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Schallplattenbörsen Oldie Markt 06/05 2 Plattenbörsen 2005 Schallplattenbörsen sind seit einigen Jahren fester Bestandteil der europäischen Musikszene. Steigende Besucherzahlen zeigen, daß sie längst nicht mehr nur T ummelplatz für Insider sind. Neben teuren Raritäten bieten die Händler günstige Second-Hand-Platten, Fachzeitschriften, Bücher Lexika, Poster und Zubehör an. Rund 250 Börsen finden pro Jahr allein in der Bundesrepublik statt. Oldie-Markt veröf fentlicht als einzige deutsche Zeit- schrift monatlich den aktuellen Börsen- kalender . Folgende T ermine wurden von den V eranstaltern bekanntgegeben: Datum Stadt/Land Veranstaltungs-Ort Veranstalter / Telefon 26. Mai Berlin Statthaus Böcklerpark Kurt Wehrs (030) 67 77 62 42 29. Mai Oldenburg Weser-Ems-Halle WIR (051 75) 93 23 59 4. Juni Gera Kongreßzentrum First & Last (03 41) 699 56 80 4. Juni München Kolpinghaus Werner Stoschek (085 09) 26 09 5. Juni Augsburg FC Sportheim-Haunstetten Christoph Adler (082 31) 41 42 5. Juni Braunschweig Stadthalle WIR (051 75) 93 23 59 5. Juni Cottbus Stadthalle First & Last (03 41) 699 56 80 5. Juni Regensburg Antoniussaal Werner Stoschek (085 09) 26 09 5. Juni Düsseldorf Weiterbildungszentrum Agentur Lauber (02 11) 955 92 50 11. Juni Dormagen Hotel Dormotel Detlef Richter (021 33) 634 39 11. Juni Hamburg Uni Mensa WIR (051 75) 93 23 59 12. Juni Münster Halle Münsterland Agentur Lauber (02 11) 955 92 50 12. Juni Hannover Faust 50er Jahre Halle WIR (051 75) 93 23 59 18. Juni Halle Händelhalle First & Last (03 41) 699 56 80 19. Juni Plauen Festhalle First & Last (03 41) 699 56 80 19. Juni Linz (Österreich) Volkshaus Bindermichl Werner Stoschek (085 09) 26 09 Die Veröffentlichung von Veranstaltungshinweisen auf Schallplattenbörsen ist eine kostenlose Service-Leistung von Oldie-Markt. Ein Anspruch auf Veröffentlichung in obenstehendem Kalender besteht nicht. eventuell Platz für Anzeige oder Bild wird von geliefertem Film einmontiert!

Oldiemarkt Magazin 06-2005 - funwithmusic.de 06-2005.pdfI’m The Greatest (7’’, M/M-) 53,46 € ... 14 The Doors Box-Set ( 4 CD-Box+Buch, M/M) 27,55 € Elektra WEA 7559-62123-2

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SchallplattenbörsenOldie Markt 06/052

Plattenbörsen 2005

Schallplattenbörsen sind seit einigen

Jahren fester Bestandteil der europäischen

Musikszene. Steigende Besucherzahlen

zeigen, daß sie längst nicht mehr nur

Tummelplatz für Insider sind. Neben teuren

Raritäten bieten die Händler günstige

Second-Hand-Platten, Fachzeitschriften,

Bücher Lexika, Poster und Zubehör an.

Rund 250 Börsen finden pro Jahr allein in

der Bundesrepublik statt. Oldie-Marktveröffentlicht als einzige deutsche Zeit-

schrift monatlich den aktuellen Börsen-

kalender. Folgende Termine wurden von

den Veranstaltern bekanntgegeben:

Datum Stadt/Land Veranstaltungs-Ort Veranstalter / Telefon

26. Mai Berlin Statthaus Böcklerpark Kurt Wehrs � (030) 67 77 62 42

29. Mai Oldenburg Weser-Ems-Halle WIR � (051 75) 93 23 59

4. Juni Gera Kongreßzentrum First & Last � (03 41) 699 56 80

4. Juni München Kolpinghaus Werner Stoschek � (085 09) 26 09

5. Juni Augsburg FC Sportheim-Haunstetten Christoph Adler � (082 31) 41 42

5. Juni Braunschweig Stadthalle WIR � (051 75) 93 23 59

5. Juni Cottbus Stadthalle First & Last � (03 41) 699 56 80

5. Juni Regensburg Antoniussaal Werner Stoschek � (085 09) 26 09

5. Juni Düsseldorf Weiterbildungszentrum Agentur Lauber � (02 11) 955 92 50

11. Juni Dormagen Hotel Dormotel Detlef Richter � (021 33) 634 39

11. Juni Hamburg Uni Mensa WIR � (051 75) 93 23 59

12. Juni Münster Halle Münsterland Agentur Lauber � (02 11) 955 92 50

12. Juni Hannover Faust 50er Jahre Halle WIR � (051 75) 93 23 59

18. Juni Halle Händelhalle First & Last � (03 41) 699 56 80

19. Juni Plauen Festhalle First & Last � (03 41) 699 56 80

19. Juni Linz (Österreich) Volkshaus Bindermichl Werner Stoschek � (085 09) 26 09

Die Veröffentlichung von Veranstaltungshinweisen auf Schallplattenbörsen ist eine kostenlose Service-Leistung von Oldie-Markt.Ein Anspruch auf Veröffentlichung in obenstehendem Kalender besteht nicht.

eventuell Platz fürAnzeige oder

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Oldie Markt 06/05 3News

* Coldplay haben vor der ausgedehnten Tour,die am ersten Mai-Wochenende mit einemAuftritt auf dem Coachella-Festival begann,Stellung zu ihrem neuesten Album X&Ybezogen: „Wir haben uns nicht hingesetzt undgesagt, wir wollen ein massenkompatiblesWerk aufnehmen, aber es geht in die Rich-tung“, erklärte Schlagzeuger Will Champion.Die Erwartungen in Industrie und Handelgehen denn auch in die Richtung, dass dasErgebnis der letzten Platte (dreifaches Platin)übertroffen wird. Oder wie es der Präsidentihrer Plattenfirma Capitol ausdrückt: „DieCD zeigt die Gruppe auf der Höhe ihres Kön-nens.“ Der Weg dahin war jedoch alles ande-re als einfach. Sänger Chris Martin: „Wir gin-gen durch so viele verschiedene Emotionen,Ideen und über unterschiedliche Wege, um zu dem Resultat zu gelangen.“ Tatsächlichwurden nach einem Jahr Arbeit sämtlicheBänder vernichtet, weil die Band mit demMaterial nicht zufrieden war. Martin: „Wirgingen in eine Bar in Liverpool und dis-kutierten das Ganze aus, weil wir wussten,dass das nicht richtig war. Es hörte sich wievier Leute an, die unterschiedliche Dingespielten, die sie dann in einen Computer ein-gaben, damit der das Material zusammen-stellt.“ Also traf man sich in einem herunter-gekommenen Proberaum in Nord-Londonund begann von vorne, indem man alsGruppe zusammenspielte und danach auchim Studio die neuen Lieder live aufnahm.Dazu gesellten sich neue Einflüsse wie dieMelodie von Kraftwerks Computer Love –die Erlaubnis erhielt man, nachdem Martineinen Brief nach Deutschland geschriebenhatte – oder den Klang von New Order. Diederzeit laufende US-Tour ist die bislang aus-gedehnteste der Formation und wird über 40Daten gehen.* Brian Wilson will in diesem Jahr mit WhatI Really Want For Christmas seine ersteWeihnachtsplatte als Solist vorlegen, die am18. Oktober in den Läden stehen soll. „Weih-nachten war für mich und meine Familieschon immer eine ganz besondere Jahreszeitund sie wird dieses Jahr noch spezieller wer-den, weil wir diese Ferien mit meinen eige-nen Liedern feiern können. Ich hoffe, diePlatte macht anderen Menschen so viel Spasswie mir.“ Den Text für den Titelsong schriebder Elton John-Texter Bernie Taupin, JimmyWebb steuerte die Worte für Christmasey bei.Ansonsten nahm Wilson etliche Lieder neuauf, die er schon für die Weihnachtsplatte derBeach Boys, Christmas Album, eingespielthatte. Dazu gibt es die üblichen Traditionalsaus dem englischen Raum wie Auld LangSyne und Konsorten.

* Die Steve Miller Band wird ihre erste Tournach fünf Jahren am 26. Mai in Lemoore,Kalifornien beginnen. Während der Tourwird Steve Miller sich außerdem auf demHollywood Walk Of Fame verewigen dürfen.* Peter Frampton flog am letzten April-Wochenende nach Seattle, um dort mit PearlJam zwei Titel aufzunehmen, die auf demkommenden Album erscheinen werden, dasnur aus Instrumentals bestehen wird.* Neil Young hat sich offensichtlich von sei-ner Gehirnoperation, der er sich Mitte Aprilwegen eines Aneurysmas im Kopf (einerAusbuchtung einer Ader, die bei einem Rissdes Blutgefäßes zu einem tödlichen Gehirn-schlag führen kann) unterziehen musste, guterholt. Seit kurzem nimmt er in einem Studioin Nashville den Nachfolger für das Multi-media-Projekt Greendale auf, der laut seinerSchwester in Richtung Comes A Time gehensoll. Der Zeitpunkt des Erscheinens steht ge-nauso wenig fest wie das endgültige Track-listing.* Ryan Adams begann seine Tour zurUnterstützung des neuen Albums Cold Rosesam 11. Mai in Cleveland. Während der Kon-zertserie, noch am 2. August, wird dannschon sein nächstes Werk, Jacksonville CityNights, in die Läden kommen.* Journey haben die Arbeiten zu ihrem 13.Album Generations abgeschlossen, das aller-dings noch kein fixes Veröffentlichungs-Datum besitzt. Sicher steht jedoch der Auf-takt für den Auftakt zur Sommertour diesesJahres fest: Er findet am 26. Juni im kalifor-nischen Irvine statt.* Billy Corgan wird in Kürze nach dem Flopmit Zwan sein erstes Solo-Album in dieLäden bringen. The Future Embrace soll am20. Juni auf den Markt kommen und eineCoverversion des Bee Gees-Klassikers ToLove Somebody enthalten, bei dem übrigensder Smashing Pumpkins-Schlagzeuger mit-wirkte. Ansonsten beherrschen Eigenkompo-sitionen die 11 Tracks, die Corgan auch aufeiner Welt-Tour vorstellen wird, die aller-dings nur durch kleinere Clubs führt. Dasdeutsche Konzert wird am 11. Juni in Kölnstattfinden.* Mary Travers von Peter, Paul & Mary, diean Leukämie leidet (siehe News im Oldie-Markt 1/05) hat einen Knochenmarkspendergefunden und wird sich in Kürze der nötigenOperation unterziehen. Das Ganze wurdenötig, weil die Chemotherapie keinen Erfolgbrachte.* Carlos Santana wurde jetzt von seinemfrüheren persönlichen Assistenten verklagt.Er führte aus, dass Santana und seine FrauDeborah ihn wegen seiner Religion, seines

Alters und seines Geschlechts entließen undihm außerdem die Auszahlung einer verspro-chenen Bonuszahlung von 250.000 Dollarsverweigerten.* Ray Davies erschien nicht vor Gericht inNew Orleans, um den Fahrer des Wagens zuidentifizieren, der den Mann aufnahm, derversucht hatte, die Begleiterin von Davies zuberauben und ihm dann ins Bein schoss.Deswegen musste der Mann wieder freigelas-sen werden. Davies hatte sein Fernbleiben da-mit entschuldigt, dass er bis Dezember wegeneiner Tour unabkömmlich sei.* Loggins & Messina werden in diesemSommer nach 30 Jahren wieder gemeinsamauftreten. Die Loggins & Messina Sittin’ InReunion Tour beginnt am 24. Juni im IdahoCentre in Boise, Idaho.* Long John Baldry, in Kanada lebendeenglische Blues-Legende, musste sich ineinem Krankenhaus in Vancouver einer Be-handlung der Atemwege unterziehen, die abermit einer vollständigen Heilung enden wird.Laut seinem Management machten ihn Be-richte betroffen, die ihm eine tödliche Krank-heit andichten wollten.* Good Vibrations, das Musical mit denLiedern der Beach Boys, musste am 24. Aprilnach nur 94 Vorstellungen seine Pforten amBroadway schließen. Ob Lennon, das Musi-cal nach dem Leben und mit den Kompo-sitionen von John Lennon überhaupt jemalsdahin kommen wird, ist mehr als fraglich: Esmusste jetzt in Boston beendet werden underhielt auch in San Francisco nur negativeKritiken.* Richard „Rick“ Lewis, das letzte lebendeMitglied der Silhouettes, die 1958 mit Get AJob nicht nur eine Nr. 1 feierten, sondern aucheinen frühen Klassiker des Rock’n’Roll vor-legten, starb im Alter von 71 Jahren an Nie-renversagen in einem Krankenhaus in Phila-delphia, wo er bereits seit sechs Wochenbehandelt wurde.* John Fred Gourrion, der Kopf von JohnFred & His Playboy Band, die 1968 einenWelthit mit Judy In Disguise feierte, starb imAlter von 63 Jahren am 15. April in Louisiananach monatelanger Krankheit.* Ian Tyson, der in den 60er Jahren mit seiner damaligen Frau als Ian&Sylvia großeErfolge feierte, musste am 16. April einenAuftritt in Moose Jaw, Saskatchewan, Ka-nada wegen Schmerzen in der Brust ab-brechen, die dann als Folgen einer Herz-beutelentzündung diagnostiziert wurden.Nach der Behandlung befindet er sich aufdem Weg der Besserung und wird nach einerErholungsphase von einigen Wochen wiederauftreten.

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TOP 20/40Oldie Markt 06/054

Die teuersten Platten des Monats:

Top 20Mai

1 Lightnin’ SlimLondon Gumbo (M/M-) 102,78 €Blue Horizon Polydor 2931 005 (72/UK)

2 TroggsFrom Nowhere (M/M) 64,50 €Hansa Ariola 74899 OT (66/D)

3 HoneybusSame (M/M) 64,32 €Deram SML 1056 (69/UK)

4 Little Free RockSame (M-/VG) 58,45 €Transatlantic TRA 208 (UK)

5 EaglesHell Freezes Over (CD In Holzbox, M/M) 59,87 €Asylum WEA (94/US)

6 Cassius ClayI’m The Greatest (7’’, M/M-) 53,46 €CBS 1448 (64/D)

7 The BeatlesIt was Twenty Years Ago (CD-Box+Buch, M/M) 43,60 €JBCD BOX 3 (87/UK)

8 Various ArtistsAriola Star-Club (4 CD-Box+Buch, M/M) 43,42 €Bear Family BCD 16226 (99/D)

9 Steve Miller BandChildren Of The Future (M/M) 43,67 €Capitol ST 2920 (67/UK)

10 BuzzcocksI Don’t Mind (7’’, M-/M-) 36,76 €United Artists Ariola UA 36386 (78/D)

11 Howlin’ WolfLive And Cookin’ (M/M) 32,56 €Chess Bellaphon BLPS 19129 (D)

12 Cat StevensHere Comes My Wife (7’’, M-/M-) 29,65 €Deram DM 211 (67/D)

13 CreamThose Where The Days (4 CD-Box+Buch, M/M) 29,13 €Polydor 539 002-2 (97/D)

14 The DoorsBox-Set ( 4 CD-Box+Buch, M/M) 27,55 €Elektra WEA 7559-62123-2 (97/D)

15 Achim ReichelAR 3 (VG/VG) 25,47 €Zebra Polydor 2949 006 (73/D)

16 Amon DüülPsychedelic Underground (Foc, VG-/VG-) 25,43 €Metronome MPL 15332 (69/D)

17 The SearchersSugar And Spice (7’’, VG+/M-) 24,90 €Pye Vogue DV 140983 (63/D)

18 Nick DrakeFruit Tree (4 CD-Box+Buch, M/M) 24,36 €Hannibal NCD 5402 (86/UK)

19 Doug SahmThe Genuine Texas Groover (2 CD, M/M) 22,28 €Rhino Handmade (US)

20 Grateful DeadSteppin Out With (4 CD-Box, M/M) 21,13 €Rhino (D)

Für die Preishitparade wurde die abgelaufene Oldie-Markt Auktion319 ausgewertet. Der fettgedruckte Preis gibt das gemittelte Gebotund damit den tatsächlichen, aktuellen Marktwert (nicht identischmit dem Durchschnittsgebot der abgelaufenen Auktion) an. Boot-legs, Memorabilia, Videos und Plattenpakete finden keine Berück-sichtigung.

Die ewigen Price-Charts nennen die 40 teuersten Platten, die in Oldie-MarktAuktionen seit Auktion 94 gehandelt worden sind. In der Klammer steht das Heft,in dem die Platte in den Top 20 (siehe links) geführt wurde.

Die ewigen Price-Charts

Top 40

12 The Beatles - Same (13 PicDisc-Box) 837,80 € (2/97)London Wavelenght (Limited Edition)

13 The Beatles - Help 820,97 € (2/96)Odeon (gelb) 984008 (65/D)

14 The Beatles - Second Album 798,43 € (3/92)Odeon ZTOX5558 (Exportausgabe, 64/D)

15 Svanfriddur - What’s Hidden There 784,75 € (5/94)Privatpressung (72/UK)

16 Fleur de Lis - Facing Morning 771,96 € (5/95)Qualisound US 403 SLP (71/DK)

17 Rolling Stones - Promotional Album 751,37 € (7/96)London RSD-1 (69/US)

18 Rolling Stones - Big Hits 720,67 € (11/98)Fonoring Decca SFGLP 78299

19 Rolling Stones - Album Play (EP) 690,81 € (11/94)Decca DCD 81500 (68/D)

20 Open Mind - Same 651,03 € (10/99)Philips SBL 7893 (69/UK)

21 Chicken Bones - Hardrock in Concert 639,29 € (12/97)Procom 027606 (76/D)

22 Metronic Underground - Illusion 637,24 € (5/97)Privatpressung (80/D)

23 Dogfeet - Same 625,82 € (2/93)Reflection REL 8 (70/UK)

24 Five Royals - Rockin’ Five Royals 625,67 € (1/97)Apollo LP 488 (54/US)

25 The Beatles - Please Please Me 576,21 € (5/00)Odeon ZTOX 5550 (Exportpressung 63/D)

26 The Beatles - Same 561,92 € (12/96)Clubpressung Odeon 6279 (65/D)

1 Dark - Round The Edges 1840,80 € (2/98)SIS-0102 (72/UK)

2 Bent Wind - Sussex 1664,94 € (2/98)Trend T-1015 (69/CA)

3 Elvis Presley - Golden Boy 1362,42 € (5/96)RCA 25037 (65/CH)

4 Paternoster - Same 1362,41 € (4/01)CBS S 64958 (72/OE)

5 Dog That Bit People - Same 1312,31 € (3/95)Parlophone PCS 7125 (71/UK)

6 Johnny Burnette & The Rock’n’Roll Trio - Same 1136,42 € (5/00)Coral CRL 57080 (57/US)

7 Frank Zappa - FZ 25 - Zappaween 942,02 € (12/93)Rykodisc MSI PROM-1 (88/JP)

8 Can - Monster Movie 910,16 € (5/99)Music Factorx SRS 001 (69/D)

9 The Beatles - Impression 887,00 € (5/94)Deutsche Buchgemeinschaft Odeon 6086 (65/D)

10 C. A. Quintet - Trip Thru’ Hell 876,87 € (11/95)Candy Floss CF 7764S (64/US)

11 Lang’syne - Same 844,99 € (2/94)Düsselton TS 2737 (76/D)

27 Rolling Stones - Aftermath & Out Of Time 552,38 € (4/99)Decca 25014 (67/CH)

28 Missus Beastly - Same 552,36 € (9/96)CPM LPS 002 (70/D)

29 Freedoms Children - Astra 546,54 € (6/00)Parlophone PCSJ(D) 12066 (70/ZA)

30 The Beatles - The Collection 530,33 € (5/93)MFSL 1-101-114 (82/US)

31 Hunger - Strictly From Hunger 525,06 € (9/00)Public P 1006 (70/US)

32 Leafhound - Growers Of Mushroom 519,77 € (10/99)Decca SKL 5094 (71/UK)

33 Gäa - Auf der Bahn zum Uranus 489,50 € (4/01)Kerston FK 60514 (73/D)

34 Rolling Stones - Original Master Recordings 480,44 € (5/93)MFSL 1-161/170 (84/US)

35 The Beatles - Butchercover 478,90 € (2/91)Capitol 2553 (66/US)

36 The Beatles - Same (Clubpressung) 463,23 € (3/00)Deutscher Schallplattenclub E 043 (64/D)

37 Rolling Stones - Flowers 461,30 € (10/96)Decca Spezial Edition 25084 (67/CH)

38 Irish Coffe - Same 444,35 € (3/95)Triangle 920 321 (72/BL)

39 Johnny Burnette Trio - Rock’n’Roll (EP) 444,82 € (5/96)Coral 94071 (56/D)

40 Kaputter Hamster - Same 435,21 € (9/92)Privatpressung e-PA Records 10-2009 (74/D)

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Ergebnisse der AUKTION 318

Hier finden Sie ein interessantes Gebot dieser Auktion sowie die Auktionsergebnisse

Anzahl der Gebote 5.053

Gesamtwert aller Gebote 61.488,00

Gesamtwert der versteigerten Platten / CD’s 32.560,00

Höchstgebot auf eine Platte / CD 386,00

Highlight des Monats April 2005

LP - 70 - Limbus 4: Mandalas Ohr - Omm 56001 - Foc - D - M/VG-

So wurde auf die Platte / CD auf Seite 10, Zeile 118 geboten:

Mindestgebot EURO 2,00

Bieter 1 - 4 2,00 - 4,60

Bieter 5 - 7 5,11 - 9,20

Bieter 8 - 11 12,00 - 14,11

Bieter 12 - 13 16,89 - 17,60

Bieter 14 20,36

Bieter 15 27,70

Bieter 16 31,00

Limbus 4 gehört zu den frühen Originalen des Deutschrock, wobei

Rock die Musik sicher nicht trifft, da das Trio als Limbus 3 in Heidelberg

zunächst Free-Jazz spielte und 1969 eine äußerst ungewöhnliche

Instrumental-LP aufgenommen hatte. Als Limbus 4 rückte man etwas

mehr in den Mainstream dank des Einsatzes der Orgel, aber der Einsatz

der Kazoos war äußerst ungewöhnlich. Da die Vorderseite des

Covers beschädigt ist, ist das Mindestgebot zwar sehr niedrig, aber akzeptabel. Das Höchstgebot von 31 Euro ist dem Wert zwar angemessen,

aber mit einem problematischen Cover hoch.

Sie finden Highlight des Monats ab Juni 1998 im Internet unter www.plattensammeln.de

Werden Sie reich durch OLDIE-MARKT – die Auktionszahlen sprechen für sich !

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Neu

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Oldie Markt 06/056 Lesebrief/Impressum

Oldie - MarktOldie-Markt 7/05

(= Heft 299)

Erscheinungsdatum:4. Juli 2005

Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-Markt(Auktion und Festpreis) am:

6. Juni 2005

Auktions-Schluß für Auktion 320(Poststempel) am:

6. Juni 2005

Oldie-Markt 8/05(= Heft 300)

Erscheinungsdatum:1. August 2005

Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-Markt(Auktion und Festpreis) am:

11. Juli 2005

Auktions-Schluß für Auktion 321(Poststempel) am:

11. Juli 2005

Wichtig für Interessenten: Bitte beachten Sie, dass zwischen dem Erscheinungsdatum des aktuellenOldie-Marktes und dem Kleinanzeigenschluß für das nächste Heft nur 7 Tage liegen. Warten Sie des-halb mit der Zusendung Ihrer Anzeige nicht bis zum Erscheinungstag, sondern schicken Sie IhreAnzeige so früh wie möglich.

Oldie-Markt6/05

Nr. 298 Juni 6/05

Herausgeber: Martin Reichold

Redaktion: Martin Reichold

Internet:http://www.oldiemarkt.com

Fotografie: Willi Kuper

Computerworks: Computer Communication

Mitarbeiter: Dirk Hamelmann, Frank Küster,

Bernd Vogel, Kurt Wehrs

Mitarbeiter Spezialgebiete:Reinhold-Paul Grandke (Petards), Wolfram Hagspiel (Kinks),

Christian Suchatzki (The Who), Ingo Bollmann (T. Rex),

Norbert Lippe (Bee Gees), Andreas Kraska (Pink Floyd),

Michael Doepner (Status Quo), Klaus Weissenbäck (Deep

Purple), Patrick Guttenbacher (ELO Move), Jört Tschirschwitz

(Led Zeppelin), Franz Tewes (Yardbirds), Wolf-Dieter Schramm

(Eric Clapton), Carsten Schaefer (Todd Rundgren), Jürgen Knoll

(Suzi Quatro), Bernd Schmidt (Damned), Peter Bentz (Stax),

Sven Gusevik (Mott The Hoople), Kilian Mathis (Sir Douglas),

Charles Hertzog (Uriah Heep), Klaus Sander (Steppenwolf),

Fabian von Poser (Genesis), Ingo Seidel (Grateful Dead), Uwe

Sauerland (Slade), Marcel Just (Drafi Deutscher), Stefan

Oswald (Yes), Alexander Mertsch (Bob Seger, Huey Lewis),

Matthias Mineur (Jane), Beat Bopp (The Band), Alexander Rack

(Black Sabbath), Wolgang Werbeck (Fairport Convention),

Marcel Koopman (Vertigo), Ernest Cadet (Young Rascals)

Amerika-Korrespondent: Heinz Geissler (Austin, Texas)

Redaktion: Oldie-Markt, Parkstr. 13, 90409 Nürnberg,

Tel: 0911/3507916/17, Fax: 0911/3507918

Verlag: New Media Verlag, Parkstr. 13, 90409 Nürnberg

Druck: Maintaldruck, Industriestraße 11, 95336 Mainleus

Printed in Germany. Oldie-Markt erscheint monatlich. Höhere

Gewalt entbindet den Verlag von der Lieferungspflicht, Ersatz-

ansprüche können nicht anerkannt werden. Alle Rechte vorbe-

halten © by New Media Verlag GmbH. Unverlangte Manuskripte

werden nur zurückgesandt, wenn vom Einsender Rückporto bei-

gelegt wurde. Einzelheft Euro 7,10 (inkl. Mwst.), Jahres-

abonnement Euro 85,20 (Ausland auf Anfrage). Kündigung des

Abonnements spätestens vier Wochen vor Ende des bezahlten

Zeitraums. Zahlung erbeten an: BPV Medien Vertriebs GmbH

Für das Abo: Deutsche Bank Lörrach, Kto. 144763003, BLZ:

68370034. Für den Kleinanzeigen-Markt: New Media Verlag,

Deutsche Bank 24, Kto. 6612444, BLZ: 20070024 BIC: DEU-

TEDBHAM IBAN: DE02 2007 0024 0661 2444 00 oder

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LeserbriefLeider war die Musik der 50er Jahre imOldie-Markt noch nie ein Schwerpunkt undwenn ein solches Thema behandelt wurde,zeigten sich Schwachpunkte in diesemZeitabschnitt. Wenn dieser musikalischeBereich nicht dem Interesse der Leser derZeitschrift entspricht, ist es durchaus inOrdnung, den verfügbaren Platz nicht mitderartigen Beiträgen zu verschwenden.Entschließt man sich dennoch, einen solchenBeitrag abzudrucken, dann sollte der Inhaltauch korrekt und vollständig sein. Bei zweiVeröffentlichungen in den letzten beidenNummern des Oldie-Marktes war dies aller-dings keineswegs der Fall. 1.) Top Ten Singles Cover (Folge 1) – Heft 3/05a) für das Jahr 1955 Perez Prado-Cherry pinkand apple blossom white. Die abgebildetePlatte ist eine Reissue aus den 70er Jahren –nicht 1955, die dazu abgebildete Hülle passtweder zu der Reissue-Platte noch zum 1956erRCA-GS Original, sondern erschien erstmalsim Jahr 1957. Der Titel erschien 1955 aufElectrola/HMV Nr. B 10833 (78), 7-M 295(45), erst 1956 erschien die RCA GoldStandard 447-0217. Das RCA Original mitder Nummer 47-5965 gab es in Deutschlandnicht (nachzulesen auch Electrola Gesamt-katalog 1957 – alle bis zum 30.9.1956erschienenen Aufnahmen und im TeldecHändlerkatalog 9 – alle bis zum 31.7. 1957veröffentlichten Aufnahmen).b) für das Jahr 1956 Bill Haley-Rock aroundthe clockDie abgebildete Platte ist eine Reissue aus1968 und erschien mit Bildhülle, die dazuabgebildete Hülle erschien erstmals 1957 und

passt somit ebenfalls nicht zu dieser Decca-American Series Platte. Das Original erschiennach dem Filmstart Saat der Gewalt imOktober 1955 auf Brunswick NB 12031(Glanzlabel Text aus dem MGM Film DieSaat der Gewalt) mit braun/schwarzerFirmenloch-Hülle, die nächste Pressungerschien Ende 1956 nach dem FilmstartAußer Rand und Band im Oktober 1956 (glei-che Nummer, gleiches Label, aber TextOriginalaufnahme aus dem Columbia-FilmAußer Rand und Band) mit gleicher FLC. DieErstveröffentlichung kam im März 1956 in

die Hitparade, somit ist 1956 ok.2) Labelkunde – Jamie – Heft 4/2005Abgebildet werden 3 verschiedene Label-Layouts, obwohl es 8 verschiedene 45 rpmLabels gibt und dazu noch 3 verschiedeneVarianten von Label Nr. 5, zuzüglich dem 78rpm Schellack Label. Außerdem machteJamie nicht irgendwann dicht, sondern 1975,nachdem man mit Jamie 1431 noch versuchthatte, auf den anlaufenden Disco-Zug aufzu-springen. Franz Zeleny, Badstr. 2, 4490 St.Florian, Österreich

Die Redaktion bedankt sich für die Korrek-turen von Herrn Zeleny. Zwei Anmerkungenseien jedoch erlaubt: Die Cover sind vonHerrn Trieb zur optischen Auflockerung derSeiten eingefügt worden, ohne den Anspruch,Originale zu sein. Die Labelstory von Jamiehat sehr wohl die entscheidenden Abarten biszu den 60er Jahren abgebildet. Es fehlte nurdas nebenstehende Label der 70er Jahre, dasfür Sammler nicht so interessant ist, wie diefrühen Abarten. Es kann nicht der Sinn einerLabelstory sein, jede auch nur leicht abwei-chende Form zu zeigen, sondern nur die gro-ßen Richtungen.

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Oldie Markt 06/05 7Emerson, Lake & Palmer: Der Anfang vom Ende

Auf dem GipfelNach den ersten drei Alben legten Emerson, Lake & Palmer noch einmal beeindruckend zu – doch dann war das Ende derKreativität erreicht.

Der Virtuose: Keith Emerson bei der Arbeit

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Oldie Markt 06/058 Emerson, Lake & Palmer: Der Anfang vom Ende

E L & P (2)von Frank Küster

1992

Single: Black Moon / A Blade Of GrassD: Victory 869 736-1CD-Promosingle: Black MoonUS: Victory CDP 694CD-Promosingle: Affairs Of The HeartUS: Victory CDP 739CD-EP: Affairs Of The Heart / Black Moon (Unreleased Radio Version) / Fanfare For TheCommon Man / JerusalemUS: London LOCDP 327CD-EP: Affairs Of The Heart / Better Days / A Blade Of Grass / Black MoonD: Victory London Metronome 869 857-2, UK: London LONCD 327CD-EP: Affairs Of The Heart / A Blade Of Grass / Fanfare For The Common Man / JerusalemJP: Victory VICP-15019CD-Promosingle: Paper Blood (Radio Edit) / Paper BloodJP: Victor CDS-1493" CD-Single: Paper Blood / Romeo And JulietJP: Victory VIDP-42 (Snap-Pack)Album: Black MoonD/UK: Victory London Metronome 828 318-1, US: Victor Polygram 42282-83181. CD: D/UK:Victory London Metronome 828 318-2, US: Victory Polygram 383 480 003-2, JP: Victory VICP-5161, RI 1991 JP: Manticore VICP-60645, UK 2001: Sanctuary CMRCD 227 (+ Black Moon(Single Edit) / Affairs Of The Heart (Edit) / Paper Blood (Edit) / Romeo And Juliet (Edit)A: Black Moon / Paper Blood / Affairs Of The Heart / Romeo And Juliet / Farewell To ArmsB: Changing States / Burning Bridges / Close To Home / Better Days / Footprints In The SnowPromo-CD: The Atlantic YearsUS: Atlantic PRCD-4599-2Tracks: Lucky Man / From The Beginning / Karn Evil 9: First Impression, Part Two / Jerusalem/ Still... You Turn Me On / I Believe In Father ChristmasDoppel-CD: The Atlantic YearsD/UK: Atlantic East West 7567-82403-2, US: Atlantic 82403-2, JP: Atlantic AMCY 444/5Tracks CD 1: Knife Edge / Take A Pebble / Lucky Man / Tank / Tarkus a. Eruption b. StonesOf Years c. Iconoclast d. Mass e. Manticore f. Battlefield g. Aquatarkus / Excerpts FromPictures At An Exhibition: a. Promenade b. The Hut Of Baba Yaga c. The Curse Of Baba Yagad. The Hut Of Baba Yaga e. The Great Gates Of Kiev f. The End / The Endless Enigma (PartOne) / Fugue / The Endless Enigma (Part Two)Tracks CD 2 From The Beginning / Karn Evil 9: a. First Impression b. Second Impression c.Third Impression / Jerusalem / Still... You Turn Me On / Toccata / Fanfare For The Common Man/ Pirates / I Believe In Father Christmas / Honky Tonk Train Blues / Canario

1993

CD: Works LiveD/UK: Victory London Metronome 828 477-2, US: Victory Polygram 484 003-2, JP: VictoryVICP 40126/7Tracks CD 1: Introductory Fanfare / Peter Gunn / Tiger In A Spotlight / C'est la Vie / WatchingOver You / Maple Leaf Rag / The Enemy God (From The Scythian Suite, 2nd Movement) /Fanfare For The Common Man / Knife Edge / Show Me The Way To Go Home Tracks CD 2: Abbadon's Bolero / Pictures At An Exhibition a) Promenade b) The Gnome c)Promenade d) The Hut Of Baba Yaga e) The Curse Of Baba Yaga f) The Hut Of Baba Yaga g)The Great Gates Of Kiev / Closer To Believing / Piano Concerto No. 1 (Third Movement: ToccataCon Fuoco) / Tank

Jede Band, die die Rockmusik zu ihremBeruf gemacht hat, will natürlich an dieSpitze des Ganzen. Schließlich verdient mannur dort richtig gutes Geld, erfüllt sich deralte Traum vom mit seinem Hobby zumMillionär werden. Auf der anderen Seite aberist das nicht besonders gut für die Kreativität.Ist man einmal oben, will man natürlich dortbleiben und das führt häufig dazu, dass alteErfolgsrezepte wiederholt werden, was oftgenau das einleitet, was man für den Einsatzanderer Klänge befürchtet hat: Den Abstieg.Bezogen auf die Karriere von Emerson, Lake& Palmer wäre es keine Überraschung gewe-sen, hätte sich das Trio auf den Status quozurückgezogen.Doch Trilogy, das vierte Album bewies, dassdie kreativen Säfte nach wie vor flossen. Eswar nicht nur der facettenreiche Einsatz desMoog Synthesizers, den Keith Emerson alseiner der ersten Rockmusiker wirklich in den Griff bekam, sondern erneut überzeugte die Vielfalt der Kompositionen, die vonAdaptionen klassischer Musik wie Hoedown

des Amerikaners Aaron Copland überKlanggemälde Emersons bis zu der von GregLake verfassten Single In The Beginningreichte. Es war eben nicht nur die extensiveNutzung der damals möglichen Studio-Technologie, sondern vor allem das Könnenund die Ideen der drei Musiker, die nach wievor den Reiz der Band ausmachten.Doch live mussten sie schnell feststellen,dass sie ihren Studiosound noch nicht soreproduzieren konnten, wie sie das gernegetan hätten. Der Moog Synthesizer warnicht live einsetzbar und das verhinderte dieInterpretation solcher Stücke wie Abbadon’sBolero oder des Titeltracks, was für das Trionatürlich ziemlich frustrierend war. Dennochverkaufte sich das Album erneut sensationell(Nr. 2 England, Nr. 5 USA) und die in den USA ausgekoppelte Single From TheBeginning schaffte den Sprung auf Platz 39 –nicht schlecht für eine reine Albumband, diebis dahin zuhause noch keine einzige 7“ auf

1993

Oldie - Markt Discographie

D-LP: Island Ariola 86230 IT

1992

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Oldie Markt 06/05 9Emerson, Lake & Palmer: Der Anfang vom Ende

den Markt gebracht hatte. Nachdem die Tourbeendet war, stellte man fest, dass man zumersten Mal keine Stücke für das nächsteAlbum auf Lager hatte. Da Greg Lake vor derTour noch Material für sein erstes Solo-Album eingespielt hatte (das nie erschien undeher in Richtung Jazz gehen sollte, so hatte erdie Stücke mit Jon Hiseman aufgenommen)kam von der Seite erst einmal nichts. So über-raschte es nicht, dass man erst nach 10Monaten mit Brain Salad Surgery wieder auf-tauchte.Selten differierte die Einschätzung einesAlbums so stark wie hier: Während es zumZeitpunkt seines Erscheinens gerade von derenglischen Presse verrissen wurde, gilt es heuteals Meisterwerk der Drei. Besonders dieIntegration des Synthesizers in den Klang alsauch die Qualität der Suite Karn Evil 9 stan-den auf einer Stufe mit den besten Arbeitender Gruppe und zu den Science Fiction-Teilenpasste das überragende Cover des SchweizerGrafikers H.R. Giger, das den Charakter derzentralen Komposition absolut stilecht um-setzte. Dazu kamen kommerzielle Songs wie

Jerusalem, das auch mit einer non-LP B-Seiteals Single veröffentlicht wurde. Zu denReaktionen meinte Keith Emerson: „Es gibtLeute, die behaupten, wir hätten die Platte nurveröffentlicht, weil wir wieder etwas von unshören lassen wollen. Das stimmt nicht. Wirhaben etwa 650 Stunden im Studio darangearbeitet und kurz vor der Veröffentlichungbin ich nach Wien geflogen, um mich vonGinestra beraten zu lassen, weil sich auch einStück von ihm auf der Platte befindet.“Greg Lake: „Wir schrieben etwa 18 Monatean dem neuen Material und haben alles sorg-fältig im Studio ausgearbeitet. Wenn diePresse dann oberflächlich über uns urteilt – soals hätten wir das Album in drei Wochenzusammengeschustert – dann kann manschon verzweifeln.“ Einmal sollte sich jedochzeigen, dass das plattenkaufende Publikumsich nur bedingt von der Presse beeinflussenließ: In England schaffte man einen zweiten

Promo-CD: Selections From ManticoreUS: Victory 757Tracks: I Believe In Father Christmas / Touch and Go / Hang On To A Dream / 21st CenturySchizoid Man / Fire / Pictures At An Exhibition / Karn Evil 9 / From The Beginning /Jerusalem / Still.. You Turn Me On / Lucky Man / Fanfare For The Common Man4 CD-Box: The Return Of The ManticoreD/UK: Victory London Metronome 828 459-2, US: Viczoty Polygram 484 004-2, JP: VictoryVICP-40113/6, RI US: RhinoTracks CD 1: Touch And Go (New Recording) / Hang On To A Dream (New Recording) /21st Century Schizoid Man (New Recording) / Fire (New Recording) / Pictures At An Exhibition(New Recording) / I Believe In Father Christmas (New Recording) / Introductory Fanfare-PeterGunn (Live) / Tiger In A Spotlight / Toccata / Trilogy / Tank / Lucky ManTracks CD 2: Tarkus Medley: Eruption-Stones of Years-Iconoclast-Mass-Manticore-Battlefield /From The Beginning / Take A Pebble (Live): Take A Pebble-Lucky Man-Piano ImprovisationsIncluding Fugue / Knife Edge / Paper Blood / Hoedown (Live) / Rondo (Live, Previously Unreleased)Tracks CD 3 The Barbarian / Still...You Turn Me On / The Endless Enigma / C`est la vie / TheEnemy God Dances With The Black Spirits / Bo Diddley (Previously Unreleased) / BitchesCrystal / A Time And A Place / Living Sin / Karn Evil 9 / Honky Tonk Train BluesTracks CD 4 Jerusalem / Fanfare For The Common Man / Black Moon / Watching Over You /Piano Concerto No.1 (Third Movement) / For You / Prelude And Fugue (Previously Unreleased)/ Memoirs Of An Officer And A Gentleman / Pirates / Affairs Of The HeartCD: Live At The Royal Albert HallD/UK: Victory London Metronome 828 393-2, US: Victory 383 480 011-2, JP: Victory VICP-222Tracks: Karn Evil No. 9 (1st Impression, Part 2) / Tarkus (Medley): I. Eruption – II. Stones OfYears – III. Iconoclast / Knife Edge / Paper Blood / Romeo & Juliet / Creole Dance / Still...YouTurn Me On / Lucky Man / Black Moon / Pirates / Finale (Medley): I. Fanfare For The CommonMan – II. America – III. Rondo

1994CD: Classic Rock featuring "Lucky Man"US: Rebound PolyGram 314 520 227-2Tracks: Pictures At An Exhibition: Promenade-The Hut Of Baba Yaga-The Curse Of Baba Yaga-The Hut Of Baba Yaga-The Great Gates Of Kiev / Fanfare For The Common Man / Hoedown /Jerusalem / Toccata / Lucky ManCD: In The Hot SeatUS: Victory 383 480 034-2, JP: Victor VICP-60646 (+ Pictures At An Exhibition (In DolbySurround)Tracks: Hand Of Truth / Daddy / One By One / Heart On Ice / Thin Line / Man In The Long BlackCoat / Change / Give Me A Reason To Stay / Gone Too Soon / Street WarCD: The Best Of Emerson, Lake & PalmerUS: RhinoR2 79777Tracks: From The Beginning / Jerusalem / Still...You Turn Me On / Fanfare For The CommonMan (Single Version) / Knife Edge / Tarkus: Eruption - Stones Of Years – Iconoclast – Mass –Manticore – Battlefield – Aquatarkus / Karn Evil 9 1st Impression (Part 2) / C'est La Vie /Hoedown / Trilogy / Honky Tonk Train Blues / Black Moon (Single Version) / Lucky Man / IBelieve In Father Christmas (Original Single Version) CD: The Very Best Of Emerson, Lake & PalmerUS: Rhino R2 79777Tracks: Lucky Man / Knife Edge / From The Beginning / Trilogy / Jerusalem / Toccata / KarnEvil 9 / Still … You Turn Me On / Pirates / Fanfare For The Common Man / C’est la vie (Live)/ Peter Gunn (Live) / The Hut Of Baba Yaga / The Great Gates Of Kiev (Live)

1997CD: Live At The Isle Of Wight FestivalUK: Manticore RecordsTracks: The Barbarian / Take A Pebble / Pictures At An Exhibition / Rondo / Nutrocker /Emerson, Lake and Palmer Discuss The Isle Of Wight FestivalCD:Lucky Man And Other HitsUS: Flashback

D-LP: Manticore Ariola 87302 IT

1997

1994

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Emerson, Lake & Palmer: Der Anfang vom EndeOldie Markt 06/0510

Platz, in den USA den elften und inDeutschland erreichte es den sechsten Rang.Natürlich folgte darauf die übliche Tour umdie Welt, die diesmal sowohl von der Show –die schon immer ein Merkmal des Trios war,wobei sich allerdings ab und zu auch Unfälleereigneten wie 1973 in San Francisco, alseine Ladung zu früh hochging und KeithEmerson an der Hand verletzte – als auch von der Musik her alles bis dahin geseheneund gehörte in den Schatten stellen sollte,zumal man diesmal die technischen Voraus-setzungen besaß, die Musik von der LP aufder Bühne umzusetzen.Dementsprechende triumphal verlief dennauch die Konzertreise, die drei Ergebnisseproduzierte: Die dreifach Live-LP WelcomeBack My Friends To The Show That NeverEnds. Zum zweiten eine Erschöpfung sowohlder Kräfte der Musiker als auch der bis dahinbestehenden Gemeinsamkeiten, so dass mandiese Tour als zumindest vorläufiges Ende derersten Gruppenphase betrachten kann. Undzum dritten war die Produktivität der 3

1974-1976, sieht man von dem einmal obenangesprochenen Live-Tripel ab, gleich null,was auch die Solo-Aktivitäten betraf, diegerade einmal zwei Singles ergab: Den Hitvon Greg Lake, I Believe In Father Christmasan Weihnachten 1975 und zuvor in dem Jahrdie Emerson-Single Honky Tonk Train Blues,die immerhin den 21. Platz in England beleg-te, während Lake sogar einen zweiten Platzschaffte und seitdem damit immer wiederchartete.Man darf natürlich in diesem Zusammenhangnicht die geschäftlichen Aktivitäten überse-hen, die die seit Brain Salad Surgery auch alsLabel-Chefs tätigen Herren in Atem hielt,wobei besonders Greg Lake als Boss agierte,während Emerson eher durch die Welt zogund Palmer privatisierte. So war die Frage1975 vor allem die, ob Emerson, Lake &Palmer als Gruppe überhaupt noch Bestandhatten oder eben nicht.Fortsetzung folgt

Lucky Man / C'est La Vie / Paper Blood / Still...You Turn Me On / From The Beginning / KarnEvil 9 - 1st Impression Parts 1 & 2 / Fanfare For The Common ManDoppel-CD: King Biscuit Flower HourUS: KBFH Show #97.xx (August)Tracks CD 1 Peter Gunn Theme / Tiger In A Spotlight / C'est la vie / Piano Improvisation / MapleLeaf Rag / Drum Solo / The Enemy God / Watching Over You / Pirates / Fanfare For TheCommon Man / Hoedown / Still... You Turn Me On / Lucky Man / Piano ImprovisationTracks CD 2: Karn Evil 9 / Fully Interactive CD-ROM Section (Mac/PC Compatible)

1998Promo-CD: Then & Now SamplerUS: Eagle CD-PRO-1001Tracks: Karn Evil 9 ('97) / Fanfare For The Common Man-Blue Rondo La Turk / 21st CenturySchizoid Man / Take A Pebble Medley / Karn Evil 9 ('74)Doppel-CD: Then & Now (Live; Then: California Jam 1974, Now: Tour 1997/98)UK: Eagle Sanctuary, US: Eagle Tracks: CD 1: Toccata / Take A Pebble Excerpts: Still...You Turn Me On - Lucky Man –Piano Improvisations - Take A Pebble / Karn Evil 9: First Impression Pt. 2 / Third Impression /A Time And A Place / Piano Concerto No. 1: Third Movement / From The BeginningTracks CD 2: Karn Evil 9: First Impression Pt. 2 / Tiger In A Spotlight / Hoedown / Touch AndGo / Knife Edge / Bitches Crystal / Honky Tonk Train Blues / Take A Pebble / Lucky Man /Fanfare For The Common Man / Blue Rondo A La Turk / 21st Century Schizoid Man / America

1999CD: Lucky Man – Best Of Emerson, Lake & PalmerD: ZoundsTracks: Lucky Man / Knife Edge / The Only Way (Hymn) / A Time And A Place / The Great GatesOf Kiev (Live) / Hoedown / Trilogy / Jerusalem / Still You Turn Me On / Karn Evil 9 1stImpression (live) / Fanfare For The Common Man / Tiger In A Spotlight / Peter Gunn (Live) /21st Century Schizoid Man

20017 CD-Box: The Original Bootleg Series From The Manticore Vaults Vol. OneUK: Sanctuary Records (Recorded At Stompin' Encore-Gaelic Park, NY 9/1/71, Louisville Hall,Kentucky, 21.4.1972; Long Beach Arena, 28.7.72; Performing Arts Center Saratoga, New York,13.8.72)Tracks CD 1: The Barbarian / Take A Pebble / TarkusTracks CD 2: Knife Edge /Rondo / Piano Interlude (Including Part Of The Fugue) / HoedownTracks CD 3: Hoedown / Tarkus / Take A Pebble / Lucky Man / Piano ImprovisationsTracks CD 4: Abaddon's Bolero / Pictures At An Exhibition / Nutrocker / RondoTracks CD 5: Tarkus / The Endless Enigma / Sheriff / Take A PebbleTracks CD 6: Take A Pebble / Pictures At An Exhibition / Hoedown / Grand FinaleTracks CD 7: Hoedown / Tarkus / The Endless Enigma / The Sheriff / Take A Pebble / PicturesAt An Exhibition7 CD-Box: The Original Bootleg Series From The Manticore Vaults Vol. TwoUK: Sanctuary (Hammersmith Odeon, 26.11.72; Henry Lewis Arena, Wichita, Kansas 26.3.74;Rich Stadium, Buffalo, New York, 26.7.74; Civic Center New Haven, Connecticutt, 30.11.77)Tracks CD 1: Hoedown (Start Missing) / Tarkus / Endless Enigma / Song Of The SwingingSymbol / Sheriff / Take A Pebble / Lucky Man / Take A Pebble (Conclusion)Tracks CD 2: Pictures At An Exhibition / Nutrocker / Hoedown / Jerusalem / Toccata / Tarkus /Benny The Bouncer / Jeremy Bender / Take A PebbleTracks CD 3: Still…You Turn Me On / Lucky Man / Piano Improvisation / Take A Pebble / KarnEvil 9 Tracks CD 4: Hoedown / Jerusalem / Toccata / Still…You Turn Me On / Lucky Man / PianoImprovisation / Take A PebbleTracls CD 5: Karn Evil 9 (Start Of 2nd Movement Missing) / Pictures At An Exhibition / PeterGunn (Not Complete)Tracks CD 6: Hoedown / Tarkus / Take A Pebble / Piano Concerto Pt. 1 / Maple Leaf Rag / TakeA Pebble (Conclusion)Tracks CD 7: C’est la vie / Lucky Man (Not Complete) / Karn Evil 9 (1st Impression Part 2) /Tiger In A Spotlight / Watching Over You / Pirates / Fanfare For The Common Man

1998

D-Single: Manticore Ariola 13961 AT

2001

1999

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Oldie Markt 06/05 11Conway Twitty: Arbeit bis zum Ende

Die letzten JahreFür Conway Twitty brachten die 70er und 80er Jahre trotz nach-lassenden Erfolges vor allem viel Arbeit. Dass er nach einemKonzert starb, war da nur typisch.

Conway Twitty in den 80er Jahren

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Conway Twitty: Arbeit bis zum EndeOldie Markt 06/0512

“Veränderung ist schön und gut“, sagte sichConway, nur warum sein Äußeres ummo-deln, wo er doch insbesondere seine Songs inden Vordergrund stellen wollte. Die Weltbewegte sich Richtung achtziger Jahre,Conways Haarschnitt erinnerte aber nochimmer an die Fünfziger, sein letztesZugeständnis an den Rock And Roll. Diemeisten Kollegen hatten sich schon langeeinen modischen Haarschnitt zugelegt,Conway war immer konservativ geblieben,was diesen Punkt betraf. Jacque King warConways neue Friseuse und vor ihremAntrittsbesuch in seinem Haus hatte sie vonConways Tourmanager Jimmy Jay genauesteInstruktionen erhalten. Dieser hatte sie über-redet, “mit Conways Kopf mal etwas Neueszu versuchen“. Conway dagegen merkte beider ersten Begegnung nur kurz an: “KeineVeränderung“.King erinnerte sich später: “Ich befasste michmit Conways Haaren, er konnte aber nichtsehen, was ich machte, da der Spiegel vorihm viel zu hoch hing. Ich verwandelte dieElvistolle in einen Lockenkopf und bevor ich

Conway das Endresultat sehen ließ, schlossich schon mal mit meinem Leben ab. SeineReaktion war aber nach einigen Sekundendes Staunens eher positiv: “Wow! Das hautmich um! Aber... wenn meine Fans das nichtmögen, wird’s wieder wie vorher gemacht!“Diese äußerliche Veränderung verursachtemehr Aufsehen als neue musikalischeStilrichtungen zuvor. Die Fans fanden esjedenfalls toll und machten Bemerkungenwie: “Du siehst 10 Jahre jünger aus“ unddamit war auch Twitty durchaus zufrieden.Kollegen, die sehr auf ihr Äußeres bedachtwaren, nahmen diese Bemerkungen durchauszur Kenntnis. Friseuse Jacque bekam Zulauf von einigen Berühmtheiten aus dem Musikgeschäft, die immer den selbenWunsch äußerten: “Bitte genau wieConway“. Musikalisch war Conway Twittynach der Trennung von Bradley jetzt für sichallein verantwortlich und produzierte seinneues Album Crosswinds selbst. Ein modifi-zierter Countrysound resultierte aus neuangeworbenen Musikern, auch räumlich fandeine Änderung statt: von Bradley’s Barn zuden Woodland Studios. Crosswinds heisst

Conway Twitty (11)von Bernd Vogel

CDs19958-CD Box: The Rock’n’Roll YearsD: Bear Family BCD 16112Tracks CD 1: Rock House / Crazy Dreams (Take 2) / Give Me Some Love (Master) / I Need YourLovin’ Kiss / Just In Time / Born To Sing The Blues / Maybe Baby / Shake It Up / I Need YourLovin’ / Born To Sing The Blues / Golly Gosh Oh Gee / Double Talk Baby / Why Can’t I GetThrough To You / Crazy Dreams (Take 3) / Give Me Some Love (Take 1) / Born To Sing TheBlues (Take 1) / (Take 2) / (False Start-Take 2) / (Take 4) / Crazy Dreams (Take 1) / (False Start-Take 2) / (Take 3) Tracks CD 2: It’s Only Make Believe / I’ll Try / I Vibrate (From My Head To My Feet) / Will YouLove Me Then, As You Love Me Now / The Story Of My Love / Don’t You Know / When I’mNot With You / Judge Of Hearts (False Start-Take 2) / Yeah, Yeah, Boo Hoo / Heavenly / ComeOn Home / Nobody / Spotnick (Instrumental) / Easy To Fall In Love / Goin’ Home / Big Train(Instrumental) / Teenage Heart / One And Only You / When I’m Not With You / Don’t You Know/ The Story Of My Love / My One And Only You / Goin’ Home / Make Me Know You’re Mine/ Judge Of Hearts / First Romance / I Need You SoTracks CD 3: Mona Lisa / Sentimental Journey / Hallelujah, I Love Her So / You’ll Never WalkAlone / Hey Little Lucy (Don’t Cha Put No Lipstick On, Mono) / Halfway To Heaven (Version1) / Teasin’ / Heavenly / Halfway To Heaven (Version 2) / Just Because / Cry Jane Cry / BlueberryHill / Heartbreak Hotel / You Win Again / Danny Boy / Hey Miss Ruby / Restless (Master-Take10) / She’s Mine / Lonely Kind Of Love / Beach Comber / Easy To Fall In Love / Because YouLove Me (Take 13) / Leonora My Love (Take 13) / Rosaleena / My Adobe Hacienda (Master) /Hey Little Lucy (Don’t Cha Put No Lipstick On, Stereo) / Restless (Take 8) / Because You LoveMe (Take 6) / My Adobe Hacienda (Alternativaufnahme)Tracks CD 4: Star-Spangled Heaven (Take 8) / A Huggin’ And A Kissin’ / Can’t We Go Steady / Lonely Blue Boy (US Version) / Sorry / Blue Moon / Eternal Tears / Foggy River / PlatinumHigh School / Trouble In Mind / Pretty Eyed Baby / Rebound (Take 14) / The Hurt In My Heart/ Maybe Tomorrow We’ll Know / Tell Me One More Time / What Am I Living For / A Fallen Star/ I’d Still Play The Fool / Betty Lou / Knock Three Times (Take 17) / What A Dream / Is ABluebird Blue (Take 16) / Whole Lotta Shakin’ Goin’ On / My Heart Cries / Sweet GeorgiaBrown / Lonely Blue Boy (UK Version) / Betty Lou (Take 14)Tracks CD 5: That’s Where My Lovin’ Goes / Don’t You Dare Let Me Down / Send Her To Me/ The Flame / C’est si bon / Long Black Train / Blue Suede Shoes / Great Balls Of Fire / Jailhouse Rock / Treat Me Nice / Handy Man / The Girl Can’t Help It / Shake, Rattle And Roll /Diana / Splish Splash / Reelin’ And Rockin’ / A Million Teardrops (Take 13) / The Next Kiss (IsThe Last Goodbye) / A Tree In The Meadow / Above And Beyond / I’m In A Blue, Blue Mood(& Roy Orbison) / Live Fast, Love Hard, Die Young / Man Alone / Donna’s Dream / Tower OfTears / I Can Hear My Heart Break / A Million Teardrops (Take 12)Tracks CD 6: Prisoner Of Love (Take 4) / Unchained Melody (Master) / Sweet Sorrow / A LittleBird Told Me / It’s Driving Me Wild (Take 6) / Turn Around / Walk On By / Portrait Of A Fool/ There Is Something On Your Mind / Don’t Cry No More / Mister Jones / Hang Up The Phone /A Little Piece Of My Heart (Take 7) / She Knows Me Like A Book / Comfy’n’Cozy / Lookin’Back / Pledging My Love / Prisoner Of Love (Take 3) / Unchained Melody (Take 5) / (Take 13)/ Sweet Sorrow (Alternativaufnahme) / It’s Driving Me Wild (Take 9) / Walk On By (OverdubVersion) / Mister Jones (Take 5) / A Little Piece Of My Heart (Take 5) / (Take 6)Tracks CD 7: It’s Too Late / I Almost Lost My Mind / I Got A Woman / My Babe / Let The GoodTimes Roll / Fever / Boss Man / Don’t Cry No More / City Lights / Faded Love / Don’t Let The Stars Get In Your Eyes / Ages And Ages Ago / I Hope, I Think, I Wish / The Pickup /Hound Dog / She Ain’t No Angel / Got My Mojo Working / Long Tall Texan / Go On And Cry/ She Loves Me / I’m Sorry Heart / Talkin’ About You / Walk Proud / Such A Night / My BabyLeft MeTracks CD 8: Where Your Love Leadeth Me / Big Town / This Road That I Walk / Bad Man /Ever Since You Went Away / Blue Is The Way I Feel / Turn The Other Cheek / Treat Me Mean,Treat Me Cruel / I’m Checkin’ Out / Heartache Just Walked In / I Wonder If You Told Her

Oldie - Markt Discographie

US-LP: MCA 2278

1995

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Oldie Markt 06/05 13Conway Twitty: Arbeit bis zum Ende

übersetzt Seitenwind, aber Conway wolltemit dem Titel möglicherweise testen, ob ihmmit diesem Image- und Stilwechsel jetzt derWind von vorn entgegenblies. Eine Kritikvon 1979 las sich wie folgt: “Conway Twittyhat sich nicht nur äußerlich verändert - musi-kalisch ist er moderner, sprich kommerziellergeworden. Bleibt abzuwarten, wie die Fansauf diese Produktion reagieren. Da ist nichtmehr viel von der kleinen Besetzung, bei derdie Steel oder die Fiddle überwiegt, zu hören. Keyboards und die Kurland Stringsmachen den Sound. Das letzte AlbumTwitty’s klang mehr nach Country.“ DieSingle-Auskopplung: Don’t Take It Awaysetzte 1979 die Tradition in den Charts fortund belegte Platz Nr. 1. Der moderneCountrysound hatte sich in den letzten Jahrenbei anderen Künstlern genauso durchgesetzt.Der bekannte Nashville-Sound, der überwie-gend traditionelle Elemente enthielt, warlängst weiterentwickelt worden und durchrockige und poppige Klängen ersetzt

worden. „Verwässert“ nannten das so einigeCountryfans und manchmal wusste mannicht, ob es sich um einen Country-, Rock-oder Popsong handelte. Die Fans von damalsliebten Conway aber noch immer, stets ließer auf seinen Alben Raum für Traditionelles.Positiv war ebenfalls, dass viele neue undjunge Fans hinzukamen, die dieser neuen Artvon Country Musik zugetan waren. Manchevon ihnen hatten zur Zeit von It’s Only MakeBelieve gerade mal das Licht der Welterblickt. Nach drei Nummer 1 Hits 1979begann 1980 mit I Love To Lay You Down,gefolgt von drei weiteren Nr. 1-Platzierungen1981.Das Cover der 1981er LP Mr. T zeigte ihnrelaxt als Golfer, die Platte als modernenCountry Musiker. Eine Kritik merkt an, erginge “mit der Zeit“, aber bliebe stets“typisch Conway Twitty“. Die Themen blie-ben dieselben: “Die Beziehung zwischenMann und Frau oder dass, was man schlecht-hin als Liebe bezeichnet. So kennt manConway Twitty, so will man ihn ganz offen-sichtlich hören.... ein solides Conway TwittyAlbum!” Die Auskopplung Red Neckin’ LoveMakin’ Nights wurde im selben Jahr der 41.Nr. 1 Hit für Conway Twitty und zugleich der

D-CD: Bear Family BCD 16670

About Me / The Girl At The Bar / You Made Me What I Am / I’ll Get Over Losing You / Have IBeen Away Too Long / Let Me Be The Judge / Sound Of An Angel’s Wings / Al Bruno: HighlandRock / Midnite Creeper

1997The World Of Conway TwittyD: Spectrum 551 432-2Tracks: Unchained Melody / Fever / Mona Lisa / Diana / Hertbreak Hotel / Splish Splash / IAlmost Lost My Mind / Lonely Blue Boy / Blue Suede Shoes / Great Balls Of Fire / Shake, Rattle & Roll / Blue Moon / Jailhouse Rock / Handy Man / Let The Good Times Roll / BlueberryHill / Treat Me Nice / What Am I Living For / Whole Lotta Shakin’ Going On / It’s Only MakeBelieveRock’n’Roll With Conway TwittyD: Hallmark 306792Tracks: Golly Gosh Oh Gee / I Wonder If You Told Her About Me / Why Can’t I Get Through ToYou / This Road That I Walk / Crazy Dreams / You Made Me What I Am / Shake It Up / Midnight/ Maybe Baby / I Need Your Lovin’ / Double Talk Baby / Born To Sing The Blues

1998The Best Of Conway TwittyEU: Pegasus PE 136Tracks : Heavenly / Mona Lisa / It’s Only Make Believe / Halfway To Heaven / What Am ILiving For / Big Town / I’ll Try / Sitting In A Dim Cafe / Born To Sing The Blues / Double TalkBaby / Don’t Go Too Far / Danny Boy / Lonely Blue Boy / The Hurt In My Heart / Golly GoshOh Gee / Midnight / Where I Stand / I Wonder If You Told Her About Me / You Made Me WhatI Am / This Road That I WalkThe Rock’n’Roll CollectionUK: Spectrum 554 150-2Tracks: Jailhouse Rock / Mona Lisa / Blue Suede Shoes / Whole Lotta Shakin’ Going On / HoundDog / Splish Splash / Handy Man / Heartbreak Hotel / Reelin’ And Rockin’ / Great Balls Of Fire / Let The Good Times Roll / Shake, Rattle And Roll / I Vibrate (From My Head To MyFeet) / I Got A Woman / Hallelujah I Love Her So / Treat Me Nice / Big Boss Man / BlueberryHill / Got My Mojo Working / The Girl Can’t Help It / Maybe Baby

199920th Century Masters – The Millennium CollectionUS: MCA Nashville 170 08520Tracks: It’s Only Make Believe / Hello Darlin’ / After The Fire Is Gone (& Loretta Lynn) / I Can’tStop Loving You / You’ve Never Been This Far Before / There’s A Honky Tonk Angel (Who’llTake Me Back In) / (Lying Here With) Linda On My Mind / Touch The Hand / After All The Good Is Gone / Tight Fittin’ Jeans / I Still Believe In Waltzes (& Loretta Lynn) / CrazyIn Love

200020th Century Masters – Conway Twitty & Loretta Lynn: The Millennium CollectionUS: MCA NashvilleTracks: After The Fire Is Gone / Louisiana Woman, Mississippi Man / Lead Me On / As Soon As I Hang Up The Phone / Feelin’s / The Letter / I Can’t Love You Enough / From Seven ‘TillTen / You Know Just What I’d Do / It’s True Love / Lovin’ What Your Lovin’ Does To Me / I StillBelieve In Waltzes20 Golden Greats – Platinum CollectionAU: Marc 1043Tracks: It’s Only Make Believe / Hello Darlin’ / Fifteen Years Ago / Danny Boy / You’ve NeverBeen This Far Before / Touch The Hand / To See My Angel Cry / She Needs Someone To HoldHer When She Cries / I’ll Try / After All The Good Is Gone / (Lost Her Love) On Our Last Date/ As Soon As I Hang Up The Phone / Baby’s Gone / I Can’t See Me Without You / I’m NotThrough Loving You Yet / This Time I’ve Hurt Her More Than She Loves Me / (Lying Here With)Linda On My Mind / The Games That Daddies Play / Don’t Cry Joni / (I Can’t Believe) She GivesIt All To Me

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Conway Twitty: Arbeit bis zum EndeOldie Markt 06/0514

letzte für MCA, der Firma, der er 17 Jahrelang die Treue gehalten hatte. Auch hier warConway der Meinung, es sei Zeit für einenWechsel zu einer neuen Plattenfirma.Im Juli 1981 wechselte Conway von derMCA zur Elektra. Jimmy Bowen war Chefder Nashville-Abteilung besagter Firma; erhatte Conway ein gutes Angebot für einenneuen Plattenvertrag gemacht und Twittyarbeitete gerne mit ihm zusammen. Conwaybezeichnete ihn als guten Geschäftsmann,der wusste, wovon er sprach. Bowen konnteeigene Erfahrungen aufweisen, als Sängerder Rhythm Orchids hatte er in den fünfzigerJahren bei Roulette Records selber mit I’mStickin’ With You einen Hit gehabt. DerLabelwechsel sollte sich für Conway alsguter Schachzug erweisen. Die erste Single-veröffentlichung The Clown kam 1982 wie-der an die Spitze der Country-Charts, inner-halb der folgenden 12 Monate gesellten sichdrei weitere Nr. 1 Hits hinzu. MCA wollteauch etwas vom Kuchen abhaben und veröf-

fentlichte die Single: Over Thirty (Not OverThe Hill), aber die Platte kletterte nur aufPosition 69.Elektra schaffte hervorragende Verkaufs-zahlen der Conway Twitty-Alben durchexzellentes Songmaterial und ein hochmoti-viertes Marketing- und Promotionteam. Dasneue Album Southern Comfort verkaufte mit 400.000 Stück deutlich besser als dieletzten MCA-Alben. Im ersten Jahr derZusammenarbeit wurden nach BowensAngaben über 120 Titel eingespielt. 20 Songsdavon waren Wiedereinspielungen seinergrößten Hits , darunter moderne Fassungenvon: I’ll Try, It’s Only Make Believe undDanny Boy. 1982 veröffentlicht als Conway’s#1 Classics Volume 1 and 2, zeigt Folge 2 aufdem Cover Conway als Maler vor einer gro-ßen Leinwand. Als Vorlage dient ihm einaltes Foto aus den 50ern, auf der Leinwandentsteht ein aktuelles Bild von Conway ausseiner Hand. Slowhand und The Rose warenzwei Titel, die Conway coverte und obwohlmehrere Leute den Ratschlag gaben, lieberneue Songs zu verwenden, wurden beideTitel 1982 Nr.-1-Hits. Wie schon bei MCAbewies Twitty weiter ein gutes Händchen inder Song-Auswahl und eine Nase für poten-

You’ve Never Been This Far BeforeAU: Platinum CD-PLAT 178Tracks: You’ve Never Been This Far Before / After All The Good Is Gone / As Soon As I Hang Up The Phone / Baby’s Gone / Danny Boy / Don’t Cry Joni / Fifteen Years Ago / Hello Darln’ / (I Can’t Believe) She Gives It All To Me / I Can’t See Me Without You / I’ll Try/ I’m Not Through Loving You Yet

200120th Century Masters – The Millennium Collection Vol. 2US: MCA Nashville 170 219Tracks: Next In Line / Fifteen Years Ago / Louisiana Woman, Mississippi Man (& Loretta Lynn) / I See The Want-To In Your Eyes / Play Guitar Play / Don’t Take It Away / Happy BirthdayDarlin’ / A Bridge That Just Won’t Burn / Red Neckin’ Love Makin’ Night / Julia / That’s My Job/ She’s Got A Single Thing In Mind

2003Conway RocksD: Bear Family BCD 16670Tracks: It’s Only Make Believe / I Vibrate (From My Head To My Feet) / Rock House / Give Me Some Love / Shake It Up / Double Talk Baby / Don’t You Know / Mona Lisa / Teasin’ / MakeMe Know You’re Mine / Hey Little Lucy (Don’t Cha Put No Lipstick On) / Danny Boy / Hey!Miss Ruby / Restless / She’s Mine / Foggy River / Pretty Eyed Baby / Rebound / Lonely BlueBoy / The Hurt In My Heart / Tell Me One More Time / Long Black Train / It’s Driving Me Wild / Blue Suede Shoes / Platinum High School / Can’t We Go Steady / Such A Night / MyBaby Left Me / My Babe / Is A Bluebird BlueReader’s Digest Conway TwittyUS: Reader’s Digest Music 4006Tracks: Hello Darlin’ / Baby’s Gone / Fifteen Years Ago / It’s Only Make Believe / As Soon As I Hang Up The Phone / Danny Boy / Don’t Cry, Joni / (Lying Here With) Linda On My Mind / Touch The Hand / You’ve Never Been This Far Before / After All The Good Is Gone / ThisTime I’ve Hurt Her More Than She Loves Me / The Games That Daddies Play / She NeedsSomeone To Hold Her (When She Cries)DVD: On The Mississippi (1982)US: DVD (Recorded On Board Of The Misssippi Queen River Boat)Tracks: Conway Twitty: Hello Darlin’ / Loretta Lynn: I Lie / Conway Twitty: Slow Hand /Charley Pride: Roll On Mississippi / Conway Twitty&Loretta Lynn: Louisiana Woman, Missippi Man / Jerry Lee Lewis: You Win Again / Conway Twitty&Jerry Lee Lewis: Medley:Whole Lotta Shakin’ Going On-Mona Lisa-Danny Boy / Conway Twitty&Tammy Wynette:Medley: (Lying Here With) Linda On My Mind-You’ve Never Been This Far Before-Till I CanMake It On My Own-Stand By Your Man / Tammy Wynette: I Think I Just Heard A Heartbreak / George Lindsey: Stand Up Routine / Conway Twitty: Why Me, Lord

2004Who Will Pray For MeUS:Tracks: Who Will Pray For Me / Jesus Is A Soul Man / In Loving Memories / Suppertime /Clinging To A Saving Hand / The Big Man Above / If We Want Love To Last / The Third Man / Lead Us Back To Love / Me And My Neighbor

US-CD: Capitol CDP 96293-2

2003

2001

2004

zielle Hits. Bowen wusste das und ließ ihmdeswegen freie Hand. Dass Elektra eine rela-tiv kleine Firma war, gefiel Conway geradenach den Jahren bei einem großen Label wieMCA. Doch als Elektra mit Warner Brothersvereinigt wurde, passte das weder Twittynoch Bowen. 1983 schafften die Singles„nur“ Platz 6 und 8. Doch Bowen gelang es 1984 mit dem großartigen By Heart-Album, mit drei Nummer-1-Hits die altenErfolge zu erreichen. Das war auch demPerfektionismus der beiden zu verdanken,die zusammen stundenlang die Songsabmischten. Bei Elektra hatte Twitty zum

ersten Mal mit Computern gearbeitet undwar von der neuen Technik fasziniert. Nichtselten mischte das Duo einen Song über 10 ?Tage lang ab. Doch Bowen war ein unruhigerGeist und er wechselte 1984 zu MCA und somusste Conway seinen 50. Nr.-1-Hit Don’tCall Him A Cowboy ohne ihn feiern. Dabeihatte er auch sonst genug zu tun: Neben denPlattenaufnahmen tourte er ständig, hatte einAuge auf seine Künstleragenturen undschließlich gab es noch den Amusement-ParkTwitty City in Hendersonville, in der Nähevon Nashville. Finanziell ging es ihm gut, dieEinnahmen aus der Musik Fortsetzung S. 32

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Oldie Markt 06/05 15Gong: Daevid Allen solo

Daevid Allen alleineZwar nahm der ehemalige Gründer von Gong in seiner Solo-Karriere oft Bezug auf seine alte Band, aber er versuchte auch,sich ständig zu erneuern.

Pierre Moerlen’s Gong 1988 (v.l.): Frank Fischer, Hansford Rowe, Pierre Moerlen, Ake Zieden, Benoit Moerlen, Stefan Traub

Man mag selbst der Meinung sein, derAbgang von einer Gruppe, die man selbstgegründet hat, sei genau das richtige Ding.Und dennoch wird man feststellen, dass ohne die alte Umgebung und die gewohnteBeschäftigung erst einmal ein Vakuum entste-ht, das nur schwer zu füllen ist. Daevid Allenlitt 1974 gewiss nicht unter einem Mangel anIdeen, aber abgesehen von dem Projekt mitDeya hörte man erst einmal nichts von ihm,obwohl durchaus Pläne aus der Ecke zu hörenwaren wie etwa ein Roman, der die kompletteRadio Gnome Invivible-Story erzählen sollte.

Dieses Vorhaben war jedoch leider ebensowenig zu realisieren wie seine schon zu Gong-Zeiten angestrebte Hit-Single. 73scheiterte er mit Ooby-Scooby-Doomsday OrThe D-Day DJ’s Got The D.D.T. Blues genau-so wie jetzt, als er im April 1976 bei derReggae-Spezialfirma Trojan auftauchte und14 Yards mit Reggae-Hintergrund forderte –ebenso skurril wie unrealistisch, denn einekorrekte Angabe wären eher 100 Yards – soviel Band benötigt man für eine normale 7“.So passierte außer dem für Allen-typischenNamen Rhumboid Lumbago And The Joyful

Yodellers nichts. Folglich kam der Startschussfür seine nach-Gong Karriere erst mit einemProjekt mit einem katalanischen Trio, das erin seiner spanischen Wahlheimat entdeckthatte, wie es akustische Versionen von ThickAs A Brick und Stairway To Heaven spielte.Da er ja nach wie vor einen Plattenvertrag mitVirgin hatte, schickte er Richard Branson einePostkarte, in der er sich über die Vorteile derSchlagzeugerlosen Formation ausließ. Leideraber ließ die akustische Musik, die er mitEuterpe anfertigte, den Charme der frühenGong-Aufnahmen vermissen, da besonders

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Gong: Daevid Allen soloOldie Markt 06/0516

die Glissando-Gitarre von Allen mit Ab-wesenheit glänzte. Auf der CD-Ausgabe gibtes übrigens einen Bonustrack mit diesemSound, der zeigt, was auch möglich gewesenwäre. Dass Allen selbst dieses Projekt eben-falls als Abkehr von der eigenen Geschichtesah, bewies auch die folgende Tour, bei der ernur ganz wenige alte Songs zum Besten gab.Euterpe waren auch beim nächsten Trip insStudio dabei, zu dem Allen allerdings nocheinige Freunde hinzuzog. Now Is TheHappiest Time erschien 1977 als erstes Teilauf dem Sub-Label von Charly, Affinity, kurznachdem man sich von Virgin getrennt hatte,was der Interessenlage von Allen exakt ent-sprach. Richard Branson & Co. hatten sichnämlich geweigert, ein Dreifach-Album des1977er Reunion-Konzertes von Gong imBataclan zu Paris herauszubringen, auf demnicht nur die Formation selbst aufspielte,sondern auch alle davon abgefallenen Bands

wie auch das bereits erwähnte Strontium 90von Mike Howlett, das den ersten Auftritt derBand bot, die später als Police ihrenTriumphzug durch die Rockwelt antretensollte. Auf die Weigerung von Virgin, das zuveröffentlichen, reagierte Allen auf seineWeise: Eine Arme langhaariger Wesen stürm-te die Büros von Virgin im Londoner Stadt-teil Notting Hill und verlieh seinem ProtestAusdruck durch Graffitis auf den Haus-wänden.Tatsächlich veröffentlichte man das auf dieFans der klassischen Gong-Ära abgestimmteLive Etc. während Gong est mort 1977 aufdem französischen Progressiv-Label Tapiocain etwas abgespeckter Form als Doppelpackherauskam. Immerhin verkaufte sich dieVirgin-Version so gut, dass sich für Allenneue Möglichkeiten auftaten, zumal er imGegensatz zu den meisten Rockmusikernseines Alters den Punk als Umsetzung derHippie-Ideale des freien Denkens und eben solchen Zusammenlebens begrüßte.Diese positive Einstellung führte zurKooperation mit einer nicht ganz typischen

Gong (5)von Frank Küster

Die Soloplatten (3)Steve Hillage (2)

1976Single: It’s All Too Much / ShimmerD: Virgin Ariola 17403 AT, UK: Virgin VS 161Promo-Single: Hurdy Gurdy Man (Mono) / (Stereo)US: Atlantic 45-3384Single: Hurdy Gurdy Man / Om Nama ShivayaUK: Virgin VS 171, US: Atlantic 45-3384Album: LD: Virgin Ariola 28023 XOT, UK: Virgin V 2066, US: Atlantic SD 18205, RI 1984 UK: Virgin OVED 29. CD: 1987 D: Virgin Ariola 258 384, UK: Virgin CDV 2066, US: Caroline 1801, JP:Virgin VJCP-2530, RI 1991 D: Virgin EMI 7872802A: Hurdy Gurdy Man / Hurdy Gurdy Glissando / Electric GypsiesB: Om Nama Shimaya / Lunar Musick Suite / It’s All Too Much

1977Single: Not Fade Away (Glid Forever) / Saucer SurfingD: Virgin Ariola 11798 AT, UK: Virgin VS 197Promo-Single: Leylines To Glassdom / Glen Phillips: Lies, Lies, LiesUK: Virgin VDJ 23Album: Motivation RadioD: Virgin Ariola 25468 XOT, UK: Virgin V 2777, US: Atlantic SD 19144, JP: Virgin VIP-6486,RI 1984 UK: Virgin OVED 32. CD: 1986 D: Virgin Ariola 258 518, UK: Virgin CDV 2777, US:Caroline 1802, JP: Virgin VJCP-2531A: Hello Dawn / Motivation / Light In The Sky / RadioB: Wait One Moment / Saucer Surfing / Searching For The Spark / Octave Doctors / Not FadeAwayPromo-LP: Pop Spectacular (Live, Radioshow)UK: BBC Transcription Series CN 2696/SA: The Salmon Song / Hurdy Gurdy Glissando / Echo ImprovisationB: It’s All To Much / Not Fade Away

1978Single: Getting Better / Palm Tree (Love Guitar)UK: Virgin VS 212Album: Green D: Virgin Ariola 25875 XOT, UK: Virgin V 2098 (Limited Edition In Green Wax), RI 1984 UK:Virgin OVED 30. CD: 1991 D: Virgin EMI 7872792, UK: Virgin CDV 2098, US: Caroline 1670,JP: Virgin VJCP-2532A: Sea Natures / Ether Ships / Musik Of The Trees / Palm Trees (Love Guitar)B: Unidentified (Flying Being) / U.F.O. Over Paris / Leylines To Glassdom / Crystal City /Activation Meditation / The Glorious Om Riff

1979Picture Disc EP: Sixpack Six TrackUK: Virgin SIX TRACK 2A: The Salmon Song / It’s All Too Much / The Golden VibeB: Not Fade Away / Electrick Gypsies / Radio

Oldie - Markt Discographie

F-CD: Legend LM 9013

1977

1976

1978

1979

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Oldie Markt 06/05 17Gong: Daevid Allen solo

Punk-Band namens Here And Now, die aufder Suche nach einem Frontmann war.Daraus ergab sich zunächst die Band PlanetGong und dann die Single Opium For ThePeople, der das Album Live FloatingAnarchy 1977 folgte. Doch aus der 1978erTour musste sich Allen aus gesundheitlichenGründen zurückziehen, was auch diesesProjekt beendete.Ein neuer Abschnitt war angesagt und derbegann mit der Trennung von Gilly Smythund dem Umzug nach New York, was 1979Daevid Allen n’existe pas ergab, was man alswörtlichen Ausdruck der Verwirrung betrach-ten kann, die damals bei Allen herrschte. Erhatte zu trinken angefangen und das Albumwurde in der auf die New Wave fixierteenglischen Presse verrissen, während dieReaktionen in seiner neuen Heimat deutlichbesser ausfielen. Dort gefiel die irreMischung aus Free Jazz, Artrock, Dudelsackund Bluegrass Banjo. Danach war es wieder

Zeit für die Zusammenarbeit mit einer Bandund dafür suchte sich Allen die berühmteFunk- und Jazz-Band Material heraus, dieaber nicht unbedingt für ihn geschaffen war.About Time demonstrierte, dass die beidenBestandteile nicht so richtig miteinander har-monierten. Folglich standen die Beiträgeeher nebeneinander als zu einem neuenGanzen zu verschmelzen.Also entschloss sich unser Held, erst einmaleinen ganz neuen Weg einzuschlagen und derbedeutete den Verzicht auf den Gesang.Divided Alien Playbax ’80 sollte von der Ideeher den Käufern die Chance geben, eigeneTexte zu den Tracks hinzuzufügen und aufder folgenden Tour ging er denn auch nurvon Tapes begleitet auf die Bühne, die nochaus der Zeit mit Material stammten. MitMaggie Brown, die die Bänder live mischte,kam dabei eine Musik heraus, die ein US-Rezensent als „Euro-Javanesische No Wave,Deep Space, Hindu, Disco, Ska-Musik miteinem chinesischen Reggae irischenBluebeat Be-Bop Klang” bezeichnete. Mit

Doppel-Album: Live HeraldD: Virgin Ariola 300 723, UK: Virgin VGD 3502, JP: Virgin VIP-9907/8. CD: 1991 D: Virgin EMI7272812, UK: Virgin CDVM 3502, US: Caroline 1671, JP: Virgin VJCP-2533 (All CDs WithoutSide D)A: Salmon Song / The Dervish Riff-Castle In The Clouds-Hurdy Gurdy ManB: Light In The Sky / Searching For The Spark / Electrick GypsiesC: Radiom – Lunar Musick Suite – Meditation Of The Dragon / It’s All Too Much – The GoldenVibeD Studio: Talking To The Sun / 1988 Aktivator / New Age Synthesis (Unzipping The Zype) /Healing FeelingAlbum: Rainbow Dome MusickUK: Virgin VR 1 (Limited Edition On Clear Wax). CD: 1987 D: Virgin Ariola 258 523, UK: CDVR1, US: Caroline 1803A: Garden Of ParadiseB: Four Ever RainbowSingle: Don’t Dither Do It / Getting In TuneUK: Virgin VS 313Album: OpenD: Virgin Ariola 201 050 (Gimmixcover), UK: Virgin V 2135. CD: 1988 D: Virgin Ariola 260 843,UK: Virgin CDV 2135, 1991 US: Caroline 1672 (All CDs + Studio-Side Of Live Herald)A: Day After Day / Getting In Tune / Open / Definite ActivityB: Don’t Dither Do It / The Fire Inside / Earthrise

1981Album: AuraD: Virgin Ariola 202 799, 1983 US: Aura 1A: Getting Better / Palm Trees (Love Guitar) / Uidentified (Flying Being) / U.F.O. Over Paris /The Glorious Om RiffB: Talking To The Sun / 1988 Aktivator / New Age Synthesis (Unzipping The Zype) / HealingFeeling

1982Single: Alone / Frame By FrameUK: Virgin VS 551Maxi-Single: Alone // Frame By Frame / TimelessUK: Virgin VS 551-12Album: And Not OrD: Virgin Ariola 204 967, UK: Virgin OVED 8A: Before The Storm / Red Admiral / SerotoninB: And Not Or / Knights Templar / Still GoldenSingle: Kamikaze Eyes / Before The World Was MadeUK: Virgin VS 574 (12”: VS 574-12)

1983Doppel-Album: For To Next And Not OrD: Virgin Ariola 302 014, UK: Virgin OVED 8/V 2244 (2 Single LPs 1982/83), RI 1987 UK: VirginOVED 123 (For To Next) . CD: 1987 D: Virgin Ariola 260 844, UK: CDV 2244, 1991 US:Caroline 1673A/B: And Not OrC: These Uncharted Lands / Kamikaze Eyes / Alone / Anthems For The BlindD: Bright Future / Framy By Frame / Waiting / Glory

1992CD: BBC Radio One Live In ConcertD: Windsong Rough Trade 604.0014.2, UK: Windsong WINCD 14, US/CA: Griffin Music GCD327-2, JP: Windsong MSIF-3092Tracks: Hurdy Gurdy Glissando / Unidentified (Flying Being) / Radio / New Age Synthesis /Electrick Gypsies / The Salmon Song / It’s All Too Much / 1988 Activator / Crystal City /Activation Meditation / The Glorious Om Riff

UK-CD: Voicepoint EFA 05298

1982

1983

1984

1981

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Gong: Daevid Allen soloOldie Markt 06/0518

anderen Worten und etwas unkomplizierterkönnte man das Ganze als extrem eklekti-schen Mix aller möglicher Einflüsse benen-nen, letztlich entstand die Idee dafür aus seiner Absicht, die Musiker-Selbsthilfe-Organisation PATH zu unterstützen, die inden USA eine Clubschiene für experimentel-le Musik aufbauen wollte. Allen selbst zeigte 1980/81 mit zwei LPs,wohin seine Reise gehen sollte: Alien In NewYork, seine letzte Veröffentlichung aufCharly, war eine seiner typischen Arbeitenmit seiner Gitarre und den bekannt quirligenSongs, mit denen er an seine Zeiten mit Gonganknüpfte (das Material kam erst auf einer12“-EP 1983 heraus). Die Mini-LP aufShanghai, The Death Of Rock And OtherEntrances dagegen ging noch weiter zurück:Sie griff seine frühen Jahre als Poet auf. Daswar eine Dichterlesung mit seinem VorbildWilliam Burroughs als Gast und denMusikern Mark Kramer und ElizabethMiddleton am Klavier. Die CD-Reissue, diein den 90er auf Voiceprint erschien, gab zu

dem Mini-Album noch ein Projekt desPoeten 1967 und frühe Gong-Mitschnittedazu. Doch New York erwies sich auf dieDauer als zu undankbares Pflaster, so dassAllen 1986 nach Australien zurückkehrte, woer sich mit seinem alten Freund David Tolleyzusammentat. Unter dem Namen The Exerschien erneut eine Mini-LP Stop/Don’t undsie brachte mehr in Richtung Dichterlesungmit akustischer Gitarre live und im Studio.Auf der anderen Seite wandte er sich einemStilbereich zu, der eigentlich logisch für ihnwar: Meditationsmusik. Unter dem NamenJa’am, den er bei einem Seminar überWiedergeburt erhalten hatte, brachte eretliche Bänder heraus und unterrichtet seitden 80er Jahren regelmäßig auf thematisch indiese Richtung gehenden Workshops. Auchmusikalisch sollte seine Reise in den näch-sten Jahren zurück in die Vergangenheitgehen. Fortsetzung folgt

2004Doppel-CD: Live At Deeply Vale Festival ‘78UK: OZITCD 781 (+ Saucer Surfing / Searching For The Spark / Octave Doctors / SalmonSong / Some Deeply Vale Festival On Stage Announcements) / The Ruts: Babylon’s Burning /More Deeply Vale Festival On Stage Announcements / Tractor: The Jester / Argument For One /Deeply Vale / Bring What You Expect To Find) Tracks CD 1: On Stage Announcement From DJ At Deeply Vale / Saucer Surfing / Searching ForThe Spark / Octave Doctors / Salmon Song / Crystal City / Motivation Radio / Palm Trees (LoveGuitar) / Light In The Sky / Hurdy Gurdy ManTracks CD 2: Lunar Musick Suite / Sun Song (Reprise) / Activation Meditation / Glorious OmRiff

1993Maxi-Single: Sinbad (7th Voyage Of Sinbad) / Quest (Moon Mix) // Quest (Moody BoysInterpretation)UK: Big Life BFLT 08

1996CD: Power Of SevenUK: R&S rs 96092 CDTracks: Interstate / Civilization / Davy Jones’ Locker / Big City Sky / Good Morning / Night Owl/ The Osmosis Suite: The Power Of Seven-Hangar 84-Chicago IndianMaxi-Single: Habibi (Another World Mix) // (7” Mix) / MiracleUK: Ten TENX 38512”-EP: Freedom FightersUK: Ten TENX 394A: Freedom Fighters (Praying By The Sea Mix) / (New Style Extended 12” Mix)B: Depth Disco (Extended Mix) / Freedom Fighters (Freedom Void Mix)

2003CD: Live Transmissions (Live At The Tokiodrome, Liquid Room, Tokyo, 17.8.2002)UK: A-Wave AAWCDP101 Tracks: Fay Deau Deau / Teotehuican (Pyramid Of The Sun) / Manik Shamanik / High PlainsDrifter (Voyager) / Gazed And Diffused / Ring Of Fire / Varkala / Alphawave / Hangar 84

1976Album: Velvet DarknessD/UK/US: CTI 6068. CD: 1991 D: Epic Sony Music EPC 454 820-2, US: Epic Associates ZK45482, JP: King KICJ 8215A: Good Clean Filth / Floppy Hot / Wish / KinderB: Velvet Darkness / Karzie Key / Last May / Gattox

1980Album: Conversation Piece (& Gordon Beck) (Recorded 1977)D: Vinyl VS 105A: Conversation Piece Part 1B: Conversation Piece Part 2Album: The Things You See (& Gordon Beck)F: JMS 09A: Golden Lakes / Stop Fiddlin’ / The Things You See (When You Haven’t Got Your Gun) /Diminished ResponsibilityB: She’s Lookin’ I’m Lookin’ / At The Edge / Up Country

1983Album: I.O.U.UK: AH 100A: The Things You See (When You Haven’t Got Your Gun) / Where Is One / Checking Out /Betters Of MarqueB: Out From Under / Temporary Fault / Shallow Sea / White Line

UK-CD: Snapper SMACD 824

1983

2004

2003

1980

1996

1993

with System 7

1976

Allan Holdsworth

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Oldie Markt 06/05 19Sweet: Die RCA-Alben

Hits sind es sicher nicht alleine, die den Werteiner Band über die Jahre hinweg definieren,genauso wenig wie die Moden, denen sie zurZeit ihrer größten Erfolge verpflichtet war. AmEnde entscheiden zwei Faktoren: Die Qualitätder Musik zuerst und danach das Charisma derPersönlichkeiten, die sie herstellten. Auf beidenSektoren haben Sweet ausgezeichnete Karten.Je länger die Zeit zwischen ihren Erfolgen unddem Abschied vergangen ist, desto deutlicherwird, wie gut das Quartett wirklich war. Ohnedie vom Zeitgeist bestimmten Tiraden in der vonder jeweiligen Mode beherrschten Presse inEngland zählt nur noch die tatsächliche Klasseder damaligen Produktionen und die erweistihre weit über die damaligen Schubladen rei-chende Qualität auch bei der vierten Generationder CD-Reissues. Natürlich ist der ErstlingFunny How Sweet Co-Co Can Be (RCA SonyBMG 82876 670662) bis heute die Platte, die amehesten das berühmte Patina angesetzt hat.

Allerdings sind die Fingerübungen in punktoBubblegum der Songschreiber Chinn/Chapmanund die Umsetzung im Studio durch Phil Wain-man gut genug, um den Spassfaktor von damalszu verdeutlichen, während die Songs von derGruppe selbst bereits damals demonstrierten, dasssie sich vor allem als Rocker sahen. Andy Scottdrückt es in den Linernotes am besten aus: „Mansollte die Platte als eine Song-Kollektion vonChinn/Chapman sehen, die von Sweet gespieltwurde.“ Zusätzlich zum remasterten Klang gibt esnoch 6 Bonustracks, darunter ein Outtake von denSessions und Singles B-Seiten.

Entscheidend für die Qualität einer Band sindnicht so sehr die Anfänge, sondern, ob sie in derLage ist, sich zu entwickeln. Das gelang Sweetmit Sweet Fanny Adams (RCA Sony BMG82876 670652) geradezu sensationell, wobeisowohl die Musik als auch die LP als solche

überzeugten. Das war eben nicht die An-sammlung von Single-Hits, sondern eine sti-listisch geschlossene, von einem Konzept ge-tragene Platte, die sogar auf die Chart-Singlesverzichtete, die es als Bonustracks gibt. Bisheute ist das ein fantastisches Hardrock-Album,das zudem fast ganz von der Band selbstgeschrieben worden war. Damit hatte sie einenKlang etabliert, der von da an ihr Marken-zeichen werden sollte und der war auch auf

Desolation Boulevard (RCA Sony BMG 82876670472) von 1974 so. Also gab es zwei Alben ineinem Jahr, was auch der Grund war, warum inden USA eine Mixtur aus Desolation Boulevardund Sweet Fanny Adams erschien – nicht imSinne der Erfinder. Denn in Europa war dasAlbum ein guter Mix aus Hits und Albumtrackswie dem Schlagzeugsolo The Man With TheGolden Arm. Zusammen war das eine starkeProduktion im Stil von Sweet Fanny Adams unddie Hitsingles als Bonustracks runden das glän-zend ab.1975 gab es nur Singles und so dauerte es bis1976, ehe das Quartett wieder eine LP auf denMarkt brachte, die einen erneuten Fortschrittdokumentierte: Give Us A Wink! (RCA SonyBMG 82876 670612) zeigte die Emanzipation

der Band von Chinn/Chapman und ProduzentPhil Wainman: Alle Songs waren selbst verfasstworden und die Produktion in den damals sehrangesagten Musicland Studios in Münchenebenfalls von Andy Scott in die Hände genom-men worden. Das klang noch ein gutes Stückhärter und Scott bezeichnet das selbst als HeavyMetal. Erneut war es eine gute Mischung ausHits und starken Songs.Mit Off The Record (RCA Sony BMG 82876670642) schloss sich 1977 dann der Kreis: DieReise zum differenzierten Rock in Richtung derprogressiven Ecke war abgeschlossen und daswar damals nicht so populär. Umso besser klingtes 2005, zumal man noch 8 Bonustracks (alleSingles) dazu bekommt. Damit waren Sweet von Glamrockern zu einer modernen Rockbandgereift, die sich meilenweit von ihren Anfängenentfernt hatten.

Glamrock deluxeWie kaum eine andere Band ver-körperten Sweet die Entwicklungendes Glamrock. Hier gibt es ihreAlben für RCA.

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Reissues vom Beat zum RockOldie Markt 06/0520

Auch wenn manche Texte von Journalistenden Eindruck hervorrufen, ist es dennochNonsens anzunehmen, dass die Stilwechselim Rock von einem Tag auf den nächstengekommen wären. Tatsächlich dauerte dieÜbergangszeit jeweils einige Jahre und es gabimmer wieder Platten, die vom neuen Soundganz unbeleckt waren. Gerade in einem riesi-gen Land wie den USA musizierten nochhunderte von Bands wie in den frühen 60ern,als man in San Francisco bereits Friede,Freude und Eierkuchen predigte. Dafür istdas Duo Jonathan&Charles aus Roanokeim US-Staat Virginia ein sehr gutes Beispiel.Ihre einzige LP, Another Week To Go (Gear Fab GF-210/Clearspot Distribution,Hermelijnkoog 21, 1822 CA Alkmaar,Holland) erschien zwar 1967 auf dem lokalen

Inter-Varsity Label, doch wäre das nichtbekannt, hätte man wohl eher auf 1963 oder64 getippt, denn was die beiden netten Jungsda boten, war ein Mix aus Folk und Folkpop,bei dem man mit viel guten Willen auch ganz leichte Psych-Anklänge orten konnte.Das ist vor allem nett, aber die zeittypischeSpieldauer von 21 Minuten und 57 Sekundenmindert die Freude doch etwas. Immerhin istder Klang recht gut. Der war dagegen bei The Bachs ein echtesManko. Die Band aus Lake Bluff und LakeForest, zwei Vororten von Chicago, war eineklassische Schülerband, die sich wegen dergemeinsamen Begeisterung für den Beat und

die Musik zusammenfand und dann lokaleine ausreichende Fangemeinde hatte, umhäufig aufzutreten und am Ende derLaufbahn, als die Schulzeit zu Ende war undman auf das College wechselte, eine LP fürdas lokale Roto-Label, Out Of The Bachs(Gear Fab GF-211/Clearspot) aufzunehmen,

damit man wenigstens etwas vorzuweisenhatte. Dabei ist die größte Überraschung eigent-lich die, wie wenig die Jungs 1968 von denaktuellen Hits wissen wollten. Das war Beat,wie er von der Insel bekannt war. Als Zugabegibt es einen Live-Mitschnitt von 1967. Da wirkten Diamondhead aus Denver schonwesentlich aktueller, was sicher daher kam,

dass zwei Mitglieder bereits mit SugarloafErfolge gefeiert hatten. Nachdem GitarristBob Yeazer von Sugarloaf 1972 nach Denverund in sein Studio zurückgekehrt war, kam erin Kontakt mit der Band Warhog. Als die sichauflöste, entstand daraus zuerst Brother Sonund dann Diamondhead. Beide spielten fürdie frühen 70er typischen harten Mainstreammit guten Songs und einer starken Gitarre.Zur selben Zeit regierte vor allem in Europader progressive Rock, aber auch in den USAgab es Vertreter des Stils wie Polyphony aus Athens, Georgia, die eindeutig vonEmerson, Lake&Palmer beeinflusst wurden.Auf Without Introduction (Acid SymposiumAS 008/Clearspot) allerdings war nicht nur die Gitarre wesentlich prominenter,

sondern das Quintett besaß auch einenPercussionisten, der etliche zusätzlicheKlangfarben beisteuerte. Was indessen fehlt,sind die starken Songs.Die waren auch bei den Schweden von PantaRei (Acid Symposium AS 009/Clearspot),nicht zu hören, aber die hatten mit Thomas

Arnesen und Leif Östman zwei Gitarristen,die fast alle Stücke durch ihre Soli adelten.Auf ihrem einzigen Album legten dieSkandinavier einen Mix aus Instrumentalsund Liedern vor, wobei das längste Stück TheKnight von Träumerei von Robert Schumannadaptiert worden war, das auch zu Anfangzitiert wurde. Dank der Gitarre ist das einegute Melange aus Teilen des progressiven-und des Artrock, auch wenn die herausragen-den Melodien fehlen.

Beat und RockFünf Reissues aus den USA undEuropa geben einen Überblicküber die Stile der 60er und frühen 70er Jahre.

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Oldie Markt 06/05 21Die Liebe ist eine Himmelsmacht

Es ist schon seltsam: Die Liebe ist sicher fürebenso viele schöne wie furchtbare Stundenim Leben eines Menschen verantwortlich,ganz abgesehen von den vielen verfehltenEhen, die aus der falschen Annahme entste-hen, dieser spezielle Zustand würde ein ganzes Leben zu zweit anhalten. Und dochfasziniert gerade diese Emotion dieselbenMenschen, die unter ihr gelitten haben genü-gend, um sich Lieder, die damit zu tun haben,anzuhören und dann zuzulegen. Das hatweder etwas mit dem Stil der Musik zu tun,noch mit dem Geschlecht der Künstler nochmit der Tatsache, ob da nun ein Solist odereine Gruppe zugange ist. Die Liebe ist nuneinmal eine Himmelsmacht und eine extremkommerzielle dazu und wer etwas professio-nell mit Musik zu tun hat, in welcherFunktion auch immer, kommt irgendwannnicht an ihr vorbei. So macht eine CD-Reihewie Love Songs absolut Sinn, weil sich unterden Liedern, ganz egal von welchemKünstler, immer einige Hits oder Klassikerbefinden. Das trifft sicherlich auf LenaHorne zu, von der man auf Love Songs(RCA Legacy Sony BMG 828766 69532)einen Mix aus Musical-Aufführungen, LP-

Produktionen, Film-Musiken, Revuen undShow-Mitschnitten bekommt, die ihrenStatus als einem der größten Broadway-Starsin den 50er und 60er Jahren unterstreichen.Der Bogen wird von Titeln solch legendärer

Musicals wie Oklahoma, Porgy & Bess oderWonderful Town über Lieder von Cole Porterbis für sie geschriebenen Songs gespannt unddas zeichnet den Sampler aus, der zudemnatürlich alle Schattierungen der Sängerinbringt, die in vielen Stilen zuhause und auchin allen Spitze war. Wie ihr im selbenZeitraum tätiger Kollege Nat King Colekonnte sie als farbige Sängerin Erfolge imPop feiern. Die Platte überzeugt sowohldurch durch ihre Vielfalt wie durch dieQualität der Songs.Im Gegensatz dazu feierten The Delfonicsnur in einem Stil Hits, doch wer die Trefferkennt, wird sie nie vergessen. Und da im SoulLiebe wie bei den anderen Stilen eines dergroßen Themen ist, finden sich auf LoveSongs (Arista Legacy Sony BMG 8287666931 2) quasi alle ihre großen Hits wie

La-La Means I Love You, Didn’t I (Blow Your Mind This Time) oder Hey Love! diezwischen 1968 und 72 nicht nur in denSoulcharts ganz oben zu finden waren, son-dern auch in den Pop-Hitparaden in den Top10 rangierten. Die Vokalharmonien des Triosaus Philadelphia, das seine Erfolge in der gro-ßen Zeit der Soulmusik der Stadt, als sie aufdem Philly Groove-Label ihres ManagersStan Watson zuhause waren, feierte, warenvon Anfang an ihr Trumpf und sie machenden Reiz der Titel hier aus. Das istSchmusesoul wie er im Buch steht und dank

der Produktion von Thom Bell, der auchnahezu alle Titel mit seinem Partner WilliamHart schrieb, hat er immer das gewisse Etwasan Rhythmus und Melodik.So gut das Trio auch war - hinsichtlich seinerOriginalität blieb da schon einiges zu wün-schen übrig und deswegen muss man WaylonJennings rein künstlerisch noch eine Eckehöher einordnen. Er war es zusammen mitWillie Nelson, der in den späten 60er und frü-hen 70er Jahren die seichte Countrymusikdurch eine Infusion von Rock und Blues wie-der auf den Boden zurückbrachte. Auf LoveSongs (RCA Legacy Sony BMG 82876 669332) finden sich natürlich einige seiner großen

Hits wie Amanda oder Them Old Love Songs.Auffallend hier ist, dass es auch neuere Songsdes 2002 verstorbenen Mannes gibt, wie sei-nen 1992er Song Didn’t We Shine. Allengemeinsam ist der oben angesprochene Mixund die fantastische Stimme des Mannes.Für die meisten Menschen passen zu derLiebe sanfte Melodien und Stimmungen undkaum eine Band bediente den Wunsch danachbesser als das australische Duo Air Supply,von dem es auf Love Songs (Arista LegacySony BMG 82876 66934 2) seine Riesenhitswie Lost In Love, The One That You Love,Here I Am, Even The Nights Are Better undund und gibt. Als Titel hätte man getrost auchBest Of nehmen können und wer auf sanftenPop steht, ist hier genau richtig.

LiebesliederPopmusik und Liebe sind schon immereine symbiotische Verbindung ein-gegangen – die CDs hier bringen dieLiebeslieder verschiedener Künstler.

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Rockpalast-DVDs IIIOldie Markt 06/0522

Guter Wein besitzt eine Komponente, die ihnzu sprichwörtlichen Ehren verholfen hat: Jeälter er ist, desto besser wird er. Gute Musikgeht in dieselbe Richtung: Oft stellt es sicherst lange nach der Veröffentlichung einerPlatte heraus, wie gut sie tatsächlich ist,besonders, wenn sie nicht mit dem Zeitgeistharmoniert oder der Künstler von der Presseals nicht satisfaktionsfähig betrachtet wird.Für Fernsehsendungen gilt dasselbe. Wie oftwurde doch der Rockpalast kritisiert, als ernoch lief, vor allem wegen der Repertoire-Gestaltung, der man eine zu hartnäckigeDominanz der 70er Jahre mit dem ZusatzBoring Old Farts vorwarf. Sieht man sich dieQualität der Konzerte auf der dritten DVD-Staffel an, entpuppen sich die damaligenKritiker als eindimensionale Nörgler, die dasGroße, sprich die Qualität der Rockmusik,über dem Kleinen, die Umbruchsituation inEngland, die neben einigen starken, eineFülle nichtssagender Bands produzierte,übersahen. Doch die Zeit spricht ihr eigenesUrteil und das fällt wegen der Qualität derKonzerte und der Musik, seitdem die ersteDVD mit Material des Rockpalastes veröf-fentlicht wurde, klar zu Gunsten der Serieund ihrer Macher aus. Das zeigt schon derBlick auf die chronologisch erste DVD derneuen Reihe, Nils Lofgren At Rockpalast(WDR Fernsehen/in-akustik 016 53001), die Konzerte aus den Jahren 1976 und vom 5. Rockpalast-Festival 1979 zeigt.Damals stand der diminuitive Gitarrist ausWashington, der mit Grin sein Können alsSongschreiber, Gitarrist und Sänger bereitsnachhaltig unter Beweis gestellt hatte, bevorer dank Neil Young und Crazy Horse danninternationalen Ruhm erwarb und einenSolovertrag bekam, auf dem Gipfel seines

Erfolgs, nachdem Cry Tough 1976 glänzendeKritiken einfuhr und auch mit den Verkäufensehr zufrieden sein konnte. Diese LP stand imMittelpunkt des ersten Konzerts, wozu ernoch die besten Songs seines 1975er Debütswie Keith Don’t Go – ein Appell an KeithRichards, nicht wegen seiner Drogen vorzei-tig aus dem Leben zu scheiden - oderRock’n’Roll Crook gab. Wesentlich mehr als9 Lieder spielte er dann in der Nacht vom 6. auf den 7. Oktober 1979. Drei Alben wei-ter - I Came To Dance, Live, Nils Lofgren -bot er einen weit eklektischeren Mix, zu dem

er noch Moon Tears aus seiner Zeit mit Grinund Beggar’s Day, das er mit Crazy Horseeingespielt hatte, hinzugenommen hatte. Diebeiden Konzerte boten sowohl seine großen

Fähigkeiten bezüglich seines Instrumentesund als Sänger, eine ausgezeichnete Bandübrigens mit seinem Bruder Tom an denKeyboards und der Rhythmusgitarre (BruderNr. 2, Mike, wirkte als Roadmanager mit) –und schließlich dem fantastischen Mix ausden herausragenden Songs, der Gitarre undder Persönlichkeit des Mannes, der späterdann den Job von Steve van Zandt alsLeadgitarrist bei der E-Street Band von BruceSpringsteen übernahm, den er bis heutebesitzt.Ganz so gut lief es für Graham Parker nichtin den letzten Jahren, aber 1978 und 1980, alsseine Konzerte für At Rockpalast (WDR in-akustik 016 53011) aufgenommen wurden,

war er einer der heißesten neuen Sänger ausEngland, der zusammen mit seiner Band TheRumour um Gitarrist Brinsley Schwarz eineReihe exquisiter Platten wie Heat Treatmentaufgenommen hatte. Das Album stand beim ersten Gig am 23. Januar 1978 imMittelpunkt und das zurecht, denn das wareine Mischung aus Rhythm&Blues, Rockund Soul, die so gut damals nur ein weißerSänger bringen konnte – eben GrahamParker. Der schwarze Stil wurde noch durchdie Bläser verstärkt, die er mitgebracht hatte.33 Monate später war die Luft etwas raus ausdem Mann und aus der Kombination mit The Rumour. Das war deswegen schade, weil er deswegen die große Chance, die 7. Rockpalast Nacht eröffnen zu dürfen, nichtso nutzte, wie er es wohl hätte tun können.Gerade im Vergleich mit dem ersten Gig wardas weniger druckvoll und weil diesmal die Bläser fehlten, vermisste man dieAbwechslung, die 1978 noch gegeben war.Trotzdem sind das natürlich 148 Minutenguter bis sehr guter Rock von einem derbesten englischen Sänger und Songschreiber

RockpalastIn der dritten Staffel der DVDs mit Shows der legendären Live-Sendung des WDR gibt es zumerstenmal auch Konzerte aus den normalen Sendungen.

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Oldie Markt 06/05 23Rockpalast-DVDs III

der späten 70er und frühen 80er Jahre, dessenSound damals von kaum einem Kollegenerreicht werden konnte.Bezüglich der Dauer seiner Karriere hätte ersich einmal bei den holländischen Kollegenvon Golden Earring umhören sollen, die vonden 60er Jahren bis heute zumindest in ihrerHeimat die ganz großen Stars geblieben sindund auch im 21. Jahrhundert mit ihrer Naked-DVD/CD-Reihe einen ganz großen Erfolggeschafft haben. Sie sind in dieser Reihenicht nur die erste Band aus Holland, sondernAt Rockpalast (WDR in-akustik 016 53012)stellt die erste DVD dar, die nicht anlässlich

eines Rockpalast-Festivals mitgeschnittenwurde und auch überhaupt nur ein Konzertenthält, das einzige der Niederländer in derSendung vom 5. Juni 1982. Damals waren dieRoutiniers aufgrund ihres Welthits TwilightZone wieder einmal in aller Munde und dazunoch wegen des Heavy Metal-Booms weitoben. Dennoch setzten sie nicht nur auf dieharte Karte, sondern hatten aus ihrem schondamals fast uferlosen Repertoire differenzier-te Songs wie Save Your Skin oder Heartbeatim Programm, zusammen mit den Klassikernvom Schlag eines Back Home, Radar Love,Buddy Joe oder Candy’s Going Bad. Das warabsolut hochklassiger Hardrock zwischen den70er und 80er Jahren, der sowohl von demSongmaterial wie vom Klang her nur denJungs aus Holland gehörte.Während sich Golden Earring aufgrund ihrerSongs und ihres identifizierbaren Stils ihrenNamen gemacht hatten, war Little Stevenalias Steven van Zandt vor allem wegen sei-ner Tätigkeit bei Bruce Springsteen eineLegende, ehe er es als Solist versuchte undmit einem Mix aus Soul, Rock und politi-schen Texten Erfolge feierte. Das erste derbeiden Konzerte von Little Steven At

Rockpalast (WDR/in-akustik 016 53002), die11. Rockpalast Nacht am 16./17. Oktober1982 war tatsächlich der zweite Gig vonLittle Steven & The Dusciples nach derVeröffentlichung des Debüts Men WithoutWomen, von dem immerhin der kleine HitForever abfiel. Damals gab sich van Zandtmit seinem Bassisten Jean Beauvoir, der vonden Punks von Bow Wow zu ihm gestoßenwar, als Lordsiegelbewahrer von Motown,dessen klassischen Soul er mit Rock anrei-cherte. Das war ein richtig gutes Konzept undbrachte ihm viel Erfolg ein, doch Stillstandwar seine Politik nicht. Zwei Jahre spätertauchte er beim Sommer-Festival desRockaplast am 25. August 1984 auf derLoreley auf, mit einer neuen Band, einemneuen Konzept und der LP Voice Of America,der er diesen Titel gegeben hatte, weil er inseinen Texten den Finger in die schwärendenSeiten der amerikanischen Politik legte. Vonder Musik her war nicht mehr Soul angesagt,sondern Rock mit einem kräftigen SchussReggae und etwas Soul. Dank der Songs und

der erneut glänzenden Band war das wiederbissiger, hochaktueller Rock mit einem Mannan der Spitze, der bewies, dass er zu keinerZeit im Schatten von Bruce Springsteenstand, sondern ein eigenes Profil entwickelthatte. Dazu kommt noch die lange Spielzeit –knapp 3 Stunden - und wie bei allen anderenDVDs dieser Reihe, das Booklet und darauswird ein Tonträger, der der Klasse derKonzerte, die auf ihnen zu hören und zusehen sind, entspricht.Ebenfalls mit Soul hatten Level 42 zu tun,wenngleich mit einer späteren Fassung, demFunk, den die Engländer mit Jazz anreicher-ten. Vor allem Bassist Mark King war es, derzu Beginn dank seiner rasanten Bassläufe denNamen der Band bekannt machte und auf den

ersten Platten spielte das Quintett um diezwei Brüder Gould vor allem Grooves, wes-wegen die Songs oft ein bisschen zu kurzkamen. Doch 1983, das Jahr des erstenRockpalast-Auftritts in der Zeche Bochum am29. Oktober, hatte das Quartett in Englanddank The Sun Goes Down erstmals in den Top10 gesehen und so war das ein gelungenerMix aus Funk, den Jazz-Instrumentals undden poppigen Songs, für die man dann vorallem nach der Rockpalast-Zeit berühmt wer-den sollte. Das eigentlich erstaunliche an At Rockpalast (WDR/in-akustik 016 53013)ist, dass das erste Konzert mehr bot als

der Auftritt in der 14. Rockpalast-Nacht am 13.Oktober 1984, als man das Programm kräftigdurcheinander gewirbelt hatte. Vom Ablauf desVorjahres waren nur noch die Hits The SunGoes Down, Love Games, Turn It On, ChineseWay und I Want Eyes geblieben, ansonstenbeherrschte das Material des neuen AlbumsThe Pursuit Of Happiness die Show. Natürlichstand da vor allem Mark King im Zentrum,aber sowohl Keyboarder und Sänger MikeLindup als auch Gitarrist Boon Gould trugenihren Teil zu der Instrumentalpyrotechnik bei. Alles in allem stimmte der Mix ausInstrumentals und Songs ebenso wie aus denverschiedenen Stilarten, die die fünf imProgramm hatten, so dass die über 3 Stundenkurzweilig vorbeigehen. Wie bei den anderenDVDs gibt es zu den beiden Auftritten noch einInterview aus der Rockpalast-Nacht 1984(davon machen nur Nils Lofgren und GoldenEarring eine Ausnahme). Erneut ist sowohl dieQualität der Bilder als auch die des Klangsbeeindruckend – es ist ein Glück, dass dasdeutsche Fernsehen, gerade im Vergleich mitdem der USA damals bereits auf einem sehrhohen Niveau arbeitete, was ja auch die DVDsvon Musik ohne Filter beweisen.

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DVD-KritikenOldie Markt 06/0524

Poppa ChubbyWildDixiefrog DFGDVD 002 /Fenn MusicWild sind Rocker rechtgern – das passt zumImage, auch wenn man jenseits vom Job als braver Familienvater unter-wegs ist. Der Gitarrist,Songschreiber und Sängeraus New York ist minde-stens auf seinen Platten tat-sächlich ganz schön wilddrauf, sein Bluesrock gehtgut ab und seine Textemischen sich auch schoneinmal in die Politik ein.Kein Wunder, dass er vorallem in Europa gefragt istund dort, im Le Plan Clubin Frankreich, schnitt erauch am 27. März 2004 dasKonzert mit, das den Kern der DVD bildet. Das sind zwei Stunden Blues-rock der moderneren Art,mit einem Gitarristen undSänger, der abgeht wie eineRakete und einer Band, dieihn dabei sehr gut unter-stützt. Das ist jedoch nichtalles: Ein Interview mitdem Mann rundet denInhalt ebenso ab wie einFilm aus dem Backstage-Bereich und einer über den Club sowie die zweiletzten Videos und zumguten Schluss gibt es nochein Filmchen über dieEntstehung des Videos zurletzten Single Ten ReasonsWhy I Can’t Sleep Tonight.Das ist sowohl zeitlich wievom Inhalt her eine ganzeMenge, zumal sein Mix ausOldies und eigenen Songssehr gut kommt.

BonfireOne Acoustic Night (2 DVD)e-m-s 115712Für viele Rockbands kamdie Unplugged-Welle wieein Gottesgeschenk daher,konnte man doch die altenHits recyceln und so einganz neues Programm aufdie Beine stellen, ohne sichgroße Mühe wegen neuerSongs machen zu müssen.Das gilt für die Hardrockeraus Ingolstadt genauso, dieauf dem Doppelpack ersteinmal den Inhalt derDoppel-CD bringen, sprichdie besten Titel in akusti-scher Form. Das kommtgut. Aber der eigentlicheHeuler ist die zweite DVD,die vor Extras nur so über-quillt. Zunächst einmal fin-den sich zwei Ausschnittevon Gigs, die zum eineneinen Auftritt in Griechen-land aus dem Jahr 2004betreffen und zum zweitendas von der Band initiierteRock For Asia-Benefiz-Festival. Zu den 8 Titelngesellen sich dann noch einInterview, ein Backstage-Film und ein Schlagzeug-solo von Jürgen Bam-BamWiehler – das gibt auchoptisch einiges her. AmEnde hat man mehr als dreiStunden Musik und Bildervon den Jungs gesehen und gehört und das dürftefür die meisten Fans mehr als genug sein. Dankder Tatsache, dass derAcoustic-Gig im Studioaufgenommen wurde, istdie Bild- und Tonqualitätausgezeichnet.

StingBring On The NightA&M Universal 988 042-8

Es ist an dieser Stelleschon des öfteren auf diebedauerliche Tatsache hin-gewiesen worden, dass dieDVD sich vor allem auchdazu eignet, Videos auf dasneue Format umzuschnei-den, ohne neue Featuresdazu anzubieten. Das istnur dann nicht zu bekla-gen, wenn schon das ersteProdukt alle die Teile hatte,die man von einer DVDerwarten darf. Das ist hierder Fall, denn Sting ließ1985 nicht nur einfacheinen Auftritt, der auch auf einer Doppel-LP doku-mentierten Tour mitschnei-den, sondern er übergab das Projekt weitsichtig an Michael Apted, der sich bereits als Spielfilm-Regisseur einen Namengemacht hatte. Und derzeigte von der Gründungder Blue Turtle Band bis zu dem Konzert viel mehrals was zu einem normalenFilm eines Auftritts gehört,so dass das Ganze heutegenauso gut optisch wieakustisch wirkt wie 1985,als sich Sting dafür einenGrammy für das besteMusikvideo abholte. Es ist eben ein gewaltigerUnterschied, ob man, wiees zu häufig geschieht, ein-fach ein Konzert abfilmtoder die Musik in das ein-bettet, was jeder Tourzugrunde liegt. Und dasmacht den Reiz dieserDVD aus.

UtopiaLive In Boston 1982Sanctuary SVE3091 / BMG

Das Datum im Titel verrät,dass dieses Produkt zuerstdas Licht der Welt als Videoerblickte und das ist zutref-fend. 1982 tourte die Bandum Todd Rundgren, um diedamals aktuelle LP SwingTo The Right, sicher nichtdie beste Platte im Reper-toire der Gruppe, zu bewer-ben. Das hatte den negati-ven Beigeschmack, dassman etliche Songs desAlbums in Kauf nehmenmusste. Das, was diePlattenfirma als Raritätenverkauft, würde ich eher alsNachteil betrachten. Immer-hin gibt es auch etliche derKlassiker wie The Road ToUtopia, Love In Action oderCaravan und dazu noch dieexquisite Band um denSpargeltarzan Rundgren.Was aber diesen Umschnittauszeichnet und vor allembeweist, dass man so etwaswirklich möglich machenkann, ist die Tatsache, dasszu den 90 Minuten desKonzertes noch einmalgenauso viel Zeit mitaktuellen Interviews derdamaligen Bandmitgliederkommen, die für die mei-sten Fans das eigentlicheArgument für den Kauf die-ses Teils sein werden, zumalman sowohl von Rundgrenwie seinen Mitmusikern inden letzten Jahren nichtmehr so viel gehört hat. IhreMeinungen zu dem Konzertund der Band sind heute fastinteressanter als die Musik.

The Doobie BrothersLive At Wolf TrapSanctuary SVE3089/BMG

Für viele in den 70er und80er Jahren erfolgreicheGruppen gilt das Motto:Ohne Plattenvertrag geht esuns besser. Denn live habensie ihr Publikum und dasbeweist diese DVD derWestcoast-Rocker aus SanFrancisco, die bis Anfangder 90er Jahre noch richtiggroße Hits feierten. Heutedient das auch als Erinne-rung an den vor kurzemverstorbenen DrummerKeith Knudsen, der mitPatrick Simmons und TomJohnston einer der drei ver-blieben Originale war. Dadas Ganze als DVD konzi-piert wurde, gibt es zusätz-lich zu der Musik mit allenHits wie Black Water,Listen To The Music, ChinaGrove oder Takin’ It To TheStreets noch Interviews undein Menü, bei dem dieMusiker selbst erklären,wie man zu den einzelnenPunkten kommt. Das unddie guten Bilder von dem Gig machen das Teilzu einem gelungenenKarriere-Rückblick einerBand, die zu ihrer großenZeit eine der bestenRockbands aus San Fran-cisco war, auch wenn siedazwischen ab und zu denrechten Durchblick verlor.Doch diese DVD setzt sieim wahrsten Sinne desWortes ins rechte Bild undzeigt ihre musikalischenWurzeln im Country undRock.

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Oldie Markt 06/05 25Plattenkritiken I

Joan BaezLive At NewportVanguard VCD 77015 /Fenn MusicOhne Joan Baez hätte dasNewport Folk Festival inden Jahren 1963-65 seinenNamen kaum verdient ge-habt, war die Dame mit derüberragenden Stimme dochdie unbestrittene Königindes Folk. Die Ausschnitteaus den drei Jahren zeigendeutlich ihren Stil damalsund auch die leichten Än-derungen – weg vom Tra-ditionellen und hin zu denneuen Songs und BobDylan, der sie bei den letz-ten beiden Titeln begleitete.Das ist ein sehr lebendigesStück Musikgeschichte, daskaum Patina angesetzt hat.

Sutherland BrothersWhen The Night ComesDownAcadia 8080/Soulfood1979 kehrten die beidenBrüder zu dem Namenzurück, mit dem sie ein-mal ausgezogen waren, die Rockwelt zu erobern.Tatsächlich bestand dieGruppe nur noch aus denbeiden und sie nahmen dasAlbum in Los Angeles auf,was nicht unbedingt einVorteil des Ganzen war,denn die typische Glätte derLA-Studios tauchte auchhier auf. Doch dank einigerstarker Songs und den dreiBonustracks, die nur in denUSA auf der Platte erschie-nen, ist das guter bis sehrguter Poprock.

Marc BrierleyAutograph Of Time (2 CD) Castle 1076/SanctuaryZu den berühmten Folkieszählt der Engländer sichernicht, wohl aber zu denlegendären Außenseitern,dank seiner beiden Albenfür CBS und einer EP fürTransatlantic 1966-70, diehier alle vertreten sind.Tatsächlich war das keines-wegs der pure Sound, son-dern Brierley reicherte dieFolkmusik mit Einflüssenaus dem Rock genauso an wie aus exotischerenQuellen. Das gab seinenSongs oft einen sehr indivi-duellen Charakter. Auf deranderen Seite fehlen dieganz großen Lieder.

Ronnie LaneSee MeAcadia ACA 8081 /SoulfoodDen richtigen Momentnicht zu verpassen ist in der Rockmusik genausowichtig, wie den Zeitgeistzu treffen. 1979 warRonnie Lane nicht geradein der besten Verfassung:Er wusste, dass er an multi-pler Sklerose litt, seineSchaffarm ging den Bachhinunter und sein letzterErfolg lag Jahre zurück.Dennoch schaffte er es, einAlbum zu machen, das das-selbe Niveau erreichte wieseine LPs mit Slim Chance,mit einem Mix aus Folk,Rock und Country und sei-nem typischen Gesang.

Joan BaezJoanVanguard VMD 79720 /Fenn Music1967 war die Zeit des purenFolk vorbei, nicht nurwegen Bob Dylan, sondernweil die Limitationen desStils zu stark waren. Darauf reagierte Joan Baez,indem sie eine Platte mitden Liedern der jüngerenSongschreiber wie PaulSimon, Tim Hardin oderDonovan aufnahm. Dankdes Arrangeurs PeterSchickele wurden dieSongs geschickt mitStreicher-Arrangementsversehen, die nie zu süß-lich oder zu dominant wur-den. Heraus kam eine derbesten Baez-LPs.

Midnight FlyerSameAngel AirSJPCD 198

Können alleine genügt nicht,um Erfolg in der Rockmusikzu haben. Sonst wäre eineSängerin wie Maggie Bellweltweit ein massiver Star.1981 versuchte sie es nachzwei Solo-Platten wiedermit einer Band, die ihrenBluesrock mit einem leich-ten Schuss Hardrock anrei-cherte. Am besten kann mandas mit Bad Company ver-gleichen, deren GitarristMick Ralphs auch produ-zierte. Zusammen mit 2Bonus-Tracks von einerMaxi-Single ist das starkerRock mit einer tollenSängerin.

Medicine HeadDon’t Stop The DanceAngel Air SJPCD 185

In ihrer Karriere fingenJohn Fiddler und PeterHope-Evans als Duo an,wuchsen zu einer Band undhörten als Duo auf. DieseAufnahmen von 1975 soll-ten die Rockband etablie-ren, doch es wurde nie einePlatte daraus. Im Jahr 2005ist das guter Rock, der imVergleich zu den früherenPlatten allerdings nicht dieIndividualität der frühenTitel besitzt, trotz derZugabe von drei Live-Aufnahmen aus der Zeit(Angel Air, PO Box 14,Stowmarket, Suffolk, IP141EN England).

Arthur RussellWorld Of EchoRough Trade RTRADCD208/BMGDer Mann aus der NewYorker Avantgarde-Szenebeschäftigte sich 1985/86mit einem Mix aus dem,was Laurie Anderson umdieselbe Zeit versuchte und Klängen, die man alsAmbient Music bezeichnenkönnte, also Musik, die vonder Umgebung bestimmtwird. Das ist heute wiederaktuell, zumal das nach wievor originell wirkt und seinoft nur gehauchter Gesanggenauso zum Ganzen passtwie die sparsamen Tupferder Instrumente, die seineNähe zur Minimal Musicdemonstrieren.

Cat StevensMajikatEagle EAGCD289/Edel

Historisch ist immer etwaserst im Nachhinein – wiediese 1976er Welt-Tour des Singer/Songwriters, derkurze Zeit darauf zumIslam wechselte und bisheute der Bühne fern blieb.Zwar war die LP, die derTour vorausging, Numbers,nicht seine beste, aber die Konzerte boten mehroder weniger ein Best Of-Programm und so war einmagischer Abend garan-tiert, den die Show, mitZauberern und Tänzern,noch erhöhte. Heute ist dasein Einblick in die goldeneZeit des Rock.

Bobby DarinThe Very Best Of (2 CD)WSM 81227 65382

Ein Sänger, der einenMenschen dazu bringt,über 30 Jahre nach seinemTod noch einen Film überihn zu drehen und dabeinoch sein eigenes Geld zu riskieren, muss etwashaben und das trifft auf denNew Yorker sicher zu, vondem einer der Gründer vonAtlantic, Ahmet Ertegun,sagte: „Er war ein gebore-ner Musiker.“ So ging ervom Rock’n’Roll über denSwing bis zum Folkrockund feierte überall Hits.Die beiden CDs gebeneinen guten Überblick überseine Karriere.

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Plattenkritiken IIOldie Markt 06/0526

Brian AugerThis Wheel’s On FireCastle CMRCD 1105 /Sanctuary / BMGWenige Musiker werden somit ihrem Instrument soidentifiziert wie der Britemit seiner Hammond Orgel,die er sich kaufte, nachdemer eine Platte von JimmySmith gehört hatte. Von daan gab es kein Halten mehrund nachdem er vom Jazzzum R&B gewechselt warund Julie Driscoll seineTrinity verstärkte, schaffteer den Durchbruch in dieCharts. Das dauerte zwarnicht lange, aber der Mixaus Jazz, R&B und Rockmacht diese CD zu einemechten Gewinn für jedeSammlung.

Y&TUnearthedDemolition DEMCD 146 /IndeventAls Originale kann man dieKalifornier nun zwar nichtgerade bezeichnen, aberihren melodischen HeavyMetal beherrschten sie ausdem ff und das ist auch dasHauptmerkmal der zwischen1974 und 1989 entstandenenTracks, die damals aus demeinen oder anderen Grund inden Archiven verkümmertsind. Schlechter als die ver-öffentlichten Songs sind sienicht, besser aber auch nicht.Das macht die CD zu einemklassischen Teil für dieSammler, die alles von DaveMeniketti & Co. haben wol-len.

Jackie EdwardsThis Is My Story (2 CD)Trojan TJDDD237 /Sanctuary / BMGEine drei Jahrzehnte um-fassende Karriere vorwei-sen zu können, ist schongut genug. Aber dann auchnoch als Songschreibergenauso erfolgreich zu seinwie als Sänger – das bleibtnur wenigen vorbehalten.Dem Jamaikaner gelangdas und der Doppelpackzeichnet seine Laufbahnvon 1959 bis 1982 nachund damit einen Sound, der von Soul mit leichtenJamaika-Elementen bis zuklassischem Ska und Reg-gae reicht. Dank seinesGesangs und den Liedernist das toll.

Quiet RiotLive & RareDemolition DEMCD 145 /IndeventWie die Landsleute vonnebenan feierten auch diemelodischen Metaller ihregrößten Erfolge in den 80er Jahren und von den damals stattfindendenTouren stammen auch die Tracks, die größten-teils 1982/83 aufgenommen wurden, wie die KevinDuBrow-Demos, die denSet anreichern. Das ist derklassische Heavy Metal-Sound der 80er mit den star-ken Melodien und den kra-chenden Riffs, die diese Zeitzu einer der wichtigsten inder Geschichte des HeavyMetals gemacht haben.

MarmaladeThe Ultimate Collection(3 CD)Sanct. SMETD 182/BMGEigentlich sollten dieZeiten, in denen die ausSchottland stammendeBand als Leichtgewichtverschrien war, vorbei sein.Wer das aber immer nochglaubt, für den ist diese 3CD-Box wie gemalt. Siezeigt nämlich die ganzeKlasse der Gruppe, diesogar den Abgang ihreswichtigsten Mannes, JuniorCampbell, verkraftete. Esist gerade heute beachtlich,wie viel starke Songs aufden drei CDs enthaltensind, jenseits der Hits. Vorallem die Verbindung mitPsychedelic kommt toll.

Runrig30 Year Journey-The BestColumbia 413654 2

Dass man einmal mit einerVerbindung aus schotti-schem Folk und RockErfolge haben würde, warnoch in den 80er Jahrenschwer vorzustellen, alsdas Land jenseits des Firth Of Forth Diasporawar. Doch die Band umLeadsänger Donnie Munroschaffte das nicht nurzuhause, sondern auchhierzulande, wo sie speziellim Süden der Republik tie-risch abräumten. Die Hitsmit dem manchmal etwaspathetischen Sound gibt esalle hier und das ist starkerMainstream.

Wet WillieThe Epic RecordingsAcadia ACA 8076 /SoulfoodWarum die eine Band dengroßen Durchbruch schafftund die andere, kaumschlechtere, nicht, ist einesder Rätsel, das Rock solebendig erhält. ObwohlJimmy Hall&Co. die rich-tige Musik auf dem richtigenLabel (Southern Rock aufCapricorn) machten, klapp-te es nie so richtig und sowar es nach den beidenAlben für Epic, Which One’sWillie und Manorisms 1977und 79 aus mit den Platten.Heute hört sich das aberimmer noch richtig gut anund der Mix aus Soul, Bluesund Rock kommt gewaltig.

Tracy ByrdGreatest HitsBNA 82876-64861-2/ARIS

In Nashville gibt esLegionen junger, in derRegel gut aussehenderFrauen und Männer, die allezwischen Country und Rockangesiedelt sind und Erfolgwollen. Der Mann hat esgeschafft und ist insoferneine Ausnahme, weil erkonsequent zwischen denbeiden Stilen bleibt. Diezwei neuen Songs verleihendem Sampler zusätzlicheAttraktivität, zumal einDuett mit Johnny Cash dar-unter zu finden ist. Damacht eine Best Of-Plattewirklich Sinn und die kannman empfehlen.

Freddie McGregorPush Comes To ShoveRas RZACD 020 /Sanctuary / BMGReggae und Country habeneines gemeinsam: BeideStile haben eine extremeAufgabenteilung entwickelt,bei der Produzenten,Sänger und Songschreibereinander zuarbeiten. Esgibt aber auch Ausnahmen,wie den Sänger, der seit1979 als Solist Erfolgefeiert. Er schrieb nämlichdie meisten seiner Hitsselbst. Das ist klassischerReggae im Sound der 80erund 90er Jahre, wie er sichnach Bob Marley weltweitdurchgesetzt hat. Dank derSongs und des Sängers istdas gut.

EraThe Very Best Of(CD/DVD)Mercury 982 501-8Erfolg in der Rockmusikerzeugt Imitationen, daswar schon immer so. Soging es auch mit MichaelCretus Enigma, dessenSoundmix aus Elektronikund Mittelalter Nachahmeren masse generierte. Einerdavon ist der ProduzentEric Levi, der alle Songshier schrieb und betreute.Zwar klingt das wie eine etwas abgewandelteVersion der Schöpfung vonCretu, aber letztlich miteigenem Material und diezweite Disc, die alle Videosbietet, bringt optisch eineMenge.

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Oldie Markt 06/05 27Plattenkritiken III

Various ArtistsRock Times plus 1959/62Zounds BMG 828766650272Der Nachfolger der RockTimes-Serie beleuchtet aufFolge zwei die Jahre zwi-schen dem Rock & Rollund Beat. So finden sichneben Little Eva und denHigh School-Stars Musikerwie Brenda Lee, HelenShapiro auf der weißenSeite oder The Drifters,Marvin Gaye und MauriceWilliams & The Zodiacs aufder schwarzen Seite. Mitden deutschen Hits aus die-ser Zeit von Bill Ramseyund Petula Clark ergibt dasein recht abgerundetes Bilddieser Jahre mit einem aus-gezeichneten Klang.

Alec K. Redfearn & TheEyesoresThe Quiet RoomCuneiform 204/Fenn Mus.Manche Pressetexte tunsich schon richtig schwer.Liest man sich dieEinflüsse der Band ausProvidence im US-StaatRhode Island nach, dannkönnte man eine verschro-bene Musik aus derAvantgarde-Ecke erwarten.Aber tatsächlich bekommtman Musik, den man vomPenguin Cafe Orchestraher kennt und den manunter New Age abheftenkönnte: Melodische, vor-wiegend instrumental ge-haltene Musik, die durchihre scheinbare Einfachheitauf den Hörer wirkt.

Machine And TheSynergetic NutsLeap Second NeutralCuneiform 210/Fenn Mus.Japan ist vergleichsweiseimmer noch weit weg vomRock-Mainstream, aber beimJazz ist das etwas anderes.Da sieht es wesentlich bes-ser aus und so haftet derBand auch nichts exoti-sches bei ihrem Jazzrockan. Das einzige, was nichtganz so üblich ist, betrifftdas Übergewicht des Jazz,der dank der Improvisatio-nen der Melodie-Instru-mente die Kompositionenbeherrscht. Der Rhythmusaber kommt vom Rock –das ist das klassischeRezept, dem jedoch diegroßen Stücke fehlen.

Elio MartuscielloUnoccupied AreasReR Megacorp EM1

Obwohl das eigentlichparadox ist, gibt es auch bei der Avantgarde einenMainstream. Der bestehtbei der elektronischenMusik der Moderne darin,die Kompositionen ausUmweltgeräuschen herausentstehen zu lassen. Diekönnen elektronischer odernatürlicher Art sein, wie es der Mann aus Neapelhier vorführt. Wie er dieCollagen anfertigt, machtseine Musik aus und dasverbindet ihn mit denKollegen von der E-Musik.Da muss man sich als Hörerschon richtig hineinknien.

Fast’n’BulbousThe Captain BeefheartProjectCuneiform 205/Fenn Mus.Seit 1984 arbeitet Don van Vliet alias CaptainBeefheart als Maler. Dochseine klassischen Plattenstehen in der Geschichtedes Rock nach wie vor alsUnikate da. Da brauchte esschon mehr als 20 Jahre,ehe sich eine Band an seineKompositionen wagte undes macht Sinn, dass seinletzter Gitarrist, Gary Lu-cas, mit von der Partie ist.Die Stücke haben auch2005 nichts von ihrerRadikalität und vertracktenMelodik verloren, so dassman progressiven Rock derwiderborstigen Art findet.

Chris CutlerTwice Around The EarthReR Megacorp CC2

Der ehemalige Drummervon Henry Cow und denArt Bears ist längst einKlassiker der Avantgarde-Szene und diese CD isteigentlich ein Ergebnis seiner Radiosendung inLondon kurz vor 12 Uhrnachts. Dort animierte erKollegen auf der ganzenWelt ihm 30 MinutenGeräusche von 23.30 bis24.00 ihrer Zeit zu schik-ken, die er dann spielte. Dieeditierte er dann und dasErgebnis ist die CD. Wiesein Kollege aus Italienbesteht die Kunst darin, dieGeräusche zu integrieren.

Yo Miles!Upriver (2 SACD)Cuneiform RUNE 201/2 /Fenn MusicMiles Davis war vielleichtder wichtigste Vordenkerdes Jazzrock, der ab 1970Platten vorlegte, die das,was dann später erfolg-reich wurde, vorwegnah-men. Seine eigenen Plattenwaren oft zu radikal, umden Mainstream zu errei-chen und das zeigt die beste Coverband um denGitarristen Henry Kaiserund den Trompeter LeoWadada Smith. Die nämlichinterpretieren die Titel desMannes auf die Weise, dieer vorgab und daraus ent-stand eine wilde Mixtur ausRock und freien Elementen.

Bob DrakeThe Shunned CountryReR Megacorp CTA SC01

Ein Gesamtkunstwerk zuproduzieren sollte das Zieljeden Musikers sein und derMulti-Instrumentalist undProduzent strebte das mitdieser CD an. Vom Bookletmit extra dafür gemaltenBildern bis zum Inhalt von52 Stücken a 50 Sekundenreicht das Konzept desAmerikaners, der in seinemStudio in Frankreich auf-nahm und bei einem Stückdas Schlossgespenst ein-fing. Ansonsten erinnert dasan das Commercial Albumder Residents, die damals40 1-minütige Schnipselaufnahmen.

Forever EinsteinRacket ScienceCuneiform RUNE 206 /Fenn MusicGitarrist Charles O’Mearahat etwas dagegen, dass dieFundamente von progressi-vem Rock automatisch imJazz oder der klassischenMusik aus Europa ange-nommen werden und votiertfür viele Quellen. Da ist esdann doch komisch, dasssein Trio sich ebenfalls vorallem auf den Jazz bezieht.Es mag ja sein, dass seine Kompositionen ausQuellen wie dem Blues,Bluegrass oder Big BandJazz stammen, aber derinstrumentale progressiveRock hier fußt vor allem imJazz.

Charming HostessPunchReR Megacorp CH 1

Die Großmeister der Avant-garde haben viel im Pro-gramm – eine normale Rock-band nicht. Das ist jetztanders, denn das Sextett ausOakland in Kalifornien istzwar sicher nicht die norma-le Feld-, Wald- und WiesenBand, aber im Vergleich mitden anderen Künstlern kannman sie dort einordnen. Die Elemente der MusikOsteuropas jedoch sindetwas anderes, obwohl guteSongs sicher das Niveauheben würden (Megacorp,79 Beulah Road, ThorntonHeath, Surrey, CR7 8JG,UK).

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Plattenkritiken IVOldie Markt 06/0528

RedbirdSameSignature SIG 1291/ARIS

Hinter dem Namen stecktein Trio, das aus KrisDelmhorst, Peter Mulveyund Jeffrey Foucault be-steht, also drei bereits soli-stisch tätigen Sängern undSongschreibern. Da mag eserstaunlich sein, dass sichunter den 17 Songs gerade 3eigene Songs befinden,doch die Absicht der Band war es offensichtlich,die eigenen Lieblingsliederzu dritt aufzunehmen und das ist ihnen gelungen. Hier passt sowohl derGesang, der Sound zwi-schen Country und Folk unddie Auswahl der Lieder.

LaluOniric MetalLion Music LMC 125 /AliveDumm ist das nicht, dieerste eigene Platte miteinem Titel zu bestücken,bei dem sich jeder fragt,was meint er wohl damit.Im Fall von Vivien Lalunichts besonderes: Das isteine gute Hardrock-CD mit dem Bombast des progressive Metal undetlichen feinen Melodien,die der Produzent, Gitarrist,Keyboarder und Song-schreiber verfasste. DieMischung macht einen gro-ßen Teil des Reizes aus,weil Lalu die Stilelementegeschickt durcheinandergewirbelt hat.

The GrascalsSameRounder/in-akustik 06311661Manchmal sucht man schon auch vergeblicheine Bedeutung hinter denGruppen-Namen: Hier zumBeispiel lag eine Hommagean die Rascals nahe und dieVerbindung von Blue EyedSoul und Bluegrass wäreauch sehr reizvoll gewesen.Doch das Sextett spielt„nur“ Bluegrass – aber dastut es ausgezeichnet. Ob diehalsbrecherischen Breaks,die akustische Basis oderdie präzisen Stimmsätze –das passt alles und der Mixaus eigenen und fremdenLiedern ebenfalls – ein ech-ter Geheimtip.

TalismanFive Men Live (2 CD)Frontiers FR CD 235 /SoulfoodDies ist der Doppelpack,der den akustischen Teil der im letzten Heft bespro-chenen Doppel-DVD aus-macht. Es gibt zwei Auf-tritte von den Schweden aus dem Jahr 2003: DenGig im Club Mondo imAugust und den beimSchweden Rock Festival imJuni des Jahres. Klar, dassletzterer der kürzere ist, warman dort doch nur eine vonmehreren Bands, dochbeide Mitschnitte bringenden melodischen Hardrock,mit dem die Jungs seit 15Jahren in ihrer Heimatabräumen.

Blaine LarsenOff To Join The WorldBNA/ARIS 82876-66012-2REDas Front- und Backcoverdemonstrieren die zweiStilarten, die den Countryheute ausmachen: Vornesitzt der junge Mann miteiner akustischen Gitarre,hinten zeigt er die elektri-sche Abart. Und so klingter auch. Mal rockt er, malsingt er eher traditionell.Im Gegensatz zu den mei-sten Kollegen schrieb eretliche Songs selbst mitanderen und einen auchalleine, aber eine eigeneIdentität gewinnt er nochnicht - dafür ist er vielleichtzu jung. So ist das guterNashville-Durchschnitt.

Dynamic LightsShapeDVS 012/CM Distro

Eigene Einschätzungen unddie von anderen könnengerade bei Rockbands ganzschön voneinander abwei-chen. Die Italiener zumBeispiel sehen sich als Teildes progressive Metal, aberihr Debüt klingt eher nachdem progressiven Rock.Das liegt vor allem daran,dass die Härte deutlichzurückgefahren wurde undder Bombast ebenfalls weitweniger eingesetzt wurde,als das bei Metal-Plattenaus der Ecke üblich ist.Doch das ist kein Problem,denn auch so sind die Jungsgut.

Kenny ChesneyBe As You AreBNA/ARIS 82876-61530 2

Den Unterschied zwischenNewcomer und arriviertenKünstler zeigen die beidenCDs überdeutlich. Zumeinen produzierte der Mannhier mit, zum zweiten ver-fasste er fast alle Songsalleine oder mit Partnernund zum dritten wirkt seineStilmischung wie aus einemGuss, sind Folk, Countryund Rock organisch aufein-ander abgestimmt. Was sieaus der Masse der ähnlichenCDs aber vor allem abhebtist zum einen die relaxteGrundhaltung und zumzweiten ein Reggae, derdennoch gut passt.

Supreme MajestyElements Of CreationMassacre MAS CD 0457 /SoulfoodOriginalität ist zwar nichtunbedingt ein Wert an sich,aber ohne sie stimmt dieQualität einer Platte nicht.Das trifft auf die CD derSchweden insofern zu, als sievon den Songs her ein durch-aus ansprechendes Progres-sive Metal-Album vorgelegthaben, das auch bezüglichder Soli gefallen kann. Aberwas stört, sind die vielen Kli-schees, die die Skandinavierauf ihre Produktion draufge-packt haben. Deswegen hörtsich das alles irgendwie stetsbekannt an und es fehlt derrichtige Kick oder das mitrei-ßende Element.

ImagineryLong Lost PrideLion Music LMC 130 /AliveVerschiedene Stilarten sindnur schwer deutlich von-einander zu trennen. EinBeispiel sind der Melodic-und der Hard-Rock, wo dieGrenzen kaum auszuma-chen sind. In diesem Gebietbewegen sich auch dieGriechen, die 2001 ihrerstes Album vorgelegthaben. Von der Härte tendie-ren sie eher zum Hardrock,doch sie besitzen gleichzei-tig sehr prominente melodi-sche Elemente. Dank derguten Songs ist es letztlichErbsenzählerei, den Stil de-finieren zu wollen, solangedie Musik klappt.

Beyond TwilightSection XMassacre MAS CD 0452 /SoulfoodFinn Reizner, Keyboarderund Songschreiber der Bandaus Dänemark, den USAund Schweden, liebt dieExtreme. Um die Titel fürdiese Platte zu schreiben,begab er sich in die dunkel-sten Gassen von Londonund unter Wasser. Warum erdas tat, ist nicht so ganz klar,denn andere fertigen pro-gressive Metal auch ohnediese Abstecher an. Das istzwar nicht schlecht, aber esist auch nicht so überragend,dass die Schreibplätze wirk-lich ihren Sinn hätten. Abereine gute Geschichte ist jaauch etwas wert.

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Oldie Markt 06/05 29Plattenkritiken V

Freedom CallThe Circle Of LifeSteamhammer SPV 085-99292Arbeit macht das Leben süß.Das könnte das Motto derdeutschen progressive MetalBand sein, die noch nie dieTouren gescheut und sichzusammen mit der Qualitätihrer CDs schnell einenlukrativen Status erspielthat. Den wird sie wohl auchhalten können, denn diesechste CD aus dem Hause(zählt man die EP mit) isterneut gut gemachter pro-gressive Metal mit einigenstarken Songs und dengekonnt eingesetzten Stil-mitteln, die sich genau dieWaage halten und so niezum Klischee erstarren.

Ben LeeAwake Is The New SleepNew West NW6070/BlueRose / SoulfoodViele der Stilarten desRock sind international und dazu gehört auch der der Singer/Songwriter,den ein Amerikaner nichtviel anders bringt als einAustralier. Da kommt der26-jährige Mann her, abersein Sound würde das nichtverraten, im Gegenteil: Dapasste er sich ganz demKlang an, den man aus denUSA kennt. Als Sängerhaut das recht gut hin, dochan den Liedern muss ernoch arbeiten. Die fielen zu unauffällig aus und sobleibt diese Produktion imDurchschnitt stecken.

AdemaPlanetsEarache SPV 085-78654

Seit dem Verebben derWelle der Bands aus Seattleschien Grunge am Ende zusein, doch er lebt noch undzwar sowohl kommerziellals auch von der Musik hererfolgreich, wie das Quar-tett aus Kalifornien beweist– übrigens auch optisch.Klar, hat das nicht mehr denrevolutionären Ansatz vonNirvana, aber von derRockmusik her ist das ein-fach eine gute Platte, mitstarken Songs, dazu pas-senden Arrangements undüberzeugenden Beiträgendes Sängers und der Instru-mentalisten.

SpitalfieldStop Doing Bad ThingsVictory VR241/Soulfood

Zu Beginn des CD-Zeitalters wurde immer mitden Spielzeiten der neuenTonträger geprahlt, unge-achtet der Tatsache, dassgetretener Quark breitwird, und nicht stark. Doch seitdem haben Bandsund Label daraus gelernt.Die Band aus Chicagokommt bei 11 Songs mit 37 Minuten ein, aber dafürspielen sie ihren Rock zwischen den Stilen aufden Punkt. Das ist kompaktund rockig, aber es fehlenden Jungs die Songs, ummehr als kurzfristige Be-geisterung auszulösen.

Calvin RussellIn Spite Of It AllSPV 085-78032

Vier Jahre hat es gedauert,ehe eines der echtenOriginale aus Texas eineneue Platte produziert hat.Sein Sound ist nach wie vorderselbe zwischen Blues,Country und Rock, wobeidie Gitarre genauso wichtigist wie die Klasse derSongs. Zwar hat er schonbessere Platten produziert,aber im Vergleich mit demRest der Platten, die so aufden Markt kommen, ist dasimmer noch Rock von denSpitzenplätzen der erstenDivision, der neben dengenannten Qualitäten aucheinen guten Sänger hat.

Sara Lee Guthrie &Johnny IrionExplorationNew West 6067/SoulfoodZusammen singende undauftretende Ehepaare habenim Country eine großeTradition, von der CarterFamily bis zu TammyWynette und George Jones.Dieses tritt in die Fuß-stapfen der großen Vor-bilder, geht aber musika-lisch eher zu den Wurzelnzurück und das bedeutethier den Mix aus Countryund Folk. Den bringen siesowohl von den Songs wievon ihren bestechendenHarmonien her jederzeitüberzeugend und da gibt eseinige Höhepunkte. Eineschöne Sache.

Pio LeivaLa Salud de Pio LeivaTimba 59801-2 / EdelContraireWim Wenders ist nicht nureiner der großen Film-Regisseure, sondern mit sei-nem Film über die Szenevon Havanna hat er aucheinen neuen Trend losgetre-ten, der auch den letztenOldie aus den Clubs derFidel Castro-Stadt in diePlattenstudios spülte. DerSänger ist zwar über 87Jahre alt, aber sobald er einMikrofon vor sich hat, gehter durch einen Jungbrunnen.Diese Platte ist eine mitrei-ßende Reise durch dieMusik Kubas, die vomSänger genauso lebt wie vonseinen tollen Begleitern.

Roger MaturaTime TravellerOzella/in-akustik 019 008

Einen Musiker, der seineersten Platten auf dem legen-dären Folkways-Label veröf-fentlichte, darf man getrostals Folkie bezeichnen. Dakann man viel erwarten,wohl aber kaum eine instru-mentale Platte. Genau dasaber legt der Barde desRuhrgebiets hiermit vor under ist ihm recht gut gelungen.Die Idee, seine Lieder ohneWorte – abgesehen von denzwei Bonustracks - zu prä-sentieren, setzte er mitMusikern wie dem GeigerThomas Kagermann um unddie Arrangements sorgen fürAbwechslung.

Alex GuniaRemakesJazzsick 0005009JS/EdelContraireJazz war zwar nicht tot,aber er roch komisch, wieFrank Zappa sagte. Dochseit die Dancefloor-Szenein London den Reiz der jaz-zigen Grooves entdeckt hat,geht es ab und da machteine solche Platte wie diemit Werken des Mannesvon seinen beiden letztenPlatten, die von DJ’s undMusikern neu abgemischtwurden, absolut ins Bild,sind doch Remixes in derTanz-Szene gang und gäbe.Und die Tracks bieten dasBeste beider Welten: Deneleganten Jazz und denRhythmus der Moderne.

Rotterdam Ska-JazzFoundationSunwalkGrover/SPV 083-127322Gruppen-Namen kann manauch so herstellen, dassman schlicht die Musik und die Herkunft benennt.Folglich kann der Inhalt derPlatte auch nicht die ganzgroße Überraschung sein –instrumentaler Ska undJazz eben. Allerdings gabdas Oktett noch einenSchuss Klezmer dazu unddas passt richtig gut. Dankdieser Zugaben ist das nichtdie normale Feld-, Wald-und Wiesen-Platte mitinstrumentalem Sound ausJamaika, sondern eineProduktion einer Gruppe,die Mut zum Risiko hat.

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Plattenkritiken VIOldie Markt 06/0530

BeckGueroGeffen Universal 988 028-7Ein Folkie ist der dankLoser zu Ruhm und Reich-tum gekommene Sängerund Songschreiber schonlange nicht mehr, aber aufdieser Platte treibt er seinSpiel mit den diversenStilarten schon ins Extrem.Hier rockt es nicht nurkräftig, sondern er brachteauch noch Dancefloor-Elemente ins Spiel. Dassorgt für Abwechslung imKlang. Auf der anderenSeite vergaß er nicht, dassgute Lieder für eine Platteunerlässlich sind. Der Mixträgt zu einer starkenProduktion bei.

BonfireOne Acoustic Night (2 CD)e-m-s 115711Der akustische Teil derDVD bringt die größtenHits und die beliebtestenSongs der IngolstädterHardrocker in den Holz-Fassungen, die in einemStudio in Dortmund vorPublikum eingespielt wur-den. Da die Jungs sowohlstimmlich als auch instru-mental in guter Form antra-ten, macht das den bestenUnplugged-Sessions Kon-kurrenz, zumal man alsZugabe noch neue Studio-titel bekommt. Das machtden Doppelpack endgültigzu einer herausragendenProduktion.

Snowy WhiteThe Way It IsWFM 004/Soulfood

Der englische Gitarrist,Sänger und Songschreiberwar dann immer am besten, wenn er sich in die Fußstapfen von PeterGreen begab, an den nichtnur seine Stimme und seineGitarre erinnern, sondernauch seine Songs. DieseVerwandtschaft zeigt hierBlack Magic Woman, aberauch einige seiner Lieder.Das ist wie alle seinerPlatten sehr guter, oft origi-neller Bluesrock mit einemechten Groove, der vorallem von White lebt. Nurdas Cover von Bird OfParadise ist unnötig.

The SaintsNothing Is Straight InMy HouseCadiz CD 101/SoulfoodIn der Punk-Ära hattejedes Land seine eigenenHelden und die vonAustralien waren dieHerren hier, die sich nach30 Jahren um Chef ChrisBailey in einem Studio inAmsterdam eingefundenhaben. Wie 1976, als siemit I’m Stranded ihrengrößten Hit feierten, wurdedas kein Punk wie man ihnvon den Kollegen ausEngland kennt, sondernkerniger, gut abgehenderRock, der ab und zu an die Ramones erinnert, vorallem aber durch die Songsvon Bailey überzeugt.

Steve HackettMetamorpheusInside Out/SPV 085-40882

Genesis waren zu Beginneine Artrockband – also lagdie Verbindung mit derklassischen Musik nahe.Letztere hat ihr ehemaligerGitarrist jetzt ohne denRock umgesetzt. Man magdas als Pseudo-Klassik be-zeichnen, aber tatsächlichist das rein instrumentaleMusik, die mit Rock oderPop nicht mehr viel zu tunhat, nicht nur wegen desOrchesters, das Hackettbegleitet, sondern auchwegen der anderen Solistenund der gesamten Anrich-tung der Musik, die wieeine Suite gestaltet ist.

Kate&Anna McGarrigleLa Vache qui pleureMunich/Indigo 4567-2

Vokalharmonien sind fürviele Stilarten der Pop-musik das A&O. Die bei-den Schwestern habenihren Satzgesang vor allemfür den Folk genutzt unddas beweisen sie auf ihrer ersten Studioplatteseit 1996 einmal mehr aufeine äußerst überzeugendeArt und Weise. Wie sie dieeinfachen Melodien mitdazu passenden Begleitun-gen und ihren Stimmenverschmelzen, ist dann,wenn es optimal umgesetztwird, einfach schön, wofürder erste Song hier einwunderbares Beispiel ist.

DioEvil Or DivineSpitfire GAS 0000253 SPR/ EdelÜber die letzten Solo-CDsdes diminuitiven Sängersmag man geteilter Meinungsein, aber live zählt nureines: Seine Stimme, und diezählt nach wie vor zu denbesten im Heavy Metal. Dasser auch ein Songschreiberersten Ranges ist, weiß manseit Rainbow und zusammenmit den ausgezeichnetenMusikern ergab das ein rich-tig gutes Konzert, das manauf der CD miterleben darf.Da er sein Programm ausalten Hits und neuen Songszusammenstellte, ist auchdiesbezüglich für Unterhal-tung pur gesorgt.

The ZombiesLive (2 CD)REDHCD 4/Alive!

Viele Reunions alter Bandswerden aus den falschenGründen veranstaltet, weildie Musiker noch einmalabsahnen wollen. Aber dievon Rod Argent und Colin Blunstone initiierteNeuauflage der legendärenBeatband machte von An-fang an Sinn, was schon die erste Studioplatte bewies.Im Londoner BloomsburyTheatre legten sie eine Showhin, die aus neuen und altenTiteln zusammengesetzt war.Das Erstaunliche ist, dass dieneuen Stücke nie abfallenund beide Protagonisten fan-tastisch klingen.

Queens Of The Stone AgeLullabies To ParalyzeUniversal 988 029-6

Es gibt den hässlichen Satz:Wenn die Sonne der Kulturtief steht, werfen Zwergegroße Schatten. Der trifftauf die Band um Ex-KyussChef Josh Homme voll zu.Diese CD wird gefeiert als ihre bislang beste. Dasstimmt. Aber im Vergleichmit klassischen Rock-platten der 70er und 80erJahre ist das bestenfallszweite Liga. Was über-zeugt, ist der konsequentauf der Gitarre basierendeSound. Doch dagegen spre-chen die Songs, die nurganz selten eine Gänsehautaufkommen lassen.

The ChieftainsLive From DublinRCA Sony BMG 8287667137 2Weltweit berühmt wurdendie Traditionalisten ausDublin nicht dank ihrerInterpretationen der iri-schen Volksmusik, sondernwegen ihrer Kooperationenmit Rock-Stars wie VanMorrison, dem sie oder derihnen eine seiner schönstenPlatten verdanken. Als siejedoch 2004 in Dublinzugunsten der Stiftung imNamen ihres verstorbenenHarfenspielers Derek Bellauftraten, gab es Irish Folkpur und das ist nun einmaldas, was sie am bestenmachen. Das ist was füralle Folk-Fans.

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Oldie Markt 06/05 31Platte des Monats / Flohmarkt

Kinder von berühmten Rockmusikern habenes bislang nicht geschafft, ihre Eltern in denSchatten zu stellen, aber jetzt könnte es derSohn von Kate McGarrigle und LoudonWainwright III schaffen. Er machte sichzuerst einen Namen als facettenreicherSänger und ideenreicher Songschreiber, derallerdings sowenig wie sein Vater die gutenKritiken in Verkaufszahlen umsetzen konnte.Das will er jetzt ändern. Want Two beinhaltetnicht nur seine bislang besten Kompositionen– er steuerte seinen Stil um in Richtung Pop.Das ist ihm absolut überzeugend gelungen.Vom orientalischen Chor, der die Platte eröff-net, bis zum melodischen Lied, der sie been-

det: Das ist Popmusik der gehobenen Art, miteinschmeichelnden Melodien ebenso wie mitintelligenten Arrangements, die vor allemdazu dienen, den Sänger Wainwright in denVordergrund zu schieben. Teilweise erinnertdas aufgrund der klassizistischen Umfelderan die späten Platten von Scott Walker, dochanders als der rockt es bei Rufus auch ab undzu und ergeht er sich nicht nur inSphärenklängen. Der Mix aus ätherischenStimmungen, zupackenden Liedern undgenau abgestimmten Pop-Pretiosen charakte-risiert diese Platte, die Rufus Wainwright alseinen der ganz großen Individualisten desPop auszeichnen. Ob er damit allerdings denMassengeschmack trifft, würde ich lieberdahingestellt sein lassen, denn Hits sind einflüchtiges Ding. MR

Platte desMonatsRufus Wainwright gelingtmit Want Two derDurchbruch zum Pop.

Kleinanzeigen im Oldie-Markt Flohmarktkosten je angefangener Zeile (1 Druckzeile =45 Schreibmaschinen-Anschläge) 0,55 Cents.Flohmarkt Anzeigen werden nur veröffent-licht, wenn der Anzeigentext maschinen-geschrieben eingereicht wird und die Bezah-lung mittels beigelegtem Verrechnungs-Scheck erfolgt.

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Alle Termine sind in Kombination mit Film/DVD/Videobörsen – die mit * gekennzeich-neten Termine sind zusätzlich noch mitComic-Börsen. Info + Standreservierung:Wolfgang W. Korte Veranstaltungen,Otto-Fricke-Str. 40, 61118 Bad Vilbel, Tel. 06101 / 128662, Fax: 06101 / 128663,e-mail: [email protected],Internet: www.wollys.de

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Conway Twitty Fortsetzung / Oldie Markt DepotsOldie Markt 06/0532

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und den anderen Projekten wie einemReisebüro, kleinen Baseball-Teams undetlichen Firmen, die sich um die Belange vonMusikern kümmerten. Auf den Dauerstressangesprochen, betonte Conway stets, er habenie davon “die Schnauze voll gehabt,“ aber“es gibt Zeiten, da bin ich zu erschöpft, umzu genießen, was ich tue. Die Leute bezahlenmich für meinen Auftritt, manchmal muss ichdem Publikum vormachen, dass ich denAuftritt genieße, damit sie es auch können.“Desperado Love war 1986 der letzte Nr.1 Hit,gefolgt von sieben Singleveröffentlichungen,die zumindest in die Top 10 der Country-charts kamen. Sie gingen ebenfalls wiederauf das Konto von MCA Records, 1987 warConway zu seiner alten Firma zurückgekehrt.Er war der einzige der alten Garde, der nocheinen derartigen Charterfolg nachweisenkonnte. Immer auf der Suche nach neuenWegen, bediente er sich jetzt eines Mediums,das er Jahrzehntelang gemieden hatte: DesFernsehens. Mittels Telemarketing verkaufteer Anfang der neunziger Jahre über eineMillion Exemplare einer Hitzusammenstel-

lung mit seinen bekanntesten Songs. 1990kam das Silver Anniversary Album auf den Markt, dessen Titel auf 25 Jahre imCountrygeschäft hinwies. Die Top-10 SingleCrazy In Love wurde 1991 erstmals auch alsVideoclip veröffentlicht. Im selben Jahrwurde I Couldn’t See You Leavin’ der 78. TopTen Hit.1992 arbeitete Conway an Final Touches,seinem nächsten Album, welches ironischer-weise auch sein letztes sein sollte. Die letzteAufnahmesession fand am 3. Mai 1993 fürden Song Rainy Night In Georgia, einemDuett mit Sam Moore, dem Leadsänger vonSam & Dave, statt. Er wurde für einenRhythm und Blues Sampler eingespielt; derSong gefiel Conway außerordentlich gut,neben Country war Soulmusik seine großeLiebe gewesen. In seinem letztenFernsehinterview betonte Twitty ausdrük-klich, wie gerne er seinen Job machte: “Ichwünsche mir, dass ich diesen Beruf so langemachen kann, bis ich umfalle, denn was ichmache, das bin ich.“ Nach einem Konzert inBranson brach Conway am Freitag, dem 4. Juni 1993 in seinem Tourbus zusammen.Im Cox South Krankenhaus wurde ein

US-CD: MCA Nashville

Blutgerinsel im Magen festgestellt. DieOperation war erfolglos, sein Zustand ver-schlechterte sich und am nächsten Tag ver-starb er. Tausende Fans, darunter viele seinerKollegen wie Vince Gill, George Jones, oder Tammy Wynette kamen zu seiner

Beerdigung. In den Nachrufen wurde er-wähnt, dass er mehr Nr.-1-Hits feierte alsElvis oder die Beatles.Doch Country MusicPeople drückte es am besten aus: „ConwayTwitty – der beste Freund den ein Song jehatte.“

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Oldie Markt 06/05 33Tourneen