2
aok-on 14 on_report Text: K. Hempel • Fotos: D. Asbach Action! MEIKE PRÜGELT SICH GERNE. NOCH LIEBER STÜRZT SIE SICH AUS MEHREREN METERN HÖHE. DIE 16-JÄHRIGE HAT EIN AUSSERGEWÖHNLICHES HOBBY. ON HAT SIE ZUM TRAINING IN DER STUNTSCHULE BEGLEITET. Gut gespielt, guter Stunt: Meike schlägt, Jolina strauchelt Wichtigste Regel beim Fallen: Ausatmen nicht vergessen!

on report - stunt-it.comstunt-it.com/wp-content/uploads/2016/04/AOK-Jugendmagzin-On-2016… · p e l • F o t o s: D. A s b a c h ... Stunts für die Serie produziert. Danach wollte

Embed Size (px)

Citation preview

aok-on14

on_reportTe

xt: K

. Hem

pel •

Fot

os: D

. Asb

ach

Action!MEIKE PRÜGELT SICH GERNE. NOCH LIEBER STÜRZT SIE SICH AUS MEHRERENMETERN HÖHE. DIE 16-JÄHRIGE HAT EIN AUSSERGEWÖHNLICHES HOBBY. ON HAT SIE ZUM TRAINING IN DER STUNTSCHULE BEGLEITET.

Gut gespielt, guter Stunt: Meike schlägt, Jolina strauchelt

Wichtigste Regel beim Fallen:Ausatmen nicht vergessen!

aok-on 15

Meike kneift die Augen zusam-men, presst die Lippen aufei-nander, holt mit dem rechten

Arm weit aus. Ihre Faust fliegthaarscharf an Jolinas Kinn vorbei.Jolina schreit. Meike holt wieder

aus, jetzt hat sie es auf dieMagengegend der Gegnerinabgesehen. Jolina krümmtsich, strauchelt kurz. Da-nach stellt sie sich nebenMeike. Beide lächeln –kein Blut, keine ausge-schlagenen Zähne.

Die Mädchen sind keineFeindinnen und habenkeinen Streit. Sie tun

nur so, als ob: beimTraining von Stunt-It, einer Kölner Stuntschule.Angeleitet werden sie da-

bei von Markus Menhofer,Regisseur und Schauspiellehrer,und von Denis „Marshall“ Ölmez,Schauspieler und Stuntkoordina-tor. Neben Jolina und Meike eifernan diesem Samstagnachmittag in derAbenteuerhalle Kalk noch weitereMädchen und Jungen ihren Vorbil-dern aus „James Bond“ und ande-ren Actionfilmen nach.

VOM GIRLS’ DAY ZUM STUNTGIRLMeike, die seit zwei Jahren dabei ist,hat „Alarm für Cobra 11“ inspiriert:„Ich habe den Girls’ Day bei der Produktionsfirma verbracht, die dieStunts für die Serie produziert. Danach wollte ich das unbedingtausprobieren“, erzählt die Elftkläss-lerin. Übers Internet ist sie aufStunt-It gestoßen. „BerufswunschStuntfrau, mit dem Gedanken habeich damals sogar gespielt“, gibt Mei-ke zu. „Mittlerweile möchte ich aberlieber Sportmedizin studieren. Aufdiesem Gebiet kann ich auch nocharbeiten, wenn ich älter bin.“Ihren Stuntlehrern Markus und Marshall geht es beim Training auchweniger um die Ausbildung für Filmund Fernsehen. Vor allem legen sieWert darauf, das Selbstvertrauenihrer Schüler zu stärken. Und auf

ähnelt stark einem Purzelbaum,deswegen kriegt man das schnellhin“, sagt sie. Auf fünf Runden Vorwärtsrollen folgen genauso vielerückwärts. Dann geht es endlich zumHöhensturz auf das Malergerüst.

ABSPRINGEN UND AUSATMENDie Jugendlichen stehen unten,schauen mit Respekt nach oben. Etwa zweieinhalb Meter über ihnenist ein Brett in das Gerüst einge-hängt – die Absprungplattform. DieTrainer wiederholen noch einmal diewichtigsten Regeln: gut festhaltenbeim Hochklettern, erst abspringen,wenn sie das Kommando geben,beim Fallen ausatmen. „Das Ausat-men ist so wichtig“, erklärt Markusden Jugendlichen, „damit es beimAufprall keinen Luftstau in der Lunge gibt. Das tut richtig weh!“Geübt klettert Meike am Gerüst nachoben. Auf der Plattform angekom-men, schiebt sie sich vorsichtig indie ideale Position zum Abspringen:Ganz am Rand stellt sie einen Fußvor den anderen, dann schwingt sieden hinteren nach oben, als würdesie einen Ball wegkicken. Die Beinefliegen nach vorne, der Oberkörpernach hinten. Einen kurzen Augenblick schwebtsie waagerecht in der Luft, dann

landet sie mit ei-nem dumpfenKnall. Wie ein Tliegt sie auf demMattenberg. Mei-ke steht auf undlächelt – ganz wieein Profi.

Teamarbeit. „Das ist gerade

bei Prügelszenen wichtig,

weil die Partner dabei zu-sammenarbeiten müssen,um den Stunt gut zu verkau-

fen“, erklärt Marshall. Kolle-

ge Markus ergänzt: „Bei den Stunts,

die wir üben, testen die Schüler sich

selbst. Und zwar auf eine spieleri-

sche Art. Sie fragen sich: ,Traue ich

mir das zu?’ Mut heißt auch, ,Nein’ zu

sagen.“

STÜRZEN MACHT SPASSMeike hat keine Angst vor neuen

Stunts. „Das ist eher Respekt“, beschreibt sie das Gefühl. „Die Stürze

aus zwei oder drei Metern Höhe

haben mich anfangs schon viel Über-

windung gekostet, aber mittlerweile

machen sie mir am meisten Spaß.

Der freie Fall ist ein schönes Gefühl.“ Davor steht noch Training am Boden

auf dem Programm. Die Gruppe übt

Schulterrollen, die wichtig sind für

Prügelszenen oder um glaubhaft

darzustellen, dass man bei einem Autostunt von der Motorhaubeerfasst wird. Wenn die Stunt-It-

Crew trainiert, sieht es ein bisschen

nach Turnstunde aus: Vor einem

Malergerüst stapeln sich vier dicke,

blaue Weichböden. Entlang der Wand

liegt eine ausgerollte Bodenmatte,

darauf sind vier blaue Turnmatten zu

einer langen Bahn aneinandergelegt.

Locker wie ein Ninja-Kämpfer rollt

Meike darüber. „Die Bewegung

Meike übt die Schulterrolle

Besprechung vor dem Sturz:Meike mit den Stunt-It-Trainern Marshall (links) und Markus (rechts)

DU WILLST JETZT AUCH? MEHR

INFOS UND TERMINE GIBT'S AUF

STUNT-IT.COM