effekte, Struktur, etc.)
Konkretisierung des Leitfadens zur Einführung und Durchführung von
M&M-Konferenzen
14. ZQ-Forum Patientensicherheit & Risikomanagement 16.06.2017 [email protected]
www.uniklinikum-dresden.de
Struktur von M&M-Konferenzen
7 Faktoren
Verantwortlichkeiten festgelegt/ Ansprechpartner benannt
Fallauswahl definiert
Prozess der Vorbereitung definiert
Moderation vorhanden
Zeitrahmen (Dauer und Zeitraum) definiert
strukturierte Analyse z.B. mit ICM-Checkliste, root-cause-Analyse, etc. bei jedem Fall
Protokoll mit Verbesserungsmaßnahmen vorhanden und wird die Umsetzung
nachverfolgt und rückgemeldet
0-1: unstrukturiert
2-5: teilstrukturiert
6-7: strukturiert
14. ZQ-Forum Patientensicherheit & Risikomanagement 16.06.2017 [email protected]
www.uniklinikum-dresden.de
Fallauswahl
alle unerwartete Todesfälle
komplikative
postoperative/postinterventionelle
Verläufe
nicht durchgeführte Eingriffe
ungeplante Verlegungen auf
Intensivstation
stationäre Wiederaufnahmen
Haftpflichtfälle
Fälle aus der externen QS
Fälle aus dem Beschwerdemanagement
.....
14. ZQ-Forum Patientensicherheit & Risikomanagement 16.06.2017 [email protected]
www.uniklinikum-dresden.de
Fallauswahl
Fälle mit ungeplanter Re-Operation
Für Intensivstationen:
- unerwarteter Herzstillstand
- ungeplante Extubation
- Reintubation 24 bis 48 Stunden nach Extubation
- Wiederaufnahme auf Intensivstation innerhalb von 48 Stunden nach
Verlegung
Definierte Anlässe („flags“), z. B. „Medikamentenreaktion“ in
Verbindung mit „Tod des Patienten“ oder „elektiver chirurgischer Eingriff“ in
Verbindung mit „Tod innerhalb von 24h“
14. ZQ-Forum Patientensicherheit & Risikomanagement 16.06.2017 [email protected]
www.uniklinikum-dresden.de
Frequenz
Regelmäßigkeit
möglichst in ein vorhandenes Format einbetten
14. ZQ-Forum Patientensicherheit & Risikomanagement 16.06.2017 [email protected]
www.uniklinikum-dresden.de
Wer
TEILNEHMER:
Interprofessionell: Ärzte, Pflegepersonal, Studenten,
Physiotherapie, IT, Sozialarbeiter, …
Interdisziplinär: z.B. fallbezogen
Sektorübergreifend
14. ZQ-Forum Patientensicherheit & Risikomanagement 16.06.2017 [email protected]
www.uniklinikum-dresden.de
Ablauf
1. Vorbereitung des Falles und
Fallpräsentation:
- im Behandlungsprozess beteiligte
Ärztin/Arzt/Pflegekräfte
- anonymisiert
- bei Bedarf Video- oder
Bilddemonstration
- Verwendung eines Analysetool
14. ZQ-Forum Patientensicherheit & Risikomanagement 16.06.2017 [email protected]
www.uniklinikum-dresden.de
Analyse und Diskussion
Diagnostik und Behandlung adäquat und zeitgerecht z.B. präoperativ/intraoperativ/postoperativ,
konservative Therapie/Interventionen, Medikamentenverordnung, Medikamentengabe, etc.)
Textfeld
Indikation zur Intervention/OP/Therapie inhaltlich angemessen und rechtzeitig
Textfeld
Behandlungsprozess zielführend und zeitnah kritisch hinterfragt (Existieren
Arbeitsdiagnosen, Problemerkennung / -lösung zeitnah)
Textfeld
Behandlungsleitlinien/Standards (existieren Leitlinien oder interne Standards, berücksichtigt?, angewendet?,
begründete Abweichung, existiert andere aktuelle wissenschaftliche Literatur ?)
Textfeld
Kontrollen der Behandlungsverläufe erfolgt und dokumentiert (z.B. Rücksprache CA/OA
erfolgt und dokumentiert?, ärztliche Übergaben, OA-/CA-Visiten, Konsiliarärzte, Kooperation Pflege/therapeutische Teams)
Textfeld
14. ZQ-Forum Patientensicherheit & Risikomanagement 16.06.2017 [email protected]
www.uniklinikum-dresden.de
Analyse und Diskussion
Interdisziplinäre Zusammenarbeit reibungslos z.B. Intensivmedizin, Konsiliardienste, Physiotherapie,
Sozialarbeiter, etc.
Textfeld
Kommunikation rechtzeitig und umfassend ? (Kommunikation innerhalb der Abteilung umfassend?,
Übergabebesprechung, Übertragen von konkreten Aufgaben; Kommunikation mit der Pflege umfassend? Anordnungen zeitnah
durchgeführt, Auf Anforderungen der Pflege zeitnah reagiert; Information der Angehörigen zeitnah?)
Textfeld
Strukturmängel (Ausbildungs- oder Trainingsmängel z.B. Reanimationstraining, Ressourcenmängel z.B. fehlendes
Fachpersonal/Verfügbarkeit von Betten)
Textfeld
Dokumentation umfassend und schlüssig (Aufklärung zur OP/Intervention, Behandlungsverlauf,
Therapieentscheidungen, OP-Bericht und Verlegungsberichte, Konsile, Therapiebegrenzungen, Arztbrief inhaltlich logisch)
Textfeld
14. ZQ-Forum Patientensicherheit & Risikomanagement 16.06.2017 [email protected]
www.uniklinikum-dresden.de
Beispiel Protokoll
14. ZQ-Forum Patientensicherheit & Risikomanagement 16.06.2017 [email protected]
www.uniklinikum-dresden.de26
M&M-Konferenzen
Es lohnt sich!
Für den Patienten,
die Mitarbeiter
und für Sie bzw. Ihre Einrichtung!
14. ZQ-Forum Patientensicherheit & Risikomanagement 16.06.2017 [email protected]